Wer bin ich? von Fiamma ================================================================================ Kapitel 18: ------------ Kapitel 18   Bunny starrte weiter auf das verteilte Zeitungspapier, als ein heftiger Windstoß durch den kleinen Hinterhof wirbelte und die Zeitung weiter verteilte. Vor ihren Füßen blieb ein abgerissenes Stück eines Zeitungsartikel liegen. Verwundert nahm sie ihn in die Hand. „Überraschungstalent startet durch … Aber die sieht ja aus wie … “ „Ja, das ist Minako.“ Erschrocken sah Bunny auf und suchte die Herkunft der Stimme. Aber weit und breit war niemand zu sehen. Verdutzt legte sie das Stück Papier wieder auf dem Boden und bemerkte dadurch erst, dass neben ihren Füßen eine kleine schwarze Katze hockte. „Huch. Wo kommst du den her?“ Bunny hob die Katze hoch und setze sie auf ihren Schoß. Sie kraulte ihr sanft über den Kopf und bemerkte dadurch ein seltsames Mal auf ihrer Stirn. „Du bist doch die Katze aus dem Teehaus. Wie kommst du den hier her?“ „Ja, ich bin Luna“, lächelte sie Bunny an. Abrupt sprang Bunny auf. Luna purzelte dadurch auf den Boden. Verdattert zeigte Bunny mit ihrem Zeigefinger auf die kleine Katze. „D-d-du kannst ja sprechen.“ „Ja, aber hab keine Angst. Du erinnerst dich zwar, wie ich gehört habe, gerade nicht, aber wir kennen uns schon sehr lange.“ Verblüfft ließ sich Bunny wieder auf den Karton fallen und drückte sich mit einer Hand gegen ihre Schläfe. Sie hatte schon so vieles gesehen, da war eine sprechende Katze, doch gar nicht so ungewöhnlich, redete sie sich ein, damit sie sich nicht komplett für verrückt hielt. „Warum hast du den das letzte Mal nichts gesagt?“ Luna senkte ihren Kopf. „Als ich gemerkt hatte, wer dort vor mir stand, warst du auch schon verschwunden. Ich habe dich sofort überall gesucht, aber habe dich nirgendwo gefunden.“ Bunny nickte und stupste mit ihrem Fuß auf dem Boden herum. „Hm, ach so. Und du gehörst auch zu den and… ich meine zu uns?“ Bunny fiel es immer noch schwer, sich zu den anderen zu zählen. Auch wenn man es ihr sagte, und sie es vom Verstand her wusste, war es doch irgendwie seltsam, wenn man sich an nichts davon erinnerte. In ihrer Erinnerung war sie immer alleine gewesen. „Ja. Ich habe dich damals erweckt. Naja zweimal genau genommen und dir deine Erinnerungen zurückgegeben und war stets an deiner Seite.“ Bunny sprang wieder auf und machte große Augen. „Du hast mir meine Erinnerungen zurückgeben? Heißt das … könntest du das nicht wieder machen? Könntest du diese Blockade lösen?“ Im Moment war ihr es auch egal, warum diese Katze ihr überhaupt mal ihre Erinnerungen zurückgeben musste, wenn sie es wieder machen könnte, würde sie es eh gleich wieder wissen. „Blockade?“ „Ja … Kenta hat gesagt, dass Mamiko meine restlichen Erinnerungen blockiert hat.“ Fragend sah Luna Bunny an, sie hatte keine Ahnung, wovon diese sprach. Sie hatte noch nicht die Gelegenheit mit ihr oder Mamoru zusprechen, seitdem Bunny wieder aufgetaucht war, und wusste daher nicht, was alles passierte. „Mamiko, Kenta?“ Bunny kniete sich vor Luna, antwortete nicht auf die Frage und sah Luna flehend an. „Bitte kannst du es probieren?“ „Okay. Schließe bitte deine Augen.