Devil's Sanctuary von Zekeia_galad (A Yuka x Luzifer Story) ================================================================================ Kapitel 1: Begegnung -------------------- Jeder Mensch vermag wohl dem Gedanken zustimmen können, dass es manchmal Tage im Leben gab, die man einfach nicht vergessen konnte. Sowohl die guten Tage, an denen man Spaß hatte oder an denen man etwas Schönes erlebte, wie auch die schlechten Tage, an denen einfach man am besten im Bett geblieben wäre, um die damit verbundenen Erfahrungen nicht machen zu müssen. Manchmal stand man bereits mit dem falschen Fuß auf oder hatte ein ungutes Gefühl, aber im Grunde begannen solche Tage oftmals auch ganz normal. So normal, dass man sich nicht einmal im Entferntesten vorstellen konnte, was noch alles geschehen sollte. Für sie war dieser Tag einer von jenen gewesen. Sie hatten erst Anfang der Woche nach einer langen Schifffahrt den Hafen erreicht und seitdem ging es drunter und drüber im Hause Eto. Das Einräumen und die Gestaltung des neuen Heims schienen kein Ende nehmen zu wollen. Überall stapelten sich die Umzugskartons und deren Inhalt wartete darauf, einen neuen Platz zu bekommen. All die Artefakte und Fundstücke, die ihre Eltern bei ihren Forschungsreisen mitgebracht hatten. Heute, am Freitag, war Kestrel zumindest mit dem Einrichten ihres Zimmers fertig geworden. Mit stolz in die Seite gestemmten Fäusten stand sie mittendrin und begutachtete zufrieden ihr Werk: Es war ganz schön anstrengend gewesen, doch nun zierten helle Grüntöne ihre Wand, passend zu dem weißen Mobiliar und bunten Bildern von verschiedenen Blumen und Landschaftsgemälden. Ihre Bücher waren ordentlich aufgereiht im Regal, das Bett frisch bezogen und gemacht. Das Fensterbrett darüber zierten einige Blumen in weißen Töpfen. All der kleine Schnickschnack, der sich in den letzten Jahren angesammelt hatte, befand sich in den Fächern ihrer Kommode, über welcher auch Shiranui seinen Platz gefunden hatte. Ihre Eltern hatten die Klinge bei einer ihrer Forschungsreisen entdeckt und mitgebracht, und Kestrel hatte ihr gesamtes Erspartes dafür geopfert, Shiranui ihr eigen nennen zu können. Dafür war sie sogar jobben gegangen, hatte hier und dort Botengänge erledigt, beim Verkauf in Läden geholfen und auch sonst einige Gelegenheitsarbeiten ergriffen. „Perfekt!“, lobte sich die junge Frau selbst für ihren Fleiß. Ihre Eltern waren für einige Besorgungen unterwegs und konnten deshalb das Ergebnis nicht kommentieren. Aber das störte Kestrel nicht. Sie genoss die Ruhe und ließ sich rücklings auf ihre weiche Matratze fallen. Ihre Arme und Beine ausstreckend gönnte sie es sich, tief durchzuatmen. Trotz der Anstrengung der letzten Tage, in denen sie die Wand gestrichen, ihr Mobiliar hin und her geschoben und alles fünfmal umgeräumt hatte, fühlte sie sich gerade erstaunlich energiegeladen, und so schoss sie recht bald wieder in die Höhe. Es war erst kurz nach Mittag. Sie hatte eigentlich erwartet, dass sie länger für ihr Zimmer brauchen würde. Dass dem nicht so war, bescherte ihr gerade unerwartet freie Stunden. Was könnte sie denn noch tun bis ihre Eltern abends zurückkehrten? Mit einem „Hmmm…“ wippte Kestrel am Rand des Bettes ein wenig vor und zurück, sah sich im Zimmer um. Da es gerade so ordentlich war, wollte sie nicht gleich wieder Chaos verursachen, indem sie hier etwas anrührte. „Ah!