World's End von Puraido ================================================================================ Megaton ------- Die Gruppe musste noch eine ganze Zeit lang durch das Ödland laufen, allerdings ging es mit den Yao-Guai ziemlich schnell. Die Biester liefen die Strecke in einem so irren Tempo ab, dass sie Stunden vor der eigentlich geplanten Zeit eintreffen würden. Und sie mussten auch früher da sein, denn sonst würde es um Luffy gar nicht gut bestellt sein. Es dauerte trotz des Tempos noch eine Stunde, ehe sie Megaton endlich erblickten. Die Stadt war beeindruckend groß. Sie war eine Vorkriegsstadt. Riesige Gebäude ragten in den Himmel, Wolkenkratzer, wohin man nur blickte. „Gigantisch“, keuchte Chopper auf. Auch diese Stadt war vom Verfall betroffen, zweihundert Jahre ohne menschliche Pflege gingen wohl an keinem Gebäude spurlos vorbei. Diese Stadt hatte keine Zäune, die sie schützten, dafür gab es die Jäger, die das übernahmen, Dexter war einer von ihnen. Die Yao Guai preschten durch die Straßen, ein ganz bestimmtes Ziel ansteuernd. Und zwar das Krankenhaus. Auch wenn es genauso heruntergekommen aussah, wie alles andere, funktionierte es noch einwandfrei. Sie erreichten es und konnten nur knapp davor anhalten, ohne aus Versehen in das Gebäude zu krachen. Der Bremsweg der Mutanten war immer sehr lang. Dexter sprang mit Luffy ab, noch eher der Yao Guai vollkommen zum Stehen kam. Er rannte auf den Eingang zu und drückte die Tür auf. Die anderen Piraten folgten ihm. Es waren einige Leute im Krankenhaus, die aufsahen, als Dexter reingestürmt kam. „Ein Fall von überhöhter Radioaktivität“, kam es direkt von ihm. „Er braucht sofort RadAway und eine Dusche“, mit der Dusche war ein spezielles Mittel gemeint, dass die äußerliche Radioaktivität abwusch. Schnell setzten sich die Leute in den schmutzigen weißen Kitteln in Bewegung. „Komm mit, Dex!“, rief einer der Ärzte und führte die Gruppe eilig in eines der Zimmer. Dexter legte Luffy den Tisch in der Mitte des Raumes. Die Piraten konnten gerade noch sehen, wie sich der Arzt ebenfalls Rad-X einwarf. „Was ist passiert?“, wollte der Arzt wissen. „Nun ja, wir waren in der verlassenen Stadt draußen und wurden von Todeskrallen angegriffen, der Junge wurde in ihre Höhle verschleppt. Das Gebiet hatte 50 Rad pro Sekunde“, erklärte Dexter schnell. Da öffnete sich plötzlich die Tür. „Hey, Doc!“, rief Tanya. „Du musst dir mal was ansehen. Da ist ein Patient mit einem Virus am Bein, der sich rasend schnell ausbreitet“, erklärte sie. Sie wirkte sehr abgehetzt. Ihre sonst so korrekt sitzende, stachlige Frisur hing schlaff herunter, sie schwitzte stark. „Was? Mist“, der Doc sah noch kurz zu Luffy. „Okay, Dex. Folgendes: Du setzt ihn jetzt unter die Dusche, in der Zwischenzeit seh ich mir den anderen Patienten an. Danach holst du mir Dai, hast du verstanden? Wir könnten einige seiner Mittelchen brauchen, es muss alles aus ihm raus“, danach verschwand Doc. Tanya sagte ihm noch die Zimmernummer, allerdings blieb sie hier. „Moment, wie kommst du denn so schnell hierher?“, wollte Nami überrascht wissen. – „Tja, Schätzchen, ich bin mit einem Yao Guai hergekommen, es gibt kaum etwas schnelleres“, grinste sie, danach wandte sie sich zu Luffy. „Uh, das sieht ja nicht gut aus. Was hat er gemacht?