Urwaldromanze von Narjana ================================================================================ Kapitel 8: Kapitel 6 (ohne adult) --------------------------------- Scharfe Zähne bohren sich tief in meine Schulter. Ugh… Das tut weh. Abrupt schlage ich dem Mistvieh mit der Faust auf die Schläfe und versuche die zwei Meter bis zur Tür zu schaffen. Der zweite Biss Richtung Bein geht zum Glück daneben so dass nur ein paar Kratzer zurückbleiben. Reicht auch. Gerade will ich die Tür aufreißen als sie schon aufgeht – und ihre Bestimmung in der Kollision mit meiner Stirn und einem dritten Wolf sieht. Mit einem Schmerzerfüllten Keuchen gehe ich zu Boden. Meine Freude ist dabei zu verpuffen. Mein unfreiwilliger Türenkontakt hat mich nämlich zur leichten Beute gemacht und mir ein paar saftige Krallenspuren im Rücken verpasst. Heute ist nicht mein Tag. Echt nicht. Ich merke kaum wie ich in die relative Sicherheit der Hütte gezogen werde. Relativ deshalb weil es mir schwer fällt, ein Haus in dem man mich tätlich angreift, und sei es nur mit einer Tür, als sicher zu bezeichnen… Zwei Wölfe, die nicht von ihrem Abendessen – oder eher Frühstück? Waren Wölfe nicht normal nachts unterwegs? – lassen wollen, werden ohne großes Federlesen mit einem großen Stock aus der Hütte komplimentiert. Das ist doch mal angenehm… „…sehr… …dummer… …Mann!“ Die Art zu sprechen hab ich doch schon mal gehört. Die Worte auch – zumindest fast. „Sind sie Wada?“ Ich werde gemustert. Meiner Meinung nach dauert es viel zu lange bis ich die Antwort bekomme. „…Ja… …Ich…. …Wada….“ Oh toll – mindestens das. „Ich muss zu Shea! Bitte – wo ist er?“ Klasse. Ich höre mich schon wieder wie ein hysterisches Weib an. „…Shea… …nicht… …hier…“ Verdammt. Wo ist er dann? Schnell springe ich auf, die dumpf pochenden Schmerzen größtenteils ignorierend. Dennoch kann ich nicht verhindern zu schwanken. Ich muss ihn finden. Mein hirnloser Vorstoß zur Tür wird abrupt von einer Hand auf meiner Schulter gestoppt. Der verletzten natürlich. Alles andere würde ja keinen Spaß machen. Vor Schmerz wimmernd sacke ich zu Boden. Uh… „…wirklich… …dummer… …Mann…“ Wada schüttelt wohl den Kopf. Es ist schwer das durch die Funken und dem Glitzern vor meinen Augen zu sehen. „…Du… ...bleibst… …hier…“ Wird bestimmt. Das – das geht doch nicht. „Aber Shea…“ „…Shea… …im… …Familienturm… …Du… …nicht… …dürfen… …außerdem …du… …verletzt…“ Er schüttelt wieder den Kopf und ich werde ohne großes Federlesen auf ein Bett gepackt und ausgezogen. Scheiße, hat der Kerl eine Kraft. Mit unangenehmen, festen Griffen wäscht er die Wunden aus und verbindet sie. Ich glaube er mag mich nicht. „…Du… …Shea… …wehgetan! …Du… …jetzt… …gehen… …Nicht… …Shea… sehen…“ Ich schlucke hart. Verdacht bestätigt. Und er hat auch noch Recht. „Ich… ich weiß dass ich ihm wehgetan habe. Es – es tut mir so leid. Ich wollte das nicht. Ich will mich entschuldigen!“ Verdammt, das macht mich alle. Oh Shea… „…Warum… …Shea… …alleingelassen?“ Ich … bekomm eine Chance zu erklären? „Ich bin – wie versprochen – gestern Abend hier angekommen und war auf dem Weg nach Hause. Allerdings wurde ich von Julia abgefangen. Auf der Farm lag eine Kuh in den Wehen und hat es nicht allein geschafft das Kälbchen auf die Welt zu bringen. Erst gegen Morgen haben wir es holen können. Ich bin sofort nach Hause, aber Shea war nicht mehr da. Ich… ich bin sofort los ihn zu suchen.