“ Sie hatte doch irgendwo eine kleine Stadtkarte, die ihr ihre Eltern gegeben hatten! Die braunen Augen leuchteten prompt auf, dann schoss der Körper empor und näherte sich der Kommode. Auf dieser hatte sie das zusammen gefaltete Stück Papier abgelegt. Nun nahm sie es wieder an sich. Ein Rascheln ertönte als sie die Karte auseinander faltete und sie sich genauer besah. Sie konnte die Zeit ja nutzen, um sich noch ein wenig in der näheren Umgebung umzusehen! Bereits wenig später war sie in ihrem knielangen und ärmellosen Kleidchen auf dem Weg in die Bibliothek. Der Weg dorthin war zwar etwas länger, aber sie mochte Bibliotheken sehr und bei der Sommerhitze war es dort sicher schön kühl! Unterwegs entdeckte sie sogar noch eine Eisdiele und konnte sich den Fußmarsch mit einer Kugel Vanilleeis zusätzlich versüßen. Eine Kugel Eis feierte sie im August ebenso wie eine funktionierende Klimaanlage oder einen Ventilator, der ihr kühle Luft ins Gesicht blies. Es war nur schwierig, mit der einen Hand die Waffel mit dem Eis zu halten und mit der anderen die Karte. Irgendwann kam, was kommen musste, und das Eis des Tollpatsches klebte an dem Papier. „Oh nein!!“ Zum Glück hatte sie nicht gerade ihre aktuelle Route erwischt sondern ein anderes Eck der Stadt. Ob sie die Karte noch retten konnte? Kestrel sah sich eilig um, konnte aber nichts zum Abwischen entdecken. Also musste ein Tuch aus ihrem kleinen Täschchen herhalten. In diesem hatte sie einiges, um auf genau solche Situationen vorbereitet zu sein. Und ihr kleines Notizbuch, in dem sie sich alles Mögliche notierte. Ihre Gedanken, wie auch Erlebnisse. Extra für den Umzug hatte sie sich ein neues Büchlein gekauft. Bisher hatte sie allerdings nur hinein gekritzelt, wie sie sich ihr neues Zimmer vorstellte, und welche Pläne sie für die Zeit nach dem Umzug hatte. Zum Beispiel neue Freunde finden. Und sich verlieben. Beides würde vielleicht von selbst passieren wenn die Schule wieder anfing. Das dauerte allerdings noch, denn die Sommerferien hatten erst vor zwei Wochen begonnen. Wo war denn nun eigentlich ihre Packung mit den Taschentüchern? Sie hatte Mühe, mit der Linken in der Tasche zu kramen, und mit der Rechten immer das Eis zu den Lippen zu führen bevor dieses dank der Sonne endgültig schmolz. Endlich ertasteten die Finger die Packung und zogen eines der Tücher daraus hervor, damit sie vorsichtig über die Karte wischen konnte. Ob das wohl wieder trocknete und man etwas erkannte? Sie würde sich wohl überraschen lassen müssen. Immerhin war das Ganze genug Action gewesen, damit sie prompt geradeaus weiter lief obwohl sie gerade eigentlich hätte abbiegen müssen. Das fiel Kestrel erst später auf, als die Straße auf einmal zu Ende war. „Hä!?“ Mit gerunzelter Stirn stand sie vor der Mauer. Hier war sie doch irgendwie falsch!? Wo war sie denn jetzt gelandet? Verwirrt wurde erneut die Karte zu Rate gezogen. Gott, sie hätte vor drei Straßen schon rechts abbiegen müssen! Oh Mann. Das konnte doch auch nur ihr passieren! Glücklicherweise nahm Kestrel das mit Humor. Dann eben zurück. Die paar zusätzlichen Meter würden sie schon nicht umbringen. „Mh?