Ein Weihnachtsmann auf Abwegen von abgemeldet (21. Türchen) ================================================================================ Kapitel 1: Ein Weihnachtsmann auf Abwegen ----------------------------------------- Es war wieder die Zeit des Jahres in Japan, in der es eiskalt war, in welcher beinahe jeder Quadratmeter von Schnee und Eis bedeckt wurde. In der Zeit, wo Weihnachten und Neujahr immer näher rückte – so wie die ganz große Frage: Was schenkte man dem Liebsten? Der Weihnachtsmarkt war natürlich voll mit Menschen und Ständen. Überall gab es Gebäck, Waffeln, Souvenirs und sonstiges Zeug, was sich nicht gerade Wenige gönnten. Mittendrin befand sich Hiroki.. Seufzend zog er seine Mütze tiefer ins Gesicht und versuchte auch den Schal so weit hoch zu ziehen das nur noch seine Augen zu sehen war. Der kalte Wind tat im Gesicht weh. Der Weihnachtsmarkt war nicht sein Ding. Auch letztes Jahr war er nur dort gewesen wegen seines Heißhunger auf Zimtsterne. Natürlich war er nun überglücklich darüber dort gewesen zu sein, so hatte er wieder auf Akihiko getroffen mit welchem er ja mittlerweile beinahe ein Jahr schon zusammen war. Nur gemeinsam in einer Wohnung leben taten sie noch nicht – aber das hetzte ja auch nicht. Zuerst einmal musste er es schaffen ein passendes Weihnachtsgeschenk zu finden. Leichter gesagt als getan – denn leider besaß sein Freund ja schon alles, was ihm in den Kopf kam. Ehrlich gesagt wollte Hiroki ihm auch einfach nicht noch einen weiteren Teddy-Bär oder was in der Art schenken. Viel eher dachte er darüber nach ein Buch zu kaufen. Doch auch davon besaß Akihiko genügend, es müsste also schon ein ganz besonderes, seltenes Buch sein was er ihm schenkte, leider hatte er nicht mehr allzu viel Zeit um solch ein seltenes Buch zu finden, in wenigen Tagen war schon Weihnachten. Ja, er hätte schon Wochen vorher nach einem passablen Geschenk suchen sollen, dass wurde ihm nun auch klar. Aus den Gedanken gerissen wurde er durch ein Vibrieren seiner Manteltasche, in welcher seine Hand steckte. Sein Handy. Missmutig über die Kälte die seine ungeschützte Hand angriff als er diese mit dem Mobiltelefon raus zog, schaute er auf das Display. Usami Akihiko. Seufzend schaute er eine Weile drauf, ehe er in eines der vielen Geschäfte verschwand wo außer einer „Jingle Bells“-Melodie einigermaßen Ruhe herrschte. Gerade noch rechtzeitig drückte er auf den grünen Hörer und hielt sich das Handy ans Ohr. „Akihiko?“, fragte er direkt in den Hörer. „Was ist denn los?“ „Wo bist du?“ „Was?“, Hiroki runzelte irritiert die Stirn. „Wo bist du? Ich stehe in deiner Wohnung und wenn du nicht unter dem Bett liegst, bist du nicht hier!“ Kamijou hörte die grimmige Stimme, wie es schien war Akihiko schlecht gelaunt und wollte sich zu ihm flüchten. Ein Seufzer entkam ihm erneut. „Ich bin in der Innenstadt, hab einen Abstecher in einem Buchgeschäft gemacht nach der Arbeit und mein bestel-“ „Kommst du jetzt Heim?“, unterbrach Usami ihn einfach mittendrin. „Ja ich komme jetzt Heim du ungeduldiges Kind! Hättest du Bescheid gegeben wä-“ „Bis gleich.