Mesmerize Me! von Sky- (The Play of Snake and Lion) ================================================================================ Kapitel 1: Der Hinterhalt ------------------------- „Strafe und der natürliche Hass gegen Schufte und der unausrottbare Drang, sich an ihnen zu rächen, ihnen heimzuzahlen, was sie verdient haben: das ist immerdar ein natürliches, richtiges, ja sogar göttliches Gefühl im Herzen eines jeden Menschen. Nur das Übermaß darin ist teuflisch.“ Thomas Carlyle, schottischer Philosoph Es herrschte eine ziemliche Lautstärke in der Bar, obwohl die Happy Hour noch gar nicht angefangen hatte. Aber da derzeit die Footballsaison lief, war es ja eigentlich nicht verwunderlich, wenn so ein Andrang herrschte und sich die Fans in Scharen um die Fernseher versammelten, um ihre jeweilige Mannschaft anzufeuern. Nun, auch Sam Leens war ein Fan der New England Patriots und ließ es sich bei gemeinsamen Abenden mit seinen Freunden nicht nehmen, aus voller Kehle den Quarterback Tom „Terrific“ Brady anzufeuern, wenn er über das Feld rannte und seinen Pass machte. Bei einer Flasche Bier klappte das alles ohnehin problemlos und man ließ sich halt schnell von anderen mitreißen. Aber heute war ihm nicht danach, insbesondere nachdem die Patriots das letzte Spiel gegen die Red Socks eh verloren hatten. Außerdem war er nicht zum Vergnügen her, sondern weil er sich mit seinem Kumpel Marco Illes traf, den er noch von der Polizeiakademie her kannte. Auch wenn es eine Zeit lang her war, so pflegte er immer noch sehr freundschaftlichen Kontakt zu seinen alten Kameraden von der Akademie, auch wenn er selbst nie Polizist geworden war so wie sein Bruder Lawrence. Es war nicht so, dass er dumm war oder so, dass er die Prüfung nicht geschafft hatte. Er hatte die Bestnoten gehabt und war der beste Schütze gewesen. Doch ein einziger Makel hatte ausgereicht, um ihm seine Hoffnung zu nehmen, in die Fußstapfen seines Vaters treten zu können. Warum nur musste er auch mit diesem verdammten Asthma gestraft sein, welches ihm immer wieder aufs Neue im Weg stand? Alle in seiner Familie waren Polizisten. Sein Vater Henry, sein älterer Bruder Lawrence und sogar sein Onkel Jeffrey. Selbst sein Großvater. Die Familie Leens hatte eine lange Polizeitradition und er war das schwarze Schaf, nur weil er bei extremen Stresssituationen einen so heftigen Asthmaanfall bekam, dass er während eines Trainings sogar kollabiert und fast gestorben wäre, weil sein Asthmaspray gerade nicht greifbar gewesen war. Sein Vater hatte ihn seitdem kaum noch beachtet und all seine Aufmerksamkeit auf Lawrence gerichtet. Lawrence Leens, der viel versprechende Sprössling, der keine solche Enttäuschung wie sein jüngerer Bruder war. Nun, zumindest hatte seine Mutter hinter ihm gestanden und gesagt, dass es Schlimmeres gäbe. Es hätte ja noch die Möglichkeit gegeben, dass er im Innendienst anfangen konnte, aber damit hatte sich Sam nicht zufrieden geben wollen. Er wollte aktiv sein und dem Abschaum der Bostoner Unterwelt den Kampf ansagen. Sein Ausbilder hatte ihm daraufhin die Adresse eines Detektivs gegeben, der ihn daraufhin unter seine Fittiche nahm. Und das war die beste Entscheidung gewesen, die er getroffen hatte, denn seitdem unterstützte er die Polizei auf seine Weise. Als Detektiv hatte er meist bessere Möglichkeiten und war nicht an unzählige Vorschriften gebunden, was ihm zusätzlich Bewegungsfreiheit gab. Und so hatte er auf seine Weise ja doch noch sein Ziel erreichen können, trotz des Asthmas. Aber dennoch nagte es bis heute an ihm, dass ihm gesagt wurde, er würde niemals Polizist werden. Sein Vater war mit Sicherheit schrecklich enttäuscht von ihm. Allein bei dem Gedanken schnürte sich bei Sam die Brust zusammen. Inzwischen war es knapp acht Monate her, seit sein Vater bei einem Einsatz ums Leben gekommen war. Bei einem Versuch, einen Menschenschmugglerring zu fassen, hatte es eine Schießerei gegeben, der Henry Leens dann schließlich zum Opfer gefallen war. Die Verantwortlichen hatte man dennoch festnehmen können und das war zumindest ein kleiner Trost. Dennoch war es für Sam ein schwerer Schlag gewesen und seitdem hatte er es sich zum Ziel gemacht, alles in