“ Bunny kam Lunas Anweisung nach und schloss ihre Augen. Voller Erwartung faltete sie ihre Hände ineinander. Sie hoffte so sehr, dass es klappen würde. Luna schloss ebenfalls ihre Augen und konzentrierte sich auf Bunny. Ihr Halbmond fing an zu leuchten und kurz danach erschien auch auf Bunnys Stirn die goldene Mondsichel. Bunny spürte eine angenehme Wärme, die sie durchströmte. Die ersten Bilder blitzten auf. Bunny erinnerte sich, wie sie zum ersten Mal Luna begegnete. Sie lächelte bei dieser Erinnerung. Doch auf einen Schlag wurde es wieder dunkel und kalt. Bunny verzog ihr Gesicht und stütze sich mit ihren Händen auf dem Boden ab. Die Dunkelheit breitete sich wieder aus. Statt der erhofften Erinnerungen zogen wie im Film die letzten Monate in ihren Gedanken vorbei. Angefangen im Krankenhaus, Kentas Auftauchen bei Mamoru und endete damit, wie sie eben panisch das Crown verließ. Luna kniff ihre Augen zusammen und ihr kullerte eine Träne hinunter. Sie konnte alles mit ansehen ja sogar fühlen, was Bunny in jeden dieser Momente fühlte. Beide öffneten wieder ihre Augen. Bunny legte ihr Gesicht in ihre Hände und schluchzte. Sie hatte so gehofft, dass Luna ihr helfen könnte. Sie musste sich wohl damit abfinden, dass diese verdammte Blockade nie mehr wegginge. „Bunny. Du bist nicht allein. Du bist wieder zu Hause. Dort, wo du hingehörst. Und alle sind überglücklich, dass du wieder da bist“, flüsterte Luna ihr zu und versuchte sie zu beruhigen. Sie setze sich auf ihren Schoß und schmiegte sich an sie. Bunny legte ihre Arme um sie und drückte sie ganz fest an sich. „Du solltest nicht alleine hier draußen herumlaufen. Sie machen sich sicher schon Sorgen um dich. Außerdem holst du dir noch sonst was weg, bei der Kälte hier.“ Bunny wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und stand auf. Langsam verließ sie den kleinen Hinterhof und ging zurück zum Crown. Luna lief dicht neben ihr und ließ sie keinen Moment aus den Augen. Bunny konnte schon von Weitem sehen, dass Mamoru und die anderen nicht weit vom Crown entfernt standen und ganz wie es aussah, stritten sie sich. Sie waren so in ihren Streit vertieft, sie bemerkten gar nicht, dass Bunny sich neben sie gestellt hatte. „Hey …“ Bunnys Stimme drang sofort in Mamorus Ohr. Er drehte sich um und sah in ihre wunderschönen blauen Augen. Doch ihr Gesicht und ihre Augen waren gerötet. Hatte sie etwa geweint? Schnell zog er sie in seine Arme. „Ist irgendetwas passiert? Warum läufst du denn einfach weg? Du weißt gar nicht, was ich mir für Sorgen gemacht hab. Ich dachte schon, er hätte dich …“ Schnell zog Mamoru seine Jacke aus und legte sie über Bunnys Schultern. „Entschuldige … ich wollte nicht, es war nur …“, stammelte sie. Sanft streichelte er ihr über den Rücken. „Schon gut. Wir sollten uns jetzt lieber auf den Weg machen.“ Luna trat nun auch näher und sah Mamoru dabei an. „Ich würde sagen, du bringst Bunny von hier weg, damit sie sich ausruhen kann und ich werde den anderen erzählen, was passiert ist.“ „Luna?“, kam es wie im Chor von den anderen. Fragend wurde sie angestarrt. „Ich erkläre es euch. Trommelt die anderen zusammen und wir treffen uns alle, in einer halben Stunde im Tempel.“     „Wir sind aber auch zu dämlich. Kein Wunder, dass sie weggelaufen ist“, senkte Minako ihren Kopf. Die Sailor Kriegerinnen, Artemis und Luna saßen alle zusammen bei Rei im Zimmer und Luna hatte ihnen erzählt, was geschehen war und was sie alles gesehen hatte. „Es muss doch irgendetwas geben, damit sie sich erinnert“, murmelte Makoto. Alle sahen sich fragend an, aber eine Idee hatten sie auch nicht. „Wichtiger ist erst mal, dass sie sich erholt und zu Kräften kommt“, warf Ami in den Raum. Mamoru hatte ihnen schwere Vorwürfe gemacht, dass sie Bunny aus den Augen verloren haben und ihnen dann von ihrer Verletzung und ihrem jetzigen Zustand erzählt. Sie wussten doch nicht, wie durcheinander sie gerade war und von ihrer Verletzung. Sie wussten doch nur, dass sie sich an nichts erinnerte. Da Sie auch Ärztin war, wusste sie, was bei so einer Wunde, wenn sie nicht rechtzeitig richtig behandelt wird, passieren konnte. Und das sie Fieber hatte, verhieß nichts Gutes. Luna setze sich zu Artemis und sah aus dem Fenster. „Damals auf dem Mond … Königin Serenity hatte doch mal vielen, nachdem ihr Planet zerstört wurde, eine neue Heimat gegeben. Darunter waren ja auch die Geschwister, die nun hinter Bunny her sind. Erinnerst du dich noch daran?