Vier kleine Worte... von ScarsLikeVelvet (eine Drabblechallengesammlung) ================================================================================ Kapitel 1: Liebe ---------------- Kaoru taten die Knochen weh. Den ganzen Tag über hatte er Kyo mit einem Schwimmreifen durch den Swimmingpool in ihrem Garten gezogen, dabei wollte er eigentlich nur eines. Sich mit einem guten Buch auf einer Sonnenliege ausstrecken und sich in dessen Welt verlieren. Das aber war ihm nicht vergönnt, daher lag er jetzt nach diesem anstrengenden Tag mit seinem kleinen blonden Schatz in seinen Armen auf dem Sofa und guckte einen der Horrorfilme, die dieser so sehr liebte und er selbst verabscheute. Was tat man nicht alles für die Menschen, die man liebt? Und Kyo lieben, das tat er abgöttisch. Kapitel 2: てふてふ --------------- Langsam zog Toshiya sich aus. Er räkelte sich ein wenig, streckte seinen schlanken Körper bewusst. Die Pubertät hatte ihn damals in die Höhe schießen lassen, aber er war immer noch so rank und schlank wie zuvor. Er wusste, dass er gut aussah und er nutzte es jedes Mal, wenn er in ihre private Sauna im Garten ging. Immerhin war ihm durchaus bewusst, dass sein rothaariger Nachbar jeden Tag mit dem Fernglas auf der Lauer lag um zu sehen, ob er wieder nackt durch den Garten zur Sauna lief. Wenn sein Nachbar nur wüsste, wie gut er es finden würde, wenn dieser ihn begleiten würde, aber dass würden seine Eltern wohl nicht zulassen. Jahre später schlich er Hand in Hand mit eben diesem Rotschopf durch den Garten zur Sauna. Beide splitterfasernackt und mit ganz speziellen Gedanken. Letztendlich hatte er den Rotschopf angesprochen und nach langem Zögern hatte ebendieser seinem schüchternen Werben nachgegeben. Zusammen hatten sie ihr Glück gefunden. Kapitel 3: Mütter ----------------- Daisuke durchsuchte seine Wohnung. Jedes Mal, wenn er seiner Mutter erlaubte aufzuräumen, fand er absolut nichts wieder. Sein Fußball fand sich aus unerfindlichen Gründen auf dem Küchenschrank wieder, seine Toffifee lagen auf dem Badewannenrand und von seinen Schuhen wollte er gar nicht erst reden. Ein Paar Schuhe hatte seinen Weg an die Schlafzimmerlampe gefunden, warum auch immer. Manchmal fragte er sich, ob seine Mutter das mit Absicht machte oder sie besoffen seine Wohnung 'aufräumte'. Nachdem er alles beisammen hatte, schlüpfte Daisuke in seine Schuhe, klemmte sich Fußball und Toffifee unter den Arm und machte sich auf den Weg zu Kyo. Kapitel 4: Einkaufen -------------------- Kaoru lief brav neben seinem Lebensgefährten durch den Edeka. Diesem war im Studio bei den Aufnahmen für ihr neues Album eingefallen, was sie noch einkaufen mussten und da er nur einen Edding, aber keinen freien Fetzen Papier mehr hatte, hatte dieser kurzerhand Kaorus Shirt hochgeschoben und bevor er reagieren konnte, hatte der kleine Blondschopf ihm den Einkaufszettel auf den Bauch geschrieben. Kaum das sie die Gemüseabteilung betreten hatte, zerrte Kyo sein T-Shirt hoch und las dann laut vor: "Eier, Brokkoli und Senf brauchen wir" Kaoru verzog sein Gesicht, als einige Mädchen begeistert aufkreischten. Er hasste Fans an manchen Tagen Kapitel 5: Reisen ----------------- Das leise Rufen einer Eule riss Dai aus dem Schlaf. Müde rieb er sich den Schlaf aus den Augen und starrte zu dem geöffneten Fenster. Er fragte sich kurz, warum es geöffnet war, vergas es dann aber gleich, als er merkte, dass er allein im Schlafzimmer war. Er stand auf und schlurfte langsam die Treppen hinunter, die von der Empore des Lofts hinunter zum Wohnraum führten. Sein Blick wanderte durch den dunklen Raum und schließlich entdeckte er Kyo, der auf der breiten Fensterbank saß und langsam den Globus drehte, der dort stand. "Wohin reisen wir das nächste mal?", fragte Kyo. Kapitel 6: Rainy days never stays --------------------------------- Leise fluchend zog Shinya die Regenjacke enger um sich. Dieses subtropische Regenwetter machte ihm ebenso zu schaffen, wie die Tatsache, dass er hier keine Mango bekam. Dabei aß er doch jeden Tag eine Mango, aber anscheinend hatte der andauernde Regen eine Straße unterspült und die Lieferwagen kamen nicht durch. Zu allem Überfluss hatte Kyo, mit dem der Drummer ein Zimmer teilte, einen Gecko mit dem letzten Rest seiner Mango angefüttert und wollte ihn behalten. Manchmal fragte Shinya sich, warum er noch bei Dir en grey war, aber dann fiel ihm ein, dass er den exzentrischen Sänger liebte, über alles liebte. Kapitel 7: Cemetery ------------------- Chips mümmelnd saß Kaoru auf dem Sofa im Probenraum und sah Kyo dabei zu, wie dieser mit Kreide auf einem großen Skizzenblock einen stilisierten Friedhof mit Zombies und Werwölfen bei Vollmond zeichnete. Das Motiv sollte die Vorlage für sein neues Tattoo, sein Backpiece werden, aber das wusste der Sänger noch nicht. Erst als Kyo die Kreide zur Seite legte und befand, dass das mit weißer Kreide auf schwarzem Papier gezeichnete Bild fertig war, teilte er ihm seinen Entschluss mit und fand sich mit einem Arm voll blondem Sänger wieder, der ihn stürmisch küsste. "Du bist wirklich verrückt, Kao", murmelte Kyo. Kapitel 8: Babysitting für Anfänger und Fortgeschrittene -------------------------------------------------------- Früher war Babysitten einfach gewesen, ging es Kaoru durch den Kopf, während er kurz zum Beifahrersitz blickte, wo Dai mit einer Flasche Bier in der Hand saß, den Kopf gegen die Fensterscheibe gelehnt und wie ein Baby schlief. Heutzutage aber war das Ganze wesentlich komplizierter, denn er musste in der Regel nicht wie heute nur auf ein Baby aufpassen, sondern auf vier und die waren gerade betrunken komplizierter zu hüten als ein Sack Flöhe. Er brachte sie nach Hause und trug Dai ins Bett. 'Nur Schlaflieder singen muss ich nicht mehr', dachte Kaoru noch, während er sich neben Dai einkuschelte. Kapitel 9: Tarnung ist alles ---------------------------- Veranstaltungen bei Sony waren immer eine Mischung aus Glitzer und Sport, beides Dinge, die Kaoru nicht mochte. Heute stand wieder eine Veranstaltung auf dem Plan für sie und er saß in ihrem Probenraum und schnitt mit einer Nagelschere einen Faden vom Saum seines Pullovers. Er blickte zu Kyo, der ebenso begeistert aussah wie er. "Meinst du, es fällt auf, wenn wir uns ganz schnell wieder verkrümeln?", wollte er wissen. "…nicht, wenn wir uns so bunt, sportlich und voll Glitzer anziehen, wie Takeru von SuG", erwiderte der Sänger und grinste böse, hielt Kaoru dann einen quietschbunten Pulli hin. "Tarnung ist alles" Kapitel 10: Shinyas Abend ------------------------- Gedanken an den Vorabend ließen Shinyas Schädel brummen. Irgendwie hatte Daisuke ihn und den Rest der Band dazu überredet mehrere Flaschen Captain Morgan zu vernichten und Domino zu spielen, als sie alle schon betrunken waren. Das rächte sich jetzt, denn Shinya musste heute zu seinem Zumba Kurs und wollte sicher vorher noch die Beine rasieren, was allerdings gründlich