Ein Blick in die Zukunft von Kazu27 ================================================================================ Kapitel 7: Ein neues zu Hause ----------------------------- Schweiß gebadet schreckte ich aus meinem Alptraum hoch. Nach Luft schnappend ließ ich die schrecklichen Bilder, vom Tod meiner Familie, Revue passieren und griff an meine Stirn. Mein Herz schlug mir bis zum Hals, als hätte ich einen Marathon hinter mir. Erst jetzt realisierte ich, dass der Morgen graute und die Natur langsam erwachte. Langsam beruhigte ich mich und sah, dass ich allein war. Vorsichtig richtete ich mich auf und rutschte zur Papiertür. Ich schob sie auf und der schöne, gepflegte Garten kam zum Vorschein. Ich setzte mich auf die Veranda, lehnte mich mit der Schulter an den Balken und ließ die Beine von der Veranda baumeln. Der Anblick des Gartens war einfach herrlich, er beruhigte mich sofort und lies mein Alptraum vergessen. Eine sanfte Priese wehte mir ins Gesicht, kühlte dies sogleich ab, schloss genießerisch meine Augen und empfange diese friedliche Stille. Ein leises Klopfen ertönte und eine sanfte Männerstimme erklang hinter der Tür. „Kagome?“, fragte der Hausherr und erinnerte sich, dass ich ihm nicht antworten konnte. „Ich komm jetzt rein Kagome“, informierte er mich und schob die Schiebetür beiseite. Durch seine tapsenden Schritte, erkannte ich, dass er sich näherte und sich neben mich setzte. „Guten Morgen Kagome, geht es dir gut?“, fragte er strahlend und ich nickte. „Ich habe Frühstück für dich gemacht. Was du jetzt brauchst ist eine Energie spendende Ernährung und vor allem braucht dein Kind diese Kraft.“, sprach er und präsentierte das Frühstück. Mit großer Bewunderung betrachtete ich das Frühstück und war sichtlich beeindruckt. Er bemerkte meinen Blick und schmunzelte leicht. Nataku reichte mir eine Schüssel Reis, ein kleines Brett mit gegrillten Fisch und Rührei. Dazu stellte er eine große Schale geschnittenes Obst in die Mitte für uns beiden. Es roch köstlich und mein Magen fing gleich laut an zu knurren. Ich wurde rot und schaute verlegen zur Seite. Ich sah auf meine Reisschüssel und begann langsam zu essen. Auch der Fisch schmeckte einfach vorzüglich. „Schmeckt es dir Kagome?“, fragte er neugierig, woraufhin ich nickte und weiter aß. „Das freut mich“, sagte Nataku erleichtert und begann frühstücken. Ohne große Worte, aßen wir unser Frühstück auf. Leise stahl sich eine Träne aus meinem Auge und tropfte auf meine Hand. Für einen kleinen Moment machte mich dieses zusammensitzen glücklich. Denn ich weis, dass ich nie wieder mit meiner Familie so sitzen werde. Die Anwesenheit von Nataku machte mich glücklich. Aber was passiert, wenn meine Wunden verheilt sind. Was dann? Wo soll ich hin? Ich wischte mir schnell meine Tränen weg, bevor es Aufsehen erregte. „Weist du wohin du dann gehen wirst, wenn du wieder genesen bist?“, fragte er nach und ich schüttelte bedrückt meinen Kopf. „Hast du ein zu Hause?“, fragte er vorsichtig. Auch diese Frage verneinte ich. „Ich lebe hier alleine und eigentlich ist das Haus viel zu groß für mich. Es besitzt ein Wohn-, Ess-, Empfangs- und Vorzimmer, Küche, Bad, Veranda, Eingang, Mädchenzimmer und einen großen Garten wie du schon bemerkt hast. An dem Haus ist noch ein Nebengebäude, was reichlich mit Gästezimmern bestückt ist. Du befindest dich im Wohnzimmer und ich hatte die Nacht im Esszimmer verbracht, damit ich schneller bei dir sein kann. Sonst wohne ich im Nebengebäude.“, beschrieb er das Haus. „Was ich dir damit sagen möchte ist, du kannst gerne hier wohnen Kagome, ich habe genug Platz“, bot er mir an. Ein wild Fremder Mann, namens Nataku, bietet mir gerade an hier bei ihm zu wohnen. Ist das der Ort den ich gesucht hatte? „Möchtest du hier wohnen?“, fragte er sanft nach und sah mich an. Ich nickte und wischte mir die Tränen vor Erleichterung weg. „Willkommen in deinem neuen zu Hause Kagome“, hieß er freundlich willkommen. Nachdem wir unser gemeinsames Frühstück beendet hatten, schaute Nataku nach meinen Wunden. Zuerst begutachtete er mein Bein. „Das sieht gut aus. Noch eine frische Kräuterbehandlung und die Wunde kann an der Luft heilen.