“ Dexter erklärte ihr die Situation schnell. „Tanya hör zu, ich werde jetzt zu Dai gehen und du kümmerst dich um den Jungen. Setz ihn unter die Dusche“, übertrug Dexter seine Aufgabe an sie. „Was? Warum sollte ich? Ich kann genauso gut zu Dai gehen“, fauchte Tanya. „Ich will den Außenweltlern nicht helfen“, fügte sie noch hinzu. Dexter blickte sie wütend an. – „Tanya, du hilfst diesem Jungen jetzt sofort!“, seine Stimme bebte vor unterdrücktem Zorn. „Denk lieber daran, wer dich aus der Scheiße geholt hat“, setzte er hinterher. Tanya knurrte auf. Sie ballte die Hände zu Fäusten und sah auf den Boden. „Na, dann geh schon. Ich kümmere mich um ihn“, presste sie hervor. – „Gut, dann bis gleich“, schnell verschwand der Einheimische um diesen Dai zu holen. Tanya bewegte sich erst, nachdem er verschwunden war. Äußerst widerwillig ging sie auf Luffy zu, Rad-X hatte sie schon eingeworfen. Sie zog an seinem Arm, doch dieser verlängerte sich lediglich. „Iek!“, sie sprang von Luffy weg. „Ohoh, ich glaube die Strahlung hat ihn schon verändert“, ihre Augen waren weit aufgerissen. „Nein, das ist normal bei ihm. Er hat von einer Teufelsfrucht gegessen und wurde zu einem Gummi-Menschen“, erklärte Nami abwinkend. – „Teufelsfrucht? Was ist das?“, hakte Tanya nach. „Nun ja, es gibt Früchte, die einem übernatürliche Kräfte verleihen, allerdings kann man dadurch nicht mehr schwimmen und Luffy hat von der Gum-Gum-Frucht gegessen“, erklärte Chopper. Tanya war an den bewusstlosen Kapitän herangetreten und zog an seiner Haut, diese dehnte sich wieder. – „Krass“, keuchte sie auf. „Gibt es hier denn niemand, der Teufelskräfte hat?“, wollte Sanji wissen. – „Nicht, dass ich wüsste“, Tanya hob die Schultern an, danach richtete sie Luffy in eine sitzende Position auf. Sie zog ihm das Hemd aus. „Moment, Tanya-swan, warum ziehst du ihn aus?“, wollte Sanji wissen. – „Na ja, ich muss ihn unter die Dusche setzen, dafür muss er halt ausgezogen sein. Die Kleidung muss verbrannt werden, denn die ist ja noch immer verstrahlt“, sie sah den Smutje an. „Moment, wie hast du mich genannt? Tanya-swan? Was soll das?“, Tanya wusste nicht recht, was sie von dem Koch halten sollte. „Nun ja, jede hübsche Frau bekommt einen Kosenamen“, Sanji sah sie mit Herz-Augen an. – „Hübsche Frau, dass ich nicht Lache. Wenn du hübsche Frauen sehen willst, geh ins Bordell. Die Ladys werden sich um dich reißen. Aber bei mir bist du da an der falschen Stelle“, winkte sie ab. Danach machte sie sich daran, Luffy die Hose aus zu ziehen. – „Aber, du kannst ihn doch nicht einfach so ausziehen!“, warf jetzt Nami ein. „Und warum kann ich das nicht?“, fragte Tanya rhetorisch. – „Na ja, du bist immerhin ein Mädchen, und er …“, stammelte Nami, doch die Einheimische unterbrach sie. „Ah, verstehe, dir ist das unangenehm, dass ich ihn ausziehe. Aber mal ganz ehrlich, ich hab schon mehr als einen Mann ausgezogen, wenn es um so was geht, bin ich … Spezialistin. Wenn es dir peinlich ist, dann geh raus“, sie deutete auf die Tür, schließlich beendete sie ihr Werk. Sie sammelte die Kleider, einschließlich den Strohhut, ein und wollte sie gerade in die Mülltonne werfen, als Usopp dazwischen ging. „Halt! Den Hut darfst du nicht wegwerfen. Wenn du das tust, dann wirst du von ihm platt gemacht!