“ „Akihi-“ Piep. Piep. Piep. Piep. Aufgelegt. Hiroki murrte leicht. So glücklich er in seiner Beziehung oft war, genauso oft war er wohl auch genervt von ihr oder besser gesagt von Usami. Aber nun steckte er das Handy wieder weg und machte sich wirklich auf den Weg nach Hause. Sie hatten beide die Schlüssel für ihre Wohnungen. Er konnte immer zu Usami und andersherum war es genauso. Viel Zeit benötigte er nicht, bis er bei sich angekommen war. In der Wohnung wartete auch schon Akihiko, nur dieser schien in der kurzen Zeit eingeschlafen zu sein und Hiroki konnte nur den Kopf darüber schütteln. Er beeilte sich und dann schlief der Schriftsteller? Dies sagte ihm allerdings auch, dass dieser scheinbar unzählige Nächte wieder durchgemacht hatte, weil er im Schreibfluss war... Oder aber das er ein kleines kreatives Tief erlebte und nicht weiterkam. Er hatte ja mal gesagt das er bei Hiroki seine Ruhe finden konnte, die er bei sich nicht hatte. Kamijou legte seine Tüte aus der Buchhandlung mit dem Buch weg und schlüpfte aus den Stiefeln und dem Großteil seiner Kleidung. Er hatte heute mal wieder mehr Zeit auf Arbeit verbracht als nötig um dort alles für die nächsten Tage fertigzustellen. Vor Weihnachten hatte keiner der Studenten Lust auf Lernen und das durfte er natürlich ausbügeln. Gähnend streckte er sich einmal, griff nach der Decke und legte sie über seinen schlafenden Freund, ehe er erst einmal etwas aß, trank und sich weiter Gedanken um ein Geschenk machte. Ob Usami überhaupt erwartete das er ihm was schenkte? Sicherlich. Der schenkte ihm bestimmt auch was. Hiroki hoffte nur das der Jüngere nicht auf die Idee käme ihm ein Auto zu schenken – ja, dass traute er dem Autoren zu, der gab Geld ja doch ziemlich gerne aus. Nach unendlichen Minuten in denen er nachdachte, kam er immer wieder zum Gedanke doch alle Antiquitäten-Geschäfte ab zu klappern wo es auch Bücher gab, um ein eventuell seltenes Buch zu bekommen, welches Usami interessierte oder interessieren könnte. Und wenn er keinen Erfolg hatte, musste er sich wohl was Neues einfallen lassen. Seine braunen Augen schweiften zum entspannten Gesicht des sonst häufig grimmigen Schriftsteller, ehe er entschied die Zeit auszunutzen in welcher dieser schlief – um ebenfalls ein wenig Energie zu tanken. Dazu kam er nur selten wenn der Jüngere da war. Schnell etwas Bequemes angezogen, lag er wenig später neben Akihiko unter der Decke und schmiegte sich ganz leicht an diesen, während gleichzeitig seine Augen zu fielen... _-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_ Laute Stimmen die durch einander redeten, sich gegenseitig etwas zuriefen, Maschinen die laute Geräusche von sich gaben, dass reißen von Geschenkpapier und der Geruch von frischen Backwaren erfüllte die Räume. Gehetzt wanderte Hiroki zwischen den Mengen an Elfen hindurch und versuchte über alles einen Überblick zu haben, was von seiner Position recht schlecht gelang, aber zum Glück gab es noch andere Organisator-Elfen die dieselbe Aufgabe wie er selbst übernahmen und darauf achteten das alles wie geplant lief – wirklich alles. Nur noch wenige Tage bis zum Weihnachtsfest, Wunschzettel aus aller Welt fanden ihren Weg zu ihnen, ein Kind wünschte sich mehr als das Andere und was für Wünsche manche hatten war schon beeindruckend. Dennoch würden sie kein Pony in eine Kiste packen können. „Hiroki! Hiroki! Komm schnell! Bitte es ist ernst!“ Organisator-Elf Kamijou sah sich nach der Stimme um die ihn rief. Eine Etage weiter oben stand eine der wenigen weiblichen Elfen und rief nach ihm, wobei sie um Aufmerksamkeit zu bekommen auch wild winkte und gestikulierend zur extrem großen und dekorativ verschnörkelten Holztür hinter sich deutete. Das Büro vom Weihnachtsmann und wenn es „ernst“ war, konnte sich Hiroki bereits denken um was es sich dabei drehte. Ein tiefer Seufzer entkam dem Elf, als er seine Arbeit für einen Moment niederließ und stattdessen in die erste Etage hinauf schnellte. „Ich glaube er hat wieder einen Tiefpunkt Hiroki! Kekse, warme Milch, Spielzeug... NICHTS hilft, rein gar nichts!