Mesmerize Me! von Sky- (The Play of Snake and Lion) ================================================================================ Kapitel 9: Sex mit dem Ex ------------------------- „Wenn man sich durchaus an seinem Gegner rächen will, so soll man solange warten, bis man die ganze Hand voll Wahrheiten und Gerechtigkeiten hat und sie gegen ihn ausspielen kann mit Gelassenheit: so dass Rache üben mit Gerechtigkeit üben zusammenfällt.“ Friedrich Wilhelm Nietzsche, deutscher Philosoph Dr. Yugure Heian war nach seiner langen Schicht tief und fest eingeschlafen. Mit einem Buch in der Hand, welches den Titel „Effie Briest“ trug und seine neueste Lektüre war, lag er auf dem Bett und war in einen tiefen Schlaf gefallen, ohne es zu merken. Es war ein angenehmer Traum gewesen, denn er war umso ungehaltener, als er aus dem Schlaf geweckt wurde, als er plötzlich spürte, wie es etwas enger im Bett geworden war. Irgendjemand küsste seinen Hals und eine warme und vertraute Hand strich über seine Haut. Da sich das zu echt für einen Traum anfühlte, wachte er langsam wieder auf und öffnete die Augen. Da man ihm die Brille abgenommen hatte, sah er das Gesicht vor sich ein klein wenig verschwommen, doch er brauchte es auch nicht zu erkennen. Allein der Geruch der Zigaretten war unverkennbar. Finster blickte er den Störenfried an, der ihn aufgeweckt hatte. Sofort verpasste er diesem einen Klaps mit dem Buch auf den Kopf und fragte mit gereizter Stimme: „Was soll das werden, wenn es fertig ist, Makoto?“ Der Informant unterbrach seine Aktion, drückte aber Heians Handgelenke aufs Bett, um zu verhindern, dass er aufstehen konnte. „Wie lange ist es schon her, seit du mit mir Schluss gemacht hast, Yu-chan?“ Diese Frage reizte den Arzt nur noch mehr und er atmete entnervt aus. „Offenbar noch nicht lange genug, um dir klar zu machen, dass das endgültig zwischen uns vorbei ist. Und ich wüsste auch nicht, wann ich dir je die Erlaubnis erteilt habe, mich im Schlaf in solch einer Art und Weise zu berühren. Also geh runter von mir, bevor…“ „Yu-chan!“ Dr. Heian hielt inne, als Morphius laut wurde und stutzte. Es war so gut wie nie vorgekommen, dass der Informant laut wurde. Normalerweise hatte dieser immer so eine ist-mir-scheißegal-Haltung und hatte auch sonst eine recht lockere Lebensart. Schon seit sie seit der Flintenhochzeitsgeschichte auseinandergegangen waren, hatten sie zwar zwischendurch immer wieder ein kurzes Techtelmechtel gehabt, waren dann aber direkt wieder auseinander gegangen und so war es immer wieder ein ständiges hin und her zwischen ihnen gewesen. Ihn selbst hatte es nicht gestört und auch nach der ganzen Zeit war er immer noch wütend auf den Informanten und er war auch der Überzeugung, dass das auch sein gutes Recht war. Aber er konnte nicht abstreiten, dass er trotzdem noch etwas für Morphius empfand. „Wie lange willst du noch sauer auf mich sein?“ fragte Morphius und sah ihn mit diesen Augen an, die nicht selten an die Augen einer mürrischen Katze erinnerten. „Ich habe mich doch wohl mehr als oft genug entschuldigt, also warum bist du dann immer noch so abweisend zu mir, obwohl du mich noch liebst?“ „Weil du ein unverbesserlicher Idiot bist, der nie aus seinen Fehlern lernt!