Es ist, was es ist... von szymzickeonee-sama (NejiXTenten) ================================================================================ Kapitel 1: Rückblickend betrachtet I ------------------------------------ Tenten legte noch einen Zwischenstopp im Konoha-Supermarkt ein. Die ganze Zeit dachte sie über Inos Worte nach. Zwischen ihr und Neji war nie etwas passiert, aber war es denn dann möglich, dass es auf andere so wirkte? Während sie gemächlich durch die Gänge des Supermarktes schlenderte, wanderten ihre Gedanken in die Vergangenheit. ~°~ Unzufrieden musterte Neji seine Trainingspartnerin. Tenten war absolut nicht in Form. Von der Seite kam Lee auf ihn zu, der Tenten ebenfalls beobachtete. »Tenten, wenn die Wunde nicht ausgeheilt ist-« »Es geht schon«, antwortete sie knapp. »Es nützt nichts, wenn du nicht fit bist. Wir können das Training auch noch eine weitere Woche verschieben«, sagte Neji. Tenten zögerte. »Ich will euch nicht zur Last fallen.« »Einen guten Chunin macht auch aus, dass er seine Grenzen kennt.« Nejis Aussage stimmte Tenten nachdenklich. Er hatte Recht. Nicht nur bei den Prüfungen in wenigen Monaten musste sie wie ein Chunin handeln, sondern immer. »Gut. Aber die Theorie-Übungen machen wir heute noch. Dieses Jahr stellt Shikamaru die Fragen, die werden es also in sich haben...« »Ja. Um sechs bei Neji, oder?«, vergewisserte sich Lee. Der zukünftige Gastgeber nickte knapp. »Bis dahin kann ich ja mit ihm kämpfen!« Voller Energie baute Lee sich vor Neji auf. Die Byakkugan immer noch auf Tenten gerichtet, die einen letzten Kunai aus der Zielscheibe zog, nickte er erneut und folgte Lee zu dem etwas offenerem Gelände. Mit noch nassen Haaren öffnete Neji seinen Teamkameraden die Tür, als diese pünktlich auf die Minute geklopft hatten. Tenten hatte einen Stapel Schriftrollen und Bücher mitgebracht, den sie auf dem Küchentisch deponierte. »Schön hast du's hier, Neji«, sagte Lee, der die Wohnung seines Freundes bisher noch nicht betreten hatte. »Hm. Wenn ihr Tee wollt oder so... Tenten, du weißt ja, wo alles steht, ich muss meine Haare noch trocknen«, sprach Neji und verließ die Küche. Lee drehte sich interessiert zu Tenten um. »Du warst schon mal hier?«, fragte er, während er beobachtete wie sie Teetassen und -kessel sowie eine Gewürzmischung aus den Schränken zusammensuchte. »Wir lernen oft zusammen nach dem Training.« »Ahaaa«, kam der gedehnte Kommentar, bei dem es Lee beließ. Er würde sich nicht einmischen, dass war eine Sache zwischen den beiden. Aber ein Grinsen konnte er sich nicht verkneifen. »Okay, was ist mit der hier: Die Triangulierung zur Berechnung des Schnittwinkels beim Wurf mit Gegenwind unter Beachtung von ableitenden-« Stöhnend unterbrach Lee Tentens monotonen Vortrag einer Aufgabenstellung. »Nie im Leben bekomme ich das hin!« Seinen Kopf auf der Tischplatte ablegend versuchte er Tentens Zurechtweisung zu ignorieren. »Wenn du dich nicht anstrengst...« »Wie war das noch, Lee? Mit Anstrengung kann man alles erreichen?«, fragte Neji kühl, der auf einem Notizblock eine Antwort kritzelte. »Das sag ich nie wieder.« »Ach, stell dich nicht so an.« Tenten nahm den Block von Neji entgegen und überprüfte seine Antwort. »Fast richtig. Du hast den Verdopplungsfaktor bei der Triangulierung vergessen.« Sie zeigte mit dem Stift auf eine Stelle und Neji runzelte die Stirn, während er ihr über die Schulter sah. »Leute«, machte Lee, den Kopf immer noch auf dem Tisch liegend. »Mir reicht's für heute. Können wir morgen weiter machen?« »Ja, verschwinde schon«, sagte Tenten amüsiert und schlagartig kehrte das Leben in Lee zurück. Er sprang auf und war schneller an der Haustür, als dass noch einer von ihnen auf sein »Tschüüüüs!« reagieren konnte. Tenten lächelte. »Ich sollte mich wohl auch mal auf den Heimweg machen. Es ist schon nach neun...« »Wenn du willst, kannst du noch zum Essen bleiben«, bot Neji ihr an. »Hm. Meine Familie hat bestimmt schon gegessen und wahrscheinlich nichts übrig gelassen... Also gut, was gibt’s denn?