So etwas wie Liebe von Cillybelle ================================================================================ Prolog: Lieblicher Sopran ------------------------- Nie wieder würde Hinata Hyuuga diese schrecklichen Bilder aus dem Kopf bekommen. Starr vor Schreck musste sie mit ansehen, wie ihr Cousin stark blutend und vor Schmerzen stöhnend zu Boden ging – mit dem Wissen, dass sie ohne seine Hilfe diesen Kampf nicht überlebt hätte. Naruto stürmte wie geistestgegenwärtig zu ihnen und zog beide aus der "Schusslinie". Erst jetzt konnte man sehen, dass Neji's linke Hand abgetrennt wurde und stark blutete. Leise stöhnte Neji noch, dass Naruto Hinata mit seinen Leben beschützen soll. Dann übermannten ihn die Schmerzen und er wurde ohnmächtig. Im ersten Moment glaubte Hinata bereits, dass sie ihn verloren hatte. Alles ging auf einmal wie in Zeitlupe, Naruto redete irgendwas auf Hinata ein, doch sie verstand kein Wort mehr. Bis sie sah, dass Naruto Neji zu den Medicnins brachte – erst jetzt verstand sie, dass der Kampf weitergehen musste. Die Medicnins stoppten derweil Neji's Blutungen und konnten seinen Zustand halbwegs stabilisieren. Erst als eine Rückkehr nach Konoha gefahrlos gewährleistet werden konnte, transportierten die Medicnin die Verletzten dorthin. Hiashi Hyuuga erfuhr natürlich mit als Erster was passiert war. Zu seinem Bedauern hatte seine Jüngste dies ebenfalls mitbekommen und bestand darauf mit ins Krankenhaus zu kommen. Neji's Zustand sei stabil, jedoch könne man noch nicht sagen, wann und ob er wieder aus dem Koma erwachen würde. Dies könnte Wochen oder Monate dauern. Eine neue Hand konnten sie ihm jedoch nicht wiedergeben, der verliebene Armstumpf war zu verwachsen gewesen um hieran neues, künstliches Gewebe – wie bei Naruto und Sasuke – anpflanzen zu können. Wenn, dann müssten die verwachsene Gewerbe wieder entfernen, doch eine Operation wollten die Ärzte bei Neji's derzeitigen Zustand nicht riskieren. "Schwester Midori sagte mir, dass du mich sprechen wolltest, Hanabi-san." Die Zwölfjährig nickte eifrig. "Ich glaube Neji hat soeben auf meine Stimme reagiert.", erklärte diese und fuhr fort. "Es war hier so still und da habe ich ihm einfach erzählt, was so in der letzten Zeit passiert ist. Plötzlich haben sich seine Finger bewegt und ich glaube sogar, dass sich seine Augenlider gezuckt haben... bitte, Frau Dr. Adachi, Sie müssen mir glauben!" Hanabi Hyuuga hatte Neji die letzten drei Wochen über fast täglich besucht. Meistens hatte sie nicht viel gesagt, sie fand es tröstend, dass er bei ihnen war und sie hoffte einfach, dass Neji wieder schnell zu sich kam. Irgendwie wurde sie das Gefühl nicht los, dass man sie deswegen belächelte. Das lag wohl daran, dass Hiashi auf die dumme Idee kam, sämtlichen Leuten zu erzählen, dass Hanabi als kleines Mädchen mal verkündet hat, dass sie Neji eines Tages mal heiraten wolle. Wie peinlich war das denn, bitte?! Doch die Ärztin lächelte sanft: "Aber warum sollte ich dir nicht glauben? Du verbringst schließlich viel Zeit bei ihm. Deine Beobachtung könnten ein Zeichen dafür sein, dass dein Cousin tatsächlich deine Stimme wahrgenommen hat." "Heißt das etwa, dass er zu sich kommen wird?!" "Das wird sich noch zeigen.", sagte die Ärztin. "Du solltest öfters mit ihm reden. Nimm am besten seine Hand und halte sie, sag ihm, dass er sie drücken soll, wenn er dich hören kann. Das wäre schon mal ein gutes Zeichen." Dann ging Dr. Adachi wieder zu Tür. "Sei aber nicht enttäuscht, wenn er nicht sofort reagiert.", sagte die Ärztin noch beim rausgehen. "Er wird wahrscheinlich länger brauchen, um reagieren zu können..." Und so saß Hanabi tatsächlich jeden Tag bei ihm, hielt seine Hand und erzählte ihm alles, was in Konoha passiert war, wie es ihr geht und was ihr gerade durch den Kopf ging. Tatsächlich drückte Neji immer wieder ihre Hand. Für Hanabi war dies jedes Mal ein kleines Wunder, auch wenn sie sich schon oft die Frage stellte, ob er sie wirklich verstehen konnte oder er reflexartig ihre Hand drückte. "Tja... mehr gibt es eigentlich nicht zu sagen...", murmelte Hanabi eines Tages, als sie an seinem Bett saß und seine Hand hielt. "Ich habe dir eigentlich alles erzählt, was diese Woche so passiert ist..." Doch irgendwie wollte sie nicht gehen oder ihn anschweigen, zumal sie erneut spürte, dass er wieder leicht ihre Hand drückte. Oder bildete sie sich das nur ein? Ganz leicht, dieses Mal nur. Plötzlich begann Hanabi zu singen. Einfach so. Sie sang ein altes traditionelles Lied, was sie irgendwie gerne mochte. Verlegen sah sie dabei zur Wand, denn irgendwie wie war es ihr peinlich zu singen. Obwohl sie eigentlich eine sehr schöne Stimme hatte. Neji schien Hanabis, leisen lieblichen Sopran wahrzunehmen, denn was Hanabi nicht sah, war, dass seine Augenlider plötzlich zuckten. Er drückte noch mal Hanabi's Hand, weil er erst jetzt richtig wahrnahm, dass jemand seine Hand hielt. Plötzlich begann er zu blinzeln. Das Tageslicht war ungewohnt für ihn. Alles war total verschwommen. Er nahm eine kleine Frau wahr, die mit dem Rücken zu ihm neben ihm saß und langes schwarzes Haar trug. War das etwa seine Mutter? Er kannte sie nur, als zierliche Frau mit langen schwarzen Haaren, auf den wenigen Fotos, die er mal gesehen hatte. Plötzlich bemerkte Hanabi, dass ihr geliebter Cousin aus dem Koma erwacht war. Total geschockt mit aufgerissenen Augen und offenen Mund starrte sie ihn an. Sie konnte nichts sagen. Nach einer Schreckenssekunde fiel sie ihm weinend um den Hals. "Hanabi...", kam es leise und gebrochen von ihm raus. Er wusste nicht, was geschehen war, geschweige wo er sich gerade befand. Neji Hyuuga vernahm in diesem Augenblick nur, dass seine kleine Cousine sich weinend an ihm geklammert hatte. "W-was... ist denn los...?", fragte er verwirrt und legte seine Arme um sie. Seine rechte Hand strich sanft über ihr seidiges, schwarzes Haar. Doch dann stellte er erschreckend fest, dass seine linke Hand fehlte... Dr. Abachi hatte Neji schließlich behutsam über das Geschehen aufgeklärt. Erstaunlicherweise trug er es mit Fassung. Hiashi war bei dem Gespräch ebenfalls anwesend. "Deine Eltern wären stolz auf dich.", sagte sein Onkel sanft zu ihm. "Ruh dich noch was aus! Wir werden später in Ruhe über alles reden..." Doch mit der Ruhe schien es vorbei zu sein. "Hey Neji! Ich bin froh, dass du wieder wach bist..." Naruto stand plötzlich in der Tür des Krankenzimmers. An seiner Seite war Hinata, die einfach nur auf ihren Cousin losging und weinend in die Arme fiel. Neji verstand, dass dies wohl ein schwerer Schock für sie gewesen sein. "Hey...", flüsterte Neji sanft. "... ich lebe..." "Blödmann!", fuhr Hinata mit Tränen in den Augen ihn plötzlich an, so dass nicht nur Neji überrascht war. "Ich habe gedacht, dass du mir wegstirbst! Du warst so weiß und hattest so viel Blut verloren..." Schließlich schafften Naruto und Neji, sie wieder zu beruhigen. Es war ohnehin das erste Mal gewesen, dass Hinata darüber gesprochen hatte. Etwas später waren selbstverständlich auch Ten Ten, Rock Lee und Gai zu Besuch. Und natürlich ließ Ten Ten es sich nicht nehmen, Neji zu packen und durchzuschütteln – was Lee und Gai verzweifelt versuchten zu unterbinden. Doch irgendwas war anders gewesen! Neji spürte instinktiv, dass es zwischen Ten Ten und Lee es irgendwie gefunkt haben musste. Sie waren so vertraut miteinander. Vielleicht bildete sich er das auch ein. Sonst hätten sie es ihm bestimmt gesagt! Neji gestand seinen Teamkollegen, dass er sich ziemlich schwach fühle und bisher noch nicht aufgestanden war. "Das kommt noch!", machte Gai ihm Mut. "Gib deinem Körper die Zeit, die er braucht! Wir bringen dich schon wieder auf die Beine, nicht wahr Lee-san?!" Beide hielten mit Zahnpasta-Lächeln den ausgestreckten Daumen nach oben und Neji musste sogar darüber schmunzeln. "Ich weiß, dass das alles sicherlich viel auf einmal für dich ist, Neji...", begann Hiashi schließlich zörgerlich, nachdem er mit seinen Neffen alleine im Krankenzimmer war. "Nur raus damit, Onkel Hiashi!", sagte Neji nur, denn schlimmer konnte es ja wohl nicht mehr werden. "Ich habe die Rangordnung des Hyuuga-Clans aufgelöst.", sagte Hiashi. "Es gibt keine Haupt- und keine Nebenfamilie mehr. Dein Siegel-Mal auf der Stirn habe ich entfernen lassen, nachdem die Ärzte mir grünes Licht dafür gegeben haben. Du wirst keinerlei Verpflichtungen mehr gegenüber dem Clan haben. Das Einzige, was ich von allen Clan-Mitgliedern erwarte, ist die Loyalität innerhalb unseres Clanes und das wir weiterhin eine starke Gemeinschaft in Konoha bleiben werden." Hiashi's Worte überraschten Neji total. Er war frei. Das was er immer wollte, war nun geschehen. All die Jahre, die er gegen die Regeln rebelliert und gekämpft haben, waren nun vorüber. "Wie kommst du dazu...?", fragte er schließlich seinen Onkel. "Nun, während du im Koma lagst, habe ich über einige Dinge nachgedacht.", erklärte Hiashi. "Mir war klar, dass es – für den Fall, dass du doch sterben solltest – keine weitere Generation mehr geben würde. Außerdem habe ich festgestellt, dass Hinata sich nunmal unsterblich in unseren angehenden Hokagen verliebt hat. Aus der Sicht des Clanes wäre es natürlich das Beste gewesen, wenn du und Hinata heiraten würdet. Aber mir ist bewusst geworden, dass ich meine Tochter nicht zu einer Heirat zwingen möchte. Wenn Naruto Hinata ebenfalls liebt und sie achten und respektieren wird, werde ich den Beiden meinen Segen geben. Das heißt natürlich auch, dass ich meine Jüngste nicht zu einer Heirat zwingen werde. Und letzten Endes weiß ich natürlich, wie sehr du dich gegen die Regeln des Clanes widersetzt hast. Du wolltest Hokage werden, um die Clan-Ordnung zu verbieten. Und dennoch hast du meiner Tochter das Leben gerettet – ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass du dies nicht aus reiner Verpflichtung der Hauptfamilie gegenüber getan hast." Neji schwieg. Er wusste nicht mehr, warum er das getan hatte. Aber er wusste, dass er sich nicht verziehen hätte, wenn eine seiner Cousinen ums Leben gekommen wären. Nicht, weil er sich ihnen gegenüber verpflichtet gefühlt hätte – sondern, weil es seine Cousinen sind und er sie einfach beschützen wollte. "Das ist der Grund, weshalb ich mich so entschieden habe, Neji.", unterbrach Hiashi die Stille. "Der Krieg ist vorbei. Wir müssen nicht mehr gegen andere kämpfen, also sollten wir auch aufhören gegen uns selber zu kämpfen..." "Wo ist eigentlich Hanabi?", fragte Neji, nachdem Onkel und Neffe eine Weile geschwiegen haben. "Ich fand es schön, als sie mir etwas vorgesungen hatte..." "Ich habe sie nach Hause geschickt, damit sie zu Ruhe kommt.", sagte Hiashi und schüttelte mit dem