Spinnenkuss von CheyennesDream (Version 1: Inu & Kago, Version 2: Naraku &Kagome) ================================================================================ Kapitel 34: Ernüchtert ---------------------- Habe etwas umdisponiert, da ich nicht zu viel in das Kapitel quetschen wollte, sondern lieber etwas ausführlicher geworden bin. Kapitel 34 - Ernüchtert Eine frische Brise, das Gezwitscher von Vögeln und menschliche Stimmen weckten Kagome auf. Dennoch blieb sie liegen, um sich zu sammeln. Etwas fühlte sich nämlich falsch an. Die Geräusche, welche sie sonst als angenehm empfand, störten sie an diesem Morgen. Mit schwerem Kopf und wie betäubt drehte sich die junge Frau auf ihrem Lager. Immer noch irritiert blickte sie umher und versuchte sich an den letzten Abend zu erinnern, dabei rieb sie sanft ihre Schläfen. Da raschelte es leise in ihrer Nähe und sie hob den Kopf. Was sie dabei entdeckte, schockte sie, gelinde gesagt. Beim Anblick des anderen Wesens, was in ihrer unmittelbaren Nähe saß, riss sie ihre Augen auf, ihre Gedanken überschlugen sich. Wie bei einem Berg, bei einem heftigen Erdbeben, stürzten ihre Erinnerungen auf sie ein. Sie hatte am Abend Sake getrunken und der musste ihr zu Kopf gestiegen sein. Daraufhin malte sich jede erdenkliche Untat aus, die ihr Nemesis an ihr begangen haben konnte, und brachte kaum einen Satz zusammen: "Naraku ..." Der Angesprochene hatte seine dunklen Augen auf sie gerichtet, beobachtete ihr Verhalten. Sobald sie seinen früheren Namen nannte, setzte er sich auf und tadelte: "Kagome, du sollst mich Himitsu nennen!" Trotz der Kritik hatte seine Stimme einen liebevollen Unterton. Das half jedoch nichts, denn ihre Gedanken rasten weiterhin. Hatte der Fürst die Situation ausgenutzt? Sie verführt oder ihr gar Schlimmeres angetan? Allerdings wenn sie Sex gehabt hätte, müsste sie sich nicht anders fühlen? War das erste Mal nicht immer etwas schmerzhaft? Fast schon panisch, jedoch sehr leise, wollte sie wissen: "Haben wir ...", den Rest konnte sie nicht aussprechen, so peinlich war ihr das. "Du besitzt deine Unschuld noch", versicherte ihr der Dämon und erhob sich von dem zweiten Lager, richtete seine Kleidung und wandte sich zum Ausgang. "Außerdem hast du mich selbst gebeten zu bleiben." Das leise Flüstern: "Danke", hielt ihn auf, weil er damit nicht rechnete. "Ich habe nicht umsonst auf meine Gelegenheit verzichtet", begann die Spinne, denn ihn ereilte eine Idee. Eine kleine Gefälligkeit musste doch für ihn dabei herausspringen. Mit einem großen Schritt stand er wieder an Kagomes Bettstatt, zog die überraschte Frau hoch und umarmte sie. Er begann den Kuss, bevor sie überhaupt den Gedanken an Gegenwehr fasste. Seine Zunge drang in ihre Mundhöhle ein, erforschte das Innere, stimulierte sie und erregte dadurch gleichzeitig ihren Körper. Im ersten Moment ließ die Miko es geschehen, so überraschte sie die Handlung. Doch dann schaltete sich ihr Verstand ein. Der eiserne Wille dem spinnenartigen Fürsten zu trotzen, setzte sich durch. Sie hob ihr Hände, legte sie gegen seine Brust um ihn wegzudrücken. Da Himitsu nicht reagierte, setzte sie mehr Druck ein und eine helle Energie, ein Leuchten entstand an den Spitzen ihrer Finger. Dann schaffte sie es, schubste die Spinne fort und rief halb verzweifelt: "Nein." Diese entfachte Kraft schleuderte Narakus Wiedergeburt durch den Raum bis er an der Wand leicht benommen, jedoch unverletzt, zum Liegen kam. Erschrocken starrten sich beide Wesen an und wussten