Der Junge mit den Sommersprossen von Lilly_Mae ([Projekt 25 Gefühle]) ================================================================================ Chapter 22: Wie eine Erinnerung [Hoffnung] ------------------------------------------ ~~ [ • ] ~~ ~~ Der Junge mit den Sommersprossen ~~ | Chapter 22: Wie eine Erinnerung | Leise Schritte ließen Liz den Kopf heben und zur Tür schauen, die sich daraufhin öffnete. Schwarze, zerzauste Haare und ein schläfriger Blick konnte sie ausmachen. Automatisch legte sich ein Lächeln auf ihre Lippen, kam es ihr doch vor wie eine Erinnerung. „Was ist los, Ace?“, fragte sie ihn und der Sommersprossige schritt auf das Sofa zu, auf dem Liz saß. Er ließ sich darauf fallen. Seufzend fuhr er sich durch die Haare und sah auf seine Mutter. Seit Jahren war das irgendwie zu einem Ritual geworden, wenn er nicht schlafen konnte oder nachts erwacht war. Liz lächelte sanft zu ihm auf, war er ihr doch über den Kopf gewachsen. Ihre langen Locken hatte sie versucht mit einer Spange zu bändigen. Doch einiges Strähnen hingen ihr lose ins Gesicht. Noch immer wartete sie auf eine Antwort. Sie strahlte eine Ruhe aus, die Ace so sehr schätzte. Mit seinen fast 18 Jahren sollte es ihm peinlich sein, so bei seiner Mutter zu sitzen, doch gab sie ihm einen Ort von Sicherheit und Beständigkeit. Noch einmal seufzte er auf, bevor er seinen Kopf gemütlich auf ihre Schoß legte. Seine dunkelbraunen Augen sahen zu ihren auf, die belustigt funkelten. „Und?“, wollte sie wissen und strich ihm durch den schwarzen Haarschopf. „Kann nich' schlafen.“, nuschelte er und zog an einer ihrer Locken, die sofort wieder zurück sprang. „Warum?“, wollte Liz wissen. „Zu viele Gedanken.“, kam es leise. Verstehend legte sie eine Hand auf seine Wange, an die sich Ace schmiegte. Eine angenehme Stille breitete sich im Raum aus, das nur durch das prasselnde Feuer gestört wurde. So lagen bzw. saßen sie eine Weile da. Der Schwarzhaarige besah sich seine 'Ziehmutter.'. Seit gut zehn Jahren war er bei ihr. In dieser Zeit war so viel passiert. Gutes, wie auch Schlechtes. Mit gehobener Braue schaute er zu der Braunhaarigen, die er seine Mutter nannte. Die letzten Jahre hatten Spuren hinterlassen. Kleine Lachfalten um ihre Augen herum. Einen ernsteren Ausdruck in ihren Augen. Hier und dort kleine Rundungen, über die sich fast jeder Frau beklagte. Obwohl es in seinen Augen keinen Unterschied gab, was aber immer einen vernichtenden Blick seitens Liz' zur Folge hatte, wenn er es ansprach. „Warum?“, fragte Ace. Mit einem fragenden Blick sah Liz von ihren Buch auf und legte den Kopf leicht schief. „Warum hast du mich damals nicht aufgegeben?“, präzisierte er seine Frage. „Warum hätte ich das machen sollen?“, kam die Gegenfrage und ein Lächeln umspielte ihre Lippen. „Du warst mein Sohn, seit du durch meine Tür getreten warst.“ „Warum hast du die Hoffnung nicht aufgegeben? Ich muss dir dich einige graue Haare verursacht haben.“, und zupfte nochmals an den Locken, die ihn, seit er klein war, faszinierten. Lachend sah die Angesprochene auf den Jungen auf ihrem Schoß: „Ach Ace. Du weißt doch: die Hoffnung stirbt zuletzt.“, und strich mit dem Daumen über seine Stirn, die sich in Falten gelegt hatte. „Außerdem.“, fügte sie noch hinzu: „bekomme ich heute noch graue Haare und werde es in Zukunft auch noch bekommen.“ Schmollend blickte er empor. In das Gesicht der Braunhaarige. „Jetzt wirst du gemein.“. „Nein.“, kam es schlicht zurück: „Ich spreche nur die Wahrheit aus.“ Beide sahen sich an und brachen dann in Gelächter aus Liebevoll zerzauste sie die Haare ihres Ältesten. Sie hatte alles ernst gemeint, was sie gesagt hatte. Auch heute hätte sie wahrscheinlich genauso gehandelt, wie vor zehn Jahren. Es hatte sich gelohnt. Denn die Hoffnung starb wirklich zuletzt. ~~ [ • ] ~~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)