“, meinte die Elfin verzweifelt als er oben angekommen war. „Schon in Ordnung, ich übernehme das. Mach derweil meinen Job, bis ich wieder da bin“, bat er sie nur grummelnd, drückte ihr das Klemmbrett gegen die Brust und stampfte zur Tür. Immer dieser Weihnachtsmann! Das ganze Jahr über gut gelaunt und am Meckern, weil beinahe alle Feiertage vor seinem kamen, aber kaum war es für ihn soweit oder fast soweit, geriet er in depressive Stimmungen, war gereizt und verbrachte jede Minute damit seinen Elfen auf den Nerv zu gehen – als hätten die nicht ohnehin genug zu tun mit der „schwarzen Liste“ wo alle bösen Kinder drauf standen, die Wünsche der lieben Kinder zu erfüllen, die Rentiere bereit zu machen und alles weitere. Manchmal fragte sich Hiroki, ob dieser Mann wirklich diesen Feiertag der Freude leiten sollte. Mit der zarten Hand fiel es schwer ein lautes Geräusch beim Klopfen zu machen, dennoch bemühte er sich die Geräuschkulisse der Maschinen und Elfen zu übertönen, bevor er gegen die rechte Tür drückte. Weswegen diese Türen so monströs waren würde er gerne wissen, selbst der Weihnachtsmann hatte Probleme beim öffnen, aber schließlich kam er rein und schob die Tür hinter sich wieder zu. Der große Raum roch nach Kerzenwachs, Keksen und warmer Milch, es war finster hier und Hiroki versuchte ungefähr auszumachen wo sich der Weihnachtsmann befand. Dafür betrat er den Raum noch ein wenig mehr, doch weit kam er nicht, da fiel er bereits über ein herumliegendes Spielzeug. „Uah!“, entkam ihm erschrocken aus Reflex und er streckte die Arme aus um sich ein wenig abzufangen. Doch gerade noch rechtzeitig spürte er, wie ihn etwas von hinten am Kragen seines grün-roten Hemdes packte und ihn zurück in die Aufrechte zog. Mit geweiteten Augen blickte er so gut es möglich war hinter sich und entdeckte die eben gesuchte Person: Der Weihnachtsmann! Das gräulich-weiße Haar stand wild ab, die Mütze schien er verloren zu haben, die hellen Augen sahen müde aus, darunter zeichneten sich klare Augenringe ab und die Haut war kränklich bleich. „Herr Weihnachtsmann!“, fiepte Hiroki für einen Moment mit hoher Stimme und drehte sich sofort um. Der Mann war größer als er selbst, die Schultern waren breiter, aber ansonsten ähnelten sie sich doch von der Statur her. Seinem „Chef“ entkam auf der Anrede nur ein herzhaftes Gähnen, scheinbar verschlafen schlürfte er zu seinem Schreibtisch und fiel förmlich auf seinen großen Sessel der mit Sicherheit äußerst bequem war. Stumm beobachtete der Elf den Mann eine Weile und wartete darauf angesprochen zu werden. Aber als nach weiteren Minuten nichts kam, entschied er, dass ansprechen zu übernehmen, ehe der Weihnachtsmann einschlief, müde sah er auf jeden Fall aus. „Herr Weihnachtsmann!“, sagte Hiroki streng. „Was haben Sie diese Nacht nur wieder getrieben!? Sie sehen unmöglich aus! Bald ist Weihnachten! Sie sollten sich ausschlafen, fit sein und alles haarkleingenau planen für den großen Tag! Sie wollen doch das jedes Kind pünktlich seine Geschenke bekommt! Hören Sie mir überhaupt zu!?“ Der Elf stampfte zum Schreibtisch, achtete nebenbei aber genau darauf auch ja nicht erneut auf Spielzeug zu treten welches hier im Überfluss herum lag. „Ich habe keine Lust auf Weihnachten“, grummelte der müde Mann seinem Elf entgegen. „Ich wechsel den Job und werde... Amor. Der sitzt nur auf seiner blöden Wolke herum und schießt ein paar Pfeile durch die Gegend, macht bestimmt mehr Spaß als in Häuser und Wohnungen einzubrechen, von Tieren gejagt und Kindern beobachtet zu werden. Dazu muss ich mir auch noch ihre blöden Wünsche anhören und mir am falschen Bart herumziehen lassen.