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Mondblüten

von

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Nacht 9 - Yasuo

Er hatte sie in dem Pub zurückgelassen damit er seine Freundin suchen konnte. Das letzte mal wo sie geredet hatten, da sagte sie ihm dass sie jeden zweiten Donnerstag im Pub “Zum weichen Stein” sein würde. Ja, er vermisste sie schon ein wenig nach all der langen Zeit miteinander. Es hatte sich aber viel verändert und Shurima hatte eine Menge durchgemacht. Die Sonne brannte von oben auf ihn herab und ließ ihn schwitzen. Zur Mittagszeit hielt man sich mehr im Schatten und wartete, dass die Sonne unterging und die unnachgiebige Hitze nachließ.

Der Pub nachdem er suchte, lag an dem äußeren Bezirk der kleinen Stadt. Lärm drang aus dem Lokal, als er eintrat. Einige Männer saßen an ihren Tischen und tranken ihr Bier und lachten über irgendwelche schmutzigen Witze. In der einen Ecke saß sie, klein mit ihrem zerzausten braunen Haaren. Die Haarspange. der kleine Spatz glitzerte im Licht der Kerzen auf dem Tisch. Sie sah nicht auf, sondern konzentrierte sich auf ein kleines Faltspiel aus Papier. Yasuo schlich fast durch den Laden um sich an ihren Tisch zu setzten. Ihre rehbraunen Augen sahen sehr überrascht drein, als sie ihn bemerkte.

“Yasuo-Sensei!” rief sie überrascht und sprang auf. Einige drehten sich kurz zu ihnen um.

“Hallo, Taliyah. Ich möchte nicht lange bleiben, aber ich habe eine Bitte an dich.” Sie setzte sich wieder und legte das Faltspiel beiseite.

“Was brauchst du denn?” fragte sie und blickte ihn mit ihren großen braunen Augen direkt an.

Er erklärte ihr, dass er bei dieser Reise von Valoran teilnahm und nun sie Hilfe brauchten, um in die alten Ruinen in Shurima zu gelangen, damit sie den großen magischen Kristall besuchen konnten.

“Nun, sieh mal an wie stark ich geworden bin!” sie strahlte regelrecht als sie mit ein paar Steinen eine Figur baute und das nur durch ihre Steinfähigkeiten. Sie war tatsächlich immer stärker geworden, seit er sie nicht mehr trainierte.

“Du hast eine viel bessere Ausstrahlung.” meinte sie plötzlich. “Deine Augen sind nicht mehr diese kalten, gefühlslosen wie sie einmal waren. Und du redest schon viel offener.” Yasuo schnappte sich das Faltspiel und drehte es zwischen den Fingern.

“Hast du einen Grund dafür?” er zuckte zusammen und legte es wieder zurück auf den Tisch. “Ein wenig schon, aber das ist banal.” er verschränkte seine Finger und starrte in die Flammen der Kerzen. Taliyah tat so als ob sie überlegte und grinste.

“Ich denke, du hast endlich wen kennengelernt, der dir deine Einsamkeit nehmen kann und dich versteht.” Sie lächelte ihn so lieb an mit ihren runden Sommersprossenbacken und den schmalen Lippen, so ehrlich und aufgeregt. Yasuo seufzte. “Dafür ist keine Zeit, kleiner Spatz. Ich möchte dass wir bald aufbrechen können und nicht weiter darüber nachdenken.”

“Soll ich sie dann etwa selbst fragen?” meinte Taliyah. Er zuckte noch heftiger zusammen, was ihn überraschte. So sehr ging sie ihm ja nicht zu Herzen, oder doch? Das Mädchen verschränkte ihre Arme vor der Brust und sah ihn an.

“Du warst die ganze Zeit für mich da, also darfst du es mir auch erzählen.” Yasuo war sich nicht sicher was er hier tat, worüber er redete und warum das Ganze ihn so mitnahm. Er stand auf und schnappte sich sein Schwert an der Hüfte.

“Komm mit und lass uns auf dem Weg reden.” Die Männer sahen sie nur argwöhnisch aus dem Augenwinkeln an, ließen sie aber in Ruhe. Taliyahs Schritt war immernoch der hüpfende Gang eines kleines Vogels.

“Nun, erzähl mir! Wie sieht sie aus, was mag sie? Wo kommt sie her?”

Er seufzte. “Sie ist aus dem Noxus.” Taliyah hörte einen Moment auf, ihm hinterher zu hüpfen. Doch sie hörte ihm immernoch zu.

“Aber sie hat dem Noxus den Rücken gekehrt und auf Wanderschaft gegangen und verfolgt derzeit das gleiche Ziel wie ich. Ihre Augen… sie sind einfach so tief und braun. Ich denke nicht, dass sie so schlechte Absichten verfolgen kann. Mehr weiß ich nicht über sie, auch wenn ich es wirklich gerne wüsste.” Taliyah überlegte und schritt ihm hinterher.

“Woher man kommt bedeutet nichts für eine Freundschaft. Ich denke, das hättest du mir auch gesagt.” Sie bogen in eine Straße ein, in denen am Straßenrand einige Händler saßen. In den Körben boten sie verschiedene Waren an. Taliyah kniete sich an einem Korb herab und drehte einen Apfel mit ihren Fingern hin und her.