einen Moment nicht, wie sie auf diese Situation reagieren sollten. Himitsu fing sich als Erster. Er erhob sich mühsam, schüttelte sich ein wenig und murmelte: "Ich verstehe." Danach ging er zur Tür, dabei bekam er noch mit, Kagome änderte ihre Position, indem sie zurück auf ihr Lager plumpste, blickte ihre Hände an und äußerte, sehr zu ihrer eigenen Verwunderung, sogar mit leichtem Bedauern in der Stimme: "Das wollte ich nicht." Trotz der Worte, ohne sie weiter zu beachten, setzte die Spinne ihren Weg fort. Der Fürst blieb erst im Gang stehen, runzelte etwas seine Stirn und sah auf die inzwischen geschlossene Schiebetür. Über das, was gerade passierte, musste er nachdenken. Dazu brauchte er einen freien Kopf, wollte ungestört sein und nicht ständig von den Angestellten belästigt werden. Daher beschloss er, das Anwesen zu verlassen und einen einsamen Ort aufzusuchen. Das Tal mit dem See der Falken fiel ihm ein und so begab er sich dorthin. Vorher befahl er, der Miko Essen zu bringen und jeden ihrer Wünsche zu erfüllen. Etwas verwirrt blieb die Miko zurück. Sie hatte früher schon einige spontane Ausbrüche ihrer Fähigkeiten erlebt und rechnete es einem solchen Zufall zu. Deswegen dachte sie nicht sehr lange darüber nach. Immerhin hatte sie keinen Schaden angerichtet, dafür jedoch eine Möglichkeit gefunden, wie sie den ominösen Lord auf Abstand halten kann. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen kleidete sich Kagome an, richtete ihre Haare und schob dann das kleine Fenster auf, damit frische Luft in den Raum gelangen konnte. Danach wurde schon ihr Frühstück gebracht und sie genoss jeden Bissen. Der Spinnendämon befand sich bereits etliche Stunden außerhalb des Gemäuers, da beschloss Daisuke die Heilerin zu besuchen, ihr ein wenig Gesellschaft zu leisten und ihr seine Bitte zu unterbreiten. Sie empfing ihn sofort, da es ihr bei Weitem besser ging als am Morgen. Sie brauchte die Abwechslung und genoss das Gespräch, vor allem da sie mehr über den Falken und seine Untergebenen erfuhr. Daisukes Vermählung stand unmittelbar bevor und bereits in wenigen Tagen würde die Eskorte mit seiner zukünftigen Gefährtin eintreffen. Offenbar wollte der Falkenfürst gerade auf etwas Bestimmtes, das ihm am Herzen lag, eingehen, als sie gestört wurden. Shou schob die Tür auf, kam herein und blieb am Eingang knien. Das kleine Tablett in seiner rechten Hand setzte er vor seinem Körper ab. Dann wartete er, bis sein Herr die Aufmerksamkeit auf ihn lenkte und nach dem Grund der Störung fragte. "Eine Nachricht, Herr", teilte der Diener mit. Durch eine Handbewegung befahl Daisuke, seinem Nestbruder näherzukommen. Dieser überreichte das Schreiben und der Fürst las aufmerksam. Danach verbrannte er das Papier in der kleinen Feuerstelle. Laut äußerte er: "Lord Sesshomaru fragt an, was ich wegen der Schlangenbrut zu unternehmen gedenke, die unsere Grenze unsicher machen." "Also werdet ihr selbst gehen?", fragte Shou leise, ohne genauer zu werden. Da sie sich kannten, seit sie geschlüpft waren, brauchten sie oft nur wenige Worte um einander zu verstehen. Daisuke nickte. "Das Anwesen ist bei dir in guten Händen und Himitsu kann ich einigermaßen vertrauen." "Ich könnte helfen", bot Kagome zaghaft an, mit dem Hintergedanken an Flucht. "Ihr müsst euch noch erholen", lehnte der Falkenfürst ab. "Wie Shou mir berichtet hat, habt ihr noch starke Schmerzen beim Gehen." Überrascht warf die Miko einen verwunderten Blick zu dem Diener, der ihn jedoch nicht