Best Friends von Yumi-san_89 (NaLu-FF) ================================================================================ Kapitel 1: Ein neuer Auftrag ---------------------------- Es gibt nichts, was es nicht gibt. Früher dachte ich, dass Fairy Tail eine Gilde ist, in der nur Magier aufgenommen werden, welche besonders stark oder eine spezielle magische Fähigkeit haben. Nur schon aufgrund der Bekanntheit der Gilde in Fiore. Doch hat mich die Zeit in der Gilde eines anderen belehrt.  Die Berühmtheit der Gilde beruht auf ihrem Zusammenhalt als Freunde und Familie, die alle aufnehmen, solange sie bemüht sind, ihre Freunde zu Unterstützen und zu beschützen.  Denn diese Familie ist das wichtigste, das wir besitzen. Selbst ein Dämon hat unter diesem Dach ein Zuhause gefunden, ohne dass jemand davon wusste. Wie bereits erwähnt, es gibt nichts, was es nicht gibt.   Die Sonne ging gerade über den Hügeln von Magnolia auf, als ich bereits auf dem Weg in die Gilde war. Es war selten, dass ich mich so früh aus dem Haus machte. Aber heute war mir einfach irgendwie danach gewesen, die ruhige Morgenstimmung zu geniessen.  Als ich in die Gilde eintraf, waren nur einige wenige Leute vor Ort, so dass ich mir bei Mira einen Orangensaft bestellte und einen Notizblock hervorkramte. Vielleicht konnte ich hier ja etwas Inspiration für mein Buch finden. Langsam zogen die Stunden dahin, die Gilde füllte sich immer mehr. Einige trafen sich mit Freunden, manche kamen freudig von erfüllten Aufträgen zurück und wieder andere suchten sich vor Ort einen neuen Auftrag aus. Dabei hatte ich keine Ahnung, dass ich in wenigen Stunden ebenfalls zu letzterem gehören würde. Die Zeit zog dahin und meine Motivation für das Schreiben ebenso. Kurz streckte ich mich und bat Mira erneut um ein Getränk in der Hoffnung, doch noch irgendwie inspiriert zu werden. Als ich dann nach einiger Zeit eine bestimmte Beobachtung machte, hatte ich die perfekte Idee. Sogleich schnappte ich meinen Füller und machte mir Notizen. Nicht dass ich die Idee noch vergass. Als künftige Autorin musste ich immer gefasst sein, mir jederzeit alles aufschreiben zu können. Nun, während kämpfen war dies sicherlich nicht möglich. Aber in meiner Freizeit auf jeden Fall.   „Yo, Luce! Was schreibst du da?“, fragte eine mir bekannte Stimme neugierig von hinten. „Natsu! Das geht dich nichts an!“, gab ich lauter als gewollt, vor Schreck, von mir.  Schnellstens bedeckte ich mit meinem Körper die Notizen, damit er sie nicht sah. Was zum Teufel wollte er eigentlich hier? Hatten wir nicht ausgemacht, dass wir einige Freitage einlegen? Meine Gedanken wanderten weiter.  Er störte mich komplett bei meiner Konzentration. Dank seines plötzlichen Auftauchens war soeben erwähnte Konzentration nämlich wie verflogen.  Demotiviert liess ich von meinen Notizen ab. So wenig wie ich da in den letzten Stunden geschrieben hatte, war es wohl egal ob Natsu das sehen würde. „Da steht ja so gut wie gar nichts drauf“, gab Happy, welcher auf den Tisch geschwebt war, von sich. „Weil ihr zwei mich in meiner Konzentration gestört habt!“, fauchte ich den Kater an. Das war mal wieder typisch. Wann brachte dieses Duo schon mal nicht mein Leben durcheinander? Apropos…Natsu stand doch eben noch neben mir, als ich ihn keine Sekunde später beim Request-Board erblickte. Damit waren meine wohlgeregelten und arbeitsfreien Tage wohl vorüber. Dabei dachte ich, dass ich noch mindestens den heutigen Tag zugute hätte. Also packte ich meine Notizen und mein Schreibzeug zusammen.   „Du bist wohl nicht besonders weit gekommen.“, Levy hatte sich mir gegenüber gesetzt und schenkte mir ein verständliches Lächeln.  Happy war inzwischen zu Charle, welche gemeinsam mit Wendy an einem weiteren Tisch Platz genommen hatte, geflogen. „Kein Stück. Ehe ich mir richtige Notizen machen konnte sind Natsu und Happy aufgetaucht.“ „Wieso hast du denn nicht zuhause geschrieben?“ „Irgendwie fehlte mir heute die Motivation zuhause zu schreiben.  Ausserdem wäre Natsu eh wieder bei mir eingebrochen sobald er einen neuen Auftrag ausgelesen hat. Es kann mir also egal sein wo ich schreibe. Früher oder später werden mir die beiden wieder drein pfuschen.“, Levy grinste. Fragend blickte ich sie an. „Du magst ihn doch, oder?