misslang, so dass er jetzt aussah, als ob er mit den Beinen in einen Stacheldrahtzaun oder den Mixer geraten war. Eines war ganz sicher…vom Captain Morgan würde er in naher Zukunft die Finger lassen, zumindest wenn am nächsten Morgen Zumba angesagt war. Kapitel 11: Kyo dreht durch --------------------------- Das Lachen des blonden Sängers von Dir en grey hallte durch die Küche. Er stand in seinem mit Marsupilami bedruckten Schlafanzug vor dem Kühlschrank, warf ein Streichholz hinein und rief: "Brennen musst du, brennen!" Dann begann er durch die Küche zu tanzen. Kaoru stand in der Küchentür und schüttelte den Kopf leicht, bevor er sich Kyo schnappte und den Sänger zurück ins Bett brachte. "Schlaf, Warumono…du weißt doch, dass du Fieber hast und die Medikamente komische Sachen mit dir machen", sagte er und legte sich neben ihn. "Aber der Kühlschrank muss brennen", murmelte Kyo noch, bevor er dann doch einschlief. Kapitel 12: Kyo räumt auf ------------------------- Heute war einer dieser Tage an denen Kyo seine Wohnung aufräumte. Nachdem seine Winkekatze schon Staub angesetzt und sein armes Sparschwein das Zeitliche gesegnet hatte, weil sein Schreibtisch zu überfüllt war, hatte er beschlossen, dass er Putzen musste und die Ärmel hoch gekrempelt. Jetzt, einige Stunden später, blieb ihm nur noch eine Tätigkeit. Er kramte den Staubsauger aus dem Schrank und begann zu saugen, da ging die Wohnungstür auf und Daisuke betrat sie, sah sich mit großen Augen um. "Was um Himmelswillen ist hier passiert?", fragte er entsetzt. Kyo drehte sich stolz zu ihm um. "Ich hab aufgeräumt" "Okay…" Kapitel 13: Dais Geburtstagstorte --------------------------------- Daisuke hatte von den Fans eine Schokotorte zum Geburtstag geschenkt bekommen und freute sich schon darauf, sie nach dem Konzert zu vernichten. Als er nach dem Konzert von der Bühne runter war, sein Handy ans Ladekabel gesteckt hatte, wollte er sich über sie hermachen, nur um zu sehen, wie Kyo, Toshiya und Kaoru um die Torte herumstanden und sie essen wollten, während Shinya sie davon abhalten wollte. Er zog eine Schnute, schnappte sich den Wasserschlauch, welchen er im Flur hatte liegen sehen, seifte seine Bandkollegen ordentlich mit Wasser ein, bevor er sich eine Gabel und seine Torte schnappte. "Meine", sagte Dai. Kapitel 14: Kekse? ------------------ Auf einem Zahnstocher rumkauend saß Kyo am Küchentisch und starrte die Kokosmakrone auf dem Glasteller vor sich an. Er hatte den ganzen Tag nichts gegessen, da das Buffet ihres Veranstalters seltsam ausgesehen hatte und jetzt hatte er keinen Appetit mehr. Shinya hatte sich mit den Makronen solche Mühe gegeben, aber er war sich sicher, wenn er sie aß, müsste er sich übergeben. Zu allem Überfluss war das Kind in Toshiya rausgekommen und er hatte seinen Furby mitgeschleppt, der auf dem Tisch stand und immer 'Kekse? Kekse?", rief. Kyo ließ seinen Kopf auf die Tischplatte prallen, bevor er zur Makrone griff. Kapitel 15: Nebel ----------------- Draußen war nichts als Nebel zu sehen. Kyo mochte es, wenn er draußen auf der Veranda hinter seinem Haus in Kyoto im Nebel saß. Eine Mehrwegflasche Cola neben sich und den Holzkleber in den Händen um den Schuhanzieher seines Großvaters zu reparieren. Es war Monate her, dass er das letzte Mal hier war, aber nichts hatte sich verändert und wie immer hatte seine Oma Kleinigkeiten gesammelt, die er für sie reparieren konnte. Er hörte, wie sie auf die Veranda trat und sich dann ein wenig schwerfällig auf dem zweiten Stuhl niederließ. "Sing für mich", bat sie und das tat er. Kapitel 16: Kinder, Kinder -------------------------- Mit großen Augen besah Kaoru sich das Protokoll der letzten Sitzung, die seine Jungs ohne ihn mit dem Management gehabt hatten. Das klang eher wie eine Mischung aus Kindergeburtstag und Orgie, als einer ernsthaften Sitzung. Warum stand da, dass Toshiya Shinya mit Sahne eingesprüht und abgeleckt hatte, bevor er sich mit Dai einen Kampf mit Laserschwertern geliefert hatte? Und warum hatte Kyo mit Legosteinen in der Ecke gesessen und gespielt, anstatt etwas zum Gespräch beizutragen? Er rieb sich die Augen und seufzte. Also beim nächsten Mal würde er wieder dabei sein, damit seine Kücken sich benehmen würden…oder er würde mitmachen. Kapitel 17: Dance little bird ----------------------------- Niemals, nie, nie wieder würde Kyo mit Nora Tanzen gehen. Er kam sich vor wie ein Säufer, als er in der Telefonzelle mit einem brummenden Schädel zu sich kam. Er ergriff den Hörer und wählte Kaorus Nummer. "Rette mich…die alte Schachtel hat mich gezwungen Ballett mit ihr zu tanzen.", sagte er. "Ey, du oller Störenfried, warum weckst du mich mitten in der Nacht", maulte Kaoru zurück, bevor ihm bewusst wurde, was Kyo gesagt hatte. "Okay…bin gleich da", sagte er, legte auf und machte sich auf den Weg, um Kyo vor der Kneipe um die Ecke abzuholen, so wie jeden Sonntagmorgen. Kapitel 18: Happy Easter in Japan --------------------------------- Ostern stand vor der Tür und Kyo saß mit der Heißklebepistole in der Hand am Küchentisch und klebte kleine Federn auf ausgeblasene Wachteleier. Als er damit fertig war, ergriff er seine Eddings und begann die Eier zu bemalen. Auf eines malte er Fische, die küssten. Das würde er Toshiya geben. Der mochte Fische. Die fertig bemalten Eier hängte er in einen Osterstrauß und besah sich dann die Schale, die den Inhalt der Eier beherbergte. "...also gibts nachher wohl Rührei", beschloss er und brachte die Schale in die Küche. Dann rief er ganz stolz bei Kaoru an und teilte ihm mit, dass der Osterstrauß fertig war. Kapitel 19: Print me baby one more time --------------------------------------- Nora warf einen Blick auf ihren Kalender mit nackten Männern und lächelte fröhlich vor sich hin. Heute würde endlich ihr neuer Drucker eintreffen, was hieß, dass sie ihre fünf Jungs von Dir en grey endlich wieder mit Unterlagen bombardieren konnte. Allen voran Kyo, ihren kleinen, putzigen Technikphobiker, der nichts mehr hasste, als ständig erreichbar zu sein. Während sie auf den Lieferanten wartete, warf sie einen Blick in ihren Kühlschrank und stellte fest, dass dieser bis auf eine Packung Sauerkraut und eine Dose Kokosmilch leer war. Einkaufen musste sie also auch noch, aber erst musste der wundervolle neue Drucker da sein. Kapitel 20: Stau macht Spaß --------------------------- "Auf der A3 zwischen krrrchhh und knaaaaaarz ...20 km Stau", verkündeten die Nachrichten. Kyo schlug gegen das Armaturenbrett und fluchte. Er war mittendrin statt nur dabei und absolut nicht begeistert. Noch dazu stand er neben einem Plakat, welches über die Folgen des Rasens berichtete, was er ziemlich ironisch fand, da sich hier nichts bewegte. Grummelnd kramte er durch seine Tasche und wurde dann angesprochen. "Suchst du das hier?", fragte Kaoru vom Beifahrersitz und hielt ein Brotmesser in der Hand, schmierte damit Brötchen und hielt es Kyo hin. "Kaffee?" Kyo nickte und machte es sich gemütlich. Manchmal war Stau auch schön. Kapitel 21: Freche Nasen im Kamin --------------------------------- Wie der Gorgonzola im Kaminfeuer gelandet war, wollte Kaoru gar nicht wissen. Nur kurz hatte er Toshiya, Dai und Kyo in seiner Wohnung allein gelassen, um zum Geldautomat zu gehen und als er wiederkam, stank seine Wohnung bestialisch. Er riss schimpfend alle Fenster auf, löschte das Feuer und kaum dass alles abgekühlt war, scheuerte er den Kamin mit Desinfektionsmittel aus. Als er damit fertig war, wandte er sich den drei Missetätern zu, die mit ihren Nasen jeder in einer anderen Ecke des Zimmers standen. "Wenn ihr nochmal so eine Schweinerei veranstaltet, schwöre ich euch, ich drücke eure Nasen da rein!