Kopf. "Stell dir vor, das Kind hat fast jeden Tag bei dir gesessen." "Jeden Tag?", wiederholte Neji überrascht und konnte es kaum glauben. Doch dann musste er schmunzeln: "Sie wollte mich ja mal heiraten..." "Ja, da war sie vier oder fünf gewesen.", erinnerte sich Hiashi lachend. "Dir wäre des wohl recht, wenn doch noch zwei Clan-Mitglieder heiraten würden, hmm?", sagte Neji jetzt fast schon schelmisch. "Meinen Segen habt ihr.", wiederholte Hiashi ernst. "Egal wen ihr heiraten werdet oder ob ihr eines Tages jemanden heiraten werdet. Das Einzige, was ich will, ist dass ihr glücklich werdet und vor allem wünsche ich mir für meine Töchter, dass sie jemanden haben, der sie liebt und achtet. So wie deine Eltern und so wie deine Tante und ich es getan haben..." Schließlich verabschiedete sich Hiashi ebenfalls von seinem Neffen... Kapitel 1: Von falscher Rücksichtnahme und dunkler Schokoladenkuchen -------------------------------------------------------------------- Neji Hyuga erholte sich ziemlich schnell von seinen Strapazen. Schließlich begann er sogar wieder zu trainieren. Gai und Rock Lee trainierten oft mit ihm – wie sie es versprochen hatten. Das heißt, Lee und Neji trainierten. Gai war ja invalide und konnte die Beiden lediglich als Zuschauer beistehen. Hin- und wieder tauchte auch Ten Ten beim Training der Beiden auf. Und als er sich fit genug fühlte, trainierte er sogar wieder regelmäßig mit Hanabi. Er war hoch motiviert, denn er wollte kein Handycap haben, nur weil ihm nun eine Hand fehlte. Neji war der festen Überzeugung, dass er immer noch der Selbe war und eine fehlende Hand seine Stärke nicht mindern würde. Aber der Hyuuga-Clan war bekannt dafür, dass seine Clan-Mitglieder enorme Willensstärke aufwiesen. Es war das erste Mal seit dem Ereignis, dass Neji morgens die Küche im Hause seines Onkels betrat. Er wohnte jedoch nach wie vor alleine in seinem Elternhaus, doch da er noch nichts bei sich im Haus hatte, wollte er nun bei seinen Onkel frühstücken. "Guten Morgen!", begrüßte Hanabi ihn. Das zierliche Mädchen von gerade mal 1,55 m stand auf einer kleinen Trittleiter und holte Geschirr aus einem Küchenschrank hervor. "Aber das kann ich doch für dich machen!", stutzte Neji, doch sie lachte nur: "Wieso? Ich mache das doch schon seit Jahren so..." Er musste dabei feststellen, dass sie sehr flink war, wie sie die Leiter wieder hinunter huschte und den Tisch deckte. Seit dem Tod ihrer Mutter mussten Hanabi und ihre ältere Schwester Hinata sich um den Haushalt kümmern. Hiashi sah sich hierzu einfach nicht in der Lage. Damals war Hanabi erst fünf gewesen und leistete wirklich einiges im Haushalt. Und Neji musste in all den Jahren feststellen, dass sich hinter den zarten und zerbrechlich wirkenden Mädchen, eine sehr starke Kämpferin befand, die in kürzester Zeit als Jahrgangsbeste galt. Selbst wenn sie gegen ihre beiden Teamkollegen kämpfen sollte, gewann sie jedes Mal. Außer der Tatsache, dass nun Frieden herrschte, fühlte sich Neji inzwischen fast so, als wäre er wieder der Alte. Es hatte sich einiges in Konoha verändert – womit er jedoch halbwegs klar kam. Doch es gab da was, was ihn gewaltig störte: Zwischenzeitlich wusste er ganz genau, dass Rock Lee und Ten Ten eine Beziehung führten. Doch scheinbar waren sie wohl zu feige es ihm zu sagen. Falsche Rücksichtnahme, wie Neji fand. Aber wieso? Er verstand es nicht. Es war ihm egal, dass die Beiden miteinander was hatten. Solange die Beiden glücklich waren, wieso sollte er was dagegen haben? Nur, dann sollten die Beiden es ihm auch sagen. Denn mit Sicherheit wussten es auch schon die anderen. Gai hätte sich nämlich beinah verraten, was die Sache noch verdächtiger machte. Zwischenzeitlich waren 1 1/2 Jahre vergangen. Sein Onkel hatte ja bereits angekündigt, dass er sich nunmehr zur Ruhe setzen wollte. Er sah sich nicht mehr als Clan-Oberhaupt. Doch er wollte nunmehr von seinen anderen Ämtern zurücktreten, er stand jahrelang für sämtliche Hokagen beratend an deren Seite. So wie zuletzt für Kakashi, der nun sowohl Hiashi als auch Neji an diesen 2. Juli zu sich bestellt hatte. "Wie du sicherlich weißt, werde ich nächstes Jahr das Amt des Hokagen an Naruto übergeben...", begann Kakashi das Gespräch. "Allerdings. Naruto redet von nichts anderen, wenn er bei uns zu Besuch ist.", brummte Neji und Hiashi räusperte sich kurz. "Weswegen haben Sie mich denn hierher bestellt, Kakashi-sama?" "Nun, da dein Onkel nunmehr von allen Ämtern zurücktreten wird, haben wir uns überlegt, ob es nicht an der Zeit ist für einen Generationswechsel. Naruto wird ein sehr junger Hokage sein, warum nicht also auch ein Team von jungen Beratern, auf die der Hokage bauen kann...", erklärte Kakashi und Neji ahnte bereits, weshalb Kakashi ihn zu sich gerufen hatte: "Sagen Sie jetzt nicht, dass ich jetzt einer von Naruto's Beratern werden soll." "Naruto legt große Stücke auf dich, Neji.", ergegnete Kakashi. "Du und Shikamaru, ihr wärt ein tolles Team an Naruto's Seite. Natürlich werde ich euch in der ersten Zeit noch unterstützen und entsprechend einarbeiten..." Was sollte Neji darauf antworten? Er wusste, wie sehr Naruto sowohl ihn als auch Shikamaru sehr schätzte. Außerdem sah ihm Hiashi stolz und erwartungsvoll an, so dass Neji nichts anderes übrig blieb als zu nicken und "Ich kann es gerne mal versuchen..." zu brummen. Kakashi nickte ebenfalls zufrieden brummend: "Das hat Shikamaru auch gesagt. Also ist das jetzt amtlich. Ich werde dich und Shikamaru noch gesondert zu ein oder mehreren Tagungen laden. Dort werdet ihr Näheres über eure zukünftige Tätigkeit erfahren..." Nachdem sie sich von Kakashi verabschiedet haben, war es bereits später Nachmittag. Neji suchte nach Hanabi. Er wollte sie fragen, ob sie mit ihm trainieren wollte und wann sie das Abendessen machen wollte, um entsprechend das Training zu planen. Das ganze Erdgeschoss roch plötzlich nach Schokokuchen mit dunkler Schokolade. "Ich glaube, deine Jüngste backt mal wieder.", sagte Neji schmunzelnd zu seinen Onkel. Klar, Hiashi's Töchter hatten schnell kochen gelernt. Als Hinata schließlich zu ihren ersten Missionen aufbrach, musste sie für sich und ihren Vater kochen. Plötzlich entdeckte sie ein Buch mit vielen Backrezepten von ihrer Mutter entdeckt und somit entfachte Hanabi's zweite Leidenschaft: Das Backen. Hanabi konnte sich nur noch dunkel an ihre verstorbene Mutter erinnern. Aber sie erinnerte sich ganz deutlich, wie sie damals mit ihrer Mutter in der Küche beim backen mithalf. Der leckerer Duft, das Dekorieren und natürlich das Naschen von rohen Kuchenteig. Neji war im Gegensatz zu dem Rest seiner Familie kein großer Fan von Kuchen. Aber er mochte gerne Schokoladenkuchen mit dunkler Schokoladenglasur sehr gerne. Plötzlich stellte sich Hinata ihnen in den Weg: "Vater, bist du verrückt?! Raus hier, Neji! Du darfst jetzt nicht in die Küche!", zischte sie nervös und fing an ihren Cousin zurück zu drängen. "Was soll das, Hinata? Bist du jetzt völlig übergeschnappt?", knurrte er sie an, als er schließlich realisierte, welcher Tag heute war. Sofort verdrehte er die Augen und stöhnte gequält auf: "Ihr habt doch nicht wirklich eine Geburtstagsüberraschungsfeier für mich geplant?!" "Shhhhhhh!", machte Hinata nur und drängte Neji weiter in die Richtung aus der er gerade gekommen war. "Sie kann dich hören! Und sie wird total enttäuscht sein, wenn sie herausfindet, dass du längst Bescheid weiß..." Neji gab sich geschlagen und verließ das Haus. Ihm passte das ganz und gar nicht. Morgen wurde er 18 – na und? Er mochte keine Geburtstage und konnte auch nichts mit Geschenken anfangen. Ganz zu schweigen, fiel es ihm schwer andere zu beschenken. Und überhaupt, er mochte den ganzen Trubel um seine Person nicht. Es hatte ihn ja schon gereicht, dass er vor etwa 1 1/2 Jahren regelrecht zum Helden aufgeblasen und hochgelobt. Und jetzt auch noch so ne olle Geburtstagsfeier extra für ihn – was sollte das Ganze eigetlich? Doch dann musste er plötzlich an Hanabi denken, die ja jetzt extra für ihn seinen Lieblingskuchen gebacken hatte. Und wie er Hanabi einschätzen konnte, hatte diese ganz bestimmt nicht nur einfach einen Kuchen gebacken, sondern mit ihrer Schwester Getränke und Snacks für die Feier eingeplant. Neji beschloss schließlich, Hanabi nicht zu enttäuschen, sondern schön brav das überraschte Geburtstagskind zu spielen. Am nächsten Tag ließ sich Neji schließlich von Hanabi unter einen Vorwand in das Haus seines Onkels locken. Er war froh, dass seine Cousinen nicht halb Konoha eingeladen hatten und die Feier im kleinen Kreis stattfand. Hiashi gratulierte ihn als Erstes schulterkopfend und schenkte ihm ein Etui, worin sich ein sehr edler Füllfeder befand. "Für deine neue Tätigkeit!", sagte er augenzwinkernd. Gai zückte wiederum einen froschgrüner Trainingsanzug hervor, packte aber diesen laut lachend mit den Worten "Haha, kleiner Scherz! Hier nun das richtige Geschenk..." zurück. "Diesen Gag machst du wirklich jedes Jahr!", murrte Neji und stubste ihn aber dann schelmisch grinsend an, bevor er Gai's Geschenk entgegennahm. "Das ist ein richtig feiner Tee, Neji.", erklärte Gai. "Du trinkst ja sowas total gerne..." Ten Ten kam mit ihren Geschenk daher, was lediglich in eine Decke eingehüllt war. Neji konnte bereits fast erahnen, was sie ihm schenken wollte. "Dieser Kataner ist besonders wertvoll, echte Handarbeit!", erklärte Ten Ten. "Wage es ja nicht ihn zu verhöckern!" "Schon gut, Ten Ten!", Neji lachte. "Ich weiß ja, dass du nur zu gerne solche Schätze verkaufst. Aber keine Sorge, ich werde den Kataner in Ehren halten. Solange du nicht auf die Idee kommst, mir nächstes Jahr einen Zweihänder zu kaufen..." Hanabi kicherte und war irgendwie die Einzige, die mit seiner selbst-ironischen Art zurecht kam. "Der Kataner ist übrigens ein Geschenk von uns beiden!", sagte Rock Lee plötzlich und Ten Ten stieß ihn stirnrunzelnd in die Rippe. "Weil ich meins nämlich vergessen habe...", ergänzte er noch schnell und sah betreten zu Boden. Neji konnte es nicht fassen! Wie lange wollten die Beiden denn noch ihre Beziehung vor ihm geheimhalten? Es waren 1 1/2 Jahre her, als er aus dem Koma erwachte. Er konnte es beim besten Willen nicht nachvollziehen, warum die Beiden so einen Hehl daraus machen. Vor allem diese lächerliche Geheimhaltung, wo es doch so offensichtlich war. Immerhin haben Naruto und Hinata nicht so eine Welle daraus macht, dachte Neji, als diese freudestrahlend mit einer Geschenkbox vor ihm standen. Neji öffnete die Box und erblickte... eine Hand?! "Neji, das ist eine Hand-Prothese – ein Prototyp, den die Medic-Nins extra für dich entwickelt haben.", erklärte Naruto stolz und Hinata strahlte über das