Wahre Liebe von steffinudel ================================================================================ Kapitel 33: Kapitel 33 ---------------------- Es wurde März und Annes Geburtstag rückte immer näher. Langsam erwachte die Natur aus ihrem langen Winterschlaf. Zu Annes Überraschung, schlug Gilbert die Fahrt nach Avonlea vor. „Mein Geburtstagsgeschenk kann ich dir nur in Avonlea geben“, sagte er und lächelt sie an. Verwundert schüttelte Anne den Kopf. Aber wie immer freute sie sich auf Avonlea. Außerdem hatte auch sie eine Überraschung für Gilbert, sie wollte nur den richtigen Augenblick dafür abwarten. Und welcher Ort konnte besser dafür sein, als Avonlea. Wenn sie gemeinsam einen Spaziergang durch die Liebeslaube unternahmen. Einen Tag vor ihrem Geburtstag fuhren sie nach Avonlea und wurden wie immer herzlich begrüßt. Anne wurde das Gefühl nicht los, dass alle über Gilberts geplantes Geschenk bescheid wussten. Sie lächelten verdächtig und auch Diana strahlte sie immer zu an, während sie die kleine, niedliche Tochter von Diana in den Armen hielt. Das Baby hatte ebenso schwarzes Haar wie seine Mutter und Diana hatte sie Anne-Cordelia genannt. Anne herzte das Baby und ihre Augen glitzerten erwartungsvoll, was jedoch keiner bemerkte. An ihrem Geburtstag war es ein ungewöhnlich warmer Märztag. Die Sonne strahlte vom Himmel und zartes Grün zeigte sich auf den Wiesen. Das Wetter war perfekt für den Tag. Anne bekam einen Haufen Geschenke an diesem Tag. Mary schenkte ihr eine hübsche Patchworkdecke, von Diana bekam sie ein in Leder eingebundenes Notizbuch und von Gilbert eine hübsche goldene Kette. Die ganze Zeit über fragte Anne sich jedoch, was Gilbert ihr wohl nur in Avonlea gegeben konnte. Am Nachmittag nahm Gilbert plötzlich ihre Hand und sagte: „Lass uns einen Spaziergang machen, Anne. Es ist ein wunderschöner Tag dazu.“ Nur zu gerne hackte sie sich bei ihm ein. Aus dem Augenwinkel nahm sie noch wahr, wie ihre Schwiegermutter Gilbert verschmitzt zu lächelte. Sie schlenderten am See entlang und genossen das traumhafte Wetter. Anne entschied in ihrem Herzen, dass nun der richtige Augenblick war, um es Gilbert zu sagen. Es war Zeit, ihm ihre Überraschung zu offenbaren. Sie waren inzwischen weitergelaufen und konnten nun Green Gables vor sich sehen. „Gil, ich muss dir etwas sagen.“ Begann Anne. Doch Gilbert legte ihr den Finger auf die Lippen. „Pssst, erst muss ich dir etwas sagen und zeigen. Komm, “ er nahm ihre Hand und schritt auf Green Gables zu. An den Fenstern hingen jetzt Vorhänge und offensichtlich war der Hof gefegt worden. „Wohnt jetzt jemand hier?“ fragte Anne verwundert, als sie es bemerkte. „Lass uns doch nach sehen“, antwortete Gilbert und betrat die Veranda. Ohne zu zögern ging er auf die Tür zu und öffnete sie. „Es ist offen, lass uns mal reingehen, “ sagte er. „Gil!“ Rief Anne entsetzt. „Wir können doch nicht einfach reingehen.“ „Komm schon“, sagte er und streckte ihr die Hand entgegen. Anne sah sich einen Moment lang im Hof um, es war niemand zu sehen. Eigentlich war sie schon neugierig darauf, zu sehen, ob es innen immer noch so aussah wie früher. Nach kurzem zögern zuckte sie mit den Schultern und folgte Gilbert, der bereits in den Gang getreten war. „Gil“, flüsterte sie. „Was wenn jetzt jemand nach Hause kommt.“ Ängstlich sah sie sich im Flur um. Lächelnd nahm sie jedoch war, das das alte Farmhaus immer noch den Charme von dem Green Gables hatte, dass sie in ihrer Kindheit kennen gelernt hatte. Im Großen und Ganzen war alles beim alten gelassen worden. Natürlich war renoviert worden, doch es war nicht viel verändert worden. „Anne, könntest du dir vorstellen hier zu leben?