Smallville-Expanded - 01 von ulimann644 (Black and White) ================================================================================ Kapitel 4: Recherchen ---------------------  „Hast du schon gehört, dass Clark, gestern Abend, ein Mädchen gerettet hat?“ Christian, der zusammen mit Pete in Richtung des Treppenhauses schritt, blickte den begeisterten Jungen an und erwiderte etwas abwesend: „Nein, erzähl mal.“ Pete war ganz in seinem Element, als er berichtete: „Stell dir vor, dieser Teufelskerl hat es ganz allein geschafft Alicia Sterling vor drei finsteren Verbrechern gerettet die sie überfallen hatten. Gar nicht vorstellbar, was vielleicht noch passiert wäre, wenn er nicht zufällig ihre Schreie gehört und sofort gehandelt hätte.“ Christian war mit einem Mal voll bei der Sache, nachdem Pete den Namen des Mädchens erwähnt hatte. Drängend fragte er: „Was hast du da eben gesagt? Wie war der Name des Mädchens?“ „Alicia.“ „Nein, ich meinte, wie war der Nachname?“ Pete erwiderte verwundert den Blick des Deutschen. „Sterling. Sie und ihre Eltern, sind eure Nachbarn, Chris.“ „Ist ihre Mutter Krankenschwester in Edge-City?“ Pete nickte. „Ja, hier in Smallville gab es keine Anstellung für sie. Ich wusste gar nicht, dass du sie schon kennst.“ Christian schüttelte den Kopf. „Das kann man so auch nicht sagen. Ich hatte gestern einen kleinen Unfall mit meinem Motorrad, in der Nähe von Edge-City und deshalb war ich gestern dort im Krankenhaus. Eine gewisse Schwester Cassidy Sterling hat im Anschluss an die Behandlung meine Schulter verbunden.“ Sie bogen zum Treppenhaus ab. Während sie in den ersten Stock hinauf stiegen, meinte Pete: „Das ist ihre Stiefmutter. Du musst unmittelbar vor dem Anruf der Polizei bei ihr gewesen sein. Chloe sagte, sie wäre ganz aufgelöst gewesen.“ „Wieso Chloe?“ Grinsend erklärte Pete: „Unsere Klatsch-Reporterin war zufällig vor Ort, als Alicia im Krankenhaus eingeliefert wurde. Clark war auch dabei, und Chloe hat ihn noch im Krankenhaus darüber ausgequetscht was los war.“ Christian nickte in Gedanken, als sie in den Gang zum Biologieraum einbogen. „Weißt du, wie es Alicia geht? Haben diese Dreckskerle sie verletzt? Und was ist mit ihrer richtigen Mom?“ „Mann, du bist wohl zu viel mit Chloe zusammen gewesen“, beschwerte sich Pete über das Fragen-Wirrwarr. „Alicia ist soweit gesund, bis auf einige blaue Flecken, einer Gehirnerschütterung und einem Schock ist ihr nichts passiert. Das Cheerleadertraining kann sie erst einmal für die nächste Woche vergessen, schätze ich. Ihre richtige Mutter starb bei dem Meteoritenregen, vor vierzehn Jahren.“ Betroffen blickte Christian zu Pete. Sie blieben vor dem Klassenzimmer stehen und der Blonde meinte mit geballten Fäusten: „Wohin ich hier höre gab es Verluste unter den Familien in Smallville, bei dem Meteoritenregen. Ich sollte vielleicht aufhören zu viele neugierige Fragen zu stellen.“ Pete legte dem Hünen impulsiv seine Hand auf die Schulter. Erst als Christian das Gesicht verzog nahm er sie erschrocken weg. „Tut mir leid, Mann. Ich hatte ganz vergessen, was du eben über deine Schulter gesagt hast.“ Sie traten ein und Pete fragte unvermittelt: „Setzen wir uns zusammen? Clark kommt heute erst zur zweiten Stunde, weil der Sheriff ihn unbedingt direkt nach Dienstbeginn sprechen wollte. Und diese Dame versteht keinen Spaß.“ Christian grinste schwach und setzte sich neben Pete. „Also nicht Matt Dillon, sondern eine Mary Dillon?“ Pete Ross verdrehte seine Augen. „Ich hasse diese Western-Serie. Außerdem war der Typ Marshall, wenn ich mich nicht irre.“ „Komm schon. Festus Hagget ist doch bestimmt auch hierzulande Kult.