Bis ans Ende der Welt... von Chi_desu ((sasu/naru)) ================================================================================ Kapitel 13: Sakuras Tränen -------------------------- Die Nachricht, dass Naruto doch noch am Leben war, wurde im Dorf mit gemischten Gefühlen aufgenommen. Der einzige Grund warum manche erleichtert waren, war der, dass keiner wusste was mit dem Fuchsungeheuer passieren würde, sollte Naruto getötet werden. Nur Iruka und Kakashi freuten sich aufrichtig, dass ihr Schützling wohlbehalten zurückgekehrt war. Natürlich machte die Nachricht, dass Naruto Itachi besiegt hatte, schnell die Runde. Aber auch das Gerücht, dass man seine Leiche nicht gefunden hatte kursierte im Dorf. Nur Kakashi und sein Team wussten, dass es mehr als ein Gerücht war. Sasuke verfluchte sich dafür, dass er nicht gleich kontrolliert hatte, ob sein Bruder überhaupt tot war. Er verstand nicht, wie er so dumm hatte sein können. Itachi ließ sich doch von einem einfachen Angriff nicht töten! Aber zumindest hatten sie vorerst ihre Ruhe. Und Sakura, er und Naruto waren wohlbehalten zurückgekehrt. Zwei Tage hatten sie einander kaum gesehen und sich nur ausgeruht. Kakashi sorgte dafür, dass die Wachposten rund um das Dorf verstärkt wurden, für den Fall, dass Itachi zurückkehren sollte. Irgendwie war es ihnen allen ganz recht, erst einmal Abstand voneinander zu haben. Irgendwie wusste keiner, wie er dem anderen begegnen sollte. Der Kuss hatte irgendwie alles verändert. Sasuke hatte sich gerade zum schlafen hingelegt. Der Himmel draußen war sternenklar und blasses Mondlicht fiel durch das Fenster in sein Zimmer. Er war schon fast eingeschlafen, da hörte er ein Geräusch und dann fiel ein Schatten auf ihn. Er fuhr hoch, seinen Kunai bereit zum Angriff. Jemand hockte auf seiner Fensterbank und starrte mit leuchtenden Fuchsaugen in sein Zimmer. Erleichtert ließ er sein Messer sinken. "Naruto.", sagte er. Er schlug die Bettdecke beiseite und stand auf. Es war wohl Zeit für eine Aussprache. Langsam kam er zum Fenster, wo Naruto stumm hockte und ihn ansah. "Was gibt es?" Verlegen schaute Naruto zur Seite. "Mir war nur langweilig und ich wollte sehen, ob du schon schläfst..." "Jetzt nicht mehr.", gab Sasuke betont lässig zurück. Er wollte sich keine Blöße geben, nicht der erste sein, der das aussprach, was im Moment zwischen ihnen stand. "Hey, ich wollte dich nicht stören..." "Tust du nicht.", antwortete Sasuke ehrlich. "Ähm, Sasuke?", fragte Naruto und klang zum ersten Mal seit langem unsicher. "Kann ich... kann ich etwas hierbleiben?" Es musste ihm sehr schwer gefallen sein darum zu bitten. Auch wenn sich einiges geändert hatte seit dem Kampf, keiner von ihnen wusste, was sie jetzt eigentlich wirklich waren. Freunde? Rivalen? Wahrscheinlich weder das eine noch das andere. Langsam nickte er. "In Ordnung. Komm rein." Naruto verlagerte sein Gewicht um in das Zimmer zu kommen und als er nach der Wand griff um sich festzuhalten, verlor er das Gleichgewicht. Mit einem erschreckten Laut rutschte er nach hinten und stieß einen leisen Schrei aus. "Naruto!", rief Sasuke und stürzte instinktiv vor, riss die Arme hoch und griff nach seinem fallenden Kameraden. Als er die Augen wieder öffnete, hingen sie beide halb aus dem Fenster gelehnt, er hatte eine Hand um Narutos Taille gelegt, mit der anderen hielt er sich am Fenster fest. Naruto hatte sich an ihm festgekrallt. Es war wohl mehr der Schreck gewesen. Ein Sturz aus dieser Höhe hätte ihm kaum etwas ausgemacht. Sasuke gab einen abwertenden Laut von sich. "Dobe. Musst du dich immer so ungeschickt anstellen?" "Du sollst mich nicht immer so nennen.", entgegnete Naruto an seinem Ohr, aber ohne Schärfe in der Stimme. Sasuke lehnte sich zurück bis Naruto nach dem Fenster greifen und sich festhalten