“ gab der Arzt zurück und schaffte es, ihn wegzudrücken, wobei er auch seinen verärgerten Ton wiederfand. „Dass wir uns dazu entschließen würden, eine Leihmutter zu engagieren um eine Familie zu gründen, das ist eine Sache. Aber dass du dich von dieser Person über den Tisch ziehen lässt und sie heiratest, um das Sorgerecht nicht zu verlieren und mir nichts von all dem erzählst, das ist es, was mich so wütend macht. Was glaubst du wohl, wie es um meine Gefühle stand? Oder soll ich die nächstbeste Frau heiraten, nur weil sie mein Kind austrägt? Wir hätten das alles auch anders lösen können, aber du hast komplett alles überstürzt und diese… diese Metze gleich geheiratet!“ „Ja ich weiß, dass das ein Fehler war und ich blöd gehandelt habe. Und sie eine Metze zu nennen, ist ja wohl etwas hart, oder?“ „Jetzt nimm sie nicht auch noch in Schutz! Mein Problem ist einfach, dass du das alles auf die leichte Schulter nimmst und nicht darüber nachzudenken scheinst, was du da anrichtest. Wie soll ich dir denn noch vertrauen?“ „Dann gib mir wenigstens die Chance, dir zu beweisen, dass du mir vertrauen kannst.“ „Dass du mich im Schlaf überfallen hast, spricht nicht gerade dafür, dass ich dir vertrauen kann.“ „Und du bist nachtragend wie ein Elefant, Yu-chan. Und dabei weiß ich genau, dass du mich immer noch liebst. Ganz egal, wie oft du mir auch den Tod an den Hals wünschst.“ Hier beugte sich Morphius zu ihm herunter und küsste ihn. Es war ein zärtlicher und dennoch leidenschaftlicher Kuss und als sich ihre Lippen voneinander lösten, verschwand auch das Zynische und Mürrische aus Morphius’ Blick. „Die Flintenhochzeit war bescheuert, ich weiß es ja selbst und ich bereue es auch wirklich, dass ich mich so hab verarschen lassen. Aber… Ich wollte die Dinge auch alleine regeln.“ „Da sieht man, dass du ein Idiot bist.“ „Aber ein liebenswerter Idiot.“ Bei diesen Worten konnte der Arzt sich ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen, was der Informant auch sogleich zum Anlass nahm und einfach weitermachte. Er begann ihm nun die Krawatte und das Hemd auszuziehen. Diese Schwierigkeiten hatten sie schon immer gehabt, denn der Arzt war vier Jahre älter als Morphius und zudem Akademiker, sehr gebildet und kultiviert. Er wurde nie vulgär oder ausfallend und hatte ein großes Wissensspektrum. Morphius, der vor seiner Zeit als Informant ein einfacher Journalist gewesen war, der zwar auch studiert hatte, aber nicht diesen Hang zum Kulturellen hatte, versuchte eben immer trotz der vier Jahre Altersunterschied mit ihm auf einer Stufe zu stehen. Und dabei realisierte er manchmal auch zu spät, dass er dabei völlig den Karren in den Dreck fuhr. Es brachte wohl nichts. Dr. Heian schüttelte den Kopf und kniff ihm in die Wange. „Du musst endlich mal mit dem Unsinn aufhören, dass du meinst, du müsstest irgendetwas alleine auf die Beine zu stellen, um mir etwas zu beweisen. Du siehst ja wohl, wohin das führt. Also lass diese Aktionen in Zukunft. Ich habe nie von dir verlangt, dass du irgendetwas beweisen musst und wenn du dir noch mal so etwas erlaubst, werde ich deine Labia an das Rektum eines Anthropidea festnähen. Darauf kannst du dich verlassen.“ „Zwar hab ich nicht alles verstanden, was du mir da androhst, aber dein Wunsch ist mir Befehl, Dr. Tod.