ganze Gesicht. "Anstatt einer OP und einer Hand aus künstlichen Genen, wird diese Prothese einfach auf deinen Armstumpf aufgesetzt und mit Chakrafäden verbunden und gesteuert. Mit ein wenig Training wirst du wieder ganz normal weiterleben können!" Während alles staunt, ließ Neji Naruto in Ruhe ausreden, warf einen kurzen Blick auf die Prothese und gab die Geschenkbox schließlich zurück: "Danke, aber ich nehme euer Geschenk nicht an!", sagte er seelenruhig aber bestimmt. Alles riss erstaunt den Mund auf und Hinata wurde kreidebleich. "Aber wieso?", hakte Naruto leicht hysterisch nach, weil er es nicht verstehen konnte. "Du musst dich nicht damit abfinden und kannst wieder ganz normal leben. So wie ich... und Sasuke..." "Ich führe bereits ein normales Leben, Naruto." erwiderte Neji. "Wie du bereits mitbekommen haben solltest, trainiere ich bereits seit einiger Zeit wieder und komme auch ohne irgendwelchen Prothesen bestens zurecht." "Warum probierst du es denn nicht wenigstens, Neji?", warf Rock Lee ein. "Sieh es als sportliche Herausforderung! Das ist in Etwa so, als würde ich mit Beingewichten trainieren..." "Ist es nicht...", knurrte Neji und Ten Ten verlor langsam die Geduld. "Jetzt sei doch nicht so stur, Neji!", knurrte sie ihn an. "Gibt dir doch einfach mal nen Ruck und spring über deinen eigenen Schatten?" "Gutes Stichwort, Ten Ten. Wann wolltest ihr euch eigentlich einen Ruck geben und mir verraten, dass du und Lee eine Beziehung führt?" Ten Ten und Rock Lee starrten ihn entgeistert an. "Glaubt ihr ernsthaft, ich merke das nicht? Was sollte diese Geheimhaltung überhaupt?" "Wir wollten einfach nur Rücksicht auf dich nehmen!" entgegnete ihn Ten Ten. "Ach? Hast du etwa Angst, dass ich wieder ins Koma fallen könnte? Wann wolltet ihr es denn mir sagen, huh? Verlobung? Hochzeit? Schwangerschaft?" Neji inzwischen so sehr in Rage, dass die Anderen richtig erschrocken waren. So wütend hatten sie ihn noch nie erlebt. Dieser blickte nun wütend in die Runde: "Damit eins klar ist: Ich hasse falsche Rücksichtnahme! Ich lebe und ich komme auch verdammt gut zurecht! Ich auch glücklich und akzeptiere mich so, wie ich bin! Ich hätte tot sein können! Also hört gefälligst auf, mich wie einen Krüppel zu behandeln und akzeptiert mich, so wie ich bin!" Nach dieser Ansage war alles still. Alles schwieg und sah betreten beiseite. Alle außer Hinata, die leise weinte. Für sie war Neji's Reaktion einfach zu viel gewesen. Es war doch schließlich Naruto's Idee und sie hatte ihn dabei unterstützt, weil Neji doch nur eine Freude machen wollte. Natürlich sah Neji sofort, dass seine Cousine weinte und fühlte sich gleich wieder total schuldig. Wütend über alles und über sich selbst, verließ er das Haus... "Lass mich allein, Hanabi! Ich weiß, dass du hinter mir bist!", fauchte er seine Cousine an, ohne sich nach ihr umzudrehen. "Nur damit du es weißt, ich habe dich nie als Krüppel gesehen!", gab Hanabi zurück. "Versteh aber bitte auch, dass die anderen dich nicht einschätzen konnten. Sie haben es nicht Böse gemeint! Niemand von uns ist von Beziehungskisten innerhalb eines Teams begeistert und Naruto und Hinata wollten dir eine Freude machen. Aus Dankbarkeit! Ist dir das bewusst?!" "Durchaus, Hanabi und jetzt wissen sie auch, was ich davon halte..." Neji ging einfach weiter, ohne sich nach ihr umzudrehen. "Wäre es nicht denn nicht möglich gewesen, es ihnen schonender beizubringen?", hakte sie nach. "Ich verstehe ja, dass du keine Prothese tragen willst, aber..." Er blieb stehen und nahm noch einmal tief Luft. "Hanabi... ich mag keine Geburtstage und ich kann weder mit Geschenken was anfangen noch mag ich andere zu beschenken. Das Einzige was ich will, ist meine Ruhe zu haben!" fauchte er sie genervt an, wandte sich von ihr ab und ging einfach weiter. "Und jetzt lass mich endlich alleine!" Hanabi war wütend. Wie konnte er nur so stur sein? Ihr war klar, dass Neji lange alleine gelebt hatte und sich sehr einsam gefühlt haben musste. Aber jetzt hatte er doch Freunde und Familie, die ihn in ihrer Mitte aufgenommen hatten. Die sich um ihn sorgten und für ihn da sein wollten. Warum konnte er das nicht schätzen? Sie hatte so viel Zeit und Aufwand investiert um ihn zu überraschen. Ihre Enttäuschung war so groß, doch anstatt Tränen kam von ihr plötzlich etwas völlig anderes: Sie aktivierte ihr Byakugan und griff ihren Cousin hinterrücks an. Neji, der völlig von dieser Aktion überrumpelt war, ging zu Boden als Hanabi über ihn stand und ihre Handkante an seine Kehle hielt. "Du vernachlässigst deine Deckung...", stellte sie dreist fest und grinste ihn dabei auch noch unverschämt an. "... und komm mir jetzt nicht mit irgendwelchen Ausreden..." Neji verstand die Welt nicht mehr. "Was soll das werden?", fragte er sie ruhig. "Ich denke, du bist kein Krüppel. Also fordere ich dich hiermit heraus!" Plötzlich packte er mit seiner rechten Hand ihre Hand, den sie an seiner Kehle hielt und drückte kräftig zu. Hanabi verzog schmerzvoll das Gesicht. Neji konnte mit seiner verbliebene Hand eine gewaltige Kraft aufweisen und für einen kurzen Moment war es ihm auch fast egal, dass er ihr fast ihren zierlichen Arm brechen konnte. "Tze, offensichtlich muss man dir noch Manieren beibringen, Kleines!", knurrte er und ließ ihren Arm los. Hanabi verlor das Gleichgewicht und plumpste neben ihn auf ihren Hintern. "Aber bitte, wenn du unbedingt eine Tracht Prügel haben möchtest..." Neji aktivierte ebenfalls sein Byakugan, während Hanabi sich wieder auf den Beinen befand. Beide griffen sich nun gegenseitig an. Eigentlich könnte man als Außenstehender meinen, dass beide ein Handicap hatten. Neji hatte nur seine Hand und Hanabi war sehr klein, leicht und körperlich schwächer. Doch beide hatten eben gelernt, damit umgehen zu können. Hanabi war schneller, wendiger und "schwerer zu packen" – während Neji gelernt hatte, seinen linken Armstumpf hauptsächlich zum blocken zu benutzen. "Hanabi!", rief Hiashi entsetzt und auch die anderen waren überrascht, als sie Neji und Hanabi kämpfen sahen. "Lass sie doch kämpfen!", erwiderte Gai seelenruhig. "Du siehst doch, wie stark die Beiden sind." Gai wandte sich an die anderen. "Neji will, dass wir ihn als normalen jungen Menschen behandeln und ihn schätzen. Und Hanabi beweist es ihn, indem sie mit ihm kämpft – und zwar ohne falsche Rücksichtnahme." Er wandte sich an Naruto und Hinata: "Mit eurem Geschenk wolltet ihr Neji zeigen, wie sehr ihr ihn schätzt. Ich bin mir sicher, dass weiß Neji auch so. Es war vielleicht nicht gerade besonders nett von ihm, aber wir sollten akzeptieren, dass er ohne Prothesen leben möchte. Wer weiß, ob er seine Meinung noch ändern wird..." Die Gruppe ging sodann wieder zurück ins Haus. Hanabi und Neji sollten den Kampf unter sich entscheiden. Neji gelang es schließlich, Hanabi hart zu treffen. Sie spuckte Blut, war aber noch lange nicht kampfunfähig und machte sich bereit, sich gegen ihn zu verteidigen. Doch bei Neji kamen auf einmal starke Beschützerinstinkte in ihm hoch. Er unterbrach sofort den Kampf und wollte sich nach ihren Befinden erkundigen. "Alles ok?", wollte er sie gerade fragen. Doch anstatt einer Antwort schlug Hanabi ihn einfach nieder. Neji ging abermals zu Boden, Hanabi kniete sich auf ihn und packte ihn am Kragen: "Du hasst falsche Rücksichtnahme? Da haben wir ja was Gemeinsam! Wage es noch einmal den Kampf zu unterbrechen, nur weil du dir Sorgen um mich machst, ok? Ich bin kein kleines Kind mehr, Neji!" Wütend schrie sie ihn an. Denn genau das hatte Neji nämlich sonst auch immer gemacht. Damals, als sie zusammen trainiert haben, wenn Hiashi keine Zeit hatte mit seiner Jüngsten zu trainieren. "In Ordnung... sollte ich jemals mit dir kämpfen, werde ich versuchen, jegliche Beschützerinstinkte abzuschalten... nur...", krächzte er unter ihr. "Würdest du bitte von meiner Brust runtergehen? Der Kampf ist doch jetzt beendet, oder?" "Oh...", sie ging natürlich sofort von ihm runter und reichte ihm ihre Hand. "Sagen wir unentschieden..." "Ok, unentschieden...", sagte er grinsend, nahm ihre Hand und wollte sich hochziehen. Allerdings klappte das nicht ganz, denn Hanabi verlor das Gleichgewicht und drohte mit dem Hintern nach hinten fallen, doch Neji schaffte es, sie schwankend festzuhalten. Kurzes kichern, dann auf einmal Stille. "Lass uns wieder zu den anderen gehen...", sagte er schließlich sanft zu ihr. Sie schaute zu ihm hoch und Neji schmunzelte, weil noch ein wenig Blut an ihrem Mundwinkel klebte. Verlegen wischte sie es weg, bevor sie sich mit Neji auf den Weg zurück ins Haus machte. "Dein Geschenk habe ich noch gar nicht erhalten..." "Sofern du es nicht auch noch ablehnst..." "Hey, soll das etwa eine Anspielung auf deine Schwester sein?", knurrte Neji empört und seufzte. "Schön, ich werde das Geschenk der Beiden annehmen, was aber nicht heißt, dass ich die Prothese auch tragen werde..." "Musst du wissen...", gab Hanabi zurück. "Ich hoffe ja eher, dass die anderen nicht einfach über das Essen hergemacht haben..." "Wehe, die haben meinen Schokoladenkuchen aufgegessen!" "Hey! Woher wusstest du, dass ich einen Schokoladenkuchen gebacken habe?" "Du weißt doch genau, dass ich sonst keinen Kuchen esse!", gab er zurück. "Ich wette, du hast als Geschenk den Kuchen extra nur für mich gebacken." "Nein, habe ich nicht!", erwiderte Hanabi. "Aber ich habe dir ein paar Muffins mit dunkler Schokolade gebacken. In der Blechdose müssten die sich sogar was halten..." "Hey, süß von dir! Danke!" "Neji?! Ich bin nicht süß!" "Entschuldige..." Und tatsächlich gab es nun doch ein Geschenk, über das sich Neji dann wirklich richtig gefreut hatte... Kapitel 2: Sweet Sixteen ------------------------ Es waren 2 1/2 Jahre nach Neji's 18. Geburtstag vergangen. Shikamaru und Neji waren inzwischen ein eingespieltes Team und standen Naruto mit Rat und Tat zur Seite. Es war der letzte Tag im März und die Beiden saßen nichtsahnend in ihrem gemeinsamen Büro als plötzlich Tsume Inuzuka das Zimmer betrat. Sie wollte den Beiden Einladungen für die bevorstehende Hochzeit überreichen. Im Mai werden nämlich ihre Tochte Hana Inuzuka und Shino Aburame heiraten. "Wahnsinn...", murmelte Shikamaru, als Tsume das Büro wieder verlassen hatte. "Ich hätte nie gedacht, dass ausgerechnet Shino als Erster heiraten wird... ein angehender Lehrer und eine Tierärztin..." "Die Beiden haben sich eben gesucht und gefunden – trotz Altersunterschied!", bemerkte Neji schulterzuckend. "Es wird nicht mehr lange dauern, bis die Ersten unserer Generation Nachwuchs erwarten wird... irgendwie komisch der Gedanke... ich meine, wir kennen uns ja alle schon so lange..." Neji stellte missmutig fest, dass er aus seinen