Team Türkis, die Wahrheit und andere Dinge von rose-chan (Die Geschichte von Inkling Rose und Team Peppermint Icecream) ================================================================================ Kapitel 1: Ein Wiederanfang --------------------------- „Nächster Halt: Inkopolis Zentrum“, ertönte die metallen klingende Ansagestimme in der U-Bahn. Tentakel an Tentakel drängte sich ein ganzer Schwarm Inklinge in dem Wagon, alle Sitzplätze waren belegt und viele standen noch im Gang und hielten sich an den Haltegriffen fest. Ratternd fuhr die Bahn in die unterirdische Station ein und kam mit quietschenden Rädern zum Stehen. Es dauerte einen Moment, ehe sich die Türen öffneten und die meisten Inklinge in die Station strömten. Im Zentrum von Inkopolis konzentrierte sich fast das ganze Leben der Stadt. Neben den angesagtesten Modeläden und dem besten Waffen-Shop der Stadt fand man hier auch das Sende-Studio der Squid Sisters und – was die meisten Inklinge hierher zog – den Eingang zum Turm und damit zu allen Rang- und Revierkampfarenen. Der Pulk an bunten Tentakeln arbeitete sich seinen Weg durch die U-Bahn-Station und allmählich in Richtung Tageslicht. In den vielen Abzweigungen verlor sich die Menge ein wenig, es waren aber trotzdem noch genug, als dass die Gänge nicht leer werden würden. Irgendwo in der Mitte folgte eine junge Inkling-Dame der Masse nach oben, ihre türkisen Tentakeln trug sie – der neusten Mode entsprechend – glatt nach vorne hängend. Nur ihren Pony hatte sie nicht schneiden wollen. Dieser hing weiterhin länger und leicht schräg zur Seite, wo sie ihn hinter ihrem Ohr gestrichen trug. Ihrem Namen entsprechend trug sie einen kleinen, rosenförmigen Stecker in ihrem rechten Ohr. Die letzte Treppe, dann löste sich der Pulk schlussendlich auf und verteilte sich aus dem schmalen Gang heraus auf der großen, freien Fläche des Plazas. Die Sonne schien hell und freundlich und Rose musste sich die Hand vor die Augen halten, ehe sie sich an die anderen Lichtverhältnisse gewöhnt hatte. Erst nach einem Moment und einigem Blinzeln konnte sie wieder problemlos sehen und betrachtete den Platz um sie herum ein paar Minuten schweigend. Viel hatte sich hier in der Tat nicht verändert. Die meisten Geschäfte waren geblieben, überwacht von der großen Kitsune-Statue auf dem Dach. Auf der anderen Seite war das Studio der Squid Sisters, populär wie schon vor einigen Jahren. Man konnte fast neidisch auf die beiden sein, aber sie hatten sich ihren Erfolg hart erarbeitet und waren nicht ohne Grund zum Gesicht der Nachrichten in Inkopolis geworden. Die Tanuki-Statue thronte über dem großen Anzeigebildschirm, der gerade eine neue Schuh-Werbung präsentierte. Sicher würde es gleich wieder Nachrichten zu den aktuellen Rang- und Revierkampf-Arenen geben. Roses Blick wanderte jedoch wieder zwischen die beiden Statuen, auf den riesigen Turm, um den sich gemütlich der Riesen-Elektrowels schlängelte, der die Stadt mit Strom versorgte. Es war noch nicht lange her, als dieser verschwunden war, was die Stadt über Tage in Unruhe versetzt hatte. Ohne die Energieversorgung durch den Elektrowels wäre die komplette Infrastruktur zum Erliegen gekommen, die Anzahl der täglichen Rang-und Revierkämpfe war reduziert worden und es waren sogar Stimmen laut geworden, das zu diesem Zeitpunkt geplante Splatfest abzusagen. Aber wie durch ein Wunder war der Elektrowels plötzlich wieder an seinen Bestimmungsort zurück gekehrt und weder die Nachrichten der Squid Sisters noch irgend eine Zeitung hatten nähere Informationen dazu finden können. Er war einfach wieder da gewesen und irgendwann interessierte sich auch niemand mehr für das Warum. Rose hatte das Ganze ein wenig Kopfzerbrechen bereitet, irgendwas kam ihr an der ganzen Sache von Anfang an komisch vor, aber sie hatte damals nicht die Zeit und vor Allem nicht die Nerven gehabt, dem nachzugehen. Vom Tingel der neuen Nachrichtenepisode wurde sie aus ihren Gedanken gerissen. Aioli und Limone erschienen auf dem großen Bildschirm und kündigten die aktuellen Arenen an, ehe sich die beiden mit einem freundlichen „Bleibt spritzig“ von den Zuschauern verabschiedeten. Die Türkisfarbene schmunzelte. Seit sie das letzte Mal hier gewesen war, hatte sich wirklich kaum etwas verändert. Noch einmal atmete sie tief durch, ehe sie ihren ersten, geplanten Weg einschlug. Schließlich war sie hier, um wieder an den Rang- und Revierkämpfen teilzunehmen. Und dafür brauchte man eine Waffe. Und wo bekam man die besten Waffen in ganz Inkopolis? Im Kalmarsenal! Wer splatete, kannte den Laden. Es gab zwar einige andere Läden in der Stadt, aber niemand konnte mit dem Wissen des kleinen Pfeilschwanzkrebses und der Auswahl und Qualität seiner Waffen mithalten. Rose bahnte sich ihren Weg an einigen neugierigen, jungen Inklingen vorbei, in das kleine Eckgeschäft unter der Kitsune-Statue. Kaum hatte sie den Laden betreten, musterten sie zwei kleine, braune Augen hinter einer Brille. „Kann ich dir weiter helfen?