Die Unsterblichen und ich von Ten-nii-san ================================================================================ Kapitel 43: Kapitel 43 ---------------------- Kapitel 43   In dem einen Moment stand er noch hinter mir und dann war er auch schon weg. Ich hatte ihn nicht anschreien wollen oder generell laut werden wollen, aber das alles hier war einfach zu viel. Derek lag wegen mir im Sterben und dann schaffte es Hades auch noch hier her zu kommen. Innerhalb von ein paar Sekunden war der sicherste Ort zu einem unsicheren geworden. Und keiner hatte eine Ahnung, wie Hades es geschafft hatte, her zu kommen. Jetzt mussten die Jungs wieder kämpfen und auch noch ihr zuhause verteidigen … und ich? Ich konnte nicht helfen, weil ich genau das Objekt war, was Hades haben wollte. Klar, nicht nur mich, sondern auch Jess und Liliana, aber ich war auch ein Grund. Ich hatte helfen wollen, ich wollte den Jungs so unbedingt helfen. Für was hatte ich sonst mit Derek trainiert, zwar nicht Monate lang, aber ich war gut im Bogenschießen. Und außerdem war ich kein kleines Mädchen, dass nichts konnte. Verdammt, ich war ein Werwolf und durch die Macht der Göttin in mir, auch noch ein starker Wolf. Ich könnte ihnen helfen, verdammt noch mal. „Dylen, auch wenn du denkst, das du helfen könntest. Irgendetwas passiert immer und dann kann Hades dich gegen die Jungs benutzen“, meinte Jess und legte ihre Hand auf meine Schulter. „Ich bin auch sauer und ich würde auch lieber an Adams Seite sein, aber wenn sie mein Blut in die Finger bekommen, dann ist Adam tot und das ist noch schlimmer, als die Ungewissheit, ob ihnen jetzt etwas passiert.“ „Jess hat Recht“, mischte sich Loona ein. „Ohne euer Blut werden die Jungs nur verletzt, sie können nicht getötet werden, aber wenn ihr in der Nähe seit, sieht es wieder ganz anders aus.“ „Derek liegt doch schon hier im Sterben, wegen mir … warum kann ich dann nicht einfach hoch gehen und ihnen helfen? Mein Blut bringt Hades doch nichts mehr“, verzweifelte ich. „Er könnte Aiden damit töten“, hauchte Derek und ich sah ihn sofort ungläubig an. „Derek, es tut mir leid, dass ich zu dir so blöd war und ich mich auch nicht wieder in dich verliebt habe, aber Aiden hat doch gar nichts damit zu tun.“ Er schüttelte den Kopf. „Du gehörst zu ihm, Dylen.“ Diese Worte hallten in meinem Kopf wieder. Es war bescheuert, er lag doch hier im Sterben, wegen mir. Mein Blut war sein Todesurteil. „Was redest du da? Du musst es nicht noch schlimmer machen, als es schon ist. Und wenn du meinst, mir so die Schuldgefühle abzunehmen, hast du dich geschnitten.“ „Ich sage es dir nicht, weil ich dir die Schuldgefühle nehmen will. Eigentlich sollte Aiden dir alles erklären, aber es stimmt.“ Derek wurde immer leiser und jetzt hustete er auch. Ich war sofort bei ihm und nahm seine Hand. Es stimmte schon, dass ich nichts mehr für ihn empfand, aber ich hatte mal etwas für ihn empfunden und deswegen hing ich schon noch etwas an ihm. Ich konnte ihn einfach nicht sterben lassen oder ihm dabei zusehen … es tat zu weh. „Es tut mir leid.“ Ich schüttelte den Kopf. Ich verstand kein Wort mehr, was war hier los? „Derek versucht dir etwas ganz wichtiges zu sagen, was ich vermasselt habe“, murmelte Dragana und stand neben mir. Sie sah traurig zu Derek herunter und eine einzelne Träne rann ihr über die Wange. „Als Derek vor einer Woche zu mir kam und meinte, dass irgendetwas nicht mit ihm stimmte und er dachte, dass ihm etwas fehlen würde, habe ich die Sterne befragt. Ich hatte die Hoffnung, dass er sich vielleicht verliebt hatte, es aber nicht wirklich realisiert hatte“, erzählte sie. „Sie zeigten mir etwas was ich zu sehr wollte. Sie zeigten mir dich, Dylen. Und als ich ihn auf dich ansprach, war Derek Feuer und Flamme. Ich war so glücklich, dass ich ihm gesagt hatte, dass du Hebe seist und somit seine Seelenverwandte.“ Sie machte eine kleine Pause und zog die Nase hoch. „Aber das bist du nicht, Dylen. Ich hab etwas gesehen, was gar nicht sein sollte. Du bist Aphrodite, die Göttin der Liebe.