Hands of blood von lunalinn (Zabuza/Haku) ================================================================================ Kapitel 6: Different -------------------- Irgendwas war anders gewesen. Schon den ganzen Tag hatte er dieses seltsame Gefühl gehabt, ähnlich einer bösen Vorahnung. Es war nicht so, dass jemand etwas gesagt hätte – hier erfuhr man sowieso nur das Nötigste, wenn man nicht zu denen gehörte, die außerhalb des Käfigs saßen. Zabuza schnaubte leise, ehe er sich auf den Weg zu dem Zimmer machte, welches ihm zugeteilt worden war – zumindest wenn er mal nicht in einer Zelle im Keller hockte. Heute hatte er einmal mehr einen Sieg errungen und ausnahmsweise keinen Ärger gemacht, also hatte man ihn soweit in Ruhe gelassen. Er hatte gut gegessen, hatte ein heißes Bad für seine strapazierten Muskeln genommen und sich dann notdürftig versorgen lassen. Der Boss hatte ihm Honig ums Maul geschmiert, für den er den fetten Gnom am liebsten erdrosselt hätte, doch auch das hatte er durchgestanden. Man konnte es beinahe einen friedlichen Tag nennen. Haku würde sich vermutlich freuen, wenn er mal in einem Stück zurückkam. Vorausgesetzt, der Junge war überhaupt schon zurück…meistens kam er erst abends zu ihm, da er tagsüber Drecksarbeiten wie Waschen und Putzen übernahm. Nun, solange sie ihn nur dazu gebrauchten, war Zabuza beruhigt. Es war eigenartig, wie sehr er sich an den Kleinen gewöhnt hatte…an seine unschuldige Art und sein sanftes Gemüt. Mit Haku war es anders…nicht wie mit Kisame. Haku war so zart, dass Zabuza jedes Mal das Gefühl bekam, ihn beschützen zu wollen. Er regte etwas in ihm, machte ihn irgendwie…menschlicher. Er konnte sich nicht mal darüber beschweren, dazu genoss er die Nähe zu dem Jungen wohl zu sehr. Es war beinahe wie eine Aufgabe und hatte er dies damals als lästig empfunden, so nahm er es nun als selbstverständlich an. Zabuza war jedes Mal stolz, wenn er sah, welche Fortschritte Haku bei ihren Übungen machte. Zudem war er klug, ehrlich und…mittlerweile noch schöner geworden. Etwas verkrampfte sich in seiner Brust und er drängte den Gedanken rasch beiseite. Schließlich war Haku vor wenigen Tagen 15 Jahre alt geworden und bisher war nichts passiert. Andere mussten sich schon im Kindesalter prostituieren…vielleicht hatten sie keine Verwendung für einen Jungen, sondern nur Freier, die Mädchen wünschten. Zabuza klammerte sich an diese Hoffnung, auch wenn sie naiv war und ihm damit gar nicht ähnlich sah. Seine Hand schloss sich um die Klinke, drückte dieser runter und er spähte ins Zimmer. Es war leer. Er warf einen Blick zurück, wo die Gorillas auf dem Gang patrouillierten…Lackaffen. Er schnaubte leise und schloss die Tür hinter sich. Für heute hatte er dann wohl erstmal Feierabend…er ließ sich aufs Bett fallen und starrte an die Wand, während er an dem Halsband drehte. Das Eisen schürfte seine Haut wieder auf, doch das leichte Brennen kümmerte ihn nicht. Er streckte sich einmal, ehe er die Augen schloss…er würde ein wenig dösen, bis Haku zurückkam. Schließlich kam er immer zu ihm, wenn er nicht im Kerker saß…und selbst dort schlich er sich runter, um ihn zu sehen. Zabuza schmunzelte kurz, denn Haku war wirklich flink geworden. Kaum einer wäre darauf gekommen, dass die Nadeln, die er in seinem Haar platzierte, nicht nur Schmuck waren. Ja, er hatte wohl gute Arbeit mit dem Kurzen geleistet...von dem ängstlichen Kind war nicht mehr viel übrig geblieben. Bei einigen Kämpfern war Haku ebenfalls beliebt geworden – und er meinte damit nicht solche Schweine wie Raiga, die ihm an die Wäsche wollten. Manchmal half Haku beim Versorgen der Verletzungen, sie sahen ihm beim Training zu…der Junge hatte seine eigenen Methoden, um sich Anerkennung zu beschaffen. Sogar Kisame hatte seine anfangs abwertenden Worte vor einer Weile zurückgenommen