So etwas wie Liebe von Cillybelle ================================================================================ Kapitel 5: Love hurts --------------------- "Hanabi..." stammelte Neji total verwirrt, während sie weinend in seinen Armen lag. "... jetzt komm doch erst mal rein..." Schließlich standen sie noch in seiner Haustür. Hanabi löste sich daraufhin von, zog noch mal ihre Nase hoch und trottete in sein Wohnzimmer, wo sie setzte. Neji schloss hinter ihr die Tür. "Möchtest du etwas trinken?" "Hast du Sake da?" Neji sah sie mit erhobener Augenbraue an. "Jetzt tu doch nicht so..." entgegnete sie. "Ich habe bereits an meinen Geburtstag Alkohol getrunken. Außerdem möchte ich einfach nur noch vergessen..." "Schon gut, ich mache uns welchen warm. Aber Gefühle lassen sich auch mit Alkohol auch nicht ganz betäuben..." Mit diesen Worten ging Neji in die Küche. Er hatte tatsächlich noch etwas Sake da gehabt, den er nun erwärmte und dann schließlich servierte. "Möchtest du mir erzählen, was passiert ist?" begann er vorsichtig, während sie leicht an ihrem Schälchen nippte. "Was passiert ist? Ich bin noch nie in meinem Leben so sehr gemütigt worden!" sagte Hanabi aufgebracht und fügte verbittert hinzu. "Aber jetzt hat sie genau das erreicht, was sie erreichen wollte..." "Wer?" Neji verstand nicht ganz. "Na Moegi!" Aus ihrer anfänglichen Traurigkeit wurde plötzlich Wut. "Sie stand die ganze Zeit wie ein Schatten zwischen mir und Konohamaru. Als er was von ihr wollte, hatte sie ihn ja ständig abblitzen lassen. Das änderte sich offensichtlich schlagartig, als er dann plötzlich mit mir zusammen war..." Langsam dämmerte es ihm: "Moment mal, hat er etwa..." Hanabi trank einen Schluck und holte noch einmal tief Luft um sich zu beruhigen. "Erst bat er mich darum, die Snacks an die Gäste zu verteilen und als ich zurück kam, stand er mit Moegi da und rammte seine Zunge in ihren Hals..." Nun, das kann er wohl gut, schoss es Neji durch den Kopf, doch er schwieg. "Ich habe ihn zur Rede gestellt, doch er meinte doch tatsächlich zu mir, dass es nicht so sei, wie ich denke." erzählte sie weiter. "Daraufhin habe ich ihn gefragt, was denn genau seine Zunge in ihrem Hals machen solle, doch er meinte doch tatsächlich zu mir, dass ich das ja nicht verstehen würde. Und das wohlgemerkt, vor allen Partygästen. Dann bin ich einfach gegangen..." Stille. Hanabi sah in ihr leeres Sake-Schälchen und die Tränen liefen erneut über ihr schönes Gesicht. Neji war wiederum wütend und fassungslos darüber, dass dieser blöde pubertierende Depp seinem Mädchen nur so sehr weh tun konnte. "Hanabi..." begann er leise. "Es tut mir leid, dass du eine so unschöne Erfahrung machen musstest..." Das war das Einzige, was er hierzu sagen konnte und wollte. "Was soll ich denn jetzt nur tun, Neji?" fragte sie ihn plötzlich verheult und Neji sah sie verdutzt an. "Er hat mir damit wirklich sehr weh getan. Aber wenn ich ihn jetzt abserviere, dann hat Moegi gewonnen." "Ich verstehe nicht ganz." "Moegi war von Anfang an total eifersüchtig auf mich gewesen." erklärte Hanabi. "Udon hatte mir mal erzählt, dass Konohamaru wohl anfangs was von Moegi wollte. Sie hat ihn aber vorher ständig abgewiesen. Und als er mit mir zusammen kam..." "Natürlich. Das was man nicht haben kann, wird natürlich am meisten begehrt." schlussfolgerte Neji und sie fuhr fort. "Ich sag's ja, sie war wirklich wie ein Schatten zwischen uns. Ständig tauchte sie überall auf, wo wir waren. Natürlich auch immer zusammen mit Udon im Schlepptau, damit das ja nicht auffiel. Ich wusste aber sofort, was Sache ist, nur Konohamaru nicht. Er dachte doch tatsächlich, dass sie wirklich nur zufällig vorbeigekommen