“ Wieder küsste Morphius ihn, dieses Mal aber leidenschaftlicher und forscher. Als der erst anfängliche simple Kuss in ein wildes Zungenspiel überging, schmeckte Dr. Heian auch die Zigarette, die Morphius vorhin noch geraucht hatte. Wie oft hatte er ihm eigentlich schon in den Ohren gelegen, seinen Konsum wenigstens ein bisschen einzuschränken? Zwar hatte Morphius immer wieder mal Phasen gehabt, wo er gar nicht mehr geraucht hatte, aber aus irgendeinem Grund war er immer wieder in alte Verhaltensmuster zurückgefallen. Darum drückte er ihn auch von sich mit der Erklärung „Du stinkst nach Nikotin.“ „Du rauchst doch selber.“ „Drei Mal in der Woche, wenn’s hochkommt, aber du rauchst schlimmer als ein Schornstein. Und dieser Geruch ist eben désagréable.“ „Schon verstanden. Dann werde ich eben aufhören. Ich hätte es spätestens eh dann getan, wenn wir Kaguya zu uns geholt hätten.“ „Dann hätte ich dich zum Rauchen auch vor die Tür gesetzt, bevor du die Kleine noch vergiftest.“ Nun hatte Morphius die letzten Knöpfe von Dr. Heians Hemd geöffnet. Dieses Hemd war quasi lupenrein weiß und der Informant nahm einen verräterischen Duft wahr, woraufhin er sich ein Grinsen nicht verkneifen konnte. Selbst nach dem heftigen Streit und der Trennung benutzte sein Ex-Lover immer noch das gleiche Parfüm, was er ihm jedes Jahr zu Weihnachten schenkte. In der Hinsicht waren sie wohl beide unverbesserlich. Auch wenn der Arzt es niemals zugegeben hätte und sich manchmal ziemlich arrogant und kalt gab, er empfand immer noch etwas für ihn. Und darum stand für Morphius auch fest, dass er es dieses Mal nicht verbocken würde. Dr. Heian hatte sich in seiner Rolle gefügt und nachdem er sich seines Hemdes entledigt hatte, ließ er sich von seinem Ex-Lover verwöhnen. Eigentlich war er es gewohnt, den dominanten Part innezuhaben, aber eine Abwechslung schadet auch nicht. Morphius auch mal die Chance zu lassen, mal den aktiven Part zu übernehmen, zeigte ja auch, dass er ihn als gleichberechtigten Partner ansah und es hatte auch durchaus seine Vorzüge, mal der Passive zu sein. Aber meist kam es immer auf die Situation an, wer welche Rolle übernahm und absprechen taten sie sich eigentlich so gut wie nie. Es war immer eine impulsive Entscheidung, bei der einer von ihnen spontan die Initiative ergriff und meist kam es auch auf die Laune an. Und da Morphius ja offensichtlich schon für sich beschlossen hatte, den aktiven Part zu übernehmen, ließ er ihm das Vergnügen auch. Immerhin wollte dieser ja unbedingt eine zweite Chance, da lag es auch an ihm, die Initiative zu ergreifen. „Hast du was für gleich?“ „In der Kommode ist ein Öl, was ich für meine Hände benutze. Das geht auch.“ Morphius holte besagten Gegenstand heraus und legte ihn für gleich bereit. Dann aber begann er fast schon ungeduldig damit, Dr. Heian den Gürtel auszuziehen, was diesem durchaus nicht entging. Und das war eine der Eigenschaften, die er weniger an Morphius schätzte: jedes Mal, wenn er den aktiven Part übernahm, ging er direkt ans Eingemachte und war kaum zu bremsen, wodurch man wirklich den Eindruck gewinnen konnte, als würde er Druck auf der Leitung haben. Und das konnte schon recht schnell die Stimmung ruinieren. Andererseits fiel das Küssen wegen dem Zigarettengeruch ohnehin flach. Also sagte er nichts. „Du hast mir verdammt gefehlt, Yu-chan“, hörte er den 30-jährigen flüstern, während dieser zärtlich seinen Hals und seine Brust liebkoste. Doch der gebürtige Arzt erwiderte nur „Wir sehen uns jeden Tag.