The perfect life von Easylein (... when you close your eyes and open your mind ...) ================================================================================ Kapitel 1: 1.0 -------------- The perfect life ... when you close your eyes and open your mind ... Zeitliche Einordnung: Nach der Fischmenscheninsel und vor Punk Hazard. Zeichensetzung: *** = Szenenwechsel ~ ...~ = jemand denkt / Gedankengang "..." = jemand redet / Wörtliche Rede ... Der Kohlestift zog feinsäuberlich unter der Führung des Zirkels einen ganz genauen dreißig Grad Winkel. Anschließend folgte ein sauberer Bleistiftstift und das Werk war vollbracht. Die feinen Fingerspitzen der jungen Kartografin notierten noch das Datum des heutigen Tages, der sich vor der Malerischen Kulisse in dem Tal zu ihren Füßen nun langsam dem Ende zuneigte. Anschließend folgte noch ihre Signatur in die untere rechte Ecke des Blattes. "Fertig," verkündete sie stolz und richtete ihre braunen Augen auf den rötlichen Himmel direkt in ihrem Blickfeld. Lächelnd besah die Frau mit dem beinahe schon hüftlangem und orangenem Haar, welches sie heute in einem lockeren Zopf trug, die ruhige Waldlandschaft. Von den Klippen hier oben hatte man wirklich eine traumhafte Aussicht. Da musste die Zwanzigjährige ihrem Begleiter wirklich rechtgeben. Apropos... das "Fertig" , galt eigentlich ihm. "Ruffy? Ich bin fertig", verkündete sie nochmals das Ende ihrer Vermessung und die Fertigstellung der Inselkarte in einem ganzen Satz wobei die Navigatorin bereits in ihrer sitzenden Position die Zeichenutensilien zusammenpackte. "Hey Käpt´n.", seufzte sie resigniert als das Schnarchen des Schwarzhaarigen nun zu ihr rüber schallte. Nami erhob sich streckend vom grasigen Boden und schaute dabei kopfschüttelnd zu dem knapp zwei Meter hinter ihr liegenden Mann ,der selig an eine Tanne lehnte und ein Nickerchen hielt. Das Markenzeichen ihrer kleinen Piratenbande, den hellgelben Strohhut mit dem roten Band hatte er über sein Gesicht gezogen. Die Hände ruhten leicht gekreuzt auf seinem sich hebenden und senkenden Bauch, während seine Beine locker von sich gestreckt lagen. "Das der nicht friert.", murmelte die Orangehaarige und bedachte dabei seine dunkelblaue dreiviertel Hose,mit dem offenen, roten Hemd. Die Flipflops an den Füßen waren auch nicht gerade die größten Wärmespender. Die Crew der Thousand Sunny befand sich aktuell auf einer Frühlingsinsel. Auch wenn die Temperaturen am Tag sehr angenehm waren, so wurde es am Abend doch recht frisch. Nami selbst hatte heute lieber ein türkisfarbenes T-Shirt mit einer brauen langbeinigen Hose gewählt. Ihr Schuhwerk war das übliche. Nach der altbekannten Strohhalm - Methode war der Navigatorin der Käpt´n als Begleitung zugeteilt worden. Wie üblich teilte sich die restliche Mannschaft in Gruppen auf, um das neue Land zu erkunden. Robin, die dunkelhaarige Archäologin, musste am heutigen Tag mit dem liebestollen Smutje Sanji zusammenarbeiten und neue Vorräte beschaffen. Da gefiel Nami ihre Teampartnerwahl doch um Einiges besser auch wenn der verfressene Chef nicht die größte Hilfe war. Aber langweilig sollte es ihr mit ihm sicher nicht werden. Nachdem ihre Zeichenmaterialien alle in einem braunen Rucksack verstaut waren, schulterte die ehemalige Diebin diesen und schritt auf ihren Anführer und besten Freund zu. "Ruuuuufffyyy," sprach sie seinen Namen langgezogen und begann sachte mit ihrem rechten Fuß gegen sein ausgestrecktes Bein zu tippen. Bei diesem behutsamen Kontakt blieb es aber nicht lange. Schon nach kurzer Zeit holte Nami etwas weiter und fester aus, sodass endlich Bewegung in den ruhenden Körper kam. Der Teufelsfruchtnutzer schien allerdings überhaupt nichts von den ganzen Bemühungen seiner Navigatorin mitzubekommen. Und so langsam strengte es sie an. "Ruffy!", kam es ein letztes Mal mit Nachdruck ehe die Wetterexpertin zu einer ihrer berühmt berüchtigten Kopfnüssen ansetzte. Und genau in dem Moment schien der junge Pirat sie endlich registriert zu haben. Blitzschnell parierte er die flache Handkante seiner Freundin mit seiner eigenen linken Hand, wobei er sich weniger elegant aufrappelte und dann hektisch stammelnd vor Nami zum stehen kam. "Was - wie - wo - ich seh nichts mehr! Ich bin blind!", schrie der Käpt´n aufgebracht. Dies brachte ihm dann aber wirklich einen genau gesetzten Schlag auf seinen Kopf ein. Gequält jaulte der Neunzehnjährige auf und hielt sich die pochende Verletzung. "Du Depp! Meinen Schlag parieren aber nicht mitschneiden, dass dein Hut vor deinen Augen sitzt!", fuhr Nami ihn gereizt an und griff barsch nach seinem wertvollsten Besitz um ihn diesem wieder auf den Schwarzen Wuschelschopf zu setzen. "Da liegen Vierhundert Millionen Berry einfach pennend auf der Erde rum!", wetterte sie weiter und stemmte dann ihre Fäuste in die Hüften. "Wo liegen hier denn Vierhundert Millionen Berry rum?", fragte Ruffy naiv und sah sich dann suchend am Boden um. Namis flache Hand, welche klatschend ihre eigene Stirn berührte, ignorierte er mal wieder vollkommen. "Vergiss es einfach", seufzte sie und wollte dann eigentlich losgehen. Die Insel war vermessen und gezeichnet. Also gab es hier nichts mehr für sie als Kartografin zu tun. "Bist du schon fertig?", hielt sie ihr Käpt´n fragend an. "Schon lange.", war die knappe Antwort ihrerseits worauf sich ein grinsender Ruffy in den Weg stellte. "Du bist in den zwei Jahren echt Mega Stark geworden Nami. Das merkt man an deinen Kopfnüssen", lobte er, worauf ein verwirrtes Augenpaar ihn anblinzelte. "Denkst du das?", fragte sie überrascht. "Ja, davon bin ich überzeugt.", grinste der Strohhutträger selbstsicher. "Du übertreibst Ruffy. Ich habe zwar meine Navigationskünste perfektioniert, aber rein körperlich kann und werde ich nie mit Euch Jungs mithalten können.", stelle sie für sich klar. Insgeheim freute sie sich aber auch sehr über das Lob von ihrem Anführer. Diese ehrlichen Worte ließen ihr Herz einen kleinen Hüpfer machen. Und - wurde sie etwa gerade rot? Oder warum wurde der schlanken Frau plötzlich so warm? Etwas verlegen wandte sie sich daher von dem Schwarzhaarigen ab, der für ihren Geschmack etwas zu nah vor ihr stand. Doch es reichten nur knapp vier weitere Schritte von Beiden aus, da befanden sie sich in der gleichen Position wie schon zuvor. "Ruffy, du stehst mir im Weg. Komm, lass uns zurück gehen. Unsere Freunde werden schon warten, die Sonne ist fast untergegangen und wir haben doch vereinbart vor Einbruch der Dunkelheit wieder auf der Sunny zu sein." "Leg deinen Rucksack ab. Ich will was testen.", forderte er schelmisch. "Was willst du testen?", fragte Nami verwundert nach. "Tu es einfach. Und dann werde ich dir beweisen, dass du jawohl mit uns anderen mithalten kannst." Namis Augen weiteren sich vor Schreck als sie die Erkenntnis traf, WAS genau er vor hatte. "Du spinnst ja wohl! Ich halte dir nicht mal zehn Sekunden lang stand selbst wenn du deine Teufelskräfte nicht einsetzt!", sprach sie erschaudert und wich einen Schritt von dem jungen Mann zurück. "Ach komm schon Nami, ich würde dir doch niemals weh tun. Und meine Teufelskräfte lass ich auch ganz aus dem Spiel.", sagte er lächelnd und verkürzte die von ihr geschaffene Distanz erneut. "Hab ich dir eben zu fest auf deinen Gummischädel gedroschen? Ich sagte NEIN!" "Nur eine kleine Runde. Bitte!", flehte er grinsend und folgte damit der immer weiter zurückweichenden Frau. "Dein Kopfgeld ist mehr als berechtigt und meins auch! Siehst du da die Zahlendistanz? Ich werde ganz bestimmt nicht gegen dich Kämpfen und auch nicht zu Übungszwecken! Geh damit zu Zorro oder Sanji aber ich bin definitiv die Falsche dafür.", wedelte Nami weiter abweisend mit ihren Händen vor sich her, um ihren Kumpanen so auf Abstand zu halten. Mittlerweile waren die Beiden schon einmal komplett im Kreis am Klippenabgrund herum gewandert; Nami dabei aber rückwärtsgehend und Ruffy ihr stets auf Schritt und Tritt folgend. Für ihn war das alles nur Spaß aber die Navigatorin fürchtet ernsthaft um einige Kratzer und Schmarren. Knochenbrüche nicht ausgeschlossen... "Ach komm schon, bittttteeee!", flehte er erneut und versuchte nun, mit beiden Zeigefingern Nami am Bauch zu kitzeln, um so die Situation aufzulockern. Zuckend und windend versuchte sie ihrem Käpt´n auszuweichen und musste dabei auch trotz der Lage immer wieder auflachen. "Ruffy! Haha - LASS DAS!" "Bitte, na los Nami.", kam es kindlich über sein grinsendes Antlitz. "Ich warne dich! Lass das!", drohte sie ihm erneut, dabei immer ein Auge auf den Rand der Klippe gerichtet. Auch wenn sie wusste, dass es für Ruffy nur Spaß war und er sie im Notfall auch retten würde, so wollte sie doch keinen Freiflug in die Tiefe der Schlucht riskieren. Und als es dann doch beinahe passierte und schon einige Steine neben ihren Füßen den Weg in die Bodenlosigkeit fanden, gewährte sie ihm doch seine Bitte weil es ihr zu heikel wurde. Außerdem war es ja nichts neues, dass die Selbstbewusste Frau den Käpt´n oder einen von den anderen Jungs verprügelte, wenn diese ihr weniges Benehmen komplett vergaßen. Mit einer geschickten Handbewegung an den Gürtel war ihre Waffe einsatzbereit. "Also gut. Du hast es nicht anders gewollt.", kündigte sie ihren Gegenschlag feixend an, worauf der Gummimensch nur einen Wimpernschlag später Nami´s Klimataktstock ausweichen musste. Er duckte sich freudig lachend und wich aus. "Jetzt zeig mal was du in den zwei Jahren gelernt hast." Die Orangehaarige umgriff ihre Waffe fester und schnellte dann vor. Ihr Begleiter parierte ihre Stabhiebe mit Händen und Füßen und setzte dabei wie vorher versprochen nicht seine außergewöhnlichen Kräfte ein. Es folgte ein Schlagabtausch von weniger als einer Minute ehe die Ältere abrupt in die Hocke ging und ihrem Gegenüber etwas zurief. "Ein ganzer Haufen Fleisch!" "Woooo?", kam es abgelenkt und schon fast sabbernd von Ruffy, worauf sie ihre Chance nutzte und ihm mit