Vampires and Humanity von Nisshoku (My Devil on the Bed) ================================================================================ Kapitel 17: A Love to Die for ----------------------------- Es dauerte nicht mal eine Woche, da hatte Uruha alle Recherchen abgeschlossen. Wir lagen gerade noch im Bett, die Sonne stand in den Startlöchern aber ich hatte nur Augen für meinen schlafenden Freund. Er war einfach wunderschön. Ich konnte gar nicht benennen, was ich am liebsten mochte. Das war auch verdammt schwer wenn man an diese, zum Küssen einladenden geschwungenen Lippen, die schönen mandelförmigen Augen, diesen anbetungswürdige Körper oder die seidigen honigblonden Haare dachte. Ich mochte jedes Details, jeden Leberfleck und ja, ich hatte seinen Körper ausreichend erkundet. Es gab wohl nichts mehr, das mir unentdeckt geblieben war. Gerade streichelte ich zärtlich seinen Arm während er auf meiner Brust schlief, als sich seine Herzfrequenz etwas erhöhte. Oh. Er wurde wach. Schnell hielt ich inne, damit er nicht tatsächlich aufwachte. Heute war der Tag der Tage. Meine Begeisterung hielt sich in Grenzen. Heute würde Uruha sterben um wiedergeboren zu werden und der Gute schlief wie ein Baby. Mir war nicht klar, was mich wirklich daran störte. Vielleicht war ich der Ewigkeit überdrüssig geworden, sehnte mich nach der Sterblichkeit der Menschen. Ich war ziemlich menschlich, schließlich hatte Jin nicht erkannt, dass ich ein Vampir war. Ich besaß einen Herzschlag und menschliche Körperwärme und dennoch, es war nicht dasselbe. Ich wünschte mir tatsächlich ein sterbliches Leben für uns beide aber den Wunsch würde mir niemand erfüllen können. Also hatte ich, nach Abschluss seiner Befragungsrunden zugestimmt, dass er ein Vampir werden durfte. Dafür hatte ich Byou angesprochen, natürlich in Jins Beisein. Schließlich war er auch Byous Kind, wenn man es mal furchtbar genau nahm. Doch sein Freund war der Älteste des übrigen Haufens. Also würde Byou ihm sein Blut geben. Aber zuvor würde ich ihm sein Leben nehmen. Darauf hatte er bestanden. Mir gefiel es zwar nicht aber da er mich zwei Tage lang mit Argumenten dafür bequatscht hatte, konnte ich nicht anders, als zuzustimmen. Wenn er praktisch starb, dann nur in meinen Armen. „Mmh…Kai? Bist du wach?“, hörte ich ihn verschlafen nuscheln. Sein Kopf hob sich etwas und seine müden Augen musterten mich bevor er sich noch enger an mich schmiegte und mit einem tiefen seufzen die Augen wieder schloss. „Ja aber schlaf weiter.“, sprach ich behutsam und ließ meine Finger durch sein Haar gleiten. „Sei nicht nervös…ich bins auch nicht…wird alles gut…ich liebe dich.“, murmelte er schon wieder im Halbschlaf. Mein Freund war definitiv tiefenentspannt. Ich hatte noch nie jemanden, vor einer Wandlung, so schlafen sehen aber die meisten wurden auch nicht vorher darüber informiert, dass man vorhatte sie zu wandeln. „Ich liebe dich auch.“ Sachte hauchte ich ihm einen Kuss auf den Schopf. Er hatte sicher Recht. Ich würde mich einfach mal entspannen müssen. Es würde schon alles gutgehen. Uruha POV Gut, langsam wurde ich doch nervös. Ich würde heute sterben, so war es ausgemacht. Es war auch nicht so, dass ich kneifen wollte oder es mir anders überlegt hatte aber es war dennoch ein merkwürdiges Gefühl. Ich würde ja nicht so richtig sterben sondern wieder aufwachen. Trotzdem lief ich unruhig in Kais Bereich umher, der mittlerweile auch mir gehörte. Mein Freund war verschwunden und ich wusste nicht wohin aber ich sollte hier warten, so seine Anweisung. Gerade drehte eh meine Fantasie durch. Ich stellte mir vor, wie er gleich in einen schwarzen Umhang, mit tiefer Kapuze, gehüllt wiederkam, mir ein weißes Nachthemd brachte damit wir in den Keller zur Opferung gehen konnten. Gott ich hatte wirklich zu viele Filme gesehen. Als sich die Tür dann öffnete, machte ich fast schon einen Satz nach vorne weil ich mich so erschreckt hatte. „Was ist los? Sag nicht, du kriegst kalte Füße.“, seufzte Kai genervt. Ich konnte verstehen, dass er nun keine Lust darauf hatte, dass ich meine Meinung änderte. Hatte ich aber auch nicht vor. „Nein. Ich bin nur ein wenig nervös. Wer kann schon von sich behaupten zu wissen, wann er stirbt? Also so ganz exakt.