“, stellte meine beste Freundin unnötiger weise fest. Ich konnte von Glück reden, dass sie es nicht auf Happys Art und Weise brachte. Dieser blaue Kater mit seinem „Ihr mögt euch!“. Mein Blick wanderte zu dem Drachentöter, welcher sich immer noch die Aufträge anschaute. „Es ist ja nicht so, dass ich ihn nicht mögen würde.“, meinte ich leise. Irgendwie mochte ich Natsu. Er war der erste von Fairy Tail, den ich getroffen und kennen gelernt hatte. Wir hatten von Anfang an ein Team gebildet. Häufig waren noch Gray, Erza und Wendy bei den Missionen dabei, da man als grössere Gruppe die Aufträge einfach besser erledigen konnte. Aber das Hauptteam aus Natsu, Happy und mir blieb häufig bestehen. Wir kämpften oft zusammen, hatten so auch schon so einige schwere Situationen mit viel Glück und Kampfkraft unbeschadet überstanden. Unweigerlich musste ich an Aquarius denken, deren Schlüssel ich im Kampf mit Tartaros geopfert hatte, um den Stellarkönig zu rufen und die anderen Fairys aus ihrem Gefängnis zu befreien. Ich bemerkte gar nicht, wie Levy sich auf die andere Tischseite begeben hatte und nun neben mir sass, und mich in ihre Arme schloss. Sie wusste nur zu genau, wie sehr mich der Verlust der gehässigen Meerjungfrau schmerzte. Unwillkürlich bemerkte ich Natsu’s Blick, welcher auf mir lag. Er schien zu wissen, an was ich gerade dachte. Für einen Moment wandte sich der Rosahaarige ab und schien sich nun ernsthaft einen Auftrag auszusuchen. „Danke. Ist schon ok Levy. Ich komme damit zurecht.“, mit einem Lächeln auf den Lippen konnte ich meine beste Freundin schliesslich beruhigen. „Tut mir leid wegen dem plötzlichen Themenwechsel.“, entschuldigte sich die Blauhaarige. „Kein Problem.“, wir wollten bereits mit unserem vorhergehenden Thema weiterfahren, ohne natürlich irgendwelche Namen zu nennen, als Natsu nach mir rief. „Lucy! Kommst du mal?!“, hallte es durch die Gilde. „Du hörst ihn ja.“, besser gestimmt als noch vor einigen Minuten erhob ich mich. Levy schenkte mir einen wissenden blick. „Dann beeil dich lieber.“, ich nickte ihr noch kurz zu, ehe ich mich zu Natsu an das Request Board begab.   „Siehst du einen Auftrag, der dir gefallen würde?“, na sowas, was war denn in Natsu gefahren? Normalerweise suchte er meistens die Aufträge aus, auf welche wir uns schliesslich begaben. Sicherlich gab es auch Ausnahmen. Aber die waren doch eher seltener, wie ich zugeben musste. Meistens hiess es einfach: „Hey, wir haben einen neuen Auftrag.“, und schon waren wir wieder weg. Ich war ihm dankbar, dass er mich mitentscheiden liess, war ich doch in den letzten Jahren zu einem unentbehrlichen Mitglied von Team Natsu geworden, ohne dass ich es selbst gemerkt hatte. Ich warf einen Blick auf die Aufträge, welche nicht gerade besonders zahlreich am Anschlagbrett hingen. Die Auftragslage hielt die Gilde im Augenblick gerade knapp über Wasser und besonders gut bezahlt waren die meisten auch nicht gerade, musste ich unnötigerweise feststellen. Während ich mich noch etwas genauer umsah, schien Natsu sich endlich für einen entschieden zu haben. „Was hältst du von dem hier?“, er hielt mir ein bereits etwas älteres Blatt vor die Nase, welches an den Ecken leicht verknittert war. Anscheinend hing es schon eine ganze Weile in der Gilde. Es handelte sich um einen relativ einfachen Job. Einfacher gesagt um den Transport eines etwas grösseren Lacrimas, in dem Erinnerungen gespeichert worden waren. Als Belohnung winkten 20‘000 Jewel und ein Halbjahresvorrat an Fisch. Neugierig blickte Natsu mich an. „Ein Erinnerungslacrima?“, etwas erstaunt blickte ich Natsu an. Irgendwie hatte ich etwas anderes wie „Macht Jagd auf einen Dämon“ oder „Bitte, befreit unser Dorf von den bösen Magiern“, aber solche Missionen gab es dank unserem Sieg über Alvarez eher weniger. Denn die Bösen hatten sich nach Natsu’s Sieg gegen Zeref zurückgezogen. Ob der schwarze Magier noch lebte oder nicht, das hatte Natsu uns nie erzählt. Wir waren einfach nur froh, dass wieder Frieden herrschte und wir unserem Alltag nachgehen konnten. So betrachtete ich den Auftrag, nach einem prüfenden Blick auf das Anschlagbrett, etwas genauer. Da fiel mir etwas auf. „Sind 20‘000 für den Transport eines Erinnungslacrimas nicht etwas viel?