“ Hiroki seufzte tief. Ja, ihr Herr hatte einen seiner vorweihnachtlichen Tiefpunkte erreicht und er durfte das jetzt wieder gut machen. Wie genau er das tun sollte wusste er nicht, jedes Jahr musste er sich eine neue Technik einfallen lassen um den Herrn bei Weihnachtslaune zu halten. Wie man sah war dies nicht ganz so einfach, wie man meinen mochte bei einem Weihnachtsmann! „Herr Weihnachtsmann-“ „Nenne mich nicht auch noch so!“, unterbrach man Kamijou barsch. „Usami Akihiko für dich Elf!“ „...Usami, Sie können Ihren Job nicht einfach wechseln. Sie wurden da herein geboren!“, meinte Hiroki ernst. „Jeder von uns wird in etwas herein geboren.“ Der desinteressierte Blick des Mannes vor ihm machte ihn wahnsinnig und er erwischte sich kurz bei dem Gedanken, diesem Mann irgendwas an den Kopf zu werfen – wortwörtlich gemeint. Aber am Ende durfte er dann die Ställe der Rentiere säubern und darauf hatte er keine Lust. Es hatte lange genug gedauert bis er sich auf seine jetzige Position hochgearbeitet hatte! Kamijou trat näher an den Sessel und griff nach dem Handgelenk vom Weihnachtsmann. „Kommen Sie schon! Ein Bad wird Ihnen gut tun, danach sind Sie sicherlich wieder fit und in Weihnachts-Stimmung, ganz sicher!“, meinte Hiroki angestrengt, denn der Mann ließ sich so einfach nicht vom Platz ziehen. Die Zähnen zusammen beißend versuchte er ihn auf die Beine zu ziehen, bekam jedoch nur müdes Grummeln zur Antwort. „Ich habe keine Lust auf ein Bad! Und nun lass mich los und verschwinde!“ „Herr Weihnachtsma-“ „Usami Akihiko!“ „Usami, ein Bad tut gut, dass beflügelt die Gefühle! Sie können Weihnachten nicht so einfach ausfallen lassen, bewegen Sie jetzt gefälligst Ihren Hintern un- Huch!“ Hiroki hatte es gerade geschafft den Arm von der Lehne zu ziehen als der Weihnachtsmann ihn grob zurück zog und den Elf dabei mit einem Ruck ebenfalls zu sich, so dass Kamijou über die eigenen Füße gestolpert war. Seine freie Hand landete auf Akihikos Bein, während die Andere weiterhin das Handgelenk umfasst hielt. Sich gerade lösen wollend spürte er wie die Hand vom Weihnachtsmann nun seinerseits sein Handgelenk packte und die andere Hand sich um sein Kinn legte und den Kopf nach oben zog. Anvisiert wurde Hiroki dabei von den lilanen Augen, die aus einer Mischung von Müdigkeit, Wut und Interesse sprachen. „Nenne mir deinen Namen Elf“, forderte der Weihnachtsmann grimmig auf. „I-ich... bin Kamijou. Kamijou Hiroki.“ „Hiro...ki.“ Die Stimme von Usami klang plötzlich so drohend das selbst der sonst recht mutige Elf schlucken musste. Seinen Herrn sauer machen lag nicht in seinem Verlangen und dennoch hatte er es scheinbar geschafft, zumindest wirkte es so. Schluckend sah er den Weihnachtsmann an. Dieser drehte seinen Kopf nach links und nach rechts, als würde er ihn besehen. „Du willst das ich fit werde und in Weihnachtsstimmung komme?“, fragte Usami nach, Überlegenheit belegte seine Stimme klar und deutlich. „J-ja, Sir. Ja, dass will ich“, nickte Kamijou so gut es ging mit dem festen Griff um seinem Kinn. „Gut, aber ein Bad hilft dabei nicht.