aller Kraft beide Beine wegtrat. Der Schwarzhaarige verlor den Stand und fand sich, dem Gesetz der Schwertkraft entsprechend, auf dem Rücken am Boden wieder. Seine Navigatorin drückte ihren Wetterstab hart unter sein Kinn, wobei sie sich über ihn beugte und zur Verdeutlichung ihres Triumpfes das linkes Knie auf seinem Brustkorb absetzte. "Sei froh, dass deine Feinde diese Schwachstelle von dir nicht kennen.", zwinkerte sie ihm keck zu. "Das war unfair", krächzte der D. Träger unter dem Metall an seinem Hals. "Ich geb dir gleich unfair! Dass du mich überhaupt herausgefordert hast war schon unfair! Außerdem erreiche ich mit meinen Wetterblitzen gar nichts bei deiner Gummihaut", schmollte die hübsche Frau und nahm ihren Stab von seinem Kehlkopf. "Trotzdem hast du klasse reagiert und pariert. Gute Beinarbeit Nami. Der Klimataktstock ist absolut deine Waffe. Du unterschätzt dein Können in diesem Fall.", grinste er wissend und wollte sich danach eigentlich aufsetzten. Doch dazu kam der junge Kapitän gar nicht mehr. Zuerst war es nur ein dumpfes Geräusch in der Umgebung. Dann folgte ein immer lauter werdender Knall und ehe sich die beiden Strohhutpiraten versahen, gab der Boden der Felskante unter ihnen nach... Fortsetzung folgt... Kapitel 2: 1.1 -------------- Hallo ihr Lieben! ^-^ Ich bin überwältigt - hätte nie gedacht, dass ich so liebe Resonanz bekomme :) Besten Dank dafür ^-^ Und weiter geht's :) *********** Mit aller Kraft, die ihr geschockter Körper noch aufbringen konnte, hielt Nami sich an Ruffy´s Leib fest. Ihre schlanken Beine hatten den selben Klammergriff um seine Taille vom Rücken aus gefunden, wie auch ihre Arme, welche um seinen Hals geschlungen waren. Allerdings bereitete sie dem Strohhutträger damit auch reichlich Atemnot, denn den Lebenswichtigen Sauerstoff drückte sie ihm damit ab. Die braunen Augen waren fest zusammen gekniffen und ihre Stirn drückte gegen den Nacken des Schwarzhaarigen. Der junge Mann konnte nur mit seinen strampelnden Beinen auf seine Notlage aufmerksam machen, denn beiden Hände hielten sich noch krampfhaft am übrig gebliebenen Rand des ehemaligen Klippenvorsprunges über ihnen fest. Seine gedehnten Gummiarme baumelten wie bei einem Bungeeseil munter auf und ab. Zum Glück war Nami zu überrascht und erschrocken gewesen, um aufzuschreien denn wenn, wäre der Neunzehnjährige nun sicher auch noch taub. Die Atemnot reichte schon vollkommen aus. "N-Na-Nami! L-LUFT!", krächzte er gedämpft, worauf seine Huckepack sitzende Freundin aus ihrem Schock zurückkehrte. "Sorry", stellt sie erschrocken fest und lockerte ihren ungewollten Würgegriff um seinen Hals. Mit ihrem linken Arm griff sie, zu Ruffy´s Entlastung, unter seinem eigenem Linken hindurch. Vor seiner Brust führte die Orangehaarige ihre zitternden Hände zusammen und lugte dann mit dem Kopf über die Schulter von dem Teufelsfruchtnutzer. Hierbei handelte es sich ebenfalls um die linke Körperhälfte. "Um Himmels Willen... das hätte ins Auge gehen können.", stellte die klammernde Navigatorin fest, als sie in die Tiefe sah. Ihr Freund rang währenddessen noch immer nach wertvoller Luft. In Nami´s rechter Hand befand sich auch noch ihr Klimataktstock, der ebenfalls hilfesuchend umklammert wurde. "Wolltest du mich erwürgen?", fand der Anführer der Bande seine Stimme wieder. "Mehr als entschuldigen kann ich mich nicht. Das war Reflex.", beschwichtigte sie seufzend sein Gemüt. "Sag mir lieber ob wir von hier unten mit Schwung wieder nach da oben kommen." Der Schwarzhaarige spähte mit einem hochgezogenen Mundwinkel angriffslustig zu seiner Begleiterin rüber. Da nicht viel Platz für Abstand war, berührten sich ihre Nasenspitzen dabei schon fast. Dieser kurze Moment reichte Augenblicklich aus, um den beiden jungen Erwachsenen einen leichten Rotschimmer auf ihre Wangen zu zaubern. Nami hatte das Gefühl, eine Horde Hormone würde ihren Kopf aufmischen. Von ihrem beschleunigten Herzschlag mal abgesehen. Daher verbot sie sich jeden weiteren Blick in die unergründlichen Seelenspiegel ihres Chefs. Doch der hatte sie bereits mit seinem Charme eingefangen. Ruffy beschlichen ähnliche Emotionen, doch er assoziierte das Kribbeln in seinem Bauch mit Hunger. Und bevor die Beiden überhaupt weitere Verbote und No-go´s an ihre Körper und Gehirne senden konnten, wurde ihre unfreiwillige Kuschelstunde unterbrochen. Einen knappen Meter vor Ruffy´s baumelnden Füßen tat sich ein weitere Vorsprung auf, der mit Büschen und Sträuchern bewachsen war. Das raschelnde Gestrüpp wurde barsch zur Seite geschoben und zum Vorschein kam die Silhouette eines Menschen samt einer Laterne... Geblendet kniffen die zwei Piraten ihre Augen zu. "Was zur Hölle - nehmen Sie das Ding runter!", fand Nami als Erstes ihre Stimme wieder und sah blinzelnd zur Seite. Weg von dem anziehenden Blick ihres Kapitäns. "Na da sieh mal einer an.... baumeln hier einfach so vierhundertsechzehn Millionen Berry vor meiner Nase rum", erklang eine auflachende Männerstimme vor ihnen. Zeitgleich wurde Nami´s Forderung erhört und die Lichtquelle gesenkt. Währenddessen hatten sich die Augen des Neuzehnjährigen Mannes erschrocken geweitet. "Ne oder? ...O - Opa?", kam es verwirrt über seine Lippen. "So sieht man sich also wieder... Ruffy." Auch Nami´s Schopf schnellte nun schnurstracks in die Richtung des Vizeadmirals der Marine. Und tatsächlich stand dort in voller Lebensgröße der weißhaarige Monkey D. Garp und besah die Szene vor sich schmunzelnd. Während die Navigatorin der Strohhutbande extrem verunsichert und überrascht war, so staute sich in ihrem Käpt´n eine unsagbare Entrüstung auf... merklich fing er an zu zittern und sein Herzschlag begann sich unter ihren Händen zu verdoppelte. Doch es war keine Angst, die sich da in Ruffy aufstaute. Es war Wut! Und diese Wut drohte jeden Augenblick aus ihm heraus zu platzen. Und zwar in Form seines lauten Organs. Zum Glück erkannte die Orangehaarige dies noch rechtzeitig und verbot ihm, bei allem Respekt den sie vor ihm hatte, einfach den Mund. Die schlanken Frauenhände pressten sich auf seine Lippen und machten so auch nur den kleinsten Mucks zu Grunde. Nami war nicht dumm. Wo sich ein Mitglied der Marine aufhielt, da war eine Patrouille oder gar ein Bataillon nicht weit entfernt. Und schon gar nicht bei einem ranghohen Vizeadmiral. In dieser brenzligen Lage auch noch kämpfen oder gar fliehen zu müssen, passte grade wirklich überhaupt nicht in ihre Planung. Daher hoffte sie auf Garp´s Sympathie gegenüber seinem Enkel. Wobei... wenn Nami an den Zeitungsartikel von vor zwei Jahren zurückdachte, dann stand hier ein Problem im Raum. Und zwar ein großes und ungeklärtes! "Bist du wohl still! Wenn er hier ist, sind andere Soldaten nicht weit entfernt. Halt um Himmels Willen deine Klappe und fahr deinen Opa leise an, ich will Stress mit der Marine hier und heute vermeiden! Der Logport ist noch nicht soweit!", flüsterte sie dem Schwarzhaarigen bestimmend in sein Ohr. Augenblicklich hörte er auf zu zittern und wandte seinen Kopf zur rechten Seite, damit Nami seinen Mund wieder freigab. Knurrend gab sie nach und brachte ihre Hände in die alte Position auf seine Brust zurück. Mittlerweile hatte Ruffy´s Körper keinen Schwung mehr und war zum auspendeln in der Luft gekommen. "Hatte ich nicht vor", antwortete er grimmig. "Mit dem rede ich kein Wort mehr!", zischte er wütend hervor und richtete dann seinen Blick wutentbrannt auf den Mann, bei dem er seine Kindheit verbracht hatte. Mal abgesehen von Dadan und den Bergbanditen natürlich... "Bitte wie? Was ist das denn für eine Begrüßung?", kam es feixend von dem älteren Mann. Durch den Körperkontakt zu dem Gummimenschen konnte Nami deutlich fühlen, dass seine Emotionen drohten überzukochen. "Beruhige dich bitte", versuchte sie es ein letztes Mal und spürte dann schon, dass seine Haut zu glühen begann. "Ruffy! Bitte! Ich hab gerade nicht die große Möglichkeit mich in Sicherheit zu bringen. Unter mir geht´s in die Tiefe und vor mir steht ein Vizeadmiral! Beruhige dich, ich flehe dich an!", appellierte sie erneut gedämpft sprechend an ihn. Die Angst und die Unsicherheit schwangen sehr deutlich in ihrer Stimme mit. Und zu Nami´s Glück war das ihre Rettung. Damit legte sie einen Schalter in ihm um. "Du hast Recht... ich will dich nicht unnötig in Gefahr bringen", flüsterte er zurück und schloss kurz seine Seelenspiegel, um wieder Ruhe in sein aufgewühltes Inneres zu bringen. Garp indessen hatte die ganze Situation schweigend beobachtet. Insgeheim war er froh seinen Enkel gesund und munter wiederzusehen. Andererseits quälte ihn auch sein damaliges handeln in Marineford... Ruffy´s aufgewühlte Emotionen konnte er gut nachvollziehen... auch Curly Dadan hatte ihn das bereits in der Vergangenheit spüren lassen. "Ich werde meine Männer auf Patrouille schicken. Kein Sterbenswörtchen wird über meine Lippen kommen. Dafür will ich mit dir reden Ruffy. Vernünftig und in Ruhe." Überrascht richteten sich zwei Augenpaare auf den in die Jahre gekommenen Mann. "Eine Wahl hab ich wohl nicht", gab der Neunzehnjährige trotzig von sich. "Nein", seufzte Nami neben seinem Ohr bevor das gleiche Wort über die Lippen seines Großvaters kam. "Nein.... und jetzt komm bitte mit der jungen Dame rüber." Monkey D. Garp trat großzügig einige Schritte zurück um seinem Enkel Freiraum für eine Entscheidung zu lassen. Nur der Lichtschein der Laterne verriet seine genaue Position zwischen dem Geäst. Fortsetzung folgt... ***** Bevor Anmerkungen zu den Kopfgeldern kommen: Wir befinden uns zeitlich vor Dressrosa. Daher müssten meine Angaben eigentlich so stimmen. Danke für´s lesen :) Es geht die Tage weiter. Glg Easy Kapitel 3: 1.2 -------------- Huhu :) Ich bin echt platt - Vielen Dank für eure lieben Meinungen ^-^ Bin echt Happy, dass euch der Inhalt so gut gefällt. An der Stelle noch mal : Danke kimmyedogawa für deine Korrektur und Mithilfe *knuffz* Und weiter geht's! Ruffy und