“, kreischte er und schnappte sich den Hut. „Bitte, dann eben nicht“, seufzte Tanya, sie wollte die Kleidung gerade wegwerfen, da fiel ihr die Metallkiste entgegen. Sie hob die Augenbrauen an und kontrollierte noch einmal alle Taschen ehe sie die übrig gebliebene Kleidung in die Mülltonne warf und das Kästchen aufhob. Sie ging zu Nami. „Hier, nimm“, meinte sie. Etwas perplex nahm Nami ihr das Kästchen ab, allerdings öffnete sie es nicht. Schließlich ging Tanya wieder zu Luffy und hob ihn mit Leichtigkeit auf. Sie trug ihn zu der Dusche, die sich direkt neben dem Zimmer befand. Sie setzte ihn da rein und entledigte sich ihrer eigenen Kleidung, bis auf die Unterhose. Sanji traute seinen Augen kaum, als er die fast nackte Frau betrachtete. Blut lief ihm in Strömen aus der Nase. „Warum hat Luffy nur so ein Glück, klar, seine Situation ist beschissen, aber dennoch!“, knurrte er vor sich hin. Tanya hockte sich zu Luffy in die enge Duschkabine, danach stellte sie das Wasser an und ließ es über ihn laufen. Sie spülte seinen ganzen Körper sehr gründlich ab, sie musste sicher gehen. Das keine Radioaktivität übrig blieb. Zwar konnte sie nur die äußere Strahlung abwaschen, aber das würde ihm zumindest ein wenig helfen. Als sie fertig damit war, hob sie ihn aus der Kabine und trug ihn zum Tisch zurück. In der Zwischenzeit war dieser von einer Schwester gereinigt worden. Sie zog eine Decke über seinen Unterleib. Danach nahm sie einen Geigerzähler und prüfte seine Strahlung, soweit sah es ganz gut aus, doch als sie über seinen Bauch fuhr, schlug er plötzlich aus. Tanyas Augen weiteten sich. „Das darf doch nicht wahr sein“, keuchte sie auf. Sie legte das Gerät bei Seite und tastete Luffys Bauch ab. „Was ist denn los?“, fragte Robin nach. – „Sein Strahlungswert ist wieder einigermaßen normal, doch wenn ich in die Nähe seines Bauches komme, erhöht es sich. Fast so, als hätte er etwas Radioaktives gegessen“, ihre Stimme klang ungläubig. „Oh nein, so etwas kann auch nur Luffy passieren“, jammerte die Crew. – „Und was machen wir nun?“, kam es von Brook. „Nun ja, wir müssen warten bis der Doc oder Dai kommen. Sie werden das schon irgendwie hinkriegen. Jedenfalls, das muss alles aus seinem Körper raus, das wird unschön werden“, sie fuhr sich über den Kopf und stieß die Luft aus. Dexter eilte aus dem Krankenhaus, er warf beiläufig ihren Helfern, die noch immer warteten, ihre Entlohnung zu, danach sprintete er weiter, er musste nach Underworld City. Er rannte immer weiter und irgendwann erreichte er die U-Bahn-Station. Er sprang die stillgelegten Rolltreppen in einigen Sätzen hinunter und erreichte das Innere des Gebäudes. Er sprang auf die Schienen und rannte auf ihnen entlang. Er musste drei Stationen rennen, ehe er endlich am Ziel ankam. Beim großen unterirdischen Museum. Dem Eingang zu Underworld City. Er öffnete die große Holztür und trat in das Reich der Ghule ein. Zielsicher steuerte auf die Apotheke in der oberen Etage der Bibliothek zu. Er konnte schon den Menschen erblicken, den er suchte. Noch war Dai Morres ein Mensch, allerdings befand er sich bereits in der Umwandlung zu einem Ghul. Gerade bediente er einen Kunden. Als Dexter vor ihm zum Stehen kam, sahen Dai und der Kunde zu ihm auf. „Oh, hallo Dexter. Was führt dich denn zu mir?