“Wie steht es freundschaftlich zwischen euch?” fragte sie und legte den Apfel wieder zurück.

“Es gab Streitereien, aber mittlerweile verstehen wir uns eigentlich…” Yasuo schob sein Schwert etwas nervös an der Hüfte hin und her.

“Dann stelle sie mir mal vor, wenn du sie magst und sie deinen Charakter weich machen kann, dann musst du sie mir mal vorstellen.” Yasuo lächelte bei dem Gedanken, dass sie einander kennenlernen würden. Sie waren charakter-technisch passend füreinander. Die Vordächer boten Schutz vor der sengenden Hitze, viele Menschen versteckten sich darunter und deckten sich und ihre Kinder mit Tüchern zu.

“Ich denke, das könnte echt interessant werden. Durch die Reise habe ich so viele Menschen kennen gelernt… aber das scheint mir auch die Taktik dahinter zu sein. “

Sie drängelten sich zwischen den Marktbesuchern durch, und erreichten die große Straße. Gleich würden sie an dem Lokal ankommen, in dem er seine Reisebegleiter zurückgelassen hatte.

“Nun, nur noch hier rein dann kann ich sie dir vorstellen.” er schob die Tür auf und ließ sie hineingehen.

Vor ihnen im Gastraum, mit kleinen Lampen erleuchtet saßen seine Begleiter am Tisch und sahen überrascht zu ihnen hoch.

“Und? Ich tippe darauf, dass ihr die Gruppe seit, die ich herüber bringen darf!” Taliyah strich sich einige Haare aus dem Gesicht und grinste.

“Das ist meine Freundin Taliyah.” Yasuo stellte sich neben sie und versuchte, sich nicht so seltsam vorzukommen, so wie sie alle

“Ich kann Erde bändigen, wann darf die Reise losgehen?” schlug sie fröhlich vor und ging ein paar Schritte näher zur Gruppe.

Er sah den Blick von Riven, wie sie Taliyah ein wenig überrascht und mit anderen gemischten Gefühlen betrachtete. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass sie vielleicht ein wenig eifersüchtig werden würde, da er ihr nie von seiner ehemaligen Schülerin erzählt hatte. Aber er wusste ja genauso wenig von ihr.

“Das ist Taliyah. Ich habe sie vor längerer Zeit unterrichtet und kann nun auf sie zählen, wenn wir eine sichere Überfahrt zu den Ruinen haben wollen.” Riven zog die Augebraue hoch, wie immer wenn sie ein wenig skeptisch war. Aber genau das war ja so interessant an ihr, diese Emotionen und Gefühle die man ihr an einem unbeachteten Moment ansehen konnte.

“Du siehst nett aus, du kommst aus Shurima nicht wahr?” meinte Lux und lachte.

“Oh ja, das bin ich! Du hast wirklich schöne Haare!” meinte Taliyah und ging mit ihrem hüpfenden Schritt zu der Gruppe. Riven sah immernoch ein wenig skeptisch aus.

“Ihr müsst mir Bescheid geben, wann es losgehen darf.” sagte Taliyah zum Rest und lächelte ein wenig schüchtern. Anscheinend hatten die Mädchen sie schon aufgenommen, nur bei Riven war er sich nie sicher.

Die Reisevorbereitungen waren anscheinend schon alle getan, die Sachen lagen in Taschen neben dem Tisch. Um sich vor dem Sandsturm zu schützen, hatten sie sich die passenden Umhänge besorgt, die alles bedecken würden. Shurima war eine wilde Wüste, in der viele Geheimnisse verborgen lagen und niemand genau wusste, was sich dahinter verbarg und warum diese arkane Macht in Shurima steckte.

Viel wusste er nicht über Shurima, aber er wusste dass mit der Zeit die Wüste sich immer wieder alte Zivilisationen holte und sie unter dem Sand begrub. Daher hatte man die Ruinen in der Mitte der Wüste, ein magischer Kristall blieb übrig den sie gemeinsam besuchen würden, um eine Stärkung zu erhalten. Zumindest ist es das, warum man sie auf die Reise geschickt hatte.

Sie checkten ihre Ausrüstung ab, zurrten die Gurte fest und sahen einander aufmunternd an. Es ist kein einfaches Unterfangen, unter der hellen Sonne über Shurima den Verstand zu behalten und sich auf das ziel fokussieren zu können. Seit Azir wieder auferstanden war, hatte Shurima sich um vieles verändert. Yasuo seufzte und erinnerte sich an die Zeit, wo Teile von Ionia noch nicht vom Noxus besetzt waren und Shurima eine unberührte Wüste war.

“Kommst du mit?” Shen stand halb in der Tür, den großen Rucksack über der Schulter. Der Rest war schon hinausgegangen und sich um Taliyah versammelt.