Garp im Wortgefecht...und Nami? Lest selbst ;) ***** Als der steckbrieflich gesuchte Mann wieder festen Boden unter seinen Flipflops hatte, griff er mit seinen frei gewordenen Händen unter die Oberschenkel seiner orangehaarigen Freundin, damit diese ihre klammernden Beine um ihn herum lösen konnte. Allerdings ließ er die junge Frau noch nicht von seinem Rücken herunter gleiten. "Sekunde noch Nami.", flüsterte er ihr zu. "Wer weiß, ob wir nicht doch gleich die Kurve kratzen müssen." Dabei schulterte er ihren Körper mit einem Ruck etwas höher, sodass sie wieder bequemer Huckepack saß. "Traust du ihm das zu?", fragte sie ihn, während sie ihre Arme bequemer über seine Schultern legte und vor seinem Brustbein verschränkte. Den Klimataktstock noch immer griffbereit in den Händen. Die Möglichkeit, ihn beiseite zu stecken, ergab sich noch nicht. "Seit Marineford traue ich ihm alles zu.", war die enttäuschte Antwort seinerseits darauf, bevor er seinem Verwandten folgte. Ab und an musste sich Ruffy ducken, da er und Nami sonst Zweige oder Äste abbekommen hätten. Nach nur wenigen Schritten trafen sie auf ein kleines Lagerfeuer. Garp hatte es sich hier anscheinend alleine bequem gemacht. Dieser hatte gerade einen Teleschneckenfunkspruch abgesetzt, dass er für diesen Abend nicht mehr gestört werden wollte und die Truppen im Lager bleiben sollten. Prüfend sahen die beiden Strohhutpiraten sich ein letztes Mal um. Man wusste ja nie... "Ist deine Freundin immer so anhänglich?" Fassungslos und eine Schnute ziehend blickten die Beiden den Älteren an. "Nein, aber bei euch Typen von der Marine kann man sich nie sicher sein! Ich glaube trotzdem, dass du mich jetzt runter lassen kannst Ruffy.", sagte Nami verlegen und rutschte dann sicher von seinem Rücken herab. Mit einer geschickten Handbewegung brachte die junge Frau ihre Waffe wieder in den Zustand von drei kleinen Stäben, ehe sie diese an ihrem Gürtel der Hose verschwinden ließ. "Sehr handfertig, junge Dame", stellte Garp fest und setzte sich dann im Schneidersitz auf den grasigen Untergrund. Dabei warf er etwas Holz in das flackernde Feuer nach. Ruffy stand noch immer wie festgewachsen da. Außerdem vermisste er plötzlich Nami`s Wärme an seinem Rücken. Das Räuspern seines Großvaters ließ ihn wieder aufmerksamer werden. "Willst du dich nicht setzten?" Stumm kam der Teufelsfruchtnutzer diesem Angebot nach und ließ sich mit verschränkten Armen auf den Boden fallen. "Okay... ähm... ich dann ja überflüssig. Ruffy, ich gucke mir solange die Gegend an und -", sagte Nami ruhig, eh ihr der Käpt´n einfach das Wort abschnitt. "Du kannst ruhig bleiben. Ich habe keine Geheimnisse vor meinen Freunden.", stellte er klar und griff nach Namis Hand, da diese dabei war sich abzuwenden. Die Navigatorin musste sich dabei etwas ducken, da der Anführer der Bande ja bereits auf dem Boden hockte und sie noch stand. "Aber -", wollte sie zuerst widersprechen, doch als sie Ruffy´s fester werdenden Händedrück bemerkte, konnte sie auch seine Unsicherheit fühlen. Er wollte, dass sie blieb... In dieser Geste des Vertrauens sah die junge Frau ihre Chance gekommen, nun auch mal für ihren Chef da zu sein. Vor zwei Jahren hatte sie alle Umstände um Ace´s Tod in Marineford aus der Zeitung erfahren müssen. Niemand von seinen Freunden konnte ihm in dieser schweren Zeit der Trauer beistehen. Obwohl sie es alle gewollt hatten. Und dann noch ihre unfreiwillige Trennung von zwei Jahren... Nami war sofort nachihrer Wiedervereinigung auf dem Sabaody Archipel aufgefallen, dass Ruffy deutlich vorsichtiger geworden war. Der Verlust eines geliebten Menschen hatte schon so manchen verändert. Die Wetterexpertin wusste dies nur allzu gut. "O-Okay... wenn das in Ordnung ist?", fragte sie an Garp gewandt. "Wenn es Ruffy´s Wunsch ist.", sagte er schulterzuckend und schürte dann das kleine Feuer mit einem Stock an. Die Orangehaarige nahm daraufhin neben ihrem Anführer Platz, welcher auch ihre Hand wieder freigab. Insgeheim fand sie das schade... und konnte sich auch nicht diese sentimentale und aufgeweichte Seite an ihr erklären... aber das kam merkwürdigerweise nur in Ruffy´s Nähe vor. Die Kartografin verwarf schluckend den Gedanken, da Garp mit einem Räuspern zum sprechen ansetzte. "Wo soll ich nur anfangen?", richtete er die Frage mehr ans Feuer als an seinen Enkel. "Sag mir einfach was da los war!", kam auf einmal Regung in den Gummimann. Gegenwärtig sah der Neunzehnjährige wütend aus.... sehr wütend. Unbewusst und auch um ihm ihre Anwesenheit zu demonstrieren, legte Nami ihm eine Hand auf die Schulter. "Ich wollte meinen Beruf nie über meine Familie stellen. Aber ihr Beiden habt mir von dem Zeitpunkt an keine Wahl mehr gelassen. Nachdem ich mich dir in den Weg gestellt hatte, war ich wie gelähmt. Daher bin ich anschließend dort sitzen geblieben und habe bis der Kampf vorbei war gar nichts mehr getan. Als ihr auf dem Rückweg wart, hatte mein Herz sich insgeheim auf eure Seite geschlagen. Ob du es glaubst oder nicht Ruffy... in diesem Augenblick habe es das erste Mal bereut, dir und Ace nicht beistehen zu können. Und ich habe meine Arbeit und meine Ansicht von Gerechtigkeit verflucht.", sprach er seufzend und sah weiter in das flackernde Licht. Ruffy knirschte hörbar mit seinen Zähnen. "Wenn du das so siehst, warum hast du Ace und mich dann überhaupt vor der Welt versteckt gehalten?" "Weil ihr beiden unschuldig wart!" "Unschuldig? Wir tragen ein D im Namen. Ist das nicht schon Grund genug, um nicht unschuldig zu sein? Ace war Roger´s Sohn! Die Weltregierung hatte seine Existenz schon als ein Verbrechen angesehen! Von meinem Stammbaum wollen wir lieber erst gar nicht anfangen.", wurde der junge Mann aufgebrachter. "Nur weil man das Blut eines Verbrechers in sich trägt, ist man doch automatisch keiner! Das hatte ich eigentlich bis zu euren ersten Steckbriefen gehofft.", schnaubte der Vizeadmiral auf. "Na dann bist du ja vollkommen aus der Ahnenreihe geschlagen! Ich stehe zu meinen Ansichten! Ace und ich haben uns versprochen, unsere Leben ohne Reue zu Leben! Frei von Regeln und Vorschriften! Einfach so, wie es uns passt! Und nicht wie es der Weltregierung passt!", konterte Ruffy verdrießlich. Nami bekam es langsam mit der Angst zu tun. Und zeitgleich machte sie dieser Familienstreit neugierig. Sie wusste so wenig über die Vergangenheit ihres Kapitäns. Sicher hätte sie Antworten auf die Fragen erhalten, wenn sie diese jemals gestellt hätte. Aber das erschien ihr prioritätslos. Jeder der neun Strohhüte hatte schlimmes durchgemacht. Sonst wären sie heute nicht die Mannschaft mit ihren Träumen, die sie verfolgten. "Ja, wie es der Weltregierung passt - der du den Krieg auf Enis Lobby erklärt hast! Meinst du etwa für mich ist das leicht? Zu sehen wie du in dein Verderben rennst?" "Dann guck weg wenn du es nicht erträgst!", nuschelte der Strohhutträger leichtgläubig, worauf er die wohl überraschendste Antwort des Abends erhielt. "Das kann ich nicht." Überraschend legte sich einen Moment lang absolute Stille über die drei anwesenden Personen. Einzig die Geräusche der Wildnis waren zu vernehmen. "Das kann ich einfach nicht! Du bist mein Enkel. Der Sohn meines Sohnes. Denkst du etwa, dass mir das egal ist?" ***** Fortsetzung folgt... Kapitel 4: 1.3 -------------- WARNUNG! Ab hier spinn ich mir eine "so könnte es gewesen sein" Theorie zusammen! ***** Monkey D. Ruffy suchte nun den direkten Blickkontakt zu dem Älteren. "Wenn Blut dicker ist als Wasser, dann kommt die Einsicht aber spät.", flüsterte Nami unbewusst vor sich hin, worauf sie erschrocken ihre Hände vor den Mund presste. Das hier ging sie eigentlich nichts an und doch war ihr dieser Gedanke einfach über die Lippen gerutscht. Die beiden Männer sahen die Orangehaarige nun verwundert an. "Ich... es tut mir leid, ich bin ruhig. Das Ganze geht mich nichts an.", nuschelte sie verlegen vor sich hin und senkte dann beschämt ihren Kopf. "Da liegst du gar nicht mal so falsch.", gab der Schwarzhaarige seiner Begleiterin recht. "Ausnahmsweise. Okay... wenn du schon mitmischt, Diebische Katze, dann will ich deine Meinung als Außenstehende mal hören.", überraschte sie auch Garp. "Oh nein, so haben wir nicht gewettet Jungs. Lasst mich daraus!", wehrte die junge Frau ab. "Sie heißt Nami.", korrigierte der Strohhutjunge grimmig seinen Großvater. "Mein Name spielt hier keine Rolle. Ich will mich nicht äußern! Das ist eine Familienangelegenheit! Ich sollte gar nicht hier sein.", stellte sie abermals klar, worauf Ruffy heftig seinen Kopf schüttelte. "Doch Nami. Eben weil du und die Crew auch meine Familie seid. Wenn auch nicht Bio-Dings - da gesehen.", schmetterte er ihr Veto ab. "Biologisch meinst du.", verbesserte sie ihn gezwungen lächelnd. "Genau das Ding da", seufzte der jüngere Mann und schüttelte dann seinen dunklen Haarschopf. "Okay Opa. Dann erklär mir mal von Anfang an, wie es dazu kam, dass du deinen Sinn von Gerechtigkeit, nicht mehr mit deiner Familie vereinbaren konntest. Warum bist du ein Marine geworden und deine Nachkommen sind so vollkommen aus dem Ruder geraten? Sag es mir!", forderte der Vierhundert Millionen Berry Mann aufgewühlt. Der Vizeadmiral atmete einmal tief durch und schloss für einen kurzen Moment seine Augen. "Na gut. Dann erzähle ich es dir. Aber vorher will ich trotzdem die Meinung vom Fräulein Nami hören.", feixte er herum und durchbohrte dann die junge Frau förmlich mit seinem Blick. Die braunen Augen sahen hilfesuchend auf ihre Beine hinab, welche sie in eine bequeme Sitzposition gebracht hatten. "Was... was soll ich jetzt großartiges dazu sagen? Ich weiß nicht wie das ist, Blutsverwandte zu haben, ich bin eine Waise, schon seit ich denken kann. Meine Ziehmutter und meine Adoptivschwester haben so etwas nie in Frage gestellt. Wir drei waren eine Familie, egal ob blutsverwandt oder nicht. Bellemare hat sogar ihren Job bei der Marine aufgegeben, um sich um uns Beide zu kümmern. Sie hat uns... bedingungslos geliebt, unsere Talente gefördert. Erst durch Arlong bin ich zu einer Diebin geworden und später zu einer Piratin. Aber das hatte eher mit meinem Traum und meinem Wunsch nach Freiheit zu tun.", sprach Nami bedächtig und sah dann wieder von ihren Knien auf. "Liebe ist bedingungslos. Und ganz besonders die Liebe eines Elternteiles, egal ob leiblich oder nicht.", endete dann ihre Mitteilung zu dem Thema. Garp schaute recht erstaunt auf und zog eine Augenbraue hoch. "Das hätte ich jetzt nicht erwartet. Aber du hast recht. Wobei wir gleich beim ersten Streitpunkt sind. Die Sache mit der Gerechtigkeit, beziehungsweise einem Sinn für die Gerechtigkeit. Davon haben wir Monkey D.