Smallville-Expanded - 03 von ulimann644 (Vacation) ================================================================================ Kapitel 7: Hoffnung ------------------- Einige Tage später spazierten Christian und Alicia, Hand in Hand durch das Dorf. Noch an demselben Abend, als Alicia wieder zu sich gekommen war, waren auch die restlichen Mitglieder der JSE in La Roche-Guyon eingetroffen. So hatten sie, nach Laurin, Zero und Stray-Cat auch Viking, Nitro, White-Wolf und Phantom-Blue, drei Männer und eine weitere Frau, kennengelernt. Sie hatten lange und eindringlich mit den beiden Teenagern gesprochen, und erleichtert hatten sie zur Kenntnis genommen, dass Christian bereit dazu war, nach seinem Studium, ihrer Organisation beizutreten. Christian und Alicia hatten bei dieser Gelegenheit auch erfahren, dass es White-Wolf gewesen war, der sie bereits in Smallville beschattet hatte. Von den besonderen Fähigkeiten der Neuankömmlinge hatten beide Teenager nur sehr wenig erfahren. Dafür hatte Christian seinen vorläufigen Decknamen bekommen: Shifter. Es war Alicia gewesen, die ihn vorgeschlagen hatte. Alles andere als glücklich hatte Christian ausgesehen, als Phantom-Blue, eine hochgewachsene, blonde Frau aus Weißrussland, vorgeschlagen hatte, dass Alicia vielleicht ebenfalls nach dem Studium der JSE beitreten solle, da man eine fähige Chemikerin immer gebrauchen könne. Jedoch hatte sich Alicia nicht zu einer Zusage durchringen können und darum gebeten, dies auf die Zeit nach ihrer Ausbildung verschieben zu dürfen. Worüber Christian nicht mit Alicia gesprochen hatte war ein Gespräch unter vier Augen, mit Laurin, gewesen, das sie gestern geführt hatten. Laurin hatte durchblicken lassen, dass die JSE um das Geheimnis von Clark Kent wusste. In dem Gespräch hatte Laurin Christian eindringlich davor gewarnt, Clark mit ins Vertrauen zu ziehen. Er hatte durchblicken lassen, die JSE befürchte, dass Clark Kent, da er kein Mensch war, irgendwann eigene Ziele verfolgen könne, die den Zielen der JSA und der JSE widersprechen könnten. Laurin hatte es zum Ende des Gespräches hin klar auf den Punkt gebracht und gemeint: Sollte sich Clark Kent irgendwann zum Nachteil der Menschheit entwickeln, dann wäre es fatal, wenn er seine potenziellen Widersacher zu gut kennen würde. Das war recht deutlich gewesen, und auch sein wütender Widerspruch hatte Laurin nicht umstimmen können. So hatte Christian dem Mann widerstrebend versprochen, auch Clark gegenüber Stillschweigen zu wahren. Zum Schluss hatte Laurin den Jungen darum gebeten, ein wachsames Auge auf Clark Kent zu haben. Als sein Freund und dessen Gewissen. Mit sichtlichem Zögern hatte Christian Laurin auch dieses Versprechen gegeben, denn er hatte durchaus herausgehört, dass er Clark gegenüber – bis zu einem gewissen Grad - misstrauisch sein sollte. Dieses Gespräch versuchte der Junge, wenigstens für den Rest der Ferien, erst einmal zu verdrängen, und positiveren Dingen Platz zu machen. Doch ein Anruf, den er am Nachmittag mit seinem Onkel und seiner Tante in Smallville getätigt hatte, brachte momentan nur noch mehr Dunkel mit sich. Christian atmete tief durch, bevor er sich dazu durchrang Alicia davon zu erzählen. Als sie den Uferweg am Seineufer erreichten, begann er zu berichten, was seine Verwandten ihm von den aktuellen Ereignissen in Smallville berichtet hatten. „Alicia, als ich vorhin mit meinem Onkel und meiner Tante sprach, da berichteten sie mir davon, dass Clark Kent vermisst wird. Er verschwand angeblich mit einer Cousine – und das spurlos. Etwa zum selben Zeitpunkt fiel sein Vater ins Koma. Er liegt im SMALLVILLE-MEDICAL-CENTER und anscheinend weiß niemand wirklich was ihm fehlt.“ Das Mädchen blickte Christian erschrocken an. „Mein Gott, Chris...“ „Da ist noch mehr“, fuhr der Blonde schnell fort und blickte über die Flussschleife zum anderen Ufer der Seine hinüber. „Chloe und ihr Vater fielen einem Attentat zum Opfer. Ich habe nicht genau verstanden, worum es da wirklich geht, aber so wie es den Anschein hat, sollte sie demnächst vor Gericht gegen Lionel Luthor aussagen. Beinahe gleichzeitig überlebte sein Sohn Lex nur knapp einem Giftanschlag. Ich kapier das alles nicht Alicia. Was, zur Hölle ist in Smallville nur abgegangen, während wir weg waren.“ Alicia, die ihrem Freund mit immer größer werdenden Augen zugehört hatte, erwiderte endlich tonlos: „Ich kann mir das kaum vorstellen, Chris. Momentan bin ich nur froh, dass du bei mir bist, und dass es uns beiden gut geht.“ „Ja“, stimmte Christian bedrückt zu. „Im letzten halben Jahr hat sich mein gesamtes Leben so grundlegend verändert, dass ich mich frage, wann es sich endlich wieder in ruhigeren Bahnen bewegen wird. Was da in der letzten Zeit alles auf mich eingestürmt ist reicht für ein halbes Leben. So kommt es mir zumindest manchmal vor in der letzten Zeit.