“ Kapitel 22: Take me higher -------------------------- Schwankend hielt Kyo sich an der Gardine fest und überlegte, ob seine Versicherung wohl zahlen würde, wenn er sich aufgrund einer durch Fencheltee verursachten Zuckerüberdosis aus Versehen strangulierte. Er klammerte sich fester und begann mit der Gardine zu schaukeln, wurde dann aber überraschend festgehalten. Daisuke hatte ihn an der Hüfte gepackt und pflückte ihn aus der Gardine. "Komm her, du aufgedrehtes Äffchen", sagte er und trug ihn in den Garten, setzte ihn dann auf die Schaukel, schubste ihn an. Kyo begann strahlend zu lächeln und ließ sich weiter von seinem Liebsten anschieben. „Hui~ … das macht Spaß..“, fiepste der Sänger. Kapitel 23: Freitag, der 13te ----------------------------- Freitag, der 13te, war einfach nicht Shinyas Tag. Kaum dass er sich auf die Hollywoodschaukel hatte fallen lassen, schlug diese gegen die Hauswand. Einige Ziegelsteine lösten sich vom Dach und zerschlugen seine schönen Rosen. Jetzt saß der Drummer auf der Schaukel, trank Vodka und starrte die zerstörten Rosen an, deren dunkelrote Blütenblätter sich durch den Wind verteilten. Eigentlich sah es ja recht schön aus, aber er liebte seine Rosen und dass diese außgerechnet an einem Freitag den 13ten zerstört wurden, war bestimmt ein schlechtes Omen. Kaum war der Gedanke gedacht, hörte er ein Fluchen. Kyo war über einen Ziegel gestolpert. Kapitel 24: Ein gemütlicher Abend im Hause Terachi -------------------------------------------------- Für einen Wimpernschlag betrachtete er die schneeweiße Orchidee auf seinem Fensterbrett, bevor er sich wieder seinem Liebesroman zuwandte und in dessen romantischer Welt versank. Nach einer Weile quälte ihn Durst und er stand auf, um in die Küche zu gehen. Dort öffnete er eine Flasche Rotwein mit einem Flaschenöffner. Shinya schenkte sich ein Glas ein und brachte es ins Wohnzimmer. Dort ließ er es stehen, damit es eine Weile atmen konnte. Währenddessen holte er sich ein paar Socken, da seine Füße kalt waren. Zurück im Wohnzimmer versank er wieder in seinem Buch, nippte Wein und die Welt war in Ordnung. Kapitel 25: Rache ist süß ------------------------- Kyo starrte mit großen Augen in das Paket, welches er von Inoue, ihrem Manager erhalten hatte. Darin war das Outfit für ihre nächste Show. Zumindest sollte es das sein, aber Kyo war sich sicher, dass er NIEMALS mit einer neongrün karierten Hose auf die Bühne gehen würde. Eher würde er seinen Anwalt kontaktieren und sich aus seinem Vertrag herausklagen, soviel war sicher. Vor Wut schnaubend machte er sich auf die Suche nach Inoue, sah diesen mit Dai, Toshiya und Kaoru kichernd in einer Ecke stehen. "Na wartet...Rache ist ein Gericht, das man am besten kalt und unerwartet serviert", murmelte er. Kapitel 26: Big Blau -------------------- "Eine Avocado mit Glatze als Bürgermeister sollte verboten werden", verkündete Daisuke und erntete irritierte Blicke seitens seiner Bandkollegen. Kaoru trat zu ihm, nahm ihm die Wasserflasche aus der Hand, welche eine klare Flüssigkeit enthielt und aus der Daisuke mit großen Schlucken getrunken hatte. Er nippte daran und seufzte. "Kyo...bring deinen Lover mal ins Bett. Er hat unseren Vodkavorrat arg dezimiert", meinte er, da die 1,5 Liter Wasserflasche halb leer war. Auch Kyo seufzte und zog Dai an einer Hand hinter sich hier. "Komm, Big Red, Schlafenszeit", murmelte er und schüttelte den Kopf. Den Rotschopf konnte man echt nicht allein lassen. Kapitel 27: Happy Holiday ... oder so ------------------------------------- Kaoru lag horizontal mit einem Duden in der Hand auf einem Wasserbett und starrte die Kommode am anderen Zimmerende an. 'Warum war die nicht näher am Bett?', fragte er sich. 'Und warum habe ich einen Duden in der Hand? Und seit wann habe ich ein Wasserbett? Wo bin ich überhaupt? ' Er rieb sich mit der freien Hand übers Gesicht und seufzte, als er das Armband des All-Inclusive-Hotels entdeckte. 'Ach ja...gestern Abend gefeiert...Sex mit Kyo...aber woher das Wasserbett?' Da flog die Tür auf und ein gut gelaunter Sänger kam rein. "Wasserbetten sind toll...auch wenn wir dafür mitm Hotelchef schlafen mussten" Kapitel 28: Catch me, if you can -------------------------------- "Liebe Herr Wachtelmeister, ich muss bei ihnen einen Diebstahl melden...mein Schornsteinfeger wurde entführt…und meine Perlenkette wurde geklaut…ach ja…und meine kleinen Stiefelchen, die ich zu Weihnachten immer vor die Tür stelle…" Volltrunken stand Toshiya vor dem Polizisten und brabbelte diesen voll. Kyo stand ebenso blau und lachend daneben, zückte schließlich sein Handy und machte ein Foto von der Szene. "Die kommt ins nächste Fotobuch!", verkündete er und rannte davon, weil ihm klar war, die Toshiya reagieren würde. Dieser war schlagartig ein wenig nüchterner. "Wag es ja nicht, du kleiner Giftzwerg!", schrie er und rannte hinterher, ließ einen vollkommen irritierten Wachtmeister stehen. Kapitel 29: Zu Risiken und Nebenwirkungen ----------------------------------------- Kyo raste auf einem Bobbycar den Gang entlang, bremste am Ende scharf ab, umrundete eine Mausefalle und einen riesigen Tiger aus Plüsch, bevor er aus der Tür hinaus auf die Straße schoß und fast von einem Toyota überfahren wurde. Haarscharf kriegte er die Kurve und düste lachend hinter dem Toyota her den Hügel hinunter. Kaoru versuchte Kyo einzuholen, bevor dieser sich umbrachte. Er hasste es, wenn die Ärzte versuchten, Kyo Medikamente zu geben. Die mussten sich ja nicht mit den Nebenwirkungen herumschlagen. So wie jetzt, wo er dem durchgeknallten Blondschopf nachrannte und ihn schließlich schnappte. „Hab dich!