Die erste Polizistin 2 von Sarana_Hiyori1 (Sebastian x Oc) ================================================================================ Kapitel 18: Wiedersehen ----------------------- Nachdem wir ihn in Scotland Yard abgegeben und die gestohlene Ware gesichert haben, verlassen Daniel und ich zufrieden den Laden. Mich erfüllt es immer wieder mit Freude, wenn ein Fall ordnungsgemäß abgeschlossen wurde, auch wenn es sich hierbei nur um einen Diebstahl handelte. Doch vielleicht ist es wirklich besser fürs erste keine Lebensbedrohliche Aufgaben zu erledigen. Sowieso habe ich momentan besseres zu tun. Ich muss herausfinden, was hier in dem Leben alles passiert ist, bevor ich vielleicht einen Weg zu meinem alten Leben suche. Wobei ich nicht wirklich Hoffnung in diese Sache lege. „Du wirkst zufrieden.“, meint Daniel lächelnd. „Tja, wir hatten Erfolg. Das stimmt mich immer zufrieden. Ich liebe meine Arbeit.“ „Ja, ich weiß. Manchmal viel zu sehr.“ „Was meinst du damit?“ „Du gerätst gerne in Gefahr.“ „Ja, und? Ich habe es bisher doch immer heil herausgeschafft, sonst wäre ich nicht hier.“, meine ich schulterzuckend. Daniel seufzt etwas und schüttelt nur den Kopf. Doch noch etwas dazu sagen tut er nicht. Ich weiß jetzt schon, dass ich ihm in diesem Leben scheinbar schon sehr viel Kummer uns sorge breitet habe, so wie auch jetzt. Ich bekomme ein schlechtes Gewissen. Ich mute ihm eindeutig viel zu viel zu. „Warum bist du noch bei mir?“, frage ich einfach so und schaue gen Himmel. „Was meinst du damit? Wir sind zusammen…oder waren es. Natürlich bleibe ich bei dir.“ „Aber ich scheine dir schon viel Sorgen bereitet zu haben. Außerdem kann ich mich nicht an unsere gemeinsamen Zeiten erinnern. Das tut doch weh.“ Daniel macht ein leicht gequältes Gesicht. Jetzt habe ich wohl den wunden Punkt getroffen. Sein Herz scheint zu schmerzen und ich selbst kenne solche schmerzen. Ich hätte lieber nicht danach fragen sollen. Doch ich kann leider wirklich unsensibel sein. „Ja, es tut weh. Sehr sogar. Doch ich werde dir helfen deine Erinnerungen wiederzuerlangen. Egal wie weh es tut. Ich muss schließlich auch in solchen Situationen bei dir sein. Wir wollten doch Heiraten. Da muss ich zu dir stehen. Egal was kommt.“ Er lächelt mich an, was jetzt auch mein Herz schmerzen lässt. Ich will ihn einfach nicht enttäuschen. Meine Erinnerungen können einfach nicht zurückkommen, da das nicht mein Leben ist. Aber es könnte mein Leben werden. Es gibt vermutlich sowieso keinen Heimweg mehr und Sebastian kann sich auch nicht mehr an mich erinnern. Wir scheinen hier schließlich nichts miteinander zu tun gehabt zu haben. Ich sollte hier einfach das Leben weiter aufbauen und neue Erinnerungen schaffen. Auch Daniel zuliebe. Ich kann ihn einfach nicht mehr leiden sehen. Ich bleibe stehen und blicke ihn an. „Lass uns einfach mit der Hochzeitplanung fortfahren.“ Ungläubig starrt er mich an und nimmt langsam meine Hände. „Bist du dir da wirklich sicher? Du musst es wirklich wollen. Ich möchte dich zu nichts zwingen.“ Ich lächele ihn an. „Mach dir keine Gedanken. Ich will es und dadurch werden meine Gefühle ganz sicher wieder so stark wie vorher werden.“ Auch wenn diese Entscheidung jetzt etwas überstürzt ist, muss ich es einfach tun. Ich sehe wirklich keinen anderen Ausweg. Meine Entscheidung teile ich sofort auch zu Hause mit. Natürlich freuen sich meine Eltern und meine Amnesie ist erst einmal vergessen. Wenige Tage danach schlafe ich auch zum ersten mal mit Daniel in unserem Bett, auch wenn es etwas ungewohnt ist. Doch auf Abstand bleibe ich immer noch. Eine Körperliche Nähe möchte ich nun wirklich noch nicht aufbauen. Doch schon wenige Tage danach scheine ich meine Entscheidung zu bereuen. Am Morgen Frühstücke ich noch gemütlich mit meinen Eltern, bis Daniel hektisch die Treppen runter gerannt kommt. „Warum hast du mich nicht geweckt!?