The Hardest Part von Drikani ================================================================================ Kapitel 9: ----------- Kapitel 9   Kakashi weckte Naruto ein paar Stunden vor Sonnenaufgang. Mit dem Schlaff immer noch in den Knochen formte Naruto träge das Fingerzeichen für einen Bunshin und legte sich wieder für einen Schlummer hin, bevor sie alle aufstehen müssten.   »Das ist Betrug.«   »Lass mich in Ruhe.«   Der Grauhaarige verdrehte nur die Augen und lies Naruto alleine, der merkte, dass er seine Schicht auch selber machen könnte hauptsächlich deswegen, weil die Gefühle mit denen er eingeschlafen war noch nicht verschwunden waren und ihn jetzt wach halten würden. Er drehte sich auf den Rücken und blickte zum orangeroten Himmel auf und sah wie die Sonne am Horizont hervorlugte.   »Guten Morgen.«   Er schaute in die Richtung aus der die Stimme Minatos gekommen war und konnte sehen, wie er sich weit gähnend aus seinem Schlafsack wrang. Er streckte seine Arme und nickte zu Narutos Bunshin, der pflichtbewusst auf dem Felsen saß und Wache hielt: »Du betrügst.« Minato fuhr dann mit seinen Händen durch seine Haare in dem Versuch das Chaos, welches die Nachtruhe hinterlassen hatte, zu sortieren.   »Nun, ich kann es halt«, entgegnete der Teenager, drehte sich wieder auf seine Seite und kuschelte sich tiefer in seine Decke, »ich bin kein Frühaufsteher.«   »Ist okay«, gab Minato zurück und verlies seinen Schlafplatz. Ohne ein weiteres Wort ging er an ihm vorbei wobei Naruto ihm nicht hinterher schaute. Er war sauer auf ihn — natürlich vertraute Minato Kakashi, doch seine eigenen Regeln brechen? Damit war er nicht einverstanden.   Er schlief wieder ein bis er durch ein rütteln an der Schulter wieder geweckt wurde. Er öffnete seine Augen und schaute direkt in Minatos strahlendes Gesicht: »Guten Morgen, nochmal. Das Frühstück ist fertig, du kannst das Jutsu auflösen.«   Breit gähnend lies Naruto seinen Bunshin verschwinden, wobei er die Erschöpfung die er spürte einfach ignorierte. Er hatte lange genug geschlafen, dass es ihn nicht kümmerte. Er klettere aus seinem Schlafsack und legte sich seine Decke um die Schultern ehe er sich neben Kakashi setzte, der bereits an einem Kaffee nippte.   »Ich hoffe es hat jeder gut geschlafen«, lächelte Minato während er eine Tasse Kaffe einschenke und sie Naruto reichte. Naruto nahm sie mit einem dankbaren nicken, froh darüber seine Hände daran aufwärmen zu können, da die Morgenluft noch recht frisch war.   »Naruto hat geschnarcht wie ein Bulldozer«, grummelte Kakashi, »hat mich den Großteil der Nacht wach gehalten.« »Nun«, erwiderte der Blonde und starrte seinen Teamkameraden böse an, »betrachte es als Heimzahlung.«   Während Minato recht verwirrt wirkte, drehte Kakashi nur den Kopf zu Seite, wie wenn er einen Schmollmund machen würde: »Ich weiß nicht was du meinst.« »Du weißt genau was ich meine. Geschieht dir recht.«   Minato seufzte leicht. »Benehmt euch ihr zwei«, tadelte er sie und nippte ein wenig von seinem Kaffee, »In Ordnung, heute will ich, dass ihr besonders vorsichtig seid. Kakashi du weißt, dass es risikoreich ist durch Mizu no Kuni zu gehen, sei also bereit. Und Naruto, vernachlässige deine Deckung nicht.«   »Ist es wegen dem Krieg?«, fragte der Blonde, »oder haben sie etwas gegen Konoha im Allgemeinen?« »Beides eigentlich«, antwortete der Hokage, »Der Krieg ist vorbei, aber sie haben ihre Niederlage immer noch nicht verarbeiten können… so oder so, selbst wenn sie nichts unternehmen können, haben sie die Angewohnheit alles anzugreifen, was ein anderes Stirnband trägt, egal wer es ist. Zusätzlich kommt noch hinzu, dass wir keine Erlaubnis haben ihr Land zu durchqueren. Ich hatte keine Zeit mehr eine zu beantragen, da die Anfrage des Raikage so plötzlich kam.«   »Verstanden«, nickte Naruto, »Soll ich ein paar Bunshin beschwören, die eine Vorhut bilden und uns warnen?«   »Verschwende dein Chakra nicht«, schüttelte Minato den Kopf und bis in ein Stück Brot, »Ich denke, dass wir drei das handhaben können.«   »Es wäre wirklich keine große Sache«, grinste der jüngere stolz, »die längste Zeit, in der ich ein Team aus Bunshin beschworen habe, war zwei Tage bis ich mich aufgrund des Chakramangels schlecht gefühlt habe.«   »Ich schätze das, aber es ist wirklich nicht nötig. Spare dir dein Chakra für die Zeit in Kumo auf.«   »In Ordnung.« Aus irgend einem Grund fühlte sich Naruto ein wenig gekränkt, weil es ihm nicht erlaubt war ein paar seiner coolen Fähigkeiten zu zeigen, doch er kam relativ schnell darüber hinweg. Nach dem Frühstück beeilte er sich sein Gesicht zu waschen und machte sich fertig für den Tag, bevor das Trio seine Reise fortsetzte.   Naruto fragte sich, was er im Falle eines Angriffes tun sollte — sicher, der einfachste Weg wäre es in den Rikudõ Modus zu wechseln, eine schöne, starke Bijūdama erschaffen und sich aller Gegner in weniger als einer Sekunde entledigen. Aber — wie sicher war es, das so zu tun? Kakashi wusste, dass er der Jinchūriki des Kyūbi ist, doch hatte es Minato schon herausgefunden trotz der Tatsache, dass er wusste, dass Naruto das Chakra des Fuchses in sich trug? Er hatte es nie angedeutet. Wenn Minato es wüsste, könnte er mit seiner Macht angeben. Wenn er es nicht wüsste, würde er ein Problem bekommen. Selbst wenn er nur das Rasengan benutzen würde, hätte er ein Problem. Andererseits war es so verlockend ihnen das Rasenshuriken zu zeigen — vor allem würde Kakashi dann endlich die Klappe halten und ihn nie wieder aufziehen.   Vielleicht sollte er beim Sennin Modus bleiben, das wäre der Mittelweg. Es würde ihn als Schüler von Jirayia identifizieren, aber das war kein großes Problem — wer sagte denn, dass Jirayia keinen Schüler mehr haben würde, dem er das Rasengan beibringen könnte.   Ihm gefiel der Gedanken, wodurch er sich auch wieder zufrieden fühlte. Tatsächlich ertappte er sich dabei zu hoffen, dass sie angegriffen werden würden — er wollte seinen Vater endlich mit seinen eigenen Augen im Kampf sehen anstatt nur die Geschichten zu hören, wie großartig er doch war.   Sie erreichten Mizu no Kuni nach ein paar Stunden des Laufens und Naruto konnte subtile Unterschiede in der Landschaft ausmachen; nicht nur schien sich die Anzahl der Bäume verdoppelt zu haben, die Blätter wirkten auch viel grüner und frischer. Die Luft, die er einatmete, wirkte auch kälter obgleich sie erfrischender wirkte, als die warme Luft in Hi no Kuni.   