seiner Macht stehende zu tun, um dem organisierten Verbrechen den Kampf anzusagen. Doch es nicht einfach. Insbesondere die drei Oberhäupter waren quasi unantastbar. Zwar gab es in Boston unzählige kriminelle Gruppen, aber es gab drei Gruppen, die die Bostoner Unterwelt regierten und sie waren die einflussreichsten und gefährlichsten. Alle drei Oberhäupter waren längst bekannt und jeder war auf seine Weise gefährlich. Sergej Camorra war auch als „der Patriarch“ bekannt, da er das älteste der drei Oberhäupter war. Seine Mutter, die der russischen Petrow-Familie abstammte, hatte damals den italienischen Mafiasprössling Giacomo Camorra geheiratet und dadurch hatte sich eine mächtige Allianz zweier Mafiamächte vereint. Er galt als geschickter Geschäftsmann, der den diplomatischen Weg bevorzugte, sich allerdings in einen wahren Teufel verwandeln konnte, wenn man es wagte, sich mit ihm anzulegen. Die Camorras kontrollierten das Glücksspiel, diverse illegale Untergrundgeschäfte und sogar Organ- und Menschenhandel. Außerdem hatten sie sehr viele Beziehungen in der Politik und der Polizei, was auch mit unter anderem der Grund war, warum sie so lange bestehen konnten. Der zweite war Araphel Mason, der Adoptivsohn des verstorbenen Mafiabosses Stephen Mason, der einem Giftanschlag zum Opfer gefallen war. Obwohl Araphel mit 31 Jahren noch recht jung für die Rolle des Oberhauptes war, hatte er durch seine Hartnäckigkeit und Willensstärke die Mafiafamilie, die nach Stephens Tod vor dem Zerfall gestanden hatte, zur derzeit mächtigsten in Boston gemacht und hatte seine Finger überall im Spiel. Schwarzmarkt, Immobiliengeschäfte, Schutzgelderpressungen, Drogenhandel, Erpressungen und illegale Glücksspiele sowie Anteile an Casinos in Las Vegas. Aufgrund seiner Unnachgiebigkeit, seinem gefürchteten Kampfgeist und seiner Entschlossenheit nannte man ihn auch „Araphel den Löwen“. Er war ein geborener Anführer und darum die wichtigste und stärkste Figur für die Mason-Familie. Würde er fallen, dann würde es das Ende der Mason-Familie bedeuten. Relativ neu in Boston war hingegen der Chinese Shen Yuanxian, der vor einigen Jahren die Kontrolle über die Shanghaier Triade Yanjingshe übernommen hatte und ihren Einfluss auch auf das Bostoner Vergnügungsviertel und ganz Chinatown ausgebreitet hatte. Er galt als skrupellos, kaltblütig, absolut gnadenlos und brutal und wurde am meisten gefürchtet. Es war kein Geheimnis, dass er nicht mal davor zurückschreckte, sogar seine eigenen Leute auf besonders grausame Art und Weise zu verstümmeln, zu foltern oder zu töten. Selbst vor Polizisten schreckte er nicht zurück und hatte den Unmut mehrerer Mafiagruppen auf sich gezogen, bevor er sie erbarmungslos vernichtete. Und das Schlimmste war: so grausam wie er war, so intelligent war er zur gleichen Zeit. Er verstand es bestens, seine Spuren vollständig zu verwischen und selbst den Giftmord am Polizeipräsidenten, der eindeutig Shens Handschrift trug, hatte man ihm nicht nachweisen können. Aufgrund seiner kaltblütigen Vorgehensweise, dem Hang zu Giftmorden und dem Töten der eigenen Leute wurde Shen meist als „Schlange“ oder sogar als „Schlangendämon“ bezeichnet. Nicht selten hatten Marco und die anderen gemeint, dass Shen kein Mafioso, sondern ein Killer war. Denn selbst die Mafia wagte es nur in den allerseltensten Fällen, einen Polizisten zu töten. Es gehörte zu den ungeschriebenen Gesetzen, denn einen Polizisten zu töten bedeutete, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich zu ziehen und die Mafia zog es vor, im Verborgenen zu agieren. Darum war es auch kein Geheimnis, dass in den letzten Jahren sehr heftige Spannungen zwischen den drei mächtigsten Clans herrschten. Insbesondere die Mason-Familie hatte es auf das Oberhaupt der Yanjingshe abgesehen, um den Mord an ihren letzten Boss zu rächen. Beide Clans bekriegten sich bis aufs Blut und es hatte besonders in der letzten Zeit viel Blutvergießen gegeben. Doch gleichzeitig konnte die Polizei wiederum Vorteile aus dieser Blutfehde ziehen. Denn da die Mason-Familie es anscheinend darauf abgesehen hatte, die Geschäfte der Yanjingshe zu vereiteln und zu sabotieren, hatte man viele illegale Bordelle hochnehmen und unter anderem auch Opfer von Menschenhändlern retten können. Doch es änderte nichts daran, dass der Krieg der beiden Clans zu einem großen Problem geworden war und man konnte von Glück reden, dass der alte Sergej Camorra sich aus dieser Geschichte raushielt und sich ruhig verhielt. Man konnte diesen Krieg auch schon als das Spiel von Schlange und Löwe um die Vorherrschaft betrachten. Und nun stellte sich die Frage, ob nun die Schlange oder der Löwe als Sieger hervorgehen würde. Auf jeden Fall würde der Kampf noch sehr hässlich werden. „Yo Sam!