und gemeint, dass sich der Zwerg gemacht hatte. Zabuza legte sich etwas bequemer hin, ließ die Gedanken Revue passieren…doch Haku schien sich Zeit zu lassen. Nicht, dass er diesbezüglich eine Wahl gehabt hätte, doch es dauerte…es dauerte ungemein lange. Ungewöhnlich lange. Er wurde unruhig…und als er schließlich aufstand, um den Jungen zu suchen…da registrierte er, dass seine Tür abgeschlossen worden war. Er war eingesperrt worden. Schon wieder…doch dieses Mal hatte er sich dafür nichts geleistet. Zabuza spürte, wie ihm die Kehle eng wurde und zornig schlug er mit der Faust gegen die Tür. So eine verfluchte Scheiße... Als Zabuza sich löste, fühlte er sich immer noch wie in einen Rausch versetzt…dass er soeben mit seinen Prinzipien brach, änderte nichts daran. Haku lag immer noch unter ihm, schaute aus verklärten Augen zu ihm auf…und er lächelte. Es fuhr ihm durch Mark und Bein…ließ ihn schaudern. Niemand konnte ihn so ansehen, wie dieser Junge…und solche Gefühle bei ihm erzeugen. Er hasste es und verzehrte sich gleichermaßen danach. Dabei wusste Zabuza nicht einmal, wann es begonnen hatte. Irgendwann im letzten Jahr…es war ihm nicht einmal bewusst gewesen, war schleichend gekommen und wenn Haku ihm keine solchen Signale gesendet hätte, hätte er seine zweifelhaften Gedanken mit ins Grab genommen. Sein Griff löste sich, doch bevor er sich zurückziehen konnte, hielt Haku sein Handgelenk fest. Da war wieder dieser entschlossene Gesichtsausdruck, der ihm so sehr gefiel. „Nicht.“ Hakus Stimme war leise und dennoch brachte sie den Hünen zum Innehalten. Kurz zögerte er…dann beugte er sich vor, lehnte die Stirn an die des Jungen. „…was wir tun, ist gefährlich“, murrte er. „Das weißt du.“ Hakus Blick trübte sich nicht, im Gegenteil, er funkelte ihn an. „Deine Kämpfe sind gefährlich, Zabuza-san“, erwiderte er ruhig. „Du könntest jeden Tag sterben…und ich könnte es nicht verhindern, müsste vielleicht sogar zusehen.“ Die warme Hand des Jungen legte sich an seine Wange, streichelte darüber. „Du kannst dir nicht vorstellen, was das für ein Gefühl ist“, wisperte er. „Zu wissen, dass du in diesem Käfig um dein Leben kämpfst, während ich mich Nacht für Nacht zur Hure machen lasse.“ Zabuza spürte, wie ihm bei den Worten übel wurde; es war das erste Mal, dass sie so direkt darüber sprachen. „Es widert mich an“, hörte er Haku sagen und war nicht fähig, ihn zu unterbrechen. „Und würde es dich nicht geben, würde ich nicht mal wissen, für was ich das überhaupt noch mitmache.“ „Haku…“, begann er, doch der andere schnaubte nur. „Es sind deine Hände, die ich auf meinem Körper begehre…es sind deine Lippen, die ich küssen möchte…ich wollte immer nur dich, Zabuza-san!“ Haku Stimme nahm einen verzweifelten Ton an, er schlang die Arme um seinen Nacken und drückte sich noch enger an ihn – Zabuza war nicht fähig, ihn wegzustoßen. Jedes Wort war wie ein Messerstich, nahm ihm die Luft. „Ich hasse es, wenn du mich wegschickst…ich will bei dir sein, so wie früher! Ich will, dass du mich ansiehst…“ Zabuza schauderte, als der warme Atem gegen seine Halsbeuge blies. Es war eine Tortur, hier mit ihm zu liegen…seinem Geständnis zu lauschen. Eine Hand verkrallte sich in Hakus Haar, hielt ihn bei sich. „…ich würde dich verletzen“, erwiderte er matt, doch es klang selbst in seinen eigenen Ohren nach einer lahmen Ausrede. „Würdest du nicht…und selbst wenn, es wäre mir egal!“, widersprach Haku ihm heftig und hob den Kopf, um seinen Blick zu suchen. „Oder…meidest du mich wegen…anderer Dinge?