“ fragte Gilbert plötzlich und berührte sachte ihre Hand. Anne lachte: „Seit meiner Kindheit habe ich mir vorgestellt hier zu leben.“ Ihr Blick glitt träumerisch durch das alte Haus. „Aber lass uns lieber gehen, ich will nicht, dass wir noch als Einbrecher verdächtig werden, wenn die Hauseigentümer zurückkommen.“ „Aber sie sind doch schon da“, sagte Gilbert und lachte. Erschrocken drehte Anne sich um, doch niemand stand hinter ihr. „Gil, mach keine Scherze“, schallt sie ihn. „Ich bin zu Tode erschrocken.“ „Aber Anne, es ist wahr.“ Antwortete er und grinste sie an. Ärgerlich verschränkte Anne jetzt die Arme vor ihrer Brust: „Gilbert Blythe, würdest du mir jetzt mal sagen wovon du eigentlich redest. Hier ist doch niemand außer wir zwei.“ „Richtig, Anne-Mädchen. Das meine ich ja.“ „Gil, was um Himmelswillen….“ Plötzlich stockte sie. Meinte er etwas das….das…. „Gil, willst du etwa sagen…..“ Sie schluckte und sah ihn an. Er ging auf sie zu und nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände. „Meine Königin, dies ist von nun an, dein Königreich.“ „Was….? Aber….Hast du etwa….?“ Stammelte Anne unzusammenhängend. „Green Gables gehört uns und wir werden hier wohnen. Das ist mein Geburtstagsgeschenk für dich.“ Vor Freud schrie Anne laut auf und fiel ihm um den Hals. „Gil, das ist das wundervollste Geschenk, das ich je bekommen habe.“ Sie küsste ihn und drückte sich an ihn. „Aber Gil“, rief sie plötzlich und rückte ein Stück von ihm weg, um ihm in die Augen zu sehen. „was ist mit deiner Arbeit im Krankenhaus?“ Gilbert lächelte sie zärtlich an. „Mach dir keine Sorgen, mein Liebes, alles ist schon geplant. Ich werde hier in Avonlea meine Praxis eröffnen. Ich bin das Krankenhausleben auch schon leid. Ich will endlich mein eigener Herr werden und nirgends lieber, als hier.“ „Oh, Gil. Ich liebe dich so sehr.“ Erneut schloss sie ihn in die Arme. „Ich liebe dich auch, Anne.“ Flüsterte er an ihr Ohr. Sie nahm seine Hand und gemeinsam schlenderten sie durch die Zimmer. „Gil, es ist wunderschön, wann hast du das alles eingefädelt?“ „Dad hat mir dabei geholfen, er hat dafür gesorgt, dass mit dem Kauf alles klappt und es renoviert. Meine Mutter hat zusammen mit Diana die Möbel und den Rest des Hauses auf Hochglanz gebracht.“ „Ihr seid wirklich alle einmalig“, lachte Anne. „Du bist einmalig Anne und alle lieben dich. Was hältst du davon, wenn wir gleich heute Nacht hier bleiben? Es ist alles da.“ Anne strahlte und Gilbert brauchte keine andere Antwort. Aneinander gekuschelt lagen sie später im Bett und lauschten auf den Herzschlag des anderen. „Gil“, flüsterte Anne plötzlich leise, „ich hab übrigens auch noch eine Überraschung für dich. Ich wollte nur den perfekten Augenblick abwarten und ich glaube jetzt ist der perfekte Moment.“ Sie richtete sich auf und sah ihn an. Der Mond schien hell ins Zimmer und Gilbert sah ihre helle Haut, die ihn immer wieder an frisch gefallenen Schnee erinnerte. „Wie schön sie doch ist“, dachte er und strich zärtlich über ihre Wange. „Was meine Königin?“ „Gil, wir bekommen ein Baby.“ Ihre Augen glitzerten und ein Lächeln umspielte ihren Mund. Gilbert hielt einen Moment inne. „Was?“ fragte er ein wenig verdutzt. „Ich hab gesagt, dass….“ Begann Anne erneut, doch im selben Moment setzte er sich ruckartig auf und zog sie in seine Arme. „Ist das wahr Anne?“ fragte er lachend. „Ja, Gil, wir werden Eltern.“ „Oh, Anne. Ich liebe dich so sehr.“ Er küsste sie leidenschaftlich und hielt sie in seinen Armen. Der Mond schien auf das alte Farmhaus mit den Grünen Giebeln und es schien, als lächelte er. Neues Leben wurde hier in die alten Giebel eingehaucht. Ein Leben voll Glück, Wärme und Freude und vor allem voller wahrer Liebe. ENDE Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)