´s meiner Meinung nach alle zu viel abbekommen. Nur jeder von uns, sei es dein Vater, du selbst Ruffy oder auch ich, formulieren und sehen das anders. Ich bin Marinesoldat geworden, dein Vater ein Revolutionär und du Pirat. Wir drei helfen und beschützen wo wir nur können, vor allem unsere Familien. Die einen mit Regeln, die Anderen gegen die Regeln, oder auch gar ganz ohne Regeln", sagte der großgewachsene Mann ehrfürchtig. "Und ab da scheiden sich die Geister. Ein Soldat, ein Revolutionär und ein Pirat... wie bitte passt dass deiner Meinung nach zusammen?" Nachdenklich runzelte Ruffy seine Stirn und schob dann mit seinem Zeigefinger den Strohhut ein Stück höher. Dann grinste er frech. "Regeln sind dafür da, um gebrochen zu werden." Einen Moment der Besinnung gab er sich selbst und auch seinem überrumpelten Großvater. "Auch für die Familie. Ich würde alles für meine Freunde tun. Und selbst für dich und meinen unbekannten, alten Herren.", fuhr er schmollend fort. Nami war von dem letzten Punkt seiner Aufzählung merklich überrascht und starrte ihn regelrecht von der Seite an. "Das überrascht mich jetzt.", gestand die diebische Katze und sah wieder in das Feuer vor ihr. "Mich auch etwas. Aber ich bin fest davon überzeugt, dass es einen Grund dafür gibt, das alles so gekommen ist. Weil keiner aus dieser verrückten Familie, je irgendetwas ohne ein Motiv tat.", beendete der Gummimensch seine Anhaltspunkte. "Da sind wir mal ausnahmsweise derselben Meinung. Und womit wir wieder bei den Regeln sind. Du hast genau den gleichen Dickkopf wie dein Vater! Immer drauf los und gegen jegliche Vernunft. Und wenn er einmal in seinem Leben vernünftig gehandelt hatte, dann in dem Augenblick, wo er sich nach einer fast fünfjährigen Funkstille zwischen uns bei mir meldete und Hilfe im Vertrauen erbat. Am Ende dieses Treffens drückte er mir ein quengelndes Bündel in den Arm und bat mich, dich vor der Weltregierung versteckt zu halten. Mein Sprössling war an einem Punkt angekommen, wo er das erst mal nicht alleine weiter wusste." Garp ließ das eben erzählte auf seinen Zuhörer wirken. Der Schwarzhaarige hatte seine gesamte Aufmerksamkeit, was im Fall des hyperaktiven Kapitäns nicht oft vor kam. "Insgeheim war ich froh, denn das brachte mir endlich mal wieder ein Lebenszeichen von ihm ein. Zu dem Zeitpunkt war er schon einer der meistgesuchtesten Männer der Welt. Meine Fragen nach dem Warum, beantwortete er mir kurz und knapp: Ruffy ist sein Name, er ist am fünften Mai zur Welt gekommen und ich kann nicht mehr für seine Sicherheit garantieren. Versteck ihn bitte.", endete der Vizeadmiral ein weiteres Mal. Die Navigatorin sah die vielen Fragen nach dem Warum nun auf Ruffy´s Miene auftauchen. Und ehe sie sich versah, sprach er diese aus. "Und... meine Mutter?" Garp senkte seufzend sein Haupt. "Ich weiß nicht, wer sie war, das kann dir nur dein Vater beantworten. Alles was ich zu dem Zeitpunkt von ihm erfuhr, war, dass ihr gegenwärtiges Versteck entdeckt wurde. Sie ist dabei ums Leben gekommen. Dragon konnte später nur noch dich lebend finden. Und von dem Zeitpunkt an wurde ihm schmerzlich klar, dass du eine Zielscheibe für die Regierung sein würdest. Es fiel ihm schwer, aber er hatte keine andere Wahl, außer dich wegzugeben. Der Junge wusste genau, dass ich nicht ablehnen konnte weil... weil wir trotz allem familiär verbunden sind." Erneut folgte eine Gesprächspause. Garp hatte noch nie zuvor mit jemanden darüber geredet. "Dein Vater ließ einige Wochen nichts mehr von sich hören. Mein Verdacht lag nah, dass er den Verlust von dir und deiner Mutter verarbeiten musste. In der Zwischenzeit hatte ich das Königreich Goa mit dir erreicht. Das Ziel war das Windmühlendorf und mein alter, dort lebender Freund Woop Slapp. Mittlerweile war er Bürgermeister geworden, was meine Bitte an ihn vereinfachte." "Sekunde mal, du kanntest den alten Bürgermeister schon davor?", unterbrach ihn sein Enkel. "Wir sind zusammen in dem Dorf aufgewachsen. Wir waren Nachbarskinder." Der Satz reichte aus um Ruffy nach hinten rudern zu lassen. "Krass! Dann war es also kein Zufall, dass Ace und ich ausgerechnet in Windmille Village gelandet sind?!" stellte er fest. "Genau. Nur von Ace wusste zu dem Zeitpunkt noch niemand. Ich hatte Dadan zum Stillschweigen verdonnert.", vollendete er diesen Part seiner Geschichte. "Augenblick mal, dann kanntest du doch auch die alte Hexe von da!", stammelte der Pirat weiter. "Sprich nicht so Respektlos über die alte Schachtel! Ja, sie ist zwei Jahre jünger als ich!" "Selber Respektlos! Du musstest ja nicht mit ihr unter einem Dach wohnen!" "Hallo? Für Außenstehende: Wer ist Dadan?", mischte sich nun Nami mit in den Streit ein. "So ne alte, hässliche, grimmige Hexe. Orangehaarig, sehr ähnlich deiner Haarfarbe. Hat Ace und mich aufgezogen.", erklärte Ruffy beiläufig worauf er eine Kopfnuss von seiner Navigatorin kassierte. "Hey! Hast du etwa was gegen Orangehaarige?!?", keifte sie den Anführer aufgebracht an. "Quatsch! Wo denkst du hin! Du bist total hübsch gegen diese alte Schreckschraube!", versuchte Ruffy seine Haut zu retten, worauf besagte Schönheit puterrot anlief und dafür noch mal zuschlug. Hatte er sie grade hübsch genannt? Namis Gedanken rasten und auch ihr Herzschlag brachte geraden einen Amoklauf zustande. Der heimliche Beobachter dieser kleinen Prügelei grinste sich nur wage einen ins Fäustchen. Der Junge war so durchschaubar. Fortsetzung folgt... Kapitel 5: 1.4 -------------- Vielen lieben Dank nochmals :) Ihr seid soooo liebe Leser und Kommischreiber ^-^ Und weiter geht's ^-^ ***** "Ob du es glaubst oder nicht, aber Dadan war auch mal jung. Und sogar recht hübsch. Aber dann hat sie das Alter eingeholt, so wie uns alle mal irgendwann. Den Einen früher, den Anderen später. Womit wir zu dem Punkt kommen, als ich dich ins Windmühlendorf brachte. Woop nahm sich meiner Bitte an, dich dort versteckt zu halten. Wir brachten dich bei Makino und ihrer Familie unter, die zu dem Zeitpunkt selbst noch ein zehnjähriges Mädchen war. Ich schickte ihnen jeden Monat Geld und kam vorbei so oft es ging. Später musste das arme Mädchen schon früh die Bar ihrer Eltern übernehmen. Du erinnerst dich sicher an den frühen und plötzlichen Tod von den Beiden.", erinnerte Garp ihn an Makino`s frühen Arbeits- und Geschäftssinn, bezüglich des Etablissements auf der kleinen Inselhälfte. Stumm nickte der Strohhutträger, nachdem er seine beste Freundin wieder auf Prügelabstand gebracht hatte. "Ja. Ein Bootsunfall. Makino stand von heute auf morgen alleine da. Der Bürgermeister hat sie unterstützt, damit ich auch da bleiben konnte. Und dann tauchte Shanks auf.", grinste er munter worauf Garp sich eine Hand vor das Gesicht schlug. "Leider... und alles Weitere weißt du ja schon. Danach hab ich dich dann auch zu Dadan gebracht. Meine Hoffnung bestand darin, dass die Anwesenheit von Ace dich vielleicht auf anderen Gedanken bringt. Aber nachdem ihr Beiden euch angefreundet hattet, verlor Dadan komplett die Kontrolle über euch.", jammerte er weiter und schüttelte nur noch seinen Kopf. "Oh nein Opa - die hatte sie nie wirklich. Weder über Ace, noch über mich. Sie war am Ende des Tages froh, wenn wir zwei noch am Leben waren, weil sie Schiss vor dir hatte. Das ging dann zehn Jahre lang so weiter.", lachte Ruffy auf und lehnt sich auf seine Hände aufgestützt zurück. "Also lebte Ace zuerst alleine bei dieser Dadan? Und Ruffy kam dann nach der Sache mit Shanks und dem Hut auch zu ihr?", fragte Nami erläuternd nach. "Die ganze Welt hat es ja freundlicherweise schon von Sengoku erfahren. Ja, ich hatte Ace als Baby bei Dadan versteckt. Er war drei Jahr älter als Ruffy. Und ja... ich bereue mein Handeln in Marineford. Warum haben denn in den letzten Jahren so viele Offiziere und Admiräle ihre Posten an den Nagel gehängt? Weil sie genauso wie ich, damit begonnen haben, ihre Ansichten von dieser Art der Gerechtigkeit zu überdenken. Ich werde auch nicht mehr lange bleiben... in einigen Jahren will ich mich zur Ruhe setzen. Zu Hause. Im East Blue... in Windmille Village. Aber das kann ich nur tun, wenn ich mich mit dir versöhnt habe Ruffy", endete er seine Erzählung von der Vergangenheit und seiner geplanten Zukunft. "Dragon und ich tauschen heimlich alle paar Monate Nachrichten aus. Nur von dir hatte ich lange nichts gehört. Und an dem Grund dafür bin ich selbst schuld. Daher bitte ich dich hier und heute, mir eines Tages zu verzeihen. Ich habe doch nur noch euch Beide.", sprach er schon fast flehend und trübsinnig. Plötzlich erhob sich der junge Mann und ging gezielt auf den Sitzenden zu. Dort schüttelte er bedächtig den Kopf. "Das alles bringt uns Ace nicht zurück. Auch du hast darunter gelitten, wenn auch nicht so wie ich es getan habe. Und dennoch ... dennoch bist du mein Großvater, auch ein Teil meiner Familie. Ich möchte dir wieder familiär begegnen, so wie früher, als Ace und ich noch Kinder waren. Und ich werde es nicht mehr dulden, dass die Marine und die Gerechtigkeit dazwischen stehen. Familie ist Familie -, und Job ist Job. Einigen wir und darauf?", sprach er gelassen und reichte dabei dem Vizeadmiral seine rechte Hand. Garp war mehr als überrascht und