sind. Glaub mir, wir waren selten alleine. Denn selbst, wenn ich bei ihm zu Hause war, dauerte es nicht lange und die beiden standen auf der Matte..." Sie seufzte, füllte ihr Schälchen erneut mit Sake und trank es in einem Zug. Neji musterte sie, schüttelte wortlos den Kopf und war kurz davor, ihr das Schälchen aus der Hand zu nehmen. Doch er blieb ruhig. "Hanabi, willst du wirklich meine ehrliche Meinung hören?" fragte er sie und sie sah ihn mit großen Augen an. "Er hat dich nicht verdient..." "Aber jeder macht doch Fehler, Neji!" versuchte sie Konohamaru noch zu verteidigen. "Natürlich. Aber ich sage dir das nicht, weil er einfach eine Andere geküsst hat. Nein, ich sage das, weil er sich nicht dafür bei dir entschuldigt hat." er sah sie fest an. "Wenn ich einen Fehler gemache und dabei eine Person verletzt habe, die mir am Herzen liegt, dann würde ich alles tun, damit diese Person mir das wieder verzeiht!" Hanabi's Augen füllten sich abermals mit Tränen. Er hatte Recht. Konohamaru war ihr nicht gefolgt. Er hatte sie einfach gehen lassen. Und das obwohl er es doch war, der einen Fehler gemacht hatte. Einen großen Fehler. Er war es doch, der sich bei ihr entschuldigen musste. Sie wusste auf einmal nicht mehr, ob sie traurig, wütend oder einfach nur enttäuscht war. Es war vermutlich eine Mischung aus allem. Für Neji war der Fall klar: Konohamaru war einfach noch zu unreif um zu wissen, was Liebe wirklich bedeutet. Klar, es muss wohl schmeichelhaft für einen Jungen sein, wenn gleich zwei Mädels ihn begehren, keine Frage. Aber wie er Hanabi behandelt hat, war in seinen Augen einfach nur mies. Und wenn er wirklich etwas für Hanabi empfunden hätte, dann hätte er Moegi eine Abfuhr erteilen müssen. Oder sich wenigstens bei Hanabi entschuldigen müssen. Aber diese Nummer nahm Neji ihn gerade sehr übel. "Es tut mir leid, Hanabi..." hauchte er sanft und strich ihr über die Wange. Diese kletterte plötzlich auf seinen Schoss, vergrub ihren Kopf in seine Schulter und weinte leise. Er schloss sie zärtlich in seine Arme, drückte ihren zierlichen Körper an sich und verspürte abermals das Bedürfnis, Konohamaru eine ordentliche Tracht Prügel zu verpassen. Irgendwann beruhigte sie sich wieder und beide tranken abermals Sake. "Eigentlich bin ich vor allem enttäuscht." sagte sie schließlich. "Wir waren so verliebt und haben auch viel über unsere Zukunft gesprochen." "Eure Zukunft?" wiederholte Neji überrascht. "So lange wart ihr doch noch gar nicht zusammen." "Ja, aber wenn die ältere Schwester bald heiratet, dann redet man offenbar auch über solche Themen." erzählte sie kichernd und Neji hakte nach. "Möchtest du denn mal heiraten?" "Klar warum denn nicht? Und du?" Er schmunzelte: "Über dieses Thema habe ich mir noch keine Gedanken gemacht, wenn ich ehrlich bin. Aber ich denke, dass ich wohl nicht ausschließen kann, dass ich auch eines Tages mal heiraten werde." Dass er am liebsten Hanabi eines Tages still und heimlich heiraten möchte, verschwieg er natürlich. Oder meinetwegen durfte es auch eine große Feier sein, wenn sie sich das wünschen würde. Aber er fand die Vorstellung, dass sich zwei liebende Menschen ganz alleine trauen lassen, irgendwie romantisch. Auch wenn ihm klar war, dass sein Onkel ihn dafür wohl einen Kopf kürzer machen würde. Plötzlich seufzte Hanabi auf und riss ihn damit wieder aus einen Gedanken. "Er wollte mich zur Hochzeit von Hana und Shino begleiten..." sagte sie traurig. "... jetzt werde ich wohl nicht mehr hingehen." "Aber Hanabi, du bist doch eingeladen worden!" warf Neji ein. "Was ist, wenn Konohamaru mit Moegi zusammen da auftauchen?!" "Also wenn der sich das wagt, dann ist er aber