“ Als sie sich umdrehte entdeckte sie nur wenige Meter entfernt einen Jungen mit etwa kinnlangem Haar, ebenso blond wie sie, der ihr den Rücken zuwandte und in genau die Richtung marschierte, in die sie wollte. Mit den Händen in den Hosentaschen ging er zielstrebig voran und Kestrel, die ihm folgte – weil sie in die gleiche Richtung wollte! – entdeckte kurz darauf, dass er nach drei Straßen links abbog. Nanu? Wollte der etwa auch in die Bibliothek? Ui! Allerdings vermied es das Mädchen, den Fremden anzusprechen. Er schien nichts davon bemerkt zu haben, dass sie ebenfalls in die gleiche Richtung unterwegs war, und so fühlte sich Kestrel gerade als die Meisterdetektivin, die einer verdächtigen Person folgte. Das machte Spaß! Also blieb sie immer an der Ecke stehen, wann immer sie aufzuholen drohte, und wartete dort ab, bis der Junge weiter gegangen war. Hihihi! Das Versteckspiel ging noch einige Minuten. Dann verschwand der Blonde erneut hinter dem Eck eines Hauses. Kestrel folgte ihm flink und schoss ebenfalls um das Eck. Aber da war auf einmal niemand mehr! Sie blickte nach rechts, nach links, wieder nach rechts. Keiner da. Also richtete sie ihren Blick geradeaus, blickte auf ein paar Stufen und danach zum Eingang der Bibliothek. Juhu, sie war da! Aber wo war der Junge? War er etwa schon drinnen? Kestrel nahm zwei Stufen auf einmal, doch kaum setzte sie einen Fuß über die Schwelle überkam sie ein Gefühl von Ehrfurcht. „Wow!“ Die Bibliothek war ja riesig! Der Junge war für den Moment vergessen aufgrund des überwältigenden Anblicks. Links und rechts waren Theken, nahezu bewacht von strengen Blicken hinter dicken Brillengläsern. Puh, die passten bestimmt auf, dass es hier nicht laut wurde! Ein wenig eingeschüchtert betrat die Blonde die große Halle, nickte zögerlich gen der Bibliothekarin und deren nicht minder streng wirkenden Gehilfen. Besser, sie verscherzte es sich mit den Beiden nicht, denn wenn das Gebäude schon so imposant war, dann würde sie sicher öfter hierher kommen um all die Schätze zu entdecken, die sich hier in den Regalen befanden. Für den Moment aber gab sie sich damit zufrieden, einfach nur durch die Reihen zu schlendern und den Blick schweifen zu lassen. Ohne ein bestimmtes Ziel im Hinterkopf. Im Erdgeschoss, dann im ersten Stock, schließlich erklomm sie die Treppe zum zweiten. Erst dort drangen Stimmen an ihr Ohr. Irgendwie befremdlich bei der zuvor herrschenden, beinahe drückenden Stille, die diesen Ort neben dem Geruch nach altem Papier – Geschichte – nahezu mystisch gemacht hatte. Sie konnte nicht hören, was genau gesprochen wurde. Doch selbst an den Wortfetzen und sekundenlang dazwischen dringendem Gelächter war zu erkennen, dass es irgendwelche Jungen oder Männer waren. Hm, da blieb sie wohl lieber etwas weiter weg. An Männergesprächen wollte sie nicht wirklich teilhaben. Die redeten eh nur immer über das Eine, obwohl es da doch noch so viel mehr gab. Kestrel unterdrückte ein Schnauben und wollte ihre Schritte schon zurück zur Treppe lenken als ein Geräusch an ihre Ohren drang, das dem Zerreißen von Papier sehr nahe kam. Nicht doch…! Was machten die da?! An einem der vollen Regale vorbei erhaschte sie einen Blick, entdeckte drei Gestalten. Einer von ihnen lehnte sich mit verschränkten Armen gegen das Regal, die anderen beiden hatten auf den Sesseln Platz genommen und ihre dreckigen Schuhe auf einem weiteren platziert. Unverschämtheit, darauf wollten vielleicht manche Leute noch sitzen!? Kestrel verzog die Lippen, dann entdeckte sie den blonden Haarschopf. Der Junge von vorhin und zwei weitere Männer! Nichtsdestotrotz war das absolut unhöflich, was die da abzogen. Aber