Einfach nur ungewöhnlich von Tosho (magische Geflechte Teil 1) ================================================================================ Kapitel 7: ... und eine schön schaurig gute Nacht! -------------------------------------------------- Stellt euch vor, ihr geht durch ein großes Tor und kommt eine riesige Halle. An der Decke seht ihr die Sterne blitzen und hin und wieder eine Fledermaus vorüber fliegen. Die ganze Halle ist mit riesigen (und ich meine RIESIG!) Kürbissen geschmückt, welche alle unterschiedliche Fratzen ziehen. Um euch herum glimmen Kerzen an den Wänden, über den Tischen … schweben einfach überall um her und verbreiten eine schummrige Atmosphäre. Und jetzt stellt euch vor, es riecht nach Kürbissuppe, Geistergeschichten und Abenteuern! Genau das habe ich gefühlt, gespürt, als ich an diesem Halloween-Abend die Große Halle betrat. Wie immer zwischen Fred und George laufend, stockte mir erst einmal der Atem: Unsere Schule ist ja so schon beeindruckend – aber dieser Anblick! Einfach nur so wunderbar schaurig schön, dass mir eine Gänsehaut den Rücken herunter lief. Am liebsten hätte ich jetzt meine Eltern hier her gerufen, um ihnen diesen Ort zu zeigen. Aber nicht nur ich hatte große Augen gemacht. Um mich herum konnte ich einige Erstklässler ebenso erstaunte Rufe machen hören. Lucy duckte sich neben Clara zusammen, als tausende von – diesmal echten – Fledermäusen eine Runde um die Tische drehte und die ganzen Kerzen zum Flackern brachten. Selbstverständlich nahm ich wieder meinen Platz gegenüber den Zwillingen ein, griff nach der sehr ulkig geformten Kelle, die in einer riesigen, dampfenden Karaffe steckte. „Kürbissuppe … hmmmm…“ Habe ich schon erwähnt, dass ich Kürbissuppe über alles liebe?! Gewürztes Brot, Kartoffeln, Suppe und natürlich den in Hogwarts so bekannten und beliebten Kürbissaft – das stand für mich auf der Speisekarte. – Nicht nur auf dem Teller allerdings. Ganz unauffällig ließ ich immer wieder ein paar Happen in meine Tasche verschwinden. Immerhin mussten wir drei uns doch für unser kleines Vorhaben heute Abend auch passend ausrüsten! Es war schlug gerade 10, als wir uns vom Tisch erhoben und ganz gemütlich die Große Halle verließen. Erstmal in Richtung Gryffindorturm, dann heimlich abgebogen und ab nach draußen aufs Gelände führte uns unser Weg. Im Dunklen tappten wir umher, immer in die Richtung, in der wir vor unserem geistigen Auge den verbotenen Wald sahen – was waren wir doch böse Kinder… Noch jetzt muss ich darüber lachen, wie oft wir diesen Ausflug geplant hatten – nichts hatte schiefgehen sollen. Nun, aber nur aufgrund von Planung heißt es nicht, das auch wirklich alles gut geht: Schon nach knapp 10 Minuten stolperte Fred – oder war es George? – und rappelte sich schließlich mühsam und unter Fluchen wieder auf. Wir durften schließlich erst unsere Zauberstäbe leuchten lassen, wenn wir im Wald wären, hier auf dem Gelände könnte uns noch jemand entdecken. Auf die Idee, einen Zauber zur Verstärkung unserer Sehkraft zu nutzen, kamen wir bei unserem ersten Ausflug in die Untiefen des dichten Gestrüpps, furchteinflößender Geräusche und seltsamer Lichter, nicht. „Lumos“, hauchte ich, kniff meine Augen zusammen, um etwas zu erkennen. Zu meinem Glück hatten wir tatsächlich den Wald erreicht, und es war nicht nur ein Strauch auf der Wiese gewesen. Meine Augen suchten den kleinen Pfad, der uns in unser Abenteuer führen würde. „Hier lang!