“Ja, es kann losgehen.” er packte seinen Beutel und hob die Kapuze über den Kopf. Alleine in der Stadt am Rande der Wüste brannte die Sonne unbarmherzig auf sie herab. Er war sich ziemlich sicher, dass er das Festland und vorallem die schneebedeckten Berge von Ionia mit Sicherheit sehr vermissen würde. Gemeinsam quetschten sie sich durch die Straßen in Richtung Pass, durch den sie in die weite Wüste gehen werden. Das Tor warf einen rießigen Schatten. Ein wenig melancholisch sah er noch einmal über seine Schulter und begab sich dann mit den anderen in die weite Wüste Shurimas hinaus.

“Kommt alle hier her, ich werde die Steine so weben, dass wir es wie ein Tier reiten können.” Sie wedelte mit ihren Armen in der Luft, sodass ihre langen Ärmel wie Flügel aussahen. Aus dem Boden schoben sich ein paar große Steine zu einem Art Boot zusammen, in das sie und das Gepäck darin Platz hatten. Der Sand unter ihnen würde der Antrieb sein. Riven hatte ihre Kapuze tief in das Gesicht gezogen.

Gemeinsam stiegen sie ein und machten sich einander Platz. Taliyah stellte sich an die Spitze des Gebildes und begann, die Steine zu bewegen. Der Himmel über ihnen war strahlend blau und der goldgelbe Sand erstreckte sich noch scheinbar ewig bis hin zum Horizont. Mittendrin schwebten die mysteriösen Pyramiden, von denen man nicht wusste, was ihr Zweck war und dass sich möglicherweiße unermessliche Reichtümer darin befinden würden. Neben ihm hatte sich Lux zum schlafen an Akalis Schulter gelegt. Sie polierte ihre Kamas und betrachtete das Glänzen im Sonnenlicht. Shen und Xin hielten eine angeregte Unterhaltung über Items, die man nur in Freljord erwerben konnte.

Ja, und sie saß wie immer ein wenig abgewandt von den anderen, den Blick in die Ferne gerichtet. Yasuo beschloss, sich zu ihr zu setzen.

“Worüber denkst du nach?” fragte er sie. Ihre Augen sahen erschöpft aus, die brennende Sonne zog allen ihre Kraft aus dem Körper.

“Nun, das Ende der Reise naht und ich habe kein Ziel bisher…” sie zog die Kapuze noch ein Stück tiefer ins Gesicht. “Ich habe bisher viele Orte bereist aber an keinem mich wirklich wohl gefühlt bisher. Außer in Ionia habe ich mich eigentlich ganz nett eingefunden, aber ich bin nun wirklich nicht willkommen.” Riven schloss ihre Augen und atmete die staubige Luft ein. Yasuo konnte sie ein wenig verstehen. Sein Zuhause war schon immer Ionia gewesen, aber seit sein Meister und Bruder starben, da hatte sich eine kalte Leere in sein Herz geschlichen. Hoffnung, das hatte er nur ein wenig gefühlt und das seit er sich der Gruppe angeschlossen hatte. Vorallem faszinierte ihn das Wesen von Riven auf eine andere Weise.

“Ich habe Taiyiah auch zum Freljord geschickt, vielleicht möchtest du dort einmal hin? Es ist wirklich ein faszinierender Ort, auch wenn die politischen Umstände eher...kriegerisch sind.” Sie sah auf und der Wind wehte ihre Haare wild ins Gesicht.

Die Eisgeborenen hatten ihre Macht dort gehabt, bis der Aufstand sie in den Abgrund getrieben hatte. Gegenüber Fremden waren sie immer freundlich, doch war der Krieg zwischen den Oberhäuptern immer fortwährend.

Eine weitere schwebende Pyramide flog an ihnen vorbei, der Sand schwebte in der Luft und die Hitze machte es noch unerträglicher.

“Mal sehen, wo mich die Reise hinführen wird.” meinte sie nur und zog das Tuch noch ein Stück über ihre Nase. Keiner würde freiwillig einen Fuß in die Wüste setzen.

Es fühlte sich an wie eine Ewigkeit, sie fuhren an weiteren schwebenden Pyramiden vorbei, sahen zu ihnen auf und waren froh, wenn sie in ihrem Schatten ein wenig von der Sonne verschont waren. Sie teilten sich das Wasser und ihre Rationen ein, der Weg würde nicht mehr weit sein sagte Taliyah immer wieder. Daran klammerten sie sich, aber mittlerweile waren sie nur noch erschöpft und hoffnungslos. Aneinander gelehnt versuchten sie, sich aus zu ruhen und die Hitze auszublenden.

Yasuo nahm einen Schluck von dem Wasser und wischte sich den Mund ab. Alle anderen hatten sich es bequem gemacht und vorne stand Taliyah, weiter die Steine vorantreibend. Ihr machte es anscheinend nichts aus, sie war eben aus einem anderen Stein als sie alle.

“Wir sind bald da, ich kann es spüren.” meinte Taliyah. Hoffnungsvoll sah Lux zu ihr auf.

“Noch nie war ich so glücklich, endlich aus der Sonne zu kommen.” meinte sie und lachte mit kratziger Stimme. Er richtete sich auf und versuchte bei dem Sandvorhang die Ruinen auszumachen. Eine Macht lag in der Luft, so flimmernd wie das Licht. Sie waren dort, wo der seltsame machtvolle Kristall stand und einige Geheimnisse barg.