“ Zabuza knurrte, ehe er Hakus hübsches Gesicht in beide Hände nahm und ihn ernst ansah. „Denk sowas nicht einmal, klar?! Ich weiß, dass du keine Wahl hast…und es macht mich wütend, dass sie dich dazu zwingen! Ich würde ihnen am liebsten allen die Kehle rausreißen, für das…was sie mit dir machen…“ Haku lächelte traurig, schmiegte sich jedoch dicht an ihn und Zabuza konnte nicht anders, als diese Nähe zu genießen. Er wusste, dass er das hier unterbinden sollte…doch er tat es nicht. Das hier konnte ihm das Genick brechen und was noch viel schlimmer war, es konnte auf Haku zurückfallen. Was Zabuza seit jeher am meisten fürchtete, war, dass sie den Jungen benutzten, um ihn mürbe zu machen. Haku mochte schön sein, doch er war trotz allem ersetzbar. Gute Kämpfer zu bekommen, war schwieriger, als Jungen und Mädchen für sexuelle Dienste ranzuschaffen. Zabuza atmete durch, schloss kurz die Augen…dann richtete er sich auf. „Komm!“ Er packte Hakus Hand und zog ihn auf die Beine, wollte sich hier nicht länger aufhalten. Der Junge sah ihn fragend an, doch er winkte ihn nur mit sich, ging mit ihm nach hinten, wo sich die Duschen befanden. Es war niemand außer ihnen da, auch wenn sich das bestimmt bald ändern würde. Als er sich ungehemmt auszog, fiel sein Blick auf Haku, der ihn geradezu anstarrte. Ein wenig amüsierte es den Hünen, schließlich sah er ihn nicht zum ersten Mal nackt. Damals, als Haku jünger gewesen war, hatten sie auch oft zusammen geduscht. Er hatte sich zu dem Zeitpunkt keine Gedanken um Scham gemacht, immerhin war er nur ein Kind gewesen. Doch war er das nicht auch jetzt noch? Egal, was Haku sagte, er war minderjährig…und er wurde missbraucht. Ging der Kuss von eben nicht bereits zu weit? Wie sicher konnte er sein, dass Hakus Gefühle für ihn nicht nur daher kamen, dass er sich nach jemandem sehnte, der ihn gern hatte? Nutzte er ihn nicht nur aus, wenn er sich darauf einließ? Wie jedes Mal, wenn er auf diese Weise über Haku nachdachte, fühlte er sich wie ein Schwein. Es kam ihm wie ein Verbrechen vor, Haku so anzusehen oder anzufassen, wie dieser es sich angeblich wünschte. Musste er nicht schon genug erdulden? „Woran denkst du?“, wurde er aus den Gedanken gerissen und sah zu seinem Schützling, der sich soeben entkleidete. „…nichts von Bedeutung“, brummte er und wandte sich um. Er drehte an einem der Hähne und stellte sich unter den Duschkopf, spürte, wie das kalte Wasser auf ihn herunterprasselte. Es jagte ein Zittern durch seine Muskeln und er genoss es, denn es kühlte sein erhitztes Gemüt ab – und das andere auch. Jedoch brachte es nicht lange Linderung, da er im nächsten Moment einen schlanken Körper spürte, der sich an ihn schmiegte. Das Wasser wurde wärmer…und Zabuza blickte herunter, direkt in braune Reh-Augen. „Etwas beschäftigt dich.“ Nasse Haare fielen Haku ins Gesicht und er konnte nicht anders, als sie beiseite zu streichen, während er nach einer Antwort suchte. „…vielleicht will ich einfach nur nicht der nächste alte Sack sein, der dich ausnutzt“, knurrte er schließlich und erwartete, dass Haku vor ihm zurückwich. Er tat es nicht. Stattdessen zog er die Stirn in Falten, blickte ihn lange an. Dann griff er nach der Shampoo-Flasche und gab sich etwas davon auf die Hände. Er sagte kein Wort, als er sich streckte, um seinen Oberkörper einzureiben. Zabuza wusste nicht, was er davon halten sollte, doch die sanften Berührungen gefielen ihm – hoffentlich nicht zu sehr. „Du bist anders“, murmelte Haku nach einer ganzen Weile und bohrte seinen Blick fest in den seinen. „Das warst du immer…also sag nicht solche Dinge.“ Zabuza schnaubte. „Nenn mir den Unterschied!“, forderte er ihn auf. Haku seufzte und klang zu seiner Überraschung ein wenig genervt. „Der Unterschied ist, dass du niemals etwas tun würdest, was ich nicht will...und dass du mich als Mensch achtest. Der Unterschied ist, dass mir von deinen Berührungen nicht dermaßen schlecht wird, dass ich mich übergeben möchte. Du siehst mich nicht an, wie andere Männer es tun…du behandelst mich, als sei ich wertvoll. Du gibst mir das Gefühl, nicht allein zu sein…reicht dir das als Begründung?