Spinnenkuss von CheyennesDream (Version 1: Inu & Kago, Version 2: Naraku &Kagome) ================================================================================ Kapitel 6: Sanfte Berührung --------------------------- Kapitel 6 - Sanfte Berührung Seinen letzten Gedanken: "Mit Geld konnte er sich fast alles kaufen", hatte er unbeabsichtigt laut gesprochen. Glücklicherweise vernahm es niemand. "Fast alles, bis auf eine bestimmte Miko", flüsterte danach der kleine Dämon leicht sarkastisch und versetzte sich in eine Art Trance um seine Verführung voranzutreiben. In dieser Nacht legte sich die junge Frau zeitig nieder. Sie fühlte sich erschöpft und hatte eigentlich Angst zu träumen. Da sie bald ihre ganzen Kräfte brauchen würde, musste sie dringend ruhen. Bald schloss sie ihre Augen, während Inuyasha am Feuer sitzen blieb, hin und wieder Holz nachlegte und die Gegend mit seinen Sinnen überwachte. Die Miko rutschte tatsächlich, sobald sie einschlief, in die andere Dimension. Für sie selbst war es kein Traum, denn sie fühlte sich hellwach, als sie ihre Augen öffnete. Viel erkennen konnte sie nicht, bis auf einen schwach Licht reflektierenden Gegenstand. Es handelte sich um eine übergroße polierte Kupferscheibe, wie sie in diesem Jahrhundert als Spiegel benutzt wurde. Da im Raum kein Licht brannte, wirkte das Ambiente darin düster und ihre Gestalt zeichnete sich nur als dunkles Ebenbild ab. Obwohl sie sich anstrengte, lange darauf starrte, veränderte sich nichts. Dann nahm sie einen leichten Luftzug wahr. Ein Schatten huschte durch das Gemach, sodass sie sich blitzschnell umdrehte. Leider ohne Erfolg. Erst als sie wieder in den Spiegel sah, stand eine schemenhafte Erscheinung hinter ihr, hob seine Hand und streifte über ihren Rücken. Dann trat er näher, sodass sich ihre Körper beinahe berührten. Ein Flüstern, leise wie das Wispern des Windes erhob sich und Worte drangen in ihr Bewusstsein. "Ergibt dich mir Kagome!" Mit einem Ruck fuhr sie herum, schrie: "Niemals." Dann stockte sie weil da, nicht wie erwartet, kein Wesen stand. Suchend blickte sich Kagome um und drehte sich letztendlich wieder der Scheibe zu. Ein beinahe hämisches Lachen erklang. "Eines Tages", verhieß der Fremde im Anschluss und sie fühlte sich verhöhnt. Dessen Präsenz spürte sie deutlich und wurde immer unsicherer. Hilflos ballte sie ihre Hände zu Fäusten, dachte fieberhaft nach, was sie tun konnte. Da führte der Geheimnisvolle seinen nächsten Zug aus. Liebevoll streifte er der jungen Frau über den Nacken, legte seine Hände auf ihre Hüften und zog ihren Rücken an seinen Körper. Wie gelähmt ließ sich das Kagome gefallen, da es sich richtig anfühlte. Erst einen Moment später zuckte sie fort von dem Fremden und protestierte, doch da triumphierte er bereits: "Siehst du, du willst es auch!" Ein 'Nein!', lag ihr schon auf der Zunge, die Heilerin schwieg jedoch vorerst. Allerdings hegte sie nun eine bestimmte Absicht. Indem sie ihre Position änderte, wollte sie die schemenhafte Gestalt besser sehen. Manchmal hatte sie es geschafft, einen Bekannten anhand seiner Silhouette zu erkennen. Diesmal hatte sie keinen Erfolg und frustriert gab sie einen enttäuschten Laut von sich. Unweit von der jungen Frau hatte sich Inuyasha niedergelassen. Der Mond stand hoch oben am Himmel, die Sterne funkelten und nur die Geräusche der Nacht drangen an sein Ohr. Das blieb nicht