Nach nur einer knappen Stunde des Wanderns hielt Minato an, kniete sich hin und berührte den mit Gras bewachsenen Boden mit seinen Fingerspitzen. Mit seiner anderen Hand signalisierte er seinen Teamkameraden anzuhalten. »Vier… Sechs…«, murmelte er.  »Sechs Gegner sind in der nähe«, fuhr er mit ruhiger Stimme fort, gerade so laut, dass nur sie es hören konnten. Seine Augen wanderten umher und versuchten die Verstecke der Gegner auszumachen: »Vermutlich sind sie auf Neun Uhr.«   »Jetzt schon?«, fragte Kakashi in dem gleichen gedeckten Tonfall, »die sind echt schnell.«   »Lass uns abwarten, was ihr nächster Schritt ist«, sagte Minato und richtete sich wieder auf um weiterzugehen, »Bleibt alle auf der Hut, aber lasst euch nicht anmerken, dass wir sie bemerkt haben.«   »Ja«, sagten sie wie aus einem Mund und folgten dem Hokage. Währenddessen versuchte Naruto herauszufinden wie zum Teufel Minato das gerade gemacht hatte — er hatte nur den Boden berührt und konnte sagen wie viele Shinobi in der Umgebung waren? Jetzt verstand er, warum seine Bunshin komplett unnötig gewesen wären — nicht wenn Minato zu so etwas fähig war.   Er bereitete sich auf den Kontakt mit dem Gegner vor, hatte seine Hand schon über seiner Kunaitasche und scannte das umliegende Gebiet mit seinen Augen. Wenn sie angriffen, würden sie es vermutlich von hinten tun — ein richtiger Hinterhalt eben.   »Kakashi?«, fragte Minato immer noch mit bedeckter Stimme.   Der ANBU schien zu verstehen wozu Naruto nicht in der Lage war, denn er schob sein Stirnband nach oben und enthüllte sein Sharingan. Nach einem Augenblick zog er es wieder nach unten: »Ihr Chakra ist immer noch ruhig. Sie bereiten keinen Angriff vor.«   »Gut«, gab Minato zurück, »vielleicht haben sie uns erkannt und lassen uns ohne einen Kampf passieren.«   »Mit einem Mantel wie diesem«, gluckste Naruto leise, »werden sie dich sehr wahrscheinlich erkennen.«   »Ein Grund, warum ich ihn trage«, grinste Minato, »das und die Haare lassen mich aus der Menge hervorstechen.«   »Das dachte ich mir.«   Tatsächlich griffen die Shinobi nicht an. Ein Teil von Naruto fühlte sich erleichtert, ein anderer dagegen enttäuscht — nun, da er einen kleinen Eindruck von Minatos Fähigkeiten hatte, wollte er die ganze Show sehen.   Ohne eine Begegnung mit einem Gegner viel die Anspannung langsam von Narutos Körper ab. Fast der komplette Tag ihrer Reise verlief Ereignislos, selbst Kakashi hielt die Klappe und Minato schien in seinen eigenen Gedanken versunken. Erst als die Sonne begann den Horizont zu berühren, hatte Naruto das Gefühl ein déjà vu zu haben — Minato kniete sich wieder hin um den Boden mit der Hand zu berühren, sein Ausdruck dabei komplett leer: »Dieses mal sind es Fünf.« Er stand wieder auf und fuhr fort: »Ich frage mich, was sie nun vor haben. Wir sind in der nähe von Kirigakure.«   Kakashi verlor keinen Moment und schob sein Stirnband wieder nach oben und Naruto beschloss nicht nutzlos sein zu wollen und begann deswegen insgeheim in den Sennin Modus zu wechseln.   »Lauft einfach weiter. Lass sie den ersten Schritt machen«, sagte Kakashi während er das Gebiet absuchte. Nur ein paar Minuten später konnte Naruto das aufeinandertreffen von zwei Kunai hören — er drehte seinen Kopf und sah, wie sein Vater einen Angriff aus dem Hinterhalt blockierte, einen Angriff den er nicht gespürt hatte und das, obwohl er gerade die Energie der Natur sammelte.   »Wer seid ihr?«, knurrte der Shinobi aus Kiri und warf dabei Minato schon einen Blick voll abgrundtiefem Hass zu.   »Gott kannst  du nicht lesen?«, grummelte Kakashi und bekam deswegen einen tadelnden Blick von Minato, der zurückwich und sein Kunai wegsteckte: »Ich bin der Yondaime Hokage, Namikaze Minato. Ich will Mizu no Kuni nur passieren, da ich auf dem Weg zu einer Audienz mit dem Raikage bin.«   Der Shinobi winkte kurz mit seiner Hand worauf seine vier Kameraden neben ihm erschienen. Er schaute wieder zu dem Trio und schnaubte dann: »Ist das so? Jeder kann sich in den Yondaime verwandeln. Gib uns beweise.« »Ich sehe keinen Grund das zu tun. Ich habe keine Absicht gegen euch zu kämpfen — lasst mich und mein Team einfach passieren.« Der Shinobi grinste den drei breit entgegen: »Sei nicht so anmaßend, Blondie. Du zeigst mir jetzt einen Beweis oder dein kleines, widerliches Dorf muss sich einen Godaime suchen.«   Minatos Ausdruck verdüstere sich und Naruto konnte sehen, wie sein Chakra sich veränderte und nun nicht mehr ruhig und gleichmäßig floss, sondern sich in eine brodelnde Masse von Energie verwandelte. Der Hokage verengte die Augen und seine Lippen senkten sich zu einer grimmigen Linie, doch er sah nicht so aus als ob er etwas vorhatte.   »Was?«, lachte der Shinobi, »Hat es dir etwa—«   Es gab ein hörbares Aufschlagen als Minatos Rucksack auf dem Boden aufschlug — sein Besitzer war aber plötzlich verschwunden. Naruto runzelte verwirrt die Stirn ehe er seinen Kopf zu den Gegnern drehte — dort erschien Minato plötzlich wieder, fing ein Kunai in der Luft und hielt es sofort gegen die Kehle des Shinobi aus Kiri.   »War das für dich Beweis genug?«, schnaubte ihm Minato ins Ohr, seine Stimme Eiskalt. »K-Konohas Gelber Blitz!« keuchte ein anderer und wich zurück während sein Gesicht schnell an Farbe verlor. Seine anderen Teammitglieder pressten atemlos hervor: »Taichou, ich denke nicht, dass er ein Hochstapler ist! Wir sollten—«   Der Körper des Anführers zitterte vor unterdrückter Wut. »Schön«, presste er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, »Schön. Aber verlasst unser Land so schnell wie möglich — wir wollen hier keinen Konoha-Abschaum.«   Minato lies den Mann los und verstaute seine Waffe wieder in seiner Tasche. »Ich hatte nicht vor länger zu bleiben, als es nötig ist«, gab er ruhig zurück, ging zu seinem Rucksack und bückte sich, um ihn aufzuheben.   Der Kiri Shinobi schien es jedoch zu stören, dass der Yondaime sie nicht sonderlich ernst nahm. Er zückte ein Kunai und stürmte in Richtung Minato um ihm zum Abschied noch eine Fleischwunde zu verpassen.   »Glaub ja nicht, dass du mir einfach den Rücken zudrehen könntest du Bastard!«   Schneller als das Auge wahrnehmen konnte, verschwand Minato wieder, sogar noch bevor Naruto sich bereit machen konnte ihn zu verteidigen. Kakashi bemühte sich nicht einmal eine Kampfhaltung anzunehmen während Minato wieder hinter dem Shinobi erschien, ihn an seinem Kragen packte und auf den Boden warf, bevor er sich zu ihm hinunterbeugte und eines seiner Kunai neben ihm in den Boden rammte — nur Zentimeter von seinem Gesicht entfernt.   