Die Teufelskinder von Fuyuko_the_white_Fox (Kagome x Inu no Taishou) ================================================================================ Kapitel 8: Planung ------------------ Der Palast der Unterwelt stand in der wohl schaurigsten Gegend der Unterwelt. Flüsse aus Blut zogen ihre Bahnen durch die tote Erde, in Ölseen brannte Feuer, Blitze zuckten ununterbrochen durch den Himmel und die Schreie der Verurteilten und Sündern hallten alle paar Sekunden durch die Ebene. Das Schloss selbst war aus schwarzem Stein gebaut und ragte hoch in den Himmel. So hoch, dass es ein Wunder war, dass kein Blitz einschlug. Selbst Sesshoumaru war von dem Palast beeindruckt. Rin hingegen wurde lediglich noch mehr eingeschüchtert. Im Inneren des Palastes fand sich wieder nichts außer schwarzem Stein und den brennenden Fackeln, die im Abstand von zwei Meter aneinander gereiht an den Wänden hingen. In der Empfangshalle wurden sie auch von Kagomes Eltern empfangen. Naraku stellte sich neben seinen Bruder. Dessen Frau, Kori, erhob die Stimme. "Ich bin froh, dass ihr alle so spontan kommen konntet. Die anderen Götter sind bereits angekommen." "Deshalb sollten wir uns lieber beeilen. Fuji-dono kocht bereits vor Wut.", ergänzte ihr Mann Tanaka. "Sesshoumaru, Taro und die anderen sollten lieber hier warten.", bat Naraku. "Solche Treffen werden schnell etwas...hitzig." "Warte, ich will Taro dabei haben.", widersprach Tanaka. Bankotsu und Jakotsu sahen sich nun komplett verwirrt an. Es war eindeutig, was sie gerade dachten: Wer ist dieser Kerl und was hat er mit Vater gemacht? "Oji-ue, meinst du das ernst?", hakte Kagura nach. Tanaka nickte. "Er hat Sou'unga, das Schwert der Unterwelt, unter seiner Kontrolle. Im Zweifelsfall können wir Sou'unga wegen Kyoki ausfragen. Es würde mich nicht überraschen, wenn es etwas damit zu tun hat." Er sagte nichts weiter, sondern ging seiner Familie voraus zu der gegenüberliegenden Tür. Kagome lehnte sich zu Taro. "Ich warne dich, Taro, Versammlungen unter uns Göttern sind anders als das, was du als Fürst gewohnt sein wirst. Wir sind zwar Götter und respektieren einander für die Arbeit, die geleistet wird, aber im Großen und Ganzen sind wir auch nur eine große Familie. Außerdem haben manche Götter...interessante Charakterzüge.", meinte sie am Ende lahm. "Ich habe eine miese Ahnung, von wem du sprichst, kleine Schwester.", murrte Bankotsu, der nicht die Manieren hatte, den beiden die Privatsphäre zu gönnen. Im großen Raum hatten sich in der Tat viele Götter versammelt, die in einer Reihe auf der rechten oder linken Seite saßen. Drei Götter saßen am Ende des Raumes und bildeten den Kopf der Runde. In der Mitte saß eine Frau mit goldblonden Haaren, die glatt und seidig schimmernd ihren Rücken herabflossen. Ihr Kimono war in der gleichen goldenen Farbe gehalten. Zu ihrer Linken saß ein sehr blasser und dadurch auch sehr attraktiver Mann mit silbernen Haaren, die wie Mondlicht schimmerten. Sein Kimono war mit dem Nachthimmel bestickt und wurde von einer wolkengrauen Hakama gehalten. Zur Rechten der Frau saß ein weiterer Mann als einziger der drei im Schneidersitz. Den Kopf in die Hand abgestützt und den Ellbogen auf dem Knie, saß er gelangweilt da. Eine blau bemalte Samurai-Rüstung bedeckte den Großteil seiner Kleidung. Der Helm lag rechts neben ihm. Seine türkisen Haare waren zu einem strengen