Bekanntenkreis wohl der Einzige ist, der noch nicht mit jemanden liiert war. Denn Hana's kleiner Bruder Kiba soll, so hatte zumindest Tsume ganz nebenbei angedeutet, eine neue Freundin haben. Naruto und Hinata werden Mitte Juni heiraten und es ist zwischenzeitlich offensichtlich, dass Sakura eine Art heimliche Fernbeziehung mit Sasuke führte. Außerdem munkelt man, dass Kakashi was mit Shizune haben könnte. Sai, so zumindest Shikamaru, plane bereits jetzt einen tollen, romantischen Heiratsantrag für Ino. Rock Lee und Ten Ten sind immer noch glücklich liiert und selbst Choji hatte seine große Liebe gefunden. "Also falls es dich tröstet, ich werde nicht heiraten!", brummete Shikamaru plötzlich und Neji sah überrascht auf. "Temari und ich führen auch so eine glückliche Beziehung – wozu sollen wir heiraten?!" "Ach, seid ihr Zwei jetzt schon so weit, dass ihr das jetzt 'Beziehung' nennt?", spottete Neji neckisch, während Shikamaru ihn mit angehobener Augenbraue ansah. Doch Neji hatte nicht ganz Unrecht, denn die Beziehung zwischen Shikamaru und Temari war schon etwas komplizierter gewesen. Unmittelbar nach dem Krieg hatte Shikamaru zunächst eine Beziehung mit seiner besten Freundin, Ino Yamanaka. Doch ihm kamen Zweifel auf, ob er das Richtige tat und beschloss, die Beziehung wieder zu beenden. Ino war zutiefst gekränkt und wollte Shikamaru am liebsten nie wieder sehen. Während Shikamaru daraufhin beschloss, für eine Weile nach Suna zu gehen, ließ sich Ino von Sai trösten – und weder Ino, noch Sai hätten seinerzeit erträumen können, dass sie wie füreinander geschaffen waren. Und natürlich hatte Shikamaru in Suna auch gleich was mit Temari gehabt – ein einmaliger "Ausrutscher", wie beide es zunächst nannten. Aus dem einmaligen Ausrutscher wurde schließlich eine heimliche Affäre – zumindest so lange, bis es Temari's Brüder Gaara und Kankuro herausgefunden hatten. Und aus der Affäre wurde dann schließlich eine On-Off-Beziehung. "On-Off" deshalb, weil sowie Shikamaru als auch Temari es satt hatten zwischen Konoha und Suna zu pendeln. Doch keiner von ihnen wollte sein Heimatdorf verlassen. So kam es immer wieder zu großen Streitereien zwischen den Beiden, die sogar mit Funkstille endeten. Kein Wunder also, dass Neji da nicht mehr durchblickte. "Hör auf zu spotten, mein Bester!", gab Shikamaru breit grinsend zurück. "Stell dir vor, Temari wird zu mir nach Konoha ziehen..." "Oha!", machte Neji und musste abermals grinsen. "Zu dir und deiner werten Frau Mutter? Ich meine, schaffst du das denn überhaupt mit zwei Frauen unter einen Dach? Die können sicher richtig anstrengend sein..." "Mendukuse...", grummelte Shikamaru. "Ja, vor allem meine Mutter kann einen richtig auf die Nerven gehen. Und selbstverständlich kommt sie mit Temari bestens zurecht. Aber ihr gehört nunmal das Haus und mir bleibt wohl nichts anderes übrig. Alleine in dem großen Haus will meine Mutter ja auch nicht wohnen..." "Du wirst es schon überleben..." "Und ich werde auf gar keinen Fall heiraten! Da kann sich meine Mutter auf den Kopf stellen!" Neji sah ihn an und Shikamaru spürte, dass Neji glaubte, dass zwischen Yoshino, Temari und Shikamaru da noch nicht das letzte Wort gesprochen worden war. Ein Gedanke, den Shikamaru überhaupt nicht passte. "Was ist eigentlich mit dir?", fragte er leicht pampig seinen Kollegen. "Ich meine, du wirst im Sommer 21 und hast noch nie was mit einer Frau gehabt?!" Die Frage war schon ziemlich provokant von Shikamaru gewesen, doch Neji blieb gelassen. "Was soll ich sagen? Ich habe bislang noch nicht eine Frau für mich gefunden. Zumal nicht jede Frau auf Krüppel stehen..." "Nun hör aber auf, Neji!", protestierte Shikamaru. "Für die Frauen da draußen bist du doch eigentlich gar keine so schlechte Partie." "Ok, jetzt mal ohne Selbstironie, ich habe bisher noch nie irgendein Interesse an irgendwelchen Liebschaften gehabt.", gab Neji schließlich zu und erklärte weiter: "Ich musste jahrelang mit dem Gedanken leben, dass ich mit einer meiner Cousinnen eine reine Zweck-Ehe führen werde – wenn ich nicht vorher sterbe. Eine Zweck-Ehe mit Hinata – wie gruselig! Verstehe mich nicht falsch, ich mag Hinata, aber wir würden eher wie Brüderchen und Schwesterchen leben, als wie ein Ehepaar!" "Und was ist mit deiner kleinen Cousine?", hakte Shikamaru grinsend ein. "Du meinst Hanabi. Sie war damals ja noch ein Kind.", erklärte er weiter. "Für ihren Ehrgeiz, ihre Intelligenz und ihre Reife, die sie damals bereits hatte, habe ich sie geschätzt. Aber ein Teenager mag man sich nicht vorstellen, jemanden irgendwann zu heiraten, der aber noch ein Kind ist..." "Wie alt ist Hanabi jetzt eigentlich?" "Sie ist jetzt 16 und arbeitet jetzt im Krankenhaus in der Reha-Abteilung..." Kaum hatte Neji den Satz ausgesprochen, bekam er einen großen Schreck. Hanabi ist noch gar keine 16. Heute war nämlich der 31. März gewesen. Morgen war erst ihr 16. Geburtstag. Und er hatte noch nicht sein Geschenk von der Reinigung abgeholt. Es war das erste Mal, dass er überhaupt was verschenkte, denn damit konnte er nichts anfangen. Aber er wusste, wie enttäuscht sie sonst sein würde. Außerdem wollte er noch mit Hinata besprechen, wegen der Party, die sie morgen für Hanabi geplant hatten. "Shikamaru? Ich muss heute früher Feierabend machen, sorry!" Schließlich hatte Neji das Geschenk von der Reinigung abgeholt und befand sich mit Hinata und Ten Ten im kleinen Stamm-Café, wo morgen die Party stattfinden wird. Einkäufe mit den Snacks und Getränken wurden gelagert, der Ersatzschlüssel wurde ihnen ausgehändigt. Morgen wird hier geschlossene Gesellschaft sein. Nur wenig später trieb ihn seine Nase in die Küche. "Du hast es dir also nicht nehmen lassen, selbst an deinen eigenen Geburtstag was zu backen...", stellte er grinsend fest. "Na hör mal, was ist denn schon eine Party ohne leckere Cookies!", protestierte Hanabi empört und schob Neji plötzlich lachend einen ihrer Cookies in den Mund. "Lecker was? Die sind mit dunkler Schokolade und Macadamia Nüssen." "Mmpf... gut...", gab er mampfend von sich. "Wie läuft es eigentlich bei deinem Praktikum? Bäckerin möchtest du ja offenbar nicht werden..." Hanabi lachte. "Super. Es war eine tolle Idee von Gai. Ich habe bereits jetzt einiges über die Anatomie der Wirbelsäule und deren Chakrapunkte gelernt. Mein Chef und meine Chefin würden mich sehr gerne nach dem Sommer ausbilden." Ein Ärzte-Ehepaar leitet die Reha-Abteilung im Konoha-Krankenhaus. Diese kümmern sich aber auch abulant um invalide Patienten, darunter auch Mailto Gai. Diese hatte erfahren, dass sich Hanabi für die Arbeit im Krankenhaus interessierte und sie mit dem Ärzte-Paar vorgestellt. Am nächsten Tag, kurz nach dem Mittagessen, besuchte Hanabi ihren Cousin in dessen Haus. "Du wolltest mich sprechen?" "Ja, ich wollte dir jetzt schon mein Geschenk übergeben..." Neji wollte nicht den Kleidersack mit in das Café nehmen. Hanabi hingegen wurde leicht rot, er hatte ihr doch tatsächlich ein Geschenk gemacht. "Na komm... es ist im Schlafzimmer..." Er dachte sich nichts dabei, als er ihre kleine zarte Hand einfach nahm und sie in sein Schlafzimmer führte. Hanabi's Wangen jedoch glühten bereits. Dann sah sie den Kleidersack, der an Neji's Kleiderschrank hing. Neji hing diesen ab, legte ihn auf sein Bett und sah sie erwartungsvoll an. Hanabi verstand, öffnete den Wäsche und darin lag ein wunderschöner, edler Kimono mit floralem Muster. "Neji... er ist wunderschön..." Der Kimono war aus reiner Seide – er war in weiß mit Blüten in zartrosa und rot im Wechsel. Auch der Obi war sehr hochwertig verarbeitet worden und sah besonders edel aus. "Gefällt er dir?", hauchte er fast schon. "Er hat meiner Mutter gehört. Du hast genau ihre Größe und ich bin mir sicher, dass er dir sehr gut stehen wird..." "Aber Neji... das kann ich doch nicht annehmen!" "Warum denn nicht? Er passt perfekt zu dir und ich bin mir sicher, dass du darin auf dem Kirschblütenfest umwerfend aussehen wirst.", sagte er und sah sie an. "Es wäre doch schade, wenn dieses gute Stück weiterhin im Schrank versauern würde, oder findest du nicht...?" "Hmm... du hast Recht...", murmelte Hanabi und fiel ihn plötzlich um den Hals. "Danke Neji! Du bist echt ein verrückter Kerl..." Neji verstand die Welt nicht mehr. Was war denn daran verrückt? Der Kimono lag jahrelang bei sich im Kleiderschrank – genauer gesagt, im ehemaligen Kleiderschrank seiner Eltern! Neji's Schlafzimmer war nämlich das ehemaliger Elternschlafzimmer gewesen. Er hatte den Kimono damals gefunden, als er den Kleiderschrank ausgemistet hatte. Seine Mutter hatte ihn damals zur Verlobung getragen – er hatte ein paar wenige Fotos von der Verlobungsfeier gesehen. Als Hanabi ihn letztes Jahr enttäuscht zu verstehen gab, dass sie es schade fand, dass er mal wieder nichts geschenkt hatte – war ihm für dieses Jahr der Kimono eingefallen. Dieser hing gut geschützt all die Jahre im Kleiderschrank in diesem Kleidersack. Er hat ihn lediglich reinigen lassen. Was war denn daran bitte verrückt? Er brauchte bloß zu schätzen, dass er ihr passen würde und er brauchte auch nur wenig Fantasie um festzustellen, dass die Farben des Kimonos wunderbar zu ihrer zartweißen Haut und den pechschwarzen Haaren passen würde. Das war doch nicht verrückt... Wenig später war die Party voll im Gange. Neji stand die ganze Zeit bei Hinata, Naruto, Ten Ten und Lee und beobachte Hanabi, wie diese sich mit ihren Freundinnen und Freunden amüsierte, während er mit halben Ohr den Gesprächen der anderen folgte. "Irgendwie fühle ich alt...", sagte er plötzlich in die Runde und als alle ihn fragend anblickten, erklärte er. "... ich meine, vor paar Jahren waren wir das. Jetzt sind wir erwachsen..." "... und immer noch jung!", entgegnete Naruto energisch. "... es kann nur noch besser werden. Ich sehe in eine positive Zukunft..." Neji sah Naruto an – das war wieder einer der Momente, wo er ihn richtig zu schätzen wusste. Ja, vielleicht hatte Naruto recht. Leider galt dies nicht für die Party. Neji langweilte sich. Wie gern hätte er sich mit Hanabi unterhalten. Doch er wollte sie nicht stören. Stattdessen sah er zu, wie seit einiger Zeit Konohamaru an Hanabi klebte, um sie vollzusülzen. Konohamaru... was für eine Hohlbirne! Keine Ahnung, warum Naruto so große Stücke auf ihn legte. Auf Neji wirkte er wie ein pubertierender, oberflächiger Idiot, der offenbar meinen musste Hanabi anzugraben – und Hanabi war offenbar zu höflich um ihn abzuwimmeln. Neji sah sich das Spielchen eine ganze Weile an. Er ahnte nicht, dass noch eine Person, die Beiden beobachtete und bereits vor lauter Eifersucht kochte. Schließlich hatte er genug von dem Abend gehabt. Es war bereits halb