“ Sofort wurde Sam aus seinen Gedanken gerissen und sah auch schon seinen Kumpel Marco, der direkt neben ihm Platz nahm. Er grinste breit und wirkte gut gelaunt. „Na du machst ja ein Gesicht, Mann. Sag bloß, du bist immer noch frustriert, weil das mit dem Drogengeschäft fehlgeschlagen ist. Mach dir keinen Kopf deswegen. So was passiert und wir haben wenigstens die Dealer schnappen können.“ „Ja, aber dafür ist Araphel mal wieder fein raus…“ Es war kein Geheimnis, dass Sam es ganz besonders auf Araphel Mason abgesehen hatte. Schon seit dieser nach der Giftmordaffäre das Ruder übernommen hatte und die Mason-Familie zum derzeit mächtigsten Mafiaclan geworden war, lag Sams größte Motivation darin, ihn zu schnappen, denn er wusste, dass Araphel im Spiel der König war. Er war die treibende Kraft der Mafia-Familie und da es keinen potentiellen Nachfolger geben würde, da Stephen Mason sonst keine anderen Kinder oder Verwandten hatte, war es nur allzu klar, dass Araphels Sturz das Ende der mächtigsten Mafia-Familie bedeuten würde. Und als amtierende Nummer 1 der Bostoner Unterwelt war er ein beliebtes Ziel. Außerdem würde auch endlich der Krieg zwischen der Mason-Familie und der Yanjingshe enden, wenn einer von beiden zu Fall gebracht werden würde. Und momentan war die Yanjingshe noch unantastbar. Darum war es strategisch vorteilhafter, erst jenen zu Fall zu bringen, bei dem die Erfolgsquote höher lag. Marco wandte sich schließlich an den Barkeeper und bestellte zwei Drinks, dann klopfte er Sam freundschaftlich auf die Schulter. „Wieso bist du eigentlich so fixiert auf den Mason-Sprössling?“ „Warum wohl… na weil es Vaters Ziel gewesen war, die Mason-Familie dingfest zu machen. Und nun, da er tot ist und Lawrence genug um die Ohren hat, liegt es halt an mir, es zu Ende zu bringen. Das ist der Vorteil eines Detektivs: er kann sich seine Arbeit öfter aussuchen als ihr. Und außerdem… ich kann es nicht mit ansehen, wie Boston langsam aber sicher zu einem korrupten Drecksloch wird, das von der Mafia kontrolliert wird.“ Marco lachte und schüttelte den Kopf. „Du bist und bleibst wohl immer ein Idealist, was? Ich finde, du siehst das ein bisschen zu negativ. So verdorben ist Boston ja nun auch wieder nicht und es gibt genug Polizisten, die genauso sehr wie du diese ständigen Bandenkriege stoppen wollen.“ „Als ob nicht auch schon die Polizei korrupt genug wäre. Schlimmer als die Mafia sind doch im Grunde Staatsleute, die sich von der Mafia kaufen lassen und all das verraten, wofür sie eigentlich einstehen. Diese Menschen behaupten, so etwas wie Ideale zu haben, aber wer sie einfach so verrät, der hatte nie welche und ist nichts anderes als ein Heuchler.“ Damit schlug Sam mit der Faust auf den Tresen und rief die letzten Worte regelrecht. Diese ganze Situation regte ihn so sehr auf, dass er ihm plötzlich die Luft wegblieb und er nicht mehr atmen konnte. Schnell holte er das Asthmaspray aus seiner Tasche und rettete sich noch rechtzeitig genug vor einem erneuten Anfall. Marco schüttelte den Kopf und trank seinen Drink. „Es nützt nichts, sich darüber aufzuregen. Natürlich ist es frustrierend, den Abschaum in den eigenen Reihen zu haben, aber wenn du nicht auspasst, bringt dich das noch in Schwierigkeiten, Sam. Du bist kein Polizist, sondern nur Detektiv. Darum ist die Gefahr durch die Mafia wesentlich höher und ich kann nicht immer auf dich aufpassen.“ „Ich brauche keinen Aufpasser. Alles, was ich brauche, ist ein Mittel, mit dem ich Araphel endlich dingfest machen kann. Vater pflegte stets zu sagen, dass man das Übel immer an der Wurzel packen muss, um das Unkraut zu entfernen. Ansonsten wächst es immer wieder nach. Und deshalb… deshalb müssen wir die Mafiabosse schnappen. Auch wenn es lebensmüde ist, ich werde schon dafür sorgen, dass Vater nicht umsonst gestorben ist und wir endlich die Mason-Familie zerschlagen.