“ Artemis sah sie an, er erinnerte sich dunkel daran, aber warum fragte Luna jetzt danach. „Ja, aber worauf möchtest du hinaus?“ Luna sprach nun etwas lauter, damit die anderen sie auch verstehen konnten. „Ich glaube, die Person die damals den Planeten zerstörte, ist dieselbe, die nun auch die Fäden in der Hand hat. “ Alle unterbrachen ihre Gespräche und sahen zu den beiden Katzen. „Luna, wovon redest du?“, sprach Rei sie als Erste an. „Königin Serenity hatte mir damals erzählt, wie der Planet zerstört wurde. Es herrschte Streit und Zwietracht unter den Bewohnern und sie löschten sich schlussendlich selbst aus … Das alles ähnelt ziemlich dem, was gerade bei uns passiert …“ Geschockt sahen sie Luna an. „Heißt das, die Erde wird bald zerstört sein?“, flüsterte Minako. Augenblicklich sprang Makoto auf. „Dann müssen sie aber erst an uns vorbei!“ Haruka stand auch auf und stimmte mit Makoto ein. Nachdenklich drehte sich Rei zu Luna zurück, nachdem Makoto und Haruka ihre Kampfansagen beendet hatten. „Und wer hält nun die Fäden in der Hand?“ Gespannt sahen wieder alle zu Luna, die gerade auf die Mitte des Tisches sprang. „Eris.“ Tuscheln ging durch den Raum, sie konnten nicht wirklich was mit diesem Namen anfangen. Artemis sprang ebenfalls auf den Tisch und sah ernst zu den anderen. Augenblicklich wurde es wieder still im Raum. „Ja, natürlich. Jetzt ergibt das alles einen Sinn. Königin Serenity hatte sie damals besiegt. Doch bevor sie abhaute und verschwand, drohte sie ihr noch, dass sie dies noch bitter bereuen würde. Und da sie sich nicht mehr an der Königin selbst rächen kann, lässt sie ihren Vergeltungsakt nun an ihrer Tochter aus … “ Ami hob nachdenklich ihre Augenbraue. „Meinst du Eris, wie die Göttin Eris, die Göttin der Zwietracht und des Streites? Luna wollte Ami gerade Antworten, doch Artemis kam ihr zuvor. „Ich würde jetzt nicht gerade sagen, dass sie eine Göttin ist, aber ja. Genau die.“ „Ich habe mal in einem Buch über griechische Mythologie gelesen, dass Eris erst als alte kleine Frau beschrieben wird und erst wenn sie es schafft, den Neid und den Hass in den Menschen zu wecken, zu ihrer wahren Gestalt erblüht. Meinst du dafür, werden die Menschen gebraucht?“ Artemis nickte ihr zu. „Ich denke schon. Sie wird nach dem Kampf gegen Königin Serenity sehr geschwächt gewesen sein. Es ist davon auszugehen, dass sie das Gleiche wie damals, erneut versucht. Nur diesmal mit der Erde. Königin Serenity hatte sie zwar besiegt, aber sie haute ab und der Planet wurde unbewohnbar. Wir müssen sie stoppen, bevor der Erde das gleiche Schicksal blüht.“ Alle grübelten und wälzten Bücher, wie sie Eris besiegen könnten, bis Reis Großvater zaghaft an der Tür klopfte. Er wusste, wenn ihre Freundinnen zu Besuch waren, dass sie niemand stören durfte. Er hatte zwar keine Ahnung warum, hielt sich aber daran. Diesmal war es aber etwas anderes. Der Mann am Telefon klang sehr ernst und es schien dringend zu sein. Rei ging zur Tür und blitzschnell hatten alle aufgehört zureden. Was hier in dem Raum besprochen wurde, war schließlich für keine fremden Ohren bestimmt. Genervt öffnete Rei die Tür, aber nur soviel das sie heraus gucken konnte. „Du weißt doch, dass wir nicht gestört werden wollen.