“, wollte Dai wissen. – „Ich brauch deine Hilfe, ich hab da einen Jungen, der wurde in ein stark verstrahltes Gebiet gezerrt, von Todeskrallen. Die äußere Radioaktivität können wir abwaschen, doch ich mache mir um die Radioaktivität innerhalb seines Körpers sorgen. Hast du da einige Mittelchen für?“ Dai nickte. „Aber klar, was denkst du denn? Ich hab alles, was du dir nur vorstellen kannst“, er drehte sich herum und stopfte sämtliche Medikamente in seine Tasche. „Ich werde ihn mir mal ansehen. Zudem habe ich was Neues erfunden, das kann ich gleich mal an ihm testen“, er grinste. Schnell machten sie sich auf den Weg. „Und das wird ihn nicht töten?“, hakte Dexter nach. – „Nein, natürlich nicht! Nun ja, eigentlich sollte es ihn wieder gesund machen …“, murmelte Dai. Dexter hob die Augenbrauen an, allerdings sagte er nichts weiter. Er wusste ja, wie Dai drauf war. Sie mussten sich jetzt aber wirklich beeilen. Doc kam wieder zu Luffy ins Zimmer, er sah ziemlich genervt aus. „Das war vielleicht eine schlimme Infektion … ich hab den Fuß gleich mal abgenommen“, murmelte er und trat dann an den Tisch. „Hast du ihn geduscht?“ „Ja, hab ich, Dex ist los und holt Dai. Ach, und noch was, Doc, anscheinend hat der Junge was gegessen, was verstrahlt war“, Tanya sah gar nicht begeistert aus, ihre Sachen hatte sie noch nicht wieder angezogen. Doc fuhr sich durch das lichte Haar. – „Was? Das darf doch nicht wahr sein. Warum macht er denn so was?“, kopfschüttelnd trat der Arzt zurück, er ging zu einem Schrank und holte einen Beutel, mit einer bräunlichgelben Flüssigkeit hervor. Zudem holte er noch einen Ständer, den Beutel hängte er daran, der Aufschrift nach zu urteilen war es RadAway. „Okay, also wir warten jetzt bis Dai vorbei kommt, mal sehen, was er ihm verabreichen will. Nicht, dass es wieder gegen das RadAway geht und es sich neutralisiert … oder schlimmeres“, murmelte Doc. „Stimmt, das wäre wohl nicht so gut“, seufzte Tanya, als sie daran zurück dachte. Sie half ab und zu, wenn sie nicht gerade auf der Jagd war, im Krankenhaus aus. Sie ging wieder zur Luffy und betrachtete ihn einige Zeit. „Außenweltler machen nichts als ärger“, nuschelte sie mehr für sich selbst. Einige Minuten später kamen Dexter und Dai endlich an. Die Strohhüte machten platz und ließen die beiden Männer durch. Wobei ihr Blick auf Dai lag, das sollte der Mann sein, der Luffy helfen konnte? Nami zweifelte leicht daran, immerhin sah Dai ziemlich suspekt aus, mit seinen schulterlangen, kunterbunten Haaren, den glasigen, hellblauen Augen und der blassen Haut. Er trug ein schmutziges, braunes Hemd, die Ärmel waren hochgeschoben. Seine Jeans war staubig, aber noch intakt. Zudem trug er weiße Turnschuhe mit pinken Mustern. Über die Hände hatte er sich weiße Stoffhandschuhe gestreift. Er trug eine typische Doktortasche bei sich. „Ah, hi Doc, es ist lange her, dass du mich gerufen hast. Worum geht’s?