“ Kyo quietschte vergnügt. Kapitel 30: Lesen ist gefährlich -------------------------------- 'Im Wasserkocher Cola mit Mohn vermischen. Bringt das Blut in Wallung', las Toshiya in der Klatschzeitung die seine Schwester bei ihm hatte liegen lassen. Er kratzte sich nachdenklich am Kopf und überlegte. "...die sind wohl ein wenig verrückt", murmelte er und hielt Shinya die Zeitung unter die Nase. "Was meinst du dazu? Soll das ein Aphrodisiakum sein?", wollte er wissen. Shinya las sich den Artikel durch, nahm die Zeitung und steckte sie in den Kamin. "Glaub doch nicht immer, was in der Zeitung steht!", schalt er ihn. "Das ist gefährlich sowas ...", brummte er. "Ich will nicht, dass dir was passiert" Kapitel 31: Nicht sein Tag -------------------------- Heute war einfach nicht sein Tag. Als Toshiya am Morgen verschlafen aus dem Bett im Hotelzimmer gekrabbelt war, hatte er eine teure Vase umgestoßen und kaputt gemacht, dann hatten sie auf der Heimfahrt an einem bekannten Burgerrestaurant mit güldenem M gehalten und als er in seinen Burger gebissen hatte, war der Ketchup heraus und auf sein Lieblingsshirt getropft und jetzt kam er vom Einkaufen und musste feststellen, dass das Eigelb der Eier, die er gekauft hatte, aus dem Beutel tropfte und den gesamten Flur einsaute. Also musste er jetzt auch noch putzen. An manchen Tagen sollte man einfach im Bett bleiben. Kapitel 32: Shoe Cake --------------------- Kyo äußerte manchmal seltsame Wünsche, aber Daisuke bemühte sich nach Kräften sie zu erfüllen. Also hatte er auch nicht gemeckert, als dieser sich Schuhe als Kuchen wünschte. Stattdessen stand er in der Küche und mischte Mehl, Backpulver, Zucker, Quark, Milch und Öl zu einem Teig und backte diesen dann im Backofen aus, schnitt die Form der Schuhe aus und dekorierte ihn dann mit bunten Raspeln aus verschiedenen Schokoladensorten, Zuckerguss und kleinen Zuckerherzen. Als der Kuchen schließlich ausgekühlt war, stellte er ihn Kyo stolz vor die Nase und wurde mit einem strahlenden Lächeln und einem Kuss belohnt. "Vielen Dank", murmelte Kyo. Kapitel 33: Poke me in the eye ------------------------------ Verwirrt kramte Shinya in seiner Reisetasche herum, sah dann auf und nacheinander seine Bandkollegen an. "Wer von euch Spezialisten ist hierfür verantwortlich?", fragte er und deutete auf den Inhalt seiner Tasche. Bei genauerem Betrachten konnte man einen Wecker, ein Schneidebrett, Socken und eine ausgelaufene, weil nicht ordentlich verschlossene Wimperntusche erkennen. Kyo kaute auf seiner Unterlippe herum und meldete sich. "Uhm...ich...tut mir leid...ich...ich hab mir ins Auge gepiekt und sie reinfallen lassen...und mich nicht getraut was zu sagen", sagte er kleinlaut. Da konnte Shinya nicht böse sein, umarmte Kyo, küsste ihn auf die Nasenspitze und murmelte leise etwas wie "Schon gut". Kapitel 34: Blind oder blöd? ---------------------------- Urlaub in Kolumbien war interessant. Holzkohle konnte man hier überall finden, da die Wälder häufig gerodet wurden. Daher war grillen ziemlich einfach. Kaoru stand am Grill, als Kyo zu ihm trat und ihn anstupste. "Du, Kao? Wer ist denn die lange Dürre da am Whirlpool?", fragte der kleine Sänger, rieb sich müde die Augen. Kaoru, der gerade einen Schluck Bier genommen hatte, spuckte es auf den Grill und lachte los. "Manchmal bist du sooooo blind, Kyo ... das ist Toshiya", brachte er erstickt hervor und besagter Bassist drehte sich um. "Ich bin nicht dürr!", stellte er klar. Kyo schämte sich. Kapitel 35: Heiraten? Nein, danke! ---------------------------------- Der Reporter hatte es gewollt. Er hatte Kyo gefragt, was er vom Heiraten hielt und Kyo antwortete ihm. "Ich finde vom Heiraten gehen Beziehungen kaputt. Ich habe Paare gesehen, die plötzlich vom Pech verfolgt waren … bei der Scheidung durch die Hölle gegangen sind...für mich wäre das nichts...ich hab lieber ein lebenslanges Verhältnis mit meiner Hand und muss mich um diesen Kram nicht scheren", sagte er ernst. "Sie würden also in Zukunft nicht heiraten?", fragte der Reporter nach. "Ich? Heiraten? Niemals!" Wenn der Reporter wüsste, dass Kyos Ehemann Kaoru schon mit dem Essen auf ihn wartete, wäre die Hölle los. Kapitel 36: Alpträume --------------------- Mit einem Bierglas in der einen Hand, einem Kerzenständer in der anderen und einem Ordner unter den Arm geklemmt, stand Kyo auf dem 3-Meter-Turm und schwankte leicht im stürmischen Wind, starrte hinunter auf den leeren Swimmingpool. Einen Moment hielt er inne, dann sprang er doch, schlug Sekunden später in dem leeren Becken auf... und schreckte mit rasendem Puls und beschleunigtem Atem im Bett hoch. Seine Finger krallten sich in sein Nachtshirt und er starrte mit wilden Augen in die Dunkelheit. Sekunden später ging neben ihm die Nachttischlampe an und Daisuke nahm ihn in den Arm. "Shh...nur ein Alptraum", murmelte Dai. Kapitel 37: Fiese Familie ------------------------- Kyo sprintete hinter seinem Neffen her, der Marylin Manson grölend auf seinem Dreirad über den Langhaarteppich von Kyos Oma raste. Er versuchte den kleinen Jungen einzufangen, blieb aber mit den Spikes seiner Schuhe im Teppich hängen und legte sich auf die Nase, was mit lautem Lachen seitens seiner gesamten Familie quittiert wurde. Er hob den Kopf aus dem Teppich, rieb sich die schmerzende Nase und starrte seine Familie mit bitterbösem Blick an. "Ihr seid so fies!", stellte er fest und schob schmollend die Unterlippe vor. Daraufhin lachten seine Mutter, Schwester und Oma noch mehr und er begann leise zu grummeln. Kapitel 38: Äffchen Toshiya? ---------------------------- Verwirrung machte sich in Kyo breit. Die Dame von der deutschen Zeitschrift hatte gefragt, welches der folgenden Tiere er am meisten mochte, aber er mochte keine der vier zur Auswahl stehenden Tierarten. "Also definitiv keine Qualle...die sind einfach nur glibberig...ein Kamel würde zu sehr stinken...ebenso der Esel und ein Affe...also wir haben Toto...der ist wie ein Äffchen", sagte er schließlich und kratzte sich am Kopf. Als das Interview endlich vorbei war und er zurück in ihrer Garderobe war, kriegte er von Toshiya eine Kopfnuss. "Ich bin nicht wie ein Affe!", grummelte der Bandgrößte. "Gomen…was sollte ich sonst sagen?", fragte Kyo. Kapitel 39: Blacklisting the Boss --------------------------------- Kyo sah sich nach seinen Minions aka Bandkollegen um, während er auf einem Amicelli rumkaute und sich über den strengen Geruch aufregte, der vom Pool der Hotelanlage rüberwehte. Die taten immer viel zu viel Chlor in den Pool, so dass man fast die Augen verdrehte. Schließlich sah er Kaoru und tapperte zu ihm, zog an seinem Ärmel. "Du, Kao? Wie pack ich jemanden auf meine Blacklist? Da ist so ein Typ namens Leaderfussel, der nervt mich total!", sagte er. "Schreibt mich ständig an und schickt Spieleanfragen." "Das bin ich, der dir die Anfragen schickt!", knurrte Kaoru. "Oi..gomen, Leader-sama", murmelte Kyo. Kapitel 40: Wie Toto in die Band kam ------------------------------------ Shinya hoppste aufgeregt auf und ab. "Die haben von einer Oberschule in Tokyo angefragt, ob wir einen Liveauftritt in ihrer Aula haben wollen!", berichtete er. Sie nannten sich La:Sadies und hatten noch nicht viele Auftritte gehabt, daher freute er sich wie Bolle, als er über einen seiner Lehrer die Anfrage bekam. Natürlich waren alle Feuer und Flamme, bis auf Kisaki. Der sah aus, als würde ihm die Tapete ausm Gesicht fallen. "Eine Schulaula? Was besseres konntest du nicht