“ „Das ist nicht dasselbe.“ Natürlich wusste Dr. Heian das auch. Auch für ihn war es nicht dasselbe, aber er hätte es nie im Leben zugegeben. Vielleicht war es ihm zu peinlich, vielleicht hatte er aber auch einfach nur zu viel Stolz dafür. Er war kein Mensch, der offen über seine Gefühle sprach oder seinen Emotionen freien Lauf ließ. Er behielt sie lieber für sich und redete auch nicht darüber, wenn ihm etwas auf der Seele lastete. Diese etwas introvertierte Art ließ ihn oft recht kühl und sogar arrogant erscheinen, weshalb er kaum von seinen Mitmenschen wirklich verstanden wurde. Doch Morphius war anders gewesen. Als sie sich vor knapp acht Jahren auf der Harvard Universität begegnet waren, hatte Dr. Heian damals sein Studium dort gemacht und war extra dafür aus Japan hergerreist. Morphius, der das Kind von Migranten war, war in Boston aufgewachsen und hatte Literatur studiert und auf eine Journalistenkarriere hingearbeitet. Keiner von ihnen beiden konnte so wirklich erklären, wie sie zusammengekommen waren, wo sie eigentlich kaum etwas miteinander zu tun gehabt hatten. Zurückblickend war es eher ein dummer Zufall gewesen, als Morphius während einer Feier so viel getrunken hatte, dass er schließlich die Treppen hinuntergestürzt war und sich dabei den Kopf so heftig aufgeschlagen hatte, dass er eine Platzwunde davongetragen hatte. Dr. Heian, der damals noch ein Medizinstudent gewesen war, war als Erster vor Ort gewesen und hatte Erste Hilfe geleistet und ihn sogar ins Krankenhaus begleitet, obwohl er ihn nicht kannte. Bei einem Krankenbesuch hatte er Morph einen verantwortungslosen Narr mit einer stark eingeschränkten Alltagskompetenz nannte. Und was hatte der Verletzte daraufhin gesagt? Ganz einfach nur „Ich hab zwar keine Ahnung, was du gesagt hast, aber ich finde dich echt scharf.“ Zwar hatte Dr. Heian ihn mehrmals abgewiesen, aber Morphius war hartnäckig geblieben und so war dem Medizinstudenten fast gar nichts anderes übrig geblieben, als nachzugeben, denn Morphius’ Hartnäckigkeit (und sein gut gebauter Körper) hatten ihm sehr imponiert. Nachdem er zum Doktor der Medizin promovierte und nach Japan zurückkehren musste, hatte sein Entschluss bereits festgestanden, dass sein Platz in Boston bei Morphius war. Eine Zeit lang waren sie ein recht glückliches Paar, bis sich dann dieser Vorfall vor fast drei Jahren ereignete, der das Ende ihrer Beziehung eingeläutet hatte. „Yu-chan…“ Als er wieder diesen Namen hörte, vergaß er seinen Ärger und führte Morphius’ Gesicht näher an seines heran und küsste ihn, ungeachtet des Nikotingeruchs, den er nicht mochte. Ach was soll’s, dachte er sich einfach. Dann liebe ich eben diesen Idioten halt. Den werde ich doch eh beim besten Willen nicht los. Es macht ja auch keinen Sinn, sich noch weiter wie eine eingeschnappte Ehefrau aufzuführen. „Ich dachte, der Zigarettengestank nervt dich.“ „Scheiß drauf…“ Hier konnte Morphius sich sein Grinsen nicht verkneifen. Er begann nun selbst seine Sachen abzulegen und ihn so ganz ohne Hut zu sehen wirkte auf den 34-jährigen schon etwas ungewohnt. Es war ein Geschenk gewesen, nachdem Morphius als Journalist den Pulitzerpreis gewonnen hatte. Seitdem trug er diesen Hut ständig und es war quasi sein Markenzeichen geworden. Manchmal hatte dieser Kerl wirklich etwas von einem treuherzigen Hund, sodass sich Dr. Heian nicht selten die Bemerkung verkneifen konnte, dass Morphius sich wie „Hachiko“ aufführte. „Ich liebe es, wenn du vulgär wirst, Yu-chan.