Pferdeschwanz hochgebunden. An den Seiten hatten sich einige Gottheiten von ihren Sitzen erhoben und diskutierten lautstark. "Wie konnte er denn überhaupt entkommen?! Er hat sich all diese Zeit nie auch nur gerührt und jetzt...!!", ertönte es besonders laut. Byakuya deutete auf die rechte Seite zu einem Paar, das ein besonders hitziges Gespräch zu haben schien. "Der Mann mit den feuerroten Haaren und dem rauchenden Kopf, der aussieht, als stünde er in Flammen, ist Fuji, der Gott des Feuers.", erklärte der Illusionsgott dem Inu. "Und sein Streitpartner ist niemand anderes als die Wassergöttin Mizu." Taro musste zugeben, dass der Titel des Feuergottes sehr gut zu Fuji passte. Seine Haare glühten in allen Farbtönen zwischen Rot und Gelb und standen so zu Berge, dass es tatsächlich aussah, als würde sein Kopf brennen. Sonst trug er eine kohlschwarze Samurai-Rüstung. Mizu, die Wassergöttin, schien in mehr als nur dem einen Aspekt das Gegenstück zu Fuji zu sein. Ihre Haare waren glatt und schimmerten in einem eisblauen Glanz, der geradezu von ihrem schneeweißen Kimono mit den darauf gestickten Nebelschwaden reflektiert wurde. "Kagome-chan! Wo hast du nur gesteckt, meine Liebe?", tönte eine neue Stimme von der linken Seite des Raums. Kagome stöhnte und Bankotsu knurrte. Als sie sich zu der Stimme umdrehten hatte ihr Besitzer schon Kagomes Hände in seinen eigenen. "Inari-san...", wollte Kagome anfangen, doch der Mann -Inari- ließ sie nicht ausreden. "Es ist schon ewig her, dass wir uns gesehen haben, es kommt mir vor als wäre es vor einem halben Jahrhundert gewesen.", plapperte er und seine lilanen Augen funkelten. Seine pelzigen, weißen Ohren auf seinem Kopf zuckten aufgeregt und der ebenso weiße Schweif, der durch ein Loch in der Yukata gezwungen wurde, wedelte begeistert wie der eines jungen Hundes. Seine perlweißen Haare lagen glatt auf dem Rücken und seine Yukata war mit Weizenstängel und Reis bestickt. Über seiner Yukata trug er einen schlichten, schwarzen Haori. Bankotsu knurrte: "Das könnte daran liegen, dass es 50 Jahre her ist, dass die letzte Versammlung einberufen wurde und Kagome seitdem keine großartigen Versuche unternommen hat, dich zu treffen, Fuchs." "Jetzt geht's schon wieder los...", murmelte Kagura. Taro wandte sich ihr fragend zu. "Passiert das häufiger?" "Nur bei jedem Treffen, wo man vergessen hat, dass man ihm besser keine Einladung schicken sollte. In der Regel sind diese Treffen alle 50 Jahre und sonst nur bei Notfällen wie hier. Das nächste Treffen hätte erst in gut drei Monaten sein sollen.", erklärte die Wettergöttin. "Er ist ein Frauenheld, ist aber weiter auch kein Wunder. Schließlich ist er nicht nur als Schutzgottheit der Füchse bekannt, sondern auch als Gott der Fruchtbarkeit. Er macht generell alles an, das weiblich aussieht und nicht direkt die Flucht vor ihm ergreift." "Bankotsu und Inari-kun erinnern mich an Kouga und Inu Yasha und die Streitereien, die die beiden hatten. Ging es da nicht auch darum, dass sich Kouga an sie ranmachen wollte und Inu Yasha sie verteidigt hat?", mischte sich Byakuya ein. "RUHE!!" Alle wurden mucksmäuschenstill und drehten sich zur der Quelle des Aufrufs. Es war die Frau am anderen Ende des Raums mit den goldenen Haaren, die um Ruhe 'gebeten' hatte. Tanaka, Naraku und Kori hatten sich bereits, wie die Junggötter nun feststellten, auf ihre