“, sagte er zufrieden. „Ich gehe schnell neue Kräuter und Verbände holen. Bin gleich wieder da.“, sprach er, nahm das schmutzige Geschirr vom Frühstück mit und verschwand. Kurze Zeit später kam er mit frischen Kräutern, sauberen Verbänden und warmen Wasser wieder zurück. Er setzte sich neben mich und begann die Kräuter wieder in den Mörser zu zerdrücken. Ich beobachtete ihn in seinem Tun und stellte fest, dass es andere Kräuter verwendete, als am Vortag. „Das ist Ginseng. Das fördert die Wundheilung und beschleunigt die Regenerationsfähigkeit des Gewebes. Ich schätze in 2-3 Tagen bist du wieder gesund.“, erklärte er. Er stieg von der Veranda herunter, kniete sich vor mich, wusch die alten Kräuter mit warmem Wasser ab und versorgte somit mein Bein. Kleine Kamilleblüten schwammen im Wasser und ich schmunzelte leicht. „Ich habe Kamille in das warme Wasser getan. Das trägt auch zur Wundheilung bei und reinigt auch gleich die Wunde.“, erklärte er, aber dies wusste ich schon. Die frischen Kräuter drückte er sanft in die Wunde und verband das Bein neu. Er setzte sich zu mir, reichte mir ein großes weißes Tuch und wendete dabei sein Gesicht von mir ab. „Das dient dazu deine Blöße zu bedecken“, erklärte er mit rotem Gesicht. Ich nahm das große weiße Tuch entgegen, öffnete mein Gewand und löste vorne an meiner Brust den Verband. Nataku trat hinter mich und nahm mir den Anfang des Verbandes ab, den ich ihm reichte. Vorsichtige wickelte er meinen Oberkörper frei. Ich bedeckte meinen Oberkörper, Nataku begutachtete meine Wunden auf dem Rücken und an der linken Seite. „Sie verheilen gut, aber die brauchen noch ein Stück zur Heilung.“, sagte er. Er nahm die Schale mit warmem Kamillenwasser und wusch mir die Wunden sauber. Dies tat nicht mehr so weh wie am Vortag. Danach drückte er die neuen Kräuter sanft in die Wunden, dabei zuckte ich leicht zusammen. „Das tut mir leid. Könnte vielleicht etwas brennen, aber nur kurz.“, sagte er entschuldigend. Nachdem der zerdrückte Ginseng aufgetragen war, verband Nataku mir meinen Oberkörper erneut. Als er mit der Behandlung fertig war, setzte er sich neben mich. „Deine Sachen habe ich in eins der Zimmer im Nebengebäude gestellt. Ich kann sie dir holen, damit du schauen kannst, ob sie vollständig sind, denn sie lagen durchwühlt in einer Höhle.“, sagte er. Schockiert blickte ich ihn an und nickte schnell mit dem Kopf. Mit einem leichten Nicken verschwand er aus dem Raum, um anschließend mit meinem Hab und Gut zurück zu kehren. Sogleich schüttelte ich den Rucksack aus und der gesamte Inhalt lag vertsreut auf der Veranda. Ich suchte in dem ganzen durcheinander das Familienbild, aber ich fand es nicht. Ich wühlte heftiger und einiges fiel von der Veranda runter. Plötzlich hielt Nataku meine Hände fest und ich hielt in meiner Bewegung inne. „Ich weis was du suchst“, erwähnte er sanft und ich blickte hoffnungsvoll in seine goldbraunen Augen. Er ging von der Veranda runter, nahm mich auf seine Arme und lief in Richtung Garten. Er lief zu den Kirschbäumen und weiter hinein. In mitten der vielen Kischbäume sah ich einen kleinen Schrein. Er setzte mich vor dem Schreinhäuschen ab, öffnete die kleine Tür und da sah ich es. Räucherstäbchen lagen in der vorgesehenen Schale und qualmten leicht vor sich hin und in der Mitte stand mein Familienfoto. „Ich hatte es bei den ganzen Sachen, die verstreut auf den Boden lagen, gefunden. Da es leicht an den Rändern versengt ist, schlussfolgere ich daraus das deine Familie bei einem Feuer ums Leben kam.“, sprach er es aus und sah mich direkt an. Mit Tränen in den Augen nickte ich und konnte es immer noch nicht fassen, dass meine Familie hier einen kleinen Gedenkort hatte. Jetzt kann ich sie jeden Tag besuchen und für sie beten. Er legte eine Hand auf meine bebende Schulter und sprach mir beruhigende Worte zu. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen, weinte still und leise vor mich hin. In so kurzer Zeit schätzte ich diese Gestik. Er war für mich fremd, wollte mir nicht zu nahe treten, gab mir somit meinen Raum. Aber mit dieser Gestik signalisierte er mir, dass er da war und ich nicht allein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)