Ein Blick in die Zukunft von Kazu27 ================================================================================ Kapitel 9: Gedankliche Übertragung ---------------------------------- Schweigend saßen wir am Feuer und aßen gemeinsam unseren Fisch. „Da du jetzt bei mir leben wirst, möchte ich dich gern etwas besser kennen lernen“, sprach Nataku es vorsichtig an. Ich nickte, denn es war verständlich, schließlich bin auch ich für ihn eine Fremde. „Du erwähntest, dass du eine Wiedergeburt einer Miko seiest. Erzähl mir davon.“, sprach er. „Ich bin die Reinkarnation einer Miko namens Kikyou“, erzählte ich kurz und knapp. „Erzähl mir von ihr“, bat er mich und ich seufzte, denn ich sprach nicht gern über sie. „Sie war eine mächtige Priesterin und beschützte mit ihren spirituellen Kräften das Shikon no Tama. Den Umgang mit Pfeil und Bogen meisterte sie perfekt. Ich kann ihr nicht das Wasser reichen. Sie war in der Lage mit ihren Pfeilen Bannkreise zu Durchbrechen und Dämonen zu bannen.“, erzählte ich und schmiss die Greten ins Feuer. „Ich denke nicht, dass du ihr nicht das Wasser reichen kannst, denn das was ich heute gesehen habe, war überwältigend. Du hast potenzial, du musst nur an dich glauben.“, sprach er zuversichtlich. Gedankenverloren blickte ich ins Feuer, als plötzlich seine Hand in mein Sichtfeld trat. Ich sah zu ihm auf und blickte in seine sanften Augen. „Lass uns spazieren gehen“, schlug er vor. Ich nahm seine ausgestreckte Hand und vorsichtig zog er mich auf die Beine. Wir gingen Richtung Wasser und ich ging so dicht ran, dass die Wellen meine Füße umspülten. Gedanklich fing ich einfach an zu erzählen. „Du kannst auch mit Pfeil und Bogen umgehen Kagome. Orientier dich nicht an Kikyo.“, sprach er. „Ja schon…aber ich bin nicht gut darin. Ich müsste mehr trainieren. Was ich von Kikyou vererbt bekommen habe, sind ihre magischen Kräfte. Ich kann das Miasma reinigen, magische Pfeile schießen, das Shikon no Tama aufspüren und ich habe eine übernatürliche Sehkraft. Ich kann Dinge sehen, die für andere blind sind.“, zählte ich auf. „Das ist doch aller Hand“, sagte er anerkennend. Wir gingen weiter am Strand entlang. Ich genoss die Meeresspülung um meine Füße herum und der Wind wehte mir durch das Haar. „Glaube an deine Kraft Kagome und beim Training kann ich dir gern behilflich sein.“, sagte Nataku hilfsbereit. Ich nickte daraufhin, unfähig etwas dazu zu sagen. „Du sagtest Shikon no Tama. Ich habe einiges darüber gehört, jetzt aber verschwunden sei.“ „Ja da hast du richtig gehört. Es ist verschwunden und keiner weis wohin. Nicht einmal ich. Ich kann es auch nicht spüren. Ist auch besser so, es hat nur Ärger gebracht.“, sagte ich nachdenklich. Wir gingen still nebeneinander her und lauschten dem Wellengang. „Nach deiner Kleidung zu Urteilen die du an hattest, als ich dich fand, kommst du nicht von hier.“ „Das ist richtig“, sagte ich schnell. „Woher kommst du Kagome?“, fragte er. „Diese Frage möchte ich dir noch nicht beantworten, es ist zu schwierig.“, sagte ich etwas bedrückt. „Oh, ich wollte dich nicht traurig machen. Das tut mir leid.“, sagte er entschuldigend. „Darf ich dich was fragen?“, fragte ich vorsichtig. „Ja sicher“, sagte er ohne zu zögern. „Wer bist du? Ich meine…du kommst auch nicht aus dieser Zeit.“, sagte ich. Nataku seufzte schwer, erzählte es trotzdem. „Doch ich komme aus dieser Zeit. Die Familie die mich aufgenommen hatte, erzählte mir dass sie mich auf dem Feld gefunden hatte. Ich war ganz allein. Jemand hatte mich ausgesetzt. Sie nahmen mich auf, weil ihre Ehe kinderlos blieb. Als ich etwas älter wurde, merkten sie, dass ich anders war, als die anderen Kinder. Das störte sie aber nicht, denn sie selbst waren auch anders. Sie merkten, dass ich magische Kräfte und Zauberkräfte besaß. Sie förderten dies und übten mit mir täglich. Sie zeigten mir wie ich meine Kräfte einsetzte und wie ich sie zu kontrollieren hatte. Und ich lernte, dass ich nicht der einzige war mit besonderen Fähigkeiten. Sie gingen oft mit mir ins Dorf runter und ich konnte mit anderen Hanyou-Kindern spielen.“ sagte er abschließend. „Hast du dich selbst gefragt, wer deine leibliche Mutter ist?“, fragte ich vorsichtig. „Manchmal schon. Aber da ich noch ganz klein war, erinnere ich mich nicht an meine Mutter. Meine Mutter ist die Frau, die mich im Feld fand und aufzog. Und das Dorf hatte mich akzeptiert wie ich war und da fühlte ich mich sicher und geborgen. Die Familie die mich aufgenommen hatte, hatte in dem Haus gewohnt. Nun sind sie leider verstorben und ich habe das Haus übernommen.“, sagte er schließlich. Wir gingen weiter und ich merkte, dass es langsam dämmerte. In der Ferne sah ich Lichter brennen. Daraufhin blieb ich stehen. „Was ist Kagome?“, wollte er wissen und blieb auch stehen. Ich zeigte auf die Lichter. Er sah meinem Finger nach und sah was ich meinte. „Ach das. Das ist das Dorf. Ich nenne es Hanyou-Dorf, weil dort Menschen, Dämonen und natürlich auch Hanyous leben.“, erklärte er. „Wir werden morgen in das Dorf gehen und dir Kleidung besorgen. Vielleicht finden wir noch was Nützliches für dich.“, sagte er. Er legte seinen Arm um meine Schulter, drehte mich sanft zurück und nahm ihn wieder runter. „Ich sehe dir an, das du müde bist Kagome. Lass uns langsam nach Hause gehen.“, sagte er. Das klang gut, denn ich war wirklich müde geworden. „Aber bevor wir morgen in das Dorf gehen, zeige ich dir noch das Haus, denn du kennst ja nur den Wohnbereich.“, sagte er lächelnd. Ich nickte ihm zu. Wir gingen langsam zurück und wir waren weiter gelaufen als ich dachte. Durch die Gespräche habe ich die leichten Schmerzen im rechten Bein nicht bemerkt. Ich humpelte merklich schlimmer. Nataku bemerkte dies und hockte sich plötzlich vor mich und bot mir seinen Rücken an. Ich nahm das Angebot dankend an und setzte mich vorsichtig drauf. „Das war zu viel für dich heute Kagome, ruh dich aus.“, sagte er ruhig. „Es geht schon. Danke Nataku.“. Bis zu Hause war es still gewesen. Ich hörte nur das Meer rauschen und das beruhigte mich. Friedlich schlief ich an seinem warmen Rücken ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)