“ „Wir müssen doch erst in einer halben Stunde los. Du hast noch Zeit.“, antworte ich verwirrt. „Du schon, aber ich muss zu Sir Randall. Er will mit mir was besprechen! Ich muss jetzt los!“ Er gibt mir einen kurzen Kuss und verabschiedet sich von meinen Eltern. Mein Vater sitzt gegenüber von mir und fängt an zu lachen. „Du wirst keine sehr gute Frau.“ Eingeschnappt betrachte ich ihn. „Nur, weil ich ihn nicht geweckt habe? Außerdem bin ich noch nicht seine Frau.“ „Tja, das gehört aber nun mal dazu.“ „Ach, also macht das Mutter heute noch?“, frage ich provozierend. Sofort ist er still und starrt nur auf sein Essen. Meine Mutter bestätigt sofort meine Frage und ich muss daraufhin nur noch laut lachen. Ich fühl mich bei meiner Familie immer wohler und bin froh meine Eltern endlich richtig kennenzulernen. Etwas eingeschnappt steht er auf, um zur Arbeit zu gehen. Natürlich winkt er mich vorher zu sich, damit wir zusammen dorthin gehen. Dadurch kann ich mit meinem Vater noch ein angenehmes Gespräch führen bevor ich arbeiten muss. Doch kaum kommen wir an, kann ich schon einen gestressten Daniel entdecken, der auf seinen Platz sitzt. Sofort gehe ich zu ihm hin und stelle mich neben ihn. „Und? Viel zu tun?“ Er seufzt kurz. „Ja, ich darf seine Arbeit machen. Ich hatte eher auf einen lob und auf eine Beförderung gehofft.“ „Ach, Daniel. Eigentlich musst du wissen, dass Sir Randall so nicht ist. Wir kennen ihn doch jetzt schon lange genug.“ „Ja und du bist sein Liebling, aber verstehe, er ist nicht „so“.“ „Das bin ich aber auch nur, weil mein Vater so gut mit ihm kann.“, lache ich und schlendere zu meinen Platz hin. Doch kaum entdecke ich meine Arbeit, verlässt ein seufzen meine Lippen. Mal wieder nur langweiliges Zeug. Ich mag den Außendienst lieber. Dennoch muss ich mich jetzt auf meine Arbeit konzentrieren. Leider lässt mich eine hitzige Diskussion wieder nach oben und zur Tür blicken. Zuerst kommt ein Polizist rein, der versucht jemanden draußen zu halten und bittet ihn draußen zu warten. Doch derjenige scheint ihn zu ignorieren und ein junge betritt Scotland Yard. Meine Augen werden sofort größer. Den jungen würde ich überall erkennen. Da betritt doch tatsächlich Ciel Scotland Yard, gefolgt von seinem Butler Sebastian. Ich hätte niemals gedacht, sie so schnell wiederzusehen und ich war auch nicht wirklich bereit dazu. Sie scheinen direkt Richtung Sir Randalls Büro zu gehen. Doch mein Vater stellt sich davor. „Ciel Phantomhive. Was für eine Überraschung. Haben Sie nicht richtig gehört, dass Sie hier nichts zu suchen haben? Sir Randall möchte Sie in diesen Räumlichkeiten nicht sehen.“, meint mein Vater. „Tut mir leid. Doch da kann ich keine Rücksicht nehmen. Ich muss mit ihm sprechen.“, sagt Ciel hochmütig. „Sebastian, schaff ihn mir aus dem Weg.“ Bevor er aber was machen kann, springe ich vom Stuhl auf und renne zu ihnen hin, um mich vor meinen Vater zu stellen. „Haben Sie nicht gehört!? Ihr habt hier nichts zu suchen! Ich kann euch auch gerne persönlich raus begleiten aber das wird unschön.“, bringe ich mit so viel Kraft in der Stimme hervor wie ich kann. Sebastian und meine Blicken treffen sich kurz. Es ist für mich schwer wieder vor ihnen zu stehen. Doch Ciel schaut mich verblüfft an, bis sich ein kleines Lächeln auf seinem Gesicht stiehlt. „Komm Sebastian. Wir gehen. Wir wollen doch nicht, dass diese Drohung wahr wird.