Der Kiri Shinobi beäugte ihn mit blassem Gesicht, welches sich mit furcht füllte und sein Körper begann leicht zu zittern. Ein Moment der angespannten Stille legte sich über sie, ehe Minato mit einer Stimme so kalt wie Stahl sagte: »Ich sagte, dass ich nur passieren wollte. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?«   Der Shinobi brachte es fertig mit seinem Kopf ein nicken anzudeuten bevor er hörbar schluckte: »J-Ja.«   Minato zog geschwind sein Kunai wieder aus dem Boden: »Lass mich dir einen letzten Tipp geben — es wird kein drittes mal geben.« Er drehte sich wieder um und hob seinen Rucksack auf, bevor er sein Kunai wieder darin verstaute. Minato begann weiterzugehen, Kakashi folgte ihm und nach einem kurzen Augenblick des Zögerns — hauptsächlich weil er immer noch überwältigt davon war das Hiraishin zwei mal gesehen zu haben — folgte auch Naruto.   Als sie nicht mehr in der Reichweite der Gegner waren, schloss Naruto auf, um neben seinem Vater zu laufen. »Das war unglaublich!«, strahlte er ihn an, »Glaubst du du könntest es mir — vielleicht? — beibringen?«   Minato lächelte ihn sanft an, wobei all der Mordlust wie weggewaschen war: »Ich würde es liebend gerne Naruto, doch ich fürchte wir werden nicht genug Zeit dafür haben. Ich will deine Fähigkeiten nicht anzweifeln, aber du wirst mindestens einen Monat brauchen und eigentlich will ich dich sobald wir wieder zurück sind nach Hause schicken.«   »Oh«, gab Naruto enttäuscht zurück, »Vielleicht könntest du es mir ja erklären? Dann könnte ich es selbst versuchen wenn ich wieder zuhause bin!« »Ich habe eine bessere Idee«, sagte der Hokage, »ich zeige dir die Schriftrolle — und da mein Waffenlager offensichtlich irgendwann einmal für jedermann zugänglich wird hast du alle Zeit der Welt wenn du wieder zurück bist.«   »Das wäre großartig!«   »Viel Glück damit«, grinste Kakashi. Naruto warf ihm einen bösen Blick zu. Der ANBU gluckste: »Ich will dich nicht beleidigen, aber das Hiraishin ist verdammt schwierig zu lernen. Ich habe es nicht richtig hinbekommen. Eigentlich hat niemand es hinbekommen nicht einmal Jirayia-sama oder Sandaime-sama. Also, wenn du es wirklich hinbekommst werde ich dich über alles Respektieren.«   Naruto juckte es in den Fingerspitzen in sein Unterbewusstsein zu gehen und nach dem Chakra des Kyūbi zu greifen — einfach um ihnen zu zeigen, dass er eine Möchtegern-Version des Hiraishin hatte, wenn er im Rokudõ Modus war. In der Lage zu sein, das richtige Hiraishin anzuwenden wäre aber noch viel besser, da sein Rikudõ Modus noch begrenzt war, weil der Kyūbi ein unkooperativer, schlechter Witz eines treuen Bijū war. Wenn er unabhängig des Rokudõ Modus wäre, könnte er jeden Kampf gewinnen.   »Hör nicht auf ihn«, lachte Minato, »Kushina hat es bereits hinbekommen sich zumindest für einen kurzen Moment zu teleportieren. Es ist nicht unmöglich zu lernen.«   »Wenn ich das Chakra deiner Frau hätte, würde ich es auch versuchen«, schnaubte Kakashi, »Abgesehen davon war Kushina immer schon ein Glückspilz.«   »Wie wahr.«   OoOoO   Der Tag verging und das Trio konnte ohne einen weiteren Zwischenfall Kirigakure erreichen. Zumindest bis sie das Haupttor des Dorfes erreichten. Der Jonin, der für die Wache eingeteilt worden war schaute Minato mit einem wissenden und doch misstrauischen Blick an. Der Hokage versuchte es zuerst auf die nette Art. »Guten Abend«, begann er und trat einen Schritt näher, »Ich bin der Yondaime Hokage, Namikaze Minato.«   »Das kann ich sehen.«   »Gut«, erwiderte der Blonde und gestikulierte zu seinen zwei Begleitern, »Meine Kameraden und ich würden gerne für eine Nacht in Kirigakure bleiben und morgen früh gleich wieder aufbrechen um Kumogakure zu erreichen.«   Die Wache schaute weder besonders überzeugt, noch in der Stimmung danach aus sie passieren zu lassen. »Ich brauche von euch erst eine Durchreisegenehmigung, Hokage-sama«, sagte er trocken und wie um zu verdeutlichen, dass es ihn nicht interessierte wen er vor sich hatte, begann er seine Fingernägel zu untersuchen.   Minato winkte mit der Hand und Kakashi nieste plötzlich lautstark. Narutos Körper zuckte, ob des lauten Geräusches — und als der ANBU sich wieder aufrichtete  starrte er den Wach-Jonin mit seinem Sharingan an.   »Schau, ich war wirklich unter Zeitdruck und konnte deswegen keine mehr Organisieren«, lächelte Minato, »Ich bin mir sicher, dass es kein Problem sein sollte, wenn wir nur eine Nacht bleiben wollen richtig?«   Die Gesichtszüge des Jonin erschlafften und er sah fast so aus als würde er gleich einschlafen. Seine Stimme war dösig und langsam als er antwortete: »Natürlich Hokage-sama.« Er deutete in die Richtung des Dorfes, welches er bewachte: »Bitte, geht doch weiter und genießt euren Aufenthalt.«   »Vielen Dank«, entgegnete er und schaute dabei zu, wie Kakashi den Jonin dazu brachte eine Aufenthaltsgenehmigung zu schreiben und mit einem Stempel abzuzeichnen.   »Gut gemacht«, grinste er den ANBU an während er die Genehmigung zusammenfaltete und in seiner Weste verstaute. »Eine meiner leichtesten Übungen«, grinste Kakashi und versteckte sein Sharingan wieder, »las uns ein nettes Hotel finden. Ich bin unglaublich Hungrig.«   Naruto war noch nie in Kirigakure gewesen und er war erstaunt, dass es, zumindest was die Architektur betraf, nicht sonderlich von Konoha unterschied. Es war eine geschäftige Nacht und die drei mussten sich durch die Menge quetschen, bis sie ein Hotel gefunden hatten. Es hörte auf den Namen ›Hoshino Hotel‹ und sie ergatterten eines der letzten Zimmer.   Das erste was die drei beschlossen zu tun, war ein Bad in den heißen Quellen des Hotels zu nehmen um sich von der Erschöpfung und des Drecks ihrer reise zu entledigen. Naruto fühlte sich wie im Himmel als er sich in das heiße Wasser gleiten lies. Er legte glücklich ein heißes Handtuch auf seinen Kopf, lehne sich zurück und schloss die Augen: »Ahhhh, tut das gut.«   Kakashi hatte sich ein Handtuch um Kopf und Gesicht gewickelt — ernsthaft, er lies es nie verdeckt — und betrat das Becken. »Wow, das ist kochend heiß!«, keuchte er und lies seinen Körper langsam hineingleiten.   Minato gluckste, lies sich bis zum Kinn in das Wasser sinken und schloss die Augen: »Es hat seinen Grund warum man es heiße Quelle nennt Kakashi.« Er tauchte mit dem Kopf für knapp zwei Sekunden unter bevor er wieder auftauchte und sich das Wasser aus den blonden Haaren schüttelte.   »Wenn alle deine Geschäftsreisen es beinhalten bei einer heißen Quelle halt zu machen, ist das erste was ich mache, wenn ich wieder zurück bin Hokage zu werden«, seufzte Naruto vor Entspannung und genoss, wie das heiße Wasser seine Muskeln entspannte, »beschwere dich niemals über dein Leben.« Minato gluckste erneut und lehnte sich gegen die Steinwand: »Habe ich nie, werde ich nie.«   Die Drei genossen still das heiße Wasser, wobei nur die Geräusche der anderen Gäste zu hören waren. Naruto döste vor sich hin bis er plötzlich die Stimme einer Frau hören konnte. Er öffnete ein Auge und linste nach hinten und konnte das Frauenbad sehen, welches nur von einer weiteren Reihe an Steinen von ihrem getrennt war. »Nein du Idiot, der größere Blonde!«, kicherte eine Frau und versuchte gedämpft zu sprechen. Naruto verzog das Gesicht und drehte den Kopf um zu Minato zu schauen, der so aussah, als ob er wirklich eingeschlafen war.   »Oh, du meinst ihn!«, sagte eine weiter Stimme, der man die Erkenntnis anhören konnte, »Oh, er sieht so gut aus!« Sie fing an zu kichern, wie aus Verlegenheit. »Ist das nicht… doch oder? Konohas Gelber Blitz?«, sagte die erste Stimme und klang dabei leicht misstrauisch.   Naruto runzelte die Stirn — Minato hatte hier eindeutig eine keine Fangemeinde. Die eine Stimme schien dagegen Skeptisch zu bleiben: »Ernsthaft nur weil er blonde Haare hat heißt es nicht, dass es dieser Typ ist.«   »Wie viele blonde Kerle kennst du?« »Sie doch still, Suri-chan«, erwiderte sie und es entstand eine kleine Pause, »Es ist nie und nimmer der echte Gelbe Blitz. Warum sollte er denn in Kirigakure sein? Seit diesem verdammten Krieg konnte ich Konoha nie wieder besuchen ohne misstrauische Blicke zu ernten. Ich bezweifle, dass er hier in einer heißen Quelle baden wird.«   »Ich will ihn Fragen!«, sagte die erste Stimme und Naruto hörte es auf den Steinen plätschern. Als er seinen Kopf drehte sah er die Frau über die Steine klettern wobei sie sich ein nasses Handtuch umgewickelt hatte um sich zu bedecken, oder zumindest die nötigsten Teile zu bedecken.   »Woah!«, keuchte er als er komplette Sicht auf ihre Oberschenkel hatte — und zu Teilen auch auf die Körperregion dazwischen. Seine Haut war durch den heißen Dampf ohnehin schon heiß aber nun kochte er förmlich. »Entschuldigung!«, rief sie, stolperte fast über die rutschigen Steine und versuchte ihr wirklich kurzes Handtuch zurecht zu rücken, »es tut mir leid dich zu stören, aber könnte ich dich etwas fragen?«   Minato, der aufgrund der Hitze fast eingeschlafen wäre, schreckte hoch und starrte die Frau an — erst als er bemerkte, dass er eine Frau ansah, deren Handtuch gerade so ihre intimen Stellen verdeckte weiteten seine Augen sich vor Erstaunen: »Eh… ja?«   »Nicht das ich den Anblick nicht schön finden würde«, sagte Kakashi trocken, »aber das hier ist das Männerbad. Würden Sie sich daher besser bedecken, meine Dame?« »Oh«, kicherte die Angesprochene und zog ihr Handtuch weiter nach unten; die Aufmerksamkeit der anderen Männer die sich in der heißen Quelle entspannten hatte sie schon komplett eingenommen, »Tut mir leid, aber meine Freundin wollte mir nicht glauben, dass Sie der Yondaime Hokage sind.« Sie lächelte freundlich: »Können sie Ihr bitte die Wahrheit sagen?«   Minato kicherte in dem Versuch die Situation zu handhaben. Naruto stellte sich bereits vor, wie er den Mädchen seine Identität offenbarte — er wettete darauf, dass sie dann zu ihm ins Wasser springen würden und nie mehr von seiner Seite weichen würden. Doch Minato hatte eine Überraschung für ihn parat: »Es tut mir leid dich zu enttäuschen, doch ich bin nicht der Yondaime Hokage.«   Ihre Augen weiteten sich vor Erstauen, wobei es Naruto nicht anders erging: »Nicht wahr!«   Er zuckte mit einem entschuldigenden Lächeln die Achseln — es war genau so ein Lächeln auf das man nicht böse sein konnte. »Tut mir leid«, wiederholte er, »aber mach dir keinen Kopf. Viele Leute verwechseln mich. Es sind die Haare.«   »Oh«, sagte sie ehrlich enttäuscht, »aber du kommst aus Konoha, richtig?«   Kakashi rollte mit seinem sichtbaren Auge und verbarg sein Gesicht bis zur Nase im Wasser. Naruto musste immer noch die Situation verarbeiten, da sein Gesicht praktisch direkt unterhalb der Frau war und er somit immer noch einen ungehinderten Blick hatte— nun begriff er langsam warum Jirayia die heißen Quellen so geliebt hatte, vor allem die gemischten. Es war nicht nur das Spannen sondern das gesamte Paket.   »Das ist richtig, ja«, antwortete Minato auf ihre Frage mit einem aufrichtigen Lächeln, »wir sind auf einem Trip nach Kumo, deswegen sind wir hier.«   Sie schien nicht so wie all die anderen Shinobi besorgt zu sein, dass sie aus Konoha kamen: »Gut, vielleicht könntet ihr dann einmal mit eurem Hokage reden und ihn dazu bringen seinen Hintern hoch zu bekommen und eine Art Vereinbarung mit dem Mizukage zu treffen — diese Feindseligkeit zwischen unseren Dörfern nervt gewaltig!«   Minatos Gesicht zeigte aufrichtiges Mitgefühl: »Ich kann dir versichern, dass Konoha nichts mehr will, als sich mit Kirigakure wieder zu versöhnen.« »Oh.« Er zuckte erneut mit den Achseln: »Tut mir leid.« »Ist schon in Ordnung, es ist nicht deine Schuld«, sagte sie und begann wieder zurück zu klettern, »Man sieht sich dann!«   »Sicher«, erwiderte Minato und seufzte dann schwer. Naruto konnte die zwei Mädchen entfernt zanken hören und begann sich zu wundern wieso Minato sie angelogen hatte.   Ah, nun. Es war nicht seine Angelegenheit und er musste ihn nicht auch noch mit unnötigen Fragen belästigen, vor allem, da Minato wieder seine Augen schloss und in einen leichten Schlummer abdriftete.   Nach einer knappen Stunde in den heißen Quellen fühlte sich Narutos Haut komplett aufgeweicht an, kurz davor sich von seinen Knochen zu lösen. Er öffnete seine Augen als er das plätschern von Wasser hören konnte und sah dass Minato aus dem dampfenden Wasser stieg, seine Arme streckte und ein Gähnen unterdrückte. »Wenn ich noch länger in dem Wasser bleibe wird sich meine Haut ablösen«, witzelte er, »bleibt ihr noch?«   »Nein ich fühle mich schon durchgekocht«, sagte Kakashi und stieg ebenfalls aus dem Wasser, »und ich bin hungrig.«   »Ja ich auch«, stimmte der Hokage zu,« Lass uns einen Platz zum essen finden.«   »Ich sehe, dass ich überstimmt wurde«, gluckste Naruto und folgte Kakashi und Minato zu den Duschen und Umkleiden wobei er sich immer noch fragte, warum Minato wegen seiner Identität gelogen hatte und vor allem warum es Kakashi anscheinend überhaupt nicht zu kümmern gehabt hatte. Es schien für den Yondaime Hokage normal seine wahre Identität zu verbergen, selbst vor Leuten, die überhaupt keine böse Absicht hinter der Frage hatten.   