Das Gefühl von Unsicherheit machte sich in seiner Brust breit. Er wusste einfach nicht, wie er mit seinen Gefühlen und den Ereignissen auskommen sollte.

“Wir sind gleich da, macht euch bereit!” rief Taliyah und riss ihn aus den Gedanken. Nach dem stundenlangen sitzen tat ihm der Rücke weh, als er sich bewegte. Riven hob langsam den Kopf und blinzelte.

“Endlich da? Ich glaube, das ist eine der Besten Dinge, die ich in letzter Zeit gehört habe. “ und zog den Mantel ein wenig höher. Der Sand in der Luft hatte sich gelegt und um sie herum war es einfach nur totenstill und leer. Vor ihnen lagen rießige Steine, dessen Schatten bis zu ihnen reichte. Große, nicht mehr erkennbare Statuen waren es, sie hatten mal mächtige Magier oder Herrscher dargestellt. Der Wind und die Sandkörner hatten sie so lange zerfressen, bis nichts mehr von ihnen übrig war außer einige Umrisse. Das Eingangstor war zerschüttet, die Steine mit Sand bedeckt. Und in der Mitte von dem Ganzen ragte der blaue Kristall in die Luft.

“Endlich.” meinte Akali atemlos, gebannt von dem Anblick des rießigen Kristalls. Dort würden sie ihre Macht erhalten, daher hatte man sie losgeschickt. Taliyah gab noch einen letzten Schwung, dann fuhren sie immer näher an die unerkennbaren Steinstatuen. Im Schatten hielt sie an und ließ die Steine, in denen sie gereist waren, zerfallen. Yasuo nahm den Mantel ab und bewunderte die Felsen. Arkane Macht lag in der Luft, fast zum greifen nahe. Sie packten ihre Sachen zusammen und gingen mit entschlossenem Schritt zum Eingang. Taliyah bewegte die Steine auseinander, sodass sie genug Platz hatten. Das helle Blau des Steines leuchtete so hell, dass er für einen Augenblick wegsah.

“Wir sollten alle zusammen den Stein berühren. Wer weiß, was passieren mag.” brach Yasuo die Stille. Die Gruppe sah sich entschlossen an. Yasuo stellte seine Taschen an einen Fels und lächelte Taliyah schmal an. Diese schenkte ihm einen aufmunternden Blick. Sie würden nichts verlieren.

Riven stand neben ihm, ihre Augen spiegelten das Blau des Kristalls wieder. Sie sahen sich alle noch einmal in die Augen, dann war die Stunde der Wahrheit angelangt. Der Stein fühlte sich sehr kalt unter seinen Fingern an. Unnatürlich kalt und glatt. Mit geschlossenen Augen tauchte er in die Dunkelheit ein.

Ionia, mit seinen blauen Himmeln. Die Berge schneebedeckt, die Wolken wie kleine Wattebausche und die kleinen Städte Ionias lagen friedlich umgeben von Bäumen. Die See war ruhig und der Wind roch süß nach seiner Heimat. Einfach zu perfekt und zu still. In der nächsten Sekunde sah er einen jungen, dunkelhaarigen Mann, der vor einer Katakombe Wache stand. Darin befand sich ein mächtiger Stein, das konnte er spüren. An der Küste gab es Aufruhr. Ein Schiff war angelangt, schwarz und metallisch wie es nur vom Noxus kommt. Die Männer überrennen das Land, die Krieger beider Seiten sterben im Leid.

Der Mann, den er gesehen hatte, konnte es nicht länger mit ansehen, und verließ seinen Posten. Zurück ließ er den Stein. Yasuo sah sich durch die Wälder laufen, verzweifelt und mit traurigen Augen. Sterbende Menschen, ein bösartiges Biogas wurde auf das Kampffeld gelassen. Qualvoll starben Menschen auf der Seite des Noxus und Ionia, es gab keinen wirklichen Gewinner. Der Tod lag auf dem Feld und er konnte dem nur zusehen.
 

Es war, als hätte er einen Nebel um seine Gedanken. Vor ihm eröffnete sich der Blick auf eine Halle mit hohen Deckenpfeilern und altgothischen Verzierungen. Die wenigen Fenster ließen nicht viel Licht herein. Der große Thron am Ende der Halle war mindestens drei Meter hoch und aus Metall gegossen und verziert.

„Was gibt es zu berichten?“ Ich hoffe nur Gutes.“ Der Mann auf dem silbernen Thron war die Krähe Swain, der General und Anführer des Noxus. Seine Krähe Beatrice sah immer von seiner Schulter herab mit einem kalten fiesen Blick. Vor ihm kniete die große Zauberin des Noxus. Yasuo sah es alles aus seiner eigenen Perspektive und konnte sich bewegen. Er sah auf seine Hände herab, sie waren seltsam fluoreszierend und durchscheinend.

„Das Werk ist vollbracht und nach euren Vorbereitungen sind wir in wenigen Tagen in der Lage, anzugreifen.“ Ihr Zauberstab hatte die Form einer Krähe.