gerührt. Dass Ruffy ihm so schnell ein Friedensangebot unterbreitete, war ihm nicht bewusst gewesen. Daher baute er in seine Entschuldigung diese große Zeitspanne von eines Tages mit ein. Der Gummimensch besaß eben ein großes Herz. Mit einem ehrlichen Lächeln und recht feuchten Augen ergriff Monkey D. Garp diese. "Danke Ruffy. Ich verspreche es dir." *** Nami sah glücklich bei der Versöhnung zu. Sie konnte ihren Kapitän gut verstehen. Seine Freunde und auch die berühmt berüchtigte Familie bedeuten ihm alles. Auch wenn Ruffy zweites sicher nicht so zugab. Aber wie Garp schon erwähnte - sie hatten nur noch sich. Die zwei Jahre ihrer Trennung hatten den Strohhut reifen lassen, vor allem aber seinen eigenen Sinn für die Gerechtigkeit und die familiäre Verbundenheit. Die Navigatorin erwischte sich dabei, wie sie darüber nachdachte, selbst mal so einen loyalen Enkel wie Ruffy zu haben. Doch dafür müsste sie zuerst Mutter werden. Und einen Partner finden. Gar nicht so einfach bei ihrem gewählten Leben als Piratin. Und vor allem gefährlich. Aber die Familie von Garp bewies ihr auch das Gegenteil und dass es funktionieren konnte. Allerdings immer mit einem Restrisiko. Ein Sterbenswörtchen und sowohl Ace als Ruffy hätten ihre zehnten Geburtstage nicht mal annähernd erlebt... Der Zusammenhalt auf dieser kleinen Insel im Eastblue erinnerte die Orangehaarige an ihr Heimatdorf auf Kokos. Was es doch manchmal für Parallelen im Leben gab. Der emotionale Augenblick der Männer wurde gestört, als plötzlich ein klingelndes Geräusch aus dem brauen Rucksack neben der Kartografin erklang."Die Miniteleschnecke. Das sind sicher unsere Freunde", sagte sie grinsend und öffnete das Gepäckstück, worin sich ihre Zeichensachen befanden. "Hallo? Hier ist Nami!", gab sie sich zu erkennen, worauf die Stimme des Schiffzimmermannes erklang. "Hier Franky. Die Sonne ist schon lange untergegangen. Alles in Ordnung bei Euch?", erkundigte er sich besorgt. "Keine Sorge, unser Käpt´n musste noch etwas klären. Wir kommen später. Wartet nicht auf uns aber es ist alles bestens.", beruhigte sie den Cyborg und nickte dem Anführer dabei wissend zu. Ruffy zeigte ihr grinsend einen Daumen hoch, wobei er nun die andere gereichte Hand seines Verwandten losließ. "Okay Navigatorin. Dann verlier den Strohhut nicht und kommt gut zurück. Wir sehen uns auf der Sunny. Franky Ende.", verabschiedete er sich. "Ich gebe mir Mühe. Nami Ende.", lachte sie auf und steckte die Minischnecke wieder in den Rucksack. "Hey! Wie kommt er denn darauf?", protestierte der Teufelsfruchtnutzer. "Vielleicht weil du schwieriger als ein Sack Flöhe zu hüten bist?", fragte Nami unschuldig mit den Schultern zuckend, worauf Garp neben dem jungen Mann auflachte. "Ja ja, verbündet euch mal alle gegen mich.", zog Ruffy beleidigt eine Schnute. "Daran scheint sich ja nichts geändert zu haben.", freute er sich sichtlich. "Ich könnte Ihnen da Geschichten erzählen Sir, da schlagen Sie die Hände über dem Kopf zusammen.", feixte die ehemalige Diebin weiter. "Na, mal bitte nicht so förmlich. Lass mal das Sir weg.", korrigierte der Ranghohe Marine sie lachend. "Schön dass ihr zwei euch so gut versteht, wenn es um mich geht.", bedauerte Ruffy sich selbst und ging dann zu Nami zurück, um ihr auch eine Hand zu reichen. "Na los, hoch mit dir", forderte er sie gut gelaunt auf. Keine Sekunde später stand sie wieder auf ihren eigenen Füßen. Lächelnd genoss die junge Frau das angenehme Gefühl in dieser alltäglichen Geste. Da war es wieder... die wohlige Wärme, das Kribbeln im Bauch, das Herzklopfen - Auszeit! DAS war ihr Kapitän, ihr bester Freund, einfach ein No-Go - Kandidat zum anschmachten! Doch sie versuchte lässig dabei zu bleiben und verharrte sogar kurz mit ihm in dieser Geste. Ganz unbewusst verstand sich natürlich... "So sehr mich das Ergebnis unserer Plausches auch freut Opa, so sollten Nami und ich doch langsam wirklich zurück. Der Weg ist noch lang.", verriet der Schwarzhaarige seinen nächsten Schritt und gab dabei die Hand der Freundin wieder frei. Sehr zu ihrem bedauern, doch das ließ sich Nami nicht anmerken. Ihre Gedanken und Gefühle überforderten sie gerade extrem. Der Vizeadmiral quittierte das alles mit einem Grinsen. Ihm war schon aus früheren Beobachtungen und Berichten aufgefallen, dass sein Enkel und dieses Orangehaarige Mädchen sehr vertraut miteinander waren. Aber dass es so Ernst war, überraschte ihn nun selbst. ~ So ahnungslos und Unschuldig~, lachte er sich gedanklich ins Fäustchen. "Ich verstehe. Nun, dann solltet ihr Beide aufbrechen.", merkte auch er an und stand ebenfalls auf. Das "Beide" betonte er bewusst stichelnd. Aber nur Nami bemerkte die Andeutung und sah beschämt zum Sternenhimmel über ihnen auf. Ruffy hatte mal wieder nichts verstanden. "Wir sehen uns Opa. Spätestens dann, wenn ich dich zu Hause im Altersheim besuche.", scherzte der Neunzehnjährige woraufhin der angeblich betagte Mann nicht mehr so freundlich drein schaute und gleich einen Konter zurück gab. "Frech wie eh und je!", schimpfte er und klopfte sich dann den Staub von seiner weißen Hose ab. "Ach ja, nur damit das klar ist Junge. Ich nehme keine weiteren Gören bei mir auf, wenn ich in Rente bin! Den Ruhestand werde ich genießen und nicht noch stinkende Windeln wechseln oder Fläschchen geben! Das hab ich jetzt zweimal durch und werde es ganz gewiss kein drittes oder viertes Mal machen! Man sieht sich und pass gut auf deine kleine Freundin auf.", verabschiedet er sich lachend und hob zum Gruße noch mal die Hand. Anschließend wandte er den beiden Piraten den Rücken zu und verschwand dann so schnell, wie er aufgetaucht war. In dieser Familie war niemand ein Freund von überschwänglichen Abschieden was Nami auch ganz gut fand. "Nami, alles Gute und viel Glück.", lachte er ein letztes Mal wissend auf und war dann aus dem Blickfeld der beiden jungen Menschen verschwunden. "Sicher doch Opa! Bis demnächst!", rief Ruffy dem Weißhaarigen noch nach, ehe er sich mit einem verwirrten Blick an die Navigatorin richtete. "Was meinte er denn eben damit?" Mit einem hochroten Kopf wandte sich die Navigatorin ab und begann mit ihren Füßen das Feuer zu löschen, indem sie Dreck und Erde die Richtung der Flammen scharrte. "Keine Ahnung, er ist dein Opa, nicht meiner.", versuchte sie das Thema zu wechseln und fuhr fort. Der Strohhut zuckte mit seinen Schultern und half schweigend mit. *** Fortsetzung folgt... Kapitel 6: 1.5 -------------- Hallo! Einen schönen, dritten Advent wünsche ich Euch allen :) Mehr, als tausendmal Dankeschön, kann ich leider nicht sagen, für all die Resonanzen zu dieser Geschichte :) Ihr seid die Besten! Und hier ist für euch, das nächste Kapitel. Es wird kuschelig (passend zum Wetter) und das ganze steigern wir noch zum Ende hin ;) Viel Spaß beim Lesen :) **** Nachts war es alleine im Wald sehr unheimlich. Kein Wunder, dass sie eigentlich vor Sonnenuntergang zurück sein wollte. Allein stimmte nicht ganz. Irgendwo hinter ihr geisterte der naive Gummimensch noch herum. Doch der interessierte sich mal wieder lieber für die nachtaktiven Krabbelmonster in der Natur, als eine sichere Heimkehr zur Thousend Sunny. Nami starb hundert Tode wenn es nur neben ihr raschelte. In solchen Situationen wünschte sie sich mehr Umsicht von ihrem Anführer. Doch die blieb natürlich aus, wenn es um Krabbelviecher ging. Und wie kam sein durchgeknallter Großvater darauf, solche Andeutungen über die Zwei zu machen? "Nur mit Verrückten hat man es zu tun! Und diese D. Träger sind die schlimmsten!", fluchte sie leise vor sich hin und zuckte merklich zusammen, als der Schwarzhaarige wie aus dem Nichts neben ihr zum stehen kam. "Da bin ich wieder!", machte er lautstark auf sich aufmerksam. "Ich kann meine Freude nicht in Worte fassen.", zickte sie ihn an. "Alles in Ordnung?" "Ja klasse, ich geh sehr gerne Nachts durch Gruselwälder! Ohne Orientierung und um die Gefahren wissend!" "Wirklich?", freute sich Ruffy und war erstaunt, worauf es kostenlos einen Rippenstoß von Nami gab. "Das war Sarkasmus pur - ICH WILL HIER RAUS!", machte die Navigatorin ihrem Unmut Luft. Der Kapitän reagierte prompt, indem er seine Hände auf ihren Schultern ablegte und dann die zitternde Frau vor sich herschob. "Aye aye Nami.", witzelte er lachend. "Woher weißt du im Dunkeln wo es lang geht?", fragte sie unsicher, darauf bedacht, unter den Unebenheiten des Waldbodens nicht zu stolpern. "Instinkt.", war die knappe Information, bevor die schnellen Schritte des Duos vor einer Vertiefung im Gelände endeten. Es ging uneben nach unten auf einen kleinen Trampelpfad. Nami erkannte ihn schemenhaft in der Dunkelheit wieder. Hier waren sie am Vormittag gestartet. "Siehst du, da ist der Pfad, der uns wieder runter an den Strand zur Sunny führt.", stellte Ruffy zufrieden fest. "Aha. Mit oder ohne Beinbruch?" "Du kommst da schon heile runter. Ich bin doch bei dir und fang dich im Notfall auf.", versuchte er seine Begleiterin zu beruhigen. Nami war in diesem Augenblick mal wieder sehr dankbar dafür, dass es dunkel war. ~ Ich muss meine Hormone wieder in den Griff bekommen! Was ist nur mit mir los? ~ , schimpfte sie sich gedanklich. Ruffy indessen setzte unbekümmert seinen Weg fort. Ein Schritt vor und er hopste schlitternd die steinige Ebene runter. Dort verweilte er wartend. "Augen zu und durch. Ich freu mich auf mein Bett.", seufzte Nami und tat es ihrem Kumpel gleich. Allerdings geriet sie ungefähr auf der Hälfte ins Stolpern, weil sie einen größeren Findling übersehen hatte. Strauchelnd und mit den Armen rudernd, versuchte die junge Frau wieder ihr Gleichgewicht zu erlangen, um so einen Sturz zu vermeiden. Glücklicherweise hatte dies Ruffy auch mitgeschnitten, und kam ihr entgegen geeilt. Gerade noch rechtzeitig landete die erschrockene Nami sicher in seinen Armen. "Hoppla!", lachte der Strohhut und drückte sie bestimmend an seinen Oberkörper. "Du musst schon schauen, wo du