“ Diese letzten Worte trafen mich wie ein Pfeil, der direkt in meine Brust fuhr. Aphrodite? Aphrodite und Ares? Das … das konnte doch nicht … Mir kamen unsere ganzen Küsse in Erinnerung. Der erste, als er mich vor diesen Vampiren gerettet hatte. Dieser Kuss, er war sehnsüchtig gewesen. Aber hatte Aiden es gewusst? Für sie wäre es nicht so schmerzhaft, wenn sie in meiner Nähe wären … oder hat es mit etwas persönlichem zutun?“ , hallte Logans Stimme in meinem Kopf wieder. Hatte Aiden schon gewusst, wer ich wirklich war? War er deswegen gekommen, obwohl er in Logans Nähe Schmerzen hatte? Aber sie ist doch der Mittelpunkt von all dem Drama.“ , erinnerte ich mich weiter. Logan hatte immer Anspielungen gemacht. Woher hatte er gewusst, wer ich wirklich war … nur weil Aiden mich gerettet hatte, schon früher? Oder hat er es einfach angenommen? Ja, etwas, aber hast du ihr auch schon gesagt, dass du sie liebst?“ Er liebte mich … er liebte mich wirklich … und er war gekommen, um mich zuretten, weil er mich liebte und weil ich zu ihm gehörte. Und genau deswegen wollte er auch nicht, dass ich ihnen half. Ich würde seinen Tod bedeuten. Diese Erkenntnis war so erschreckend und doch … und doch war sie wundervoll. „Es war meine Schuld, dass ihr dieses ganze Drama durch machen musstet“, holte Dragana mich aus meinen Gedanken. „Nachdem Logan dich entführt hatte, ist Aiden total ausgeflippt. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass er so viel für dich empfinden konnte … ich habe die Sterne noch mal befragt und da kam es raus.“ Ich taumelte zurück und fiel auf den Stuhl. Also war Aiden wirklich gekommen, um mich zu retten, obwohl es auch sein Ende hätte bedeuten können. Ich konnte nicht fassen, dass er mich liebte … er liebte mich. Die ganzen Küsse, waren nicht nur so gewesen, er hatte wirklich etwas für mich empfunden. Das war alles so toll, aber plötzlich sah ich wieder Derek vor mir, der im Sterben lag. „Warte mal, wenn ich zu Aiden gehöre, warum stirbt Derek dann? Ich dachte, man kann einen Gott nur mit dem Dolch und dem Blut der Frau die er … liebt“, fing ich an, aber beim Sprechen wurde mir erst klar, was los war. Derek liebte mich, er hatte gedacht, dass ich zu ihm gehörte und er hatte wirklich stärkere Gefühle für mich. „Ich weiß auch nicht, was los ist, aber Derek liebt dich und mein Zauber war eben auf diejenige gerichtet, die er liebt“, murmelte Dragana und sah Derek an. Sofort war mein gutes Gefühl wieder weg. Ich konnte mich gar nicht freuen, dass Aiden das gleiche empfand wie ich, weil ich immer noch der Grund war, warum Derek starb. „Mir geht es gut, macht euch keine Sorgen“, ertönte Dereks leise Stimme. Am liebsten hätte ich ihm eine verpasst. Wie konnte er immer noch den starken mimen? Wir alle sahen doch, dass es ihm nicht gut ging. Was sollte der ganze Mist also? „Halt die Klappe“, motzte Loona plötzlich, obwohl ich das gerade machen wollte. Alle sahen sie erschrocken an. „Du bist zwar der größte Vollidiot von euch sechs, aber trotzdem musst du nicht so einen Mist von dir geben.“ Derek sah zur Decke und lächelte dann. „Aber das hier ist einfacherer, wenn ich das sage.“ „Trotzdem bringt es nichts.“ Sie drehte sich um und starrte gegen die Wand. Sie war sauer, das sah man ihr an. Plötzlich polterte es wieder über uns. Ich sah nach oben und es kribbelte mir in den Füßen, einfach die Türe aufzubrechen und den Jungs oben zu helfen. In meiner Wolfsgestalt würde es einfach sein, die Türe aufzubrechen … und doch hatte ich Aiden versprochen hier zu bleiben. „Du würdest ihnen nicht helfen, Dylen“, meinte Jess, die sich mittlerweile einen Stuhl genommen hatte und sich darauf gesetzt hatte. Ich drehte mich zu ihr um und sah sie leicht böse an. „Hör auf in meinem Kopf herum zustöbern.“ „Ich muss dafür sorgen, dass du nichts unüberlegtes tust.“ „Werde ich schon nicht.