„Richte den anderen aus, dass ich sie alle morgen auf dem Hauptplatz erscheinen sollen. Ebenso die Du Coteau, auf sie setze ich große Hoffnungen.“ Er strich die Federn seiner Krähe glatt und sah mit seinen seltsam kalten Augen die Zauberin vor ihm an. Diese stand auf, verbeugte sich und verließ mit schnellen Schritten den Saal. Yasuo folgte ihr, die Wände waren nicht existent für ihn. Auf dem Haupthof, es war einfach nur die Mitte des Gebäudes, standen Strohpuppen an denen Übungen gemacht werden konnten. In der ersten steckten einige sehr präzise geworfenen Messer.

Die Zauberin schlug mit dem Zauberstab in den Sand. In die zweite Puppe flog ein weiteres Messer direkt in den Kopf.

„Deine Präzision macht mir mittlerweile ein wenig Angst.“ Meinte die dunkelhaarige Zauberin und beobachtete die Kämpferin wie sie ihre Messer sortierte. Auch Yasuo lief ein Schauder über den Rücken.

„Was möchtest du?“ sie pustete eine rote Strähne aus dem Gesicht und sah ein wenig genervt aus. Eine kurze Narbe zog sich über ihr linkes Auge.

„Swain sagt, du solltest morgen auf dem Haupthof erscheinen. Es geht um die Vorbereitungen um den Krieg.“ Die rothaarige zuckte mit den Schultern und warf fast beiläufig ein Messer in die Strohpuppe. Die Szene wechselte wie als ob er ins Wasser tauchte. Die Kriegerin lief durch einen dunklen Gang, schnellen Schrittes und entschlossen. Am Ende stand ein groß gewachsener Mann mit dunklem Haar. Er konnte nicht mehr als einen Blick auf sein Gesicht erhaschen – es kam ihm seltsam bekannt vor - dann wechselte die Szene abermals. Auf dem Haupthof standen viele noxische Krieger und wetzen ihre Waffen, protzten mit ihren Muskeln oder starrten in den Sand.

Da war auch wieder die rothaarige Kriegerin, er kannte sie denn man erzählte sich die Geschichte von einer jungen Frau, die als einzige mit ihren Messern eine ganze Mannschaft an der Küste ausgeschaltet hatte. Der Wirbelwind aus Lotusklingen, von allen gefürchtet. Was besprochen wurde konnte er nicht hören. Immer mehr Fetzten und Bilder zogen an ihm vorbei, er sah sich kämpfen, dann sah er wie Taliyah einen großen Wall Steine gegen etwas errichtete. Riven, wie sie unter ihm lag mit traurigen Augen und blasser Haut. Den großen, hellen Mond und die lilafarbenen Blüten auf dem Feld, wo er ihr nach langer Zeit wieder begegnet war.

In seinen Augen rauschte es, als er wieder auftauchte. Erst verschwommen, dann drängte sich das helle Leuchten des Nexussteins in den Kopf. Yasuo holte tief Luft, die Sinne kamen langsam wieder zurück. Wo waren die anderen? Ging es ihnen gut?Rechts neben ihm kniete Riven am Boden und hielt sich die Kehle, ihr Atem ging schwer. Akali saß neben ihr und strich ihr beruhigend über die Schulter. Irgendwie fühlte er sich gestärkt, seine Sinne nahmen alles um ihn herum war. Der sanfte Sand, die brennende Sonne, der süße Duft eines Parfüms. Seltsam, aber trotzdem einfach um einiges besser. Besorgt ging er zu Riven und kniete sich zu ihr herab.

„Alles okay?“ fragte er, ein wenig unsicher wo er anfangen sollte. „Du bist nicht in Gefahr.“ Hing er dran und sah hilfesuchend zu seiner Freundin Taliyah. Diese sah ihn genauso unergründlich an.

„Ich habe gesehen, wie mich jemand gewürgt hatte, bis ich nichts mehr sah. Und…Ich muss schnell zurück nach Hause! Ionia ist in Gefahr!“ sie schnappte nach Luft und atmete schwer ein und aus.

Shen sah mindestens genauso besorgt aus wie seine Freundin.

„Habt ihr es auch gesehen? Es wird Krieg geben und eine Invasion vom Noxus.“

„Ja…“ meinte Akali und stand auf. „Ab hier trennen sich wirklich unsere Wege, wir müssen schnell zurück und die anderen warnen, bevor es zu spät sein wird.“ Nachdenklich sah sie den Stein an. Auch er fragte sich, was für eine seltsame Magie hier im Spiel war.

Lux tauchte hinter den anderen auf, in der Hand ihren Zauberstab. Er glühte im Sonnenlicht besonders hell.

„Mein Bruder hat mit dem Noxus zu tun.“ Meinte sie trocken, ihr Gesicht sagte nichts. Die anderen schwiegen, es war klar, dass eine seltsame Sache im Gange war. Eher eine seltsame, große Macht die sich der Noxus zuteil machte, um sicher über seine Gegner zu siegen.

„Ich will schnell nach Hause!“ schrie Riven beinahe. „Es muss schnell sein, ihr dürft mich nicht mehr als eine Freundin sehen.“ Soweit er wusste, war sie eigentlich eine Verbannte aus dem Noxus.

„Darfst du überhaupt dorthin zurückkehren?“ Riven sah ihn mit wilden Augen an.