“ Während der Weihnachtsmann aufstand ließ er Hirokis Kinn los. Nicht mehr ganz so schlürfend wie eben noch, bewegte er sich schließlich in einen finsteren Abteil des Zimmers und mit einem Ruck schubste er den Elf in die Finsternis. Der Schrei aus Schreck blieb ihm in der Kehle stecken als er eine weiche Landung abbekam. Verwundert tastete er die Fläche unter sich ab, weich... ein Bett? Es sollte ihn wohl nicht unbedingt verwundern das der Weihnachtsmann ein Bett im Büro stehen hatte, aber weswegen saß er jetzt dort drauf? Lange ließ diese Erklärung nicht auf sich warten. Halbwegs aufrecht hingesetzt, hatte Kamijou das Gewicht mehr oder minder auf sich und Usami geriet in sein Blickfeld. Während dieser seinen viel zu großen weiß-roten Mantel von sich auf den Boden warf, packte er erneut das Kinn des Elf. Hiroki schaffte es nicht nachzufragen was das sollte, denn mit einen Male spürte er die Lippen vom Weihnachtsmann auf seinen. Erschrocken riss er die Augen auf und versuchte nach hinten zu flüchten, doch der Griff am Kinn hielt ihn eisern fest, so das der Elf es mit wegdrücken versuchte, doch war er ja nicht nur kleiner, sondern auch schwächer wie es aussah. Erst als Usami es wollte, löste er den Lippenkontakt. „Wenn du willst das ich wieder motivierter Weihnachtsmann spiele und meinen Posten nicht aufgebe, musst du schon mitmachen... Hiroki“, raunte Akihiko ihm mit dunkler Stimme gegen die Lippen. „W-w-was machen Sie denn da!? Lassen Sie mich los verdammt!“ Wie befohlen rutschte der Weihnachtsmann auf den Platz neben ihm auf dem Bett. Ruckartig erhob sich der Elf und nahm etwas Abstand. Diese Situation schien ihn klar und deutlich zu überfordern. Zumindest schaute er ein wenig überfordert drein. „Schon einmal was von einem „Weihnachtsmann auf Abwegen“ gehört Hiroki?“, fragte Usami ein wenig provokant und hob eine Augenbraue, er ließ dem Elf überhaupt keine Zeit für eine Antwort. „Das bedeutet das der Weihnachtsmann des Jahres seinen Job aufgibt und sich ein neues Leben sucht, weit weg von diesem Kram hier, bis er wieder Lust hat zurück zu kehren. Weißt du wer darunter leidet? Ein anderer Weihnachtsmann darf schließlich nicht gekürt werden.“ In Kamijous Kopf ratterte es. „Weihnachtsmann auf Abwegen“, davon hatte er mal was gehört. Zu einer Lehre eines Elf gehörte so ein Wissen dazu und leider stimmten die Worte von Usami mit dem überein, an was er sich erinnern konnte. Die armen Kinder würden darunter leiden keine Geschenke abzubekommen. Die Elfen wären arbeitslos, die Rentiere würden durch den fehlenden Flug erkranken und die anderen Feiertags-Herren würden versuchen sich Weihnachten unter den Nagel zu reißen – denn ein neuer Weihnachtsmann, durfte nicht gekürt werden. Bisher gab es nur einen, solche Vorfall und das war bereits mehrere Jahrzehnte her. Nicht auszudenken was passieren würde, wenn sich Akihiko dazu entschied aus reiner Trotz-Handlung den Job als Weihnachtsmann hinzuschmeißen. „D-das... Das dürfen Sie nicht machen! Es geht hier um unschuldige Kinderherzen! Und die anderen Feiertage werden alles versuchen um Weihnachten zu bekommen! Es ist kurz vor Weihnachten, Usami!“, meinte Hiroki cholerisch und starrte den Weihnachtsmann böse an, leider machte sich dieser nichts daraus. „Hm... Sie werden weinen und unglücklich sein, niemals wieder an den Weihnachtsmann glauben. Alle Elfen werden verbannt, sobald die der Osterhase oder Jemand anderes alles für sich beansprucht“, befürwortete er Kamijous Worte eher noch und lächelte dabei, als würden sie sich über das Wetter unterhalten. Akihiko beugte sich nach vorne und streckte den Arm aus. Leichtfertig konnte er nach Hirokis Arm greifen und zog ihn mit einem Ruck näher zum Bett, aber nicht nur das, sondern auch einfach auf seinen Schoß. Sobald er nah genug war, packte seine noch freie Hand nach dem Kinn des Elfen. Zart streichelte er von dort hinauf, über die Wange und zu den spitzen Ohren, weiter hoch, bis er die grün-rote Zipfelmütze vom Kopf ziehen konnte und damit schokoladenbraunes Haar entblößte. Das Lächeln auf den jungen Zügen des Weihnachtsmann sollte anscheinend zeigen, dass es ihm so wie es im Moment war, gefiel Die Mütze wurde achtlos bei Seite geschmissen und Kamijou schaute ihr kurz hinter her, als er die eiskalten Finger vom Weihnachtsmann seinen Hals hinab wandern, über der Brust hinweg spürte. „S-soll ich Ihnen... Eine Weihnachtsfrau besorgen!?