auftreiben, Terachi?", fauchte er. "Halt's Maul, Kisaki…wir haben nen neuen Bassisten!", verkündete Kyo und zerrte jemanden in den Raum. "Das ist Toshiya!" Kapitel 41: Graue Haare ----------------------- Kaoru betrachtete die Eintrittskarte in seiner Hand und lächelte versonnen, schob sie dann in den Bilderrahmen, der alle seine im Laufe der Jahre angesammelten Eintrittskarten enthielt. Irgendwo konnte er ihre Fans ja verstehen, dass sie die Karten sammelten. Sie waren immer liebevoll designt, mal mit Fotos und mal mit Zeichnungen von Kyo oder Toshiya verziert. Er fuhr sich durch die grauen Haare und beschloss, sie diesmal nicht vom Friseur beseitigen zu lassen, sondern sie mal ganz silbrig grau färben zu lassen. War mal was anders und nach über zwanzig Jahren auf der Bühne durfte er das. Schließlich war er Leader-sama. Kapitel 42: Nippon Budokan gesprengt? ------------------------------------- Ein Sofakissen flog an ihm vorbei. Es war gestreift, wie er mit einem Blick feststellte. "Oi...Warumono...was ist denn los", fragte Kaoru ihren Sänger, welcher aufgebracht hin und her lief. "...eine Sprengung...direkt am Budokan!", fauchte Kyo. "Was wenn diese Vollpfosten meine Lieblingshalle sprengen? Du weißt doch wie inkompetent die sind...was wenn ich da nie wieder singen kann...die Akustik da ist doch so toll und..." Aufgeregt wedelte er mit den Armen und Kaoru wusste, dass er seinen Schatz stoppen musste. Er umfing ihn mit beiden Armen und küsste ihn. "Alles wird gut, Liebling", murmelte er ihm ins Ohr. "Wirklich?" "Wirklich", sagte Kaoru. Kapitel 43: Gebt das Hanf frei ------------------------------ Kyo saß auf dem Dachstuhl und warf Kieselsteine hinunter. Er war hierher geflüchtet, nachdem Kaoru den Hanf in seiner Tasche gefunden hatte und sein Anhang, auch Daisuke genannt, ihn beschlagnahmt hatte. Kyo hatte Kekse draus backen wollen, aber die beiden Vollspasten wollten den Hanf rauchen und Kyo wusste, dass sie ihn dann zusammen vögeln wollten...das wollte er aber nicht, also war er rauf aufs Dach. Hier her würden die beiden es nicht mehr schaffen, da war er sicher. Und selbst wenn, hier konnten sie nicht mit ihm schlafen. Zumindest glaubte er das. So wie es aussah, würde er es herausfinden. Kapitel 44: Nie wieder Autofahren --------------------------------- Mit qualmenden Bremsen stoppte Kyo seinen Wagen zum dritten Mal innerhalb von fünf Minuten. Erst hatte ein LKW das Vorfahrtsschild, welches in Kyos Fahrtrichtung war, missachtet, dann hatte eine aufs Handy starrende Frau ihren Kinderwagen mitsamt Kind einfach mal auf die Straße geschoben und jetzt dachte eine alte Schachtel mit Rollator und daran angebrachtem Einkaufskorb, dass die rote Ampel vor ihrer Nase dem Verkehr und eben nicht ihr galt. In Kyo brodelte es und er biss ins Lenkrad, um nicht zu schreien. Als er zwanzig Minuten später sein Ziel erreichte, gab er Kaoru die Schlüssel und sagte: "Zurück fährst du" Kapitel 45: Party hard ---------------------- Vor ihm lief einer mit Vokuhila rum, neben ihm eine Frau mit Dauerwelle und Wiesenblumen im Haar. Auf dem Buffet stand Eiersalat und Kyo fragte sich ernsthaft, ob er eine Zeitreise zurück in die Achtziger gemacht hatte. Das wirkte alles viel zu bunt und surreal und vor allen Dingen nervte die schlechte Musik. Er nahm noch einen tiefen Schluck aus seinem Vodkaglas und erinnerte sich schließlich, dass Takeru von SuG zu einer Party geladen hatte und Toshiya, der Verräter, ihn hergeschleift und dann verlassen hatte. Er warf einen Blick an die psychedelische Tapete und beschloss, dass er mehr Vodka brauchte. Kapitel 46: Shinya total verplant --------------------------------- Shinya wuselte aufgeregt durch seine Wohnung. Seine Zahnbürste hatte er zwischen den Lippen, kaute eher darauf herum, als sich die Zähne zu putzen, während er nach Geschenkpapier suchte, um die neue Externe Festplatte für Dir en greys Bassisten zu verpacken. Der hatte heute Geburtstag und Shinya war schon arg spät dran. Endlich fand er es, packte rasch sein Geschenk ein und machte sich auf den Weg, die Zahnbürste immer noch zwischen den Lippen. Das merkte er allerdings erst, als Toshiya ihm die Tür öffnete und prompt vor Lachen auf den Knien landete. Shinya blickte ihn verwirrt an. "Zahnbürste", keuchte Toshiya. Kapitel 47: Blasen, Bibi, nicht pusten ^.~ ------------------------------------------ Kaoru eilte durch den Eingang des Wohnhauses, die Treppe hinauf zu der Wohnung, die er sich mit Daisuke teilte. Die Tür schlug mit einem dumpfen Geräusch gegen das Gummi, welches die Flurwand vor der Türklinke schützen sollte, bevor er sie ins Schloss drückte, sich rasch seiner Jacke und Schuhe entledigte. Er betrat das Schlafzimmer und sah Daisuke nackt auf dem zerwühlten Bett liegen, eine Hand in seinem Schritt und mit verklärtem Blick zu ihm sehend. "Kao? ... Blasen...bitte?", bat er leise und Kaoru nickte, griff in seine Tasche und holte mit einem Lächeln eine große Flasche Seifenblasen hervor. "Hier, bitte" Kapitel 48: Merry Christmas and a happy holiday ----------------------------------------------- Weihnachten stand kurz vor der Tür und DIR EN GREY sollten ein Konzert im Nippon Budokan geben, allerdings gab es da ein Problem bei der Organisation und Kaoru musste Kyo beibringen, dass sie sich die Bühne dort an Heiligabend mit Gackt teilen mussten. Wie erwartet, kam es zu einem Urknall. Kyo flippte total aus und schimpfte über diesen Hempel von Nichtskönner von einem Sänger, der mehr wert auf sein Äußeres legte, als auf seine Musik. Jedenfalls in Kyos Augen. Der Rest der Band starrte Kyo einfach nur an, während dieser vor sich hinwütete. Nur Kaoru, der lächelte still. "Frohe Weihnachten" Kapitel 49: Krankes Dai? ------------------------ Daisuke rannte barfuß und nur mit Boxershorts bekleidet durch den Keller. Er hielt eine Banane wie eine Waffe in der Hand, benahm sich ein wenig wie damals im [KR]Cube-Video. Er warf sich um die nächste Ecke des Kellergangs und rief dann: "Aha...da seid ihr ja" und nahm eine Dose mit Keksen in die Hand, öffnete sie und nahm einen Zimtstern heraus. Freudig strahlend kaute er darauf herum, bevor ihn jemand im Nacken packte. "Daidai...komm wieder rauf in die Wohnung...hier ist es viel zu kalt", sagte Kyo und schleifte ihn die Treppe nach oben. Kyo hasste es, wenn Dai krank war. Kapitel 50: Umzugshilfe und Dinge, die man dabei erfährt -------------------------------------------------------- Shinya seufzte. Die Wohnung seiner Schwester auszuräumen war eine Strafe. Alles lag in den Schränken durcheinander. Er hatte schon Babypuder, Nagellack, Tupperware und einen Weltatlas in dem kleinen Badezimmerschrank gefunden und es graute ihm davor auch nur einen weiteren Schrank zu öffnen, denn wer wusste, was er dort finden würde. Er überlegte, warum er das hier tat, bis ihm einfiel, dass er eine Wette verloren hatte. Müde rieb er sich die schmerzenden Schläfen, öffnete einen weiteren