„In Zeiten des Krieges ist jeder willkommen, der sich ihnen anschließt. Aber ich möchte herausfinden, was dort vor sich geht. Ionia ist so ein guter Ort, wenn sie wüssten, dass ich früher selbst gegen sie gekämpft hatte…“ sie schlug sich die Hände vor Gesicht. Yasuo kannte das Gefühl des Zuhause – seins seit sein Meister gestorben war beinahe gar nicht mehr.

Taliyah stand auf und zog etwas aus ihrer Tasche.

„Hier, das kannst du haben.“ An einem Lederband baumelte ein leuchtender, lilafarbener Stein.

„Normalerweise habe ich mehr Steine dabei, aber dieser ist ganz besonders für dich. Das ist ein Teleport-Stein, den ich damals in Ionia gekauft hatte. Ist schon eine Weile her, als ich das letzte Mal dort war.“ Meinte sie und schmunzelte. „Du kannst ihn haben, damit du schnell und sicher ankommst.“ Riven sah auf, die anderen nickten ihr zu.

Yasuo wollte nicht ganz realisieren, dass sie gehen müssten. Dass einfach so der Krieg vor den Türen stand und sie zurück auf die Gegnerseite kehrte.

„Das ist viel zu traurig!“ rief Lux traurig. Ihr Begleiter Xin zog sie an der Schulter ein wenig zurück. Zed nickte Lux zu, dass sie sich nicht zu viele Sorgen machen sollte. Er schwieg die ganze Zeit über das, was er gesehen hatte. Yasuo beschloss, ihn mal bei besserer Gelegenheit zu fragen.

„Du wirst ihnen als Gegner gegenüber stehen und es macht dir nichts aus?“ schrie sie beinahe. Yasuo zuckte zurück, ja sie würde seinem Volk gegenüber in den Krieg ziehen müssen.

Riven stand auf und ging ein paar Schritte zurück.

„Ich möchte das selbst nicht… aber wer hat hier die Wahl? Wenn ich auf der Seite Ionias als ehemalige Noxianerin kämpfe, ist das Verrat mir und meiner Heimat gegenüber. Es geht mir nur darum, herauszufinden, was sie wollen. Ich werde danach weiterziehen und ein anderen Ort suchen, an dem ich mich möglicherweise niederlassen kann.“ Das Gefühl von Trauer durchzog ihn. So schnell würden sie sich nicht wiedersehen können.

„Keine Sorge, wir stehen für dich ein. Tu, was dir wichtig ist.“ meinte Akali und lächelte aufmunternd. „Sonst hätte Taliyah dir schließlich nicht ihren Teleportstein überlassen.“ Riven sah nachdenklich auf das schimmernde Steinchen hinab. Yasuo sah ihr an, dass sie sich dennoch unschlüssig war, ob sie das tun sollte. Er fasste seinen Mut zusammen und stellte sich vor sie.

„Eines Tages werden wir uns wiedertreffen, ich habe es gesehen. Dort, wo wir uns das erste Mal seit langem getroffen hatten.“

„Ich werde dort hinkommen nach den Kämpfen, ich verspreche es.“ Antwortete sie mit gefasster Stimme. Der Ionier nickte zur Bestätigung und nahm ihre Hand.

„Pass auf dich auf.“ Als er wieder zurück dachte, wusste er nicht warum er das getan hatte. Vielleicht aus Gefühlen, oder Freundschaft, zur Aufmunterung, wer weiß. Er küsste sie, kurz aber gefasst. Ihre Lippen waren so weich wie sie immer aussahen. Zu seiner Überraschung küsste sie ihn ebenso kurz zurück, dann wich sie zurück und aktivierte den Teleport-Stein.

„Wir sehen uns wieder, in einer besseren Zeit.“ Meinte sie, eine Hand auf ihrem besonderen Schwert und löste sich in dem Licht auf.

Dramatischer hätte sie das Ganze ja nicht noch mehr gestalten können… dachte er sich. Ja, eines Tages sähen sie sich wieder.

„Wir müssen auch wieder zurück. Taliyah, hast du eine Idee?“

Lux hob die Hand und unterbrach ihn.

„Ich bin eine Zauberin, du weißt ja. Ich besitze die Fähigkeit, Zaubereien zu kopieren und selbst anzuwenden. Ein ziemlich nützliches Talent, finde ich.“ Meinte sie und drehte den Zauberstab mit einem Grinsen zwischen ihren Fingern.

„Hast du überhaupt schon einmal so was gemacht?“ fragte Taliyah, eine Spur Besorgnis schwang in ihrer Stimme mit. Akali teilte ihre Bedenken gleichermaßen, sie wollten sicher nach Hause kommen und die anderen warnen. Lux antwortete nicht und zauberte einige arkane Runden in die Luft. Diese leuchteten blau auf und aktivierten sich.

„Kommt, nehmt alle die Hände voneinander!“ wies Lux sie an. Dieses Mal wirkte sie vollkommen ernst und konzentriert, ihre kindliche Art war wie verflogen. Xin nahm ihre rechte Hand, Shen und Akali standen nebeneinander. Yasuo nahm Taliyahs kleine Hand und drückte sie fest. Zed brachte es über sich, doch tatsächlich Akalis Hand zu nehmen. Sie sah zu ihm auf, entschlossen und froh. Lux nutze die Magie um sich herum und beförderte sie dann alle zusammen in einem hellen Licht fort von dem Stein in der Wüste.