wirklich ein mieses Arschloch, findest du nicht?" gab Neji empört zurück und Hanabi schaute wieder betreten in ihr Sake-Schälchen. Schweigen. Er hatte Recht. Schließlich hatte sie sich bereits ein schönes Kleid für die Hochzeit gekauft. Außerdem freute sie sich auf die Hochzeit, denn sie freute sich für das Brautpaar und träumte gleichzeitig davon, eines Tages selbst eine wunderschöne Hochzeit feiern zu können. Plötzlich herrschte wieder schweigen. "Warum begleitest du mich nicht einfach zur Hochzeit?" fragte er sie plötzlich. Hanabi sah ihn verdutzt an. "Wir werden doch sowieso zusammen mit Papa hingehen, oder nicht?" doch dann verstand sie. "Oder meinst du etwa, dass wir dort wie ein Paar auftauchen sollen?" "Ja so ungefähr. Du bist meine Begleitung, ich führe dich quasi aus." erklärte Neji. "Ich bin bei solchen Festen sonst immer als Einzelgänger unterwegs. Als Typ, der als Einziger in seinem Freundeskreis immer noch keine Partnerin hat..." "Dir ist der Sake hoffentlich nicht zu Kopf gestiegen." fragte sie neckisch nach. Doch Neji meinte es ernst: "Überleg doch mal, Hanabi! Ich bin fest davon überzeugt, dass Konohamaru ziemlich angepisst sein wird, wenn er dich mit mir auf der Hochzeit sehen wird." "Meinst du wirklich?" "Hey, ich bin doch dein großer toller Cousin!" Neji lachte verschmitzt. "Zumindest laut Aussage deiner Freundinnen..." Jetzt lachte auch Hanabi. Er hatte sie überzeugen können. "Na schön, du darfst mich ausführen. Weißt du denn schon, was du anziehen wirst?" fragte sie ihn, doch bevor er antworten konnte: "Ich habe mir nämlich ein Abendkleid gekauft." Neji stutzte und musterte sie heimlich. Er konnte sie nur schwer in einem Abendkleid vorstellen. "Na, ob das deinem Vater gefallen wird?" "Das ist mir egal!" gab sie stur zurück. "Ich wollte endlich mal etwas anderes anziehen und außerdem werde ich ja auf Naruto und Hinatas Hochzeit einen Kinomo tragen. Außerdem habe ich einen passenden Schal dabei. Ich werde sicherlich nicht freizügig gekleidet sein." "Nun, dann werde ich mir wohl einen Anzug kaufen." erklärte Neji und schüttete den restlichen Sake in die Schälchen. "Also auf uns!" Und auf einmal war erneut das Eis zwischen den Beiden gebrochen. Die beiden redeten die halbe Nacht über Gott und die Welt, so als hätten sie schon ewig nicht mehr miteinander gesprochen. Zugegeben, das hatten sie zwar, aber eben nur oberflächig wegen Konohamaru. Neji war froh, dass sie den Typen endlich los geworden war und hoffte, dass sie schnell darüber hinweg kommt. Doch momentan brauchte er sich darüber wohl keine Sorgen zu machen. Hanabi war bester Laune und das mitten in der Nacht. Und sie konnte ganz schön frech sein! Einmal war sie wieder auf seinem Schoss geklettert und baute sich vor ihm auf, weil sie ihm ein wenig necken wollte. Ihm war klar, dass sie leicht beschwipst gewesen sein müsste – er war es auch, auch wenn er sich nichts anmerken ließ. Dabei hätte er sie schon gerne einfach nur gepackt und geküsst. Doch dieses Verlangen verdrängte er immer wieder sofort – auch, wenn er selber nicht mehr ganz nüchtern war. Plötzlich legte sie sich einfach hin, ihren Kopf auf seinen Schoss und den Blick zur Decke. "Was wird denn das jetzt?" hauchte Neji leise. "Bist du müde?" "Nein, wenn nur ein kleines bisschen. Aber meine Augen tun weh..." murmelte sie leise. "Du wolltest mir doch noch erzählen, was passiert, wenn Lee Alkohol trinkt!" "Ach ja, stimmt!" Neji erzählte ihr, wie sie als Team Gai das erste Mal in einem Lokal war, wo Lee versehentlich Alkohol trank und daraufhin, nicht mehr ansprechbar war, sondern wie ein Berserker das Lokal regelrecht auseinander nahm. Er lachte verschmitzt auf und