Schrank und fand sich einem riesigen Dir en grey - Schrein gegenüber. Mehrfach schloss und öffnete er die Tür, aber das Bild blieb gleich. Kapitel 51: Verquere Träume --------------------------- Verschlafen rieb Kyo sich die Augen, griff sich dann einen Block und notierte einen neuen Textfetzen, zu dem ihn sein Traum inspiriert hatte, obwohl er sich nebenbei ernsthaft fragte, wie man durch Tauziehen einen Tornado auslösen konnte, der den Absturz eines Flugzeugs verursachte. Müde schüttelte er den Kopf und legte Block und Stift zur Seite, kuschelte sich dann zwischen Kaoru und Daisuke ein, die beide noch friedlich schliefen. Zwischen seinen beiden Liebsten musste er sich keine weiteren Gedanken über böse Träume machen. Sie beschützten ihn davor. Bevor er auch nur ein Wort murmeln konnte, drehte Kaoru sich um, umarmte ihn. Kapitel 52: Cosplay-Kyo ----------------------- Kyo hatte seinen Kopfhörer auf den Ohren, lauschte einem Herr-der-Ringe-Hörbuch und überlegte, welches seiner Cosplays bei diesem Sauwetter da draußen am wenigsten hygroskopisch wäre. Er kramte durch den Schrank und tat dann ein Elbenkostüm auf. Jemand tippte ihm auf die Schulter. "Kyo...du bist zu klein, um einen Elben zu cosplayn...hier...kannst dir aussuchen, ob du Hobbit oder Zwerg werden willst", hörte er Toshiya sagen und Kyo fuhr herum. "Ich geb dir gleich Zwerg!", schrie er und trat Toshiya vors Schienbein. Wenn schon Cosplay, dann ein Hobbit, wenn er schon kein Elb sein durfte. Er schlüpfte in das Kostüm und zog los. Kapitel 53: Helfen sie ihm... ----------------------------- Er saß in einem Taxi, fuhr den Fahrer an, er sollte sich beeilen ihn und das kleine Eichhörnchen zum Tierarzt zu bringen. Er wollte die kleine Kreatur retten, die bei einem durch eine Tischlampe ausgelösten Hausbrand verletzt worden war. Als der Wagen vor einer Tierarztpraxis hielt, schoß Toshiya praktisch aus dem Fond und in die Praxis, hielt der Ärztin das Eichhörnchen entgegen. "Helfen sie ihm...bitte...", bettelte er schon fast, während Tränen über seine Wangen kullerten. Die Frau nahm ihm das Tier ab und verschwand in einem Behandlungsraum, kam nach einiger Zeit wieder. "...er wird wieder... ", sagte sie. Toshiya lächelte. Kapitel 54: Heute nix hopsen ---------------------------- Leise grummelte Daisuke. Die Designer hatten ihm einen Latexanzug geschneidert. Pechschwarz mit silbernen Nieten verziert, um seine langen, knallig kirschroten Haare besser zur Geltung zu bringen. Jetzt saß er in eben diesen Anzug gehüllt hinter der Bühne eine Fernsehsendung und feilte sich mit einer Nagelfeile einen Riss aus dem Nagel. Er wusste, was auf ihn zukam. Gleich auf der Bühne sollte er mit einem Sprungseil Seilchen springen. Das würde eine Katastrophe werden mit den High Heels, die er trug. Hoffentlich konnte Kaoru ihn davor retten, bevor er sich noch den Hals brach. Kyo kam zu ihm, lächelte. "Heute nix hopsen" Kapitel 55: Schlechter Geschmack -------------------------------- Kyo saß in einem Café...genauer gesagt in einem Internetcafé und suchte verzweifelt die USB-Schnittstelle des PCs, während er an einem Rotkäppchen Sekt nippte und auf das Geschenk vor sich starrte. Wer auch immer es hier für ihn hinterlegt hatte, das Sonnenblumengeschenkpapier zeugte von ihrem schlechten Geschmack. Kyo hasste Blumen wie die Pest, was wahrscheinlich an seinen zahlreichen Allergien lag, die es ihm als Sänger besonders schwer machten. Er spürte, wie jemand hinter ihn trat, aber bevor er sich rumdrehen konnte, hielt man ihm die Augen zu. "Rate?", murmelte eine dunkle Stimme. "Kaoru", erwiderte Kyo leise. Ein Kuss war seine Belohnung. Kapitel 56: Azrael ------------------ Misstrauisch betrachtete Kyo seine Katze, die an einer Brausetablette leckte und dann wie von der Tarantel gestochen hochsprang und mit einem lauten Platsch in seinem Eimer mit dem Putzwasser landete. Seufzend schüttelte er den Kopf, befreite das nasse, fauchende Tier aus seiner misslichen Lage und trocknete es ab. Dann wischte er das Wasser auf und überlegte, ob er noch genug Geld auf dem Konto hatte, um sich eine Putzfrau zu leisten. Da ging die Wohnungstür auf und Dai kam herein. Kyo sah zu ihm hoch. "Dai...Azrael ist doof...er ist schon wieder in den Putzeimer gefallen.", sagte er trocken. Dai lachte. Kapitel 57: Falsche Pillen -------------------------- Kyo war mit dem Sicherheitsgurt gefesselt worden und jetzt hielt Toshiya ihm anschuldigend eine Quittung unter die Nase und schlug ihn immer wieder mit einem Pearl Katalog, fauchte ihn wütend an. Kyo war wehrlos. Plötzlich tauchten Kaoru und Dai hinter Toshiya auf, zerrten ihn vom Wagen weg und Shinya befreite den blonden Sänger, zog ihn in seine Arme. "Alles wird gut, Kyo", murmelte der Drummer und Kyo sah zu dem sich wild wehrenden Toshiya. "Warum?", wollte er wissen. "Weil der Mond den Widder am Willow Creek geküsst hat", brabbelte Toshiya. Kaoru seufzte leise. "Er hat heute die falschen Pillen genommen" Kapitel 58: Einfach mal liegen bleiben -------------------------------------- Der erste April war wahrlich nicht Shinyas Tag. Als aus dem Bett sprang, hatte er seinen Zylinder zertreten und noch während er fluchte, trat er in den Flur, wo der Teppich nass war. Auf der Suche nach dem Grund dafür, stieß er auf einen Wasserrohrbruch im Badezimmer, wo das Wasser munter aus der Wand spritzte. Er atmete tief durch, um nicht weiter auszuflippen. Er drehte den Hauptwasserhahn ab, rief bei seinem Vermieter an, der ihm mitteilte, dass der Rohrbruch in zwei Wochen repariert würde. Shinya warf das Telefon aus dem Fenster. "An manchen Tagen sollte man einfach im Bett bleiben" Kapitel 59: Betrunkener Kaoru ----------------------------- Kyo lachte sich kaputt. Ein betrunkener Kaoru war eine Granate im Bett, aber hier im Restaurant war es irgendwie noch lustiger. Der betrunkene Gitarrist starrte die Speisekarte mit einem Blick an, von dem Kyo nicht sicher war, ob er gesund war, dann wandte er sich Kyo zu. "Finsu au...dassie Kaahte glitzerfunkel im Lich macht?", nuschelte er und veranlasste Kyo dazu, in noch lauteres Gelächter auszubrechen, bevor er tief luftholte, um sich zu beruhigen. "Ich glaub, ich bring dich mal nach Hause...du hast genug für heute, Tiger", ließ der Sänger verlauten. Er zog seinen Freund auf die Beine, brachte ihn ein. Kapitel 60: O.O --------------- Mit großen Augen starrte Kaoru auf den Fernseher, wo ein Privatvideo flimmerte. Er war live und in Farbe bei der Geburt seines Patenkindes dabei, während er frischen Kaffee schlürfte, den er sich rasch mit der Senseo gekocht und mit einem guten Schuss Whisky gestärkt hatte. Es war schon Ironie des Schicksals. Er hatte die Geburt von Hideo verpasst, weil er mit Dir en grey auf der Bühne gestanden hatte und er war sogar froh gewesen, dass er nicht dabei zusehen hatte müssen und jetzt hatte seine kleine, sadistische Schwester ihm bei seinem Besuch bei ihr gezwungen dieses Video zu