“ Ein Lachen war die Antwort. „Um das zu verstehen muss man wohl Deutscher sein. Sie heißt übrigens Nancy Adams und nicht Mary Dillon.“ Hinter ihnen hatten zwei Mädchen Platz genommen, die beide unverkennbar lateinamerikanische Wurzeln besaßen. Sie tuschelten bereits eine geraume Weile auf Spanisch mit einander, und das nicht sehr leise, da sie die einzigen Latinas in diesem Kurs waren. Christian zwinkerte Pete, der bereits die Augen verdrehte, auffällig zu, bevor er sich langsam den beiden Mädchen zu wandte. Leise raunte er den beiden einige Sätze in fließendem Spanisch zu, und Petes Augen wurden langsam größer. Der Dunkelhäutige wusste zwar nicht, was Christian zu ihnen gesagt hatte, aber umso vergnügter registrierte er, dass beide gleichermaßen rote Ohren bekamen. Und das Getuschel hörte auf. Nachdem sich Christian wieder herumgedreht hatte, fragte Pete verblüfft: „Du sprichst Spanisch?“ „Du nicht?“ Der Deutsche grinste fein und erklärte dann: „Meine Eltern wollten unbedingt, dass ich neben Englisch und Französisch noch eine dritte Fremdsprache lerne. Mittlerweile bin ich ihnen dankbar dafür. Letztes Jahr habe ich damit begonnen zusätzlich Japanisch zu lernen.“ Pete schüttelte fassungslos den Kopf. „Ich habe gehört, dass die korrekte Aussprache gar nicht so leicht sein soll.“ „Dafür ist die Schrift etwas schwerer“, ergänzte Christian todernst. Pete lachte erheitert. Unsicher blickte er sich um und fragte dann flüsternd: „Sag mal, Chris, was hast du denen denn gesagt?“ In diesem Moment betrat ihre Lehrerin den Raum, und Christian, der sich etwas im Stuhl zurück lehnte, grinste zur Antwort nur flüchtig. Dabei fragte er sich mit einer leichten inneren Unruhe, was Clark Kent dem Sheriff erzählen würde.   * * *   „Unsere kleinen Unterhaltungen entwickeln sich langsam zu einem Dauerbrenner, Mister Kent.“ Nancy Adams, mittlerweile im zweiten Jahr Sheriff von Lowell County, und damit auch von Smallville, musterte den jungen Mann, den sie mittlerweile besser kannte, als manchen ihrer Deputys, missbilligend mit ihren rehbraunen Augen und trommelte dabei nervös mit den Fingernägeln der rechten Hand auf der Platte ihres Schreibtisches herum. Ironisch fragte sie: „Haben sie mal darüber nachgedacht, später Polizist zu werden? Jemanden mit ihrer Aufklärungsquote könnten wir verdammt gut gebrauchen, Mister Kent.“ „Ich dachte eher daran, nach der Highschool Publizistik zu studieren“, antwortet der Schwarzhaarige lächelnd und mit so treuherzigem Blick, dass es selbst der sonst so schlagfertigen Polizistin im Moment die Sprache verschlug. Die Epidermis-Durchblutung von Nancy Adams´ Gesichtshaut, deren Linien von einem harten und entbehrungsreichen Leben erzählten, steigerte sich sichtlich und gereizt herrschte sie den Jungen an: „Mister Kent, verulken kann ich mich selbst, dafür brauche ich Sie nicht. Das Einzige, was mich momentan interessiert ist, was sich gestern an dem alten Gießerei-Gelände abgespielt hat. Was hatten Sie da überhaupt zu suchen?“ „Ich habe Ihnen bereits gestern gesagt, dass ich zufällig in der Nähe war, und dass ich dann die Schreie des Mädchens hörte.“ „Ja, verdammt.“ Das Gesicht der Polizistin näherte sich Clark über den Schreibtisch hinweg. Gefährlich leise fragte sie: „Aber für wie wahrscheinlich halten Sie es, dass ich Ihnen, nach allen Vorfällen, in die Sie bereits verstrickt waren, diesen Schmuh abkaufe?