“ Langsam merke ich, wie müde ich wirklich bin. Es fällt mir schwer die Augen aufzuhalten und mir ist schwindelig. „Es tut mir wirklich leid. Ich wollte ihm doch nicht wehtun.“ Ich lasse den Kopf hängen. Meine übereilte Suche war wohl zu nichts gut. „…Shea… …braucht… …niemanden… …der… …allein… …lässt… …Shea… …braucht… …Familie…“ Ich schlucke und nicke langsam. Ich bin falsch für Shea Schlecht für ihn. Wie ich schlecht für Sabrina war. Ich tu ihm nur weh. Was weiß jemand wie ich schon von Familie? Traurig wende ich den Blick ab und will gehen. Ich mach ja doch nur alles falsch. Shea soll nicht wegen mir noch mehr leiden. Aber gerade als ich die Tür öffnen will, werde ich aufgehalten. Starke Arme umschlingen mich. Ein so bekannter Geruch, wild und herb gleichermaßen, hüllt mich ein. „Shea…“ Die Anspannung ist mit einem Schlag fort. Müdigkeit überrollt mich wie eine Welle. Er ist da. Träge wende ich den Kopf zu ihm. Tränenspuren… Er soll nicht weinen… „Shea… Es… es tut mir so leid…“ Ich streiche zärtlich und matt über seine Wange. „Ich wollte nicht…“ Er lächelt. Zarte Lippen auf meinen. Dann Schwärze. Als ich wieder aufwache fühle ich mich so gut. Starke, warme Arme, die mich festhalten. Ein warmer Körper. Herzschlag. Ich will hier niemals weg. Der Schmerz lässt mich in Ruhe – vorerst. Ich fühle mich so leicht. Geborgen. Sicher. Zärtlich wird mir durch die Haare gestrichen. „Vaughn?“ Als Antwort kuschle ich mich enger an. Mein Shea… „Lass Shea nie wieder allein, Vaughn“ Ich schüttle den Kopf. „Nie wieder.“ Ich kann und will das hier nicht mehr aufgeben. Ich… brauche ihn. So sehr. Ich werde ihn nie wieder loslassen. Nie wieder… Ich bin wohl nochmal eingeschlafen, denn dieses Mal weckt mich sanftes, gleichmäßiges Streicheln. Hmm… Wenn es nach mir ginge, müsste Shea damit nie wieder aufhören… Ich will nicht aufwachen. Allerdings hat der Schmerz einen Weg zurück zu mir gefunden. Schade eigentlich. Äußerst unwillig – anders kann man es wirklich nicht mehr bezeichnen – stoße ich einen kehligen Laut aus und öffne die Augen. Aber - der Anblick der fragenden, gelbbraunen Augen ist entschädigt für sehr, sehr viel. Vor allem jetzt, wo die Tränenspuren weg sind und nicht mehr ins Herz stechen. „Shea…“ Sanft streiche ich über seinen Wangenknochen und die Lippen. So schön… Shea lächelt mich an „Vaughn sollte nach Hause.“ Ich schüttle den Kopf – und bereue es sofort. Mir wird schwindlig und bunte Lichtpunkte tanzen vor meinen Augen. Ein penetrantes Pochen glüht in meinen Schläfen. „Ich geh nicht ohne dich.“ Irre ich mich oder wird sein Lächeln noch ein Stück breiter? „Shea kommt mit Vaughn.“ Jetzt lächle auch ich und drücke ihn eng an mich, die Schmerzen so gut es geht ignorierend. Gut… das ist gut. Ich kann zwar einen unerfreuten Blick in meinem Nacken spüren, aber das ist mir egal. Hauptsache Shea lächelt. Mit Schwiegervätern hatte ich eh noch nie Glück… Langsam rapple ich mich hoch, Schulter und Rücken so gut es geht entlastend. Vorsichtig taste ich über die Verbände. Immerhin – soweit ich es mitbekomme ist nichts aufgerissen. Meine Augen suchen den mehr als grimmig dreinblickenden Wada. „Danke.“ Beinahe sieht er überrascht aus, knurrt dann aber. „…Shea… …nicht… …nochmal… …wehtun…“, ermahnt er mich grummelig. Beinahe klingt es wie eine Drohung. „Nein, nie wieder. Wenn es irgendwie in meiner Macht steht, dann niemals wieder.