“, fragte Hiroki schließlich und griff nach der Hand um sie von sich fern zu halten. „Weihnachtsfrau?“, schnaubte Usami und packte wieder das Kinn, eine Handlung die er scheinbar besonders gern machte, starr blickte er in die Augen des nervösen Elfs. „Ich will kein Weib. Ich bevorzuge das männliche Geschlecht und du hast mein Interesse angesprochen.“ Schluckend sah Hiroki seinen Herrn nur an, unwissend was er tun sollte. Er versuchte nach hinten auszuweichen während ihm die Lippen vom Weihnachtsmann wieder näher kamen, aber irgendwann drückte dessen Hand gegen seinen Rücken und weiter vor, so das ihre Lippen kurz darauf wieder fest auf einander lagen. Usamis Lippen waren eiskalt, genauso wie seine Finger und Hiroki riss erneut die Augen auf. Er presste seine Lippen für einen Moment auf einander, bis ihm plötzlich ein erschrockener Laut über die Lippen hüpfte. Der breite, schwarze Gürtel der über seiner Hüfte lag und seine Kleidung ein wenig besser zusammen hielt, er wurde mit einem Male leichtfertig geöffnet, wurde weggeworfen während die Kleidung von Hiroki nun mehr an ihm herunter hing als was anderes. Auch wenn alle Elfen schlank und häufig klein waren, gab es keine passablen Größen. Kaum waren die Lippen für einen Spalt weit geöffnet, spürte er die fremde Zunge vom Weihnachtsmann in seiner Mundhöhle. Aufkeuchend krallte er sich im Oberteil von Usami fest. Dominant erkundete Usami mit seiner Zunge die heiße Höhle von Hiroki und dachte gar nicht daran den Elf erst einmal zu Atem kommen zu lassen. Stattdessen streichelte er auch über die Zunge von Kamijou und erwartete das man auf sein Spielchen einging. Zaghaft hob Hiroki seine Zunge an und mehr brauchte es nicht, um umspielt zu werden. Es war ganz deutlich das Usami hier die Dominanz zwischen ihnen trug und sie auch sehr gerne auslebte. Ein leises Keuchen entkam dem Elf, der es scheinbar aufgegeben hatte sich zu wehren. Ihre Lippen lösten sich von einander als Usami ihm doch kurz Zeit zum Luft holen gab, stattdessen klebten die kühlen Lippen am Hals von Hiroki, leckten, bissen küssten die zarte Haut dort, während die großen Hände mit den kalten Fingerspitzen einen Weg unter dem Oberteil von Hiroki suchten. Kaum spürte der Elf die Finger an seiner warmen Haut, schien er aus seiner Trance zu erwachen und versuchte die Hände nun doch wieder loszuwerden. „N-nicht... Herr Weihnachtsma-“ Der Rest blieb ihm im Halse stecken, mit einen Male rollte sich Usami über ihn. „Usami...“, raunte er ihm entgegen, ehe die Lippen sich wieder um Hirokis Hals kümmerten. „Usami“, keuchte Kamijou und spürte wie sein Körper leicht begann zu kribbeln. “N-nicht, Usami.“ „Shh“, zischte der Weihnachtsmann ihm sanfter zu als erwartet. Seine Hand vergrub sich im schokoladenbraunen Haar, strich es zurück. Hiroki sah einfach nur in die hellen Augen über sich, ehe er diese wieder näher kommen sah. „Hiroki“, hauchte Usami ihm gegen die Lippen, ehe er ihn erneut küsste... _-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_ Irgendwas raubte ihm den Atem. Die Augen zusammen kneifend, versuchte er den Mund zu öffnen und tief durchzuatmen, irgendwas hielt ihn ab. Langsam schlug er seine Augen auf und machte direkt den Grund dafür aus, weswegen er nicht so wirklich zum atmen kam. Sofort drückte er gegen die Brust von Usami