zehn und er fühlte sich müde. Er verabschiedete sich von seiner Runde und ging dann auf Hanabi zu, die immer noch bei Konoha stand. Sanfte strich er ihr kurz über ihren Arm: "Danke für die Einladung... ich bin nur ziemlich müde und werde jetzt gehen...", sagte er leise zu ihr. "Du gehst schon?!", sagte sie enttäuscht. "Das ist aber schade!" Sie stellte sich auf Zehenspitzen und umarmte ihn. Neji verstand die Welt nicht mehr. Warum fand sie es schade, dass er jetzt gehen wollte? Die ganze Zeit hatte sie nicht mit ihm gesprochen und hatte nur Augen für diesen blöden Konohamaru gehabt – der die Beiden missmutig beobachtete. Neji hatte sich etwas runter gebeugt und sie zu sich rangedrückt. Er genoss diesen einen Moment als Hanabi ihn plötztlich auf die Wange küsste: "Schlaf gut, Großer..." Großer... verwirrt verließ er das Cafe – er konnte immer noch ihre Lippen aus seiner Wange spüren. Was er allerdings auch mitbekommen hatte, war das Getuschel von Hanabi's Freundinnen: "Ist das ihr Cousin?" "Ja, der hat Hinata doch das Leben gerettet und dabei eine Hand verloren!" "Ein echter Held!" "Ja, Hanabi hat schon immer für ihn geschwärmt – sie wollte ihn als kleines Mädchen heiraten!" "Echt? Wie cool! Aber große Cousins sind aber auch toll!" "Jaaaaaa!" Für Hanabi's Freundinnen war er also ein Held. Vielleicht sahen die Frauen doch keinen Krüppel in ihn..." Zu Hause trank er zunächst einen Tee. Er war zwar müde, konnte aber nicht schlafen. Also beschloss er zu meditieren. Doch auch das klappte nicht. Sie ging ihm plötzlich nicht mehr aus dem Kopf... Kapitel 3: Erste große Liebe? Teil 1 ------------------------------------ Das Kirschblütenfest in Konoha stand nunmehr bevor. Hanabi trug tatsächlich ihren Kimono, den sie von Neji geschenkt bekommen hatte. Ihre langen schwarzen Haare ließ sie sich von Hinata zu einem Zopf flechten. Der Blütenhaarschmuck war zudem ein wunderbarer Kontrast zu ihrem Haaren und ihrer hellen Haut. Neji war völlig hin- und weg gewesen, als er sie so sah. Sie sah so erwachsen, aber auch sehr vornehm und ladylike aus. Natürlich ließ er sich nichts davon anmerken. Auf dem Kirschblütenfest stand Hanabi total im Mittelpunkt. Jeder ihrer Freunde sprachen sie auf ihren wunderschönen Kimono an. Natürlich waren ihre Freundinnen total begeistert gewesen, als sie von ihre erfuhren, dass Neji ihr den Kimono geschenkt hatte. Ein wenig verwundert nahm Hanabi wahr, wie sehr ihre Freundinnen von ihren "tollen großen Cousin" schwärmten – bislang war ihr das gar nicht aufgefallen. Klar, er war ein Held für viele gewesen, aber dass ihre Freundinnen förmlich von ihm schwärmten? Hanabi's Freundinnen waren wohl auch der Grund, weshalb Neji es vorzog, als Single mit zwei Paaren auf das Kirschblütenfest zu gehen. Zusammen mit Naruto, Hinata, Lee und Ten Ten hinzugehen, war für ihn auch nicht gerade prickelnd. Aber er konnte ja wohl kaum als erwachsener Mann mit Hanabi und den ganzen "kleinen Mädchen", die für ihn schwärmten auf dem Fest losziehen. Schade, denn mit Hanabi wäre er gerne losgezogen. Es war aber schön für ihn zu sehen, wie sie bei ihrem Freunden im Mittelpunkt stand – das war nicht immer so gewesen! Sie war in seinen Augen früher ein kleines, ehrgeiziges Mädchen gewesen, dass es ständig vorzog zu trainieren – anstatt mit Freunden zu spielen. Jungs, insbesondere ihre Teamkollegen waren neidisch auf sie gewesen, weil sie um einiges stärker war. Die Mädchen wiederum nahmen Hanabi schon gar nicht als Mädchen wahr, schließlich kämpfte sie doch wie ein Kerl! Immer wieder hatte Neji mitbekommen, wie seine kleine Cousine damals darunter litt. Sie weinte heimlich, weil ihr Vater sie nicht verstand. Hanabi sollte schließlich keine Schwäche zeigen und weiterhin so stark bleiben – dann würden schließlich auch ihre ganzen Neider verstummen. Umso schöner war es für Neji jetzt zu sehen, dass Hanabi sich zu einer hübschen jungen Frau entwickelt hat, die nun fröhlich strahlend das Fest gegoss und ihn damit in ihren Bann zog. Doch seine Freude ließ schnell wieder nach. Konohamaru war soeben mit Moegi und Udon im Schlepptau auf dem Fest eingetroffen. Natürlich steuerte dieser sofort auf Hanabi zu und war fortan ihr ständiger Begleiter. Sei es Goldfische angeln, eine Kleinigkeit essen oder auf dem Fest zu spazieren – Konohamaru hing wie eine Klette an ihr, während Moegi und Udon genervt hinter den Beiden her trotteten. Am liebsten würde Neji jetzt dazwischenfunken. Er wäre einfach unter irgendeinen Vorwand zu den Beiden hingegangen. Hanabi hätte er ihr irgendwas Leckeres gebracht – kandierte Früchte oder Dangos zum Beispiel. Dann hätte er ihr verschmitzt gesagt, wie hübsch sie doch in dem Kimono aussehe und das sein Geschenk doch eine gute Idee war. Konohamaru würde sich grün und schwarz ärgern – zumal Neji mit Hanabi auch sehr intelligente Gespräche führen konnte. Dieser oberflächige Typ hätte einpacken und wieder zurück zu Moegi und Udon latschen können. Doch soweit kam es dann doch nicht: "Die Beiden sehen echt süß zusammen aus!" schwärmte Ten Ten plötzlich und Hinata kicherte nickend. Neji fasste es nicht. Was soll daran bitte süß sein? Konohamaru ist bloß ein pupertierende Bengel, der Hanabi regelrecht angräbt! Als ob Hanabi ein ernsthaftes Interesse an diesem Vogel hätte. Neji war fest davon überzeugt, dass sie einfach nur höflich war und ihre Freundinnen vermisste, die die Beiden ja extra allein gelassen hatte. "Also mit Konohamaru hat deine Schwester einen großen Fang gemacht, das kann ich dir versichern!" sagte Naruto zu Hinata und Neji platzte schließlich der Kragen. "Ach ja? Was macht dich da so sicher?", hinterfragte Neji argwöhnisch. Hinata, Lee und Ten Ten sahen ihn verwundert an. Einzig für Naruto war der Fall klar: "Wooah verstehe! Du bist ja so was, wie der große Bruder für Hinata und Hanabi. Aber mach dir keine Sorgen, Konohamaru ist ein feiner Kerl, glaub mir!" Neji seufzte innerlich auf. Naruto lag total falsch. Er war in seinen Augen nicht so etwas wie der große Bruder für Hanabi. Aber scheinbar sahen die Anderen ihn so. Und offensichtlich Hanabi auch. Als großer Ersatzbruder, als großer toller Cousin, als Helden. Aber wer sah ihn schon als einen jungen Mann mit Gefühlen, als jemanden der liebt. Natürlich wirkte er lange Zeit kühl und unnahbar. Jetzt stellte er fest, dass seine damalige unterkühlte Art ihn zu das gemacht hatte, was er nun war: Eine 20ige, männliche Jungfrau, der zwar jetzt großes Ansehen und Respekt genoss – aber auch immer noch alleine war. Mal abgesehen davon, dass sich Neji immer noch als Krüppel sah, auch wenn er längst auch so zurecht kam. Alle in seinem sozialen Umfeld waren liiert und hatten Pläne für die Zukunft. Neji hingegen lebte alleine im Haus seiner schon lange verstorbenen Eltern und hatte keinerlei Zukunftspläne. Denn schließlich hätte es beinah gar keine Zukunft für ihn gegeben. Am liebsten wäre Neji einfach wieder nach Hause gegangen. Doch als er mit seinen Freunden am Dango-Stand standen, als plötzlich Hanabi zu ihnen kam. Leider hatte sie Konohamaru, Moegi und Udon im Schlepptau gehabt. Doch Neji fasste sich ein Herz. Bevor Hanabi Gelegenheit hatte, sich am Stand etwas zu kaufen, erledigte Neji das einfach und kaufte für sowohl für sie als auch für ihn etwas. "Hey, danke!" sagte Hanabi überrascht und lächelte. "Keine Ursache..." hauchte er fast zurück und musterte sie heimlich. "... und ich hatte Recht. Du siehst wirklich umwerfend in dem Kimono aus..." Hanabi wurde leicht rot und senkte verlegen ihren Kopf: "Danke... ich habe auch schon einige Komplimente bekommen..." Plötzlich war für einen kurzen Augenblick herrschte eine gewisse Spannung zwischen den Beiden. Neji murmelte noch leise "Zurecht..." und dann sahen sie sich für einen kurzen Moment in die Augen. Sein Plan war gelungen. Und schließlich löste sich wieder die Spannung zwischen den Beiden. Sie standen nun da, aßen und unterhielten sich ein wenig. Zufrieden bemerkte Neji aus dem Augenwinkeln, wie frustriert und genervt Konohamaru auf einmal war. "Müssen wir hier so lange rumstehen?" fragte dieser schließlich genervt und auch Moegi stimmte ein: "Jaaaa, lass uns Goldfische angeln!" Neji sah Hanabi an, weil er davon ausging, dass Hanabi sich wieder Konohamaru, Moegi und Udon anschließen wollte. Doch sie hatte was anderes vor: "Kommst du mit? Vielleicht fängst du mir ja einen..." Hanabi lächelte so süß, dass er gar nicht anders konnte. Eigentlich würde er ihr jetzt ihr sagen, dass sie ruhig zu ihren Freunden gehen sollte, aber: "Wenn du möchtest..." Zu seiner Überraschung hakte sich Hanabi bei ihm ein und Neji spürte die Blicke, seiner Freunde. "Ich werde dann mal meine Pflicht als großer Cousin erfüllen!" sagte er verschmitzt zu den anderen, quasi um sich zu verteidigen. Dabei tat er ja nichts Verwerfliches. Es war nicht einfach gewesen, denn die Goldfische waren wirklich sehr wendig. Doch er schaffte es tatsächlich – allerdings hatte aber auch Konohamaru zwei Goldfische gefangen. "Die kommen bei uns in den Gartenteich!" beschloss Hanabi glücklich, denn nur deswegen wollte sie, dass Neji für sie einen fängt. Schließlich schlenderten sie noch eine Weile zusammen auf dem Fest, bis sie irgendwann am späten Abend nach Hause gingen. Neji war glücklich. Also ob Konohamaru jemals eine Konkurenz für ihn gewesen wäre. Wochen später – der Mai war angebrochen! Die Hochzeit von Hana Inzuka und Shino Aburame stand unmittelbar bevor. Grund genug für Ten Ten, sich mit Neji und Lee in ihrem Stamm-Café sich zu verabreden. Ten Ten wollte mit "ihren Jungs" besprechen, was sie dem Brautpaar zusammen schenken konnten. Außerdem wollte sie sich eine kleine Überraschung ausdenken. Und als wäre das schon nicht genug – der Coutdown zur große Hyuuga-Uzumaki-Hochzeit läuft bereits und auch da, wollte sich Ten Ten etwas ausdenken. Eher gelangweilt hörte er seiner besten Freundin und einstige Teamkollegin zu. Es war doch immer das Selbe gewesen! Ten Ten überlegte sich fieberhaft, was sie denn zusammen schenken könnten und denkt sich dann dabei zig Argumente aus, warum genau dieses und jenes Geschenk das Beste wäre und beschloss dann im gleichen Atemzug, wie viel sie jeweils zum Geschenk beisteuern müssten. Natürlich widersprachen die beiden Jungs sie nie, obwohl Neji überhaupt nichts von dieser blöden Verschenkerei hielt. Genau so wie jetzt. "Hey Neji, wusste gar nicht, dass deine kleine Cousine ein Date hat..." unterbrach Rock Lee plötzlich seine Freundin, die die ganze etwas über "Geldgeschenke" und "irgendwas mit Hunden" schwafelte. Neji traute seinen Ohren nicht. Doch tatsächlich saßen Hanabi und Konohamaru ein paar Tische weiter von ihnen entfernt und unterhielten sich angeregt. "Keine