Spinnenkuss von CheyennesDream (Version 1: Inu & Kago, Version 2: Naraku &Kagome) ================================================================================ Kapitel 9: Wer hat Anspruch? ---------------------------- Kapitel 9 - Wer hat Anspruch? Als Inuyasha die Rufe des Kindes hörte, unvermittelt losstürmte, schaffte es Myouga nur mit Mühe sich an einer silberweißen Haarsträhne festzuklammern. Sobald sein Herr stehen blieb und den Soldaten lauschte, hielt er es für besser, sich aus dem Staub zu machen. Wer konnte schon ahnen, in welche Kämpfe der Hanyou verwickelt wurde. Immerhin gab es Gegner, die zurückschlugen, besser er blieb deshalb nicht bei ihm. So sprang der kleine Blutsauger auf einen Ast und beobachtete die beiden Feiglinge. Das Gespräch der Soldaten war ein wenig aufschlussreich und versprach eine neue Spur. Bald zogen sie fort und Myouga folgte ihnen ein Stück, um sicherzugehen, dass sie nicht doch plötzlich ihren Mut wiederfanden und sich das Mädchen zurückeroberten. Zum Glück dachten sie nicht daran und wandten sich ab, in Richtung Süden. Aus diesem Grund trat der Floh ebenso den Rückweg an, kollidierte fast mit niederen Dämonen und wich ihnen nur mühselig aus. Um wieder zu Atem zu kommen, verharrte er auf einem Ast und fühlte sich plötzlich beobachtet. Ein spitzer Schnabel neigte sich in seine Richtung, dunkle Augen musterten ihn intensiv, sodass er fast vom Baum fiel. Der Falke breitete seine Schwingen aus, gab einen spitzen Laut von sich und trippelte dann näher. Myouga wartete nicht ab, sondern suchte das Weite. Kurz nach ihm erhob sich der Vogeldämon in die Luft und strebte dem Schloss von Lord Himitsu zu. Der Blutsauger pausierte erst in der Nähe des Lagers und ordnete seine Gedanken. Beinahe Beute eines gefräßigen Falkendämon zu werden, hatte ihn erschreckt. Allerdings hier, im Zuge seiner nüchternen Überlegung, ereilte ihn eine andere Offenbarung. Denn er erinnerte sich, was sich etwas nördlich von seinem Standpunkt befand. Die Überreste der alten Festung, wo einst der Herr der Falken regierte. Der Clan wurde von den Pantherdämonen besiegt, anschließend vertrieben und Jahre später nisteten sich dort Menschen ein und bauten das Anwesen wieder auf. Der Wohnsitz brachte auch ihnen kein Glück und danach stand es für viele Jahre leer. Deswegen fragte sich Myouga nun, ob es sich bei dem Unsichtbaren um den Sohn des ermordeten Falkenfürsten, dem letzten lebenden Erben des Clans, handelte. Inu no Taisho entdeckte vor über 400 Jahren auf einer Wanderung in der Ferne die zum Teil schwelenden Überreste der Burg und durchsuchte sie nach Überlebenden. In einem Versteck fand er das Nest mit einem frisch geschlüpften Küken, sowie ein zweites Ei, behütet von einer schwer verletzten Überlebenden, die ihm alles berichtete, sobald sie ihr Bewusstsein wiedererlangte. Er nahm sich dieser drei Wesen an und brachte sie in den Westen. Er zog Daisuke standesgemäß, als Sohn eines Lords auf. Der Falke, der später schlüpfte, der Sohn der letzten fürstlichen Leibwächterin wurde dessen engster Begleiter und treuester Diener. Daisuke nutzte seine Fähigkeiten, um als Bote dem Hundedämon zu dienen. Erst als Inu no Taisho starb, fühlte er sich dem Westen nicht länger verpflichtet und suchte nach den Resten seines Clans. Dem Gerücht nach, was Myouga kürzlich hörte, wollte der neue Lord sich bald vermählen. Das