“ Bevor Rei ihm aber eine Standpauke halten konnte, unterbrach er schnell seine Enkelin. „Ich weiß. Aber ein Herr Chiba ist am Telefon und möchte Miss Mizuno sprechen. Es schien wichtig zu sein.“ Sofort sprang Ami auf und alle sahen angespannt zu, wie sie den Raum verließ. Es konnte nur etwas mit Bunny zu tun haben. Stumm warteten sie auf Ami und hofften, dass es keine schlechten Nachrichten gab. Nach wenigen Minuten kehrte diese auch zurück und sah in die fragenden Gesichter der anderen. „Alles gut. Mamoru hat mich nur um einen Gefallen gebeten.“ Erleichtert atmeten alle auf. Schon ihre Sachen zusammenpackend erzählte sie den anderen, dass Mamoru sie gebeten hatte, kurz auf Bunny aufzupassen. „Er braucht noch dringend Sachen aus dem Supermarkt, und da ich auch Ärztin bin, bat er mich so lange ein Auge auf Bunny zu haben.“ Hastig verabschiedete sich Ami und verabredete sich mit den anderen für den morgigen Tag um die gleich Uhrzeit bei Rei.     Mamoru steckte den Schlüssel ins Schloss und öffnete die Tür. Die Fahrt über hatten die beiden nicht sonderlich viel geredet. Bunny starte die meiste Zeit nur traurig aus dem kleinen Fenster des Autos. Mamoru konnte sich schon denken, warum sie so niedergeschlagen war. Sie hatte ihm kurz von dem Zusammentreffen mit Luna erzählt. Er ließ sie daher lieber in Ruhe. Sie würde schon mit ihm darüber reden, wenn sie so weit wäre. Er war sowieso im Moment mehr damit beschäftigt sich auf den Verkehr zu konzentrieren und nebenbei darauf aufzupassen, dass ihnen niemand folge. Verblüfft sah sich Mamoru in der Wohnung um. Bunny folgte ihm langsam und sah sich ebenfalls um. „Na, da durfte er ja nicht viel mit zu Reika nehmen“, lachte Mamoru. Die gesamte Wohnung sah eigentlich genau so aus, wie er sie in Erinnerung hatte. Lediglich ein paar Teile fehlten. Jetzt musste auch Bunny grinsen. „Tja, so ist das nun mal mit uns Frauen.“ Ihre Blicke trafen sich für einen kurzen Moment, doch schnell wandte sich Bunny ab und tat so, als ob sie ein Bild an der Wand betrachtete. „Haben wir denn zusammengewohnt? Ich meine, in deiner Wohnung war ja nicht gerade viel Mädchenkram …“, fragte Bunny ihn, ohne dabei den Blick von dem Gemälde zu nehmen und wurde dabei etwas rot im Gesicht. Mamoru stellte sich neben sie und sah jetzt auch auf das Gemälde. „Also … an dem Tag, an dem …“ Mamoru musste kurz schlucken, sofort schossen in die Bilder von Bunnys Sturz in den Kopf. „An dem Tag, an dem du die Treppe hinunter gefallen bist, hatten wir beschlossen zusammenzuziehen und waren gerade auf dem Weg zu deinen Eltern, um es ihnen zu sagen …“ Ruckartig drehte Bunny ihren Kopf und sah Mamoru an. Er kniff seine Augen zusammen und zitterte. Sie konnte seinen Schmerz förmlich fühlen. „Mamoru …“ Dieser öffnete wieder seine Augen und lächelte Bunny an. „Alles Gut. Du bist wieder hier und das ist die Hauptsache.“ Bunny wollte noch etwas sagen, aber Mamoru zog sie schon mit sich und ging zum Sofa. „Komm, setzt dich lieber mal und ruhe dich aus.“ Bunny knetete ihre Hände ineinander und sah Mamoru dabei zu, wie er seine Tasche durchwühlte. „Meinst du … meinst du ich werde mich überhaupt wieder an alles erinnern … also auch an dich und mich? ...“ Mamoru zog ein schwarzes Shirt aus seiner Tasche und setze sich zu Bunny aufs Sofa. „Zerbreche dir darüber jetzt nicht den Kopf … Werde erst mal wieder richtig gesund“, lächelte er sie an. „Und wenn ich mich nie mehr an dich erinnere?