« Neji zog eine Packung Tintenfische aus dem Kühlschrank, sowie mehrere Sorten Gemüse. »Was auch immer man damit kochen kann.« Tenten konnte sich ein Kichern nicht verkneifen. »Gibs zu, du hast darauf spekuliert, dass ich bleibe und dir dein Essen koche.« Neji verschränkte die Arme. »Ist ja nicht so, als würde ich alleine verhungern.« »Ich schenk dir mal ein Kochbuch.« Sie hielt ihm die Packung mit den Tintenfischen entgegen. »Bitte säubern und kleinschneiden, Kochlehrling.« Neji sah sie stoisch an, während er die Packung entgegen nahm und befolgte ihre Anweisungen, während sie sich über das Gemüse hermachte. Der Duft des improvisierten Gerichtes war in der ganzen Wohnung zu riechen. Nicht, dass er es Tenten nicht zugetraut hätte, aber Neji war überrascht, dass sie aus den Zutaten etwas so leckeres hatte zaubern können. Er sah ihr über die Schulter, während sie das Gemüse im Wok umher schob. »Eigentlich dachte ich, ich würde eine Abneigung gegen die Dinger entwickeln«, sagte Tenten und meinte damit den Wok, »sie sind schon ziemlich gefährlich...« »Auch für deine Gegner«, kommentierte Neji das trocken und brachte sie damit zum Grinsen. »Jaa, pass du nur auf! Ich hab den immer noch in der Schriftrolle, den werde ich ganz überraschend mal beim Training unterbringen«, drohte sie ihm scherzhaft. »So. Ich denke das ist fertig. Kannst du schon mal den Tisch decken?« Kommentarlos zog Neji sich zurück, öffnete den Schrank mit seinem Geschirr und tat, worum sie ihn gebeten hatte. Während des Essens schwiegen beide. Obwohl Tenten gerne redete, wusste sie die gemeinsame Ruhe zu schätzen. Es war ein Einverständnis zwischen ihnen beiden, eine angenehme Situation. Als Neji schließlich aufstand und seine Schüssel zur Spüle trug, tat Tenten es ihm gleich. Er spülte mit heißem Wasser und Spülmittel benutztes Geschirr und Besteck, sie nahm die sauberen Sachen an und trocknete sie mit einem Handtuch ab. Wie die ineinandergreifenden Zahnräder eines Uhrwerks. »Heute läuft eine Doku über Waffen auf Konoha7!«, fiel es Tenten plötzlich ein und sie hielt in der Bewegung inne. Neji sah zu ihr, dann auf die Uhr. »Ab wann?« »Oh, die läuft bestimmt schon! Hoffentlich nimmt das irgendwer zu Hause auf!« »Mach doch den Fernseher an, du kannst hier gucken.« »Danke!« Lächelnd trocknete Tenten die letzte Schüssel ab und huschte dann ins Wohnzimmer. Neji hörte, wie sie mehrere Programme umschaltete, bis sie das gesuchte fand. »Das läuft zwar schon eine Weile, dauert aber noch fast eine Stunde«, rief sie durch den Flur. Er stellte alle Küchenutensilien an ihren angestammten Platz und antwortete dabei: »Wie gesagt, kannst hier gucken. Wir haben morgen ja eh frei.« Mit dem Handtuch wischte er noch einmal über die Arbeitsplatte und den Küchentisch, bevor er ins Wohnzimmer ging und sich neben Tenten aufs Sofa setzte. »Ich will dich nicht unnötig wachhalten«, sagte sie, ohne den Blick vom Fernseher zu nehmen. Die Doku war scheinbar sehr interessant. Und Neji hatte gedacht, Tenten wüsste schon alles über Waffen. Er sah es als nicht nötig an, ihr zu antworten, sondern lehnte sich einfach in das Polster. Auch wenn er nicht mit Waffen kämpfte, so wusste er doch, dass ein fundiertes Wissen über sie nützlich sein könnte. Tenten hatte gegen Mitte der Doku die Gästepantoffel abgestreift und die Beine aufs Sofa gezogen. Im letzten Drittel war ihr Oberkörper immer weiter in Richtung Neji gekippt, bis sie schließlich mit dem Kopf an seiner Schulter lag. »Müde?