woher kam das reißende Geräusch? Keiner der drei machte etwas, was es hätte verursachen können. Ob da noch jemand war? Sie beugte sich weiter vor. Ihr Blickfeld erweiterte sich um einen Jungen, der etwas abseits von der kleinen Gruppen dasaß und mit ausdruckslosem Gesicht eine Seite nach der anderen aus einem der Bücher riss. Die Bewegungen waren ruhig und gezielt und beförderten Seite für Seite auf den Boden. Im Vorbeiflattern erlaubte das Papier einen kurzen Blick auf den schwarzen Einband mit dem goldenen Kreuz in der Mitte. „He…!“, wollte sich Kestrel in jenem Moment schon beschweren, was das sollte, aber sie hatte sich eindeutig zu weit nach vorne gebeugt und verlor just in diesem Moment das Gleichgewicht. Mit einem kurzen „Bamm“ landete sie ebenfalls auf dem Boden, der Länge nach. „Autsch!“ Das Gespräch der Drei stockte abrupt und die Köpfe drehten sich in ihre Richtung. Dass deren Blicke auf ihr ruhten meinte sie förmlich spüren zu können. Himmel, wie peinlich war das denn? Ein kurzes Prusten erreichte ihre Ohren, doch als sie sich eilig aufrappelte und sich nach dem Verantwortlichen umsah, schienen die drei bereits wieder in ihr Gespräch versunken zu sein. „Hey!!“, machte Kestrel erneut auf sich aufmerksam und trat dabei ein paar Schritte näher, bereits mit der Hand gen des Typen mit dem Buch zeigend. „Die Bücher hier sind nicht dazu da, dass sie jemand kaputt macht! Wieso sagt ihr dem da nicht, dass er aufhören soll!?“ Die waren zu dritt und der andere Kerl alleine. Und so bedrohlich, wie die aussahen, würde der doch bestimmt die armen Bücher in Ruhe lassen. Apropos bedrohlich… „… Äh …“ Waren die vorher auch schon so groß gewesen? Gerade, wo sie aufstanden und zu ihr blickten – ziemlich finster, wohlgemerkt – bemerkte Kestrel jetzt erst, wie groß die eigentlich waren. Der Blonde war wohl der Kleinste unter ihnen, aber selbst der überragte sie bestimmt um einen halben Kopf. Und die anderen waren noch größer. Kestrel trat vorsichtshalber einen Schritt zurück. Ouh, die sahen gefährlich aus! Der Blonde mit seinen vielen Ohrringen. Der Brillenträger hatte eine Narbe an seiner linken Wange und die braunen Haare wohl mit viel Gel bearbeitet. Und der Dritte im Bunde hatte seine kurzen schwarzen Haare auf der linken Seite komplett wegrasiert und biss gerade ziemlich genervt auf die Zigarette zwischen seinen Lippen. „Geh’ uns nich’ auf’n Sack, du Göre.“ Wäääh, der Dritte kam ihr ganz schön nahe und pustete ihr auch noch den ekligen Zigarettenqualm ins Gesicht. Pfui! Mit einem Husten trat Kestrel weitere Schritte zurück. „Ich… ich hab’ doch nur…“ Sie hatte doch nur die drei dazu bringen wollen, dass sie den anderen Jungen im Eck auf sein Verhalten ansprachen. Aber da hatte sie wohl die Falschen erwischt, wenn die sich scheinbar genauso wenig darum scherten, welche Regeln es in diesen vier Wänden wohl gab. Sie beschmutzten mit ihren Schuhen das Polster der Sessel und sie rauchten neben den Büchern. Und sie, ein einzelnes Mädchen, hatte sich eingebildet, die würden auf sie hören und den Jungen kritisieren? Sie stand alleine gegen drei und sie bekam gerade ziemlich Angst! Der Junge würde ihr wohl kaum zu Hilfe kommen und sich den drei Schlägertypen in den Weg stellen… Ehe sie es sich versah berührte sie mit dem Rücken das Regal hinter ihr während die anderen drei Typen näher kamen und sich drohend aufrichteten. Kestrel war wie erstarrt, brachte noch nicht einmal einen Schrei heraus, der vielleicht weiter unten jemanden alarmiert hätte, der ihr zu Hilfe gekommen wäre. Zu viel Angst! „Verschwinde, bevor ich dir deine hübsche Fresse poliere.