“, fragte Arty freundlich und musterte den Inkling vor sich ausgiebig. „Gerne. Ich bräuchte eine neue Waffe, da ich wieder in die Rang- und Revierkämpfe einsteigen möchte.“ Kurz sah man etwas in den Augen des Kleinen aufblitzen, ein begeistertes Lächeln zeichnete sich auf seinen Lippen ab. „Natürlich. Was für eine Waffe soll es denn sein?“ „Auf jeden Fall einen Konzentrator“, erklärte die Türkise, immerhin war das immer noch eine ihrer Hauptwaffen, mit denen sie am Besten zurecht kam. „Verstehe, also...“, murmelte Arty und verschwand kurz in einer Ecke, ehe er mit ein paar Zetteln zurück kam, die er daraufhin vor Rose auf einen kleinen Tresen legte. „Ich habe inzwischen einige, verschiedene Konzentratoren vorrätig. Für jeden Geschmack etwas dabei, schau!“ Er verteilte die Zettel auf sechs Stapel, zu jedem erklärte er kurz etwas. „Grob gesagt habe ich sechs verschiedene Waffen für dich zur Auswahl, einige davon mit verschiedenen Variationen. Es kommt jetzt ganz darauf an, was du präferierst.“ Rose nahm den ersten Zettel in die Hand und las sich die dort vermerkten Randdaten der Waffe durch. Das klang schon mal nicht schlecht, aber wenn, wollte sie auch alle Optionen gründlich prüfen und arbeitete deswegen nach und nach auch die anderen Informationen durch. Manche der Waffen unterschieden sich kaum, andere hatten größere Abweichungen in Ladezeit und Reichweite. Und die Spezial- und Senkundärwaffen waren sehr verschieden. Nach einer ganzen Weile und vielen Überlegungen später, die ganze Zeit aufmerksam von dem kleinen Pfeilschwanzkrebs beobachtet, hatte sie sich entschieden. Sie hielt eines der Stammblätter nach oben. „Der Algen-Ziel-Konzentrator hört sich gut an“, meinte sie, Arty nickte nur. „Ja, so etwas habe ich mir bei dir schon gedacht. Gefallen dir die Algen, mit denen ich den Ziel-Konzentrator aufgehübscht habe? Und der Sprinkler ist auch toll!“ Rose lächelte. „Mir gefällt die Kombination von Sprinkler und Heulboje. Und die Werte der Waffe sehen gut aus. Kann ich sie vielleicht ausprobieren?“ „Aber natürlich, einen Moment nur“, meinte Arty, ehe er in einen separaten Raum verschwand und nur wenige Augenblicke später mit der gewünschten Waffe zurück nach vorne kam. Er hielt den Konzentrator in den Armen wie eine Mutter ihr Baby, ehe er auf eine kleine Hintertür deutete. „Hier entlang bitte, im Hinterhof habe ich ein kleines Testareal.“ Rose folgte dem Kleineren und wenig später hatten sie auch schon den Hinterhof erreicht. Auf zwei Ebenen waren verschiedene Dummies aufgebaut, die als Zielobjekte dienten, außerdem war die Fläche groß genug, um Färbekraft, Reichweite und Beweglichkeit der Hauptwaffe, wie auch der Spezial- und Sekundärwaffe zu testen. „Bitteschön“, sagte Arty, ehe er Rose den Konzentrator in die Hände legte und deutete auf einen Tintentank, der neben der Türe bereit stand. „Lass dir ruhig Zeit und probiere ihn aus, ich warte vorne auf dich.“ Der Kleine verschwand wieder durch die Tür und lies die Inkling-Dame mit der Waffe alleine. Lächelnd hielt Rose das Scharfschützengewehr in ihren Händen. Es war viel zu lange her, dass sie sich aus den Kämpfen zurück gezogen hatte, ihrem Privatleben sei Dank. Aber wieder einen Konzentrator zu halten fühlte sich richtig an. Sie schnallte sich den Tintentank um. Es war ein gutes Gefühl. Sie atmete einmal tief durch, ehe sie die Waffe anlegte und auflud. Ihr Blick führte durch das Zielfernrohr, mit dem sie einen der Dummies auf der anderen Seite des Hofes ins Visier nahm, ehe sie ausatmete und schoss. Volltreffer, der Dummie zerplatzte und auf dem Weg zu ihm hin hatte sich eine türkise Tintenspur gebildet. Einige Schüsse später, ein Großteil des Hinterhofs war inzwischen mit einer Schicht Tinte überdeckt, hatte Rose ihre Tests abgeschlossen. Mit einem breiten Grinsen auf den Lippen trat sie in das Kalmarsenal zurück. Arty drehte sich sofort um. „Und, gefällt er dir?“, fragte er, Rose nickte nur. „Er ist perfekt. Ich nehme ihn.“ Rose bezahlte ihren neuen Konzentrator, ehe sie wieder auf den Plaza trat. Es gab noch einen Ort, den sie besuchen wollte, bevor sie sich in den Kampf stürzte. Ein alter Freund von ihr, dem sie unbedingt noch einen Besuch abstatten wollte... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)