erwiderte, sondern seine Augen gesenkt hielt. Im Gegensatz zu anderen Situationen verhielt er sich diesmal korrekt, wie für einen Untergebenen üblich. "Werdet ihr mir einen Gefallen erweisen?", fragte die junge Frau beinahe zaghaft. "Berichtet Sesshomaru, das ich hier bin und seine Hilfe benötige!" Daisukes Blick richtete sich zu dem offenen Fenster und er starrte hinaus, in den blauen, fast wolkenlosen Himmel. Erst nach einer Weile reagierte er wieder und zerstörte damit Kagomes Hoffnungen. "Lord Sesshomaru wird nicht kommen. Aus zwei Gründen. So wie ich mich nicht in seine Angelegenheiten mische, hält er sich aus den Meinen heraus. Außerdem bin ich überzeugt, er kennt euren Aufenthaltsort." "Wie das?", wunderte sich die junge Frau, denn wenn sie alles richtig mitbekommen hatte, betrat der Lord der westlichen Ländereien in letzter Zeit das Land der Falken nicht. Oder sollte sie sich getäuscht haben? Sie wollte hartnäckig bleiben, da sie immer noch Hoffnung hegte, bekam jedoch keine Möglichkeit mehr. "Vergesst nicht seine guten Sinne!", erinnerte Daisuke. Es gab noch mehr Verdachtsmomente, die er hatte, doch er schwieg darüber. Er würde sein Abkommen mit Himitsu nicht brechen oder sich ungewollt den Zorn des westlichen Herrschers zuziehen. Bevor Kagome reagieren konnte, erhob sich der Falkenfürst: "Wenn ihr mich entschuldigt, Miko-sama!", und begab sich zur Tür, ohne auf ihre Antwort zu warten. Er hatte sich schon einige Schritte entfernt, da fiel ihr etwas ein und sie bohrte nach: "Ihr habt mir noch nicht den zweiten Grund genannt." Der gefiederte Dämon wandte sich ihr zu und ohne Emotionen im Gesicht, erklärte er kalt: "Wenn ihr durch Blut mit ihm verbunden wäret, würde er sicherlich nicht zögern einzugreifen. Doch ihr wart nicht einmal Inuyashas Gefährtin. Er hat weder einen Nutzen davon, noch einen Anlass euch zu helfen." Danach änderte sich seine Haltung und seine Stimme wurde wesentlich strenger, wobei gleichzeitig der Pegel seiner spürbaren dämonische Energie anstieg. "Folge mir Shou!" Der Diener kam dem nach, denn es war eindeutig ein Befehl. Draußen auf dem Gang stellte er sich seinem Nestbruder. Der Falkenfürst fragte ungehalten: "Du belügst mich?" "Nein Herr", erwiderte das niedere Wesen und wusste sofort, worauf der Fragende anspielte. Er kniete sich auf den Boden und mit gesenktem Blick erklärte er: "Kagome-sama hat vor zu fliehen. Indem ich vorgab, ihre Verletzungen heilen schlecht, habe ich verhindert, dass Lord Himitsu oder ihr Herr, ihr mehr Freiheiten einräumt." "Ich verstehe", gab der Höhergestellte an. "Falls unser Spinnenfreund noch nichts davon weiß, behelligen wir ihn lieber nicht mit der Tatsache. Allerdings war es abzusehen, das sie ihre Situation schnellstmöglich zu verbessern wünscht. Bis zu meiner Rückkehr achtetest du darauf, dass sie keine Gelegenheit findet, das Anwesen zu verlassen!" "Ja Herr", versprach Shou, doch der Fürst hörte es nicht mehr, da er bereits gegangen war. Als Vertrauter und Leibwächter kannte er die Beweggründe seines Nestbruders. Dieser wandelte auf einem schmalen Grat und wollte Konfrontationen verhindern. Zu viele Falken starben in den vergangenen Jahrhunderten bei Kämpfen und an Daisuke war es nun den dezimierten Clan wieder aufzubauen. Daher wollte der Fürst keinen Krieg führen, weder mit Himitsu noch mit dem westlichen Reich. Kapitel 35 - Ungewöhnliches Treffen Narakus Wiedergeburt trifft einen anderen Dämon. Zufall oder Absicht? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)