schauen. Kapitel 61: Verlorene Wette --------------------------- Toshiya war dran in ihrer WG Hausfrau zu spielen, wie jeden August. Er putzte, wusch und kochte von morgens bis abends, schimpfte dabei über alles Mögliche von Dreck bis zu Kriminellen, während die anderen vier ihm zusahen. Keiner von ihnen rührte auch nur den kleinen Finger. Im Gegenteil, sie machten mit Absicht sogar noch mehr Dreck, bewarfen ihn mit Popcorn und Dai warf sogar seinen Dildo nach ihm. Toshiya hasste den August und noch viel mehr die Tatsache, dass er damals bei der Bandgründung diese dumme Wette verloren hatte. Zum Glück hatte er ihnen dieses Jahr das Maid-Kostüm ausreden können. Kapitel 62: Daidais Geburtstagsgeschenk --------------------------------------- Kyo lehnte neben der Probenraumtür und beobachtete Daisuke, wie dieser seine neue Gitarre streichelte. Der Sänger hatte sie ihm zum Geburtstag geschenkt. Die Gitarre war rot und mit einem Schlangenmuster verziert, welches frappant dem Tattoo auf Daisukes Hand ähnelte. Leise wurde neben ihm die Tür geöffnet und Kaoru betrat den Raum, aber Daisuke ließ sich nicht stören. "Er liebt diese Gitarre...einfach weil du sie ihm geschenkt hast", murmelte Kaoru leise, lächelte bei dem verstrahlten Anblick des Rhythmusgitarristen. "Hmm...aber dafür werd ich ihn jetzt wieder tagelang nicht zu Gesicht bekommen, weil er mit ihr spielt und nicht mit mir", erwiderte Kyo. Kapitel 63: Ungewöhnliche Verhältnisse -------------------------------------- Das Shinya ein Verhältnis hatte, das wusste Toshiya ja schon lange, aber dass dieses ausgerechnet hinter einer grün gestrichenen Tür lag, die zur Praxis eines Psychologen führte, damit hatte der blauhaarige Bassist nicht gerechnet. Alle paar Wochen verschwand der Drummer hinter dieser Tür und Toshiya stand besorgt auf der anderen Straßenseite. Am heutigen Tage wartete er zum ersten Mal bis Shinya wieder herauskam und sprach ihn an. "Warum gehst du dahin?", wollte er wissen. Shinya erschrak und starrte Toshiya mit großen Augen an, bevor er begann zu lachen. "Tupperparty", sagte er. „Hä?“ „…ich bin Tupperberaterin…möchtest du das Modell Else kaufen?“ Kapitel 64: Feurio ------------------ Daisuke lag am Boden hinter der Brandschutztür und hielt den Blumenkohl liebevoll in der Hand. Er streichelte ihn, verfolgte die weichen Kontouren mit den Fingerspitzen und sah ihn regelrecht verliebt an. "...wie gut, dass ich dich bei mir habe...verbrannt würdest du nicht schmecken", murmelte er und ignorierte das Prasseln des Feuers hinter der Tür. Er umklammerte den Blumenkohl und verlor irgendwann das Bewusstsein. Als er wieder zu sich kam, lag er in einem Krankenzimmer. Weit und breit kein Blumenkohl in Sicht. Panisch sah er sich um, entdeckte Kaoru neben dem Bett sitzend. "Kao? Wo ist mein Blumenkohl?", fragte er ihn. Kapitel 65: True Crime ---------------------- Nora stand in ihrer Wohnungstür und beobachtete, was gegenüber passierte. Die Mordkommission drehte die Wohnung auf Links, untersuchte die Fensterscheiben ebenso wie die Blümchentapete auf Spuren, dabei war es doch eindeutig. Ihr Nachbar hatte im Suff ihre gleichaltrige Nachbarin mit dem Suppenlöffel erschlagen und war dann neben ihr eingeschlafen. Das war besser als jede Crimeserie und die sah sich Nora besonders gerne mit Toshiya und einer Schale Popcorn an. Gut...oftmals endete es mit dem Popcorn aufm Fußboden und Nora über den Tisch gebeugt, während der Bassist sie eingehend verwöhnte. Fest zusammen waren sie nicht, jedenfalls hatten sie nie darüber gesprochen. Kapitel 66: Shinya passt auf Kyo auf ------------------------------------ Kyo lag hustend auf Shinyas Bett, starrte die Wand an und versuchte einen Namen für die Wandfarbe zu finden, aber sein vernebeltes Hirn wollte nicht kooperieren. Er rieb sich mit der geballten Faust über die Augen und zuckte zusammen, als sein Handy vibrierte. Bevor er jedoch den Anruf annehmen konnte, hatte Shinya sich den Nervtöter schön geschnappt. Kyo betrachtete ihn und stellte fest, dass Shinya wie ein Engel aussah, wenn der Licht so von hinten auf die blonden Haare traf. Wieder hustete der Sänger und beschloss sich Shinyas Lebensweise in Zukunft zum Vorbild zu nehmen. Shinya wurde nur selten krank. Kapitel 67: I will kill you --------------------------- Daisuke wachte mit brummendem Schädel auf und fuhr sich mit einer Hand übers Gesicht. Die Sauftour am Vorabend mit anschließendem Ohnmachtsanfall war so nicht geplant gewesen. Er sah sich im Zimmer um, sah Kyos schwarze Perlenkette am Spiegel hängen und lächelte leicht. Der Fernseher flimmerte tonlos vor sich hin und er sah einige Einstellungen von sich selbst, wie er aus einer Kneipe torkelte. Kaoru würde ihn töten, wenn er das sah. Kaum, dass er an seinen Bandleader dachte, klingelte auch schon sein Telefon. Zögerlich nahm er ab. "Hallo?" "… du hast zehn Minuten Vorsprung" Das Telefon fiel und Dai rannte. Kapitel 68: Toto's Katzenjammer ------------------------------- Shinya betrachtete das Menü vor sich und schüttelte leicht den Kopf. Toshiya und sein Katzenjammer ließen den Drummer verzweifeln. Am Liebsten hätte er sich ein Hackebeil gegriffen und die neuste Flamme des Bassisten quer durch Tokyo gejagt, aber das durfte er ja nicht. Stattdessen hockte er in diesem schäbigen pseudodeutschen Lokal, wo eine Kuckucksuhr alle zwei Sekunden seltsame Geräusche von sich gab und sah seinem besten Freund dabei zu, wie dieser sich voll laufen ließ. Schließlich war er mit seiner Geduld am Ende und nahm den Bassmann an die Hand. "Komm, Toto … wir gehen zu mir und haben Spaß" Kapitel 69: P'obleme -------------------- Schmollend lag Kyo in der Notfallambulanz und starrte auf den Bilderrahmen gegenüber der Trage. Heute hatte der Briefträger seinen Hund mitgebracht und zurückgeschlagen. Der Hund hatte den Sänger in den Po gebissen und seine Freunde hatten nichts besseres zu tun, als den Sänger auszulachen und hier abzugeben, bevor sie sich aus der Dempe machten, um weiterzufeiern. Er wartete auf den Arzt und darauf, dass er endlich versorgt werden würde. "Mein Po tut weh", maulte er rum, als endlich jemand kam. "Freut mich für dich, Tooru-chan … aber der Po ist schon längst versorgt. Ich will dich mitnehmen", sagte Daisuke lachend. Kapitel 70: Weddingpresents --------------------------- "Boah, Dai, du bist so ein Penner … wir kaufen ein Hochzeitsgeschenk für 500 Dollar und du Vollhorst lässt es im Hotel liegen", maulte Kaoru und fuhr von der Autobahn ab. Er fuhr in die Gegenrichtung wieder auf, um zurück zu fahren. Der Gitarrist maulte die ganze Zeit herum, während er den Wagen zum Hotel lenkte. Gott sei Dank hatte der Zimmerservice das Geschenk schon gefunden und unten am Empfang hinterlegt, um es den beiden Männern direkt aushändigen zu können. Der lilahaarige Gitarrist strahlte, als man ihm das Geschenk in die Hand drückte. "Vielen, vielen Dank", sagte er. Dai lächelte. Kapitel 71: Old Pictures ------------------------ Diese alten Fotos taugten auch nur noch als Brennmaterial. Shinya fuhr fort Miyu zu streicheln, während er diese alten Fotos betrachtete, wo er wie ein Breakdancer gekleidet war und einen Vokuhila trug. 