Kinder des Todes von Schnuckelpunk (Ein Funken Hoffnung) ================================================================================ Prolog: Malfoy Manor -------------------- »Aber Herr, meint ihr wirklich, dass es notwendig-« »Schweig Lucius!« bellte der beinahe lippenlose Mund des dunklen Lords. »Bring sie her.« Er sah, wie sich der sonst so hochmütige Reinblüter verbeugend zurück zog. Wäre die Sache nicht so ernst, hätte er über das Gesicht Lucius Malfoys gelacht. Doch er wusste, dass es nichts zu lachen gab und ihm ein Schmunzeln in Minuten vergehen würde. Severus Snape stand an der rechten Seite des dunklen Lords, der auf einem Stuhl in beinahe königlicher Haltung thronte. Wartete. Keiner der Todesser wagte etwas zu sagen. Sie alle wussten, was kommen würde und ihnen allen graute es davor. Dann schwangen die Flügeltüren des großen Saales, in dem sie sich befanden, wieder auf. Severus Snape wollte nicht hinsehen, starrte stumm an den Personen vorbei. Doch hörte er, wie nicht nur Lucius Malfoys Schritte auf dem Steinboden widerhallten, sondern auch die Schritte viel kleinerer Füße. Er musste nicht hinsehen, um zu wissen, zu wem sie gehörtem: zu einem fünfjährigen Mädchen mit sturmgrauen Augen, die meist staunend geweitet waren, wenn Zaubertränke vor ihnen die Farbe wechselten. Ein Mädchen, das man wahrscheinlich einmal wieder in ein schwarzes Tüllkleid gesteckt hatte. Obwohl sie es sich bei nächster Möglichkeit vom Leib reißen würde, weil es zum Spielen so unpraktisch war. Patricia Amaryllis Malfoy. Erstgeborene der Familie auf deren Grundstück sie sich befanden. Ein Kind der Schande, wie man es unter reinblütigen Familien nannte. Denn das erstgeborene Kind, das den Namen und das Anwesen der Familie weiter führen sollte, hatte ein männlicher Stammhalter zu sein. Mädchen heirateten in andere Familien ein. Severus Snape wollte nicht wissen, wie viele neu geborene Mädchen fort gegeben wurden, nur damit man ihnen nicht das Erbe des Hauses übertragen musste. »Bring sie her, Lucius.«, zischte der dunkle Lord erneut und Lucius Malfoy wagte nicht, weitere Widerworte zu geben. Severus Snape starrte immer noch gerade aus. Er hörte, wie der dunkle Lord das Mädchen anwies, vor ihm nieder zu knien. Sie gehorchte, ohne zu zögern. Wenigstens machte sie keine Probleme., dachte Severus Snape bei sich und versuchte die Beschwörungsformeln des Lords auszublenden. Wenn er sich daran erinnerte, wie sich der Sohn von Nott gewehrt hatte und an die Bestrafung dafür. Kinderschreie waren so viel heller und brannten sich so viel mehr in das Gedächtnis ein, als die Schreie erwachsener Männer. Und ihre Augenwaren noch so viel leerer, nachdem der Todesfluch sie getroffen hatte. Er hörte die gemurmelten Worte des Lords und spürte, wie sein eigener Unterarm zu brennen begann. Die Todesser hatten ein neues Mitglied. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)