“, erwiderte ich sarkastisch worauf Kai zu mir kam und mich an sich zog. „Ich dachte schon, dass ich derjenige sein würde, der fast durchdreht aber scheinbar haben wir gewechselt, was unsere Stimmung betrifft. Mach dir keine Sorgen. Bevor es losgeht, habe ich noch etwas für dich.“ Ich sah fragend auf als er sich von mir löste und blickte auf eine kleine quadratische Schachtel. Sofort wurden meine Augen groß und ich hielt mir die Hände vor den Mund. „Kai…ma-…machst du mir einen Antrag?“, hauchte ich überwältigt aber als seine Züge entglitten, legte sich meine Euphorie. Es war wohl kein Antrag. Kai kratzte sich verlegen am Nacken, sich die Auswirkungen seiner Handlung bewusst werdend. „Ich…eh…nein…also nicht so richtig, denke ich. Gott…nein ich wollte dir eigentlich nur etwas schenken als Zeichen meiner Liebe und als Zeichen, dass du zu mir gehörst. Für immer.“ Mein Herz schmolz dahin. Wie konnte dieser Mann nur so verdammt süß sein? Ich verzieh ihm den kleinen Fauxpas und nahm die Schachtel an mich, öffnete sie worauf ich den Ring erkannte, den er mir damals gegeben hatte bevor ich bei ihm im Club angefangen hatte. Er war wunderschön aber nicht mehr ganz so, wie ich ihn in Erinnerung hatte. „Ist das…ein Diamant oder so? Ist etwas gelblich für einen Diamanten.“, hakte ich nachdenklich nach als ich den Stein inspizierte, der in der Mitte eingelassen worden war. „Es ist ein Diamant. Ein champagnerfarbener. Er hat mich einfach an deine Haare erinnert.“, gab Kai verlegen zu und ich wurde doch tatsächlich rot. „Oh…danke. Der war doch bestimmt teuer oder?“ „Spielt das eine Rolle?“ „Also war er teuer und nein.“, lachte ich leise und wollte mir den Ring an den Finger stecken als Kai ihn mir aus der Hand nahm. Überrascht sah ich in seine dunklen Augen, die mir so viel Wärme entgegenbrachten, dass es mir das Herz erwärmte. Ich ließ ihn also die Aufgabe übernehmen, mir den Ring an den Ringfinger zu stecken. Von wegen kein Antrag. Allerdings sagte ich nichts dazu, lächelte nur glücklich ehe wir uns küssten. Schnell vertiefte sich unser Kuss als ich zum Bett zurückgetrieben wurde und überrascht keuchend darauf fiel. Die Überraschung war schnell überwunden worauf ich ein amüsiertes Lachen ausstieß, ihn sofort wieder auf mir begrüßte und erneut in einen leidenschaftlichen Kuss zog. Eine meiner Hände hatte sich mit seinen Haaren verwoben, die andere ruhte unter seinem Oberteil. Ich wusste ganz genau, dass das hier nur die Ablenkung oder eher der Übergang war. Doch es funktionierte und ich ließ mich ablenken bis seine Lippen zu meinem Hals wanderten. Hier und dort leckte er über die weiche Haut, knabberte an so mancher Stelle bis er inne hielt. „Ich liebe dich.“, hauchte er warm gegen meine Haut und biss dann so zärtlich zu, wie man es mit mörderisch scharfen Zähnen konnte. Ich zuckte nur kurz zusammen. Es war kein immenser Schmerz und darüber hinaus, war ich es ja gewöhnt, gebissen zu werden. Ich würde es Kai wohl endlich erzählen müssen, wenn das hier vorbei war. Doch jetzt genoss ich sein Gewicht auf mir, sein schnurren und schmatzen als er an meinem Hals hing und mein Blut trank. Zuerst war es ein merkwürdiges Gefühl, dann erregend und zum Schluss wurde die Watte so dicht in meinem Kopf, dass ich meinen sterbenden Körper kaum noch wahrnahm. Ich atmete extrem flach und deutlich zu wenig als Kai sich löste. Seine Lippen waren blutig und dennoch war er wunderschön. Ein wunderschöner Todesengel. Nur kam der eigentliche Todesengel erst noch oder sollte ich ihn eher ewiges-Leben-Engel nennen? Das war bescheuert. Byou tauchte auf jeden Fall neben mir auf, biss sich ins Handgelenk und presste mir dieses auf den Mund. Es dauerte wenige Sekunden bevor sein Blut einen Effekt auf meinen Körper hatte. Als es soweit war, packte ich seinen Arm, schloss die Augen und trank von meinem persönlichen Jungbrunnen. Sein Blut war wie Feuer, setzte meinen ganzen Körper in Brand und mich selbst sogar in Erregung bis er mich abschüttelte. Ich war wieder hellwach, sah zu Kai auf, der mir aufmunternd zulächelte bis sich der erste schmerzhafte Krampf ankündigte. Ich wusste, wie die