Die Ash Connection von nacrate ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- . Gewidmet den Fans Die der Serie Von 1997 bis 2015 Treu geblieben sind Das hier ist für jene Die immer noch an Ash glauben . . Prolog . .   Die gewaltige Erschütterung einer Explosion in der Nähe bedarf seiner Aufmerksamkeit, und er erhob sich schnell und anmutig. Obwohl seine Gestalt von dem plötzlichen Tumult unerschüttert geblieben war, zeigte sein Gesichtsausdruck große Sorge, und er machte sich kampfbereit. Er ballte seine Hände zu Fäusten und erlaubteeiner schattenhaften, dunklen Energie, sich in seinen Fäusten anzusammeln. Eine zweite Explosion. Diese befand sich im wahrsten Sinne des Wortes auf seiner Türschwelle. Eine schwarze Wolke aus Rauch und Schutt wogte ihm entgegen, doch er blieb unverdrossen stehen. Es folgte eine lange, unheimliche Stille. Er sah besorgt zu und wartete auf das, was unweigerlich auf ihn zu kam. Just als der Rauch begann, sich aufzulösen, tauchten zwei sich rapide drehende Scheiben aus dem Gewühl auf. Er schleuderte seine dunkle Energie zielgenau nach ihnen und zerstörte sie beide. Die Zahl der Scheiben schien sich jedoch zu vervielfachen und plötzlich waren fünf oder sechs Reihen von ihnen hinter ihm her. Er zerstörte auch diese relativ mühelos – bis auf das letzte Paar. Unerklärlicherweise verfehlte er dieses, und er bezahlte teuer dafür: Die Scheiben schnappten wie Ketten um seine Hand- und Fußgelenke. Dann wurde er von einem kurzen, aber wirkungsvollen elektrischen Schlag in die Knie gezwungen. Er überstand den Schmerz gut und versuchte abermals, dunkle Energie in seinen Fäusten aufzubauen. Als ihm das misslang, erkannte er, dass die Ketten seine Kräfte unnütz gemacht hatten. Er befand sich nun in der Gewalt desjenigen, der ihn gefangen hatte – wer auch immer das sein mochte. Nach einigen langen Augenblicken seiner demütigenden Gefangenschaft, trat eine große Gruppe von Menschen ein, umringte ihn und zielte mit einer Art Waffe direkt auf ihn, seiner Vermutung nach für den Fall, dass er versuchte, zu entkommen (als ob er das konnte). Seine Augen verengten sich, als er ihre Uniform erkannte. „Nun, das war überraschend einfach", kommentierte der Anführer, während er direkt auf ihn zu schlenderte. Seine Schuhe schabten über den Boden, als er genau vor seiner Nase stehenblieb. „Wirklich, ich habe mir einen härteren Kampf erwartet. Es scheint, als hättest du in all den Jahren seit unserem letzten Treffen nachgelassen. Das werde ich mit Sicherheit in Ordnung bringen." „Du." „Ah, du scheinst mich zu erkennen." „Es wäre mir unmöglich, dich zu vergessen, Giovanni. Die Frage ist, wieso erinnerst du dich an mich?" „Ich glaube, du unterschätzt das wissenschaftliche Können meines Forschungsteams", sagte Giovanni. „Außerdem gab es Aufzeichnungen: handgeschriebene Berichte, elektronische Daten, Forschungsarbeiten. Ich habe Jahre und Millionen von Dollar in dich investiert. Dachtest du wirklich, allein das Auslöschen meines Gedächtnisses – egal wie gründlich – würde es mir erschweren, geschweige denn mich davon abhalten dich wiederzufinden?" Stille. Die Ketten verengten sich und ein weiterer, stärkerer elektrischer Schock erschütterte ihn. Der Schmerz war unerträglich, so sehr, dass seine Sicht verschwamm und ein lautes Klingeln in seinen Ohren verblieb. Der Schock klang ab, und er keuchte in Luftnot. Er wollte stehen, aber alle Kraft hatte ihn verlassen. Nachdem er das weiße Rauschen in seinem Geist durchblickt hatte, hob er schwach den Kopf und, ohne eine Spur Angst in seiner Stimme, fragte grinsend,: „Was willst du?" Giovanni schmunzelte, und er öffnete seinen Mund, um zu sprechen. „Ash..." Giovannis Stimme verblasste und klang verschwommen. Die Antwort auf die Frage wurde verdeckt; die Worte wurden zu einem Geflecht aus tiefen Tönen, die locker und achtlos miteinander verwoben waren. „Ash..." Sein Sichtfeld war achromatisch, reduzierte sich vor ihm auf eine trübe, graue Farbpalette und löste sich dann vollständig auf. Die Umgebung, die Leute, einfach alles verblasste bis in die absolute Vergessenheit. Die Klarheit der Ereignisse war verloren, als sich ein schwarzer Nebel um die Erinnerung bildete und alle Einzelheiten verdrängte. „Ash." Und dann... „Ash!" Realität. Ashs Augen öffneten sich schlagartig, und er setzte sich ruckartig auf, stieß dabei jedoch gegen Bennys Kopf. Der Pokémon-Kenner schwankte nach hinten, während seine Hand instinktiv zu seiner Stirn – der getroffenen Stelle – schnellte. Lilia, die mit Benny zusammen an Ashs Bettkante gesessen hatte, zuckte bei dem heftigen Zusammenstoß leicht zusammen. Nachdem sie sich von dem Schreck erholt hatte, griff sie nach