“ Nicht freiwillig zumindest. Niemals wird wohl kaum gehen, aber… zumindest niemals mehr so sehr. Sacht lehne ich mich an Shea, der von hinten die Arme um mich schlingt. Es ist ein schönes Gefühl mich anlehnen zu können. Zu wissen dass er da ist. VERTRAUEN zu können. Ich will, dass er das auch bei mir kann. So sehr… Immerhin weiß ich jetzt aber, was mir so in der Ehe mit Sabrina gefehlt hat. Was alles schief gegangen ist. Und was für ein Gefühl es ist Rückhalt von seinem Partner zu bekommen. Mein Shea… „Wada. Dürfen Shea und Vaughn Felle und Essen haben? Vaughn muss nach Hause. Mirabelle hat Angst“ Irgendwie geht das Gespräch der beiden etwas an mir vorbei… Und ich muss zugeben, dass ich Mirabelle völlig vergessen habe. Passiert mir in letzter Zeit wohl öfters. Nicht gut… Sie wird es mich spüren lassen. Jedenfalls wird Shea zugenickt, worauf ich ein ziemlich großes Bündel Felle in die Hand gedrückt bekomme. Shea selbst nimmt ebenfalls einige Felle, sucht aber noch Essen zusammen. Dann lächelt er Wada zu. „Wada Sheas Familie. Shea Wada bald wieder sehen.“ Jetzt verzieht sich das runzlige Gesicht zu einem Lächeln. „…Ich… …werde… …warten…“ Shea nickt ihm nochmal zu und schiebt mich dann aus der Tür. An seiner Seite ist der Weg zurück überraschend kurz und einfach. Ich muss mich extrem verlaufen haben. Andererseits – wäre er viel länger hätte ich ihn kaum geschafft… Kurz stocke ich, als vor uns das dunkle Holz der Brücke auftaucht. Dann aber überqueren wir sie. Gemeinsam. Das erste mal. Ohne mein Zutun verzieht sich mein Gesicht zu einem glücklichen Lächeln. Mir wird ganz warm, als er zurücklächelt. Bei mir zuhause allerdings erwartet uns das Äquivalent eines Hausdrachen. So hab ich mir immer eine besorgte Mutter vorgestellt. Mirabelle stürzt mit einem Schrei auf mich zu als ich die Tür öffne. „Vaughn! Wo bist du nur gewesen? Ich hab mir solche Sorgen gemacht! Du kannst doch nicht einfach verschwinden! Wenn dir was passiert wäre!“ Ich bin froh, dass sie mir nicht einfach um den Hals fällt. Mir schallt es so schon im Kopf und mir wird wieder schlecht. Na danke. Aber Immerhin daran hat Shea sie effektiv gehindert. Er hat einfach seinen Stapel Felle fallen lassen und den Arm ausgestreckt in dem sie jetzt hängt. „Mirabelle muss vorsichtig sein. Vaughn verletzt“ … DAS hätte er ihr jetzt nicht unbedingt auf die Nase binden müssen. Mirabelle schaut mich entsetzt an. Dann windet sie sich erstaunlich geschickt aus Sheas Händen. Schnell nimmt sie mir die Felle aus der Hand und drückt sie Shea in den Arm. „Da, sorg dafür dass er sich irgendwo vernünftig hinlegen kann. Dass der Kerl aber auch immer noch kein richtiges Bett hat. Das muss ich dringend ändern. Vaughn, wenn du glaubst ich lasse dich in den nächsten zwei Monaten von der Insel runter, bist du dümmer als ich von dir denke. Kaum halbwegs gesund überanstrengst du dich total und verschwindest, ohne irgendjemandem Bescheid zu geben wohin und du kommst auch noch verletzt wieder. Ich verspreche dir, wenn du nicht dieses Mal zuhause bleibst bis du komplett gesund bist, lege ich dich übers KNIE wie einen VIERJÄHRIGEN!