Spinnenkuss von CheyennesDream (Version 1: Inu & Kago, Version 2: Naraku &Kagome) ================================================================================ Kapitel 10: Klare Fronten ------------------------- Was haltet ihr eigentlich von zwei Versionen, so wie bei Mistelzweig? Version A: Kago & Inu gestalte ich sehr kurz. Version B: Naraku & Kago wird definitiv länger werden. Darin liegt ja mein Augenmerk bei dieser Geschichte. Weshalb frage ich eigentlich noch ;) Kapitel 10 - Klare Fronten Daisukes Brutbruder, der auch gleichzeitig sein engster Vertrauter war, wollte wissen: "Herr, habt ihr neue Aufträge für mich?" Deshalb befahl ihm der Höhergestellte: "Fliege zurück und beobachte Inuyasha weiter. Doch lass Vorsicht walten! Er besitzt die guten Sinne seines Erzeugers." Der junge Krieger verbeugte sich vor Daisuke und schlich wieder davon. Etwas entfernt verwandelte er sich und flog zurück zu dem kleinen Tal, wo die dortigen Bewohner gerade aufbrachen. Geräuschvoll schob der Herr der Falken sein Schwert in die Scheide und erhob sich. Zielstrebig ging er zu dem schwachsinnigen Diener und befahl ihm: "Ich will sofort den Herrn sprechen. Kündige mich an!" Ohne dem herrischen Ton Bedeutung beizumessen, schlurfte der geistig Zurückgebliebene voran, dicht gefolgt von Daisuke. Im Inneren des Gebäudes blieb der Diener vor einer Tür stehen, kratzte sich am Kopf und klopfte dann in einer bestimmten Abfolge. Dieses Zeichen war eines der wenigen Dinge, welches er sich merken konnte. Er öffnete den Eingang, indem er ihn beiseiteschob, und ließ den Boten ein. Daisuke warf einen nachdenklichen Blick auf den minderwertigen Menschen, ging danach in die Mitte des Raumes und wartete ab. Diesmal kniete er sich nicht nieder, sondern blieb stolz stehen, bis sich Himitsu zeigte. "Du willst mich sprechen?", erklang eine Stimme, die durch den leeren Raum bedingt etwas widerhallte. Der Falke beugte ein wenig den Kopf: "Es gibt Neuigkeiten Herr", kündigte er an und fuhr fort: "Euer Plan, Zwietracht durch Eifersucht, zwischen den Gefährten zu säen, ging nicht auf. Im Gegenteil, eure angebliche Gemahlin steht nun unter dem Schutz der beiden und soll zukünftig bei ihnen in Musashi leben." "Das lass meine Sorge sein", erwiderte die Spinne und ärgerte sich innerlich. Jedoch nicht über seinen fehlgeschlagenen Plan. Dieser stellte nur einen Versuch dar, die Vergangenheit zu benutzen. Wahrscheinlich würde die Idee nur mit der echten Kikyou fruchten. Deshalb verwarf er die Möglichkeit und widmete sich stattdessen seinem neuen Ärgernis. Langsam bewegte er sich auf seinem erhöhten Standpunkt seitwärts und beäugte den Dämon mitten im Raum. Etwas war anders an dessen Wesen, nur gelang es ihm nicht, die Veränderung einzuordnen. "Wo befinden sie sich jetzt?", wollte Naraku als Nächstes wissen und erhielt zur Antwort: "Auf dem Weg hierher." Diese Nachricht löste widersprüchliche Gefühle in ihm aus. Kagome hieß er willkommen, aber Inuyasha musste er loswerden. Gut, weil er schon Anstrengungen diesbezüglich unternommen hatte. In den nächsten Tagen wollte er die Miko bereits hier im Schloss haben. Für den Moment jedoch grübelte er über den Boten und achtete auf dessen Bewegungen. Dieser blieb still stehen und daher befahl er: "Berichte ausführlich!" Daisuke tat es und schloss: "Das nächste Mal solltet ihr einen besseren Plan ersinnen. Unterschätzt Inuyasha nicht." Naraku hatte eine Antwort parat, zögerte jedoch, denn er konnte unmöglich erzählen, wie gut er den Hanyou kannte. Stattdessen warnte er den Falken: "Behalte deine Meinung für dich!" Mit einer leichten Drehung seines Körpers nahm Daisuke den neuen Standpunkt des Lords ins Visier und freute sich, als dieser rückwärts schnellte, um sich besser zu verbergen. "Natürlich Herr. Ich habe nicht vor euch gute Ratschläge zu erteilen. Wenn ihr euren Untergang besiegeln wollt, stehe ich euch nicht im Weg." Ohne seinen Respekt zu zeigen, ging er nach diesen Worten zur Tür, wo er pausierte, denn der Dämon in tierischer Gestalt forderte: "Warte, Daisuke!" Naraku kroch vorsichtig den Balken entlang, näher zu dem Falken, jedoch darauf bedacht, ihm keine Möglichkeit einzuräumen, von ihm ergriffen zu werden. Wie Daisuke ihn fraß, stellte er sich schaudernd vor. An der Kante hielt er an und fragte: "Wie meinst du das?" Der Angesprochene verfolgte den Weg des winzigen Wesens und überlegte, ob er seinen Plan umsetzen sollte. Noch zögerte er, reagierte aber auf die Frage. "Die große Mutter der Schlangen wird nicht begeistert sein, wenn sie erfährt, dass ihr, ihre Kinder sinnlos opfert", warnte Daisuke und sprach weiter: "Weshalb interessiert sich eigentlich eine so kleiner Dämon für eine Miko. Ich schätze, es kostet sie nur geringe Mühe, euch zu vernichten. Ist sie das Risiko wert?" "Du nimmst dir viel heraus. Zuviel", klagte Naraku das andere Wesen an, ohne auf das Wesentliche einzugehen. Mit verschränkten Armen lächelte der Falkendämon und äußerte mit der gleichen Anrede: "Nicht mehr als du oder hast du diese Gemäuer rechtmäßig erworben?" Diese Frage verwirrte den spinnenhaften Dämon. Seines Wissens gaben Menschen es vor langer Zeit auf oder hätte er besser nachforschen sollen? Doch kein Sterblicher wusste Genaueres. Daher gefielen ihm die Andeutungen des Falken nicht. Vorsichtig äußerte er seinen Verdacht: "Wie mir scheint, bist du nicht das, was du jeden glauben machen willst." "Wer ist das schon Lord Himitsu. Wir alle haben unsere Geheimnisse. Die Geschichte dieses Ortes interessiert dich offenbar wenig. Dafür bin ich neugierig und wollte herausfinden, wer so dumm ist, ein Anwesen zu vereinnahmen, was sich auf dem Hoheitsgebiet des westlichen Herrschers befindet." Noch während seiner Worte schnellte Daisuke vorwärts, in die Höhe und packte blitzschnell zu. Naraku bereits die Gefahr vorausahnend, auf dem Weg in Sicherheit, schaffte nur wenige Schritte. Eingeklemmt zwischen den Krallen des Falken fand er sich gleich darauf wieder. Er, der sein Leben lang Angst und Schrecken verbreitete, empfand plötzlich selbst Furcht. So klein und hilflos hatte er weder mit seinen Beißwerkzeugen noch mit der Spinnenseide eine Chance. Offenbar wusste der Bote genau, wie er sich vor dem möglichen Gift oder dem Netz schützen konnte. Was mochte er schon als so winziges Wesen ausrichten, um so dringlicher wurde sein Anliegen, endlich durch Kagome befreit zu werden. "Versuche es erst gar nicht!", kam prompt eine Warnung. Auge in Auge musterten sie sich. Obwohl die Spinne sich aufplusterte, brachte sie es nicht mehr auf eine Handtellergröße. Damit verriet sie Daisuke eine Menge und dieser entschloss sich, sein Geheimnis weiterhin zu bewahren. Wenn der Unsichtbare die Miko brauchte, er danach strebte seine versiegelten Kräfte zu befreien, was würde er tun, wenn er wüsste, welche dämonische Macht sich in dieser alten Ruine verbarg. Sie sollte später seinem zukünftigen Sohn gehören und deswegen musste er alles tun, um die Kraft der Falken zu schützen, selbst wenn es hieß, ein Bündnis einzugehen. Kapitel 11 - Pläne Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)