schaute zu Hanabi runter, die plötzlich so ruhig war. Sie war tatsächlich eingeschlafen... Es war schon hell, als Hanabi wach wurde. Sie befand sich alleine in einem großen Futonbett – genauer gesagt, in Neji's Futonbett. Er hatte sie also hierher getragen, als sie bei ihm auf der Couch eingeschlafen war. Plötzlich schreckte sie auf und sprang regelrecht aus dem Bett. Ihre Klamotten hatte er ihr noch an gelassen. Als sie das Wohnzimmer betrat, fand sie ihn auf der Couch schlafend. Sofort wurde er wach und sah sie verwundert an. "Ich hätte eigentlich längst in der Küche sein müssen um Frühstück zu machen." erklärte sie wirr. "Mein Vater wird mich umbringen..." Mit diesen Worten hatte sie die Schuhe angezogen und war aus dem Haus geeilt. Neji blieb zunächst noch liegen. Er hatte zunächst kein Wort verstanden. Doch wurde ihm klar, dass es möglicherweise Ärger mit seinem Onkel geben wird. Er beschloss schließlich aufzustehen und hinterher zu gehen. Hanabi erreichte die Küche und sah ihren Vater, wie er seelenruhig am Tisch saß und seinen Tee trank. Wie konnte sie nur so naiv sein und tatsächlich glauben, ihr Vater würde immer noch schlafen. "Wo bist du gewesen?" fragte er sie mit einem scharfen Ton. "Nur zu deiner Information: Ich habe die Party früh verlassen, wie du es gewollt hast?" verteidigte sich Hanabi trotzig. "Ach? Und dann erscheinst du in diesem Aufzug vor meinen Augen?" Hiashi war außer sich, sowohl vor Sorge als auch vor Wut, denn er wusste ganz genau, dass sie ihm etwas verschwieg. "Ich frage dich nochmal: Wo bist du gewesen?!" "ACH, GLAUB DOCH WAS DU WILLST!" schrie sie plötzlich ihren Vater an und stürmte auf ihr Zimmer. "Nicht im diesem Ton, Frollein! Komm sofort zurück! HANABI!" brüllte Hiashi ihr hinterher und wollte ihr folgen, als Neji plötzlich vor ihm stand. "Hiashi! Sie war bei mir..." sagte er in einem ruhigen Ton. Eigentlich müsste es Hiashi beruhigen, dass Hanabi bei ihrem großen Cousin war, anstelle der Party. Eigentlich, denn: "So, sie war also bei dir." fragte er gefährlich ruhig nach. "Dann hat sie wohl bei dir übernachtet und offensichtlich habt ihr beide auch noch zusammen Alkohol getrunken!" Neji zuckte bei Hiashi's Worten zusammen, weil er seine Worte so klangen, als würde sein Onkel ihn jeden Moment eine reinhauen. Sowohl er als auch Hanabi hatten sich nicht die Zähne geputzt, so dass beide ziemlich streng nach Sake rochen. Klar, dass Hiashi völlig aufgebracht war. "Hiashi, ich kann dir alles erklären!" stammelte er. "Gut, dann erklär mir mal bitte, wieso meine Tochter jetzt erst, in ihren Party-Klamotten mit total verheulten Augen und einer Alkohol-Fahne zum Frühstück erschienen ist!" er holte tief Luft und sah seinen Neffen aufgebracht an. "Ich mache mir verdammt noch mal Sorgen, Neji!" "Er hat sie abserviert, Onkel Hiashi..." "Wer? Ihr Freund?" langsam verstand Hiashi. "Also war sie wirklich früher von der Party weg..." "Ich sagte doch, dass sie bei mir war." "Du hättest den Bengel ja wenigstens eine reinhauen können." "Ich soll mich mit einem Minderjährigen prügeln, Onkel Hiashi?" Neji sah seinen Onkel verdutzt an. "Erklär mir lieber, warum du mit meiner minderjährigen Tochter Alkohol trinkst!" "Deine Tochter hat mich explizit nach Sake gefragt. Mal abgesehen davon, dass sie bereits an ihrem Geburtstag schon was getrunken hat." verteidigte sich Neji. "Sie wird erwachsen, Onkel Hiashi!" "Gerade das macht mir ja Sorgen..." meinte Hiashi nur, klopfte Neji plötzlich grinsend auf die Schulter und verließ die Küche, während Neji seinen Onkel verdutzt nachsieht. Wollte sein Onkel ihn mit dieser Geste irgendwas sagen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)