konnte. Er ließ den blonden Jungen nicht los, bevor der nicht einen Fuß in das Zimmer gesetzt hatte. Während Naruto ungeschickt ins Zimmer kletterte, ging Sasuke zur Tür und griff nach dem Lichtschalter, aber dann überlegte er es sich doch anders. Es herrschte eine seltsame Stimmung im Raum, er wollte sie nicht zerstören. Und vielleicht konnte er im Dunkeln besser sagen was bald ausgesprochen werden musste. Naruto hatte es endlich auch ins Zimmer geschafft und grinste. Seine Fuchsaugen leuchteten in der blassen Dunkelheit. "Das war knapp, oder?" "Du hast mich ganz schön erschreckt, weißt du das?", fragte Sasuke und es fiel ihm unendlich schwer, das zu sagen. "Was? Die paar Meter hätten mich schon nicht..." "Nein, nicht das.", unterbrach er den Jungen. "Als ich dich sah, wie du Seite an Seite mit Itachi gekämpft hast. Ich glaube nicht, dass ich es ertragen hätte, dich ausgerechnet an ihn zu verlieren. Dass du dich gegen mich gestellt hast, so wie er damals..." Der Blick seines Gegenübers wurde ernst. "Es tut mir leid." Es wurde still im Raum und lange schauten sie sich an. Dann fragte Naruto fast schüchtern: "Hast du... Hast du das ernst gemeint, was du zu mir gesagt hast?" Er wusste sofort, wovon der andere sprach. Langsam kam er wieder auf ihn zu. "Ich..." Er brachte es nicht über die Lippen. Nicht noch mal. Aber noch bevor er frustriert aufgeben konnte, machte Naruto einen Schritt auf ihn zu, beugte sich vor und küsste ihn vorsichtig. Und sagte dann: "Ich dich auch, Sasuke... Ich liebe dich auch." "Naruto...!" "Schh...", sagte Naruto und verschloss seine Lippen mit einem Kuss. Mit einem leisen seufzen schaute Sakura hoch zu dem Fenster. Dort wohnte Sasuke. Sie kam oft hier vorbei und schaute sehnsuchtsvoll nach oben, hoffte, er möge vielleicht einmal am Fenster stehen. Es war schon spät und sein Fenster war dunkel. Er war sicher längst im Bett. Sakura hatte nicht schlafen können deswegen hatte sie diesen kleinen Spaziergang gemacht. Ihr ging dieser Kuss nicht mehr aus dem Sinn. Was dachte Naruto wohl darüber? Was hatte Sasuke damit bezwecken wollen? Immer wenn sie daran dachte, bekam sie Angst. Dass sie Sasuke vielleicht an Naruto verlieren könnte. Dabei war sie sowieso nicht mit Sasuke zusammen. Aber wenn er wirklich etwas für Naruto empfand und dieser die Gefühle vielleicht noch erwiderte, dann hatte sie endgültig keine Chancen mehr bei ihm. Dann konnte sie nicht mehr davon träumen, eines Tages mal mit Sasuke auszugehen. Dann würde sich alles ändern. Sie wollte gerade weitergehen, da sah sie eine Bewegung oben am Fenster. Neugierig geworden blieb sie stehen und schaute nach oben. Vielleicht würde sie heute doch noch einen Blick auf Sasuke erhaschen? Jemand kletterte von drinnen auf den Fenstersims. Wohin wollte er und warum nahm er nicht die Tür? Nein, es waren zwei Personen! Sakura stockte der Atem. Das auf der Fensterbank, das war Naruto! Was machte er in Sasukes Zimmer, so spät abends?! Beruhige dich!, sagte ihre innere Stimme. Dafür gibt es sicher eine ganz harmlose Erklärung! Die beiden waren noch trainieren, oder sie mussten irgendwas besprechen! Die zweite Person war Sasuke. Er hielt Naruto vorsichtig fest, damit der nicht aus dem Fenster fiel. Sie sprachen leise miteinander. Und dann küssten sie sich. Für Sakura brach eine Welt zusammen. Sasuke und Naruto! SASUKE UND NARUTO!! "KYAA!!!" Sie stieß einen leisen Schrei aus und wirbelte herum. Das war zu viel. "Sakura!", hörte sie Sasuke rufen, aber sie rannte los, zurück nach Hause. Sie wollte noch nicht einmal ihn jetzt sehen. Sie wollte nur noch nach Hause und hoffen, dass das alles bloß ein Alptraum war und ihre zwei besten Freunde einander gerade NICHT geküsst hatten. Zu Hause angekommen riss sie die Tür auf und stürmte nach oben, flüchtete sich in ihr Zimmer