“       Als ich mich oben im Thronsaal materialisiert hatte, war schon die Hölle ausgebrochen. Meine Brüder und auch Dad waren in einen Kampf verwickelt … außer Hades. Dieser hatte sich einfach so auf Mutters Thron gesetzt und sah dem ganzen Schauspiel zu. „Ich habe auf dich gewartet“, ertönte Hades dunkle Stimme. Ich stand ihm genau gegenüber, nichts versperrte mir den Weg. „Wo hast du kleine, süße und unschuldige Dylen gelassen?“ Sein Grinsen wurde immer größer, als er sah, wie ich meine Hände zu Fäusten ballte. „Wie konntest du her kommen?“, sagte ich, allerdings war es nicht nur meine Stimme. Ich war jetzt Aiden und Ares zugleich und dadurch hatte meine Stimme wieder diesen gefährlichen und dunklen Unterton, der einem einfach eine Gänsehaut verpasste. Außerdem hallte meine Stimme von den Wänden ab, sodass augenblicklich alle Kämpfe aufhörten. Hades aber erhob sich nicht von dem Thron, der machte er sich noch gemütlicher und schwang die Beine über die Lehnen. „Wie ich hier hoch kommen konnte?“, fragte er, als hätte er meine Frage nicht verstanden. Ich gab keine Reaktion darauf, denn das war es, was er wollte. Er wollte, dass ich ausrastete und diesen Gefallen tat ich ihm auf keinen Fall. „Ich liebe diesen Thron“, meinte er und rutschte noch etwas auf ihm hin und her. Auf sein Spiel ließ ich mich aber nicht ein. Ich blieb einfach stehen und beobachtete ihn. „Och, Bruder, sei doch nicht so ernst.“ Als ich immer noch nicht reagierte, sprang Hades von dem Thron auf und sah mich enttäuscht an. „Ich hatte erwartet das du und Ares ein bisschen gereizter seid. Schade, also muss ich dir wirklich sagen, wie ich her gekommen bin? Willst du es nicht aus mir heraus prügeln?“ Jetzt fing ich an, zu grinsen, weil ich Hades in meiner Hand hatte. Denn ich machte genau das, was er bei mir versucht hatte. Indem ich nicht auf ihn einging, wurde er hibbelig und ungeduldig. Er war nun mal sojemand, der Aufmerksamkeit brauchte und wenn ich ihn einfach ignorierte machte ihn das Wahnsinnig. Aber als ich ihn ansah, wurde sein Grinsen auch immer größer. „Denkst du, ich lasse dir irgendwelche Freiheiten, Aiden?“, lachte er. Er ist besser geworden, Aiden. Er spielt einfach mit uns. Wir müssen etwas unternehmen. Und was? Dein unternehmen heißt, alles kaputt machen. Wir brauchen eine Lösung bei der nicht das ganze Schloss und seine Bewohner drunter leiden. Die gibt es aber gegen unseren Bruder nicht und das weißt du ganz genau. Wir müssen ihn jetzt für immer los werden. Noch einmal verbannen bringt nichts, das siehst du doch. Du hast ja Recht, aber …. Kein aber, wir machen es jetzt auf meine Weise. Und damit übernahm er die Kontrolle über meinen Körper, allerdings nicht ganz. Wir konnten noch im Geist mit einander reden und ich hatte auch das Gefühl, dass Ares mir auch zuhören würde, wenn es wirklich wichtig war. Was hast du jetzt vor?, fragte ich ihn. Ich werde herausfinden, wie er hier hoch kommen konnte. „Hör auf zu spielen und sag endlich, wie du her gekommen bist“, sagten wir und diesmal war unsere Stimme noch dunkler, weil jetzt Ares allein sprach. „Du bist hier, um uns allen die Macht zu stehlen, das wissen wir doch schon, warum also warten?“ Hades grinste wieder und verschränkte die Arme vor der Brust. „Hat mein Bruder dich endlich raus gelassen?“ „Nein, wir haben das beide gemeinsam entschieden.“ Hades nickte anerkennend. „Also seid ihr jetzt beste Freunde?“ „Brüder wohl eher“, reizten wir ihn. „Brüder? Das ich nicht lache“, meinte Hades und sprang auf Ares an. Auch wenn Hades der Böse war, er nannte uns immer noch seine Brüder. Am Anfang hatte ich gedacht, dass er es nur tat, um uns zu ärgern und jetzt begriff ich erst, dass er uns immer noch als das ansah, auch wenn er uns töten wollte. Wir machten einen Schritt auf ihn zu, aber Hades bemerkte es nicht wirklich. Für einen Moment war er wie weggetreten, aber dann sah er uns ins Gesicht und schon war er wieder bei sich. „Soll ich euch verraten, wie ich her gekommen bin?