Ahnung, was der von ihr will..." knurrte Neji und wollte eigentlich noch "dieser Spinner" anfügen. Doch soweit kam er nicht, denn er musste plötzlich mit ansehen, wie Konohamaru Hanabi's Kinn zu sich drehte und sie dann einfach küsste. Am liebsten wäre Neji sofort aufgesprungen und hätte Konohamaru eine reingehauen. Doch er versuchte so ruhig wie möglich zu bleiben. "Wooah, die gehen aber ran!" - Rock Lee machte das Ganze mit seinem Kommentar auch nicht besser, bekam jedoch von Ten Ten einen Stoß in die Rippen. Neji kochte innerlich vor Wut, zumal er mit ansehen musste, wie Konohamaru ihr regelrecht seine Zunge in den Hals rammte. So küsst man doch kein Mädchen! Und schon gar nicht sein Mädchen – doch Neji musste entsetzt feststellen, dass Hanabi den Kuss auch noch erwiderte. Das ist doch kein Küssen, schoss es ihn durch den Kopf und er wusste, dass er Hanabi ganz anders küssen würde. Denn scheinbar weiß sie es nicht besser. Anders konnte sich Neji nicht erklären, wieso sie bei so was mitmachen würde. Klar, ein Kuss kann alles sein – von zart und sanft bishin zu wild. Aber ein Kuss sollte vor allem gefühlvoll sein und nicht dieses Zunge-in-den-Hals-Geramme wie es dieser Idiot mit Hanabi tat. Regungslos mit starren Blick sah Neji sich dieses wilde Rumgeknutsche an. Seine Lippen bebten vor Eifersucht. "Was wohl jetzt dein Onkel dazu sagen wird, dass seine Jüngste jetzt auch einen Freund hat...?" kommentierte Lee die Szenerie abermals – sehr zum Missfallen von seiner Freundin Ten Ten, die böse Blicke zu ihm warf. "Offen gesagt, ist mir das gleich!" murrte Neji gefährlich ruhig und bitter, während der sich dem knutschenden Pärchen abwandte. "Wo waren wir stehen geblieben, Ten Ten?" "Ja... öhm... also... ich..." Ten Ten war so perplex, als Neji mit völlig normaler Stimme das Thema wechseln wollte. Sie war nun völlig aus dem Konzept. Doch auf ihren Liebsten war Verlass. "Wollte sich eigentlich Gai an unserem Geschenk auch beteiligen?" fragte dieser plötzlich und Ten Ten schreckte auf: "Stimmt! Den habe ich völlig vergessen..." "Ich kann ihn ja fragen!" beruhigte Lee seine Freundin. "Denn sei mir nicht böse, Schatz, aber ich habe ganz vergessen, dass ich mit ihm in einer halben Stunde verabredet bin..." "Gute Idee! Lasst uns die Besprechung vertagen!" sagte Neji sofort, stand auf und zückte seine Geldbörse. Er wollte so schnell wie möglich weg von hier. Ten Ten verstand die Welt nicht mehr, während Lee ihr verlegen einen zaghaften Kuss gab. Sie bezahlten ihre Getränke und Lee brach auf, um Gai zu besuchen. Neji wollte nach Hause und Ten Ten ging einfach mit. Nichts ungewöhnliches, denn sie musste in die selbe Richtung. "Du liebst sie!" sagte sie plötzlich, doch er sah sie nur schweigend an. "Ich habe dich eben beobachtet. Du hast gezittert und ich konnte dir ansehen, dass du Konohamaru am liebsten eine reingehauen hättest. Und auf dem Kirschblütenfest sahst du zum ersten Mal richtig glücklich aus, als du mit ihr unterwegs warst..." "Sie liebt aber offenbar einen Gleichaltrigen und nicht mich..." sagte er schließlich geduldig. "Ich bin einfach zu alt für sie, Ten Ten. Eine Sechszehnjährige..." "So ein Quatsch!" unterbrach sie ihn. "Shino und Hana werden in wenigen Wochen heiraten. Zwischen Braut und Bräutigam ist der gleiche Altersunterschied, wie zwischen dir und Hanabi!" "Beide sind längst erwachsen..." "Shino ist schon seit Jahren in Hana verliebt gewesen!" konterte Ten Ten abermals. "Sie war für ihn die große Schwester seines Teamkollegen, an die er nicht ran kam. Eine junge hübsche Frau, die sicherlich ettliche Verehrer in ihrem Alter haben musste. Dass sich Hana immer sehr gerne mit ihm unterhalten hatte, wenn er bei den Inuzukas zu Besuch war, hat er gar nicht bemerkt. Er ist dann immer mit ihr und den Hunden rausgegangen und hat sie auch öfters in ihrer Praxis besucht. Und schließlich sind die beiden zusammen gekommen..." "Das mag sein, aber das heißt noch lange nicht, dass das bei mir und Hanabi auch der Fall sein wird!" "Du solltest ihr aber auf jeden Fall sagen, was du für sie empfindest!" sagte Ten Ten und Neji hob eine Augenbraue: "Und wieso sollte ich das tun, Ten Ten?" "Nun jetzt, wo sie frisch verliebt ist, wäre das natürlich kein guter Zeitpunkt." gab sie zu. "Trotzdem solltest du es ihr sagen! Dann weiß wenigstens sei woran sie bei dir ist!" Neji sah sie scharf an. Offensichtlich hatte sie sich gerade verlappert. "Willst du mir etwa was damit sagen?" Erst jetzt wurde ihr bewusst, was sie da gesagt hat und seufzte: "Also schön... ich war damals sowohl in dich als auch in Rock Lee verliebt gewesen..." Neji seufzte. Als hätte er das geahnt. "Oder sagen wir besser verknallt!" verteidigte sie sich. "Ihr beide wart doch total unterschiedlich gewesen. Lee war so lebensfroh, aufrichtig und gefühlsvoll – nur leider in Sakura verknallt. Während du so ruhig und verschlossen warst. Ich habe mich oft gefragt, wie es wohl wäre, einen so ruhigen und verschlossenen Typen wie dich zum Freund zu haben. Denn ich war sicher, dass das alles nur Fassade war und auch du jemanden lieben konntest..." Schweigend gingen sie nebeneinander her. "Irgendwie fühle ich mich gerade ja schon geschmeichelt..." gab Neji schließlich zu. "Bitte glaub mir, ich bin wirklich glücklich mit Lee." "Das weiß ich doch!" Wieder Schweigen. Neji überlegte, ob er es ihr wirklich sagen sollte. Schließlich war dies eigentlich ein Tabu-Thema gewesen. "Weißt du..." begann er schließlich. "Ehrlich gesagt, habe ich mich damals nie Gedanken um so etwas wie Liebe gemacht. Oder wie es ist, verliebt zu sein." Ten Ten hörte ihn zu und bekam große Augen. "Denn wieso sollte ich mich in jemanden verlieben, wenn irgendwann sowieso eine reine Nutz-Ehe für den Clan führen sollte, mit jemanden, den ich nicht liebe..." "Nutz-Ehe?!" Ten Ten starrte ihn verwundert an. "Ich weiß nicht, ob es dir jemals aufgefallen ist. Aber im unseren Clan wurde nur innerhalb des Clans geheiratet. Angeblich sollen meine Eltern aus Liebe geheiratet haben und mein Onkel und meine Tante auch. Aber es haben wohl auch ettliche Clan-Mitglieder nur deswegen geheiratet, um weitere Nachfahren für den Clan zeugen zu können." "Das es so was noch gibt..." sagte sie fassungslos. "Ich habe es damals irgendwo aufgeschnappt, dass ich eines Tages Hinata heiraten soll." erzählte er weiter. "Und als dann schließlich Hanabi geboren wurde, habe ich meine Tante..." "... gefragt, wen du von den Beiden mal heiraten sollst?!" Ten Ten sah ihn verdutzt an. "Meinte Tante hatte einen Tag später, nachdem sie ihre zweite Tochter zur Welt gebracht hatte, nichts besseres zu tun gehabt, als mich zu Hause zu besuchen. Sie wollte mir jemanden vorstellen, wie sagte. Als wir auf der Couch saßen, hatte sie mir plötzlich lächelnd ihre neugeborene Tochter in meine Arme gelegt und mich gefragt, was ich denn zu meiner kleinen Cousine sage. Ich war so perplex gewesen. Es hatte sich für mich angefühlt, als hätte Yui mir in diesem Moment meine zukünftige Braut vorgestellt..." "Sie ist sehr süß, Tante Yui! Aber sag mal, soll ich sie später mal heiraten? Ich dachte, ich muss später Hinata heiraten..." "Sie lachte und versicherte mir, dass ich später meine große Liebe heiraten soll." fuhr er fort. "Yui war für mich eine ganz besondere Frau gewesen. Sie war tatsächlich eine Art Ersatzmutter für mich gewesen. Als sie vier Jahre starb, war es für so, als wäre ein Teil von mir gestorben. Bereits auf ihrer Trauerfeier konnte ich doch tatsächlich Diskussionen darüber hören, ob ich eines Tages Hinata oder Hanabi heiraten würde. Hiashi befahl immer wieder, dass ich auf meine Cousinnen aufpassen sollte. Ich habe sie gefälligst mit meinem Leben zu beschützen. Langsam begann in mir eine Wut auf den Clan und deren Sitten aufzukochen. Ich wollte Hokage werden und dem ganzen ein Ende setzen..." Wieder schwiegen sie eine Weile. Ten Ten war erschüttert, verstand jetzt aber, warum Neji damals so verschlossen war. Er war verbittert und hatte die wichtigsten Menschen in seinem Leben verloren. Erst jetzt hatte sich das Verhältnis zwischen ihm und seinem Onkel verbessert. Und jetzt endlich sah er auch seine beiden Cousinnen mit anderen Augen. "Aber zum Glück ist das jetzt Vergangenheit!" sagte Ten Ten schließlich. "Du bist frei und ungebunden. Nichts hält dich mehr..." "Da irrst du dich!" gab Neji zurück. "Die Liebe zu Hanabi hält mich hier. Außerdem habe ich inzwischen meinen Platz in Konoha gefunden. Es tut zwar weh, Ten Ten, aber ich will, dass sie glücklich ist!" So ganz konnte sie ihn nicht verstehen. Er glaubte doch sonst an das Schicksal. Ten Ten war sich sicher, dass die erste Begegnung von Neji und Hanabi Schicksal sein musste. Sie waren füreinander bestimmt – da war sie sich ganz sicher. Und sollte sie sich irren, so hoffte Ten Ten, dass ihr bester Freund eines Tages jemanden lieben würde, der seine Liebe erwidern wird. Kapitel 4: Erste große Liebe? Teil 2 ------------------------------------ Neji verbarg seine Gefühle zu Hanabi und tat in den nächsten Wochen so, als wäre nichts gewesen. Das war auch keine allzu große Kunst, denn zum trainieren hatte sie plötzlich keine Zeit mehr gehabt. Und natürlich versetzte es ihm einen Stich ins Herz, jedes Mal wenn sie am Essenstisch erzählte, dass sie sich mit Konohamaru treffen würde. Hiashi schien zunächst kein Problem damit zu haben, dass jetzt auch seine Jüngste jemanden gefunden hatte. Aber so ganz passte es Hiashi dann doch nicht – was Neji aber noch nicht merkte. Mit Hanabi selbst führte Neji nur Smalltalk, was ihr Praktikum machen würde und ob sie nicht mal wieder Lust hätte, mit ihm zu trainieren. Es tat zwar weh, wenn sie dann sagte, dass sie ja momentan so viel unterwegs sei – schließlich kannte er ja den Grund. Für Neji war es natürlich wichtig, dass Hanabi nichts von seinen Gefühlen ahnte. Das Einzige, was für ihn zählte, war, dass sie glücklich ist. Auch wenn er nicht der Grund dafür war, dass sie so ausgeglichen und fröhlich ist. Es war irgendwie schön, sie so zu sehen – auch wenn er sich sicher war, dass er sie auch glücklich machen konnte. Und je weniger er etwas über ihre Beziehung mit Konohamaru mitbekam, umso besser. Allein die Vorstellung, wie dieser Typ sie küssen würde, machte ihn rasend. Die Wochen vergingen. Bereits Morgen in einer Woche werden Shino und Hana heiraten. Es war wohl Zufall gewesen, dass Neji die Küche betrat und Hanabi und Hiashi in einem hitzigen Streitgespräch vorfand: "Das kannst du nicht machen!" "Und ob ich das kann! Das ist mein letztes Wort!" "Ich bin kein Kind mehr, falls du es nicht bemerkt haben solltest!" Beide erblickten Neji, der peinlich berührt vor ihnen stand und wieder gehen wollte und "Das macht ihr wohl besser unter euch aus..." murmelte. Doch offensichtlich erhoffte Hanabi, dass er sie verteidigt. "Stell dir mal vor, Neji..." sagte sie wütend. "... ich bin auf einer Party eingeladen und mein lieber Herr Vater erwartet von mir, dass ich um neun Uhr wieder zu Hause bin." "Um neun?" er stutzte und sah seinen Onkel mit hochgezogener Augenbraue an. "Hat deine Tochter nicht an ihren Geburtstag die Nacht zum Tag gemacht?" "Das mag zwar richtig sein, mein lieber Neffe." gab Hiashi zurück. "Was dir aber meine Tochter verschwiegen hat, dass sie bei ihren Freund feiern wird." Auch das noch! Neji vermochte sich nicht vorstellen, wie diese Party ablaufen wird. Bestimmt will Konohamaru den ganzen Abend ihr die Zunge in den Hals rammen. Was anderes kann dieser Blödmann doch gar nicht. "Du kannst dir sicherlich dir vorstellen, dass ich nicht möchte, dass meine Tochter mit ihrem Freund die Nacht zum Tage macht." fuhr Hiashi fort. "Womöglich kommt das werte Frollein dann gar nicht mehr nach Hause, sondern übernachtet gleich bei ihm!" "Das habe ich gar nicht vor, Vater!" verteidigt sich Hanabi empört und schaut abwechselt mit verzweifelten Blick zu ihrem Cousin rüber. "Ich möchte lediglich zusammen mit Konohamaru und unseren Freunden feiern..." "Feiern..." unterbrach Hiashi sie. "Du und dein Freund, ihr seid doch froh, wenn ihr unter euch seid. Und wie schnell vergisst man die Zeit, hmm? Und vor allem, wie schnell ist etwas passiert?" "Passiert?! Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich mich von ihm ungewollt schwängern lasse..." Hanabi war empört und auch Neji konnte es nicht fassen. Nicht schon wieder dieses Thema! "Ich habe bereits deiner Schwester gesagt, dass ich erst dann Großvater werden möchte, wenn die betreffende Tochter bereits verheiratet ist!" "Dann musst du mich und Konohamaru überwachen! Hinata und Naruto müsstest du dann konsequenterweise auch überwachen, solange die nicht verheiratet sind. Du kannst mich aber auch ganz einfach einsperren!" Hanabi wurde jetzt richtig provokant. "Denn um Sex zu haben, braucht man weder auf Partys zu gehen, noch beim Partner zu übernachten. Aber ich weiß ja zum Glück, wie man verhütet..." Hiashi schnappte nach Luft und sein linkes Auge begann nervös zu zucken. Aber auch Neji war nicht gerade erfreut über ihre Worte. Wollte sie etwa damit ihren Vater provozieren? Oder schlief sie tatsächlich bereits mit Konohamaru? Nicht auszudenken, doch Neji begriff, dass er sich jetzt hier einschalten musste: "Bitte beruhigt euch doch endlich wieder! Hiashi, es tut mir leid, aber ich kann deine Tochter verstehen. Sie ist alt genug und du weißt eigentlich selber, wie verantwortungsbewusst sie ist. Also bitte, einigt euch auf eine angemessene Uhrzeit, die du, Hanabi, dann auch einhalten wirst!" Hiashi gab sich mit einem Seufzer geschlagen: "Um halb elf bist du zu Hause!" "Halb zwölf!" "Halb elf habe ichgesagt und das ist mein letztes Wort!" knurrte Hiashi seine Tochter an. "Da ich nicht vorhabe so lange wachzubleiben, wirst du dich gefälligst bei Neji abmelden und du, Neji, wirst mir berichten, wenn sie nicht pünktlich zurück war. Oder sie dann gleich von der Party abholen. Und wenn du sie decken solltest, mein lieber Neffe, ich bekomme das raus!" Wütend verschwand Hiashi und Hanabi seufzte schwer auf. Sie fühlte sich wie ein kleines Mädchen, wenn sie Konohamaru und ihren Freunden sagen muss, dass sie um halb elf zu Hause sein muss. "Danke Neji..." sagte sie dennoch. "Keine Ursache." gab er brummend zurück. "Dir sollte aber klar sein, dass du ihm besser nicht unter die Nase reiben solltest, wann und wo du möglicherweise mit deinem Freund Sex haben könntest. Auch nicht mal ansatzweise." "Ich habe weder mit Konohamaru geschlafen, noch habe ich das in der nächsten Zeit vor, falls dich das beruhigen sollte!" "Das geht mich nichts an." sagte er schnell, obwohl Neji sehr erleichtert darüber war. "Aber du solltest dir eigentlich im Klaren sein, dass du deinen Vater bei diesem Thema nicht provozieren darfst. Du weißt doch, wie er sein kann!" Sie sah ihn fest in die Augen: "Ich bin aber leid, ständig von allen nur als kleines Mädchen gesehen zu werden..." "Ich sehe dich nicht als kleines Mädchen." sagte er schließend sanft zu ihr. "Nehm es mir aber bitte nicht übel, wenn ich dich darum bitte pünktlich zu sein. Denn ich bin wirklich nicht scharf darauf dich auf der Party abholen zu müssen und deinem Vater Rede und Antwort stehen zu müssen..." "Ich werde pünktlich sein, versprochen..." sagte sie leise und ihre Wege trennten sich. Später aßen alle drei schweigend zu Abend. Etwas später ging Neji in die Trainingshalle auf dem Hyuuga-Anwesen, um zu trainieren. Er wollte seinen Kopf wieder freibekommen. Doch das gelang ihm kaum, egal wie lange er trainierte. Als er fertig war und zurück in sein Haus ging, war ihm klar, dass sich Hanabi inzwischen längst auf der Party befand. Er beschloss, erst mal ausgiebig zu duschen, da er stark geschwitzt hatte. Als das warme Wasser auf seinen Körper prasselte lehnte er sich mit dem Rücken gegen die Wand und schloss seufzend die Augen für einen Moment. Sein Körper war ganz entspannt. Plötzlich beobachtete er in seinem geistigen Auge, wie Hanabi von einem gesichtslosen Typen geküsst wird. Seine Hände hielten die ihre fest, während seine Lippen sanft ihr Ohr berührten und schließlich ihren Hals entlang küssten. Er konnte sie leise stöhnen hören. Erschrocken über diese Gedanken, riss Neji plötzlich die Augen auf und starrte ins Leere. Schließlich duschte er seinen Körper noch einmal kalt ab. Er hatte sich schließlich umgezogen. Seine nassen, dunkelbraunen Haare hatte er zu einem langen Zopf geflochten. Noch immer kreisten seine Gedanken um Hanabi und er befürchtete schon fast, dass seine innere Unruhe erst dann vorbei sein würde, wenn sie von der Party zurück ist und sich bei ihm abgemeldet hatte. Er verstand gar nicht, warum er sich so fühlte. Denn eigentlich wusste er genau, dass sie "keine Dummheiten" machen würde. Er hatte noch nie so etwas wie Eifersucht empfunden und dieses Gefühl in ihm machte ihn gerade wahnsinnig. Denn insgeheim sehnte er sich danach, dass er derjenige ist, den sie küsst und eben nicht dieser pubertierende Bengel. Er wollte sich gerade einen Tee machen und überlegte, welches Buch er zur Ablenkung lesen wollte, als es plötzlich an seiner Tür klopfte. Verwundert schaute er auf die Uhr. Es war gerade neun Uhr durch – Hanabi wird das wohl kaum sein. Doch als er die Tür öffnete, stand sie tatsächlich vor ihm – völlig aufgelöst und mit verheulten Augen. "Ich... wollte mich bei dir abmelden, Neji..." stammelte sie verheult und zog ihre Nase hoch. "Aber was ist..." er konnte sie noch nicht mal fragen, was passiert war. Sie fiel ihm einfach in seine Arme und weinte... Kapitel 5: Love hurts --------------------- "Hanabi..." stammelte Neji total verwirrt, während sie weinend in seinen Armen lag. "... jetzt komm doch erst mal rein..." Schließlich standen sie noch in seiner Haustür. Hanabi löste sich daraufhin von, zog noch mal ihre Nase hoch und trottete in sein Wohnzimmer, wo sie setzte. Neji schloss hinter ihr die Tür. "Möchtest du etwas trinken?" "Hast du Sake da?" Neji sah sie mit erhobener Augenbraue an. "Jetzt tu doch nicht so..." entgegnete sie. "Ich habe bereits an meinen Geburtstag Alkohol getrunken. Außerdem möchte ich einfach nur noch vergessen..." "Schon gut, ich mache uns welchen warm. Aber Gefühle lassen sich auch mit Alkohol auch nicht ganz betäuben..." Mit diesen Worten ging Neji in die Küche. Er hatte tatsächlich noch etwas Sake da gehabt, den er nun erwärmte und dann schließlich servierte. "Möchtest du mir erzählen, was passiert ist?" begann er vorsichtig, während sie leicht an ihrem Schälchen nippte. "Was passiert ist? Ich bin noch nie in meinem Leben so sehr gemütigt worden!" sagte Hanabi aufgebracht und fügte verbittert hinzu. "Aber jetzt hat sie genau das erreicht, was sie erreichen wollte..." "Wer?" Neji verstand nicht ganz. "Na Moegi!" Aus ihrer anfänglichen Traurigkeit wurde plötzlich Wut. "Sie stand die ganze Zeit wie ein Schatten zwischen mir und Konohamaru. Als er was von ihr wollte, hatte sie ihn ja ständig abblitzen lassen. Das änderte sich offensichtlich schlagartig, als er dann plötzlich mit mir zusammen war..." Langsam dämmerte es ihm: "Moment mal, hat er etwa..." Hanabi trank einen Schluck und holte noch einmal tief Luft um sich zu beruhigen. "Erst bat er mich darum, die Snacks an die Gäste zu verteilen und als ich zurück kam, stand er mit Moegi da und rammte seine Zunge in ihren Hals..." Nun, das kann er wohl gut, schoss es Neji durch den Kopf, doch er schwieg. "Ich habe ihn zur Rede gestellt, doch er meinte doch tatsächlich zu mir, dass es nicht so sei, wie ich denke." erzählte sie weiter. "Daraufhin habe ich ihn gefragt, was denn genau seine Zunge in ihrem Hals machen solle, doch er meinte doch tatsächlich zu mir, dass ich das ja nicht verstehen würde. Und das wohlgemerkt, vor allen Partygästen. Dann bin ich einfach gegangen..." Stille. Hanabi sah in ihr leeres Sake-Schälchen und die Tränen liefen erneut über ihr schönes Gesicht. Neji war wiederum wütend und fassungslos darüber, dass dieser blöde pubertierende Depp seinem Mädchen nur so sehr weh tun konnte. "Hanabi..." begann er leise. "Es tut mir leid, dass du eine so unschöne Erfahrung machen musstest..." Das war das Einzige, was er hierzu sagen konnte und wollte. "Was soll ich denn jetzt nur tun, Neji?" fragte sie ihn plötzlich verheult und Neji sah sie verdutzt an. "Er hat mir damit wirklich sehr weh getan. Aber wenn ich ihn jetzt abserviere, dann hat Moegi gewonnen." "Ich verstehe nicht ganz." "Moegi war von Anfang an total eifersüchtig auf mich gewesen." erklärte Hanabi. "Udon hatte mir mal erzählt, dass Konohamaru wohl anfangs was von Moegi wollte. Sie hat ihn aber vorher ständig abgewiesen. Und als er mit mir zusammen kam..." "Natürlich. Das was man nicht haben kann, wird natürlich am meisten begehrt." schlussfolgerte Neji und sie fuhr fort. "Ich sag's ja, sie war wirklich wie ein Schatten zwischen uns. Ständig tauchte sie überall auf, wo wir waren. Natürlich auch immer zusammen mit Udon im Schlepptau, damit das ja nicht auffiel. Ich wusste aber sofort, was Sache ist, nur Konohamaru nicht. Er dachte doch tatsächlich, dass sie wirklich nur zufällig vorbeigekommen sind. Glaub mir, wir waren selten alleine. Denn selbst, wenn ich bei ihm zu Hause war, dauerte es nicht lange und die beiden standen auf der Matte..." Sie seufzte, füllte ihr Schälchen erneut mit Sake und trank es in einem Zug. Neji musterte sie, schüttelte wortlos den Kopf und war kurz davor, ihr das Schälchen aus der Hand