“ Marco schmunzelte und schüttelte den Kopf. Natürlich wusste Sam, dass das, was er da von sich gab, ziemlich naiv klang. Aber das waren nun mal seine Überzeugungen. Auch wenn er aufgrund seines schweren Asthmas niemals Polizist werden würde, so wollte er auf seine Weise das Erbe seines Vaters fortführen, genauso wie es Lawrence tat. Er würde schon seinen eigenen Weg finden, um gegen die Mafia zu kämpfen, auch wenn es schwer und vor allem gefährlich war. Insbesondere in diesen Zeiten. Schließlich aber seufzte sein alter Kamerad von der Akademie und trank seinen Drink aus, wobei er nach einer Weile wieder zum Reden ansetzte. „Sag mal Sam, hast du eigentlich schon mal von dem Informanten gehört, der sich Morphius Black nennt?“ Nun wurde Sam hellhörig. Natürlich war ihm dieser Name bekannt. Morphius Black war ein gefürchteter Informant der Bostoner Unterwelt, der bis vor zwei Jahren regelmäßig die Bostoner Polizei mit Informationen versorgt hatte. Mit seiner Hilfe hatten viele illegale Geschäfte aufgedeckt werden können. Doch dann hatte Morphius seine Zusammenarbeit mit der Polizei schlagartig beendet und man hatte seitdem nichts mehr von ihm gehört. Es war nicht mal sicher, ob er überhaupt noch am Leben war. Immerhin hatte er sich sogar in fremde Mafiaorganisationen eingeschlichen und war sogar an Insiderinformationen der Yanjingshe gekommen. Erstaunt hob Sam die Augenbrauen und fragte: „Morph ist wieder aktiv geworden?“ „Es scheint so“, murmelte Marco und reichte ihm einen kleinen Zettel. „Anscheinend ist er aus den Tiefen der Bostoner Unterwelt zurückgekehrt und will uns offenbar wieder unterstützen. Es soll wohl heute Abend ein Handel über die Bühne gehen.“ „Und was für ein Handel?“ „Druckermaschinen für Blüten. Die Camorra-Familie will sie für ein stolzes Sümmchen an die Mason-Familie verkaufen. Allerdings gibt es da ein Problem: zum gleichen Zeitpunkt soll ein Treffen der Oberhäupter stattfinden und darum hat die Polizei alle Hände voll zu tun. Immerhin wird es auch ein gewaltiges Mafiaaufgebot geben.“ So langsam verstand Sam, worauf das alles hinauslief. Die Clans nutzten die Gelegenheit während des Treffens, um weitere Geschäfte abzuwickeln, da sie wussten, dass die Polizei sich auf das Hauptgeschehen konzentrieren würde. Nun, in solchen Momenten war Sam froh, ein Detektiv zu sein. Er konnte sich um solche Sachen problemlos kümmern. „Also schön. Was genau verlangst du von mir?“ „Überwach alles und erstatte Bericht, wenn die Festnahme erfolgen soll. Es reicht, wenn du die Observation übernehmen würdest. Wenn du das Signal gibst, würde die Festnahme erfolgen. Mehr brauchst du nicht machen. Meinst du, du kriegst das hin?“ Bei dieser Frage musste Sam lachen und er bestellte sich sogleich noch einen Drink. „Ich bin ein Leens. Natürlich kriege ich das hin.“ Es war still und ein kühler Wind wehte. Sam harrte nun seit knapp zwei Stunden aus und wartete geduldig darauf, dass es endlich losgehen würde. Er hatte seine Kamera dabei, das Funkgerät und für alle Fälle seine Smith & Wesson. Man musste als guter Detektiv eben immer auf alles vorbereitet sein und nach allem, was er so über die Mason-Familie wusste, verstand diese überhaupt keinen Spaß, wenn sich irgendjemand in ihre Angelegenheiten einmischte. Es wäre also nur gefährlich, unbedacht zu handeln und unbewaffnet da reinzugehen. Na hoffentlich ging alles gut. Sicherheitshalber holte er noch mal das Fernglas heraus und suchte die Umgebung ab. Aber seltsamerweise sah er hier rein gar nichts. Ob wohl etwas dazwischengekommen war und die Übergabe an einen anderen Ort verlegt worden war? Womöglich hatte sich Morphius aufs Kreuz legen lassen, aber das konnte sich Sam nicht wirklich vorstellen. Morphius’ Informationen waren immer exakt gewesen und er galt als bester Informant in Boston. Die Wahrscheinlichkeit eines Irrtums war hiermit ziemlich gering. Nun holte er sein Funkgerät, um Kontakt mit Marco aufzunehmen. „Hier ist Sam. Immer noch keine Spur von Mitgliedern der beiden Familien. So langsam beschleicht mich das Gefühl, als wären sie gewarnt worden, over.