Die Unsterblichen und ich von Ten-nii-san ================================================================================ Kapitel 37: Kapitel 37 ---------------------- Kapitel 37   Das Auto blieb stehen und dann hörte ich, wie Autotüren zugeschlagen wurden. Also waren wir angekommen. Na super. Ich hatte zwar gehofft, dass wir nur herum fahren würden, aber so wie es aussah, hatten sie doch noch ein Versteck. Ich hatte mir einen Plan ausdenken wollen, aber ich hatte einfach keinen richtigen Gedanken zusammenfassen können. Meine Gedanken drehten sich einfach alle um Dylen. Ich hoffte inständig, dass sie nicht kommen würde. Das war wirklich mein einziger Gedanke, um mein Leben machte ich mir wenig Sorgen. Plötzlich gingen die Türen des Transporters auf und zwei Dämonen kamen zu mir herein. „Und hast du die Fahrt genossen“, fragte Logans schleimige Stimme. Ich sah zu den Türen des Wagens und sah direkt in seine Augen. Sie glitzerten, von dem Vergnügen mich endlich in seinen Händen zu haben. Kaum hatte ich seinen Blick erwidert fuhr durch meinen Körper ein unendlicher Schmerz. Meine Muskeln spannten sich an und ich war vor Schmerz gelähmt. „Es war ein bisschen holprig und ungemütlich, ich dachte ich wäre ein Gast“, keuchte ich. Logan lachte und ich wurde von seinen Handlangern erst von den Wänden des Transporters befreit und dann in neue Ketten gesteckt. Meine Hände fesselten sie mir hinter dem Rücken und packten mich dann zu zweit an den Armen. Bei Logan blieben wir stehen und meine Beine knickten durch den Schmerz ein, sodass ich vor Logan auf die Knie sank. Er grinste und sah zu mir herab. „Ein Gast, Aiden? Meinst du nicht, dass du dir da etwas einbildest?“ Ich brachte ein Lächeln zustande. „Weißt du, was ich meine? Das mein Bruder dich töten wird, wenn er erst einmal die Macht von den Göttinen und uns Brüdern hat.“ Das gefiel Logan überhaupt nicht. Mit einem hoch rotem Kopf hob er seine Faust und boxte mich ins Gesicht. „Steckt ihn in eine Zelle“, knurrte er und drehte sich um. Ich spuckte etwas Blut und lächelte immer noch. „Also sind wir doch einer Meinung.“ Logans Körper spannte sich an und er ballte seine Hände noch fester zu Fäusten. Ich wollte ihn reizen. Nur so konnte ich ihn vielleicht dazu bringen, dass er sauer davon rauschte und ich nicht mehr diese Schmerzen verspürte. Dann könnte ich wenigstens die zwei Idioten neben mir loswerden, den Transporter nehmen und verschwinden. Und ich glaubte sogar, dass ich es beinahe geschafft hatte, als plötzlich ein Schrei ertönte. „Lasst mich los!“, schrie eine helle Frauenstimme. Sofort drehten sich alle Köpfe zu dem Geräusch. Ein weiterer Transporter stand neben dem, in dem ich gewesen war, und heraus kam ein braunhaariges Mädchen. Sie wehrte sich gegen die Griffe der zwei Dämonen, die sie aus dem Transporter zerrten. Ihre Haare verrutschten etwas und ich sah ihre spitzen Ohren. Eine Elbin? Was wollten sie … Nein! „Lasst eure dreckigen Pfoten von mir!“, schrie sie und zappelte herum. Doch plötzlich hörte sie auf und sah mir direkt in die Augen. „Nein“, hauchte sie. „Bringt die zwei weg“, meinte Logan nur und ging schon mal vor. Ich hatte keine Chance mehr irgendwie einen Plan zu planen. Die Dämonen zerrten mich und die Elbin mit. Logan blieb die ganze Zeit in meiner Nähe, damit mein Körper sich weiter vor Schmerzen krümmte und die Dämonen mich ohne Komplikationen in eine Zelle brachten. Wir waren eben in einer unterirdischen Parkanlage gewesen. Jetzt zerrten Logans Untertanen mich eine weitere Treppe nach unten in den Kerker. Die Elbin steckten sie in die aller erste Zelle. Der Dämon schubste sie einfach hinein, sie stolperte und fiel auf die Knie; ihre Hände waren ihr auf den Rücken gefesselt. „Hey!“, knurrte ich und wehrte mich gegen die Griffe der Dämonen. „Kaum ist Dylen weg, schon suchst du dir ein neues Mädchen?