Plätze auf der linken Seite niedergelassen. Die Frau musterte nun Taro. "Du bist als der Inu no Taishou von dem so viel erzählt wird?" Er nickte. "Nun, du siehst zumindest schon mal aus wie jemand, der in Legenden eingegangen ist.", meinte sie und setzte sich etwas aufrechter hin. Falls das überhaupt noch ging. "Mein Name ist Amaterasu, die Sonnengöttin und Oberhaupt der shintoistischen Götter." Sie deutete auf den Mann zu ihrer Linken. "Dies ist mein jüngerer Bruder Tsuki-yomi, der Mondgott." Er nickte kurz. Dann zeigte sie zu dem Mann zu ihrer Rechten. "Und das ist mein anderer Bruder Susano, der Gott der Stürme." Susano schnaubte nur und beäugte erst den Hundelord kritisch, dann Tanaka zweifelnd. Etwas ging ihm durch den Kopf und Taro wüsste zu gerne, was. "Da wir nun alle versammelt sind, würde ich gerne mit euch über unsere neueste Situation sprechen." Die Mimik aller Götter im Saal wurde ernst und konzentriert, selbst die von Inari. Mizu und Fuji ließen ebenfalls voneinander ab. Amaterasu fuhr fort. "Wir alle kennen unseren Gegner, aber nur wenige kennen auch seine Kraft." "Aber Amaterasu-sama", unterbrach Kagura. "Wie soll Kyoki überhaupt entkommen sein? Das Siegel hat doch so gut gehalten..." "Es war Sou'unga, was ihn erweckte.", antwortete der blasse Mondgott. Seine Stimme war monoton und eintönig. "Sou'ungas böse Kraft hat ihn erst erweckt, dann haben sich die beiden bösen Kräfte gegenseitig gestärkt und unterstützt." "Als wir das bemerkten, habe ich Sou'unga sofort aus seiner Verbannung holen lassen.", erklärte Tanaka weiter. "Aber offenbar war das zu spät." "Immerhin ist Kyoki nicht in Besitz von Sou'unga. Ist doch aus was. Ohne Sou'unga wird er etwas länger brauchen den Rest seiner Kraft zurückzuholen. Er hat beim Bruch seines Siegels eine Menge Energie aufbringen müssen. Das wird ihn erstmal ablenken. In der Zwischenzeit müssen wir uns eine Lösung einfallen lassen.", gab Susano seinen Senf dazu. "War es das, was Hana-san umgebracht haben könnte? Die große Menge an toter Energie, die Kyoki abgeben musste, kann einem Gott des Lebens wie ihr nur den Tod bedeuten.", überlegte Kori. "Hana-san ist wohl die einzige, die uns das eindeutig beantworten könnte.", seufzte Amaterasu. Schweigen folgte ihren Worten. "Aber wir können auch nicht nur herumsitzen und trauern. Wir müssen Kyoki um Hana-sans Willen endgültig beseitigen!" "Ich werde mit den anderen wieder aufbrechen und zusehen, dass die Artefakte zerstört werden.", erklärte sich Naraku bereit. "Bist du sicher, Naraku-san? Wir könnten dich auch hier gut gebrauchen, da du immerhin die besten Strategien für unsere nächsten Aktionen entwickelst.", murmelte Amaterasu unsicher. "Es wäre am klügsten, ihn gehen zu lassen, Schwester.", mischte sich Tsuki-yomi ein. "Wir können auch ohne Naraku Pläne entwickeln und die Artefakte zu finden, bevor Kyoki sie in die Hände kriegt, ist eine Priorität. Sie werden jede Hilfe benötigen, um jedes Teil zerstören zu können." Amaterasu sah immer noch recht unsicher aus, wenngleich sie das Argument ihres jüngeren Bruders verstehen konnte. "Ich will ja nirgendwo reinreden, aber sollten wir uns nicht etwas beeilen?", fragte Kagome. "Ich fühle mich nicht wohl dabei, Sou'unga so lange hier zu haben, wenn Kyoki, ein wahnsinnig gewordener Kriegsgott, auf freiem Fuß in der Unterwelt herumspaziert." "Kagome hat recht.", stimmte