Wie man auf dem Rücken des Windes reitet -James & Lily the Prequel von Teela-chan (James&Lily) ================================================================================ Kapitel 7: Vier Freunde ----------------------- 7. Akt: Vier Freunde „Kein Mensch kann über einen längeren Zeitraum ein Gesicht zu sich selbst tragen und eins für die anderen ohne im Endeffekt verwirrt zu sein, welches das echte sein mag.“ (Hawthorne) Remus Lupin lag zwei weitere Tage im Krankenflügel und starrte die Decke an. Seine drei Zimmergenossen kamen ihn nicht mehr besuchen und er wusste, dass es nur noch eine Frage der Zeit war bis man ihm mitteilen würde, dass er Hogwarts verlassen musste. Vermutlich wusste bereits die halbe Schule um sein Geheimnis. Man würde mit dem Finger auf ihn zeigen, ihn verurteilen, sich vor ihm fürchten und ihn meiden sobald er den Krankenflügel verließ. Madam Pomfrey jedoch ließ sich nichts anmerken, sie musste eine großartige Schauspielerin sein, dachte Remus. Sie war freundlich wie immer, als sie ihm ein Stück Schokolade in den Mund schob bevor sie ihm am Sonntag Abend aus dem Krankenflügel entließ. Zögerlich betrat Remus den Gemeinschaftsraum der Gryffindors. Fast niemand schenkte ihm Interesse und er war froh darüber, denn so konnte er schnellen Schrittes in seinem Schlafsaal verschwinden, um schon mal seinen Koffer zu packen. Er war froh, dass er niemanden antraf als er den Schlafsaal betrat. Er warf sich noch ein letztes Mal, wie er glaubte auf die weiche Matratze seines Himmelbettes und versuchte sich Worte zu Recht zu legen, wie er sich am besten bei seinen Zimmergenossen, Mitschülern und Lehrern entschuldigen konnte. Entschuldigen dafür, dass er es überhaupt gewagt hatte nach Hogwarts zu kommen. Doch gab es für ein solches Vergehen überhaupt die richtigen Worte? Es mussten ein paar Stunden vergangen sein, als sich die Tür zum Schlafsaal öffnete und James, Sirius und Peter hereinkamen. Er schloss die Augen ganz fest und atmete noch einmal tief durch bevor er sich langsam aufrichtete. Er musterte die drei, welche ihm einen unsicheren Blick zu warfen. War es Angst in ihren Gesichtern? War es Abscheu oder sogar Belustigung? Sirius lächelte ihm tatsächlich zu. »Wie geht’s dir Remus?«, fragte James. Klang Sorge in seiner Stimme mit? Remus presste die Lippen aufeinander und stand nun auf, stellte sich den dreien direkt gegenüber. »Es tur mir Leid«, sagte er dann. »Ich weiß es gibt keine Entschuldigen dafür, was ich euch hätte antun können. Ich habe mich in diesem Zustand nicht unter Kontrolle. Aber ihr sollt wissen, dass es mir unsagbar Leid tut. Ich wollte, dass ihr das wisst bevor sie mich hier raus werfen.« Verwirrt musterten die drei Remus und warfen sich dann gegenseitig verwirrte Blicke zu. »Wovon redest du überhaupt?«, fragte Sirius skeptisch. »Niemand wirft dich raus, soweit wir wissen. Ich meine die Lehrer wissen doch offenkundig von deinem Problem, sonst hätte Madam Pomfrey dich ja nicht weggebracht?«, fragte James irritiert. »Natürlich wissen sie es. Ich verdanke allein Dumbledore, dass ich überhaupt hier zu Schule gehen durfte.« »Gehen darf«, korrigierte Peter. »Nach der Sache vor zwei Tagen, werden sie mich raus werfen Peter und ich verdiene es, wenn ich daran denke, dass ich euch dreien das gleiche wie mir hätte an tun können.« James verdrehte die Augen. Manchmal war Remus wirklich eine Dramaqueen. »Bleib mal locker. Es weiss niemand, was passiert ist, weil wir es niemanden gesagt haben und auch nicht erwischt wurden.« James grinste bei dem Gedanken daran, mal wieder mit einem Regelbruch davon gekommen zu sein. »Aber...