hintrittst.", tadelte er sie belustigt. "Alles okay?" Nami musste sich erst mal sortieren und schaute daher verwirrt zu den Umrissen des Gesichtes von Ruffy auf. Dann nickte sie eifrig und versuchte rasch Abstand zwischen sich und dem gutgebauten Mann zu bringen. Denn da war es schon wieder - diese Herzattacken und der Schwindel. Sicher wurde sie krank. Ja, und Ruffy war der Auslöser! Wie ein Allergen. Sie musste unbedingt zu Chopper, da gab es sicher ein Mittel gegen. Eine Allergie gegen ihren Kapitän war nun das letzte, was sie brauchen konnte. "I-ich hab im dunkeln nichts gesehen.", kam es stammelnd von ihr, worauf sie herzliches Gelächter von dem Neunzehnjährigen erfuhr. "Ach wirklich? Dann wärst du auch die Erste, die das kann." Gerade hatte Nami sich in ihrem Kopf etwas besonnen, als der junge Pirat sie erneut mit der nächsten Aktion überraschte. Schnurstracks fand sie sich plötzlich auf seinem Arm wieder. Gehalten wie eine frischangetraute Braut. Er hatte sie mit Leichtigkeit hochgenommen und der Kartografin blieb nichts anderes übrig, als ihre Arme wieder um seinen Hals zu schlingen. Das zweite Mal heute schon, wenn auch nun aus einer anderen Position. Langsam machte ihr das Angst. So einen ungewohnten Kuschelkurs mit ihrem Anführer kannte sie nicht. "Ich bring dich mal lieber wieder auf den sicheren Pfad zurück.", scherzte er weiter und begab sich, mit der versteiften Orangehaarigen, den restlichen Abhang hinunter. Insgeheim genoss er den Körperkontakt zu seiner Navigatorin. So oft, wie er ihr heute nah sein durfte. Doch da gab es einen kleinen Haken. Er wusste absolut nicht, warum er das tat. Ruffy schien es, als wenn sein Körper bei Nami in letzter Zeit einfach automatisch handelte. Dass sie nun so perfekt an seinen Körper angeschmiegt lag, fühlte sich für ihn toll an. Und auch die temperamentvolle Frau schien nichts dagegen zu haben. Es war merkwürdig... und doch so angenehm. Aber durfte das auch so sein? Heimlich warf er einen kurzen Blick auf den orangenen Sturkopf, der sich klammernd an seine Halsbeuge und Schulter schmiegte. Moment mal - schmiegt??? Ruffy unterdrückte ein Schlucken, sonst hätte er sich womöglich verraten. Nami könnte das in ihrer derzeitigen Position bemerken. Aber seinen unregelmäßigen Herzschlag, konnte er nicht vor ihr verbergen. Was in aller Welt hatte er sich eben bei der Aktion schon wieder gedacht? ~ Richtig. Nichts hab ich mir dabei gemacht. Und warum werde ich dann so nervös? Das ist Nami, meine Navigatorin. ~ , stellte er für sich selbst in Gedanken fest und achtete dabei nicht darauf, dass er schon lange unten auf dem Pfad angekommen war. "Ruffy? Wir sind am Ziel. Ich kann auch wieder alleine laufen. Danke fürs Auffangen.", holte ihn die Stimme Nami´s wieder aus seiner Grübelei. Der Vierhundert Millionen Berry Kopf blinzelte, und setzte dann wortlos seine Begleiterin ab. "Gerne.", räusperte er sich flüsternd und rückte dabei seinen Strohhut zurecht. Im nächsten Moment war er auch schon am los marschieren. "Mein Magen rebelliert, immerhin sind wir schon einige Stunden übers Abendessen drüber!", äußerte er seine größte Sorge. Nami besann sich mit einen nicken und folgte dem Schwarzhaarigen. Nur raus aus dieser Gruselhölle! Und weg von ihrem merkwürdigen Befinden... *** Fortsetzung folgt... Kapitel 7: 1.6 -------------- Aloha ^-^ Vielen Dank für 50 Favoriten! ^-^ Ich bin überwältigt und danke euch von Herzen :) Viel Spass beim Lesen! Und ganz liebe Grüße an meine Beta Kimmy ;) *einenTeereich* Jetzt wird´s kuschelig ;) **** Eine halbe Stunde später saßen die Heimkehrer am großen Tisch der Kombüse und genossen ihr verspätetes Abendessen. Sanji war gerade dabei seine letzten Arbeitsmaterialien zu säubern. In seiner Küche sollte schließlich niemand hungern und die Gründe der Verspätung seiner beiden Freunde waren mehr als gerechtfertigt. Die übrigen Crewmitglieder hatten sich in der Zeit, wo der Smutje ein halbes Bankett für den Kapitän und die Navigatorin zauberte, von diesen über die neusten Geschehnisse unterrichten lassen. Als dann der Startschuss für das großartige Mahl fiel, hatten die übrigen Sechs sich in ihre Zimmer und zur Nachtwache verabschiedet. Der blonde Kettenraucher begann unterdessen schon aufzuräumen. Ruffy stopfte natürlich lobend und dankbar alles in sich hinein, während Nami nach dem Stillen ihres größten Hungers bereits die zurückgelassene Tageszeitung von Robin neben sich ausbreitete. Neugierig überflog sie die Zeilen und löffelte nebenbei von ihrer köstlichen Nachspeise. "Nami-Maus! Kann ich noch etwas für dich tun?", flötete der Casanova der Bande und stellte die letzte Pfanne gesäubert zur Seite. "Nein, danke Sanji. Alles gut, ich bin bestens versorgt. Mehr als der Nachttisch passt auch nicht mehr in meinen Magen rein.", lächelte sie ihm freudig zu und blätterte eine Seite ihrer Informationslektüre um. Ruffy indessen gab nur schmatzende Geräusche von sich. Die Messer und Gabeln klimperten auf den Tellern. "Das freut mich. Dann werde ich den Kühlschrank verschließen.", verkündete er mit einem scharfen Unterton und sah dabei feixend zum Anführer der Strohhüte. "Mach mal.",war Nami´s knapper Kommentar, ehe das Vorhängeschloss klickend einrastete. Die Kombination war nur Sanji, Robin und Nami bekannt. "Und du hast ganz sicher keinen Wunsch mehr offen?" "Nein. Alles gut.", winkte sie desinteressiert ab und blätterte abermals um. "Na gut. Dann geh ich jetzt auch ins Bett. Stellt die Teller bitte rüber in die Spüle. Der Marimo und die Langnase haben Abwaschdienst. Die können morgen früh gleich ein Workout einlegen.", sprach der Blondschopf gähnend und reckte sich einmal der Länge nach, bevor er zur Tür steuerte. "Träum süß Namilein. Nacht Ruffy.", verabschiedete er sich, worauf die beiden Personen am Tisch stillschweigend eine Hand zur Bestätigung hoben und gar nicht von ihren Tätigkeiten aufsahen, beziehungsweise abließen. Sanji´s Schritte vor der Tür wurden leiser und entfernten sich. Plötzlich war es still. Mucksmäuschen still. Nami beendete mit einem Rascheln ihre Informationsbeschaffung vom verstrichenen Tag und kratzte fein säuberlich die Reste ihres Kompotts in der Schale zusammen. Kurz sah sie auf, um festzustellen, dass Ruffy noch knapp fünf Teller zu leeren hatte. Der Schwarzhaarige saß ihr direkt gegenüber, vollkommen mit seinem Gemüt in den Kulinarischen Tiefen der Mahlzeit versunken. Das leere Geschirr stapelte sich zu seiner freien linken, wo sonst Lysop zu den regulären Essenszeiten anzutreffen war. Aus unerklärlichen Gründen war ihr die Ruhe unheimlich. Noch unheimlicher, als der dunkle Wald kürzlich. Daher nahm die Navigatorin neben ihrer eigenen Schüssel auch noch welche von Ruffy´s Tellern mit. Sie stand auf und begab sich dann mit den Worten "Das war mal wieder sehr köstlich!", rüber zum Küchenblock des Smutjes. Am Spülbecken begann sie die Teller und das Besteck zu trennen. Komisch... Ruffy hatte noch ihr gar nicht geantwortet. Schon den ganzen Rückweg war er so schweigsam gewesen. Hatte sie etwas falsches gesagt oder gemacht? Oder war er einfach nur in seinen Gedanken, bei den heutigen Ereignissen? Leise vernahm sie immer noch seine Essensgeräusche. Der verfressene Kerl war also noch nicht fertig. Da Nami nun mit dem Rücken zum Tisch stand, linste sie über ihre rechte Schulter zurück zum Käpt´n. Sein Blick haftete immer noch auf den weniger werdenden Leckereien. Seufzend widmete sie sich wieder dem Besteck und Porzellan. Natürlich grübelte er. Auch wenn man es ihm nicht ansah. Dafür kannte sie ihn nach diesen zweieinhalb Jahren, nach ihrem ersten Aufeinandertreffen einst im Eastblue, einfach zu gut. Der Teufelsfruchtnutzer war ein helles Köpfchen, auch wenn man das nicht sofort annahm. Ansonsten wäre er mit seinen gerade mal neunzehn Jahren nicht so weit gekommen. Und die heutige Versöhnung mit seinem Großvater bedeutete auch, dass er sich der Vergangenheit gestellt hatte. Nami war überrascht gewesen, dass sie daran teilhaben durfte. Das zeigte Ruffy´s großes Vertrauen in sie. Es ehrte die junge Frau ungemein. Noch immer mit dem Unterscheiden zwischen Gabeln, Löffeln und Messern beschäftigt, merkte die Navigatorin gar nicht, dass die Hintergrundgeräusche verstummt waren. Nami wollte zum Tisch zurück, um den Rest zum Spülen zu holen, und drehte sich durchatmend um. Allerdings stockte ihr der Atem, als der Schwarzhaarige direkt hinter ihr stand. Die gewünschten Gegenstände wurden von ihm in den Händen gehalten. Der Zwanzigjährigen rutschte das Herz in die Hose und sie hielt automatisch die Luft an. Er war ihr so erschreckend nahe - nur das Geschirr verhinderte eine Berührung ihrer Körper. Seine unergründlichen Augen musterten die Dunkelbraunen von ihr. "Sanji wollte doch, dass wir abräumen. Darf ich?", fragte er räuspernd, da sie ja den Weg zum Spülbecken blockierte. Und bevor auch nur der Ansatz einer Antwort erfolgen konnte, wurden ihm die Gebrauchsgegenstände regelrecht aus den Händen gerissen. Mit ihrem wirbelnden Zopf, drehte sich Nami wieder zurück und nahm nickend ihre alte Sortiertätigkeit wieder auf. Ruffy war dabei nicht ihr verwirrter Blick und der Rotschimmer auf den Wangen entgangen. Und so nahm er all seinen Mut zusammen, um nach ihrem Behagen zu fragen. Sie war den ganzen Tag schon so merkwürdig bei ihm gewesen... wobei er sich selbst im Moment sehr grotesk verhielt. Vor allem in ihrer Gegenwart. Wobei... Nähe war ja etwas Schönes, wie er heute festgestellt hatte. Und gerade die von Nami. Außerdem roch die Orangehaarige so gut. Vielleicht konnte er ihr damit ja helfen. Und eventuell fühlte sie sich dann wohler und sprach mit ihm. Außerdem war ihm beim Essen noch etwas ganz wichtiges bewusst geworden - er hatte ganz vergessen, sich für ihre Unterstützung in dem Gespräch mit seinem Großvater zu bedanken! Der Gummimensch atmete einmal tief durch, ehe er seinen ganzen Mut zusammen kratze, und sich von seiner verspielten Seite leiten ließ. Nami griff verkrampft um den Esslöffel, als sie plötzlich Ruffy's Hände rechts und links neben ihr, auf den Kanten der Küchenzeile, ausmachte. Kurz danach folgte an ihrem Rücken sein Oberkörper, der sie nun sachte gegen das Holz vor sich drückte. Und wenn das noch nicht genug des Schockes war, fand sich sein Kinn mit dem grinsenden Gesicht gleich auf ihrer versteiften, rechten Schulter wieder. Das Blut schoss ihr regelrecht in den Kopf und ihr Mund wurde ganz trocken. ~ Was tut er da???