Bankotsu zu. "Kyoki ist nicht dumm. Er wird sehr wahrscheinlich wissen, dass sich in diesem Moment ein Schwert, das von purem Bösen besessen ist, in der Unterwelt befindet." "Zumal er Sou'ungas Energie schon kennt, da sich die beiden ja unterstützt haben. Wenngleich ich mir unsicher bin, ob das von den besagten Parteien überhaupt beabsichtigt war...", fügte Byakuya hinzu. Amaterasu seufzte. "Also gut, macht es so wie Naraku-san es will. Am besten geht ihr jetzt schon, bevor Kyoki uns findet." "So froh ich auch bin, bei einer Versammlung die Erlaubnis zu haben, frühzeitig zu gehen", erwiderte Kagome. "So würde ich dieses Mal gerne noch etwas bleiben." "Kagome-chan?", sagte Inari fragend. "Wir haben noch keine Lösung bezüglich Hana-sans Ersatz gefunden. Das ist etwas, das ich vor meinem Aufbruch noch wissen wollen würde." "Könnten wir nicht einfach Oyaji fragen, ob er sich wieder an die Arbeit machen will?", fragte Susanoo genervt. "So gerne ich dir auch zustimmen würde, kleiner Bruder, so wissen wir alle, dass das unmöglich ist.", erklärte Amaterasu. "Sobald ein Gott seine Pflichten ablegt und an die jüngere Generation weitergibt, sind seine Kräfte verloren und dürfen unter keinen Umständen eingesetzt werden." Amaterasu seufzte erneut. "Leider bleibt uns wohl keine andere Wahl als zu warten. Das wird wohl eine der härtesten Krisen, denen wir je gegenüberstanden.", meinte sie bedrückt. Dann richtete sie ihren Blick an Inari. "Wenn es nicht zu viel verlangt wäre, würde ich dich bitten, diesen Posten einzunehmen, bis wir einen neuen Gott des Lebens haben. Als Gott der Fruchtbarkeit sollte das noch machbar für dich sein." Inari beugte seinen Kopf vor der obersten Göttin. "Ich werde mein Bestes versuchen, doch werde ich nicht ewig genug Kraft dafür haben." "Dann müssen wir auf ein Wunder hoffen." Die Versammlung wurde aufgelöst und die Götter verließen den Raum. "Lasst uns von hier verschwinden bevor Inari wieder die Gelegenheit hat, Kagome anzumachen.", schlug Kagura vor. "Gute Idee. Ich will nämlich nicht noch einmal eine Mauer reparieren müssen, die Bankotsu in einer Zofferei mit Inari-kun in kleine Trümmer verwandelt hat.", murmelte Byakuya. "Das nennt man 'ein verlässlicher großer Bruder sein', lieber Byakuya. Das solltest du auch mal ausprobieren." Daraufhin schlich sich ein leichtes Pink auf Byakuyas Wangen. Wir lachten unterdrückt über Bankotsus Kommentar und kamen schließlich wieder zu den anderen. "Also, wie ist der Plan?", fragte Inu Yasha. "Welcher Plan?", lachte Jakotsu spöttisch. "Wir haben so gut wie nichts, womit wir arbeiten können!" "Was mein Bruder damit meint", unterbrach Bankotsu. "Ist, dass wir zwar wissen, wo sich der letzte Stein aufhält, aber noch keine Idee haben, wie wir auch nur einen davon zerstören können und dass wir auch bezüglich Hana und Kyoki noch keine permanenten Maßnahmen treffen konnten." "Wir sollten wie geplant den Meidou-Stein bergen und danach über die Zerstörung der Steine nachdenken.", schlug Naraku vor. "Wir wissen nicht, bis zu welchem Maß seine Kräfte zurückgekehrt sind und wie schnell er sie nach seiner Befreiung wiedererlangen wird. Wir wissen auch nicht, welche dunklen Künste er sich in seiner Zeit als Herr des Todes aneignete und ob er sie jetzt, wo er nicht länger Herr des Todes, noch nutzen kann." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)