Unendlich viele Farben zogen an ihm vorbei wie in einem Rausch. Mittendrin waren Fetzen von der Realität. Die Gesichter der anderen waren direkt neben ihm, sie hatten alle die Augen geschlossen. So schön es auch sein mochte, es war ein seltsames Gefühl, nichts unter den Füßen zu haben. Genauso schnell wie es begonnen hatte waren sie schon angekommen. Ionias Himmel war wunderschön wässrig blau und einige kleine Wolkenfetzen schwebten über den größten Bergen Ionias. Diese waren schneebedeckt, dazwischen die kleinen Brücken die die einzelnen höher gelegenen Dörfer miteinander verbanden. Taliyah hielt seine Hand immer noch.

„Das war ja abgefahren!“ rief sie freudig. „Nicht nur, dass du endlich Riven geküsst hast.“ Yasuo schob sich ein paar lose Strähnen aus dem Gesicht und atmete auf. Lux senkte den Zauberstab und sah nicht mehr sehr so rosig wie vorher aus. Die Zauberin sank in die Arme von Xin.

„Dass sie so einen Zauber ausführen konnte mit so vielen Personen, das ist schon wunderlich.“ Meinte Xin und sah besorgt auf die Prinzessin herab.

„Die Magie an diesem Ort war auch besonders stark und liefert genug Energie für einen solchen Spruch. Die kleine muss eben noch eine Menge üben.“ Meinte Shen und zog Akali in eine Umarmung. Jeder war unbeschadet angekommen, denn es gab schon Fälle in denen nur Teile der Person am Zielort ankamen oder sie anfingen, auseinander zu reissen. Aber das kam eigentlich nicht sonderlich oft vor, damit beruhigte man sie immer wieder.

„Wenn du uns ein Schiff besorgen kannst, dann würden wir heute Abend in Demacia sein.“ Fragte Xin an Akali gewandt.

„Vertraut mir, ich werde meine Beziehungen ausnutzen.“ Sie löste sich aus der Umarmung. Sie standen mitten auf dem Trainingsplatz vor dem großen Palast, in dem sie untergekommen waren. Shen packte seine Sachen und ging schon ein paar Schritte voraus. Yasuo schnappte sich Zed und nahm ihn beiseite.

„Was wirst du jetzt machen?“ Zed sah ihn mit seinen Augen durch die Maske an.

„Ich muss zu Syndra in das Schloss. Sie hat mir einen Orb gegeben, der wird mich sicher zu ihr führen. Diese ganze Kriegsgeschichte… ich möchte mich einfach heraushalten und nicht wieder der dunkle Schattenassassine werden, den so viele gerne in mir sehen würden um mich zu verurteilen.“ Er seufzte und sah in den Himmel hinauf.

„Wir treffen uns doch auch mal wieder, oder?“ fragte Yasuo ihn. Syndra würde ihr Gefängnis sicher nicht so schnell verlassen. Es war ja nicht im eigentlichen Sinne ein Gefängnis, aber alle waren sich sicher, dass ihre große Macht auf jeden Fall missbraucht werden würde.

„Viel Erfolg dort.“ Zed klopfte ihm auf die Schulter und ging sich noch bei den anderen verabschieden. Jeder würde gehen und keiner wusste genau, was kommen würde. Die Ruhe vor dem Sturm, wie man so schön sagte.

Er richtete sein Schwer, band die Haare fester zusammen und packte seine Sachen. Ein Wanderer beteiligte sich nicht an den Kriegen die im Noxus geschehen. Ja, man hielt ihn für den Verräter und Mörder, doch wollte er wieder zurück in sein Haus. Vergangenheit ist Vergangenheit, er musste sie ruhen lassen. Daher hatte er auch angefangen, sich mit einer Noxianerin anzufreunden.

Der Moment, als sie sich vor diesen vielen Jahren sahen, es war wie gestern. Er hatte es nicht vergessen. Sein Meister musste davon erfahren, dass er seinen Bruder im Kampf besiegt hatte. Als sein jüngeres Ich die Tür zu dem Dojo öffnete, lag sein Meister tot hingerichtet auf dem Boden. Es war einfach zu scheußlich, um es wirklich zu realisieren. Hinter ihm hörte er Schritte eine junge weißhaarige Frau lief den staubigen Weg entlang. Das Schwer hatte geglüht, die Runen grün. Die Hände waren blutverschmiert und in ihrem Gesichtsausdruck ein Hauch von Panik. Beide waren jünger gewesen, als die Geschehnisse Ionia erschütterten. Die Frau lief einfach weiter, sie sah ihn nicht weiter an. Er sah seinen Meister, das Blut und den Gestank des Todes in der Luft. Yasuo hatte sich umgedreht und war einfach mit seinem Schwert an der Seite fortgelaufen. Mehr als dies hatte er nicht, als er in den Bergen auf Taliyah traf. Die Zeit war seitdem vergangen, mindestens einige Tage. Sie rettete ihn aus einer Lawine und begannen, Schüler und Lehrer füreinander zu sein. Ja, diese Zeit die war für ihn eine Kur nach den grausamen Ereignissen. Aber sie konnte es nicht gewesen sein, die seinen Meister getötet hatte. Er würde sie danach fragen, wenn er sie wiedertraf.

