Eisblumen voller Wärme von Meo13 ================================================================================ Kapitel 1: Prolog ----------------- Prolog Mit einem tiefen Atemzug öffnete das blonde Mädchen die Tür ihres Zimmers und trat hinaus auf den Flur. Wie lange war es schon her, seit sie den Schlüssel im Schloss ihrer Zimmertür umgedreht und sich so vom Rest der Welt abgekapselt hatte? Wochen? Bestimmt. Ihr Blick wanderte über die vielen Fotos, die die Wände verkleideten und ein leichtes Lächeln bildete sich auf ihren Lippen. Es waren schöne Erinnerungen, die auch ihr manches Mal noch durch den Kopf geisterten, doch das Lächeln verschwand in dem Moment, wo sie das schwarz umrandete Bild ihrer Eltern sah, vor welchem Rosen und eine Kerze platziert waren. Ihre zuvor noch fast schon fröhliche Miene wurde kalt und eisig, während sie sich abwandte und die Treppe hinunter schritt. Sie betrat die Küche, nickte ihrer Tante kurz zu, welche bei den Schwestern lebte, seit ihre Eltern verstorben waren. Sie versuchte nicht ein Ersatz für die Verlorenen darzustellen und das rechnete Elsa ihr hoch an. Sie setzte sich an den Tisch, trank ihren Kaffee und versuchte zumindest ein Brot hinunter zu würgen und war schon fast fertig, als ihre jüngere Schwester Anna den Raum betrat. Einen Moment stockte sie, als sie die Blondine sah, dann begrüßte auch sie ihre Tante und ließ sich ihrer Schwester gegenüber nieder. Einen Moment aßen sie schweigend, dann hoben sich die blauen Augen Annas und sie fixierte ihre Schwester. „Ich hätte nicht gedacht, dass du kommst.“, sagte sie leise und unterband das Lächeln, welches sich über ihre Lippen legen wollte. „Es ist Schulanfang Anna. Natürlich komme ich.“ Elsa sprach ebenfalls möglichst leise und distanziert, woraufhin die Jüngere das Gesicht verzog und auf die Uhr sah. „Wir sollten wohl los, was? Erster Tag an einer neuen Schule. Das kann ja lustig werden.“, murmelte sie, stopfte sich ihr Brot in den Mund und verließ mit einem Winken in Richtung ihrer Tante die Küche. Auch Elsa folgte ihr kurz darauf. Den ganzen Weg zur Schule schwiegen sie, starrten stur vor sich hin und ignorierten bestmöglich die neugierigen Blicke der Schüler, als sie das große Gebäude noch vor dem ersten Klingeln betraten. Es war immer interessant, wenn die Neuen ankamen und da sich in dieser kleinen Stadt wirklich jeder zu kennen schien fielen sie natürlich auf. Nun ja, Schwestern, rot- und blondhaarig, die schweigend durch die Gänge liefen waren für viele wohl ein ungewohnter Anblick. „Ich muss hier rein.“, sagte Anna nach einer Zeit und wies auf den Raum links von ihnen, wo laut ihrem Stundenplan nun ein Teil der Schüler aus der elften Klasse Unterricht hatten, zu denen Anna nun mit Stolz zählte. Elsa nickte kühl und schenkte ihrer Schwester ein schwaches Lächeln. „Ich wünsche dir viel Spaß.“, sagte sie leise und ein ehrliches Lächeln legte sich auf Annas Lippen. „Ich dir auch. Wir sehen uns in der Pause.“ Damit betrat sie den Raum und wurde sofort von dem lauten Stimmengewirr eingeschlossen. Elsa folgte weiter dem Gang, stieg noch eine Treppe hinauf und blickte schließlich seufzend auf die Zahl über einem der Räume. Hier würde sie ihre erste Stunde verbringen. Etwas unsicher trat sie in den Raum hinein, blickte sich um und musste schmunzeln, als sie den Unterschied zu Annas Klasse erkannte. Hier waren alle sehr viel stiller und geordneter, einfach reifer. Auch wenn das nicht auf alle zuzutreffen schien. Hinten im Raum alberten zwei Jungen lachend herum und wurden von den anderen nur nebensächlich belächelt. Der eine hatte dunkel braunes Haar, war groß und zeigte unter seinem engen, braunen Shirt gute Ansätze von Muskeln. Der andere hatte weiß gefärbtes Haar, unglaublich helle Haut und strahlend blaue Augen, die sich nun interessiert auf Elsa richteten. Auch die anderen Schüler schienen sie nun bemerkt zu haben und die Blondine, die so viel Aufmerksamkeit nun wirklich nicht gewohnt war versuchte sich an einem nervösen Lächeln. Die Glocke läutete und eine junge Frau trat ein, klatschte kurz in die Hände und die Schüler setzten sich auf ihre Plätze. Nur Elsa blieb stehen. Sie wusste nicht wohin. Die Lehrerin lächelte ihr aufmunternd zu und bedeutete ihr vor die Klasse zu treten, was sie dann auch tat. „Ich würde euch gerne eure neue Mitschülerin vorstellen. Das hier ist Elsa Arendelle, sie ist mit ihrer Schwester neu in unsere schöne Stadt gezogen. Ich hoffe, ihr nehmt sie nett auf und helft, wenn sie Fragen hat.“ Manche der Schüler winkten ihr zu, begrüßten sie mit einem Lächeln oder wünschten ihr ein herzliches Willkommen und Elsa bedankte sich schüchtern. Die Lehrerin blickte sich kurz im Klassenzimmer um, dann nickte sie zu einem Tisch in der hintersten Reihe. „Neben Jack ist noch ein Platz frei.“, sagte sie dann und die Blondine nahm mit einem weiteren Nicken neben dem Weißhaarigen Platz. Die Frau begann den Unterricht und Elsas Blick wanderte zum Fenster. „Hey.“, sagte da eine leise Stimme neben ihr und sie hob eine Augenbraue, als Jack ihr die Hand entgegenstreckte. „Ich bin Jack Frost. Schön dich kennen zu lernen.“ Einen Moment noch zögerte Elsa, dann breitete sich ein echtes und ehrliches Lächeln auf ihren Lippen aus. „Die Freude ist ganz auf meiner Seite.“, sagte sie und ergriff die Hand. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)