“ „Bleib erst mal hier und warte noch“, hörte er Marco von der anderen Leitung sagen. „Es kann gut möglich sein, dass sie absichtlich warten, um auf Nummer sicher zu gehen, over.“ Ja, das war auch möglich, allerdings hatte Sam irgendwie ein ganz merkwürdiges Gefühl bei der Sache. Er konnte es nicht genau benennen, aber manchmal hatte man einfach das Gefühl, als wäre etwas nicht in Ordnung. Ja, er war sich sicher, dass etwas Unangenehmes passieren würde, das sagte ihm einfach sein Bauchgefühl und auf dieses hatte er sich bis jetzt immer verlassen können. Irgendetwas stimmte hier nicht, er konnte aber noch nicht sagen, was es war. Nein, vielleicht steigerte er sich ja auch nur in irgendetwas hinein. Sam schüttelte den Kopf und versuchte diesen Gedanken zu vergessen und sich wieder auf die eigentliche Sache zu konzentrieren. Es brachte ohnehin nichts, sich jetzt verrückt zu machen. Wenn er jetzt nervös wurde, begann er nur nachlässig zu werden und das konnte er sich jetzt momentan eh nicht erlauben. Also atmete er noch mal tief durch und trank einen Schluck Kaffee aus der Thermoskanne, die er sicherheitshalber mitgenommen hatte, falls es länger dauern sollte. Einen Koffeinschub war jetzt ohnehin genau das, was er jetzt am Besten brauchen konnte, um konzentriert bei der Sache zu bleiben. Und während er da saß und die seit Jahren leer stehende Schuhfabrik beobachtete, musste er über so einiges nachdenken. Es war schon einige Monate her, seit sein Vater gestorben war, aber so ganz losgelassen hatte ihn das trotzdem nicht. Sein ganzes Leben hatte Henry Leens sein Leben der Mafiajagd gewidmet. Nicht nur er, sondern die ganze Familie Leens hatte den Camorras und Masons mehr als oft schwere Zeiten bereitet und ihnen jedes Mal die Stirn bieten können, ganz egal wie groß die Gefahr auch war. Doch kaum, dass dieser Shen aufgetaucht war, drohte alles zu zerbrechen, weil dieser nicht einmal den Gesetzen der Mafia folgte. Er tötete Polizisten, Politiker, andere Mafiagruppen und gewann immer mehr Einfluss und der Krieg zwischen den Mafia-Familien drohte früher oder später endgültig zu eskalieren. Tagtäglich ereigneten sich Schießereien, es gab Fälle von Auftragsmorden und es schien, als würde es kein Ende nehmen. Die einzige Hoffnung bestand darin, erst Araphel zu schnappen und dann einen Weg zu finden, Shen das Handwerk zu legen. Eine plötzliche Bewegung lenkte Sams Aufmerksamkeit auf das Geschehen zurück. Er sah, wie zwei Wagen zur alten Fabrik vorfuhren, die als Übergabeort bestimmt worden war. Es waren schwarz lackierte Wagen und eine Gruppe Männer stieg aus, von denen einer einen silbernen Koffer bei sich trug, in dem sich wohl Geld befand. Das waren dann also Leute der Mason-Familie. Sam schnappte sich sein Funkgerät und erstattete kurz Bericht, bevor er aus dem Wagen stieg und den Männern leise folgte. Zur Sicherheit hatte er eine kugelsichere Weste an, da die Leute aus der Mason-Familie schnell zum Waffengebrauch neigten. Außerdem war er schon mal angeschossen worden und hatte wahnsinniges Glück gehabt. Dieses Mal wollte er auf alles vorbereitet sein. Geduckt schlich er zwischen den alten verstaubten Maschinen her und blieb schließlich an einer Tür stehen, die in eine große Halle führte. Drinnen brannte Licht, also musste dort wohl die Übergabe stattfinden. Langsam kam er näher und blieb in allerhöchster Alarmbereitschaft. Jetzt durfte er sich um Gottes Willen keine Fehler leisten, ansonsten würde es noch brenzlig werden. Vorsichtig näherte er sich der Tür und lugte durch einen Spalt. Doch als er niemanden in dem Raum sah und diesen komplett leer vorfand, stutzte er für einen Moment und verstand nicht, was das sollte. Zumindest bist zu dem Moment, in welchem er das Klicken einer Pistole hörte, die gerade entsichert wurde. „Sieht so aus, als wäre da ein Mäuschen in die Falle getappt.