“ Die Lippen des Jungen pressten sich auf einander und stumm erwiderte er den forschenden Blick der blonden Frau. Schon oft hatte er versucht sich vorzustellen, wie die forsche Fünfzigerin in seinem Alter ausgesehen haben mochte. Einmal mehr kam er zu der Ansicht, dass sie in früheren Jahren die Männerwelt fasziniert haben musste. Einen Hauch davon konnte man erahnen, wenn man sie näher kennenlernte, fand der Junge. Nancy Adams riss den Jungen durch einen abrupten Themenwechsel aus seinen Betrachtungen. „Sie haben gestern von einem Überfall auf das Mädchen gesprochen. Meine Deputys fanden das hier in der Halle.“ Damit warf sie einen beschrifteten Plastikbeutel auf die Schreibtischplatte, vor Clark. Er enthielt einen lachsfarbenen Gegenstand, den der Junge bei genauerer Betrachtung als zerrissenen Spitzenslip identifizierte. Und er begann zu ahnen, wem er gehörte. Er hatte Nancy Adams gestern nichts von einer versuchten Vergewaltigung erzählt, weil ihn Alicia Sterling inständig darum gebeten hatte, als er für eine Weile allein mit ihr im Krankenzimmer gewesen war. Als er wieder Sheriff Adams ansah, fragte die Frau mit gefährlicher Sanftmut: „Wollen Sie Ihrer Aussage etwas hinzufügen, Mister Kent.“ Clark überlegte fieberhaft. Einerseits durften die drei Verbrecher nicht zu gelinde davonkommen, andererseits hatte er Alicia ein Versprechen gegeben. Zuerst musste er noch einmal mit ihr reden, bevor er dem Sheriff mehr sagen konnte. Zögernd sagte er: „Es war sehr finster in der Halle, Sheriff. Es ging alles so schnell. Nachdem ich die drei unschädlich gemacht hatte, habe ich Alicia bewusstlos auf einem Tisch liegen sehen. Ich weiß nur noch, dass ich dann ihren Puls gefühlt, und sie nach draußen gebracht habe, falls diese Schurken wieder zu sich gekommen wären, bevor die Polizei eintrifft.“ Die langjährige Erfahrung der Polizistin sagte ihr, dass sie momentan nicht mehr aus dem Jungen heraus bekommen würde. Sie nahm den Beutel wieder an sich – nicht ohne dennoch einen letzten Versuch zu unternehmen, an das Gewissen des Jungen zu appellieren. „Mister Kent, im Moment reicht die Beweislage nur für einen versuchten Raubüberfall mit Körperverletzung. Das bedeutet, dass diese Mistkerle vermutlich mit nicht mehr als einer Geldstrafe und einigen Monaten auf Bewährung davonkommen. Wenn es nach mir gehen würde, dann würde ich diese drei gerne für eine Weile aus dem Verkehr ziehen. Aber ich muss mich an die Gesetze halten. Denken Sie gut darüber nach, Mister Kent. Guten Tag.“ Nancy Adams blickte dem Jungen nach, als er sich wortlos erhob und ihr Büro verließ. Dabei dachte sie an den alten Spruch, dass eine Kette immer nur so stark war, wie ihr schwächstes Glied. Vielleicht wurde es Zeit, Alicia Sterling unter vier Augen zu befragen. Sie blickte eine Weile zum Fenster ihres Büros hinaus, bevor sie sich entschlossen erhob, ihre Uniformjacke anzog und ihren Hut vom Ständer nahm. Dabei ließ sie den Beutel mit dem Slip in einer ihrer Jackentaschen verschwinden. Es war an der Zeit zu handeln...   * * *   Als Sheriff Nancy Adams das Krankenzimmer von Alicia Sterling betrat, war das Mädchen gerade im Begriff ihre Sachen zusammenzupacken. Sie wies den Deputy, der sie begleitete an, niemanden in das Zimmer zu lassen, solange sie mit Alicia redete, und schloss die Tür hinter sich. Verwundert und mit einem scheuen Ausdruck in ihren Augen, hielt das Mädchen in ihrer Beschäftigung inne und blickte die Polizistin an. „Hallo, Miss Sterling“, begrüßte Nancy Adams das Mädchen mit einem warmherzigen Lächeln. „Ich bin gekommen um mit Ihnen nochmal in Ruhe über das zu sprechen, was gestern passiert ist. Es wird nicht lange dauern.“ Sie deutete auffordernd auf die Bettkante, während sie selbst den Besucherstuhl heran zog und darauf Platz nahm. „Ich wollte Sie gestern Abend nicht mehr belästigen als nötig. Sie sagten lediglich, die drei Männer, die wir festgenommen haben, hätten Sie überfallen. Ist das korrekt?