'Einfach nur furchtbar', dachte er und fragte sich, was seine Mutter sich eigentlich dabei gedacht hatte, als sie ihm diese Kleidung aufgedrängt hatte. Der zur Zeit blonde junge Mann war schon immer modebewusst gewesen und hatte sein langes Haar und die Kleider seiner Schwester geliebt, aber seine Mutter meinte, er müsste sich männlicher kleiden. In seinen Augen waren diese Shirts und Hosen nicht männlich. Shinya verbrannte die Bilder. Kapitel 72: Aus Spiel wurde Ernst --------------------------------- Ein umgekippter Holzkohlegrill lag neben ihm, als er zu sich kam. Er blinzelte. Blut lief von seinem Scheitel über die Seite seines Gesichts und er fragte sich, was für einen Absturz er jetzt schon wieder gebaut hatte. Alkohol konnte nicht die Ursache sein. Der Gitarrist war nüchtern. Er setzte sich langsam auf und sah sich weiter um, entdeckte eine Flasche. Diese war zersplittert. Es dauerte einige Minuten, bis ihm klar wurde, dass Toshiya mal wieder einen Film nachgespielt und ihm die Flasche über den Kopf gezogen hatte. Danach war er wohl weggelaufen. "Kao … ich brauch nen Arzt. Komm bitte" Kapitel 73: Verluste -------------------- Kyo schob die Ranken des Efeu bei Seite und trat mit einem Schaumkuss in der Hand auf den Spielplatz hinter dem Haus. Er hatte ihn nie entfernen lassen, obwohl ihm klar war, dass er nie Kinder haben würde, die hier spielten. Er setzte sich auf die Schaukel und ließ sich vom Wind hin und herwiegen. Eine ganze Weile blieb er sitzen, bevor er reinging und eine alte Videokassette in den Rekorder schob. Er sah seine Verlobte im Garten, ihr Bauch sanft gerundet. Tränen rannen über seine Wangen. Heute war es fünf Jahre her, dass er Akiko und Keisuke verloren hatte. Kapitel 74: Bevorstehender Verlust ---------------------------------- Usambaraveilchen standen neben Räuchermännchen im Fenster. Abwesend schlitzten Kyos Finger den Briefumschlag auf, während er in Flip Flops über den Hof zurück zu seinem Eltern Haus schlurfte. Er war jetzt seit vierzehn Tagen hier. Seiner Großmutter ging es schlecht und er wartete nur noch darauf, dass sie ihrem Mann in den Tod folgte, aber die alte Dame war stur und wollte nicht aufgeben. Kyo bewunderte sie und freute sich über jeden Tag mit ihr, er lauschte ihren Worten. Der Brief in seinen Händen würde ihr das Herz brechen. Die Plattenfirma beorderte ihn zurück nach Tokyo, egal weshalb er in Kyoto war. Kapitel 75: Merkwürdige Nachbarn -------------------------------- Sein Nachbar hielt Kyo eine Tasche entgegen. "Hier … darin können sie ihre Schrottsammlung verstauen." "Schrottsammlung? Sie meinen, meinen Schmuck? Den mit den falschen Diamanten?", fragte er der Sänger und starrte seinen Nachbarn missmutig an. "Ich verstehe ihr Problem nicht. Selbst wenn der geklaut werden würde, wäre das kein Verlust … das ist einfaches Glas … auch noch selbst geklöppelt … also der Schmuck", sagte er achselzuckend, nahm aber die Tasche und wandte sich dann ab. In seiner Wohnung schob er dann den Schmuck von der Fensterbank in die Tasche und legte diese in eine Schublade. Manchmal waren Nachbarn mehr als komisch. Kapitel 76: Kyos Jugend ----------------------- Frustriert saß Kyo am Küchentisch und zupfte an seiner Jeans herum. Seine Laune war unterirdisch, da seine Mama ihm Internetverbot verpasst hatte und zu allem Überfluss auch noch einen Familienspieleabend einberufen hatte. Das hieß, er saß mit seinem Vater, seiner Mutter, seiner nervigen Schwester und seinem alkoholkranken Onkel am Küchentisch und musste Monopoly spielen. Er wollte einfach nur noch weg, aber sie würden ihn wohl nicht lassen. Also ergab er sich in sein Schicksal und hoffte, er würde den Abend überleben. Sollte er nicht überleben, wäre Kaoru wohl nicht begeistert und würde ihn wiederbeleben, nur um ihn nochmal zu killen. Kapitel 77: Unfälle und ihre Folgen ----------------------------------- Schmollend saß Toshiya in seinem Rollstuhl und warf die Lockenwickler, welche er aus seinem Haar zog, gegen das Fenster. Wäre er beim Motorradfahren doch nur vorsichtiger gewesen und hätte die Bremse rechtzeitig gezogen, dann würde er jetzt nicht mit einem zertrümmerten Unterschenkel hier hocken und von Shinya als Haarmodell missbraucht werden. Er hasste Locken, aber der Drummer liebte es, seine langen Haare immer wieder anders zu stylen. „Hör auf dich selbst zu bemitleiden ... du hast dich mir freiwillig ausgeliefert, weil ich im Erdgeschoss wohne“, sagte Shinya hinter ihm und grinste. „Außerdem musst du nicht mehr allzu lange hier bleiben, Prinzessin“ Kapitel 78: Toshiyas neues Zimmer --------------------------------- Nachdenklich betrachtete Kyo die Szenerie. Toshiya hatte sein Zimmer neu eingerichtet und das Blümchenkissen und die Vase, die einen Mann beim Analsex zeigte, wohl ein Grieche, irritierten ihn. Es wirkte seltsam steif und nichts passte zusammen. Einen Moment lang fragte er sich ernsthaft, ob der Bassist zu viele Terry Pratchett Romane gelesen hatte, schüttelte dann aber den Kopf. Toshiya war auch ohne die Romane seltsam genug drauf, dass es durchaus im Bereich des Möglichen war, dass der Bassmann sein Zimmer freiwillig so einrichtete. Entweder lag es daran, oder Toshiya hatte mal wieder gemeinsam mit Shinya gekifft. Das taten sie gern. Kapitel 79: Mord auf dem Atlantik für Punkte -------------------------------------------- „Daidaidaidaidai“, rief Kyo aufgeregt, als er in die Wohnung stürmte. Er wedelte mit einem Pappkarton herum. „Mein neues Spiel ist endlich da ... spielst du mit mir? Du darfst auch der Erzähler sein und kriegst Punkte extra ... es geht um einen Mord auf dem Atlantik“, babbelte er vor sich hin und sah seinen Schatz dann mit Hundeaugen an. Der Gitarrist lachte und pattete Kyos Kopf. „Alles wird gut, mein Schatz ... atme tief durch und dann lass mich mal gucken, was du da überhaupt angeschleppt hast.“ Kyo sah ihn mit großen Augen an. „Ein ganz tolles Pen und Paper Rollenspiel“, behauptete Kyo Kapitel 80: Blutbad dank Nagellack ---------------------------------- Daisuke hatte eigentlich etwas aus einer Romanze erwartet, als er heimkam und hörte wie Wasser die Badewanne füllte. Stattdessen fand er ein Blutbad vor. Kyo saß in der überlaufenden Wanne, die Arme mit frischen Schnitten übersät und Tränen über seine Wangen laufend. Dai fragte nicht lange, was los war. Er drehte das Wasser ab, hob Kyo aus der Wanne und versorgte die Schnitte. Diese waren Gott sei Dank nur oberflächlich. Als er Kyo nach dem Warum fragte, sagte dieser nur leise: „Mein Nagellack war alle“ Dais Augen weiteten sich entsetzt. „Zuviel Lackentferner geschnüffelt? Dafür schneidet man sich nicht“, murmelte er. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)