“ Sam gefror das Blut in den Adern, als er realisierte, dass er erwischt worden war. Und nun begriff er es auch endlich: das war alles eine hinterhältige Falle gewesen. Langsam drehte er sich um und sah direkt in die dunklen Augen eines Mannes, der nur wenige Jahre älter war als er. Er trug einen Anzug, hatte schwarzes Haar und einen feindseligen und angriffslustigen Blick und auch sonst harte Gesichtszüge, die von einer abgehärteten und rauen Persönlichkeit herrührten, die keine Sanftmut kannte. Er war fast zwei Meter groß und sein Blick sah verdächtig danach aus, als wolle er seinem Gegner direkt eine Kugel durch den Schädel jagen. Mit einem inneren Entsetzen erkannte Sam, dass das nicht bloß irgendein Strohmann der Mason-Familie war. Es war das Oberhaupt der Familie selbst: Araphel Mason. Aber was machte er denn hier? Sollte denn nicht ein Treffen der Clanoberhäupter stattfinden? Ein amüsiertes und auch spöttisches Grinsen zog sich über das Gesicht des jungen Mafiabosses. „Für einen Schnüffler bist du echt miserabel, weißt du das? Auf so eine simple Falle hereinzufallen und nicht mal Verdacht zu schöpfen, ist ja wohl mehr als erbärmlich. Und ich dachte, du hättest echt mehr Grips für einen, der von einer Familie aus Cops abstammt, aber anscheinend bist du wirklich so dämlich wie du aussiehst.“ „Fahr zur Hölle!“ gab Sam zurück und hielt diesem alles durchdringenden Blick stand. Diese Augen, in die er da blickte… das waren nicht die eines Menschen. Das waren die eines Raubtieres, das keine Furcht kannte und niemals Schwäche zeigte. Es hatte schon fast eine dämonische Erscheinung, doch auf Sam wirkte es eher wie die eines schwarzen Löwen, der sich vor seiner Beute aufgebaut hatte, um seine Zähne in ihre Kehle zu vergraben, um sie zu erlegen. Eine wirklich respekteinflößende und furchterregende Erscheinung trotz der Tatsache, dass Araphel Mason gerade mal drei Jahre älter war als er. Doch davon wollte sich Sam gewiss nicht einschüchtern lassen. Er war ein Leens und er war stolz darauf, einer Familie anzugehören, die alles dafür tat, um es mit der Mafia aufzunehmen. Sein Vater hatte es sogar mit Shen aufgenommen und mit dem Leben bezahlt, darum würde er dessen Beispiel folgen, wenn es sein musste. Nie im Leben würde er sich von der Mafia einschüchtern lassen, dafür besaß er zu viel Stolz. Araphel, der diesen entschlossenen Blick sah, lächelte nur abschätzig und schlug die Pistole gegen Sams Stirn, woraufhin dieser durch den heftigen Schlag zu Boden fiel. Ein erneuter Tritt folgte, dann riss Araphel ihm das Funkgerät vom Gürtel und zertrat es auf dem Boden. „Tja, das war es dann wohl für dich. Und? Was ist? Willst du nicht wenigstens um dein Leben betteln?“ „Als ob ich so etwas nötig hätte“, gab Sam zurück und sah ihm direkt in die Augen. „Was soll die miese Tour hier überhaupt und warum ausgerechnet ich? Normalerweise legt sich die Mafia nie direkt mit Polizisten an!“ „Na warum wohl?“ rief Araphel und drückte seinen Fuß auf Sams Kopf, um ihn auf dem Boden festzunageln. „Ich hab die Schnauze voll von euch Schnüfflern und du hast dich oft genug in fremder Leute Angelegenheiten eingemischt. So etwas wie dich kann ich halt nicht gebrauchen. Und außerdem bist du kein Cop, sondern nur ein kleiner lästiger Schnüffler. Und da interessiert es mich einen Scheiß, wer deine Ve…“ Sam reagierte sofort und trat Araphel die Beine weg. Ein Schuss löste sich, der den 28-jährigen nur knapp verfehlte. Als der Mafiaboss zu Boden ging, riss Sam ihm die Waffe aus der Hand und wollte ihn schon festnehmen, da ertönte ein Schuss und eine Kugel streifte seine Schulter. Die anderen Männer kamen zur Verstärkung. „Shit!“ rief Sam und entschied sich lieber für den Rückweg. Das hier war eindeutig zu gefährlich für ihn. Schnell sprang er auf und rannte los. Er musste schnellstmöglich raus aus der Fabrik und die Polizei benachrichtigen. Doch wo sollte er hin? Den Haupteingang zu nehmen war jedenfalls Schwachsinn. Die würden ihn dort garantiert abfangen und erschießen. Es brachte nichts… er musste sich wohl einen anderen Weg einfallen lassen. Zum Glück hatte er sich noch vorher über die Fabrik erkundigt war nicht völlig unvorbereitet hergekommen. Also bog er direkt nach links ab und rannte weiter, seine Verfolger waren dicht hinter ihm und mit ihnen auch Araphel. Nie hätte Sam gedacht, dass er mal in so eine Falle geraten würde. Und noch mehr beschäftigte ihn die Frage, warum