“ Das Mädchen nickte stumm. Mit großen Augen blickte sie die Uniformierte an. Nancy Adams´ Instinkt sagte ihr, dass dieses Mädchen Angst hatte. Große Angst, die auf etwas anderes zurückzuführen war, als auf die traumatischen Ereignisse des Vortages. Sie musste ihren aufsteigenden Mutterinstinkt niederringen um diese Befragung so fortzuführen, wie sie es sich vorgenommen hatte. Ihre eigene Tochter war im Alter von fünfzehn Jahren an Leukämie gestorben. Ihre Ehe war daran zerbrochen. Die Polizistin schüttelte diese dunklen Erinnerungen ab und sagte eindringlich: „Nun, für versuchten Raub in Tateinheit mit Körperverletzung kommen diese drei Männer mit einer Geldstrafe und einigen Monaten auf Bewährung davon, Miss Sterling.“ Sie zog den Beutel aus ihrer Tasche und drehte ihn zwischen ihren Händen. Dabei bemerkte sie den geradezu panischen, gehetzten Blick des Mädchens vor ihr. „Meine Leute fanden dies in der Gießerei. Ich denke, dass wir uns einen DNA-Test sparen können. Sagen Sie mir einfach wem er gehört, Miss Sterling.“ Der Blick des Mädchens irrte zwischen dem Beutel und den Augen der Polizistin hin und her. Sie begann am gesamten Körper zu zittern und brachte kein Wort heraus. „Ganz ruhig, Alicia“, sagte Nancy Adams ungewohnt sanft und vertraulich. „Ich bin hier um dir zu helfen. Solange du nicht redest kommen diese Dreckskerle wieder auf freien Fuß. Für versuchte Vergewaltigung werden sie jedoch ins Gefängnis kommen. Du hast erfahren, wie hilflos man sich fühlt, und du kannst verhindern, dass diese Mistkerle anderen Mädchen dasselbe antun ohne dass jemand in der Nähe ist, der sie rettet.“ Tränen rannen über die Wangen des Mädchens. Ihre Augen sahen durch die Uniformierte hindurch. Stockend sagte sie: „Dieser Riese... er... hat mich geschlagen. Die zwei anderen Männer haben... sie haben mich festgehalten. In der Halle... da... da... Dieser Riese hat... Er griff mir unter den Rock. Ich... ich habe gefleht, dass er aufhört. Sie haben nur gelacht. Der Riese hat... mir den Slip vom Leib... Er wollte...“ Weiter kam das Mädchen nicht. Sie schlug ihre Hände vor das Gesicht und weinte zum Gott erbarmen. Schnell steckte die Polizistin den Beutel ein, setzte sich neben Alicia auf die Bettkante und nahm sie beschützend in die Arme. Dabei bettete sie den Kopf des Mädchens an ihre Brust und tröstete es mit ruhigen stereotypen Worten, die allmählich Wirkung zeigten. Als sich Alicia langsam beruhigte, flüsterte Nancy Adams beruhigend: „Es ist richtig gewesen, dass du mit mir darüber geredet hast. Ich verstehe, dass es dir sehr unangenehm gewesen ist, aber jetzt wird alles gut werden.“ „Aber meine Eltern...“, schluchzte das Mädchen. „Alles, was du mir hier anvertraut hast, wird von mir vertraulich behandelt. Aber dir ist klar, dass du später bei der Verhandlung dies alles vor Gericht wiederholen musst, damit diese Verbrecher ihre gerechte Strafe erhalten.“ Alicia Sterling blickte der blonden Frau in die Augen. „Ich habe Angst vor der Reaktion meiner Eltern, wenn ich es ihnen sage, Sheriff.“ Die Uniformierte rückte etwas von Alicia ab und nahm ihr Gesicht in ihre Hände.„Bringe es ihnen bei, wenn du bereit dazu bist, aber warte damit nicht zu lange, mein Kind. Deine Eltern lieben dich, und sie werden für dich da sein, da bin ich mir sicher.