“, flüsterte sie mehr als das sie es laut aussprach. Mamoru beugte seinen Kopf ganz nah an ihren und sah ihr tief in die Augen. Es passte gerade mal ein Blattpapier dazwischen. Ihre Nasenspitzen hätten sich beinah berührt. Bunny wurde wieder so warm und ihr Herz raste, als ob sie gerade einen Marathon gelaufen wäre. Sein unverkennbarer Duft vernebelte ihr die Sinne. „Dann muss ich es halt irgendwie schaffen, dass du dich erneut in mich verliebst“, grinste er, stupste sie leicht mit seinem Zeigefinger gegen ihre Nase und lehnte sich zurück. Bunny wurde wieder rot und schaute ihn nur mit großen Augen an. Für eine kurze Zeit waren alle Probleme vergessen und sie schaute ihn einfach nur an. Sie fragte sich, wie er das immer wieder schaffte, ohne groß etwas zu machen, sie immer wieder so aus der Fassung zu bringen. „Ich glaube, das dürfte nicht all zu schwer werden“, murmelte sie. „Hast du was gesagt?, sah Mamoru sie fragend an. Sie murmelte so leise, dass er sie nicht verstehen konnte. Ertappt wedelte Bunny schnell mit ihrer Hand. „Ach gar nichts.“ Schultern zuckend stand Mamoru auf. „Wenn du nichts dagegen hast, würde ich mal schnell unter die Dusche springen.“ Erst jetzt bei näherer Betrachtung bemerkte sie, dass Mamorus Kleidung wohl bei dem Kampf zerrissen wurde und der Rest seines Körpers auch nicht besser aussah. Sie konnte gut verstehen, dass er kurz eine Dusche brauchte. „Nein nein, geh ruhig.“ Mamoru nahm die Hände hinter seinen Rücken und zog sich sein Shirt aus. Bunny konnte gar nichts dagegen machen, sie musste ihn einfach dabei anstarren. Sie hatte schon bemerkt, dass er gut trainiert sein musste, aber jetzt seinen nackten Oberkörper zu sehen war dann doch noch mal etwas anderes. Ihr Blick wanderte über seinen gut trainierten Körper und ihr Herz schlug schon wieder schneller als es ihr lieb war. Doch plötzlich erschrak Bunny, als Mamoru sich ein Stück nach vorne beugte, da ihm sein Shirt auf dem Boden gefallen war. Langsam stand sie auf und ging zu Mamoru. Vorsichtig legte sie ihre Hand auf seinen Rücken und betrachtete seine Schulter. „Das war der Energieball, hab ich recht?“ Mamoru brauchte ihr gar nicht antworten, sie wusste es auch so. Er hatte eine kreisförmige Brandwunde auf dem Schulterblatt „Oh Gott, das muss doch wehtun. Warum sagst denn nichts?“, fragte Bunny besorgt. Mamoru drehte sich zu Bunny um und grinste ihr ins Gesicht. „Halb so wild." Besorgt verzog sie ihr Gesicht. Er hatte diese Wunde nur, weil er ihr geholfen hat. Mamoru entging ihr Gesichtsausdruck nicht und legte seine Hände auf ihre Schultern. „Ehrlich. Mach dir keinen Kopf. Setz du dich mal lieber wieder hin.“ Vorsichtig drehte er sie einmal um ihre eigene Achse und schob sie zurück zum Sofa. Ohne Widerworte setze sie sich auch wieder hin. Sie fühlte sich schuldig, dass er nur wegen ihr verletzt wurde. „Bin gleich zurück.“ Schnell huschte Mamoru ins Badezimmer. Bunny sah ihm noch kurz hinterher, wie er aus dem Zimmer verschwand, und lehnte sich zurück. Er hatte ja recht, erst jetzt merkte sie, wie erschöpft sie eigentlich war. Sie legte ihren Kopf auf eins der großen Sofakissen und keine fünf Minuten vergingen und sie war eingeschlafen.   