Er beschloss seinen Vater zu fragen, da es ihn sonst noch die ganze Nacht durch nerven würde und wenn Naruto etwas hasste, dann war es, wenn er von sinnlosen Gedanken um den Schlaf gebracht wurde. Er duschte und trocknete sich schnell ab und schlüpfte dann in den grauen, lockeren Yukata, den das Hotel für seine Gäste bereithielt.   Zurück in ihrem Zimmer machte sich das Trio bereit, liessen jedoch ihre Shinobiausrüstung zurück und behielten ihre Yukata an, wobei Naruto jedoch sehen konnte, dass Minato ein Kunai unter seinen Klamotten verbarg. Kakashi wollte in ein Shabu-Shabu Restaurant gehen und nach einer knappen halben Stunde in der sie durch Kirigakures bevölkerte Straßen wanderten, fanden sie ein nettes und bequemes Restaurant, welches fast bis auf den letzten Platz gefüllt war mit Leuten, die offenbar die gleiche Idee wie sie hatten.   Minato organisierte ihnen eine kleine Sitzecke und als sie es sich bequem gemacht hatten nahm die Bedienung auch schon ihre Bestellung auf. Während sie auf ihr Essen und Trinken warteten schaute Naruto zu Minato und beschloss, dass jetzt die perfekte Zeit für ein wenig smalltalk war: »Ne, Minato warum hast du die Mädchen von vorhin angelogen?«   »Hm?«, gab der Hokage abwesend zurück, da er damit beschäftigt war die Leute um sie herum zu beobachten. Er drehte seinen Kopf Naruto zu und nahm sich einen Kräcker aus einer Schale auf ihrem Tisch, ehe er fortfuhr: »Oh, du meinst die von der heißen Quelle?« »Nun«, sagte er gedehnt und rutschte ein wenig auf seine Platz umher, »ich war wirklich nicht in der Stimmung dazu.«   »Nicht in der Stimmung für was?«   Minato zuckte zu Antwort mit den Achseln. »All die Hokageangelegenheiten«, erklärte er und nahm sich einen weiteren Kräcker. Kakashis Magen knurrte lautstark, was ihn die Stirn runzeln lies. Er war sichtlich ungeduldig und tippte mit seinen Fingerspitzen schon gegen den hölzernen Tisch.   Minato fuhr mit seiner Erklärung fort: »Ich fühle mich schon alleine dadurch nicht wohl als Konoha Shinobi durch Kirigakure zu gehen, da muss nicht auch noch die Nachricht die Runde machen, dass der Yondaime Hokage hier ist. Du bist aus der Zukunft und bist zu jung um wirklich zu verstehen, wie schwierig die Situation hier im Moment ist.«   Kakashi nickte abwesend.   »Schau, manchmal ist es weise nicht herumzubrüllen wer du wirklich bist. Wir würden keine ruhige Minute mehr haben, wenn die Leute wüssten wer ich bin.«   »Ist es so schlimm?«   Minato nickte, aß seinen Kräcker, nahm sich gleich einen weitern und winkte damit um seine Aussage zu untermalen: »Ja. So sehr ich es ja auch bereue, doch keiner meiner diplomatischen Verhandlungen scheinen Erfolgreich zu sein. Es im Detail zu erklären würde zu lange dauern und viel zu weit ausholen, doch es ist genug für dich zu wissen, dass wir uns praktisch auf einem Mienenfeld bewegen.«   Naruto schüttelte den Kopf: »Du bist der Hokage. Die Leute sollten Respekt vor dir haben unabhängig davon aus welchen Land du kommst.«   Minato gluckste begleitet von Kakashi: »Es geht nicht darum den Titel des Kage zu tragen Naruto.« Er schaute kurz aus, wie wenn er sich an etwas erinnern wollte: »Hm, ich sage dir, was Sarutobi-sama nach meiner Ernennung gesagt hat: Es geht nicht darum wie stark ein Shinobi ist oder wie viele Ninjutsu er gemeistert hat. Das ist eine sehr oberflächliche Denkweise. Jeder kann ein paar Jutsu meistern und ein wenig Papierkram erledigen. Es gibt etwas, was du brauchst um ein guter Kage zu sein — Durchhaltevermögen. Die Bürde, die man tragen muss ist sehr schwer und du musst sie für eine lange Zeit tragen. Nur wenige haben die Stärke das zu tun.« Er seufzte tief, schob sich den Kräcker in den Mund und kaute ihn schnell: »Ja, die Menschen in Konoha respektieren mich trotz meiner, sagen wir einmal, unbeliebten Abstammung.«   »Welche Abstammung?«, witzelte Kakashi und erntete sich dadurch einen gespielten klaps auf den Hinterkopf. Er starrte seinen ehemaligen Sensei finster an während dieser fortfuhr: »Wo war ich? Ah ja, die Bürger von Konoha sind mit meiner Arbeit zufrieden — doch das liegt daran, dass Hi no Kuni und Konoha gesund und wohlhabend sind. Sie müssen keine Hungersnot oder Armut leiden. Der Krieg hat hauptsächlich hier in diesem Land stattgefunden und abgesehen von Kiri sind viele ländliche Regionen immer noch schwer verwüstet. Natürlich erwarten die Leute von dem Hokage den Nachbarländern zu helfen, doch es gibt so wenig was ich tun kann.«   »Oh, ich glaube ich begreife es langsam…«, murmelte Naruto zu sich selbst und nahm sich auch einen Kräcker. Sie waren wirklich salzig und Naruto wunderte sich, wieso sein Vater sie aß, als wären sie lecker.   Der Hokage zuckte erneut mit den Achseln: »Das ist auch ein Grund für das Treffen mit dem Raikage. Die Bijū sind eine gewaltige Macht, hauptsächlich militärischer Natur. Jedes der großen Dörfer hat einen Jinchūriki — und der Kyūbi war schon immer im Besitz von Konoha. Die anderen Länder, auch wenn sie mehr Jinchūriki haben als wir, beschuldigten und schon immer dass wir seine immense Macht nicht teilten. Was die Leute jedoch immer nicht verstehen wollen und ich weiß nicht warum das so ist, ist die Tatsache, dass der Kyūbi anders ist als die anderen Bijū.«   ›Wow, erzähl mir etwas neues‹, sagte Naruto sich sarkastischerweise selbst und spürte wie der Kyūbi in ihm sich regte. Der Fuchs war wirklich unglaublich nervtötend zu handhaben und das war noch eine Untertreibung.   Minato wurde von der Bedienung unterbrochen, die ihnen ihre Getränke brachte. Als sie wieder alleine waren schenkte Minato sich einen Becher warmen Sake ein und trank es genüsslich: »Vor allem der Raikage hat immer schon versucht den Kyūbi in seinen Besitz zu bringen, doch es gibt kaum einen anderen Clan wie den Uzumaki Clan, der ihn kontrollieren könnte — nicht einmal im Ansatz und ich rede hier nur davon das Chakra überhaupt aufzunehmen. Komplette Kontrolle über solch eine Masse an bösartigem Chakra zu haben verlangt eine Menge von einem. Nicht einmal Kushina — die wirklich spezielles Chakra hat — hat volle Kontrolle über den Kyūbi. Und wenn ich mich richtig erinnere konnte Uzumaki Mito, der erste Jinchūriki des Kyūbi, es ebenfalls nicht.«   ›Nur fürs Protokoll‹, dachte Naruto und machte ein mürrisches Gesicht, ›der dritte Jinchūriki ist wirklich nah dran.‹   »Also, du siehst warum die Leute nur die Macht, jedoch nicht das Risiko sehen«, fügte Kakashi hinzu, »der Kyūbi ist eine unglaublich miese Angelegenheit.