“ Ich bekomme noch einen provozierten Blick zugeworfen bevor sie Scotland Yard verlassen. Etwas verwirrt Blicke ich ihnen noch hinterher. Ich hätte jetzt wirklich nicht gedacht, dass sie wirklich verschwinden werden, doch ich wollte nicht dass sie meinem Vater irgendwas antun. Dennoch sah es so aus, als würde sich mein Vater nicht zum ersten ihnen gegenüberstellen. „Bist du noch von Sinnen!?“, fragt er mich entsetzt. „Du solltest dich in solchen Angelegenheiten nicht einmischen. Am besten bleibst du von ihnen fern.“ „Wer war das?“, lüge ich. „Ciel Phantomhive und sein Butler. Sie sind nicht so ganz ohne, auch wenn er noch ein kleines Kind ist. Er mischt sich immer in irgendwelche fälle ein und Sir Randall ist davon nicht wirklich begeistert. Leider ist er der Wachhund der Königin, da können wir ihn nicht davon abhalten.“ Sofort kommt auch Daniel dazu und fängt sofort an, mich ebenfalls vor ihnen zu warnen. Sie scheinen hier noch einen schlechteren Ruf zu haben, als es normal der Fall war. Dennoch kommt es mir komisch vor, dass Daniel darauf beharrt dass ich mich ihnen nicht nähern soll. Habe ich in diesem Leben doch etwas mit ihnen zu tun gehabt? „Hörst du mir überhaupt zu!?“, reißt er mich aus meinen Gedanken. „Ja, ich habe es so langsam verstanden. Aber warum reagierst du so? Ist irgendwas mal vorgefallen?“ Sofort verneint er es und meint, ich solle wieder an meine Arbeit gehen. Misstrauisch starre ich ihn an. Dennoch weiß ich dass ich aus ihm nicht mehr rausbekomme. Also muss ich es selber herausfinden. Ich muss es einfach herausfinden, denn wenn ich auch hier was mit ihnen zu tun hatte, könnte ich ihnen nicht einmal entfliehen. Selbst wenn ich es wollen würde. Dann hätte der Engel überhaupt keine Chance und das alles war für ihn umsonst. Außer natürlich, ich habe mich hier nie in ihn verliebt und das könnte wirklich so sein, sonst hätte ich mich nicht mit Daniel verlobt. „Tschüss, ich gehe schon einmal.“, meine ich am Nachmittag zu Daniel, da ich mit meiner Arbeit schon früh fertig geworden bin. Ich bekomme einen leicht beleidigenden Blick zugeworfen, da er noch hier bleiben muss. Ich lache nur und verlasse Scotland Yard um schnell nach Hause zu gelangen. Doch auf meinen Heimweg werde ich plötzlich von einem jungen angesprochen, der mir einen Brief in die Hand drück und verschwindet, bevor ich irgendwas dazu fragen kann. Ich betrachte den Brief erst mal einige Sekunden lang, bevor ich ihn öffne. Darin steht zu meiner Verwunderung, dass Ciel mich gerne heute noch sprechen will und ich zu seinen Anwesen kommen soll. Doch warum will er mit mir sprechen? Habe ich etwa doch mit ihnen was zu schaffen!? Warum sonst sollte ich in das Anwesen kommen? Mit schnellen Schritten gehe ich erst einmal nach Hause um meine überflüssigen Sachen dort abzustellen. Auch den Brief lege ich auf einen kleinen Tisch in das Zimmer von Daniel und mir. Zwar will ich eigentlich nicht, dass er weiß wo ich bin, da er dagegen ist. Doch falls etwas passieren sollte, sollte er wissen wo ich bin. Ich traue Ciel nicht. Ich weiß nicht in welcher Verbindung ich mit ihm hier stehe und schließlich wollten sie mich in meinem ursprünglichen Leben an Anfang sogar umbringen, da ich das Geheimnis wusste und ich dafür bei ihm Arbeiten sollte. Genau deswegen muss ich sicherstellen, dass man weiß wo ich bin, auch wenn ich hoffe, dass er nicht noch wenig später dort auftaucht. Meiner Mutter teile ich schnell mit, dass ich noch etwas zu erledigen habe. Ich miete mir schnell ein Pferd und reite mit ihm zu dem Anwesen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)