Frisch geduscht kam Mamoru aus dem Badezimmer. Die warme Dusche hatte ihm gut getan. Er wollte gerade etwas sagen, als er sah, dass Bunny eingeschlafen war. Lächelnd kniete er sich zu ihr und strich ihr vorsichtig eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Behutsam hob er sie hoch, trug sie hinüber ins Schlafzimmer und legte sie vorsichtig ins Bett. Liebevoll deckte er sie mit der Decke zu und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Zu gerne hätte er ihr einfach beim Schlafen zu gesehen, wie sehr hatte er sie doch vermisst. Doch er musste dringend telefonieren. Zum Glück hatte Motoki das Telefon nicht abbestellt, da er seine Wohnung untervermieten wollte. Mamoru ging zurück ins Wohnzimmer und wählte Reis Telefonnummer. Er wusste ja, dass sie sich dort treffen wollten.   „Ami? Ja, Mamoru hier. Könntest du mir einen Gefallen tun? …“ Er musste dringend einkaufen. Da Motoki hier nicht mehr hier wohnte, waren logischerweise keine Vorräte mehr hier. Wenn sie etwas essen wollten, musste er wohl oder übel noch mal los. Bunny mitnehmen war aber keine Option, sie hier alleine lassen aber auch nicht. Also entschloss er sich Ami zu bitten, kurz bei Bunny zu bleiben. Sie war auch Ärztin und dazu war sie noch die Ruhigste von allen. Bei ihr konnte er sich sicher sein, dass sie Bunny nicht wieder überfordern würde. Ami hatte zum Glück auch gleich zu gestimmt und war unterwegs hier her.   Fünfundvierzig Minuten später klingelte Ami an der Tür. Mamoru öffnete ihr und ließ sie hinein. „Setz dich doch “, bat er Ami und deutet aufs Sofa, „Luna hat euch denk ich mal alles erzählt?“ Ami nickte Mamoru zu. „Ja … Wir wussten es doch nicht, sonst hätten wir Bunny doch nicht …“ Ami wurde von Mamoru unterbrochen. „Alles Gut. Ist ja zum Glück noch mal alles gut gegangen … Habt ihr etwas Neues heraus bekommen?“ Ami berichtete ihm über das Gespräch mit Luna und ihren Vermutungen. „Eris also …“, nachdenklich sah er zu Boden, bevor er dann schnell aufstand. „Ich glaube, ich sollte erst mal los. Wenn Bunny aufwacht, hat sie bestimmt Hunger“, lächelte er. Vorsichtig ging er, bevor er losfuhr, noch mal zu Bunny und streichelte ihr sanft übers Gesicht. „Hey Bunny. Ich werde uns kurz etwas zu Essen besorgen. Ami ist solange hier.“ Bunny drehte sich im Halbschlaf zu ihm, öffnete kurz ihre Augen, nickte ihm zu und war danach auch schon sofort wieder eingeschlafen. Mamoru gab ihr noch schnell einen Kuss auf die Stirn und verließ dann leise das Schlafzimmer. „Ich werde schnell in den Supermarkt und auf dem Rückweg kurz in die Klinik, die restlichen Medikamente für Bunny besorgen. Außerdem muss ich um Aufschub bitten. Ich kann so nicht zur Arbeit gehen“, er sah dabei zur Schlafzimmertür und danach wieder zu Ami. Diese gab ihm zu verstehen, dass er fahren konnte und sich keine Sorgen machen sollte, sie würde schon gut auf Bunny aufpassen.   Ami saß auf dem Sofa und durchblätterte angestrengt ihre Bücher, die sie noch schnell von zu Hause geholt hatte, bevor sie hier her kam. Aber die gaben ihr auch keine neuen Erkenntnisse. Leise ging sie immer wieder herüber ins Schlafzimmer und sah nach Bunny, die immer noch schlief. Frustriert klappte sie ihr Buch zu und legte es auf den kleinen Couchtisch. Müde stand sie auf, streckte sich kurz und ging wieder herüber ins andere Zimmer, um nach Bunny sehen. Doch kaum hatte sie die Tür geöffnet, erschrak Ami. Bunny atmete hastig und wälzte sich hin und her. Schnell war sie ans Bett gelaufen, fühlte ihren Puls und legte ihren Handrücken auf ihre Stirn. Bunnys Temperatur stieg anscheinend wieder. „Bunny … Bunny …“ Behutsam versuchte Ami ihre Freundin zu wecken, doch diese reagierte überhaupt nicht. Auch als Ami nun etwas kräftiger an ihren Schultern schüttelte, wurde sie nicht wach … Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)