“, flüsterte ich, tappste auf die Stelle zu, die ich mir bei Tageslicht schon eingeprägt hatte. Als wir ihn schließlich erreichten, spürte ich dieses bekannte Kribbeln in meinem Bauch, das mir sagte: Achtung, es geht los! Seih vorsichtig, das hier ist ein Abenteuer! Und das war es schließlich auch! Für mich war nachts im Dunkeln umher wandern schon immer faszinierend. Aber hier und jetzt lief ich durch den VERBOTENEN Wald! Die Angst vor Gefahren, oder vorm Erwischtwerden, die Spannung, was uns hier erwartete – all das besorgte mir eine Gänsehaut, und ich konnte nur mühsam mein aufgeregtes Kichern unterbrechen. „Lumos“, flüsterte es nun synchron hinter mir – Yeah, ich hatte die Führung übernommen! ‚Ich bin eben doch ein starkes Mädchen! ‘ Interessiert presste ich meine Augen zusammen, um genaueres zu erkennen. Direkt vor mir reichte ein riesiger Baumstamm in den schwarzen Nachthimmel, der einer bestimmt sehr alten Eiche gehören könnte. Rund herum wuchs dichtes Gestrüpp und ich konnte nur den erdigen Trampelpfad vor mir auf dem Boden erkennen. Immer schön in einer Reihe liefen wir einfach den Weg entlang, während ich mich hin und wieder bückte um mir etwas genauer anzuschauen. Ob es sich dabei um seltsame oder auch normale Spuren handelte, kleine Steinchen oder einfach nur die Blätter den Pflanzen … nichts war interessanter als der verbotene Wald bei Nacht! Schon eine ganze Weile streiften wir durchs Unterholz. Zwischendurch hatten wir eine Pause gemacht und ein paar Bissen des geklauten Festmahls gefuttert. Jetzt stapften wir gerade durchs Dickicht – der Weg hörte schon vor einer ganzen Weile plötzlich auf, so eng war es zwischen den Bäumen – als ich etwas hörte. Etwas, das nicht den nächtlichen Waldgeräuschen ähnelte, die wir die ganze Zeit schon vernahmen. „Pscht!“, flüsterte ich die Jungen an, hauchte „Nox!“, und bemerkte, wie sie es mir gleich taten. Jetzt völlig im Dunkel kniete ich mich auf den Boden und zog auch einen der Zwillinge am Hosenbein mit nach unten. Leises Rascheln verriet mir, dass auch der andere sich zu uns zwischen das Gestrüpp gestellt hatte. Angestrengt lauschte ich – und hörte Stimmen! ‚Hoffentlich ist das keiner der Lehrer‘, dachte ich mir noch, kuschelte mich noch ein Stück näher an den riesigen Baum hinter mir. Vor mir konnte ich durch die Blätter und Äste des Gebüsches ein seltsames Schimmern erkennen. Erklären konnte ich es mir zunächst nicht, bis ich dann nach gefühlten Ewigkeiten die Stimmen erkannte – Filch und Snape! Was auch immer die beiden dunklen Gestalten hier draußen taten, gut konnte es nicht sein! Vor allem, wenn sie uns fanden! Hoffentlich hatten Fred und George ebenfalls die Situation erkannt! Wir mussten jetzt wirklich unheimlich still sein – eine einzige Bewegung würde sie auf uns aufmerksam machen! Zögernd griff ich nach der Hand des Jungen neben mir – ich konnte die Zwillinge schon bei Licht nicht auseinander halten, wie sollte ich es da in tiefster Nacht tun? – und bemerkte erleichtert, dass er meine Hand kurz drückte, als hätte er verstanden. Freunde verstehen sich eben auch ohne Worte! tbc. ~~~~~~ Na, werden unsere drei Lieben es wohl schaffen, unentdeckt zu bleiben? Oder schleift der Zaubertränkelehrer sie am Ende noch an den Ohren zum Büro des Schulleiters...? Nun, das erfahrt ihr nächstes Wochenende :) Danke jedenfalls an meine Beta und Schwester LG, Tosho ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)