“, begrüßte Dai den Doc. – „Nun ja, dieser Fall ist gerade noch ein wenig spezieller geworden. Der Junge hat etwas gegessen, was radioaktiv war. Das muss jetzt umgehend raus, aber mit dem RadAway wollte ich warten, bis du ihm ein Medikament gegeben hast. Nicht, dass es sich wie beim letzten Mal neutralisiert.“ „Gute Entscheidung. Ich hab da zufällig was ganz Neues für dich. Das hab ich gestern erst hergestellt. Und er ist der perfekte Kandidat dafür um es zu testen“, Dai strahlte irgendwie etwas Komisches aus. Er war neugierig, wie sich das neue Medikament wohl auf den Menschen auswirkte. „Halt! Moment mal!“, ging Nami dazwischen. „Ist das Medikament denn ungefährlich?“ – „Rein theoretisch sollte es das.“ – „Was heißt hier rein theoretisch?“, fauchte die Navigatorin. – „Nun ja, ich habe es noch nicht getestet, das will ich ja an ihm ausprobieren“, ein Lächeln lag auf Dais Lippen, es sollte wohl beruhigend wirken, doch bei Nami wirkte es eher gegenteilig. „Nein! Auf keinen Fall, geben sie ihm etwas Vernünftiges!“, fuhr sie den Apotheker an. Dai verzog leicht die Lippen, seufzte schließlich auf und nickte. – „Nun gut, ausnahmsweise“, er fuhr sich durch die Haare und nahm dann ein anderes Fläschchen. – „Und was ist das?“, nur um ganz sicher zu gehen, hakte Nami noch einmal nach. „Das ist ein Mittel, was Übelkeit hervorruft. Das Zeug, was er gegessen hat, muss aus seinem Körper raus und das ist der schnellste Weg. Zusammen mit RadAway, was durchaus Übelkeit hervorrufen kann, wird es eine ziemlich … gewaltige Auswirkung haben. Äh, also ist es vielleicht sinnvoller, jemand holt zuerst einen Eimer“, erklärte Dai. „Carrie! Ich brauche einen Eimer, einen großen!“, rief Doc aus dem Zimmer heraus, nur wenige Sekunden später tauchte eine Ghul-Krankenschwester auf und brachte den gewünschten Gegenstand. – „Bitte sehr, Doc“, sie stellte den 20-Liter-Eimer neben das Bett. Schnell verschwand sie wieder. „Gut, du kannst anfangen“, murmelte Doc. Dai trat an den Tisch heran und desinfizierte eine Stelle an Luffys Arm, danach zog er eine Spritze mit der Flüssigkeit auf und spritzte sie ihm. Doc bereitete in der Zwischenzeit die Infusion vor. Er legte einen Zugang und befestigte den Schlauch daran. Er öffnete die Zugänge und schon floss die Lösung in Luffys Körper. Einige Zeit passierte nichts, doch dann begann Luffy, sich unruhig zu bewegen. Er stieß einige Würggeräusche aus, zudem kam er endlich wieder zu Bewusstsein. Während er noch bewusstlos gewesen war, hatte Doc seine Bauchwunde schon verarztet. „Hm, wo bin ich“, keuchte Luffy. Er versuchte, das Würgen zu unterdrücken. – „Im Krankenhaus, du warst komplett verstrahlt“, erklärte Tanya. „Zudem hast du was gefressen, was ebenfalls verstrahlt war. Da frage ich mich, wie blöd man eigentlich sein kann“, brummte sie. „Ah, und wenn du kotzen musst, dann bitte in den Eimer da.