“, lächelte Logan und machte meine Zellentür auf. „Wenn du ihr weh tust, dann schwöre ich dir, werde ich dich in Stücke reißen“, drohte ich ihm und nickte zu der Elbin. Sie holte tief Luft, aber Logan grinste mich nur an. „Aiden, wenn du die Zeit hast mich irgendwie anzugreifen, bist du ein Geist und existierst gar nicht mehr.“ Meine zwei Dämonen zerrten mich in die Zelle, wo zwei Stahlketten von der Decke hingen. Sie machten meine Hände los und machten sie dann an den Ketten fest. Diese spannten sie dann an, sodass ich auf den Knien hockte und meine Arme ausstreckte. „So ausgeliefert gefällst du mir am Besten“, meinte Logan grinsend und drehte sich dann um. „Kommt, wir müssen noch einiges vorbereiten.“ Damit verschwand er mit seinen Dämonen. „Verdammter Mist!“, fluchte ich und zog an den Ketten, die mich festhielten. „Ist sie in Sicherheit?“, ertönte die zarte Stimme der Elbin. Ich sah zu ihr und nickte. „Du kennst Dylen?“ „Es geht, wir hatten noch kurz reden können, bevor dieser ekelhafte Riese sie mitgenommen hatte.“ „Ich bin Aiden“, stellte ich mich vor, aber sie nickte nur. „Ich weiß, wer du bist. … Ich bin Liliana.“ „Wir werden hier schon raus kommen.“ Sie lachte kurz auf und sah mir dann in die Augen. Ihre nussbraunen Augen glitzerten etwas. „Sicher? Sie haben selbst dich unter Kontrolle.“ Ich machte den Mund auf und wollte etwas erwidern … aber sie hatte Recht. Sobald das blöde Gift aus meinem Körper war, würde Logan mir noch mal so eine Kugel verpassen, nur damit sie mich unter Kontrolle hatten. Also ich könnte uns hier raus holen. Klar, und dir soll ich vertrauen? In der Sache, solltest du mir vertrauen. Ich bin der einzige, der uns retten kann. Ich sah Liliana an. Sie lehnte sich gegen das Gitter, was meine Zelle mit ihrer verband und seufzte. „Ich hab gehört wie sie über dich geredet haben“, murmelte sie und brachte mich so, ihr wieder vollkommen zuzuhören. „Sie haben richtige Angst vor dir.“ Ha, das ist ein Vorteil! „Meine Mutter hat mir von dir erzählt, also von dem großen Ares“, meinte sie. „Ja, großer, verrückter und blutrünstiger Ares“, seufzte ich. „Egal was deine Mutter dir erzählt hat, es wird wohl wahr sein. Wenn es hier darum gehen würde zu überleben, dann wäre ich schon längst weg.“ „Hier geht es doch ums überleben.“ Sie drehte sich zu mir um, ich ließ nur den Kopf hängen. „Ja, um dein Überleben. Wenn ich meiner Stärke erlaube auszubrechen, werde ich jeden hier niedermetzeln. Eben hatte ich das noch vorgehabt, aber dann haben sie dich aus dem Transporter geholt, das macht das alles hier ein bisschen komplizierter.“ Liliana lachte und ich sah sie an. „Du bist komisch, weißt du das? Du kennst mich doch gar nicht.“ Ich zuckte die Schultern. „Muss ich das? Du bist eine Göttin, das reicht doch.“ Sie schüttelte den Kopf. „Du bist verweichlicht.“ „Was?“ „Ich hab anderes gehört. Du erschreckst doch jeden schon von weitem. Vor Jahren hab ich dich mal gesehen und egal wo du hinkommst, jeder geht dir aus dem Weg, weil jeder weiß, dass du etwas in dir hast, was nichts gutes bedeutet.“ Ich sah die schmächtige Person an, die da neben mir in der Zelle hockte und war echt perplex. „Und doch können Frauen die Augen nicht von dir lassen.“ Sie seufzte auf. „Mein Bruder war schon immer ein Frauen Magnet“, hallte plötzlich eine Stimme durch den Kerker. Ich sah erst gar nicht auf, ich brauchte nicht in das verhasste Gesicht von Hades zu sehen. Liliana allerdings keuchte auf und machte sich ganz klein. „Nicht wahr, Ares?“ „Nenn mich nicht so“, knurrte ich und funkelte ihn an. Hades bekam ein leichtes Lächeln auf den Lippen, was aber nur grotesk aussah. „Na ja, ich bin hier, um dich zu bitten unsere Brüder und auch die kleine Dylen her zu locken.“ „Du bittest mich?“ Hades zuckte gleichgültig mit den Schultern. „Ich weiß ja noch nicht, wie weit du mit Dylen vorgeschritten bist. Ob sie vielleicht schon spürt, wenn dir etwas zustößt.