Gepäckvermittlung von Traumschreiberin (Luggage Intervention (Hobbit-Cast)) ================================================================================ Kapitel 1: Gepäckvermittlung ---------------------------- .o°O°o. _____________________________ .o°O°o..O.o° °o.O¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯ O.o° °o.O.   Luggage Intervention – Gepäckvermittlung   Autor: foreverdistracted   Übersetzer: Lady Gisborne   P12   Inhalt: [Autorisierte Übersetzung] Drei Wochen sind seit dem Beginn der Dreharbeiten zum „Hobbit“ vergangen, doch Richard hat seine Koffer noch immer nicht ausgepackt, da er glaubt, nicht gut genug für die Rolle von Thorin zu sein.   Disclaimer: Bei dieser Geschichte handelt es sich um eine autorisierte Übersetzung von foreverdistracteds englischer Originalstory Luggage Intervention. Die Personen gehören selbstverständlich nur sich selbst und der Inhalt ist frei erfunden. Ich verdiene mit dieser Story bzw. Übersetzung kein Geld, sondern schreibe nur aus Spaß an der Freude. ^^   Link zur Originalstory: http://archiveofourown.org/works/652022   Anmerkung: Wie einige von euch vielleicht bemerken werden, habe ich mich bei der Übersetzung dieser Story ausdruckstechnisch etwas vom Original entfernt, was in diesem Fall aber beabsichtigt war. Zwar bemühe ich mich, wenn ich Geschichten übersetze, so nah wie möglich am Original zu bleiben, aber mir ist auch und vor allem wichtig, einen flüssigen und sinnvollen deutschen Text zu schreiben und die erwähnten Abweichungen habe ich in diesem Fall vorgenommen, weil ich hoffe, dass die Geschichte für euch dann „flüssiger“ ist und ihr mehr Spaß beim Lesen habt. ^^   .o°O°o. _____________________________ .o°O°o..O.o° °o.O¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯ O.o° °o.O.   „Sind wir zu faul zum Auspacken?“   Richard schaute von der Stelle auf, an der er sich gerade am Rand seiner Matratze entlangtastete und schenkte Martin ein gequältes Lächeln. „Nein, tut mir leid, beachte das hier einfach nicht.“ Er richtete sich auf und machte sich auf den Weg ins Badezimmer. „Ich glaube, ich habe meine Brieftasche hier irgendwo hingelegt…“   Martin schnaubte. „Du meinst, ich soll den Berg schmutziger Wäsche nicht beachten, der sich auf einer offenen Tasche voller sauberer Kleidung auftürmt?“ Er berührte den Wäschehaufen vorsichtig mit seinen Zehenspitzen, woraufhin dieser in sich zusammenfiel und sich neben der Tasche über den Boden verteilte. „Verdammt nochmal, das ist wirklich unerhört. Auch wenn ich nichts dagegen einzuwenden hätte, wenn du diesen fürchterlichen grauen Cardigan ruinieren würdest.“   „Er ist von meiner Stylistin.“   „Absolut alles ist von deiner Stylistin.“ Zögernd zog er ein grünes Etwas mit offenen Ärmelaufschlägen aus der Unordnung hervor, um es jedoch schon im nächsten Moment wieder loszulassen. „Versteh mich nicht falsch, einiges, das sie ausgesucht hat, gefällt mir wirklich, aber du solltest dich dringend mit ihr über alle diese wollenen Stücke in deiner Garderobe unterhalten.“   Richards sanftes Lachen erklang aus dem Badezimmer.   „Also, was hast du ganz allgemein dagegen, deine Sachen auszupacken?“ fragte Martin und fuhr nach einem kurzen, auf diese Frage folgenden Schweigen fort: „Du bist nicht von der faulen Sorte, das sehe selbst ich. Weißt du vielleicht gar nicht, wie man sein Gepäck auspackt?“   „Ich weiß, wie man seine Sachen auspackt“, entgegnete Richard lachend und trat gleichzeitig aus dem Badezimmer. Mit einer Hand hielt er triumphierend seine Brieftasche hoch. „Ich habe sie gefunden. Wir können gehen.“   „Oh wow, wie erstaunlich, aber ich hätte bitte jetzt gerne eine Antwort auf meine Frage.“   Martin hatte sich inzwischen auf die Bettkante gesetzt und schaute Richard erwartungsvoll an. „Ich wäre längst nicht so neugierig, wenn du mir nicht so beharrlich ausgewichen wärst. Also, was haben die drei nach wie vor reisefertig gepackten Taschen zu bedeuten? Und versuch nicht, mich anzulügen, denn ich habe einen sechsten Sinn für solche Dinge. Ich werde dir nicht verraten, woher ich weiß, ob du mich anlügst oder nicht, aber glaub mir, ich werde es wissen und ich werde es dir im Stillen für den Rest deines Aufenthaltes hier nachtragen.