“, grinste er und holte hinter sich den schwarzen Dolch hervor. Mit der Spitze zeigte er auf unser Herz. „Dank Liliana. Ich habe einen Zauber gesprochen, der mich an sie bindet.“ Ares hörte ihm nicht mehr zu, wollte nur noch auf ihn zusprinten und dem ein Ende setzten, aber ich sah ein ganz anderes Problem. Nicht!, rief ich in meinem Kopf. Wir müssen ihn aufhalten. Nein, er ist mit ihr verbunden, Ares, er wird nach unten kommen, er wird zu Dylen gehen, wenn du ihn angreifst! Aber es war schon zu spät. Wir hatten Schwung genommen und sprinteten auf Hades zu. Dieser grinste nur und war dann auch schon verschwunden, unsere Faust traf ins Leere. Jetzt hatte Ares es auch verstanden und wir wollten uns gerade teleportieren, da traf uns etwas an der Schulter. Ein Schmerz durch fuhr meinen Körper und hörte auch nicht mehr auf. Ares hatte sich wieder zurückgezogen, allerdings nicht von selber. Durch den unerwarteten Schlag war es einfach passiert und jetzt spürte ich den wohlbekannten Schmerz, der durch meinen ganzen Körper zog. Dieser Schmerz ging nur von einer einzigen Person aus. „Ich werde nicht noch einmal zulassen, dass ihr Hades im Weg steht“, ertönte Logans schleimige Stimme. Ich drehte mich um und sah ihm direkt in die Augen. Dad und die anderen kämpften wieder gegen die Dämonen, aber neben mir hatte sich auch schon ein Portal geöffnet aus dem immer mehr von Hades Handlangern strömten. Ein paar liefen direkt auf den Kampf zu, ein paar andere liefen herum und machten alles kaputt, was ihnen in die Quere kam. „Hades wird eure ganze Macht in sich aufnehmen und dann werdet ihr unsere kleinen Diener.“ Er ballte seine Hand zur Faust und augenblicklich wurden die Schmerzen noch unerträglicher. Keuchend sackte ich zusammen und krallte mich in den Steinboden. Meine Gedanken waren von dem Schmerzen besessen, keinen einzigen Gedanken konnte ich fassen. Die Schmerzen machten mich bewegungsunfähig und schlapp. Du musst dagegen ankämpfen! Ich kann nicht. Das Siegel … Dann lass mich raus … ganz! Das war meine einzige Chance, unsere letzte Chance. Also ließ ich einfach los und übergab die Kontrolle. Jetzt war ich wieder nur Zuschauer, Zuschauer meines eigenen Körpers. Augenblicklich hörten die Schmerzen auf und Ares stand auf. Er strahlte eine übermenschliche Macht aus und sofort bekam Logan große Augen. „Nicht. Ich hatte dich doch vollkommen unter Kontrolle“, stammelte er. Ares grinste nur. „So wie es aussieht nicht“, sagte er mit seiner grausamen Stimme. Er ballte seine Hände zu Fäusten und dann brach das Chaos aus. Ich wusste nicht was passierte, aber irgendwie lief alles schief. Seth haute mit den Fäusten auf seine Gegner ein, aber plötzlich tauchte ein Vampir hinter ihm auf. Seth sah ihn allerdings nicht, also konnte der Vampir ihn einfach in den Hals beißen und schon erstarrte Seth. Die Dämonen hatten jetzt leichtes Spiel mit ihm, packten ihn und zwangen ihn auf die Knie. Darien hatte einen Ring aus Feuer um sich, den er dazu benutze, die Dämonen aufzuhalten, aber auch um daraus kleine Flammen zu ziehen und sie dann auf seine Gegner zu werfen. Es sah so aus, als sei Darien unbesiegbar, aber dann tauchte ein Hexer auf, der sich Darien zum Vorbild genommen hatte und schleuderte seinerseits auch Feuerfälle auf Darien. Dieser konzentrierte sich nur noch auf den Hexer und bekam nicht mit, wie die Dämonen immer näher kamen. Erst als es zuspät war, merkte er es und wollte angreifen, aber da hatte der Hexer schon einen Zauber gesprochen, der den Feuerring um Darien löschte. Adam schlug sich noch am Besten. Er tötete ein paar Dämonen, wie er auch die in Hades Versteck getan hatte. Eine Wasserblase um deren Köpfe und schon ertranken sie. Nebenbei kämpfte er mit zwei Vampiren, die immer und immer wieder mit ihren scharfen Fängen nach ihm schnappten. Genauso hielt sich Dad. Er verprügelte einen Dämonen nach dem anderen oder schickte einfach mal einen Blitz los. Doch da ertönte ein Mark erschütternder Schrei. „DEREK!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)