Love doesn't make any sense von FairyPirate (Natsu x Lucy) ================================================================================ Kapitel 2: I could write a book named 'run as fast as you can' -------------------------------------------------------------- Piep. Piep. Piep. Dieses regelmäßige Piepen hörte Lucy nun schon seit geraumer Zeit. So langsam ging es ihr auf die Nerven. Mühsam versuchte sie ihre Augen wenigstens ein bisschen zu öffnen, jedoch scheiterte sie grandios daran. Um sie herum kam zu dem unerträglich hohen Piepton auch noch ein anderes dumpfes Geräusch dazu. Sie brauchte ein paar Sekunden, aber dann erkannte sie, dass es sich um Stimmen handelte - mindestens zwei. Ein weiteres Mal versuchte sie ihre Augen zu öffnen, diesmal jedoch erfolgreich. Das grelle, weiße Licht blendete sie fast sofort. Sie kniff ihre Augen zusammen und hob reflexartig ihren Arm, um die Augen von dem Licht abzuschirmen. Dabei schienen die Personen um sie herum auf sie aufmerksam zu werden und sofort wurden alle Gespräche eingestellt. „Luce, du bist wach“, rief eine tiefe und gleichzeitig aufgeregte Stimme direkt neben ihr. Sie erkannte diese Stimme sofort, sie hätte sie unter tausenden erkannt. Vorsichtig senkte sie ihren Arm wieder und schaute in die Richtung aus der soeben seine Stimme vernommen hatte. Ihr bester Freund lächelte ihr strahlend breit entgegen, sodass ihr gar keine andere Wahl blieb, als leicht zurück zu lächeln. „Hey, Natsu“, ihre Stimme klang heiser und ihr Hals kratzte ein wenig, „was ist denn passiert?“. Sein Lächeln wurde kleiner, war ganz verschwunden, als er mit seinen beiden Händen nach ihrer Hand griff und sie fest umschloss. Lucy ahnte Schlimmes. Er räusperte sich ein wenig, seine Augen huschten kurzzeitig unruhig im Raum umher, ehe er sie wieder auf sie richtete. „Du wurdest von einem Auto angefahren. Der Fahrzeugführer hat dich nicht gesehen, er hatte ein Handy in der Hand“, er atmete kurz durch, drückte ihre Hand ein wenig fester und starrte ihr fast schon vorwurfsvoll in die Augen, „Glücklicherweise wurdest du nur leicht verletzt. Ich hatte einen halben Herzinfakt, als das Krankenhaus mich anrief“ Jetzt erkannte Lucy den Ausdruck in seinen Augen. Es war kein Vorwurf, sondern einfach bloß Sorge. Sorge um sie. „Wir würden Miss Heartfilia gerne noch etwas mitteilen. Wir bitten Sie kurz draußen zu warten“, mischte sich nun eine dritte Person in ihr Gespräch ein. Lucy drehte den Kopf leicht und erblickte einen freundlich aussehenden, älteren Mann in einem weißen Kittel – der Arzt. Natsu nickte, ehe er Lucy's Hände losließ und zur Tür hinausging. Diese war noch nicht richtig ins Schloss gefallen, als aus Lucy auch schon die erste Frage herausbrach. „Warum darf er nicht bleiben?“. Sie würde sich sicherer fühlen, wenn Natsu immer noch ihre Hände halten würde. Die Tatsache, dass er vor die Tür verbannt wurde, ließ jedoch ein sehr schlechtes Gefühl in ihr aufsteigen. „Er war nur hier, weil er als ihr einziger Notfallkontakt angegeben war. Da er jedoch weder ihr Lebensgefährte noch eines ihrer Familienmitglieder ist, darf er nichts von ihrem medizinischen Zustand erfahren“ Lucy stützte sich leicht auf ihre Unterarme, merkte dabei sofort einen stechenden Schmerz in ihren Rippen. Nicht schwer verletzt war anscheinend Definitionssache. Auffordernd sah sie ihren Arzt an, bat ihn somit stumm, weiter zu reden. Offensichtlich ging es um ihren Gesundheitszustand, da wollte sie am besten schnellstmöglich alles wissen, was er ihr zu sagen hatte. „Wir hatten nach ihrem Unfall Blut abgenommen, um mögliche Folgeschäden bereits früh feststellen zu können. Ich kann sie in sofern beruhigen, dass in der Richtung alles in Ordnung ist“, der Ton in seiner Stimme veranlasste sie, scharf die Luft einzuziehen – was sie aufgrund ihrer anscheinend geprellten Rippen sofort bereute – und auf das unausweichliche ''Aber'' zu warten, „aber wir haben eine bösartige Neubildung bestimmter Zellen feststellen müssen“ Lucy zog verwirrt die Stirn kraus, wartete auf eine Übersetzung seines medizinischen Fachchinesisch, doch die blieb aus. An seiner Stimme hatte sie bereits erkannt, dass es sich keinesfalls um etwas gutes handeln konnte. Dennoch sie wollte wissen, woran sie litt und was sie noch erwartete. „Es ist bereits zu weit fortgeschritten, um es noch zu bekämpfen. Wir können es ihnen nur noch so angenehm wie möglich machen und -“ „Was bedeutet das?