“   Mittlerweile sah Richard etwas überfordert und vielleicht sogar ein wenig ängstlich aus. Er scharrte unruhig mit den Füßen auf dem Boden und strich mit den Händen unbeholfen an seinen Seiten entlang, als ob er nicht wüsste, was er sonst mit ihnen machen sollte, bevor er sie schließlich in seinen Hosentaschen versteckte. „Es ist nur…“, begann er und sein Mund blieb offen stehen, um das nächste Wort zu formen, bevor er sich scheinbar anders überlegte und erneut begann, dieses Mal langsamer. „Ich dachte, dass Peter, Philippa und Fran vielleicht irgendwann feststellen könnten, dass ich für die Rolle unpassend bin und dass sie mich dann zurück nach Hause schicken. Ich wollte nicht erst alles auspacken, nur um es dann wieder einpacken zu müssen, okay?“   Martin kicherte verhalten. „Aber das ist…“ Als er jedoch Richards hängende Schultern und seinen argwöhnischen Gesichtsausdruck bemerkte, verschwand das Lächeln langsam aus seinem Gesicht. „Ist das dein Ernst? Immerhin sind schon drei ganze Wochen vergangen.“   Richard wandte seinen Blick ab, um stattdessen auf den Boden zu starren.   „Um Himmels Willen, Richard.“   „Spiel es nicht hoch…“   „Ich spiele überhaupt nichts hoch, es  hat sich bereits viel zu sehr zugespitzt. Wer denkt so etwas?! Du bist verdammt noch mal unmöglich und das weißt du auch, nicht wahr?“ Martin holte sein Handy hervor und begann, seine Kontaktliste zu durchsuchen. „Davon abgesehen habe ich mir die ganze Sache mit dem menschlichen Lügendetektor nur ausgedacht. Du hättest mich wirklich von vorne bis hinten belügen können, ohne dass ich irgendetwas gemerkt hätte.“   Richard fluchte leise. Als er den Blick und sah, wie Martin sich das Handy an sein Ohr hielt, runzelte er die Stirn. „Was machst du da…?“   „Ich rufe Verstärkung.“   O°O°O°O°O°O°O°O°O   „Martin, du musst wirklich nicht…“   „Anscheinend doch.“ Martin hob einen Stapel Anzüge auf. „Sonst muss es irgendjemand anders tun, da du es nicht selbst machst. Nun sei still und hör Graham einfach zu.“ Sorgfältig wählte er seinen Weg hinüber zu den Schränken, während er gleichzeitig leise dafür betete, dass darin anständige Kleiderbügel hingen.   „Drei Wochen sind wirklich eine lange Zeit, um immer noch an dir selbst zu zweifeln, Richard“, begann Graham, der auf dem Bett saß und ein Bein soweit angewinkelt hatte, dass er den anderen Mann ansehen konnte. Richard, der zusammengekauert neben ihm auf der Matratze saß, hatte die Ellbogen auf seine Knie gestützt und seine Hände zwischen sie geklemmt.   „Es wären vier Wochen geworden, wenn ich es nicht bemerkt hätte!“ rief Martin aus dem angrenzenden Zimmer.   Die beiden Männer schenkten ihm keine Beachtung. „Besonders zu diesem Zeitpunkt“, fuhr Graham fort und beugte sich vor in dem Versuch, Richard in die Augen zu sehen. „Sie haben doch, glaube ich, fünf Gipsabdrücke deines Kopfes im Atelier? Philippa war ganz aus dem Häuschen, als sie herausfand, dass du singen kannst…“   Richard unterbrach ihn und lockerte seine Hände ein wenig. „Diese Sache ist nicht so schlimm, wie Martin sie darstellt.“ Sein Blick war eindringlich, als er Graham endlich in die Augen schaute.   „Hör mal, Kumpel, es tut mir leid, wenn du dich durch diesen ganzen Wirbel unbehaglich fühlst…“ Graham schnalzte mit der Zunge, als Richard erneut den Kopf einzog und legte einen Arm um dessen hängende Schultern, um den verkrampften Mann an sich zu ziehen. „Aber wir können doch nicht zulassen, dass du denkst, du würdest jeden Augenblick mit einem Tritt nach Großbritannien zurückgeschickt werden, okay? Wir alle haben gesehen, welche Vorstellungen Peter von Thorin hat und um ehrlich zu sein bist du der einzige Mensch, den ich mir für diese Rolle vorstellen kann.