das passiert war. Konnte es tatsächlich sein, dass Marco ihn verraten hatte? Nein, das konnte er sich nicht vorstellen. Marco und die anderen waren seine besten Freunde und er vertraute ihnen auch. Selbst sein Bruder Lawrence, der ein arrogantes Arschloch sein konnte, würde sich niemals mit der Mafia einlassen. Also wer war dann verantwortlich? War bereits die Nachricht von Morphius eine Falle gewesen? Nein, selbst der beste Informant hätte nicht wissen können, ob Henry Leens’ jüngster Sohn auch wirklich mit von der Partie sein würde. Und Morphius hatte nie gegen die Polizei gearbeitet, also gab es auch keinen Grund, dass dieser jetzt gemeinsame Sache mit der Mafia machte. Es musste also einen Verräter innerhalb der Polizei geben, der ihn verraten hatte. Schöne Scheiße… Selbst die Polizei war inzwischen vollkommen korrupt geworden. Nachdem er durch die Werkhalle gerannt war, verbarrikadierte er erst mal die Tür und hielt kurz inne um Luft zu holen. Seine Brust schmerzte und das Atmen fiel ihm sehr schwer. Na hoffentlich bekam er jetzt nicht noch einen Asthmaanfall, das konnte er jetzt überhaupt nicht gebrauchen. Irgendwie musste er wieder zu Atem kommen und sich beruhigen, ansonsten sah es schlecht aus. Nachdem er kurz Luft geholt hatte, rannte er zu einem der Fenster, zerschoss es und kletterte hindurch, ungeachtet der Splitter, an denen er sich schnitt. Außerdem schmerzte seine Schulter, wo ihn der Streifschuss erwischt hatte. Aber angesichts der Tatsache, dass er Araphel gegenübergestanden hatte, konnte er von Glück reden, das Ganze überlebt zu haben. Doch irgendwie war es doch zu einfach gelaufen. Hatte dieser Kerl ihm vielleicht absichtlich einen Vorsprung gewährt, um seinen Jagdspaß zu haben? Tja, Araphel wurde eben der „Löwe“ genannt und war ein Kämpfer und Jäger. Und offenbar stand er wohl auf so einen abartigen Nervenkitzel. Etwas ungeschickt kletterte der 28-jährige durch die Öffnung und erreichte somit den Hinterhof. Zum Glück war das Gelände so dunkel, dass man kaum etwas erkennen konnte. So konnte er schnell zu seinem Wagen flüchten. Also lief er weiter und hörte die Schritte seiner Verfolger hinter sich. Sein Herz raste und er spürte, wie immer mehr Adrenalin durch seinen Körper gepumpt wurde. Verdammt noch mal, warum musste es auch so schief laufen und wieso hatte er nicht gleich erkannt, dass er gelinkt worden war? Wer um alles in der Welt hätte denn bitteschön einen Grund, ihn an die Mafia zu verraten? Wer? Sam rannte weiter, doch sein Atem wurde immer schwerfälliger und seine Brust schnürte sich immer mehr zusammen. Das war nicht gut, ganz und gar nicht! Wo zum Teufel war nur der verdammte Wagen? In der Dunkelheit konnte man doch so gut wie gar nichts sehen! Allmählich wurde er hektisch und seine Atmung ging immer schneller, doch es kam immer weniger Luft in seine Lungen. Durch die ganze Aufregung stand er kurz vor einem Anfall und das ausgerechnet in so einer Situation, wo er die Mafia auf den Fersen hatte. Beschissener konnte das Timing aber auch wirklich nicht sein. Heute war aber auch wirklich nicht sein Tag. Als er endlich die Hauptstraße erreichte, sah er seinen Wagen und eilte darauf zu. Zu spät sah er die Lichter des Wagens, der auf ihn zufuhr. Zu spät reagierte sein Körper auf die drohende Gefahr und alles, was Sam Leens noch wahrnahm, war das gleißende Licht, welches sein gesamtes Sichtfeld ausfüllte. Danach spürte er nur noch, wie ein rasender Schmerz durch seinen Körper jagte, als die Kühlerhaube des Wagens ihn erfasste und er von den Füßen gerissen wurde. Durch die Wucht dieser einwirkenden Kraft wurde er daraufhin gegen die Windschutzscheibe geschleudert es gelang ihm nicht, sich irgendwie zu schützen oder festzuhalten. Ihm war, als würde gewaltsam alles Leben aus ihm herausgepresst und sein Körper regelrecht zerschmettert werden. Er schaffte es nicht einmal, geistesgegenwärtig genug zu reagieren, um seinen Kopf zu schützen. Der Schmerz raubte ihm jegliche Kontrolle und als er nach einer Vollbremsung des Wagens auf dem Asphalt aufschlug, war ihm so, als würde sich für einen kurzen Moment wirklich alles in seinem Kopf ausschalten und jegliche Empfindung völlig betäuben. Erst