Der Junge mit den Sommersprossen von Lilly_Mae ([Projekt 25 Gefühle]) ================================================================================ Chapter 02: 'Ich bitte dich!' [Verwunderung] -------------------------------------------- ~~ [ • ] ~~ ~~ Der Junge mit den Sommersprossen ~~ | Chapter 02: 'Ich bitte dich!' | Aufseufzend lehnte Liz sich in ihrem Stuhl zurück und fuhr sich beherzt durch die dicken, dunkelbraunen Locken. Diese sprangen sofort in ihrer ursprünglichen Form zurück. Sie schloss die Augen und rieb sich mit den Handballen diese. Noch immer schwirrte ihr der Kopf und sie wusste überhaupt nicht, mit der jetzigen Situation um zu gehen. Seit zwei Wochen wohnte dieser stille und misstrauische, kleine Junge bei ihr. Aus den Papieren, die vor ein paar Tagen eingetroffen waren, hatte sie einiges über den Schwarzhaarigen in Erfahrung bringen können. Portgas D. Ace war acht Jahre alt und hatte zu Neujahrsbeginn Geburtstag. In seinem ersten Jahr in der Schule war er eher ein durchschnittlicher Schüler, der aber meistens mehr Ärger vollbrachte, als gut für ihn war – laut Beurteilung seiner Lehrer. Er war ein Einzelgänger und hielt sich meistens aus allen heraus, solange man ihn nicht provozierte. Seit er ein Baby war, wurde er in fünf verschiedenen Pflegefamilien aufgenommen, die ihn immer nach ein paar Wochen – einmal sogar ein paar Monate – zurück gebracht hatten bzw. zurück gebracht wurde. Wodurch auch immer. Kopfschüttelnd wandte sie sich wieder auf das Schriftstück ihrer momentanen Verwunderung zu. Es lag vor ihr auf dem Tisch und sie nahm es wieder in die Hand. Es war mit den Papieren für den Sommersprossigen gekommen. Schon zum wiederholten Male besah sich die Braunhaarige den Brief und begann ihn wieder zu lesen. Er war von ihrer früheren Freundin. Von ihrer etwas älteren College – Freundin: Porgas D. Rouge. Ace' Mutter. Liebste Liz, Ich weiß, du wirst dich ziemlich wundern. Vielleicht hältst du mich auch für ein bisschen verrückt. Aber ich weiß, dass du dich, nach dem ersten Schock, freuen wirst. Schließlich kenne ich dich noch gut genug. Du wirst es nicht glauben, aber Roger und ich haben endlich zu einander gefunden. Du kennst doch noch Roger, oder? Dieser große, dauer grinsende Idiot, der mir den Hof gemacht hatte. Ach Liz, ich bin so froh, ihn getroffen zu haben. Ich bin glücklich. So glücklich. Doch durch seine Arbeit kann er nicht oft bei mir sein. Ich weiß nicht genau, was er macht – hält er sich da in Geheimnistuerei -, aber solang es ihm gut geht, sage ich nichts dazu. Ich liebe ihn über alles, Er ist meine große Liebe. Nein, er war meine große Liebe. Liebste Freundin, das Glück war mir nicht dauerhaft vergönnt. Mein Roger, mein über alles geliebte Roger, ist von mir gegangen. Ich trauere um ihn. So sehr. So, so sehr. Ich weine um ihn. So viele Tränen. So, so viele Tränen. Doch kann mir das meinen Liebste nicht wieder bringen. Dann stellte ich aber fest – ich war schwanger. Wieder war ich glücklich. Doch auch das hielt nicht lang. Mein Arzt meinte zu mir, dass ich das Kind nicht bekommen sollte, das ich die Geburt nicht überleben werde. Die Entscheidung – meine Entscheidung - war aber schnell getroffen. Ich konnte mein Baby, mein über alles geliebtes Baby, nicht töten. Egal, was mit mir geschah. Es sollte leben. Meine Ärzte schüttelten nur den Kopf. Kannst du dir das vorstellen, Liz? Sie wollte ein kleines Leben zerstören, nur damit ich weiterleben konnte, die auch nur noch wenig Zeit im Leben hatte. Ja, nur wenig Zeit, denn ich hatte vor kurzem erfahren, dass auch ich nicht mehr lang leben werde. Doch nun gab es einen Grund so lang aus zu halten. Ich durfte jetzt nicht aufgeben. Mein Baby brauchte mich. Und es braucht dich, liebste Liz. Ich habe von deinem Verlust gelesen und war sehr bestürzt. Ich wollte für dich da sein. Leider war es mir nicht möglich. Ich hoffe, du kannst mir verzeihen und ich hoffe – auch wenn wir uns lange nicht mehr gesehen haben – dass du mir meine Wunsch erfüllen kannst. Ich hoffe so sehr, dass du meiner Bitte folgst. Bitte kümmere dich um mein Baby und liebe es, wie ich es liebe und immer lieben werde! Ich bitte dich vom ganzen Herzen. Pass auf meinen Schatz auf. Liebe ihn. Gib ihn eine liebevolles Zuhause. Zeige ihm die Welt. Und sag ihm, dass seine Eltern ihn immer lieben werden. Ich bitte dich. In Liebe deine Freundin Rouge Stumm ließ Liz den Brief sinken und seufzte wieder einmal. Ihre Gedanke kreisten um Vergangenes. Im Erinnerungen. Gute so wie nicht so gute. Das sanfte Lachen ihrer Freundin hatte sie im Ohr und auch das breite Grinsen ihres Verehrers vor den Augen. Die Braunhaarige konnte diese Bitte nicht abschlagen. So konnte es einfach nicht. Nicht wegen Rouges Worte. Nein, wegen den kleinen Ace nicht. Er war viel zu jung und hatte schon so viel Ablehnung erlebt. Keiner hatte so etwas verdient. Er hatte es einfach nicht verdient. Nicht dieser kleine unschuldige und tief trauriger Junge. Das Misstrauen und die Ablehnung war nur ein Schutzmechanismus, dass er sich zu gelegt hatte. Liz stützte das Kinn auf ihre linke Hand und blickte aus dem Fenster. Es war Nacht. Nur die Sterne funkelten am Himmel. In der Küche war nur das Herdlicht an, um die Dunkelheit aus zu sperren. Ihre Augen verloren sich in dem Anblick. Mit einem hatte Rouge Recht. Liz war verwundert. Verwundert über Rouges Entscheidung. ~~ [ • ] ~~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)