“ Alicia legte ihren Arm um seien Hüfte und zog ihn zu sich heran. „Ich stehe an deiner Seite und ich werde dir helfen damit klarzukommen.“ Christian blieb stehen und legte seine Arme um Alicia. In ihre wundervollen Augen blickend fragte Christian rau: „Glaubst du an das Schicksal, Alicia? Ich für meinen Teil glaube sehr stark daran, seit wir uns begegnet sind. Es mag verrückt klingen, aber manchmal glaube ich, dass es unausweichlich war, dir zu begegnen.“ Das Mädchen erwiderte seinen ernsten Blick und schluckte. „Mein Vater sagt immer, dass jeder Mensch seines eigenen Schicksals Schmied sei. Und auch ich glaube das. Aber in manchen Augenblicken, wenn ich ganz für mich allein bin, dann zweifele ich, und ich frage mich dann, ob meine Mom – damit meine ich meine leibliche Mom – dich mir nicht doch geschickt haben könnte, damit du für mich da bist, und um auf mich aufzupassen, so wie ich es mir mit dreizehn Jahren, an ihrem Grab, gewünscht habe.“ Christian sah, wie Alicias Augen feucht wurden, und auch er musste einige Male schlucken, bevor er sagen konnte: „Dieser Gedanke gefällt mir, Alicia. Vielleicht hatte meine Mom dabei ebenfalls ihre Hände im Spiel.“ Alicia schmiegte sich eng an ihren Freund, und als der Junge das leichte Beben ihrer Schultern spürte, da hielt er sie einfach nur wortlos in seinen Armen und streichelte zärtlich über ihr Haar. Es dauerte eine ganze Weile, bis Alicia mit erstickter Stimme, leise fragte: „Glaubst du, dass sich unsere Moms dort oben gut verstehen, Chris.“ Sich zusammenreißend antwortete Christian: „Ganz sicher, und ich glaube fest daran, dass sie sich auch im Leben sehr gut verstanden hätten.“ Alicia nickte schwach. „Ja, ich auch, Chris.“ Für eine geraume Weile standen sie so da und hielten sich fest umarmt. Dann ergriff Christian wieder das Wort und sagte: „Als man mir erklärte, wogegen die JSE ankämpft, da wurde an erster Stelle Rassismus genannt. In der Tat glaube ich, dass dies der wichtigste Punkt gewesen ist. Ich hoffe, den Tag noch selbst erleben zu dürfen, an dem sich nirgendwo auf der Erde mehr jemand darum scheren wird, woher ein Mensch kommt, welche Hautfarbe er hat, und welchem Glaubensbekenntnis er folgt. Wenn wir Menschen das schaffen, dann können wir auch jedes andere Problem lösen. Und vielleicht ist irgendwann selbst der Planet, auf dem Jemand geboren worden ist, egal.“ Alicia nahm ihren Kopf von Christians Schulter und blickte ihm etwas verwundert in die Augen. „Redest du gerade von kleinen, grünen Marsmännchen?“ Christian grinste schief. „Nein, ich glaube nicht, dass die klein und grün sind. Aber ich bin sicher, dass es in den Weiten des Kosmos noch weitere intelligente Lebensformen gibt, Alicia. Vielleicht sind sie uns ja ähnlicher, als wir denken. Jedenfalls hoffe ich, dass ich den Tag, an dem wir Menschen dieses Übel überwinden, noch erleben darf.“ Alicia lächelte Christian an. „Das hoffe ich auch. Warum kann es nicht heute schon zwischen allen Menschen so sein, wie zwischen uns beiden?“ Sie küssten sich erneut und sehr lange, bevor sich Christian zögerlich von ihr löste und bestimmt meinte: „Vielleicht ist der Kampf für dieses Ziel genau der Grund, irgendwann der JSE beizutreten, um diesem Ziel ein Stück näher zu kommen. Es wäre etwas, für das es sich wirklich lohnt zu kämpfen, findest du nicht?“ Mit ihren Lippen ganz sacht die seinen berührend fragte Alicia beinahe lautlos: „Bist du etwa gerade dabei mich für die JUSTICE SOCIETY of EUROPE zu rekrutieren, Chris?“ Einen Kuss auf seine Lippen hauchend flüsterte sie weiter: „Vielleicht sollte ich dich das wirklich nicht allein tun lassen, aber darüber werden wir beide erst dann wieder reden, wenn es soweit ist, klar?“ Ein erneuter, sehr sanfter Kuss folgte. „Also kein Wort mehr davon, oder von irgendwelchen Problemen, denn wir beide haben noch eine ganze Woche Ferien, und ich möchte jede Sekunde davon mit dir genießen. Alles was uns bedrücken könnte hat Zeit, bis wir wieder Zuhause sind.“ Christian erwiderte die immer fordernder werdenden, kurzen Küsse seiner Freundin, und antwortete schließlich, leise lachend: „Alles was du möchtest, Honey. Diese verbleibende Ferienwoche soll die beste werden, die du je erlebt hast.“ „Ich werde dich beim Wort nehmen“, lächelte Alicia mit verführerischem Augenaufschlag. Dann nahm sie Christian liebevoll an die Hand und zog ihn langsam mit sich, weiter entlang der Seine, sehr glücklich darüber, dass es an diesem malerischen Flecken der Erde, in diesem Moment, nur ihn und sie gab. TO BE CONTINUED... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)