“. Sie zuckte selber kurz zusammen, da sie fast geschrien hatte. Aber sie war einfach viel zu aufgeregt. ''Bösartige Neubildung der Zellen'', das konnte alles sein. Ihr Arzt holte tief Luft und spante sich sichtlich an, als würde ihm das folgende sehr schwer fallen. „Miss Heartfilia, sie haben Krebs“. Sie schluckte hart. Krebs. Das sollte ein Sternzeichen sein, ein Sternzeichen und nichts weiter. „Ich kann verstehen, wenn sie Zeit zum verarbeiten - “, setzte er an, doch sie unterbrach mit einer einfachen, wegwerfenden Handbewegung. Er schien den Wink verstanden zu haben, sie hörte das Klacken seiner Schuhe auf dem Parkett, wie sich die quietschende Tür öffnete und wieder schloss und schließlich zwei gedämpfte Stimmen, die anscheinend angeregt mit einander redeten. Doch das alles interessierte sie nicht. Sie hatte ihre Knie an den Oberkörper gezogen, die Arme darum geschlungen, den Kopf darauf gebettet. Die ersten Tränen kamen wie von selbst und liefen stumm ihre Wangen hinunter. Wieso? Womit hatte sie das verdient? Das erste Aufschluchzen wurde laut und ihm sollten noch viele weitere Folgen. Die Tür wurde aufgerissen und drei oder vier hektische Schritte ertönten. „Lucy“. Ihr wurde an der Schulter gerüttelt und mit tränenverschwommenem Blick sah sie zu Natsu auf. Der Rosahaarige zögerte gar nicht lange ließ sich neben sie aufs Bett sinken und nahm sie fest in die Arme. Sie lehnte ihren Kopf gegen seine Schulter, verkrampfte ihre Hände in seinem T-Shirt, welches immer noch nach der Bar roch. Sie spürte, wie sein Griff um sie fester wurde. Er hielt sie fest, als würde sie ihm davonrennen, wenn er losließ. Eine Hand hatte er auf ihrem Hinterkopf platziert, die andere streichelte ganz sanft ihren Rücken auf und ab. „Schon okay. Das wird alles wieder. Ich versprech's“, flüsterte er sanft an ihrem Ohr. Sie würde ihm unwahrscheinlich gerne glauben. Wie gerne würde sie einfach auf alles, was er ihr so zuversichtlich zuflüsterte hören. Wie gerne würde sie denken, das sein unübertroffener Trotz sie auch aus dieser Situation retten könnte. Sie würde gerne, aber sie konnte nicht. „Natsu, ich -“, versuchte sie zu sagen, aber ihre Stimme brach ab und erneut wurde ihr zarter Körper vom einem Schluchzen geschüttelt. Sie riss sich zusammen und sprach das unvermeidliche aus: „Ich habe Krebs“ Natsu stockte. Er riss geschockt die Augen auf, seine Kinnlade klappte herunter und er musterte Lucy ungläubig. Er wartete wahrscheinlich darauf, dass sie kicherte, sich über ihn lustig machte, weil er auf ihren Witz hereingefallen war. Aber es war kein Witz, sondern die bittere Realität. Er begann langsam seinen Kopf nach rechts zu bewegen. Dann nach links. Dabei ließ er Lucy keine Sekunde aus den Augen. „Nein“, hauchte er ungläubig und erst als sich bei ihr immer noch nichts tat, wurde sein Kopfschütteln konsequenter, seine Stimme lauter, verzweifelter: „Nein, nein, nein, nein, nein. Lucy, du verarscht mich richtig? Das ist doch alles nur ein ganz blöder Scherz, nicht wahr?“ Sie biss sich leicht auf die Unterlippe, die Tränen liefen ihr immer noch unaufhaltsam über die Wangen, als sie ebenfalls kurz den Kopf schüttelte. So gerne sie ihm auch eine bessere Nachricht überbracht hätte, sie konnte es nicht. „Verdammte Scheiße“, konnte sie ihn ungläubig flüstern hören, ehe sie wieder an seine Schulter gezogen und fest umarmt wurde. Sie klammerte sich an ihn, während er sie vorsichtig vor und zurück wiegte. „Das kannst du mir nicht antun, Luce. Das kannst du mir einfach nicht antun“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)