« Er fing dann an breit zu grinsen: »Doch wem erzähle ich das, richtig?«   Naruto starrte den Jungen finster an: »Richtig.«   Minatos Gesicht erschien ihn auf einmal wie ein offenes Buch zum lesen — all seine Sorgen, seine Ängste waren für Naruto deutlich zu sehen und Mitleid machte sich in seinem Herzen breit. Der Hokage seufzte tief: »Manchmal wünschte ich, dass der Kyūbi nicht im Besitz von Konoha wäre. Es würde so viele Dinge einfacher machen, nicht nur für mich und Kushina sonder für alle.« Er gluckste dann: »Ich vergesse immer, dass du doch viel mehr weißt als wir. Ich wette ich erzähle dir nichts neues, richtig?«   »Nicht wirklich, nein«, gab Naruto zu, »doch das ist in Ordnung.«   Minato schenkte sich einen neuen Becher Sake ein, trank ihn jedoch nicht sofort: »Also, was du wissen solltest ist, dass es wirklich schwer ist mit dem Raikage umzugehen, sogar noch mehr als mit Fugaku. Bitte sei bedacht, was du sagst.«   »Hab’s kapiert.«   Minato lächelte und trank dann seinen Alkohol. »Großartig. Nun würde ich sagen dass wir morgen so gegen Sieben oder Acht Uhr aufbrechen. Das sollte früh genug sein. Und jetzt genug davon, das Thema deprimiert mich.« Er bekam zustimmendes nicken von seinen Teammitgliedern. »Also, wo bleibt denn jetzt unser Essen.«   »Ja, ich werde langsam grantig«, knurrte Kakashi und spielte schon nervös mit seiner Serviette. Sein Leiden endete nach knapp zehn Minuten und die drei genossen ihr Barbecue. Als sie fertig waren und Minato gezahlt hatte verließen sie das Restaurant und machten sich wieder auf den Weg in ihr Hotel. Die Luft war kühler geworden und um einiges angenehmen, doch die Straßen waren immer noch dicht bevölkert. Sie passierten einen Stand welcher Dango verkaufte und Kakashi konnte Minato davon überzeugen ihm ein wenig zu kaufen. Während der ANBU genüsslich seine Süßigkeiten aß schien Minato zu bemerken, dass Naruto über etwas nachdachte.   »In Gedanken verloren?«   »Sozusagen«, nickte Naruto, »ich bin aus der Zukunft und weiß trotzdem noch nicht alles was passieren wird. Das ist wirklich merkwürdig.« »Keine Sorge«, beruhigte Minato ihn, »es ist am besten sich nicht allzu große Gedanken darüber zu machen.«   Doch es geschah genau das Gegenteil — den gesamten Rückweg über konnte Naruto Minatos Worte nicht aus seinen Gedanken verdrängen. Nicht nur was er darüber gesagt hatte der Hokage zu sein sondern auch das Gespräch, welches er mit Kakashi hatte. Er verstand ihn einfach nicht — er hatte so viele Möglichkeiten, warum also ergriff er sie nicht? Warum trug er die Bürde, warum dachte er so wie er es tat?   Er beobachtete ihn, wie er bei einer Buchhandlung anhielt und durch das Schaufenster blickte. Minato war kein Dummkopf, er war nicht schwach also warum handelte er so wie er es tat? Er verbarg seine Identität, vermied Kämpfe, war bescheiden was seine Fähigkeiten anbelangte und doch trug er seinen Mantel mit seinem Titel auf die Rückseite gestickt. Was war so gut daran der Hokage zu sein, wenn man nicht seine Vorteile daraus zog? Tsunade hatte ihm einmal erzählt, dass sein Vater niemals einen unüberlegten Schritt getan hatte und immer alles genau durchgeplant hatte bevor er etwas anging. Wenn dem so war wünschte Naruto, er könnte seine Gedanken lesen. Er wusste dass er nicht so kalt und unbesorgt war, um das zu ignorieren was er schon wusste — sein bevorstehender Tod und die Konsequenzen davon. Er wusste, dass er den Geburtstag seines Sohnes nicht überleben würde, warum also blieb er so gelassen und ruhig? Wenn Naruto in seinen Schuhen stecken würde und das alles wissen würde, wäre er alleine bei den Gedanken daran schon geplagt gewesen. Wenn er genau darüber nachdachte könnte er es nicht einmal ertragen die Teenager Version seines Sohnes zu sehen. Ein Gedanke traf ihn wie ein Schlag ins Gesicht — wenn dein eigener Sohn vor dir steht und du dein eigenes Bedauern in seinen Augen sehen würdest, wie würdest du dich dabei fühlen?   Sie betraten das Hotel und als sie in ihr Zimmer kamen lies sich Kakashi sofort auf seinen Futon fallen und bemühte sich nicht einmal darum sich bequemere Klamotten für die Nacht anzuziehen. Narutos erschöpfter Körper und seine müden Glieder verlangen von ihm das selbe zu tun, weswegen er sich setzte und mit einem langen Gähnen sich bis auf die Unterhose auszog.   »Ich bin gleich wieder zurück«, sagte Minato lächeln und verließ den Raum während Naruto bereits unter seine Decke schlüpfte. Er schaute zu Uhr und runzelte dann die Stirn: »Eh? Es ist schon fast Mitternacht!«   »Ich weiß. Ich sagte doch, dass ich gleich wieder zurück bin.«   »O-Okay«, nickte er und fühlte sich dabei, wie wenn er ihn beleidigt hätte während er dabei zusah wie Minato den Fusuma lautlos hinter sich zuzog. Mit immer noch gerunzelter Stirn ließ er sich auf seinen Rücken fallen und atmete einmal tief druch.   »Mach dir keine Sorgen«, hörte er Kakashis verschlafene Stimme, »Minato kann manchmal komisch sein. Akzeptier es einfach.«   »Na gut.«   Die Minuten vergingen, Minuten die allmählich zu Stunden wurden in denen nur Kakashis Atmen und die Geräusche der Stadt die Stille durchbrachen. Naruto wünschte er würde sich über Minatos Abwesenheit nicht sorgen, doch er tat es trotzdem. Ein unangenehmes Gefühl stieg in seiner Seele empor, etwas, was er ignorieren wollte, da er wirklich schlafen und sich erholen wollte, doch er wusste dass er so lange wach bleiben würde, wie ihm die Situation Sorgen bereiten würde. Je mehr Zeit er hatte darüber nachzudenken — was recht viel war, da Minato eine weitere Stunde lang nicht auftauchte — desto mehr begann er sich über den Mann zu ärgern. Kakashi hatte recht — warum saß er nur da und ließ alle geschehen? Das war seine Familie, sein Leben — er sollte nicht herumsitzen, ein Buch lesen und so optimistisch sein. Eine Stimme erschallte ein seinem Kopf, dass er sich nicht so hineinsteigern sollte, doch er hörte nicht hin. Er ignorierte sie gekonnt und beschloss seinen Vater zu finden und ihm zu sagen, was er von seinem statischen Verhalten dachte.   Naruto kämpfte sich aus seiner Decke und stand auf, doch als er auf seinen Füßen stand, konnte er sich auf einmal nicht mehr bewegen, wie wenn seine Muskeln starr geworden waren. Er begriff dass nichts, was er sagen würde Minato dazu bringen würde seine Meinung zu ändern, vermutlich nicht einmal die blanke Wahrheit. Nun, was war schlimmer? Etwas nicht tun können zu obwohl man es wollte oder in der Lage zu sein etwas zu tun aber es nicht tun wollte? Wer war hier das Opfer — Minato oder er selbst? Der Vater, der seinem Sohn aus der Zukunft gegenüberstand, welcher verwaist und einsam war, oder der Sohn, der seinen glücklichen Vater sah und von seinem schrecklichen Schicksal wusste?   