Bis ans Ende der Welt... von Chi_desu ((sasu/naru)) ================================================================================ Kapitel 12: Rache ----------------- Kapitel 12: Rache Ich liebe dich. Er hatte es gesagt. Laut ausgesprochen, die Worte, die er so lange nicht hatte wahrhaben wollen. Er liebte diesen aufdringlichen, lauten, tollpatschigen Ninja. Und er wollte nicht durch seine Hand sterben. In seinem Inneren hatte er immer gedacht, er würde in dessen Armen sterben, so wie er schon einmal beinahe gestorben wäre, damals im Kampf gegen Haku. Aber doch nicht so. Naruto nahm das Messer von seinem Hals weg und nahm es in beide Hände. Sasuke wollte nicht mehr kämpfen. Er schaute dem anderen fest in die Augen. "Sasuke...", murmelte Sakura entsetzt. Er hatte Naruto geküsst. Warum? Sie hatte nicht verstanden, was er ihm gesagt hatte. Aber dieser Kuss... sie begriff es einfach nicht. Und Naruto hatte es sich einfach gefallen lassen. Was war zwischen diesen beiden? Sie hatte nie etwas bemerkt. War Sasuke etwa in Naruto... Sie sah, wie der blonde Ninja das Messer in beide Hände nahm. Er wollte doch nicht wirklich...? Sie sprang auf und schrie Sasukes Namen. Aber sie kam keine zwei Meter weit. Itachi stand wie aus dem Nichts wieder vor ihr. Mühelos riss er den Fuß hoch und verpasste ihr einen Tritt der so schnell kam, dass sie keine Chance hatte, ihm auszuweichen oder gar zu blocken. Sie wurde vor die Brust getroffen und raste meterweit nach hinten. Beim Aufprall schlug sie sich den Kopf auf und blieb einen Moment lang vor Schmerzen gekrümmt liegen. Sasuke sah, wie ein Schatten hinter Naruto auftauchte. Itachi legte eine Hand auf Narutos Schulter. "Warte noch." Erstaunt schaute der junge Ninja ihn an. "Aber wieso denn? Ich habe ihn besiegt, und..." "Richtig.", sagte Itachi. "Steh auf." Sasuke starrte seinen Bruder böse an. "Also lässt du mich nicht sterben, Itachi?", fragte er und zwang ein Grinsen auf sein Gesicht. "Hast du gedacht, wenn du ihn auf deine Seite ziehst, erwacht der Fluch?" "Ich habe mich wohl geirrt. Du bist stärker als ich gedacht habe." Itachi bedachte ihn mit einem eisigen Blick. "Willst du wirklich sterben, Sasuke? Wenn du mir nicht hilfst, kann ich dich nicht gebrauchen." Sasuke presste die Lippen aufeinander. Kurz wanderte sein Blick rüber zu dem blonden Ninja, der unschlüssig hinter Itachi stand und dann wieder zurück zu den roten Augen seines Bruders. "Ich sterbe lieber als mich mit dir zu verbünden du Mörder! Du hast unsere Eltern getötet!" "Du weißt nicht, warum ich es getan habe, oder?" "Was für Gründe du auch immer gehabt haben magst... ich wünsche dir... den Tod, Itachi.", Sasuke setzte sich mühsam auf. Unter dem wachsamen Blick seines Bruders kämpfte er sich auf die Füße. "Wir werden ja sehen, wie lange du durchhältst." Sasuke begriff zu spät, was Itachi vorhatte. Er sah in diese Augen, Sharingan Augen, und dann tauchten wieder diese Bilder auf. Die wirkliche Welt verschwamm in grauem Nebel und er fand sich wieder am dunkelsten Ort seiner Seele, an jenem Tag als er seine Eltern tot aufgefunden hatte. Seine Hand lag bereits wieder auf der Türklinke, er hörte die gespenstische, tödliche Stille, die sich über dem Dorf ausgebreitet hatte. Nein! Er durfte diese Tür nicht öffnen. Etwas unvorstellbar Schreckliches verbarg sich dahinter. Doch seine Hand bewegte sich wie von selbst. Langsam schob er die Tür auf. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Und dann sah er ihre Leichen und sein Mund weitete sich zu einem stummen Schrei. Naruto verstand nicht, was hier vor sich ging. Warum hatte Itachi-san ihn aufgehalten? Worüber hatten die beiden gesprochen? Sasuke hatte es geschafft, trotz seiner Kopfverletzung wieder aufzustehen. Er hatte Itachi in die Augen gesehen und dann plötzlich einen Laut des Entsetzens von sich gegeben. Er war wieder in die Knie gesunken, seine Augen weit aufgerissen, und seine Arme wie erstarrt. Irgendetwas Merkwürdiges ging in ihm vor. Was hatte Itachi getan? "Naruto...", er hörte die Stimme und drehte sich erstaunt um. Das Mädchen mit dem rosa Haar saß hinter ihm auf der Wiese. "Bitte hilf uns doch. Du kannst doch nicht einfach zusehen, wie er Sasuke quält!" Sie hatte eine Platzwunde am Kopf. "Bitte, Naruto! Wir beide haben dich gern! Wir sind deine Freunde! Hilf uns bitte!" Der Junge schüttelte den Kopf. Er wusste langsam nicht mehr, was er denken sollte. Warum hatte Sasuke sich nicht mehr gewehrt? Und warum hatte er ihn geküsst? Warum bat diese... Sakura, das war doch ihr Name, oder?... ihn, ihnen zu helfen anstatt Itachi selbst anzugreifen? Warum?? "Kommt dir das alles nicht seltsam vor?", fragte Sakura verzweifelt. "Itachi hetzt dich gegen uns auf, und dann hält er dich davon ab, Sasuke zu töten. Ich weiß nicht, was er mit dir gemacht hat, aber das muss dir doch auffallen! Naruto, bitte! Ich... ich weiß, dass du am liebsten Ramen isst! Und du bist gut mit Iruka-sensei befreundet. Deine Spezialität ist die Technik der Schattendoppelgänger... und... und... du hast eine kleine Narbe an deinem Bauchnabel, spiralförmig, weil dort das Siegel ist, wo sie das Fuchsungeheuer einsperrten, und..." Naruto starrte sie entgeistert an. Sie hatte Recht. Er hatte sich bereits über diese Narbe gewundert. Woher wusste sie das alles? Er warf einen Blick auf Itachi. Vielleicht... Zum ersten Mal zweifelte er an der Geschichte, die Itachi ihm erzählt hatte. Immerhin erinnerte er sich an nichts vor dem Tag an dem er in Itachis Armen aufgewacht war. Was, wenn Itachi ihn belogen hatte? Ein angsterfüllter Schrei riss ihn aus seinen Gedanken und er fuhr herum. Sasuke krümmte sich. Itachi stand noch immer reglos vor ihm, aber Sasuke keuchte, sein Körper zitterte, er war leichenblass. Warum quälte Itachi ihn so? Seinen eigenen Bruder? "Oh nein, Sasuke...", wimmerte Sakura. "Naruto, siehst du nicht, dass er leidet? Bitte, hilf ihm doch! Im Kampf gegen Haku wäre er beinah für dich gestorben! Hörst du??" Tränen liefen über ihr Gesicht. "Vertrau uns, Naruto. Du gehörst zu uns. Du kannst uns vertrauen." Naruto fuhr sich durch das Haar. Sakura... sie war ihm vertraut. Es war, als würde er sie schon ewig kennen. Er glaubte, sich zu erinnern, mit ihr spazieren gegangen zu sein. Und an Sasuke. Lächelnd. Kann ich ihnen vertrauen? Die Vision verblasste und erschöpft fiel Sasuke nach vorne. Mühsam hob er seinen Kopf. Itachi stand noch immer vor ihm. Nur langsam erinnerte er sich daran, was passiert war. Es konnten höchstens Minuten vergangen sein, seit Itachi diese grausame Technik an ihm angewandt hatte. Ihm war es wie Stunden vorgekommen. Er schmeckte Blut in seinem Mund. Wahrscheinlich hatte er sich auf die Unterlippe gebissen. Itachi sah ihn eisig an. "Das ist deine letzte Chance. Wenn du dich immer noch weigerst, dann