“ Das Mädchen umarmte die Polizistin dankbar. Erneut ließ sie ihren Tränen freien Lauf, und Nancy Adams ließ sie gewähren. Sie wusste, wie befreiend es für Alicia sein würde, ihren seelischen Schmerz herauslassen zu können. Als sie durch die Scheibe des Krankenzimmers erkannte, dass die Stiefmutter des Mädchens eingetroffen war, förderte sie eine Packung Papiertaschentücher zutage und reichte sie Alicia. „Deine Mom holt dich ab.“ Das Mädchen wischte sich die Tränen fort und schnäuzte sich dann. Danach erhob sie sich, blickte die Polizistin an und sagte leise: „Danke, Sheriff Adams.“ Die uniformierte tätschelte leicht ihre Wange. „Schon gut, Alicia. Du kannst jederzeit zu mir kommen und mit mir reden, wenn dir danach ist.“ Bevor Alicia das Zimmer mit ihrer kleinen Reisetasche verließ, blickte sie noch einmal zurück und lächelte scheu. Nancy Adams erwiderte aufmunternd ihr Lächeln und beobachtete durch die Scheibe des Raumes, wie Cassidy Sterling das Mädchen herzlich in die Arme nahm. Erst als sie davon schritten ging sie selbst langsam zur Tür, wobei ihre Gesichtszüge mit jedem Schritt an Härte gewannen. Dabei dachte sie: Jetzt habe ich euch drei Mistkerle an den Eiern.   * * *   Draußen war es bereits stockfinster, doch Chloe machte in der TORCH-Redaktion mal wieder Überstunden. Dabei hatte sie sich eigentlich vorgenommen, den neuen Mitschüler persönlich etwas näher unter die Lupe zu nehmen. Doch dann war sie im Internet auf etwas gestoßen, das sie vor dem PC gebannt hatte. Eigentlich war das Ganze nur ein dummer Zufall gewesen. Aber wie bei allen dummen Zufällen sprang dabei oft mehr heraus, als bei der ausgefeiltesten Recherche. Chloe hatte sich bei ihrer Recherche im Internet von dem Spruch leiten lassen: Wen GOOGLE nicht kennt, den gibt es nicht. Also hatte sie das naheliegende getan und den Namen Chris Falken und Deutschland in die Suchmaschine eingegeben. Doch hier hatte sie einige Millionen Treffer, so dass sie die Suche eingrenzen musste. Zu ihrer gelinden Verwunderung hatte dies nichts gebracht, bis sie auf die Idee kam, Christian statt Chris einzugeben. Dabei war sie dann zufällig über die Nachfrage gestolpert, ob sie Falkenhayn meinte. Eher pessimistisch hatte sie diesen Namen angeklickt und war über zig Weiterleitungen zum Forbes-Magazine verwiesen worden. Mit, vor Anstrengung, bereits brennenden Augen hatte sie die Online-Artikel nur grob überflogen. Was sollte Chris auch mit denen vom Forbes zu schaffen haben. Das war doch zu abwegig. Doch dann, als sie die Seite schon schließen wollte, fiel ihr Blick eher zufällig auf das Bild eines deutschen Milliardärs, und sie glaubte ihren Augen nicht zu trauen, als sie neben dem Mann einen Jungen stehen sah, dessen Gesicht ihr verdächtig bekannt vorkam. Als sie damit endlich einen Namen und somit einen Ansatz hatte dauerte es nicht mehr sehr lange, bis sie ein Bild der beiden mit höherer Auflösung gefunden hatte. Der Mann wurde als Graf Gernot von Falkenhayn beschrieben und sein Sohn, als Christian von Falkenhayn. „Der Typ hat echt blaues Blut in den Adern“, entfuhr es dem Mädchen fassungslos als sie sich im Sessel zurücklehnte. „Und seine Familie hat Geld bis zum Abwinken. Aber was soll dann die Nummer mit Chris Falken?“ Überlegend begann sie nach einer Weile erneut im Internet zu recherchieren. Und sie wurde fündig. Was sie über den Ur-Großvater von Chris zutage förderte war höchst interessant und mindestens einen Hauptartikel für die TORCH wert. Hochzufrieden damit, was sie herausgefunden hatte, speicherte sie was sie hatte auf ihrer Festplatte und packte eilig ihre Sachen zusammen. Sie brauchte nun Ruhe um nachzudenken. Und morgen würde sie den Artikel schreiben und einen absoluten Knüller landen, von dem man selbst beim DAILY PLANET hören würde... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)