Secret Ghost von DDDracooo ================================================================================ Kapitel 5: ----------- Kapitel 5 Tag 6 – Teil 1 Draco starrte auf Grangers schlafende Gestalt. Gestern hatte sie ihn ignoriert. Wenn ihre Freunde sie auf ihn ansprachen, schnitt sie ihnen das Wort ab. Als er ihre Haare aus Gewohnheit frisiert hatte, hatte sie nur geknirscht und war aus dem Raum geflüchtet. Merlin verstehe einer die Frauen. Als sie sich jetzt langsam regte, verließ er ihr Bett und ging zu dem Fenster. Er war schon etwas nervös. Gleich würden sie zu seinem Körper gehen. Vielleicht würde er noch heute wieder aufwachen und ein normales Leben führen können. Granger ging Richtung Bad und Draco wurde mitgezogen. Er setzte sich mal wieder vor die Tür auf den Boden und starrte zu den anderen beiden Himmelbetten. Es war Samstag und anscheinend hatten sie keine Ambitionen früh aufzustehen. Als Granger wieder aus dem Bad kam, trug sie Freizeitklamotten. Eine dunkelblaue Hose, einen roten Pullover und schwarze Schuhe. Sie ging wieder zu ihrem Bett und holte eine Handtasche unter dem Bett hervor. Sie stopfte alle möglichen Dinge rein, viel zu schnell, als das er alle erkennen könnte, und nahm sich dann ihren Mantel. Vor dem Spiegel blieb sie plötzlich stehen. »Malfoy? Machst du den Zauber?«, fragte sie und starrte auf ihre Haare. Also durfte er es doch wieder. Er sprach den Zauber und sofort vielen ihre Haare wieder in Wellen über ihre Schulter. Granger nickte zufrieden und schaute zu den anderen beiden Betten. Aber in ihnen hatte sich immer noch nichts geregt und Granger verließ den Schlafsaal. Im Gemeinschaftsraum trafen sie sofort auf Potter, der lächelnd auf Granger zukam. »Guten Morgen wollen wir zusammen frühstücken?«, kam es von Potter und Granger nickte. Zusammen glitten sie durch das Portrait der fetten Dame und Draco wurde natürlich sofort mitgezogen. »Hier«, Potter hielt Granger einen kleinen Zettel hin und Granger schaute ihn verwirrt an. »Was ist das?«, fragte sie, als sie ihn entgegennahm. »Das ist die Nummer von dem Geistaustreiber. Nur falls du es dir anders überlegst, dann kannst du ihn anrufen. Ich habe denen schon das Krankenhaus und so weiter gesagt«, Potter grinste unsicher und Draco hätte ihn am liebsten geschlagen. Für ihn war klar, dass Potter ihn einfach loswerden wollte. Wahrscheinlich passte ihm der Gedanke nicht, dass sein früherer Erzfeind ziemlich in seiner Nähe war. »Danke.« Granger steckte sich den Zettel tatsächlich in ihre Tasche und Draco schnaubte nur beleidigt. Er hatte wirklich gedacht, dass sie zu ihm halten würde. Warum auch immer. Bisher hatte sie sich ihm ja ziemlich nett verhalten. »Willst du sofort nach dem Frühstück aufbrechen?«, Draco ignorierte Potters Kommentar und starrte eine Ravenclaw Schülerin an. Luna Lovegood. Granger war nicht auf die Idee gekommen sie noch einmal zu sprechen. Sie müsste einfach mehr wissen. Sie hatte ihn gespürt. Leider war der Abstand zu groß und Draco wurde wieder einfach von Granger mitgezogen. Als die beiden sich am Gryffindor Tisch setzen, ließ er sich wie gewohnt einfach auf dem Platz nieder, auf dem Potter saß. Viel zu lange frühstückte Granger. Er saß wie auf heißen Kohlen. Wollte endlich wissen, ob der Besuch etwas bringen würde. Sein Blick bohrte sich in Granger, aber natürlich merkte sie es nicht. Als sie dann endlich aufstand und die große Halle Richtung Eingangsportal verließ, wurde er nur noch nervöser. Potter trennte sich irgendwann von Granger und sie fuhr sich nervös durch die Haare. Sie musste den Weg nach Hogsmeade laufen, um der Apperiergrenze zu entfliehen. Mit jedem Schritt, den sie machte, wurde er immer ungeduldiger. Sie wohl auch, denn ihre Schritte wurde immer schneller. Als sie dann endlich das Dorf erreicht hatte, apperierte sie sofort. Er wurde in dem bekannten Strudel mitgerissen. Granger landete stolpernd in einer kleinen dunklen Gasse und schaute sich gehetzt um. Aber es war sonst niemand Weiteres zu sehen und sie verließ schließlich die Gasse. Sie schlang ihren Mantel enger um sich und beschleunigte ihre Schritte wieder auf ein neues Höchsttempo, bis sie schließlich ein großes Gebäude betrat. Es musste das Muggelkrankenhaus sein. Draco schaute sich neugierig um. Granger sprach mit einer Frau am Empfang und lief dann in Richtung eines Metallkastens. Unsicher trat er die paar Schritte neben ihr und beobachtete, wie sie einen Knopf drückte, der plötzlich leuchtete. Dann gab es einen Ruck, die Türen schlossen sich und der Kasten bewegte sich plötzlich. Verwirrt starrte er zu Granger, für die es ziemlich normal zu seinen schien, denn sie starrte nur auf eine kleine Anzeige über den Türen, wo immer neue Nummern standen. Und dann sagte einer, Muggel hätten keine Ahnung von Magie. Das hier musste doch etwas mit Magie zu tun haben. Völlig überfordert wurde er von Granger mitgezogen, als sie den Metallkasten verließ, nachdem