«, setzte Remus an und ließ sich wieder aufs Bett fallen. James setzte sich neben ihn und legte seine Hand auf seine Schulter. »Hör zu Remus. Es war doch unsere eigene Schuld, dass wir euch gefolgt sind. Du brauchst dir da keinerlei Vorwürfe zu machen«, versuchte James ihn zu beruhigen. Nun war es an Remus verwirrt drein zu blicken. Hatten sie überhaupt keine Angst vor ihm? Warum verachteten sie ihn nicht, wie es alle anderen Menschen taten die von seinem Geheimnis erfuhren. »Warum tut ihr das?«, fragte er tonlos. »Tun wir was?«, fragte Sirius mit hochgezogenen Brauen. »Warum seid ihr nett zu mir? Warum verachtet ihr mich nicht? Warum...?« »Weil wir Freunde sind«, sagte James empört. »Du bist doch immer noch du. Es ändert nichts, wenn du dich einmal im Monat in einen Werwolf verwandelst.« Remus wollte gerade ansetzen etwas zu sagen, doch James gebot ihm zu schweigen. »Wir haben die letzten Tage in der Bibliothek ein wenig über Werwölfe recherchiert«, meinte James. »Es gibt keinen Trank oder Zauber, der dir helfen kann«, warf Peter ein, woraufhin Sirius und James ihm einen bösen Blick zuwarfen. »Ich weiss. Meine Eltern haben mich damals, nachdem Fenrir Greyback mich gebissen hat, zu allen erdenklichen Ärzten gebracht, doch es gab nichts was sie tun konnten, um mir zu helfen oder mir die Qualen der Verwandlung zu erleichtern. Das Gebiet ist noch zu unerforscht, weil Werwölfe immer zu den schäbigsten Kreaturen der Zauberwelt gehörten und gehören werden« ,erzählte Remus niedergeschlagen. »Nun ja, wir haben uns überlegt, da wir dir bei dem Verwandlungsproblem nicht helfen können, dass du in den Vollmondnächten zumindest nicht allein sein solltest«, sagte James. Remus Augen weiteten sich. Was sagten diese Jungen, die gerade Mal 12 Jahre alt waren, da? Haben sie nicht verstanden, welche Gefahr er darstellte? »Wir wissen, dass ein Biss von dir uns selbst in Werwölfe verwandeln würde«, ergänzte Peter, der Remus bleiches Gesicht bemerkte. »Tieren hingegen kann dieser Biss nichts anhaben«, fuhr Sirius fort und grinste James zu. Remus hob die Brauen. Wovon sprachen die drei überhaupt? Es ist bekannt, dass der Biss eines Werwolfs nur bei Menschen Folgen haben würde. Tiere konnten sogar mehr oder minder mit ihm kommunizieren. Dies hatte er bei einer seiner frühen Verwandlungen in seinem Elternhaus herausgefunden. »Wir haben beschlossen Animagi zu werden«, sagte James und grinste seinen Freunden dabei unbeschwert zu. Remus Lupin sollte noch drei Jahre warten, bis seine Freunde ihre Versprechen einhalten würden und ihm in ihrer Animagusgestalt bei den Vollmondnächten begleiten würden. Denn es stellte sich heraus, dass es gar nicht so einfach war ein Animagus zu werden. Die Animagusgestalt selbst war nicht frei wählbar, sondern von der Persönlichkeit des jeweiligen Zauberers abhängig. Zudem war dieser Zauber so schwierig, dass selbst die besten Zauberer Jahre brauchten um sich erfolgreich in einen Animagus verwandeln zu können. Hinzu kam, dass die Verwandlung erst ab dem 17ten Lebensjahr gestattet war und sich jeder Animagus unter strengster Aufsicht und Kontrolle des Zaubereiministeriums registrieren musste. In diesem Jahrhundert gab es nur zwei registrierte Animagi, einer davon war ihre Hauslehrerin Professor McGonagall, wie die vier Freunde nach weiteren Recherchen zum Thema herausfanden. Den Rest des Schuljahres hatte Remus versucht seine Freunde von ihrem Vorhaben abzubringen, doch war er jedes Mal aufs neue um so gerührter als sie darauf bestanden es weiter zu versuchen. Remus bedeutete dies sehr viel, da er zum ersten Mal in seinem Leben spürte was es bedeutet wahre und loyale Freunde zu haben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)