gebe ich dich endgültig auf und lasse dich von deinem kleinen Freund hier töten." Sasuke sammelte seine letzten Kraftreserven und spuckte seinem Bruder vor die Füße. "Ich sterbe lieber." "In Ordnung.", sagte Itachi. "Ich hatte dich für schlauer gehalten. Naruto! Töte Sasuke. Ich bin mit ihm fertig." Naruto drehte sich zu ihm um. "Okay.", sagte er und packte seinen Kunai. "Naruto, tu das bitte nicht!", kreischte Sakura. Der blonde Ninja hob den Arm. Noch stand er hinter Itachi, der seinen Bruder genau beobachtete. Vielleicht hoffte er noch immer auf den Ausbruch des Fluchs? "Wirst du dich wirklich nicht wehren, Bruder?" "Nicht nötig!", rief die helle Stimme von Naruto. Sasuke sah, wie er Chakra um seine linke Hand sammelte. Es war viel mehr als er gebraucht hätte. Sasuke riss die Augen auf. Sogar Itachi begriff es zu spät. Naruto holte aus und stieß seine Faust dann mit aller Macht in Itachis Rücken. Sie durchschlug den Körper des jungen Mannes und ragte blutverschmiert aus seinem Bauch. Wieder wurde Sasuke unangenehm an den Kampf gegen Haku erinnert. Jeder einzelne von ihnen war zutiefst geschockt über diese überraschende Wende. Sasuke starrte mit weit aufgerissenen Augen auf das grauenhafte Bild das sich ihm bot. Itachi starrte hinab auf die Faust die aus seinem Bauch kam. Blut lief über sein Kinn. Sakura hatte eine Hand vor den Mund gepresst. Sogar Naruto wirkte geschockt. Hastig zerrte er seine Hand aus dem zitternden Körper. Er starrte entsetzt auf seine Hände. Er hatte noch nie zuvor getötet. Itachi starrte seinen Bruder aus weit aufgerissenen, ungläubigen Augen an. Dann sackte er in die Knie, fiel vornüber und blieb so liegen. "Naruto...", flüsterte Sasuke. "Du hast..." Der blonde Ninja war nicht mehr so bleich, und zwang dann sichtlich ein Grinsen auf sein Gesicht. "Ich kann mich... wieder erinnern, Sasuke! Wer von uns ist jetzt der Angsthase? Und wer der große Held?" Er konnte nicht anders, er musste lächeln. So ein Glück. Naruto war wieder der alte. Diese Erkenntnis war ihm sogar wichtiger als die Tatsache, dass es nicht er selbst gewesen war, der seine Rache an Itachi vollendet hatte. Es war ihm egal. "Narutoo!", schrie Sakura erfreut. Sie war wieder auf den Beinen und fiel ihm - was eigentlich sehr untypisch für sie war - um den Hals. Naruto strahlte natürlich. Einen Moment lang zeigte Sakura wirklich aufrichtige Freude. Dann änderte sich die Umarmung in einen fiesen Würgegriff und sie knurrte: "Du hast uns ganz schöne Probleme gemacht, Naruto! Siehst du, wie du Sasuke zugerichtet hast! Mein Gott, Sasuke!" Sie ließ Naruto los und rannte auf Sasuke zu. Er seufzte leise, ließ es sich aber gefallen, als sie auch ihm um den Hals fiel und in einen Freundentaumel ausbrach. Über ihre Schulter hinweg lächelte er Naruto vorsichtig an, der fast schüchtern zurücklächelte. Nachdem Sakura sich beruhigt hatte, half sie Sasuke auf die Füße. "Gehen wir heim.", sagte Naruto fröhlich. "Wir sagen den Leuten im Dorf, was passiert ist, sie sollen sich um alles weitere kümmern." Sasuke nickte erleichtert und folgte den anderen zurück zum Dorf. Er verschwendete keinen weiteren Gedanken an Itachi. Es war ein großer Fehler. Als am nächsten Tag die Leute vom Dorf kamen, um seine Leiche fortzuschaffen, war er spurlos verschwunden. Es war noch nicht vorbei. Nächstes Kapitel: Sakuras Tränen Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)