~, dachte sie bestürzt und schluckte einmal schwer. "Sanji wird sich freuen. Das... ist nett von dir, dass du vor sortierst.", sprach er verlegen und ganz beiläufig. Nami bemerkte seine Unsicherheit in der Stimme. Anscheinend konnte sich Ruffy auch nicht erklären, was er hier tat... "L-Lysop und Zorro.", stammelte sie nervös und fuhr mit zittrigen Händen fort. Die angenehme Wärme, die er an ihrem Rücken verbreitete, zauberte ihr eine Gänsehaut. "Hm? Was ist mit denen?", fragte er irritiert nach und lugte dabei ein Stück weiter über ihre Schulter. "Die Zwei sind dran. Nicht Sanji. Hast du vorhin nicht zugehört?", fragte sie gefasster und rief sich innerlich zur Ruhe. Was tat der Idiot nur mit ihr? Warum löste dieser Naivling nur urplötzlich solche wohligen Gefühle in ihr aus? Nami schloss kurz ihre braunen Seelenspiegel und entschied dann, es Ruffy gleich zu tun. ~ Ich verhalte mich am Besten genauso naiv wie er, dann kann ich wenigstens keinen Fehler machen. Das ist Ruffy - also einfach handeln. Na dann Mädchen, Hirn aus, Instinkt an und einfach fallen lassen. Es.. es ist so angenehm warm hinter mir... schön ist das.... ~ gab sie sich lässiger und ließ ihrem Herzen mehr Freiraum, indem sie sich in einer gelockerten Haltung entspannte und sachte an den Mann lehnte. Ruffy war sehr überrascht, ließ sich das aber nicht anmerken. Bis auf seinen beschleunigten Herzschlag, den er nicht verbergen konnte. "Möglich. Was ... ähm... was ich eigentlich noch sagen wollte...", begann er erneut nach Worten zu suchen und schaute dabei abgelenkt auf Nami´s schlanke Hände in dem Geschirrhaufen. "Ja?", fiepte sie neugierig und fixierte dann mit ihrem Blick zur Beruhigung einen Essensrest vom Gemüse am Tellerrand. Ihr Puls war gerade sicher ungelogen bei einhundertachtzig Schlägen in der Minute. Der Kerl machte sie noch wahnsinnig... wusste er überhaupt was er gerade mit ihrem Gefühlsleben anrichtete? Mit Ruffy´s nächster Aktion hatten sie nun endlich den Punkt der Zurechnungsfähigkeit mehr als überschritten. Seine aufgestützten Hände setzen sich von der Küchenzeile aus in Bewegung, und schlossen sich vor Nami´s flachen Bauch in eine Umarmung zusammen. Eine innige und herzliche noch dazu. "Danke." Dieses gehauchte Wort und seine Geste reichten aus, um bei Nami eine Sicherung zum Durchschlagen zu bringen. Das Blut sackte in ihre zitternden Beine ab und der Blick wurde glasig. Sein warmer Atem kitzelte sie am Hals, als er die Umarmung vertiefte. "W-Wofür?", stammelte sie, worauf er fortfuhr. "Dafür, dass du geblieben bist. Deine... Moralische Unterstützung... hat mir... sehr viel bedeutet.", sprach er stockend und vertiefte seine Gebärde noch einmal inniger. Die Augen schloss er dabei entspannt und atmete genießerisch ihren blumigen Duft ein. Sein Herzschlag beschleunigte sich nun um einhundert weitere Salven. Nami war geschockt von seiner Ehrlichkeit und doch freute es sie immens, dass er ihr so sehr vertraute. Den Löffel in ihrer Hand sinkend, führte sie dann wie von Geisterhand ihre freien Hände auf die Seinen. Genüsslich und mit einem entspannten Seufzer, ließ sie sich ganz in seine Arme sinken. Er hatte sie verzaubert. Oder das hier war ein Traum. Wenn ja, ein sehr Schöner. Ihr Lockenkopf driftet langsam zur Seite gegen den Seinen. Die rechte Schläfe traf seine Linke. Die Zwanzigjährige ging tief in sich und ließ sich fallen. Es war so angenehm und wunderschön diese Nähe zu erfahren. Das letzte Mal, dass sie ein anderer Mensch so liebevoll umarmt hatte, war sehr lange her. Nojiko und Genzo kamen ihr in den Sinn... doch diese Geste von Ruffy war anders. Sie gab ihr keine familiäre Verbundenheit ... nein, dieses neue Gefühl in ihr ging darüber hinaus. Es gab ihr Geborgenheit. Sicherheit. Und auch ein kleines bisschen ... Begierde? Konnte sie das so in ihren Gedanken stehen lassen? Herzklopfen hatte sie noch nie bei einer Umarmung mit ihrer Schwester oder gar dem Dorfpolizisten, den sie sozusagen als ihren Ziehvater ansah. Nein... keine dieser Liebkosungen hatte sie je so aufgewühlt und so ein Durcheinander in ihr ausgelöst. Und da eine durchgebrannte Sicherung bei ihrem Kapitän bekanntlich noch nicht viel war, setzte er mit seinen nächsten Worten noch einen drauf. "Ich habe dich in den letzten Zwei Jahren so sehr vermisst.", nuschelte er verlegen in ihre Halsbeuge. Langsam aber sicher wusste die Orangehaarige bald nicht mehr, wo das hier alles noch hinführen sollte. Jedes weitere Wort und seine Lippen an ihrem Hals - MOMENT! Wann und wie waren die denn dort hingekommen? Eine unheimliche Wärme begann sich in der jungen Kartografin aufzustauen. Sie hatte mal gelesen, dass Frauen ausgerechnet am Hals sehr empfindlich sein konnten. Was tat er da? Wollte er sie komplett um den Verstand bringen? Oder dachte er, dass sie essbar sei? Beziehungsweise: Wusste er überhaupt, was er da tat? **** Fortsetzung folgt... Kapitel 8: 1.7 -------------- Frohe Weihnachten ihr Lieben :) Hier kommt das letzte Kapitel. Ich bedanke mich für eure zahlreichen Meinungen und für die Favos :) Ich hoffe auch, dass es euch Spaß gemacht hat, hier mit zu lesen und zu fiebern ^-^ Ein besonderes Dankeschön nochmal an Kimmy und an Schnattchen ;) Ihr beiden habt viel ertragen müssen XD Auf bald hoffentlich mal wieder ;) So, und nun viel Spaß mit dem Ende ^-^ Und lasst es Euch gut gehen :) ******** Nami drohte innerlich zu verbrennen, als er in seinem Tun fortfuhr. Ganz vorsichtig, aber dieses Mal bestimmter, trafen seine Lippen erneut auf ihre weiche Haut. Ruffy ließ seinen Körper nach wie vor einfach machen und sein Herz sprechen. Er hatte absolut keinen Schimmer von dem, was er da tat, aber seine Mitstreiterin schien sich immer mehr darunter zu entspannen. Ihr zierlicher Körper schmiegte sich so perfekt an den Seinen an. Die junge Frau war so wunderschön geworden... noch hübscher, als sie vor ihrer Trainingsauszeit schon war. Sie betörte ihn. Ruffy hatte in seinem bisherigen Leben nie etwas anderes begehrt, als sein tägliches Essen und das erreichen seines Traumes. Doch all das, schien plötzlich so irreal zu sein. Seine ganze Aufmerksamkeit lag auf Nami und ihrer Präsenz. Was war nur so rasch, so anders geworden? Und wieso hatten die Prioritäten so schnell die Plätze getauscht? Der Schwarzhaarige spürte, wie sie nach seinen Händen tastete, die noch immer auf ihrer schlanken Taille verharrten. Die Fingerspitzen suchten die Seinen und wandelten sich in einen immer fester werdenden Griff um. Ein wohliger Ton entwich ihrem Mund. Erschrocken kniff die Navigatorin ihre Augen zusammen, um mit dem drücken seiner Hände, ihm eine Art Warnung zu geben. Zum Sprechen war sie schon lange nicht mehr im Stande. Wenn er das nicht augenblicklich unterließ, konnte sie für nichts mehr garantieren. "Ruffy.", murrte sie sie bebend und schluckte dann hart. Sie wusste nicht mehr wohin mit diesem unbekannten Gefühl und beschloss dann, dass dies ein Ende haben musste. "Was tust du da?", wisperte sie leise, worauf er merklich mit seinen Schultern zuckte. "Ich weiß es nicht. Du... machst mich gerade irgendwie ...verrückt.", gestand er ihr flüsternd und schämte sich nicht seiner ehrlichen Worte. Nami`s Blick erstarrte. Verrückt... die Bedeutung dieses Wortes erreichte ihr benebeltes Gehirn und legte dann den letzten Schalter ihrer Zurechnungsfähigkeit ganz um. Sie wand sich ein wenig in Ruffy's Umklammerung. Zuerst dachte er, sie wollte das nicht mehr, und lockerte ein wenig seinen Griff. Doch er wurde angenehm überrascht, als sie blitzschnell in seinen Armen herumschnellte und ihre Hände sich an seinen Wangen wiederfanden. Ihr Blick war schemenhaft und betört. "Du Idiot! Verrückt ist eine Vorstufe zur Unzurechnungsfähigkeit! Und meine hast du mit deiner hormonellgesteuerten Aktion gerade an das andere Ende der Grandline verbannt!", erklärte sie ihm in einem Atemzug, ehe ihre Lippen sich auf die Seinen pressten, und damit endlich das aufkeimende Verlangen nach diesem gutaussehenden Mann etwas linderte. Etwas überrumpelt stieg Ruffy auf ihren fordernde Akt mit ein. Beide vertieften den Kuss, als sie ihre Arme um den jeweils anderen Körper schlangen, um sich noch näher beieinander zu haben. Rasch gingen die Hände auf Wanderschaft und ehe sich Nami versah, hob Ruffy sie ein Stück an und sie fand sich sitzend auf der Anrichte des Küchenblocks neben der Spüle wieder. Kein einziges Mal hatten sie ihre Lippen bisher voneinander getrennt. Wie im Wahn schlang sie ihre Beine um seine Mitte. Unwissend, wo das alles noch hingeführt hätte, schreckten die Beiden mit ihren Köpfen auseinander, als es neben ihnen schepperte. Ihre unkontrollierten Bewegungen hatten den Tellerstapel neben sich in das Abwaschbecken stürzen lassen... Außer Atem hafteten beide Blicke auf dem Geschirrhaufen. Nami`s ersten Einschätzungen nach hatten circa vier Teller den Flug nicht überstanden. Nach Luft ringend hob und senkte sich ihre Brust. Sie kollidierte dabei ständig mit Ruffy´s muskulöser. Ach ja... da war noch was. Besser gesagt jemand. ~ Peinlich... und jetzt? ~ , dachte sie mit einem hochroten Kopf. "Scheiß auf die blöden Teller.", sprach Ruffy mit einer Stimmlage, die sie sofort alles und jeden um sich herum vergessen ließ. Beide sahen sich wieder in die Augen und bevor sie auch nur einen Mucks von sich geben konnte, verschloss er ihren Mund schon wieder fordernd mit dem Seinen. ~ Richtig, vergiss die verdammten Teller!