« »Hnnn«, machte sie. Neji beugte sich so weit vor, dass er Tenten nicht störte, aber dennoch ihr Gesicht sehen konnte. Sie hatte die Augen zu. Im Hintergrund dudelte der Abspann. Vorsichtig griff Neji unter Tentens Körper und balancierte sie auf seinen Armen, während er aufstand. Ganz sicher würde er sie jetzt nicht mehr nach Hause schicken, quer durchs ganze Dorf. Ganz sicher würde er sie nicht auf der Couch schlafen lassen, das gehörte sich einfach nicht. Und in seinem Bett war genug Platz für sie beide. Genau wie auf zahlreichen Missionen. Ganz am Anfang, als ihr Team noch kein Team, sondern nur aus drei Einzelkämpfern bestand, hatte er schon klar gemacht, dass er mit Lee kein Zimmer teilen würde. Und Tenten hatte nie widersprochen. Als Tenten am nächsten Morgen erwachte, brauchte sie ein paar Minuten, um sich zu orientieren. Das hier war nicht ihr Zimmer. Hinter sich spürte sie das regelmäßige heben und senken eines atmenden Brustkorbs auf der Matratze. Ein bekannter Rhythmus. Neji. Beruhigt schlüpfte Tenten unter der Decke hervor. Sie war vollständig bekleidet – nicht, dass es anders zu erwarten gewesen wäre. Leise schlich sie sich zur Toilette. Nicht leise genug, denn noch bevor sie die Zimmertür erreicht hatte, veränderte sich Nejis Atmung. Tenten registrierte es, aber beachtete es nicht weiter, sondern setzte ihren Weg fort. Nachdem sie sich erleichtert hatte, prüfte sie ihre Frisur. Mit wenigen Handgriffen und etwas Wasser sahen die Dutts aus wie neu. Sie hörte Neji in der Küche. Auch er hatte in seiner Kleidung von gestern geschlafen und die Haare fielen zerzaust in sein Gesicht. »Darf ich dir einen Zopf empfehlen?«, lächelte Tenten anstatt eines Morgengrußes. Sie nahm die Tasse Kaffee entgegen, die er ihr reichte. Neji strafte sie mit einem verärgerten Blick. »Hör mal, danke, dass du mich gestern nicht mehr rausgeworfen hast, aber ich geh jetzt mal lieber nach Hause, bevor meine Mutter sich Sorgen macht«, sagte Tenten, nachdem sie im Stehen die Tasse geleert hatte. Neji hatte sich an den Tisch gesetzt und eine Schriftrolle geöffnet. »Bei wem treffen wir uns heute zum lernen?«, fragte er, ohne aufzusehen. »Ich glaub bei Lee. Bis später dann. Und danke für den Kaffee!« Rasch ließ sie etwas Wasser in die Tasse laufen, bevor sie sie auf der Anrichte abstellte und sich dann auf den Heimweg machte. Wenige Wochen später stand das zweite Chunin-Examen an. Dank der konsequenten Lernabende – und den äußerst einfachen Aufgaben (»Danke, Shikamaru!«), bestanden die Konoha-Teams ohne weitere Probleme die schriftlichen Prüfungen. Auch der Weg nach Suna, für die zweite Prüfung erwies sich als leicht schaffbar, sodass Neji, Lee und Tenten vollkommen frisch und erholt mit den anderen im Sandreich ankamen. Temari, als Vertretung für ihren Bruder Gaara, der einer wichtigen Sitzung beiwohnte, begrüßte sie und gab ihnen eine kurze Führung. »Die Prüfung findet allerdings erst morgen statt, wir erwarten noch Teilnehmer aus Kiri.« Vor einem Gebäude, dass am ehesten die Bezeichnung »Kaserne« verdiente, hielten sie schließlich an. »Wie viele seid ihr eigentlich?«, stumm zählte sie durch, bevor Shikamaru ihr die Antwort geben konnte. »Zwölf. Plus den Aufpasser hier.« Sie sah zu Shikamaru. »Und jede Menge bekannte Gesichter... Wieso hast du so viele durchgelassen?« Er hatte die Hände in die Hosentaschen geschoben und sah sie genervt an. »Kann ich was dafür, wenn die alle gut sind?« »Wir haben nur nicht für alle Zimmer.« »Dann macht halt Teamzimmer.« »Okay. Stellt euch in Zweiergruppen auf! Ich trag euch in die Liste hier ein, wenn ihr das Zimmer morgen verlasst, dann bitte so, wie ihr es auch vorgefunden habt!« »Sind wir hier auf Klassenfahrt?«, murrte Ino. »Stirnie, wir beide?« Sakura nickte. Neji, der bei Temaris Ansprache ganz vorne gestanden hatte, bekam als erster einen Schlüssel in die Hand gedrückt. »Name und Zimmerpartner?«, fragte Shikamaru gelangweilt. »Neji Hyuuga, Tenten Ama«, antwortete Neji ganz selbstverständlich. Sakura kicherte und Ino kiekste auf. Beide sahen zu Tenten, die dieses mädchenhafte Verhalten nicht nachvollziehen konnte. »Lee schnarcht furchtbar«, erklärte sie den beiden. »Sicher«, flüsterte Ino aus dem Mundwinkel, so dass Tenten, die jetzt hinter Neji das Gebäude betrat, es nicht hören konnte. »Wetten, es sind Doppelbetten?«, murmelte Sakura und grinste. »Nicht, dass die beiden morgen total unausgeschlafen sind...« Shikamaru drückte ihr ruppig einen Schlüssel in die Hand. »Name und Zimmerpartner?« ~°~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)