“ Als der Informant sein Shirt ausgezogen hatte, bemerkte Dr. Heian, dass sein Ex-Freund an Muskeln zugelegt hatte. Nun, er wusste, dass Morphius ein talentierter Freerunner war, aber dass er selbst bei seinen vielen Beschäftigungen sogar noch fitter als früher war, beeindruckte den 34-jährigen, auch wenn er nichts dergleichen sagte. Und zugegeben, es erregte ihn schon, diesen kräftig gebauten Oberkörper zu sehen, den Morphius geschickt unter seinen schlabberigen Shirts zu verstecken wusste. Er selbst achtete da nicht so direkt drauf, da er mehr ein Kopfmensch war und nie ein begeisterter Fan des Sports war. „Offenbar gefällt dir, was du siehst.“ Sofort wandte der Arzt den Blick ab und murmelte etwas auf Japanisch, was wohl „Dummkopf“ bedeuten sollte, doch es brachte nichts, es zu leugnen. Seine roten Wangen sowie seine mehr als deutlich zu erkennende Erregung waren eindeutig genug. Eine Situation, die ihm mehr als peinlich war. Warum auch musste der Anblick von Morphius’ durchtrainiertem Körper ihn auch jedes Mal so erregen? In der Hinsicht musste der gebürtige Arzt zugeben, dass er eben seine gewissen Vorlieben hatte. Und als Morphius ihm nun auch die restliche Kleidung auszog, wandte Dr. Heian mit einer etwas verärgert wirkenden Miene den Blick ab, doch Morphius wusste genau, warum sich sein Ex so verhielt. Es war ihm halt unangenehm, wenn man seine andere Seite sah, die nicht so kühl und unantastbar wirkte. „Yu-chan…“ Der 34-jährige antwortete nicht, als er seinen Spitznamen hörte und als er ein zaghaftes Eindringen zweier Finger spürte, versuchte er, sich seine mehr als eindeutigen Gefühle nicht allzu sehr anmerken zu lassen, doch es brachte nichts. Kaum, dass Morphius’ Finger sich ihren Weg in sein Innerstes gebahnt hatten, ertasteten sie auch schon jenen sensiblen Punkt, bei dem keine Willenskraft mehr half, um die immer stärker wachsende Erregung zu verbergen. Morphius wusste genau, wo er ihn am besten kriegen konnte. Er kannte jeden Zentimeter seines Körpers und all seine erogenen Punkte. Und das ließ er ihn auch deutlich spüren, als er sich an einer besonders sensiblen Stelle am Hals festsaugte und einen Knutschfleck hinterließ, die hart gewordenen Brustwarzen mit der Zunge umspielte und spielerisch in eines der Ohrläppchen biss. Der 34-jährige keuchte leise und hatte sichtlich Mühe, seine Stimme zurückzuhalten. Sein Körper war bereits am Glühen und das Blut staute sich immer weiter. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass der letzte Sex gut und gerne eineinhalb Monate zurücklag. Dafür aber schien sich alles nur noch umso intensiver anzufühlen. Oder lag es daran, weil er es aufgegeben hatte, noch weiter wütend auf Morphius zu sein? „Ma… Makoto…“ „Ja, Yu-chan?“ „Lass mich nicht noch länger warten.