und funkelte ihn so gut an, wie es als verschlafenes Etwas überhaupt ging. Der Traum sollte wohl irgendwas widerspiegeln, was in seinem Inneren von Statten ging. Was genau, konnte er nicht sagen, war vielleicht auch besser so. Vor allem war es auch ganz gut das Usami ihn dann geweckt hatte... Zwar nur, weil er hungrig war, aber mit dieser Begründung konnte er gut leben. Seufzend sah er immer wieder rüber zu seinem Kollegen. Der Traum war mittlerweile schon wieder ein paar Tage her und nun saß er im Büro von Miyagi und sich selbst. Während sein Vorgesetzter Zimtsterne mampfte – die Hiroki vom letzten Backen mit Usami mitgebracht hatte – schwärmte er auch wie gut es schmeckte und wie er sich freute das bald Weihnachten war. „Bald“ traf es ganz gut. Denn eigentlich stand Weihnachten schon vor der Tür und das kotzte Hiroki ehrlich gesagt an. Er war die letzten Tage nach der Arbeit immer in mehreren Antiquitäten-Läden gewesen und hatte nach einem unglaublichen Geschenk gesucht. Leider hatten viele der kleinen Geschäfte bereits zu wegen Urlaub und ähnlichem, gleichzeitig waren die größeren selten mal mit was guten bestückt. So war es weniger verwunderlich das Hiroki bis heute immer noch kein Geschenk für seinen geliebten Autoren hatte. „Du gfupst sfo frimmig!“ [„Du guckst so grimmig!“], brachte Miyagi zwischen zwei weiteren Bissen eines Zimtsternes hervor, so das Hiroki kaum was verstand, sich aber zusammen reimen konnte und die Augen verdrehte. „Ich hasse Weihnachten, was wundert dich also mein grimmiger Gesichtsausdruck!?“ Außerdem war es bisher noch nie passiert das Hiroki grinsend durch Gänge und Räume gehüpft war und nein – er hatte auch nicht vor das nachzuholen, da blieb er lieber der mürrische Sklaventreiber der seine Studenten mit Bücher bewarf. „Gerade zu Weihnachten solltest du nicht so böse gucken! Du musst faltenfrei und frisch aussehen!“, meinte der Professor und versuchte es Hiroki zu demonstrieren, indem er grinste und große Augen machte. „Vor allem wo du doch jetzt eine Beziehung führst! Da muss man gut gelaunt sein!“ „Und das sagt wer?“, verdrehte Kamijou entnervt die Augen, er dachte nicht einmal daran Honigkuchenpferd zu spielen. „ICH natürlich!“, brüstete sich Miyagi und tippte plötzlich gegen Hirokis Wange. „Gut, lassen wir das Launen-Thema Kamijou-kun – sieh mal, was ich hier habe~!“ Plötzlich tauchte ein, ein wenig zerfleddertes Buch vor den Augen Hirokis auf und er versuchte zu erkennen um welches es sich handelte, nahm es daher auch in die Hand, nur leider war es so ziemlich der leichteste Roman, den er jemals auf Händen getragen hatte. Irritiert sah er zu seinen Vorgesetzt. „Mach es auf~!“, befahl dieser grienend und Hiroki folgte – statt beschriebenen Seiten, verbarg sich ein in der Mitte ausgehülltes Buch, drinnen befand sich ein Päckchen mit Schleife. „Was…ist das?“, fragte Kamijou misstrauisch. Miyagi hob den Zeigefinger, so als würde er Hiroki nun belehren wollen. „Nun ja, du hattest mal erwähnt das du kein Geschenk für deinen allerliebsten Schatz hast~“ Kamijou verdrehte die Augen, unterbrach den Älteren aber nicht. „Und gleichzeitig meintest du, du würdest gerne ein Buch verschenken wollen. Leider haben meine Kontakte nichts gebracht und das Buch konnte ich dir nicht beschaffen – allerdings~! Hattest du ja noch geäußert eine zweite Idee zu haben!“ „Ach, habe ich das?“, fragte Kamijou verwundert nach. „Ja, hast du!“ Hiroki dachte nach, konnte sich allerdings nicht entsinnen jemals eine andere Idee gehabt zu haben. Um herauszufinden was Miyagi sich da scheinbar ausgedacht hatte, nahm er das Päckchen und hob den Deckel an. Darin befand sich ein schmales-dünnes Heftchen in weiß-rot mit grüner Schrift. „Gutscheinheft für ……..