“ Ich ballte meine Hand zur Faust und biss die Zähne zusammen. „Da muss ich dich leider enttäuschen. Sie hat gar nichts mit mir zutun.“ Hades öffnete meine Zellentür und kam langsam auf mich zu geschlendert. In seiner Hand hielt er einen Dolch und als die schwarze Klinge aufblitze, biss ich meine Zähne fester zusammen. Also hatte er den Dolch doch. „Es hat lange gedauert, den Typen zu finden, der den Dolch für mich stehlen sollte“, verfiel Hades in einen Plauderton. Er packte den Dolch fester an seinem Griff, der mit Diamanten gefasst war. „Ich hatte ihn eigentlich belohnen wollen, aber als er den Dolch gehabt hatte, hatte er sich gedacht, dass er ihn behält, um mich zu töten. Dummer Kerl.“ Je näher Hades mir mit diesem Dolch kam, desto mehr spannte sich mein Körper an. Der Dolch würde mich nicht töten, nicht ohne Dylens Blut … aber diese Klinge konnte mir sehr weh tun. Es war nicht nur ein Schnitt, wie bei einem normales Dolch, dieser war dazu geschaffen, um uns zu töten, also würde er uns auch Schmerzen bereiten. „Was soll das werden, Hades? Du weißt, dass du mich mit dem Dolch nicht töten kannst.“ „Aber ich kann vielleicht unsere Brüder aus dem Versteck locken, wenn du ein bisschen leidest.“ „Das bringt dir trotzdem nichts. Du kannst mich nicht töten, das ist dir doch klar. Es gibt niemanden der auf mich wartet.“ „Sag so etwas nicht, sonst wird Dylen noch sauer oder gar traurig.“ „Was sie für mich empfindet ist mir egal. Du brauchst das Blut derjenigen die ich liebe und nicht umgekehrt. Und die einzige Frau, die ich je geliebt habe, ist schon lange tot.“ „Ihre Schwester oder? Ich meine, Logan hat mir so etwas schon erzählt.“ Hades war jetzt bei mir angekommen und legte die schwarze Klinge an meinen Hals. „Ja, und weil du Daphne so sehr geliebt hast, hast du auch ganze zehn Jahre über Dylen gewacht.“ „Wärst du nicht so böse und hättest du verstanden, was unsere Brüder und auch Loona versucht haben uns beizubringen, dann würdest du meinen Gedankengang auch verstehen. Ich hab es für Daphne und auch für Dylen getan, weil sie eine Göttin ist.“ Hades lächelte und schnitt mich leicht in den Hals. Ich zischte auf und spürte, wie ein kleines Rinnsal an Blut meinen Hals herunter lief. „Deine Worte sind rührend und je mehr du die kleine Dylen in Schutz nimmst, desto mehr verrätst du deine Gefühle zu ihr.“ Er ließ die Spitze des Dolches zu meiner Brust herunter gleiten und schnitt dann. Ich keuchte auf, da ein schmerzhaftes brennen durch meinen Körper zuckte. Hades hatte mein Shirt zerschnitten und mir dazu auch noch einen langen Schnitt auf dem Bauch verpasst, sodass jetzt parallel zu meiner Brandnarbe eine lange Schnittwunde war. Hades setzte die Klinge wieder am oberen Ende des Schnittes an und zog einen Bogen bis zum Ende. Ich schrie auf. „Hört auf!“, rief Liliana, aber Hades lächelte nur. „Was meinst du, wird Dylen es gefallen, dass deinen Körper jetzt ihren Anfangsbuchstaben als Narbe ziert?“ Ich schluckte und sah an mir herunter. Er hatte mir wirklich ein D auf den Oberkörper geritzt … und es brannte höllisch. „Was sollte das schon bewirken?“, keuchte ich. „Das sie sich die Schuld gibt.“ Ich ließ den Kopf hängen und lächelte. „Egal was du tust, du wirst es nicht schaffen mich zu brechen. Das einzige was du vielleicht schaffst ist, Ares heraus zu holen und dem ist es egal, was du mit Dylen oder sonst wem tust, falls du es vergessen hast.“ „Du hast Recht, Bruder. Nur vielleicht habe ich es ja gar nicht auf dich abgesehen“, lächelte Hades, hob den Dolch und schnitt mir das Handgelenk auf, das gleiche tat er auch bei meiner anderen Hand. Ich zuckte zusammen und versuchte keinen Laut von mir zugeben, aber dieses brennen war nicht auszuhalten. Es war, als würde sich Säure durch meine Haut fressen. Aber Hades war noch nicht fertig. Er beugte sich zu meinem Ohr herunter und atmete erst einmal eine zeit lag, sodass sein heißer Atem gegen die Wunde an meinem Hals traf. „Vielleicht will ich ja den Willen der kleinen Dylen brechen“, hauchte er und stieß mir den Dolch in den Bauch. Ich keuchte auf und meine Augen weiteten sich. „Denk mal darüber nach, Brüderchen.