Es gab niemanden zu beschuldigen und auch wenn Naruto nichts mehr wünschte, als mit seinem Finger auf jemand anderen als sich selbst zu zeigen, musste er akzeptieren, dass es seine eigene Schuld war, dass es sich im Moment so fühlte wie er es tat. Er lud sich selbst den ganzen Druck auf und sagte sich immer wieder selber, dass es besser war still zu sein und es so zu genießen wie es war.    Er brauchte frische Luft, zum Teufel mit Minato und wo auch immer er war. Naruto musste sein Herz beruhigen und dafür gab es nichts besseres als die Angst auszulaufen. Er wickelte sich geschwind seinen Yukata um den Körper und verließ das Zimmer. Das Hotel war ruhig und alle Gäste schliefen schon, weswegen Naruto sich bemühte keine lauten Geräusche zu machen. Die hölzernen Treppenstufen knarzten unter seinem Gewicht als er sie hinabstieg und in Richtung Rezeption ging. Dort wurde er von einer jungen Frau gegrüßt, welche die Nachtschicht hinter dem Tresen machte und Naruto erkannte sie als eine der Frauen von den heißen Quellen. »Kannst du nicht schlafen junger Mann?«, fragte sie freundlich und hielt einen Becher mit grünen Tee zwischen ihren Händen während sie der leisen Musik aus dem Radio lauschte.   Naruto nickte: »Ja.«   Sie kicherte ein wenig: »Nun, dann bist du nicht der einzige.« Sie nickte in Richtung der Tür: »Dein Freund hat auch seine Probleme damit.«   Er verzog das Gesicht bevor ihn die Erkenntnis traf und er sich zu der Tür umdrehte. Seine Schritte wurden auf einmal langsam und zögerlich, wie wenn er auf dünnem Eis laufen würde. Er Atmete einmal tief durch bevor er das Hotel verließ.   Minato saß auf einer Bank, ein Notizbuch in auf dem Schoß und ein Bleistift in der Hand. Er kritzelte Wörter auf die Seiten, versunken in seinen Gedanken mit einem schwermütigen, aufrichtigen Ausdruck im Gesicht — und Naruto dachte, dass in diesem Moment der Hokage mehr denn je er selbst war. Und da war sie schon wieder, diese Wand aus Glass zwischen ihnen. Es gab so viel zu sagen, so viele Wörter auf seiner Zunge bereit dafür ausgesprochen zu werden und doch war er nicht dazu imstande. Selbst wenn er es täte würde Minato nichts hören, nicht eine Silbe würde ein Geräusch machen geschweige denn irgend einen Sinn ergeben.   »Ich wusste du würdest kommen«, sagte Minato mit einem grinsen auf den Lippen, »hast du vergessen was ich über neugierige Personen gesagt habe?« Er hielt im schreiben inne und schloss das Notizbuch.   »Ah ja, was das betrifft…«, sagte Naruto und kratzte sich am Hinterkopf, »ich habe mir irgendwie Sorgen gemacht.«   »Ich denke du bist einfach nur neugierig.«   »Nein, besorgt.«   »Schön, ich glaube dir.«   Naruto setzte sich neben ihn und nickte in Richtung des Notizbuches: »Was schreibst du? Ein Buch?«   Minato lachte. »Ich habe überhaupt kein Talent zum schreiben«, sagte er und machte dann eine kurze Pause bevor er antwortete: »es ist eine Art Tagebuch.«   »Ein Tagebuch?«   Minato zuckte abschätzig mit den Achseln. »Ich habe viel, über das ich nachdenke«, sagte er und tippte mit seinem Stift auf den Rücken des Buches, »es hilft mir dabei nicht die Richtung zu verlieren. Kushina hat es mir zu meinem letzten Geburtstag geschenkt.«   »Oh«, gab Naruto zurück, »ich verstehe.«   Das sorglose und sanfte lächeln seines Vaters zu sehen tat es schon wieder — er vergas seine Zweifel, seinen Ärger und stattdessen lies es in komplett entspannen. Wenn diese plötzlichen Gefühlswechsel so weitergehen würden, würde er sicher bis zu dem Ende seines Aufenthaltes hier noch wahnsinnig werden. Wann immer er seinen Vater ansah fühlte er sich beschützt, wie wenn nichts in der Welt ihn verletzten könnte. Es war dieses Gefühl, wonach er sich schon immer gesehnt hatte. Die Geborgenheit und den Schutz, etwas was er noch nie in seinem Leben von jemandem bekommen hatte; und wann immer er alleine war, fühlte er diese sinnlose Wut gegen den Mann, die scheinbar aus den Nichts zu kommen schien. Minato war nachdenklich doch er schüttelte den Kopf: »Ich dachte die frische Luft würde mir dabei helfen meinen Kopf frei zu bekommen, doch ich lag falsch.«   »Fühlst du dich besorgt?«   Er gluckste: »Ich muss zugeben, dass sogar ich nervös werde wenn es um den Raikage geht. Manchmal bezweifle ich, dass diese Mann etwas anderes versteht als das Kämpfen mit roher Gewalt.« Minato lachte vor Ironie über seinen eigenen Witz. »Aber mach dich keine Sorgen um mich Naruto«, sagte er, lehnte sich zurück und blickte in den dunklen Himmel. Etwas war komisch an Minato, wie wenn er etwas zurückhalten würde. Ja Naruto war nicht jemand, der seine Gefühle immer frei zeigte, doch hatte er keine Hemmungen gegenüber den Menschen denen er vertraute.   »Also, über was grübelst du nach?«, brummelte er und starrte dabei auf den Boden, »ich meine… du scheinst wirklich nicht der Typ zu sein der lange über dinge brütet.«   Minato musste Lachen: »Ah, Naruto… du bist witzig.« Er atmete einmal tief durch: »Weißt du, manchmal fühle ich mich, als wäre ich wirklich alt. Ich meine, ich bin 27 Jahre alt, doch ich fühle mich, als hätte ich schon hundert gelebt. So viel passiert… in so einer kurzen Zeit und ich glaube, dass etwas dabei verloren gegangen ist… und ich fühle, als ob ich wüsste was es war, doch zur selben Zeit bin ich so Ratlos.«   »Das kapiere ich nicht«, antwortete Naruto ehrlich und kratzet sich an der Stirn. Er hatte sich nie wirklich im philosophischen Denken und Reden wiedergefunden, egal bei welcher Situation: »Du gibst echt komisches Zeug von dir mann.«   »Ich denke du musst mich nicht verstehen«, nickte sein Vater, »manchmal wenn ich alleine bin, neige ich dazu komische Gedanken zu entwickeln. Es ist nichts gefährliches.« Er schloss die Augen, wie wenn er die Stille genießen würde, die sie wieder umschloss und sein Körper schien sich zu entspannen. Er atmete noch einmal tief durch: »Ah, es ist eine friedliche Nacht.«   Naruto nickte abwesend und spielte mit dem Ärmel seines Yukata. Etwas in ihm fühlte sich Rastlos an, juckte unter seiner Haut und plötzlich fühlte er, was sein Vater beschrieben hatte, doch benennen konnte er es nicht. Sein Körper wollte sich bewegen, er war nicht der Typ zum still dasitzen weswegen er versuchte das selbe zu tun wie wenn er die natürliche Energie anzog, doch es funktionierte nicht. Er fühlte sich wie ein junger Vogel, der gewillt war zu fliegen, doch noch nicht dazu in der Lage war. Er sprang nervös in seinem Nest umher, immer knapp davor hinunterzufallen. Er leckte sich über die Lippen und schaute wieder zu Minato, überflog seine Entspannten Gesichtszüge.   »Minato…«   »Hm?«, antwortete er, öffnete ein Auge und schaute ihn an.   Ein er atmete tief ein, wenn auch ein wenig zittrig. »Wenn du… wenn du in meiner Situation wärst«, begann er, wobei seine Kehle trocken wurde und er deswegen schlucken musste, »was würdest du tun?«   Minatos Ausdruck veränderte sich langsam, er setzte sich wieder aufrecht hin und presste seine Lippen zu einer dünnen Linie: »Weißt du, ich habe mir die gleiche Frage auch schon gestellt.«   Es überraschte Naruto und er rückte unbewusst ein wenig näher zu seinem Vater: »Hast du?«   »Hm-mh.«   »Und?«, fragte er neugierig, »hast du eine Antwort gefunden?«   Doch leider schüttelte Minato den Kopf. Naruto war nich zu sehr enttäuscht, tatsächlich hatte er es schon erwartet.   »Nein«, antwortete Minato mit einem Seufzen, »nicht wirklich. Wenn ich in die Vergangenheit reisen würde… hm. Ich denke damals, als ich es wirklich noch tun wollte, hätte ich alles geändert, was mir im Leben nicht gefallen hatte. Heute denke ich, würde ich es nicht mehr tun.«   Naruto wählte, im klaren darüber, dass jedes Wort zu viel sein könnte, seine Antwort mit bedacht: »Aber—«   »Ich würde mein Leben verändern, doch ich würde nur das verändern, was bereits passiert war… nicht die Zukunft und das bedeutet, dass mit immer noch schlimme Dinge widerfahren werden. Also würde ich so gesehen überhaupt nichts verändern, verstehst du?«   »…so in etwa.«   »An was ist mit den anderen? Warum nur ich? Ich meine… es ist verlocken, doch zu gleichen Zeit ist es ein Fluch«, fuhr Minato fort und zerknitterte die Augenbrauen, »vielleicht liege ich aber auch falsch. Sag du es mir Naruto… ist es Wert ein paar Wochen in der Vergangenheit zu verbringen?«   Er hörte Minatos Worte, doch was er wirklich hörte war — ist es Wert Zeit mit mir zu verbringen Naruto? Ist es Wert hier mit mir unter dem Nachthimmel zu sitzen in dem Wissen, in eine Katastrophe zu laufen? Ist es Wert es zu riskieren so viel Leid zu ertragen, nur um etwas zu haben, was niemals anhalten würde?   Er wusste es nicht. Er suchte nach einer Antwort, doch es gab keine und es würde auch niemals eine geben. Minato wusste das offensichtlich auch denn sein Lächeln verschwand und wich einem traurigen Ausdruck. Er hob die Hand und tätschelte Naruto den Kopf, bevor er ihm die Sonnengelben Haare zerzauste: »Hey, sei nicht so deprimiert. Es ist immerhin eine friedliche Nacht.«   »Ja«, stimme er zu, »eine friedliche Nacht.«   »Kannst du die Sternbilder lesen?«   »Eh?«   Minato gluckste: »Die Sternbilder. Kannst du sie lesen?«   »Nein?«, antwortete der Teenager, schaute nach oben und überflog die unzähligen Sterne über ihnen, »ich habe nie wirklich einen Gedanken daran verloren.«   Minato hob die Hand: »Siehst du diesen wirklich hellen Stern dort drüben?« Er bewegte dann die Hand, wie wenn er etwas zeichnen würde: »Und dann verbindest du ihn mit den anderen drei… und diesem hier… und dann hast du das Orion Sternbild.«   »Das Orion Sternbild?«, fragte Naruto, seine Stimme dabei nur ein gehauchtes wispern während er versuchte die Sterne zu finden, die Sein Vater gerade verbunden hatte. Er drehte den Kopf, runzelte die Stirn und fragte sich, was so toll daran war die Sternbilder zu lesen. Er wollte über andere Dinge reden, coolere Dinge — wie zum Beispiel Hokage zu sein, eindrucksvolle Jutsu zu erfinden oder über coole Shinobi Dinge zu reden doch stattdessen starrten sie die Sterne an.   »Hm-mh«, sagte Minato nickend, »es ist das einzige Sternbild an das ich mich erinnern kann. Mein Vater hat es mir gezeigt.«   Die Stimmung änderte sich und Naruto überkam ein leichter Kummer: »Oh.«   Minato lächelte, so wie er es immer tat: »Ja… aber ich habe vergessen was er mir darüber erzählt hat. Hauptsächlich deswegen, weil ich ihm damals nicht zugehört habe. Ich dachte damals es wäre ziemlich langweilig. Heh… nun bereue ich es. Ich habe in dutzenden Büchern nachgeschaut, doch in keinem stand die Geschichte, die mir mein Vater erzählt hatte. Und manchmal fühle ich, dass es wirklich wichtig war… doch ich kann mich einfach nicht erinnern.«   Naruto fand keine Worte um zu antworten.   »Wann immer ich reise, versuche ich den Orion am Nachthimmel zu finden. Ich weiß nicht warum ich es mache, da ich mich ja nicht einmal an die Geschichte davon erinnern kann, doch jedes mal, wenn ich hinaufsehe und es finde fühle ich mich irgendwie… geborgen.«   Naruto schaute wieder zu den Sternen und fragte sich was er fühlte. Er wollte auch die Geschichte dahinter wissen, denn einfach ein paar Sterne bedeuteten nichts im Vergleich zu Sternen die verbunden eine tiefere Bedeutung hatten. Und plötzlich war es nicht mehr langweilig — plötzlich war er erpicht darauf mehr zu hören und zu lernen. Er wollte die Stimme seines Vaters hören und sich an jedes seiner gesprochenen Wörter erinnern. Nach einer weile des Sternebeobachtens hörte er, wie Minato tief durch die Nase einatmete: »Nun, lass uns zu Bett gehen, es ist wirklich spät.«   Er stand auf, doch sein Notizbuch fiel dabei zu Boden. Naruto bückte sich, um es aufzuheben, doch die Hand seines Vaters war schneller. Er schnappte das kleine Buch und wischte den Staub und Sand davon. ehe er Naruto anlächelte, der auf einmal das verlangen hatte wissen zu wollen, was in dem Buch stand. Er folgte seinem Vater nach drinnen und beide wünschten der Frau, die immer noch hinter dem Tresen stand, eine gute Nacht, bevor sie sich auf den Weg in ihr Zimmer machten.   Naruto wusste er sollte es nicht tun — doch er beobachtete sorgfältig, wo sein Vater das Notizbuch verstaute. Naruto versuchte dabei nicht zu offensichtlich zu sein und er sah, wie Minato es in seinem Rucksack versteckte bevor er seine Arme streckte und zu seinem Futon lief.   »Gute Nacht, Naruto«, flüsterte er, um Kakashi nicht zu wecken, deckte sich mit seiner Decke zu und verfiel dann in Schweigen.   »Gute Nacht«, gab er zurück und kuschelte sich ebenfalls in seine Decke. Es war für in Kristallklar — die Antwort auf seine Frage — das große, böse warum — alles war in diesem Notizbuch niedergeschrieben und Naruto würde herausfinden, was er wissen wollte, was er wissen musste. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)