“ Er schwieg für einen Moment und runzelte die Stirn. „Hast du Andy aus diesem Grund nach der  Besetzung gefragt und bist dann ganz still geworden, als er sagte, dass sie noch nicht endgültig entschieden hätten?“ Richard schwieg beharrlich.   Graham runzelte erneut die Stirn. „Du weißt, dass damit die Besetzung für Bard, Dáin und die anderen Charaktere gemeint war, oder?“   „Der Gedanke ist mir auch schon gekommen“, murmelte Richard.   Graham seufzte frustriert auf und fuhr sich durch das Haar. „Du bist unser Thorin, ob es dir gefällt oder nicht und je früher du anfängst, dich damit abzufinden, desto weniger Sorgen muss ich mir um dich machen.“ Als Richard ihm daraufhin einen überraschten Blick zuwarf, nickte er bekräftigend. „Ich mache mir wirklich Sorgen um dich, Junge. Und Martin tut das jetzt ebenfalls, was nichts Gutes bedeuten kann.“   „Ja, normalerweise schere ich mich einen Dreck um alles“, rief Martin aus dem anderen Zimmer. „Das alles ist Neuland für mich, wer weiß also, was ich tue?“   Graham lächelte als er spürte, wie sich die verkrampften Schultern des anderen ein wenig entspannten und unter einem Lachen erzitterten. Tröstend tätschelte er Richards Arm, bevor er ein kleines Stück weit von ihm fortrückte. Aus dem angrenzenden Raum waren Geräusche zu hören, die auf hektisches Herumwühlen hindeuteten, dann herrschte für einen Moment Stille, bevor Martin erneut das Wort ergriff: „Richard, ich bin gerade bei deiner Unterwäsche angekommen und ich glaube nicht, dass du willst, dass ich daran herumfummele, also komm lieber her.“ Als er gleich darauf aus der offenen Tür trat, sah er ein wenig zufrieden mit sich selbst aus. „Oder zumindest hoffe ich, dass du das nicht willst, denn normalerweise verlange ich vorher ein Abendessen und einen Kinobesuch.“   „Ja, ich übernehme das“, erwiderte Richard mit einem reumütigen Lächeln und machte sich auf den Weg in das angrenzende Zimmer.   Martin ließ sich auf den frei gewordenen Platz neben Graham fallen und die beiden schauten Richard hinterher, bis er aus ihrem Blickfeld verschwunden war. „War er schon von Anfang an so? Mir ist, als hätte ich irgendetwas Wichtiges verpasst“, sagte Martin mit gedämpfter Stimme. Beide konnten hören, wie ganz in ihrer Nähe Schubladen und Schränke geöffnet und wieder geschlossen wurden.   „Ja, es ist nicht wirklich verwunderlich“, erwiderte Graham und fuhr sich mit einer Hand über den Nacken. „Da Peter krank ist, ist momentan alles ungewiss. Die Prothesen werden nicht hergestellt, das Drehbuch ändert sich laufend und wir alle sind einfach noch sehr erschöpft vom Zwergen-Trainingslager.“ Er zuckte mit den Schultern. „Ich denke, ihm steigt das alles ein bisschen zu Kopf.“   „Das glaube ich auch. Trotzdem…“   „Ja, ich weiß.“ Mit einem Seufzen stand Graham auf. „Es ist schon nach Mittag und ich bezweifle, dass er etwas gegessen hat, also besorge ich uns Fastfood. Möchtest du irgendetwas Bestimmtes?“   „Ich lasse mich überraschen.“ Martin streckte sich ausgiebig, bevor er sich und schaute sich krampfhaft nach etwas um, bevor zur anderen Seite des Bettes hinübereilte und seine Hand nach etwas ausstreckte, das neben der Kante lag. Als er sich gleich darauf wieder aufrichtete, hielt er das hellgrüne Kleidungsstück in der Hand, das er zuvor entdeckt hatte und warf es kurzerhand Graham zu. „Wirf das weg, bevor zu zurückkommst, aber lass dich nicht von ihm erwischen.“   Graham starrte Martin eine Sekunde lange nur stumm an, bevor er den Pullover mit beiden Händen zu einem Knäuel zusammenballte und einen kurzen Blick zu der Tür hinüberwarf, hinter der Richard noch immer seine Sachen ordnete.   „Bist du sicher?“   „Ja, ja, ja. Wirf es einfach in den Abfalleimer. Seine Fans werden es uns später danken.“   Ende   .o°O°o. _____________________________ .o°O°o..O.o° °o.O¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯ O.o° °o.O.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)