“ Damit ging er lächelnd und ließ mich blutend zurück.       Die Sonne war schon vor zwei Stunden aufgegangen, aber Derek und ich hatten einfach weiter trainiert. Erst mit dem Bogen und dann hatte er mir sogar ein Schwert in die Hand gegeben. Ich stellte mich zwar nicht so ungeschickt an, aber ich machte mit mir selber aus, dass ich dann doch lieber auf meine Wolfszähne zurück griff, bevor ich ein Schwert in die Hand nahm. Wenn ich Adam davon überzeugen konnte, dass ich unbedingt mithelfen wollte. So wie es aussah hatte ich Derek ja schon auf meiner Seite, obwohl er das nicht laut aussprechen würde. „Lass uns aufhören“, meinte Derek, als ich mein Kurzschwert gerade schwang, um auf die Trainingspuppe los zugehen. Derek hatte gesagt, dass ich immer auf einen festen Stand achten sollte und doch kippte ich immer um, sobald ich die Holzpuppe traf. Seufzend nickte ich und gab Derek das Schwert wieder. Zusammen gingen wir zurück in den Thronsaal, doch es war keiner zusehen. Also gingen wir weiter in den Speisesaal, der dann eher belegt war. „Oh, seid ihr zwei auch schon wach“, lächelte uns Loona entgegen und winkte mich zu sich. Sie saß wie immer neben Dragana, die zusammen mit Xander am Kopfende saßen. Aber sonst war noch keiner da. Ja, es fehlten ja auch nur noch Jess und Adam. „Habt ihr gut geschlafen?“, fragte Dragana, als wir uns setzten. Sie lächelte zwar, aber es reichte einfach nicht über ihr ganzes Gesicht. „Ich hab kaum geschlafen“, antwortete ich ehrlich. „Dann bin ich aufgestanden und hab Derek im Garten getroffen. Er hat mir das Bogenschießen beigebracht.“ „Sie ist richtig gut“, lobte Derek mich. „Ich werde euch begleiten“, sagte Xander plötzlich und schlug auf den Tisch. Ich sah ihn erschrocken an. „Nein, wirst du nicht“, erwiderte Derek und sah ihn an. „Es ist schon schlimm genug, dass Hades mit uns auskommen muss, wenn er dich in die Finger bekommt und dir deine Macht entzieht wäre es schlimmer, als hätte er unsere Macht.“ „Du wagst es mir zu widersprechen, Derek?“ Dieser schlug auf den Tisch und stand auf. „Das hat nichts mit Respekt zu tun, Vater! Es geht darum, dass alles im Gleichgewicht bleiben muss und wenn Hades deine Macht besitzt ist dieses Gleichgewicht nicht mehr vorhanden.“ „Da stimme ich Derek zu, Vater“, meldete sich auch Adams Stimme zu Wort. Jess und er betraten gerade den Speisesaal und setzten sich zu uns. Sanft legte Adam seinem Bruder eine Hand auf den Unterarm, sodass dieser sich wieder setzte. „Wir wollen Aiden da unbeschadet heraus holen und nicht noch einen von uns verlieren“, meinte er und doch lag in seinem Satz etwas ungewisses … denn Hades könnte sich in der Zeit in der wir hier überlegen schon längst Aidens Macht genommen haben und er wäre verloren. „Was passiert mit ihm, wenn er seine Macht verliert?“, fragte ich leise. „Dann ist er kein Gott mehr“, antwortete mir Dragana mit fester Stimme. „Er würde sterben, ganz ohne den Dolch.“ „Aber ich dachte, ihr könnt nur durch den Dolch getötet werden.“ „Dylen, sie sind magische Wesen und wenn diesen ihre Macht genommen wird, dann können sie nicht mehr existieren“, meinte Jess und nahm Adams Hand in ihre. Vor meinem inneren Auge tauchte ein Bild von Aiden auf, wie er schwach und unbeweglich vor mir lag und keinen Atemzug mehr machte. „Nein, wir müssen sofort los!“, rief ich aus und stand auf. „Du solltest etwas essen“, meinte Jess. „Wir sollten uns alle noch stärken.“ Adam seufzte und drückte Jess Hand. Ich blinzelte. „Wir gehen alle“, entschied Adam. Derek nickte und machte sich dann was zu essen. Dann war es also beschlossene Sache. Wir vier würden gehen.  Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)