passte also. Dennoch erschien ihm die Lösung zu einfach. Als der Floh nun die Rufe seines Meisters hörte, beeilte er sich und legte den restlichen Weg in Windeseile zurück um seinen Herrn zu berichten. Im Osten zeigte sich der erste Schimmer des neuen Tages und in dem ehemaligen Anwesen der Falkendämonen rührten sich die neuen Bewohner, um ihrem Tageswerk nachzugehen. Naraku kroch langsam zur Außenwand, schlüpfte durch ein Loch und konnte nun den ganzen Hof überblicken. Er suchte diesen Platz in gewissen Abständen auf, um zu beobachten und zu lauschen. Ein wolliger Schauer durchdrang seinen Körper und er sonnte sich in seinem Erfolg. Als er als winziger Spinnendämon erwachte, hätte er es nie für möglich gehalten, jetzt Herr über dieses kleine Reich zu sein. Sein Tarnname wurde ehrfurchtsvoll innerhalb dieser Mauern ausgesprochen. Trotz das ihn niemand zu Gesicht bekam, hegten die Bewohner des Schlosses Vertrauen in seine Führung. Am Rand des Vorplatzes saß Daisuke mit dem Rücken gegen einen Balken gelehnt, sein Schwert vor sich auf den Knien und aufmerksam die Gegend betrachtend. Seit er hier im Schloss lebte, hielt er sich oft an dieser Stelle auf. In seinen Augen war sie strategisch günstig. Kaum jemand beachtete ihn, er war niemand im Weg, hatte aber selbst den Überblick über das Geschehen. Er sah Menschen kommen oder sie wieder gehen. Zwischenzeitlich fing er genug Gesprächsfetzen der Vorübergehenden auf. Mit langsamen sorgfältigen Bewegungen schärfte er seine Klinge und glättete die Scharten. Wie immer scheinbar vertieft in seine Arbeit, weckte etwas Kleines seine Aufmerksamkeit. Die Spinne krabbelte an der rauen Wand entlang, passierte fast die ganze Längsseite des Gebäudes und blickte dann auf den Hof nieder. Schon öfter sah der Falke die Spinne und aufgrund seiner eigenen Fähigkeiten fand er bald heraus, dass er es mit einem Dämon zu tun hatte, trotz das dieser seine Energie stark unterdrückte. Er glaubte, dass es sich dabei um den mysteriösen Himitsu handelte. Zwar fragte sich Daisuke, weswegen er sich verbarg und nicht offen zeigte, sicher gab es Gründe. Er verurteilte niemand, denn auch er hatte Geheimnisse und verbarg seine wahre Kraft. "Lerne deine Feinde kennen und finde ihre Schwächen!", lehrte ihn sein früherer Herr. Genau diesem Rat befolgte er nun. Allerdings wurde es langsam Zeit, sich sein Eigentum zurückzuholen oder einen Pakt einzugehen. Das hing allein von Himitsu ab. Nur wenig später verschwand der Lord wieder im Inneren und der Falke setzte seine Tätigkeit fort, bis eine leise Stimme seine Aufmerksamkeit forderte: "Herr." "Hast du Neuigkeiten?", fragte Daisuke seinen Untergebenen, der unter anderem berichtete: "Meine Schützlinge retteten ein Mädchen vor drei hungrigen Schlangen, während die beiden Soldaten ängstlich das Weite suchten. Danach nahmen die Miko und ihr Begleiter, sich der Kleinen an." Er ließ kein Detail aus, erwähnte auch die zufällig Begegnung mit Myouga und dessen eilige Flucht. Die Reaktion des Flohs zauberte ein Schmunzeln auf das Gesicht des Herrn der Falken. Inu no Taishos früherer Berater benahm sich immer noch eigenwillig. Allerdings wunderte er sich, dass der Blutsauger den Leibwächter nicht erkannte, sondern einfach abhaute. Mit diesem Problem konnte er sich später beschäftigen. Kapitel 10 - Klare Fronten Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)