“, knurrte der Hüne sie an und hatte inzwischen auch die Zigarette aus dem Mund genommen. Kestrel wäre es lieber gewesen, sie wäre dort geblieben. Denn die Hand mit der Kippe näherte sich gezielt ihrem Gesicht. Der wollte doch nicht etwa…!? Die Erkenntnis ließ sie die Augen nochmals aufreißen und die Lippen öffnen, doch im nächsten Moment kniff sie beides zusammen. Oh Gott, bitte nicht!! So hilf ihr doch jemand! Irgendjemand! Dass dieser Jemand kam überraschte sie allerdings dann doch. Vor allem, als sie lediglich ein kühles „He.“ vernahm als sie darauf wartete, dass der Kerl tatsächlich seine Zigarette an ihrer Haut ausdrückte. Und wartete. Und wartete. Und irgendwann doch wieder zögerlich blinzelnd die Augen öffnete, weil der erwartete Schmerz nicht eintrat. Ihr Blick traf auf klare, eisblaue Augen, die sie hinter braunen Strähnen verborgen anstarrten. Scheinbar hatte sich der vierte Junge nun doch geregt, war aufgestanden und hatte dem großen Kerl offensichtlich die Zigarette weggenommen, die nun zwischen seinen eigenen Lippen klemmte. Irgendetwas an seinem Blick machte Kestrel Angst. Mehr Angst als die anderen drei. Und doch fühlte sie sich gerade imstande, um Hilfe zu schreien. Sie öffnete die Lippen, doch der Braunhaarige war schneller als sie und erstickte mit grober Hand den Laut, drückte Kestrel noch fester gegen das Regal. „Hör zu, du kleiner Moralapostel.“ Die Finger der linken Hand tasteten gelassen nach der Zigarette im Mund und fixierten diese zwischen Zeige- und Mittelfinger als er die Hand neben Kestrel’s Kopf am Regal abstützte. Sein Gesicht kam dem ihren immer näher während Kestrel zu keiner Seite fliehen konnte – schon weil seine Rechte sie so fest hielt, dass es schier unmöglich schien. „Hier gelten meine Regeln. Befolge sie oder ich mache dir dein mickriges Leben zur Hölle. Kapiert?“ Der Griff seiner Rechten lockerte sich ein wenig. Genug, um ihr die Andeutung eines Nickens zu erlauben. Daraufhin lächelte er. Und Kestrel hatte noch nie etwas Grausameres gesehen. „Braves Mädchen.“ Im Bruchteil einer Sekunde löste sich der Klammergriff und der Junge entfernte sich von ihr. Mit einem „Gehen wir.“ wandte er sich an die anderen drei, die ihm prompt und widerstandslos in Richtung der Treppe folgten. Keiner machte mehr Anstalten, sich Kestrel zu nähern, die am Regal festgewachsen zu sein schien. Der Blick ging starr geradeaus, wagte sich erst zur Seite, als sie sich sicher sein konnte, dass sie weg waren. Erst dann sank ihr Leib gen Boden und Kestrel machte sich möglichst klein. Was war das denn gewesen!? Sie hob eine zitternde Hand. Sie bebte ja förmlich vor Angst. Wäre ein Spiegel hier, so hätte Kestrel außerdem einen Blick auf ein erblasstes, ängstliches Gesicht erhaschen können. Die Hände suchten schützend nach ihren Schultern, legten sich darauf. Den Kopf darauf bettend bemerkte sie, dass ihre Haut nass war. Ob es sich um Schweiß, Tränen oder eine Mischung aus beidem handelte, konnte sie nicht sagen. Dafür wusste sie etwas anderes mit Gewissheit: Diesen Typen – allen voran dem mit dem kalten Blick – wollte sie nie, nie wieder über den Weg laufen! 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