“ „Nein, muss ich nicht“, nuschelte Luffy, allerdings wurde es für ihn immer schwieriger, den Reflex zu unterdrücken. – „Du solltest aber lieber, sonst müssen wir dich aufschneiden. Weißt du, deinen ganzen Bauch der Länge nach auf und dann muss der Doc mit seinen kalten Händen in dich eintauchen und den ganzen Mist aus dir herausholen“, erzählte Tanya. Luffy sah sie mit großen Augen an, allerdings zeigte er noch immer keine Reaktion. Tanya seufzte auf. „Oder aber, Dai fasst mit seinen Händen da rein“, sie griff nach Dais linkem Arm und zog ihm mit einer schnellen Bewegung den Handschuh runter. Seine Hand war vollkommen verfault, dort hatte die Umwandlung zum Ghul bereits voll angefangen. An einigen Stellen fehlte das Fleisch sogar komplett, sodass man die Knochen sehen konnte. Sie hatten eine schwarzviolette Farbe angenommen. Den restlichen Strohhüten wurde schon beim Anblick schlecht, doch Luffy weigerte sich noch immer, dem Würgreflex nach zu geben, aus welchem Grund auch immer. „Ich glaube, er braucht noch eine Dosis“, seufzte Dai und zog eine weitere Spritze auf. Doch als er näher an den Kapitän heran trat, beugte der sich plötzlich über den Tisch und erbrach sich in den Eimer. „Das hat aber lange gedauert …“, murmelte Dai, normalerweise wirkte das Mittel selbst ohne RadAway in Sekunden. Tanya trat zu Luffy an den Tisch und stützte ihn ein wenig, damit er nicht herunterfiel. „Immer schön vorsichtig, Junge“, seufzte sie. Leicht späte sie über seine Schulter, Luffy war immer noch nicht fertig und so viel, wie er von den Konserven gegessen hatte, würde das wohl noch ein wenig dauern. „Huh, was für eine eklige Farbe. Warum ist das schwarz?“, wollte Tanya wissen. Abwesend strich sie ihm über den Rücken. „Tja, keine Ahnung, vielleicht war das Zeug, was er gegessen hat schwarz. Wenn er es in dem verlassenen Dorf gegessen hat, dann muss es um die zweihundert Jahre alt gewesen sein, vielleicht ist es trotz Konservierung schlecht geworden“, vermutete Doc. „Ohoh, ich glaube, der Eimer reicht nicht. Wie viel passt in den Jungen nur rein?“, fragte sie niemand bestimmten. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, ehe Luffy endlich fertig war, sein ganzer Mund war schwarz und er musste stark husten, gierig holte er Luft. „Alles gut, Junge, es ist vorbei“, meinte Tanya und schlug ihm leicht auf den Rücken. „Hat mal jemand einen Lappen?“ Nachdem sich Luffy endgültig beruhigt hatte und er sich sicher war, dass nichts mehr kam, wischte Tanya ihm den Mund ab und reichte ihm ein Glas Wasser, damit er ihn sich ausspülen konnte. Danach legte sie ihn wieder richtig hin. „Keine Sorge, das Schlimmste ist jetzt vorbei, Junge. Das RadAway muss jetzt nur noch den letzten Rest Strahlung aus dir herausholen. Aber bis du wieder fit bist, wird es noch ein wenig dauern.“ „Ähm, Mal eine andere Frage“, kam es von Usopp. „Wird das denn jetzt Folgen für ihn haben? Immerhin war er ohne Schutz in einem stark verstrahlten Gebiet.“ – „Klar, das wird definitiv Folgen für ihn haben. Allerdings dürften die sich erst in ein paar Jahren zeigen. Seine Nachkommen, sollte er jemals welche haben, könnten davon auch betroffen sein. Um ehrlich zu sein, für euch alle wird der Aufenthalt auf dieser Insel Folgen haben, vielleicht nicht heute, vielleicht nicht morgen, aber irgendwann werdet ihr Veränderungen an euch oder euren Kindern oder sogar Enkelkindern bemerken. Ihr werdet vielleicht nicht mutieren, aber die Strahlung wird euch definitiv Schaden zufügen“, meinte Tanya schonungslos. Die Strohhut-Piraten waren ziemlich geschockt. Was für eine Nachricht … Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)