als der Schmerz langsam wieder zurückkehrte und er nur schwach am Rande realisierte, was gerade passiert war, konnte er nur verschwommen etwas sehen. Er wollte aufstehen und gehen, doch sein Körper gehorchte ihm nicht mehr. Alles, was er noch wahrnahm, war Schmerz und ein seltsames Schwindelgefühl in seinem Kopf, das eine fremdartige Lähmung mit sich brachte. Es fühlte sich seltsam an… es tat nicht mal mehr weh… offenbar war nun der Schockzustand eingetreten… Nur schwach am Rande hörte er Schritte und Stimmen. Doch er konnte kaum etwas hören. Er fühlte sich so benommen und kraftlos. Seine Lider wurden schwer und er wusste, dass ihn gleich die Ohnmacht überkommen würde. „Hey, Boss!“ rief einer der Männer, die inzwischen den Unfallort erreicht hatten. „Da liegt er!“ Nun war auch Araphel eingetroffen und sah, was passiert war. Ein Autounfall. Seine Leute, die ihm mit dem Auto den Weg abschneiden wollten, hatten den Detektiv wohl über den Haufen gefahren. Umso praktischer. Dann fand die Jagd jetzt zumindest auch ein Ende. Langsam trat er näher an ihn heran und sah, dass dieser wohl nicht mehr lange wach bleiben würde. Dafür hatte es ihn ziemlich böse erwischt. Er lachte und drehte Sam mit seinem Fuß auf den Rücken, um sein Gesicht sehen zu können. „Na?“ fragte er ihn. „Willst du immer noch weglaufen? Versuch es doch.“ Sams Blick war glasig und wirkte ziellos. Offenbar war er schon halb bewusstlos. Und doch… selbst jetzt zeigte er keine Angst. Obwohl er wusste, dass er hier nicht lebend rauskommen würde, hatte er keine Angst. Und mit letzter Kraft schaffte es der 28-jährige tatsächlich noch, etwas zu sagen, bevor er das Bewusstsein verlor. Worte, die den Mafiaboss sichtlich amüsierten: „Als ob ich vor jemandem wie dir weglaufen würde…“ Stille trat ein und als Araphel ihn mit dem Fuß anstieß, wurde er bestätigt: der Kerl war endgültig weggetreten. Nach dem Unfall war es ja auch kein Wunder, das musste ihn ja ziemlich böse erwischt haben. Er blutete ganz schön am Kopf und mit viel Pech waren ein paar Knochenbrüche auch dabei. Araphel warf seine Zigarette zu Boden und trat sie aus, wobei er mit einem spöttischen Lächeln „Was für ein Idiot“ murmelte. Danach wandte er sich zu seinen Leuten um, die von ihm neue Anweisungen erwarteten. Etwas herablassend deutete er auf den Schwerverletzten hinter ihm. „Packt ihn ein und bringt ihn zu Heian, der soll ihn wieder zusammenflicken.“ „Aber Boss!“ rief einer der Männer. „Er ist ein Detektiv! Wollten Sie ihn nicht…“ Bevor der Mann ausreden konnte, hatte der 31-jährige ihn auch schon an der Kehle gepackt und drückte zu, wobei er ihn mit einem Blick ansah, als wolle er ihn gleich hier auf der Stelle umbringen als Strafe für seine Widerworte. „Ich hasse es, mich wiederholen zu müssen, Jefferson. Packt ihn ein und bringt ihn zum Doc, oder sonst wirst du hier der Nächste sein, der unter die Räder kommt, verstanden?“ Als ein „Ja, Boss!“ zur Antwort kam, ließ Araphel von ihm ab und ging zusammen mit seinem Wagen, doch es war ihm anzusehen, dass es ihm immer noch in den Fingern juckte, den Kerl zu töten, der es gewagt hatte, seine Befehle anzuzweifeln. Beim nächsten Mal würde er nicht so nachsichtig sein, immerhin gehörte es zu den Gesetzen der Mafia, dem Boss bedingungslos zu gehorchen und ihm niemals zu widersprechen. Wenn er seine Pläne eben änderte, dann hatte das niemanden zu interessieren. Dieser Sam war aber schon eine Nummer für sich. Obwohl sein alter Herr von der Mafia getötet worden war und er genau wusste, was ihm geblüht hätte, hatte er nicht mal Angst gehabt und ihm bis zuletzt die Stirn geboten. Ein wirklich interessanter Kerl… die Frage war nur, wie lange das noch so bleiben würde und was es wohl brauchte, um ihn endgültig das Fürchten zu lehren. Tatsache war, dass die Familie Leens ihm schon genug Scherereien gemacht hatte. Und dafür, dass dieser kleine Schnüffler ihm schon oft genug Geschäfte versaut hatte, war es jetzt auch mal an der Zeit, ihm das alles zurückzuzahlen. Was brachte es schon, ihn einfach zu töten, wenn er ihn genauso gut brechen konnte? Das machte eindeutig mehr Spaß und brachte vor allem mehr Genugtuung. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)