“ Zabuza verzog daraufhin das Gesicht. „…du siehst mehr in mir, als ich bin“, wich er aus, weil ihn die Worte beschämten. „Nein. Du suchst einfach nur Gründe, die dagegen sprechen, dass ich für dich empfinde.“ Hakus Ton ließ keinen Zweifel zu und Zabuza fragte sich unweigerlich, warum er es ihm so schwer machte. Es ließ ihn zögern und als Haku ihn erneut so entschlossen ansah, wollte er ihn instinktiv wieder packen und küssen. Dieses Mal widerstand er dem Drang jedoch. „…und ich verstehe nicht, warum du das tust“, sprach er weiter, während seine Hände auf seiner Brust ruhten. „Wenn du nicht dasselbe für mich fühlst…warum hast du es dann genossen?“ Und damit hatte er ihn, denn es gab nur eine plausible Erklärung dafür. Zabuza seufzte, ließ die Schultern ein Stück sinken und sah auf den Jungen runter. Das Wasser rauschte in seinen Ohren, als er eine Hand an Hakus Wange legte und diese mit dem Daumen streichelte. Direkt lehnte sich der Kleinere dagegen, senkte halb die Lider. „Du musst mich nicht beschützen, Zabuza-san“, hörte er ihn wispern. „Ich bin alt genug, um auf mich selbst aufpassen zu können…was ich brauche, bist du!“ Zabuza schwieg immer noch, während er ihm zuhörte. Es gab keine Worte, die gepasst hätten, weswegen er es dabei beließ. Ein sanftes Lächeln legte sich auf Hakus Lippen und er lehnte sich vertrauensvoll an ihn. Er wollte gerade die Arme um ihn legen, als er Schritte vernahm und ihn infolgedessen lieber von sich schob. Haku verstand direkt, stellte sich neben ihn unter eine eigene Dusche und senkte den Blick. „Oho~ was geht denn hier ab?! Wolltest die Kleine gerade knallen, Zabuza? Macht ruhig weiter, ich guck zu, ey, gar kein Ding!“ Zabuzas Miene verfinsterte sich noch mehr, als er die silberhaarige Pest erkannte. Vor sieben Jahren hatte er diesen Spinner das erste Mal getroffen und seitdem schneite das Miststück alle paar Monate hier herein und provozierte, so viel er konnte. Er hätte ihm schon im Alter von 15 Jahren den verdammten Hals umdrehen sollen. Ungeniert schmiss der Neuankömmling seine Klamotten in die Ecke und stellte sich breitbeinig vor sie, musterte Haku dabei intensiver, als es Zabuza gefiel. „Wow, bist ja schon wieder hübscher geworden, Schnecke! Richtig ansehnlich…“ Zabuza ballte die Fäuste und hätte Haku ihm nicht seine Hand auf den Unterarm gelegt, hätte er ihn jetzt an der Gurgel gepackt und gewürgt. Der Junge lächelte gezwungen, schien den Knilch vor sich nicht ernst zu nehmen. „Hallo Hidan…“ Der winkte ab, stellte sich einfach neben Haku und drehte am Wasserhahn, woraufhin seine zurückgegelte Frisur außer Form geriet und einzelne Strähnen in sein Gesicht fielen. Belustigt blitzten die violetten Iriden in ihre Richtung, ein breites Grinsen auf den Lippen. „Lass mal die Floskeln, Haku-chan~“ Zabuza verengte die Augen bei dem bescheuerten Suffix – Haku war zu alt dafür und auch kein Mädchen. Hidans bescheuerte Art nervte ihn jedes Mal wieder, vor allem dieses alberne Flirten. Zu seinem Glück gehörte der Kerl nicht hierher, sondern war Privatbesitz, was bedeutete, dass er zu bestimmten Kämpfen angemeldet und hergebracht wurde. „Geh deinem Herrchen auf die Nerven!“, grollte er, was Hidan auflachen ließ. „Ne, lass mal…der hat mich oft genug an der Backe, ehrlich. Siehste das?“ Der Silberhaarige deutete auf seinen Hals, an dem sich um das Halsband herum violett verfärbte Würgemale abzeichneten. Nicht, dass dies besonders auffällig gewesen wäre, denn Hidans Körper war nicht weniger vernarbt als Zabuzas. „Da is‘ ihm die Hand ausgerutscht…“ Haku sah ihn mitleidig an, während Zabuza die Augen verdrehte; Hidan war sehr viel robuster, als es auf den ersten Blick wirkte. Schon bei ihrer ersten Begegnung war ihm der Blutdurst des Jungen aufgefallen. Hidan war ein Biest und er genoss das Kämpfen ebenso sehr, wie die damit verbundenen Schmerzen auf eine regelrecht kranke Weise. Unweigerlich fragte er sich, was Freiheit für jemanden wie Hidan sein könnte…und ob er irgendwann auch zu dem Schluss kam, dass es nicht reichte. „Wahrscheinlich hast du’s verdient“, brummte er schließlich und Hidan grinste. „Bisschen vielleicht…ich hab ihn gebissen“, erklärte er und begann sich mit dem Shampoo einzureiben. „Musste hinterher genäht werden.