Bennys Handgelenk und zog es herunter, um die Verletzung an seinem Kopf zu inspizieren. Bereits jetzt nahm die helle Haut des Kenners einen hässlichen Violettton an. „Oh, schau, was du angerichtet hast", seufzte Lilia, an Ash gewandt. „Das wird Spuren hinterlassen – bei euch beiden. Wartet kurz, lasst mich Eis gegen die Schwellung holen." „Tut mir Leid, Benny!", rief Ash und rieb sich vorsichtig die eigene Beule, während Lilia ging. „Es ist schon in Ordnung, Ash. Ich weiß, dass du es nicht absichtlich getan hast", sagte Benny höflich und lächelte den Jungen verlegen an. „Das muss aber ein ganz schöner Traum gewesen sein, den du da hattest!" Ash hob neugierig den Kopf. „Traum?", fragte er verwirrt, als Pikachu auf seinen Schoß sprang. „Pika Pi!", rief das mausartige Pokémon besorgt. „Ich denke eher, es war ein Albtraum", sagte Lilia, die den Raum mit Eisbeuteln in der Hand wieder betrat. Die beiden betroffenen Trainer nahmen die Kühlungen dankbar an und machten guten Gebrauch von ihnen. „Du hast dich im Bett umher geworfen und gewälzt und so laut geächzt, dass du sowohl Benny als auch mich aufgeweckt hast. Was hast du denn geträumt?" Ash dachte lange und angestrengt darüber nach. Verzweifelt versuchte er, sich an die Einzelheiten seines Traumes zu erinnern, konnte es aber einfach nicht. Er schloss die Augen und überlegte noch einen Augenblick länger: Er erinnerte sich vage an ein Gespräch mit jemandem, aber wem? „Giovanni", wiederholte Ash leise, obwohl der Name keinerlei Bedeutung für ihn hatte. Er klang vertraut, doch er konnte ihm kein Gesicht zuordnen. Falls er je einen Giovanni gekannt hatte, musste es schon viele Jahre her sein. „Wie war das?", fragte Lilia. Ash zuckte mit den Achseln. „Wisst ihr, ich weiß es ehrlich gesagt nicht mehr." Er grinste plötzlich. „Vielleicht habe ich ja den Teil meines Gehirns angeschlagen, in dem meine Erinnerungen sind, als Benny und ich mit den Köpfen zusammengestoßen sind, und das hat den Traum einfach so aus mir rausgekickt!" „Oh, das ist völlig unmöglich. Weißt du, du hast dir die Region angeschlagen, die mit dem frontalen Hirnlappen verbunden ist, und die Erinnerungsfunktionen des Gehirns befinden sich ..." Benny hielt sich selbst davon ab, diese ausschweifende wissenschaftliche Erklärung zu vertiefen, als er den Todesblick sah, den Lilia ihm zuwarf. „Egal, das ist nicht weiter wichtig. Vielleicht ist es auch besser, wenn du dich nicht erinnerst. So, wie du dich im Schlaf gewunden hast, ist es sicherlich nichts, womit man sich gerne lang beschäftigen würde." Er legte den Kopf schief. „Ich denke, die eigentliche Frage ist: Was hat dich dazu veranlasst, einen solch schrecklichen Traum zu haben?" Bevor Ash antworten konnte, beugte Lilia sich über das Bett und befühlte seine Stirn. „Nun, Fieber hast du nicht", sagte sie. „Vielleicht kommt es ja von dem ganzen Adrenalin, das du heute Abend hattest, nachdem du herausgefunden hast, dass – wie war ihr Name? – Misty dich über die Feiertage in Alabastia besucht. Du bist ja fast explodiert vor Freude." Lilia hatte plötzlich einen sehr listigen, wissenden Ausdruck im Gesicht. Ash sah deswegen ein wenig verwirrt aus, aber er lächelte und strich Pikachu über den Kopf. „Ja, Misty ist eine alte Freundin von uns", sagte er. „Es wird toll, sie und meine Mutter zu Weihnachten wiederzusehen." Lilia machte ein langes Gesicht und seufzte. „Was soll's", brummte sie, offensichtlich enttäuscht. „Du bist so ein kleines Kind." Ash öffnete den Mund, um etwas zu entgegnen, aber Benny unterbrach ihn, bevor er und Lilia anfangen konnten, sich zu streiten. „Nun, wenn bei euch soweit alles in Ordnung ist, dann schlage ich vor, dass wir alle versuchen, wieder einzuschlafen", warf Benny ein. „Dein Flug geht früh am Morgen, und Lilia und ich müssen uns auf den Weg ins Dorf der Drachen, beziehungsweise nach Orion City machen." Ash nickte und vergaß, weshalb er überhaupt sauer gewesen war. „Genau", stimmte er gähnend zu. „Also, tut mir Leid, dass ich euch beide aufgeweckt habe." Ash zog die Decke wieder über sich. „Nacht." „Gute Nacht", antwortete Lilia und kroch zurück in ihr eigenes Bett. „Angenehme Träume", sagte Benny. Ash schlief allerdings nicht sofort ein. Er starrte eine ganze Weile lang an die Decke und dachte immer noch über den Namen nach. ... Etwas regte sich in seinem Gedächtnis: der Klang von Giovannis tiefer, schallender Stimme. Nichtsdestotrotz konnte Ash sich um alles in der Welt nicht daran erinnern, worüber sie geredet hatten. Die Worte rannen ihm zwischen den Fingern wie winzige Sandkörner am Strand, die unmöglich einzeln herauszusuchen und wiederzufinden waren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)