dieser gepiept hatte. Merlin, die Muggelwelt war komisch. Granger ging den Gang entlang und Draco versuchte so viele Eindrücke aufzunehmen, wie möglich. Er war immer davon ausgegangen, dass die Muggelwelt langweilig wäre. Aber hier waren so viele Sachen, die er nicht verstand, die ihn auf dem ersten Blick faszinierten. Granger hielt schließlich vor einer Tür und atmete noch einmal tief durch, als sie ihre Hand auf die Klinke legte. Hinter der Tür müsste sein Körper liegen. Die Aufregung, die sich teils schon wieder gelegt hatte, kam mit einem großen Hammer zurück und er beobachtete gebannt, wie Granger die Tür öffnete. Sie hatte nicht angeklopft, aber das war im Moment egal. Er hielt den Atem am und dann sah er nur weiß. Der komplette Raum war weiß. Nur einige der Muggelgeräte waren schwarz. Granger betrat den Raum und Draco wurde sofort mitgezogen. Da lag er. In einem weißen Bett, mit einem weißen Bettlaken zugedeckt. Seine blonden Haare waren viel zu lang und vielen fettig in seine Stirn, seine Haut war noch bleicher als sonst und er war an allen möglichen Muggelgeräten angeschlossen. Von seiner Mutter keine Spur. Nicht einmal Blumen auf dem Nachttischschränkchen. »Malfoy, du siehst aus wie ein Geist«, Grangers zweideutiger Kommentar ließ ihn nur kurz Grinsen, dann schaute er wieder gebannt auf seinen Körper und bewegte sich langsam darauf zu. Er war wie in einer Trance, angezogen von seinem Körper. Zitternd hob er eine Hand und wollte seine Hand berühren, die einsam unter der Bettdecke hervorschaute. Aber auch bei seinem Körper glitt seine Hand einfach durch. Frustriert schnaubte er und wandte sich ab. Er konnte den Anblick nicht mehr ertragen. Er war ein Malfoy, stark und stolz. Im Moment war er wohl eher gebrochen und hoffnungslos. Erst jetzt viel ihm das Stetige piepen eines der Geräte auf. Fasziniert starrte er die rote Linie an, die sich immer wieder im ähnlichen Muster wiederholte. Was sollte das darstellen, fragte er sich und wurde schließlich von Granger abgelenkt, die durch ihn durchging. Sein Blick blieb an Granger hängen, die auch Anstalten machte, seine Hand zu berühren. Er hielt unbewusst die Luft an und hoffte, darauf es zu spüren. Aber er spürte es nicht. Sie schloss seine Hand in ihre, aber er spürte nichts. Enttäuscht schnaubte er schon wieder. »Spürst du das?«, fragte Granger flüsternd. Sein Schnauben verwandelte sich in ein tiefes enttäuschtes Seufzen und er fuhr sich mit einer Hand durch die Haare. Sie waren nicht so lang, wie die seines Körpers. »Also spürst du es nicht«, Granger klang enttäuscht und leicht verzweifelt. Was sollte dieser Besuch eigentlich bringen? Hatte er wirklich gehofft, er könnte in seinen Körper gleiten und alles wäre gut? Dass er Berührungen spüren könnte? Frustriert schnaubte er schon wieder auf. Es war klar, dass es nichts brachte, seinen Körper anzustarren. Er musste Granger helfen, so wie es ihm gesagt wurde. Dabei war er schon fast eine Woche bei Granger und hatte keine Ahnung, wie er es anstellen sollte. Sie versuchte ihm zu helfen, aber er sollte ihr helfen! Nur diese wage Andeutung von Dumbeldore, die ihm einfach nichts brachte. Er müsste Granger definitiv dazubekommen, noch einmal mit Lovegood zu sprechen. Das war sein neuer Strohhalm der Hoffnung, an dem er sich klammerte. Bisher sind alle eingeknickt. Frustriert knirschte er mit den Zähnen und starrte Granger an, wie sie seinen Körper ansah. Sie hatte Mitleid. »Was hältst du davon den Geistaustreiber doch zu versuchen?«, Granger klang unsicher und wollte nicht wirklich seine Bestätigung. Dabei war er sich sicher, dass der tolle Geistaustreiber ihm nicht helfen könnte. Granger holte den kleinen Zettel von Potter aus ihrer Tasche und starrte darauf. »Das ist seine Telefonnummer. Er könnte in einer halben Stunde da sein, wenn ich ihn jetzt anrufe.« Draco verstand kein Wort und schaute über ihrer Schulter auf den Zettel. Es standen wirklich nur ein paar Zahlen auf dem Zettel. Granger nahm eines der Muggelgeräte und tippte darauf herum. Fasziniert beobachtete er, wie das Gerät ähnliche Piep Geräusche von sich gab, wie das andere, bis sich plötzlich eine Stimme meldete. »Hallo?« Es musste hundertprozentig aus diesem Ding kommen. Draco runzelte die Stirn und bückte sich, um besser hören zu können. »Hier spricht Miss Granger. Ein Freund hat mir empfohlen mich bei ihnen zu melden«, sprach Granger in das Gerät. »Ah, Miss Granger. Mister Potter hat uns schon gesagt, dass sie wahrscheinlich anrufen, wir sind in zehn Minuten da«, kam es komisch rauschend zurück. Granger ließ das Gerät sinken und atmete tief ein und aus. »Ich hoffe, das war die richtige Entscheidung«, murmelte sie und stellte das Gerät wieder dahin, wo sie es herhatte. Es konnte nicht falsch sein. Entweder er würde noch heute sterben. Oder eben in drei Wochen. Was machte das schon für einen Unterschied? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)