“ Oups… Ich glaube fast, sie ist sauer. Ein bisschen… Minimal… SHEA! HILF MIR! Leider hat selbiger beschlossen auf die Furie zu hören und ist im angewiesenen Zimmer verschwunden. Meinem – bis auf ein paar Kisten völlig leeren Schlafzimmer. Mirabelle macht sich derweil einen Spaß daraus, mich aus meiner verdreckten, zerrissenen Kleidung zu schälen. Dass ich kein gesteigertes Bedürfnis habe, in Shorts vor ihr zu stehen ist ihr offensichtlich egal. Mit etwas gerümpfter Nase entfernt sie die provisorischen Lederverbände und jagt mich unter die Dusche. Weiß sie eigentlich wie weh das tut? Wahrscheinlich schon… Noch wahrscheinlicher ist, dass es ihr momentan vollkommen egal ist. Leise vor mich hin fluchend verziehe ich mich unter die Dusche. Ich bin doch eh schon völlig fertig. Warum kann die Frau mich nicht einfach schlafen lassen? Allerdings wird das Fluchen unter dem heißen Wasser schnell zu einem unterdrückten Wimmern. Blut läuft aus den noch nicht ganz verschlossenen Wunden und färbt das Wasser rot. Naja – soweit es nicht schwarz vor Dreck ist. Als ich aus der Dusche komme kann ich kaum noch stehen, geschweige denn gerade laufen. Die Wunden brennen höllisch und mein Kreislauf zeigt mir dezent den Mittelfinger. „Shea…?“ Ich kann nicht mehr. Ich glaube ich war noch nie so dankbar, dass diese starken Arme sich um mich gelegt haben. Erschöpft lehne ich mich gegen ihn. Mein Körper zittert unkontrolliert. Er wirkt kühl im Vergleich zu meiner überhitzten Haut. Angenehm… Egal wie sehr ich mich bemühe, meine Augen wollen nicht mehr offen bleiben. Ich bewege mich hier keinen Millimeter mehr weg. Die Entscheidung wird mir eh abgenommen. Shea trägt mich ins Schlafzimmer. Immerhin darf ich mir noch eine Shorts anziehen, oder eher Shea zieht sie mir an, bevor der Hausdrache – äh Mirabelle – wieder über mich herfällt. Jede einzelne Wunde wird erneut extragründlich ausgewaschen. Erneut läuft mir das Blut über den Rücken und ich schreie, als sie den Alkohol über die Wunden kippt. Klasse… Womit hab ich das eigentlich verdient? … Die Antwort sitzt neben mir. Dafür, dass ich Shea vergessen habe, habe ich einiges verdient. Dennoch bin ich froh, als Mirabelle die Wunden fertig versorgt und frisch verbunden hat. Ich bin tierisch ausgelaugt. „Du hast die nächsten Tage Bettruhe. Ich werde jeden Tag vorbeikommen und du hast ja auch noch Shea.“ Ich seufze. Sie findet es unter Garantie heraus wenn ich aufstehe. Shea ist einfach zu ehrlich… Aber das mag ich ja so an ihm. Unter anderem. Mir bleibt also nur ein ergebenes Nicken. Sie lächelt Shea nochmal zu, winkt und verschwindet. Endlich… So müde… Ich spüre wie sich Shea neben mich setzt. Seine sanften Finger streichen durch mein Gesicht. So schön… Meine Mundwinkel heben sich sacht und ich schmiege mich weich in die Hand. Er soll nicht aufhören. „Ist Vaughn ok?“, höre ich ihn zögerlich fragen. Mirabelle hat ihn wohl ziemlich überfahren. „Ich bin müde und die Wunden brennen. Aber sonst geht es mir gut. Sie ist – anstrengend…. Manchmal“ Er lacht leise. Er sieht schön aus, wenn er lacht. Vorsichtig rutsche ich etwas näher und lege meinen Kopf auf sein Knie. Mein Schädel pocht und fühlt sich heiß und schwer an. „Ich bin so froh, dass du wieder da bist…“, murmle ich leise. „Es tut mir so leid, dass ich zu spät hier war.“ Wieder streicht er mir über die Stirn. „Vaughn IST wiedergekommen. Dass das wichtigste.“ Er stockt. Selbst seine Bewegungen stocken. „Shea Angst, Vaughn gar nicht mehr zurückkommen. Shea angst – Shea wieder alleingelassen.“ Hu? Träge hebe ich den Kopf. „Wieso wieder?