Wandlung ablief. Der Schmerz war ein Teil davon weshalb ich es eigentlich zulassen wollte. Das war nur nicht ganz so einfach wenn man das Gefühl hatte, der ganze Körper zerriss, nur um sich kurz darauf neu zusammenzufügen. Ich wand mich wie eine Schlange, schrie, krallte mich in Kais Arm bis mich endlich die erlösende Dunkelheit einfing und ich final starb. Als ich erwachte, nahm ich einen röchelnden Atemzug. Meine Lunge schien das Atmen nicht mehr gewohnt zu sein und protestierte hartnäckig. Ich ignorierte es, blinzelte lieber mehrfach bis ich erkannte, dass es eigentlich dunkel war. Trotzdem konnte ich perfekt sehen und noch besser hören. Ich konnte sie alle hören und noch viel mehr. „Hallo Liebling.“, sprach mich jemand behutsam an weshalb ich meinen Kopf drehte und Kai erkannte. „Du hast sicher Hunger. Komm ich helf dir auf und dann kriegst du was zu trinken.“ Ich ließ mir aufhelfen. Meine Motorik war noch ziemlich grob und mein Kopf noch nicht so ganz da. Doch ich konnte das Blut riechen. Kai war aufgestanden und kam mit einer Karaffe und einem Glas wieder. Gläser wurden überbewertet. Dennoch blieb ich artig, fixierte mich aber auf sein Tun und nahm dann das Glas mit dem Blut in die Hand, schnüffelte daran worauf sich ein tiefes Knurren aus meiner Kehle löste. Ich erschrak kurz vor mir selbst aber Kai lachte nur leise. „Trink jetzt. Du brauchst es.“, forderte er mich sanft auf und ich kam dem nur zu gerne nach. Mit wenigen Schlucken hatte ich das Glas geleert, hielt es Kai erwartungsvoll hin während ich mir mit dem Handrücken über den Mund wischte. Das Blut tat unglaublich gut aber ich brauchte mehr davon und Kai war nur allzu gerne bereit, es mir auch zu geben. Nach zig weiteren Gläsern war ich soweit gesättigt, dass ich keinen Nachschub mehr wollte. Ging auch gar nicht, denn bis auf einen kleinen Rest, war die Karaffe leer. Kai kümmerte sich darum beides in Sicherheit zu bringen bevor er sich wieder zu mir setzte. Ich war noch immer etwas abwesend wobei ich mich im Raum, mit fast schon kindlicher Neugier, umsah. Alles war so scharf, hell und neu. Gefühlt tausend Gerüche prasselten auf mich ein und die Geräusche penetrierten mein Gehör. Ich wusste nun, was Reita gemeint hatte, als er mir versprach zu helfen sobald ich ein Vampir war. Es war fürchterlich. Als Mensch hätte ich vermutlich Kopfschmerzen bekommen aber davon blieb ich nun verschont. „Wie fühlst du dich?“, hörte ich Kai leise fragen. Doch egal, wie leise er sprach, es war immer noch zu laut. „Merkwürdig und neu. Ich…die ganzen Eindrücke…ich habe es mir nicht so schnell vorgestellt. Ich sollte mich mit Reita treffen.“ Kai legte mir eine Hand auf die Schulter und lächelte mitfühlend. „Ich weiß aber mach langsam. Du bist noch nicht ganz da und musst dich erst daran gewöhnen.“ „Egal. Ich muss das loswerden sonst werde ich tatsächlich noch verrückt.“, erwiderte ich angestrengt. Kai schien die Ernsthaftigkeit meiner Worte zu verstehen und nickte nur, bedeutete mir zu warten als er sich erhob und verschwand. Währenddessen ließ ich meine Finger über die Bettwäsche gleiten. Ich spürte wirklich alles. Jede Faser, die Weichheit des Stoffs aber ich hörte und roch auch eine Menge. Meine Finger taten schon fast ein kratzendes Geräusch als ich über den Stoff strich und der Geruch war ein Gemisch aus Waschmittel, Wasser, Kai, mir selbst und…Sex. Oh richtig. Kai würde sich jetzt nicht mehr zurückhalten müssen. Ich freute mich schon darauf aber erst, wenn ich damit fertig war, meine Sinne zu kontrollieren. Tatsächlich traf dann auch Reita ein, der Kai im Schlepptau hatte. „Na ausgeschlafen Dornröschen?“, scherzte der Ältere worauf ich ihm nur meinen Mittelfinger präsentierte. Es ließ ihn lachen und mir dafür die Ohren schmerzlich klingeln. „Nicht so laut!“, presste ich angestrengt heraus und erhob mich dann. Mein Körper fühlte sich gut an. Stark, gestählt und unnachgiebig. Das gefiel mir doch sehr und doch folgte ich Reita, als er mich bat, mit ihm nach draußen zu kommen. Ich würde nun lernen, meine Sinne zu kontrollieren und alle Götter dieser Welt wussten, dass ich es kaum erwarten konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)