und sperrte sich ein. Verschreckt kroch sie auf das Bett und murmelte: "Wach auf, Sakura! Das ist nur ein Traum, wach auf! Das ist nur ein Traum!" Naruto und Sasuke... das konnte einfach nicht sein. Sie war doch in Sasuke verliebt. Etwas berührte sie an der Schulter und eine warme Stimme sagte: "Sakura." Erschreckt fuhr sie hoch und stieß den Eindringlich von sich. Er wich ein paar Schritte zurück und blieb im Zimmer stehen. Sakura entspannte sich nur wenig, als sie ihn erkannte. "Sasuke-kun, du bist es..." Warum konnte er sie nicht in Ruhe lassen? Sie wollte ihn nicht sehen, nicht jetzt! "Ich muss mit dir reden." Ziemlich unsicher saßen die beiden nebeneinander auf Sakuras Bett. Sasuke wusste nicht, wo er beginnen sollte, und Sakura starrte stumm auf ihre Füße. Genau das verunsicherte ihn so. Das war so gar nicht ihre Art. Normalerweise hätte sie wie ein Wasserfall auf ihn eingeredet. Vielleicht über Naruto geschimpft oder sonst was. Aber dass sie sie beide gesehen hatte, hatte wohl sogar sie erschreckt. Sie war blass. "Sasuke...", sagte sie schließlich zögernd. "Weißt du, dass ich mir immer gewünscht habe, du würdest mal abends unangemeldet in mein Zimmer kommen um mich zu besuchen?" Sie hatte den Kopf immer noch gesenkt. Er wusste nicht, wie er darauf antworten sollte. Stattdessen fragte er sie: "Hasst du uns jetzt, Naruto und mich?" Sie schüttelte ihren Kopf und ihr blassrosa Haar fiel ihr ins Gesicht. "Nein. Ihr habt doch nichts getan. Es ist meine eigene Schuld." "Sakura..." "Ich habe wirklich geglaubt, dein Herz für mich gewinnen zu können.", sagte sie und er verfiel in Schweigen. "Ich habe gedacht, wenn ich stark werde, dann könntest du mich lieben. Oder wenn wir nur lange genug zusammen sind. Ich habe mir wirklich Hoffnungen gemacht. Doch du hast mich immer zurückgewiesen. In manchen Nächten konnte ich vor lauter Liebeskummer nicht schlafen. Und doch dachte ich, irgendwann würde es sich ändern und du würdest dich in mich verlieben. Ich war so dumm..." "Sakura, es tut mir leid..." "Nein.", sagte sie laut. "Ich bin die einzige hier die sich entschuldigen sollte. Ich habe dich bedrängt und dir meine Gefühle aufgedrängt. Gefühle, die du nie wolltest." Er sah, dass sich ihre Hände in den Stoff ihres Kleides krallten. Sie starrte angestrengt auf ihre Hände, nur um ihn nicht ansehen zu müssen. Ihre Schultern zitterten. "Aber als ich sah, wie du um Naruto gekämpft hast, und wie ihr gemeinsam Itachi besiegt habt, da habe ich begriffen, dass ich keine Chance habe. Dass ich vielleicht nie eine hatte. Ihr gehört zusammen. Er liebt dich mehr als ich." Ihr Kopf sackte ein Stück nach unten und etwas tropfte auf ihre Hände. Entsetzt begriff Sasuke, dass sie weinte. Schon brach es aus ihr heraus: "Ich weiß, dass du ihn liebst, aber es tut immer noch so... so weh... Ich kann meine Gefühle eben nicht abstellen..." Sie begann heftig zu weinen und Sasuke konnte nichts tun, als hilflos daneben zu sitzen. Er wusste nicht, wie man weinende Mädchen tröstete. Dann wischte sie sich abrupt über das Gesicht und sagte: "Geh jetzt, Sasuke. Ich bin euch nicht böse. Ich brauche nur etwas Abstand, um über diese Gefühle die ich für dich habe hinwegzukommen. Vielleicht werde ich das Dorf für eine Weile verlassen..." Er stand auf und nickte. "In Ordnung, Sakura. Ich bin sehr froh, dass du uns nicht hasst." Langsam ging er zum Fenster, packte einen Ast und hangelte sich nach draußen. Drinnen hörte er sie schluchzen. Bedauernd kletterte er nach unten, wo der blonde Ninja ihn erwartete. "Komm, Naruto. Lassen wir sie in Ruhe." Nächstes Kapitel: Intermezzo Teil1 *** Also, hiermit ist der erste Teil der Story abgeschlossen. Jetzt beginnt ein neuer Abschnitt, wo die Charaktere etwas älter sein werden.. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)