“ „Das hört sich furchtbar an…“, murmelte Haku, doch der Silberhaarige zuckte nur mit den Schultern. „Er hat was gesagt, was ich nicht so toll fand, da hab ich ihn ziemlich übel beleidigt, er wollte mich schlagen – und ich hab halt zugebissen. Passiert.“ „Oh ja, klingt nach einer gesunden Beziehung“, spottete Zabuza und stellte dabei das Wasser aus. „Sagte der Pädophile…“ „Was hast du gesagt?!“ Zabuza verengte die Augen, wollte Hidan eigentlich direkt an die Gurgel gehen – anscheinend hatte der schon wieder eine Tracht Prügel nötig. Bevor er jedoch etwas machen konnte, wurde er von Haku zurückgehalten. „Nenn ihn nicht so!“, wandte er sich mit ernstem Blick an Hidan. „Ja, ja…regt euch ab!“, erwiderte dieser gleichgültig. „Weiß doch jeder hier, dass da was zwischen euch läuft…“ „Da läuft überhaupt nichts!“, grollte Zabuza und schob Haku zur Seite. „Also halt deine scheiß Fresse!“ Bewusst blendete er den Blick des Jungen aus, wollte diesen gerade nicht ansehen. Er log ja nicht mal…da lief wirklich nichts. Dieser scheiß Kuss war ein dummer Ausrutscher gewesen. Er hätte es nicht zulassen dürfen. „Wenn du das sagst“, entgegnete Hidan bloß, doch es war klar, dass er ihm nicht glaubte. Haku blickte ihn immer noch so intensiv an, er konnte es spüren…doch äußern tat er sich nicht. „Ich sollte gehen“, sagte er nach einer Weile und ging zu den Handtüchern. Zabuza schaute ihm absichtlich nicht nach, auch wenn er wusste, dass er Haku damit verletzen würde. Schon wieder dieser Zwiespalt, das würde wohl nie enden. Einerseits wollte er drauf scheißen und ihm folgen, ihm sagen, dass da sehr wohl etwas war…andererseits war da sein quälendes Gewissen, das ihn daran hinderte…die fiese Stimme in seinem Kopf, die ihm denselben Vorwurf wie Hidan machte. „Wow…und da sagen die Leute immer zu mir, ich wäre ein taktloses Arschloch!“, kommentierte Hidan, als Haku verschwunden war. „Respekt…von dir kann ich noch was lernen!“ „Halt einfach dein Maul!“, knurrte Zabuza und griff ebenfalls nach einem Handtuch. „Ich mein ja nur…der Kleine sah schon ein bisschen traurig aus. Also, wenn du so scheiße warst, weil ich dich Pädo genannt hab…ist doch halb so wild? Du bist bestimmt sehr viel geiler, als die alten Säcke, die er sonst so hat…“ Zabuzas Antwort bestand darin, herumzufahren und seine Faust in Hidans Gesicht zu versenken. Leider war der Mistkerl flink, so dass er sich rechtzeitig duckte und Zabuzas Knöchel die Wand rammten. Allerdings rutschte Hidan im selben Moment auf den nassen Fliesen aus und knallte mit dem Kopf gegen die Kacheln, woraufhin er sich schimpfend den Schädel hielt. „Fuck! Das tut weh, verdammt!!“ „Heul doch…“, kam es trocken von Zabuza, ehe er sich anzog und den Raum verließ. Natürlich war Haku längst verschwunden, doch vermutlich war das auch besser so. Kurz kreuzte sein Blick Kisames, ein Nicken folgte, ehe sich sein Kumpel wieder dem Box-Sack widmete. Zabuza entgingen die neuen Wunden nicht, also war der letzte Kampf wohl heftig gewesen…doch das war Alltag. Hier unten zu verrotten und verbissen wie ein Köter ums Leben zu kämpfen…das war Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Hakus Worte kamen ihm wieder in den Sinn…und als er den Trainingsraum verließ und weggeführt wurde, hatte er wieder diesen bitteren Nachgeschmack auf der Zunge. Wahrlich, ein Teufelskreis. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)