~ schimpfte sie ihr Gewissen als dieses betörende Gefühl und die Hitze sie wieder einholten. Gierig stieg sie auf den neuen Kuss ein. Doch da folgte schon die nächste Störung. Die jungen Leute hielten inne und sahen erschrocken zur Kombüsentür rüber. "Lass mich runter, da kommt wer!" stellte Nami panisch fest worauf der Kapitän sie unfreiwillig aus seinen Armen entließ. Gerade noch rechtzeitig, denn im nächsten Augenblick betrat Brook den Raum. Da er Nachtwache hatte, wollte er sicher der Geräuschkulisse auf dem Grund gehen. "Alles in Ordnung bei euch? Ich habe einen Knall gehört.", fragte er irritiert, worauf die Navigatorin der Bande rasch in das Spülbecken griff. "Das- das war Ruffy! Ihm sind einige Teller in das Abwaschbecken gefallen.", log sie lächelnd und sammelte dann die Scherben zusammen. "Hey, ist gar nicht wahr! Es ist auch mit deine Schuld gewesen!", verteidigte er sich überrumpelt, worauf Nami ihm mit aller Kraft auf seinen Fuß trat. Ruffy jaulte neben ihr wie ein verletztes Tier auf. Insgeheim tat es ihr sehr leid, da er ja wie immer seine Flipflops trug. Aber um ein Haar hätte er beide verraten. "Eventuell betrifft mich eine Teilschuld. Aber alles gut hier Brook, danke.", versuchte sie das Skelett abzuwimmeln. "Na wenn ihr meint, dann geh ich wieder auf meinen Posten zurück. Oder soll ich euch helfen?" "Nein!" , kam es ungewollt laut und synchron von den beiden Crewmitgliedern. Hätte Brook noch eine Mimik, dann wäre diese nun mit Sicherheit mit Skepsis übersät ... "Ich meine - geh du ruhig wieder auf deinen Posten, Ruffy und ich machen das hier schnell sauber und gehe dann auch schlafen.", winkte sie abermals ab. "Tun wir das?", fragte er wieder naiv, worauf sie ihm einen ärgerlichen Blick zuwarf. Er lächelte unsicher und hob zur Sicherheit abwehrend seine Hände. "Ja, tun wir dann!" "Na gut. Dann wünsche ich euch noch einen angenehmen Abend und eine geruhsame Nacht.", verneigte sich der zwei Meter Knochenhaufen, wobei er seinen Zylinder vor ihnen zog und dann wieder den Raum verließ. Nami erlaubt sich selbst wieder zu atmen, als sich noch mal die Tür öffnete. "Ach ja, Navigator - san, darf ich vor dem zu Bett gehen noch dein -", "NEIN!", brüllte die Orangehaarige dazwischen und warf mit einem heilen Teller in ihrer Hand nach dem anderen Teufelsfruchtnutzer. Ruffy zuckte neben ihr zusammen, als der Teller scheppernd auf das Holz der Tür traf und auch zerbrach. Brook hatte diese rechtzeitig geschlossen und das Weite gesucht. "Was? Einer mehr oder weniger macht den Schaden jetzt auch nicht größer! Hilf mir lieber aufräumen!", ordnete sie an und begab sich mit einem Schmollmund und immer noch knallroten Wangen auf die Suche nach einem Kehrblech. Apropos kaputte Teller - war die Freundschaft nun auch kaputt? *** Stillschweigend hatten die verlegenen Piraten ihr Chaos beseitigt. Keiner wusste so recht, was er sagen sollte. Ihnen fehlten die Worte und eine Erklärung, für ihr vorheriges Handeln. Nami schloss räuspernd die Schranktür und sah dann betreten zu ihrem Kapitän rüber. "Ja.. also... fertig oder?", druckste sie herum und lehnte sich auf der anderen Seite des Küchenblockes an. Weit weg vom dreckigen Geschirr, oder dem, was noch davon übrig war. Ruffy zog sich unsicher seinen Strohhut tiefer ins Gesicht und wandte sich dabei dem Ausgang zu. "Ja.", antwortete er trocken, worauf Nami besinnend ihre Augen schloss. "Okay... dann ähm... reden wir darüber oder gehen einfach in unsere Kajüten und ... streichen den Vorfall aus unserem Gedächtnis?", versuchte sie den Anfang zu machen. Eine ganze Weile bleib es mucksmäuschenstill in dem großen Gemeinschaftsraum. Der traurige Blick Nami`s lag immer noch auf den Rücken von dem Mann gerichtet, der ohne mit der Wimper zu zucken, einst der Weltregierung den Krieg erklärt hatte. Und nun? Stand er vor ihr und schwieg. Genauso unsicher und unerfahren wie sie selbst, zumindest was diese Situation betraf... "S-Sag doch bitte was.", flüsterte die Navigatorin kaum hörbar und schluckte dabei schwer. Wie konnte das nur passieren? Wie konnte sie nur in solch eine Situation geraten? Ruffy biss sich unbemerkt auf seine Unterlippe. Er hatte ihr Flüstern gehört. Und er wusste auch, dass eine Entscheidung von ihnen gefällt werden musste. Die beiden Strohhüte waren an einem Scheideweg angelangt, bezüglich ihrer innigen Freundschaft. Stillschweigend wussten sie es genau... "Was möchtest du denn? Reden oder vergessen? Die zwei Varianten haben wir jetzt.", kam plötzlich wieder Regung in die versteifte Haltung des Schwarzhaarigen, indem er sich dabei zu Nami umdrehte. Seinen Strohhut mit der linken Hand richtend, hob er seinen Arm, nur um ihn anschließend mit dem anderen vor der Brust zu verschränken. Ruffy's Blick war Ernst. Sehr ernst... Mit geröteten Wangen sah Nami auf ihre offenen Sandalen runter. Nervös überkreuzte sie ihre Füße. Der linke, herabhängende Arm, wurde von der rechten Hand am Oberarm festgehalten. Tja... was nun? Wenn die Orangehaarige ihr schnell pochendes Herz erforschte, war ihre Antwort darauf mehr als glasklar. Der Gummi-Bengel war erwachsen geworden und hatte ihr ganz schön den Kopf verdreht. Diese Erkenntnis machte ihre ohnehin schon geröteten Wangen noch eine Farbnuance dunkler. Sie kam sich wie ein Teenager vor und nicht wie die gestandene, zwanzigjährige Frau, die sie eigentlich war. Die Orangehaarige erlebte das erste Mal diese Gefühle. In ihrer gestohlenen Jugend war es durch Arlong nicht möglich gewesen, sich zu verlieben oder überhaupt für Jungs zu interessieren. Ihrem Gegenüber, dem Kapitän dieser verrückten Crew, war es bisher sicher nicht anders widerfahren... nur hier lagen die Gründe eher in seinem Zwang zur Nahrungsaufnahme und seiner naiven Natur, die er an den Tag legte. Naiv aber gewieft - mit diesen beiden Worten konnte man Monkey D. Ruffy gut beschreiben. Und er hatte ein großes Herz. Ein Herz, was aber auch nur für seine Navigatorin schlug. Der junge Mann wusste heute, dass wenn er gewollt hätte, die schönste Frau der neuen Welt, ihm das Ihrige Herz geschenkt hätte. Boa Hancock war hartnäckig geblieben, doch er wollte sie nicht... da ihm nun mittlerweile bewusst war, dass er das seinige bereits an Nami vergeben hatte. Und schon eine ganze Weile lang. Nur hatte er es noch nicht wahrgenommen. Aber nun, nach diesen langen Trainingsreisen war er gereift. Und wie es schien, war es nun an der Zeit, der Navigatorin die Wahrheit zu sagen. Sein gegenüber sah immer noch verlegen auf ihre Schuhe und den Fußboden hinab. Na dann lag es wohl an ihm. Mit pochendem Herzen nahm Ruffy all seinen Mut zusammen, und sprach dann die ehrlichsten Worte, welche die Kartografin je aus seinem Mund gehört hatte. "Ich entscheide mich für das Reden. Und wenn du das nicht möchtest, dann hör mit bitte einfach nur zu. Lange habe ich nicht verstanden, was mit mir los war... seit heute sehe ich klarer. Und ich werde mein Herz nicht mehr belügen, weil dieser Vorfall mit uns beiden, mir die Augen geöffnet hat. Sanji wird in zweierlei Hinsicht verärgert sein; zum Einem wegen dem kaputten Geschirr und zum Zweiten wegen dir. Doch das ist mir aktuell so was von egal, weil es eine Lüge wäre, wenn ich behaupte, ich wäre nicht verliebt.", sprach er ruhig und schloss dann ebenfalls entspannt seine Seelenspiegel. Ein breites Grinsen zierte seine Mundwinkel dabei. Jetzt fühlte er sich besser. Eine große Last war von seinem Herzen gefallen. Und das gab ihm die Kraft weiter zu sprechen. "Der Rest ist eine Sache des Versuchens. Möchtest.... möchtest du das? Es ... mit mir versuchen, ob es funktionieren kann?" Nami war sprachlos. Sie hatte langsam aufgesehen und glotze nun regelrecht zu ihrem Anführer hinüber. Ihr Mund war vor erstaunen ein Stück geöffnet, und sie fing ungewollt an zu zittern. Wollte dieser verrückte Kerl ihr damit etwa sagen, dass er dasselbe für sie Empfand, wie sie für ihn? Dass auch er sich unbewusst in sie verknallt hatte? Dass diese wilde Knutscherei und der Verlust ihrer Selbstkontrolle auch von ihm mehr als willkommen geheißen wurde? Da sie noch immer schwieg, spielte Ruffy traurig mit der zweiten Variante in seinem Kopf. "Ok... tja... und wenn du dich doch für die Zweite Möglichkeit entscheidest, dann brauchen wir noch eine gute Ausrede für Sanji wegen der Spüle... und... ähm...", stammelte er ängstlich vor sich hin worauf sie ihn unterbrach, indem sie ihm einfach ins Wort fiel. "Möglichkeit eins, du Baka.... ich fass es nicht.. ich hab mich in meinen Chef verguckt.", lachte sie fröhlich auf und änderte ihre verkrampfte Haltung, indem sie ihre Hände nach hinten auf den Tresen abstützte und glücklich weiter lachte. Nun lag es an Ruffy, verwundert zu schauen. "Wie jetzt?" "Komm her, du Strohbirne.", schmunzelte die Orangehaarige und warf ihm einen herausfordernden Blick zu. Ruffy nickte zuerst langsam, verstand dann aber und musste auch wie ein Honigkuchenpferd grinsen. Mit raschen Schritten, überbrückte er die Distanz zu der hübschen Frau, und bevor die auch nur reagieren konnte, saß sie schon wieder auf der Anrichte. "Ja, ich würde es gerne mit dir versuchen.", flüsterte sie ihrem Chef ins Ohr, als sich ihre Arme um seinen Nacken schlangen und nur eine Sekunde später, ihr Lippen wieder aufeinander trafen. Als sie sich erneut wegen Luftmangels trennen mussten, trafen sich die Blicke freudestrahlend. "Wer braucht schon ein perfektes Leben an Land, wenn er so eine verrückte Crew hinter sich hat, und die schönste Frau aus dem Eastblue an seiner Seite?" Nami musste schmunzeln und küsste ihn zärtlich auf die Nasenspitze. "Und wer braucht schon ein ruhiges Leben, wenn er dich hat?", sprach sie liebevoll. "Frag mal meinen Opa.", konterte der Strohhutträger und küsste sie nochmals. **** ~ The perfect life ... when you close your eyes and open your mind ... Open your eyes - the perfect life is now. Here with you. ~ ENDE Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)