“ Und plötzlich fiel es Hiroki wieder ein – aus lauter Frust hatte er damals gemeint das er Usami einfach ein Heften machen würde, wo dieser sich was wünschen könnte. „Verdammt, dass war nur ein Gottverdammter Scherz gewesen!“, polterte Hiroki so prompt und aus dem nichts los, dass Miyagi fast vom Stuhl fiel. Schmollend sah You seinen Kollegen an der ihn böse anfunkelte. „Ich dachte das wäre dein ernst…!“ „Hohoho!“ Erschrocken fuhr Hiroki in sich zusammen und saß kerzengerade auf dem Sofa. Geschockt ging sein Blick zur Tür in welcher der… Weihnachtsmann stand. Was machte der Weihnachtsmann bei ihm!? Und noch eine schlechte Kopie dazu, der war ja dünn wie… Moment mal. Beim genaueren Hinsehen erkannte Hiroki den kostümierten Usami, was an seiner Irritation jedoch nicht viel veränderte. Akihiko zog sich den falschen Bart runter unter das Kinn und offenbarte das freche Lächeln darunter, während er die Tür hinter sich knallen ließ. Die Verwunderung ließ allmählich bei Hiroki nach, während Usami noch immer in Weihnachtsmann-Montur zum Sofa kam und sich gegen die Rückenlehne lehnte. Kaum stand er dort, spürte der Professor wie die große, kalte Hand durch sein Haar strich. „Also Hiro – ich weiß zwar nicht was ein „Weihnachtsmann auf Abwegen“ ist, wie du es so schön genannt hast, aber magst du es mir nicht erzählen oder zeigen?“ „W-wa-was?“, fragte Hiroki stammelnd und schaute mit verwirrten Blick zu seinen Freund, er daraufhin nur schnaubte. Geschickt griff er nach dem Buch, welches bisher auf Hirokis Bauch gethront hatte, während er auf Usami gewartet hatte. „Warum hast du mein Geschenk nicht eingepackt?“ „Was…? Woher weiß du das es dein Geschenk ist?“ „Habe gesehen wie du es versteckt hast – aber ganz schön leicht oder?“ Wie waren sie vom einen Thema zum anderen gekommen? „Was… trägst du da für ein Kostüm Akihiko?“, fragte Hiroki nun aber direkter nach und stellte sich auf die Knie um den Jüngeren besser ansehen zu können. „Na, ich bin der Weihnachtsmann – mit deinen Geschenken. Aber zuerst will ich meines!“ Oh, wehe der ganze Sack war gefüllt mit Geschenken für ihn… Hiroki würde in die Luft gehen wenn er merkte wie viel Usami für ihn ausgegeben hatte. Aber der war erst einmal fixiert auf das Bauch, leicht geöffnet und das Päckchen hervor geholt, hatte er schlussendlich das Gutscheinheft in der Hand, was ihn verwirrt schauen ließ, als er es sah, ehe er grinste. „Ach, dass passt ganz gut.“ Das Grinsen wollte Hiroki nicht gefallen, Weihnachtsmann Akihiko platzierte sich auf das Sofa neben Kamijou und deutete auf den vollen Sack. „Das rosane Geschenk zuerst öffnen und anziehen – dann kannst du mir gerne zeigen was ein Weihnachtsmann auf Abwegen ist.“ „Was redest du da die ganze Zeit vo-.“ Hatte er etwa im Schlaf geredet? Wie sonst würde Akihiko auf diesen Gedanken kommen? Plötzlich klebten die kühlen Lippen an seinem Hals. „Los Hiro, ich würde dich gerne in Elfen-Tracht sehen~“, raunte der Jüngere. Mit hochroten Wangen und gekleidet als Elf, wie in seinem Traum, kehrte er vom Badezimmer zurück zu seinem persönlichen Weihnachtsmann und nahm sich vor, nächstes Jahr daran zu denken, ein Geschenk so früh wie möglich zu besorgen, bevor er wieder so dastand oder komisches Zeug träumte… Aber als er Akihiko so sanft lächeln sah – da war dieser lächerliche Aufzug von ihnen schon beinahe wieder vergessen und auch Hiroki lächelte in der stressigen Weihnachtszeit einmal… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)