“ Shea sieht traurig und unbehaglich im Dämmerlicht aus. Er kaut sich die Lippen wund. Sanft ziehe ich ihn zu mir runter. „Schon gut.“ Meine Lippen verschließen seine für einen weichen Kuss, verhindern, dass er sie sich aufreißt. „Erzähl es mir irgendwann, wenn du dazu bereit bist, okay? Ich kann warten.“ Er nickt sacht, erleichtert wirkend. Aber ich wäre für eine tiefgreifende Geschichte gerade eh zu fertig. Ich – will ihm vernünftig zuhören können. Ja, gerade ich. Fast schon lachhaft. Aber es stimmt. Ich will ihm die Aufmerksamkeit geben, die er verdient. Und das ist nun mal alle, die ich habe. Vorsichtig, um meinen schmerzenden Körper nicht herauszufordern, rutsche ich etwas zur Seite um ihm Platz im Bett zu machen. Sobald ich den warmen Körper neben mir spüre kuschle ich mich an ihn an. Ehrlich? Ich hätte niemals gedacht, dass es so gut tut, einfach mal schwach sein zu dürfen… So seltsam und fast widernatürlich der Gedanke für mich ist – es hilft. Die Wärme hüllt mich ein und schnell bin ich tief und fest eingeschlafen. Die Wunden fordern ihren Tribut. Von den nächsten paar Tagen bekomme ich kaum etwas mit. Wundfieber hält mich ans Bett gefesselt und ich schlafe eigentlich nur. Dennoch weiß ich, dass er da ist. Dass er es ist, der sich um mich kümmert, nicht Mirabelle. Es ist, als ob ich den Unterschied spüren kann. Und ich bekomme es bestätigt, als ich endlich wieder richtig die Augen öffne. Er ist da… Für mich… Es – tut einfach gut – für jemanden wichtig zu sein. Langsam setze ich mich im Bett auf, nehme dankbar den Becher Tee entgegen. Dann krabble ich komplett aus dem Bett. Klo… Und ich brauch mehr Wasser. Nicht nur innen, sondern endlich mal wieder auf der Haut. Das Duschen vom letzten Mal ist mir allerdings noch unschön in Erinnerung… „Shea…?“ Ich kann spüren wie ich rot werde. Na toll… Shea taucht aus der Küche heraus auf und sieht mich fragend an. Der Fußboden ist grad richtig hübsch… „Vaughn?“, erklingt es leise und besorgt von ihm. Verdammt! Ich will ihm keine Sorgen machen. Ich… Warum ist es nur so schwer nach Hilfe zu Fragen? Das kann doch eigentlich gar nicht sein! „Ich… ich…“ Hallo? Stottern macht es nicht besser! Im Gegenteil! Gott, wie er guckt. „Shea, ich… ich wollte…“ Er kommt auf mich zu. Wahrscheinlich inzwischen totsicher dass etwas mit mir nicht stimmt. Hat er auch noch recht mit. Ich bin absolut unfähig um Hilfe zu bitten. Wie armselig ist das denn? „BittehilfmirbeimDuschen.“, nuschle ich schnell und ohne aufzusehen. DAS war jetzt kindisch. Aber immerhin hab ich es überhaupt herausbekommen. Und er lächelt, erleichtert, dass es nichts Schlimmes ist. Zumindest nicht für ihn. Für meinen Stolz war es mal wieder sehr schmerzhaft. „Shea hilft Vaughn. Shea hilft Vaughn gern“ Er tritt auf mich zu und nimmt mich in den Arm. Vielleicht ist Bitten doch nicht so schlimm… Kurz lehne ich mich an ihn, bevor ich mich unter die Dusche entführen lasse. Es tut unendlich gut das heiße Wasser auf meiner Haut und in meinen Haaren zu spüren. Am meisten bin ich mir allerdings Sheas Nähe bewusst. Das ist so eine Kleinigkeit, die ich nicht bedacht habe… ~~~~~ Leises, warmes Lachen füllt das leere Schlafzimmer, lässt alles wärmer und freundlicher wirken. Ich glaub fast – ich mag mein Leben. Und ich weiß, dass ich ihn liebe. Irgendwann werde ich ihm das auch sagen können. Nur noch nicht jetzt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)