“, überlegte ich, als ich das Blatt zum dritten Mal überflog. Auch dass ein Teil der Belohnung in Fisch ausbezahlt wurde machte mich stutzig. Verwundert wandte ich mich an Mira-Jane, welche gerade einige Getränke in der Gilde verteilte. „Ich wunderte mich auch, aus welchem Grund der Auftraggeber einen solch hohen Preis bezahlt. Aber er versicherte mir, dass es sich um ein Familienerbstück handelt, welches vor langer Zeit gestohlen und unbedingt wieder aufgetrieben werden muss.“ „Familienerbstück?!“, Natsu und mir klappte beinahe der Kinnladen auf den Boden. Ein Lacrima als Familienerbstück? Obwohl, da war ich mit meinen Stellargeistern auch nicht viel besser. Mira nickte. „Soweit mir bekannt ist, hat er selbst bereits eifrig danach gesucht, ist aber leider nicht fündig geworden. Er hat sich bereits an mehrere Gilden gewandt. Wir sind die einzige Gilde, in welcher der Auftrag noch hängt. In den anderen hat er ihn nach gründlicher Überlegung entfernen lassen.“ „Weisst du denn, weshalb er ihn in den anderen Gilden hat entfernen lassen?“ „Genau! Es wäre einfacher wenn wir mit den anderen Gilden zusammenarbeiten könnten. Dann würden wir dieses Lacrima auch viel schneller finden.“, mischte sich Natsu ein. „Nein, leider nicht. Er war kurz davor, ihn auch hier entfernen zu lassen. Mit viel Glück konnten der Master und ich ihn dazu überreden, den Auftrag noch eine Weile hängen zu lassen. Also, wollt ihr ihn nun oder nicht? Wenn ihr Pech habt ist der Zettel Morgen vielleicht nicht mehr da.“, säuselte die Take-Over-Magierin als sie sich hinter die Bar begab. Erneut schauten Natsu und ich den Auftrag an. Der Drachentöter schenkte mir einen fragenden Blick, den ich nicht weniger erwiderte. Auch Happy hatte sich inzwischen zu uns gesellt, als er das Gespräch über die anstehende Mission mitbekommen hatte. „Natsu! Es gibt Fisch! Den Auftrag will ich!“, gab der blaue Kater, welcher über unseren Schultern schwebte, von sich. „Du willst den Auftrag nur wegen dem Fisch?“, Natsu schenkte seinem Freund einen missbilligenden Blick. Das durfte nicht wahr sein. Die beiden anderen Exceeds blickten entgeistert auf. Dass der Auftraggeber eine Katze anlocken wollte war mehr als offensichtlich. „Die wollen eher dich als Futter, als dass sie dir den Fisch geben, Happy.“, belehrte Charle ihn unnötigerweise, was die Laune Happys und seine Flughöhe automatisch sinken liess. Natsu und ich konnten uns ein Grinsen nicht verkneifen, während Wendy Charle mal wieder belehrte.  Die weisse Katze hatte es wirklich nicht leicht mit Happy als Verehrer.  Dafür hatte sie aber ein rigoroses Mundwerk, mit  welchem sie alle Anmachversuche des blauen Katers abwies. Ich hingegen wollte lieber wissen, weshalb dieses Erbstück so kostbar war. Die Worte Miras hatten mich Neugierig gemacht. Natsu bemerkte meine Blicke. „Willst du die Mission wirklich machen? Du sagst doch ständig, dass deine Miete überteuert ist und du deswegen möglichst viel verdienen musst.“, bedachte er die Entscheidung, die ich gerade fällen wollte. „Sicherlich, die Miete ist nicht gerade billig. Aber…das Lacrima hat mich Neugierig gemacht.“, grinste ich. Die Miete für die nächsten paar Monate war gesichert mit dem verdienten Geld von meinem Job als Reporterin beim Weekly Sorcerer. Davon hatte ich einiges Sicherheitshalber für solche Fälle zur Seite gelegt. Aber nach diesem Auftrag musste ich mich dringendst nach einem besser bezahlten Job umsehen.  Denn meine Miete war leider, wie Natsu sagte, nicht gerade billig.   „AYE, und weswegen er nur 20‘000 bezahlt!“, mischte sich Happy ein, welcher auf meine Schulter gekrabbelt war, um sich das Auftragsblatt genauer anzusehen.  Natsu zog eine Grimasse. Anscheinend wollte er doch lieber einen anderen Auftrag. Doch da hatte er Pech gehabt. Mit Happy und mir hatte er seine beiden besten Freunde gegen sich. Anscheinend war die Situation zu komisch, denn sogleich füllte sich die Gilde mit Gelächter. Der Drachentöter gab sich geschlagen: „Na gut. Machen wir eben die Mission.“, gab er missmutig von sich, ehe er sich den Auftrag schnappte und ihn zu Makarov brachte. Happy und ich zwinkerten uns vielsagend zu. Diesen Kampf hatten wir eindeutig gewonnen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)