„Kommt mit, auch du Yasuo. Außer du weißt wo du hingehen möchtest?“ fragte die dunkelhaarige Assassinin ihn.

„Mein altes Zuhause ist sicher noch frei. Ich werde dort unterkommen. Trotzdem danke für das Angebot.“ Er lächelte ein wenig gezwungen und schwang die Tasche über die Schulter. Auch Zed winkte ihnen ein letztes Mal, dann verschmolz er mit den Schatten.

Shen und Akali umarmten ihn beide noch einmal.

„Bitte komm uns besuchen, wir brauchen wirklich mal etwas Abwechslung…“

„Wenn wir dann noch leben.“ Fügte Shen in die Lücke ein. Das wünschte sich keiner.

„Willst du nicht mit ihnen an der Front kämpfen?“ meinte Xin und trug Lux in den Armen. Sie hatte das Bewusstsein verloren.

Er überlegte kurz, dann schüttelte er entschlossen den Kopf. „Ich bin ein Wanderer und habe nichts auf dem Kampffeld zu suchen. Ich möchte nicht noch mehr Tode auf dem Gewissen haben.“ Taliyah sah ein wenig traurig aus. „Also ich werde für mich selbst und für ein besseres Shurima kämpfen.“ Sie verschränkte ihre Arme und blickte stolz in die Runde.

Shen nickte. „Dann viel Erfolg und komm sicher bei dir an.“ Einige letzte Umarmungen folgten. „Mein kleiner Spatz, du musst mich auch mal wieder besuchen kommen wenn du nicht gerade in Freljord bist, ja?“ die dunkelhaarige lächelte und nickte. „Natürlich Meister Yasuo!“ Sie winkten einander, dann gingen die Wege in verschiedene Richtungen. Sein Gefühl leitete ihn durch kleine Wälder, ein paar sanfte Hügel herab durch das Land. Zwischen den Bergen Ionias waren die kleineren Städte, der Hafen war auf der anderen Inselseite. Die Zeit war für ihn nicht existent, einfach nach Hause zu kommen und zu hoffen, dass es den anderen und insbesondere Riven im Noxus gut ging trieb ihn voran. Die Bäume waren ihm hier besonders vertraut, und kurz darauf stand er schon in dem kleinen Dorf. Es war still, nur der Wind fegte ein paar lose Blätter über den Weg. Wie angezogen ging er zu dem Haus, mit Gräsern gedecktes Dach und der Eingang von zwei Säulen gestützt. Das war das Dojo seines Meisters gewesen. Vorsichtig schob er die Tür auf und war einen Blick in den dunklen Innenraum. Natürlich war die Leiche verschwunden. Der Boden war immer noch mit dem dunklen Holzbrettern verlegt, an den Metallständern standen die Trainingsschwerter. In der Luft hing der Geruch von Moder und Staub. Yasuo schob die Türen weiter auf und ließ das Licht hineinfluten. Das traute Heim, so erfüllt voller Erinnungen. Dort hatte er das erste Mal seinen Bruder Yone besiegt, und dort an der Säule war einmal mit dem Kopf angestoßen. Sein Bruder hatte ihn ausgelacht, als er noch Tage später eine Beule hatte. Im Innenhof war der Brunnen und der Eingang zu den Zimmern. Sie waren alle gleich, einfach nur Türen zum Aufschieben. In allen lag ein gemusterter Teppich, die Betten unangerührt. Yasuo suchte seines auf, schob die Türen auf und erleuchtete es. Sein Schwert stellte er in die dafür vorgesehene Haltung.

„Willkommen daheim, sag ich mal.“ Sagte er zu sich selbst. Traurig war es ja, aber Neuanfänge bedeuten auch das Vergangene hinter sich zu lassen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Irgendwo in dem Text habe ich oder werde ich erwähnen, dass das Blumenfeld bei Demacia liegt. Ich korrigiere mich, es ist auf Bilgewasser. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Gilgamesch09
2016-08-30T20:08:50+00:00 30.08.2016 22:08
erstmal Respekt gutes kapitel durch die Bank weg einfach nur gut.
ansonsten freue ich mich jetzt auf das weitere oder so.
jetzt wird sich einiges ändern mal gespant wie du weiter machst.
zum Schluss noch ne frage wird man erfahren wer die Gruppe auf den weg geschickt hat? und wusste der auch schon vom bevorstehenden krieg?
fragen über fragen die mich interessieren mal schauen was man noch erfährt.
bis dahin bay bay.
Antwort von:  DarkRapsody
31.08.2016 22:51
ich habe die meisten Sachen schon geschrieben, aber ich habe eine Erklärung geschrieben ^.^ das Ganze ist nicht wegen dem Krieg gewesen, sondern eigenes, ich erkläre es dann noch im Verlauf.


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