“ Ein leises Schmunzeln war zu vernehmen, bevor der Informant mit „Okay“ antwortete. Langsam entfernten sich die Finger wieder und da er wusste, was nun kommen würde, spreizte der Arzt die Beine ein wenig mehr und als er einen deutlich stärkeren Druck auf seinen Schließmuskel spürte und wie eine starke Hitze von ihm Besitz ergriff, umschlangen seine Arme beinahe reflexartig Morphius’ Körper und drückten ihn fest an sich. Dr. Heian spürte den schnellen Herzschlag und die vertraute Wärme dieses durchtrainierten Körpers und in dem Moment vergaß er auch seine ganze Wut und den Ärger, den er seinem Ex gegenüber empfunden hatte. Als Morphius sich in Bewegung setzte, spürte der 34-jährige, wie sich seine Muskeln immer wieder aufs Neue anspannten, spürte den heißen Atem und hörte das lustschwere Keuchen dicht an seinem Ohr. Morphius ließ keine Rücksicht walten. Seine Stöße waren hart und tief und raubten dem Arzt fast den Atem. Seine Finger vergruben sich in den Schulterblättern und es gelang ihm nicht mehr, seine Stimme weiterhin zurückzuhalten. In dem Moment, als Morphius wieder seinen sensibelsten Nerv traf und seinen ganzen Körper in eine unbeschreibliche Ekstase versetzte, verlor er jegliche Kontrolle über sich selbst und seine Lustschreie erfüllten den Raum. Hätte er nicht eh schon eine Sehschwäche, so wäre alles gänzlich um ihn herum völlig verschwommen. Selbst Morphius’ Gesicht konnte er ohne seine Brille nicht erkennen, woran nur seine Weitsichtigkeit schuld war. Verdammt, warum nur musste dieser Idiot auch so verdammt gut im Bett sein? Oder lag es daran, weil sie schon seit sechs Wochen nicht mehr miteinander geschlafen hatten, obwohl sie eigentlich getrennt waren? Er konnte es beim besten Willen nicht sagen. Als ein elektrisierendes Kribbeln durch seinen Körper fuhr und er spürte, dass er sich nicht mehr länger zurückhalten konnte, hielt er Morphius fest an sich gedrückt, als er sich dann in einem finalen Kraftakt aufbäumte und vor seinen Augen alles weiß wurde. Einen Moment spürte er eine heiße Flut, die sein Innerstes durchströmte und dann sank Morphius schwer atmend neben ihm aufs Bett nieder. Einen Moment lang brauchte der Arzt, um zu Atem zu kommen, doch als er wieder seine Sinne beisammen hatte, griff er wieder zu seinem Buch und gab Morphius damit einen Klaps auf den Kopf. „Hey!“ rief dieser. „Wofür war das jetzt?“ Mit einem sichtlich finsteren und bösen Blick funkelte er den Informanten an und drückte ihn nun aufs Bett nieder. „Wer hat dir bitteschön die Erlaubnis gegeben, in mir zu kommen, hm? Das hast du nicht umsonst gemacht, mein Lieber.“ Morphius sah ihn erst einmal verdutzt an und registrierte erst nicht, was los war. Erst als er auf den Bauch gedreht und seine Handgelenke an die jeweiligen Bettpfosten gebunden wurden, erkannte er so langsam, was hier vor sich ging. Vor allem erkannte er auch den Fauxpas, den er begannen hatte. „Äh… Yu-chan, was… was hast du vor?“ „Du weißt doch, was man sagt“, hörte er die Stimme des Arztes sprechen, die den bedrohlichen und respekteinflößenden Unterton seiner dunklen Seite „Dr. Tod“ angenommen hatte. „Wie du mir, so ich dir. Und du weißt doch, Makoto, dass ich alles immer doppelt und dreifach zurückzahle. Mal sehen, ob du danach noch vernünftig sitzen kannst, wenn ich mit dir fertig bin.“ In dem Moment wurde dem Informanten klar, dass das hier wohl noch eine ganze Weile dauern würde. Denn wenn er wollte, hatte der gute Doktor eine verdammt gute Ausdauer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)