lange so. Der Auslöser lag direkt vor ihm und besorgt blickte der Hanyou zu seiner Freundin. Unruhig wälzte sie sich auf dem Lager hin und her, murmelte dabei unverständliche Wörter. Die Anzeichen wusste er zu deuten, offenbar war sie wieder gefangen in diesem Albtraum. Kurz entschlossen legte er seine Waffe auf den Boden, krabbelte zu Kagome unter die Decke und zog sie nahe an sich heran. Behutsam streichelte er ihren Rücken. Vielleicht konnte er mit zärtlichen Gesten die bösen Dämonen vertreiben. Die Heilerin hörte ein Lachen und dann wieder diese Stimme: "Du versuchst herauszufinden, wer ich bin. Das zeigt mir, dein erwachendes Interesse. Schalte deinen Verstand ab und fühle!" Sie gehorchte nicht, sondern schüttelte ihren Kopf. Es folgten keine weiteren Sätze, um sie zu überzeugen. Obwohl sie den Schatten nicht sah, spürte sie weiterhin dessen unmittelbare Nähe. Sein Atem streifte ihre Haut und dann berührten die Rückseiten schlanker Finger erneut ihren Nacken, verweilten kurz an ihrem Ohr. Überall wo er sie anfasste, hinterließ er ein schwaches Kribbeln. Es wurde immer intensiver. Nicht nur ihre Empfindungen wuchsen, sondern auch ihre Sehnsucht. Ohne es tatsächlich zu wollen, reagierte ihr Körper. "Lass dich liebkosen, süße Miko", säuselte ihr Verführer und brachte Kagome fast um den Verstand. Mit letzter Kraft widerstand sie, rückte von dem Fremden ab und schrie diesmal wirklich um den Zauber zu brechen: "Nein!" Danach hörte sie ihren Namen. Sie reagierte nicht, fest entschlossen sich nicht erneut darauf einzulassen. Hartnäckig kämpfte sie sich zurück in die Realität. Leider wurde das Rufen immer eindringlicher und durch ein Rütteln an ihrer Schulter noch unterstützt. "Kagome, so wach doch auf!", drang die flehende Stimme ihres Begleiters endlich an ihr Ohr. Sehr zu dessen Freude öffnete sie tatsächlich ihre Augen, blickte umher und stellte erleichtert fest, sie war nicht mehr in diesem dunklen Raum, sondern am Feuer auf der Lichtung. "Inuyasha", begann sie mit einem merkwürdigen Unterton und der Hanyou wartete darauf, dass sie ihn wegen der unsanften Behandlung zu Boden schickte. Schnell verteidigte er sich: "Du hast geschrien." Stattdessen fügte sie hinzu: "Danke." "Keh", murmelte er daraufhin, rückte von ihr ab und verschränkte seine Arme. Die Heilerin seufzte, starrte in die Flammen und dachte über den Traum nach. Das Wesen, was sie heimsuchte, fühlte sich nicht nur echt an, sondern auch vertraut. Obwohl sie ihn nie richtig zu Gesicht bekam, war da etwas. Dann wusste sie es, lange lockige Haare. Doch keinen lebenden Dämon brachte sie damit in Verbindung. Nein sie stand immer noch am Anfang. Kurz danach schlief sie wieder ein, diesmal ruhte sie Traumlos bis zum Morgen. Naraku hockte in seinem Spinnennetz, träumte von einem menschenähnlichen Körper und sehnte sich nach Kagome. Denn die Beeinflussungen der Miko gingen auch an ihm nicht spurlos vorüber. Beinahe ungeduldig rief er dann einen Diener zu sich, der Einzige dem er Aufträge erteilen konnte, ohne mit Verrat rechnen zu müssen. Dieser Mensch benahm sich fast wie eine Marionette, was an seinem geistig zurückgebliebenen Wesen lag. Da er stumm war und weder lesen noch schreiben gelernt hatte, konnte er auch niemanden von den mysteriösen Befehlen seines unsichtbaren Herrn berichten. Kapitel 7 - Ebenbilder Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)