zu nehmen. Doch er blieb ruhig. "Hanabi, willst du wirklich meine ehrliche Meinung hören?" fragte er sie und sie sah ihn mit großen Augen an. "Er hat dich nicht verdient..." "Aber jeder macht doch Fehler, Neji!" versuchte sie Konohamaru noch zu verteidigen. "Natürlich. Aber ich sage dir das nicht, weil er einfach eine Andere geküsst hat. Nein, ich sage das, weil er sich nicht dafür bei dir entschuldigt hat." er sah sie fest an. "Wenn ich einen Fehler gemache und dabei eine Person verletzt habe, die mir am Herzen liegt, dann würde ich alles tun, damit diese Person mir das wieder verzeiht!" Hanabi's Augen füllten sich abermals mit Tränen. Er hatte Recht. Konohamaru war ihr nicht gefolgt. Er hatte sie einfach gehen lassen. Und das obwohl er es doch war, der einen Fehler gemacht hatte. Einen großen Fehler. Er war es doch, der sich bei ihr entschuldigen musste. Sie wusste auf einmal nicht mehr, ob sie traurig, wütend oder einfach nur enttäuscht war. Es war vermutlich eine Mischung aus allem. Für Neji war der Fall klar: Konohamaru war einfach noch zu unreif um zu wissen, was Liebe wirklich bedeutet. Klar, es muss wohl schmeichelhaft für einen Jungen sein, wenn gleich zwei Mädels ihn begehren, keine Frage. Aber wie er Hanabi behandelt hat, war in seinen Augen einfach nur mies. Und wenn er wirklich etwas für Hanabi empfunden hätte, dann hätte er Moegi eine Abfuhr erteilen müssen. Oder sich wenigstens bei Hanabi entschuldigen müssen. Aber diese Nummer nahm Neji ihn gerade sehr übel. "Es tut mir leid, Hanabi..." hauchte er sanft und strich ihr über die Wange. Diese kletterte plötzlich auf seinen Schoss, vergrub ihren Kopf in seine Schulter und weinte leise. Er schloss sie zärtlich in seine Arme, drückte ihren zierlichen Körper an sich und verspürte abermals das Bedürfnis, Konohamaru eine ordentliche Tracht Prügel zu verpassen. Irgendwann beruhigte sie sich wieder und beide tranken abermals Sake. "Eigentlich bin ich vor allem enttäuscht." sagte sie schließlich. "Wir waren so verliebt und haben auch viel über unsere Zukunft gesprochen." "Eure Zukunft?" wiederholte Neji überrascht. "So lange wart ihr doch noch gar nicht zusammen." "Ja, aber wenn die ältere Schwester bald heiratet, dann redet man offenbar auch über solche Themen." erzählte sie kichernd und Neji hakte nach. "Möchtest du denn mal heiraten?" "Klar warum denn nicht? Und du?" Er schmunzelte: "Über dieses Thema habe ich mir noch keine Gedanken gemacht, wenn ich ehrlich bin. Aber ich denke, dass ich wohl nicht ausschließen kann, dass ich auch eines Tages mal heiraten werde." Dass er am liebsten Hanabi eines Tages still und heimlich heiraten möchte, verschwieg er natürlich. Oder meinetwegen durfte es auch eine große Feier sein, wenn sie sich das wünschen würde. Aber er fand die Vorstellung, dass sich zwei liebende Menschen ganz alleine trauen lassen, irgendwie romantisch. Auch wenn ihm klar war, dass sein Onkel ihn dafür wohl einen Kopf kürzer machen würde. Plötzlich seufzte Hanabi auf und riss ihn damit wieder aus einen Gedanken. "Er wollte mich zur Hochzeit von Hana und Shino begleiten..." sagte sie traurig. "... jetzt werde ich wohl nicht mehr hingehen." "Aber Hanabi, du bist doch eingeladen worden!" warf Neji ein. "Was ist, wenn Konohamaru mit Moegi zusammen da auftauchen?!" "Also wenn der sich das wagt, dann ist er aber wirklich ein mieses Arschloch, findest du nicht?" gab Neji empört zurück und Hanabi schaute wieder betreten in ihr Sake-Schälchen. Schweigen. Er hatte Recht. Schließlich hatte sie sich bereits ein schönes Kleid für die Hochzeit gekauft. Außerdem freute sie sich auf die Hochzeit, denn sie freute sich für das Brautpaar und träumte gleichzeitig davon, eines Tages selbst eine wunderschöne Hochzeit feiern zu können. Plötzlich herrschte wieder schweigen. "Warum begleitest du mich nicht einfach zur Hochzeit?" fragte er sie plötzlich. Hanabi sah ihn verdutzt an. "Wir werden doch sowieso zusammen mit Papa hingehen, oder nicht?" doch dann verstand sie. "Oder meinst du etwa, dass wir dort wie ein Paar auftauchen sollen?" "Ja so ungefähr. Du bist meine Begleitung, ich führe dich quasi aus." erklärte Neji. "Ich bin bei solchen Festen sonst immer als Einzelgänger unterwegs. Als Typ, der als Einziger in seinem Freundeskreis immer noch keine Partnerin hat..." "Dir ist der Sake hoffentlich nicht zu Kopf gestiegen." fragte sie neckisch nach. Doch Neji meinte es ernst: "Überleg doch mal, Hanabi! Ich bin fest davon überzeugt, dass Konohamaru ziemlich angepisst sein wird, wenn er dich mit mir auf der Hochzeit sehen wird." "Meinst du wirklich?" "Hey, ich bin doch dein großer toller Cousin!" Neji lachte verschmitzt. "Zumindest laut Aussage deiner Freundinnen..." Jetzt lachte auch Hanabi. Er hatte sie überzeugen können. "Na schön, du darfst mich ausführen. Weißt du denn schon, was du anziehen wirst?" fragte sie ihn, doch bevor er antworten konnte: "Ich habe mir nämlich ein Abendkleid gekauft." Neji stutzte und musterte sie heimlich. Er konnte sie nur schwer in einem Abendkleid vorstellen. "Na, ob das deinem Vater gefallen wird?" "Das ist mir egal!" gab sie stur zurück. "Ich wollte endlich mal etwas anderes anziehen und außerdem werde ich ja auf Naruto und Hinatas Hochzeit einen Kinomo tragen. Außerdem habe ich einen passenden Schal dabei. Ich werde sicherlich nicht freizügig gekleidet sein." "Nun, dann werde ich mir wohl einen Anzug kaufen." erklärte Neji und schüttete den restlichen Sake in die Schälchen. "Also auf uns!" Und auf einmal war erneut das Eis zwischen den Beiden gebrochen. Die beiden redeten die halbe Nacht über Gott und die Welt, so als hätten sie schon ewig nicht mehr miteinander gesprochen. Zugegeben, das hatten sie zwar, aber eben nur oberflächig wegen Konohamaru. Neji war froh, dass sie den Typen endlich los geworden war und hoffte, dass sie schnell darüber hinweg kommt. Doch momentan brauchte er sich darüber wohl keine Sorgen zu machen. Hanabi war bester Laune und das mitten in der Nacht. Und sie konnte ganz schön frech sein! Einmal war sie wieder auf seinem Schoss geklettert und baute sich vor ihm auf, weil sie ihm ein wenig necken wollte. Ihm war klar, dass sie leicht beschwipst gewesen sein müsste – er war es auch, auch wenn er sich nichts anmerken ließ. Dabei hätte er sie schon gerne einfach nur gepackt und geküsst. Doch dieses Verlangen verdrängte er immer wieder sofort – auch, wenn er selber nicht mehr ganz nüchtern war. Plötzlich legte sie sich einfach hin, ihren Kopf auf seinen Schoss und den Blick zur Decke. "Was wird denn das jetzt?" hauchte Neji leise. "Bist du müde?" "Nein, wenn nur ein kleines bisschen. Aber meine Augen tun weh..." murmelte sie leise. "Du wolltest mir doch noch erzählen, was passiert, wenn Lee Alkohol trinkt!" "Ach ja, stimmt!" Neji erzählte ihr, wie sie als Team Gai das erste Mal in einem Lokal war, wo Lee versehentlich Alkohol trank und daraufhin, nicht mehr ansprechbar war, sondern wie ein Berserker das Lokal regelrecht auseinander nahm. Er lachte verschmitzt auf und schaute zu Hanabi runter, die plötzlich so ruhig war. Sie war tatsächlich eingeschlafen... Es war schon hell, als Hanabi wach wurde. Sie befand sich alleine in einem großen Futonbett – genauer gesagt, in Neji's Futonbett. Er hatte sie also hierher getragen, als sie bei ihm auf der Couch eingeschlafen war. Plötzlich schreckte sie auf und sprang regelrecht aus dem Bett. Ihre Klamotten hatte er ihr noch an gelassen. Als sie das Wohnzimmer betrat, fand sie ihn auf der Couch schlafend. Sofort wurde er wach und sah sie verwundert an. "Ich hätte eigentlich längst in der Küche sein müssen um Frühstück zu machen." erklärte sie wirr. "Mein Vater wird mich umbringen..." Mit diesen Worten hatte sie die Schuhe angezogen und war aus dem Haus geeilt. Neji blieb zunächst noch liegen. Er hatte zunächst kein Wort verstanden. Doch wurde ihm klar, dass es möglicherweise Ärger mit seinem Onkel geben wird. Er beschloss schließlich aufzustehen und hinterher zu gehen. Hanabi erreichte die Küche und sah ihren Vater, wie er seelenruhig am Tisch saß und seinen Tee trank. Wie konnte sie nur so naiv sein und tatsächlich glauben, ihr Vater würde immer noch schlafen. "Wo bist du gewesen?" fragte er sie mit einem scharfen Ton. "Nur zu deiner Information: Ich habe die Party früh verlassen, wie du es gewollt hast?" verteidigte sich Hanabi trotzig. "Ach? Und dann erscheinst du in diesem Aufzug vor meinen Augen?" Hiashi war außer sich, sowohl vor Sorge als auch vor Wut, denn er wusste ganz genau, dass sie ihm etwas verschwieg. "Ich frage dich nochmal: Wo bist du gewesen?!" "ACH, GLAUB DOCH WAS DU WILLST!" schrie sie plötzlich ihren Vater an und stürmte auf ihr Zimmer. "Nicht im diesem Ton, Frollein! Komm sofort zurück! HANABI!" brüllte Hiashi ihr hinterher und wollte ihr folgen, als Neji plötzlich vor ihm stand. "Hiashi! Sie war bei mir..." sagte er in einem ruhigen Ton. Eigentlich müsste es Hiashi beruhigen, dass Hanabi bei ihrem großen Cousin war, anstelle der Party. Eigentlich, denn: "So, sie war also bei dir." fragte er gefährlich ruhig nach. "Dann hat sie wohl bei dir übernachtet und offensichtlich habt ihr beide auch noch zusammen Alkohol getrunken!" Neji zuckte bei Hiashi's Worten zusammen, weil er seine Worte so klangen, als würde sein Onkel ihn jeden Moment eine reinhauen. Sowohl er als auch Hanabi hatten sich nicht die Zähne geputzt, so dass beide ziemlich streng nach Sake rochen. Klar, dass Hiashi völlig aufgebracht war. "Hiashi, ich kann dir alles erklären!" stammelte er. "Gut, dann erklär mir mal bitte, wieso meine Tochter jetzt erst, in ihren Party-Klamotten mit total verheulten Augen und einer Alkohol-Fahne zum Frühstück erschienen ist!" er holte tief Luft und sah seinen Neffen aufgebracht an. "Ich mache mir verdammt noch mal Sorgen, Neji!" "Er hat sie abserviert, Onkel Hiashi..." "Wer? Ihr Freund?" langsam verstand Hiashi. "Also war sie wirklich früher von der Party weg..." "Ich sagte doch, dass sie bei mir war." "Du hättest den Bengel ja wenigstens eine reinhauen können." "Ich soll mich mit einem Minderjährigen prügeln, Onkel Hiashi?" Neji sah seinen Onkel verdutzt an. "Erklär mir lieber, warum du mit meiner minderjährigen Tochter Alkohol trinkst!" "Deine Tochter hat mich explizit nach Sake gefragt. Mal abgesehen davon, dass sie bereits an ihrem Geburtstag schon was getrunken hat." verteidigte sich Neji. "Sie wird erwachsen, Onkel Hiashi!" "Gerade das macht mir ja Sorgen..." meinte Hiashi nur, klopfte Neji plötzlich grinsend auf die Schulter und verließ die Küche, während Neji seinen Onkel verdutzt nachsieht. Wollte sein Onkel ihn mit dieser Geste irgendwas sagen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)