Amnesia von dani (Wenn die Erinnerung streikt) ================================================================================ Kapitel 16: Kapitel 16 ---------------------- ~Uruha POV~ Ich fläzte mich auf einem Sessel und wartete schon seit geschlagenen 55 Minuten darauf, dass Aoi endlich wieder aus diesem verdammten Untersuchungszimmer kam. Natürlich hatte ich nicht mit hinein dürfen und im Grunde genommen war Aoi auch alt genug, dass er das alleine schaffte. Dennoch nervte es mich nur diese dämliche, grüne Tür anzustarren, die sich gegenüber von meinem Sitzplatz befand. Aoi hatte heute Nachmittag das letzte Mal eine Therapiestunde gehabt. In der letzten Woche hatte er es geschafft die Krücken komplett weg zu lassen. Zwar musste er sich zwischendurch hinsetzen und verschnaufen, aber er konnte schon längere Strecken ohne die Dinger zurücklegen. Die Ärzte waren sich einig, dass er den Rest auch hinbekam ohne alle zwei Tage ins Krankenhaus zu kommen und die Rehaübungen zu machen. Er war sowieso dickköpfig genug, um sich in den Kopf zu setzen gleich nächsten Montag einen Marathon zu laufen. Das einzige Problem waren die Kopfschmerzen, die ihn hin und wieder quälten – zum Beispiel wenn er sich zu lange auf etwas konzentrierte. Zuerst hatte ich geglaubt er wäre klug genug damit aufzuhören, sobald sie begannen. Als er sich jedoch zwei Mal erbrach, weil er eben nicht aufgehört hatte, empfand ich es als meine Pflicht auch hier auf ihn Acht zu geben und mittlerweile war ich gut darin zu erkennen, wann sie wieder begannen. Aoi konnte dann so viel motzen, wie er wollte, doch ich sorgte dann immer dafür, dass er Ruhe bekam. Nach der Therapiesitzung wurde er abgeholt und musste noch eine Reihe von Untersuchungen über sich ergehen lassen. Eigentlich war ich froh, dass ihn die Ärzte so gründlich durchcheckten, aber davon hatte ich ja nichts gewusst und saß nun hier, wie auf dem Präsentierteller und starrte die Tür nieder. Mein Blick ging wieder zur Uhr und ich fluchte leise. Wir hätten eigentlich seid genau 8 Minuten und 34 Sekunden ein Meeting mit den Managern. Ich hatte natürlich schon angerufen und uns entschuldigt. Aber je länger die Untersuchungen dauerten, desto genervter würden die Manager dann sein, wenn wir ankamen. Es war Zeit zu klären, wie das nun alles weitergehen sollte. Zwar war das Album fertig, doch nun würden die ganzen Promotion-Interviews kommen. Außerdem würde man eine Pressemitteilung machen müssen, dass Aoi wieder auf den Beinen war. Die Fans mussten Bescheid wissen, bevor die Presse drauf kam und es hieß, wir würden unsere Fans belügen und hintergehen. Des Weiteren mussten wir vermutlich auch ein paar der Songs in Liveshows performen. Das Problem dabei war nur, dass unser Rhythmusgitarrist im Moment nicht einmal wusste, wie man einen Akkord spielte. So würde er keinen gesamten Song durchstehen. Außerdem wäre das Herumgehampel auf der Bühne zu viel für ihn, auch wenn er das nicht gerne hörte. Verdammt so viele Entscheidungen, kaum Zeit und … ich saß hier in diesem blöden Krankenhaus fest. Obwohl ich sonst nicht wirklich ein Fan von den Sitzungen war, die unsere Manager abhielten, war es doch so, dass ich dieses Mal gerne dabei wäre. Ich wollte in diesem Punkt sehr wohl mitsprechen und Aoi vor unüberlegten Aktionen schützen. Er selbst wusste nicht, was da auf ihn zukam. Er würde helfen wollen, sah es als seine Verpflichtung zu helfen. Daher war er auch sehr anfällig dafür, dass ihn jemand manipulierte. Und ich würde keine Entscheidungen annehmen, die hinter unserem Rücken getroffen wurden – zum Wohle der Band. Wenigstens konnte ich mich auf die anderen verlassen. Sie würden auch nicht überall mitspielen. „In diesem Falle, wünsche ich Ihnen alles Gute!“ Ich sah auf und erhob mich, als ich erkannte, dass Aoi und der Arzt den Untersuchungsraum verließen. Aoi verbeugte sich kurz vor ihm und wartete dann auf mich. „Es ist alles in Ordnung. Ich muss nur meine Übungen machen“, sagte er dann, ohne, dass ich nachfragen musste. „Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat. Ich wusste nicht, dass das heute auch auf dem Programm stand.“ Ich schluckte meinen Ärger darüber hinunter, immerhin konnte er ja wirklich nichts dafür und hielt ihm die Tür auf. „Kein Problem. Aber wir müssen uns ein bisschen beeilen um zum Meeting zu kommen.“ Wir kamen auch nur 35 Minuten zu spät. Mann die Kerle zogen vielleicht eine Fresse. Gott das nervte mich! Wir entschuldigten uns noch einmal höflich und setzten uns dann an den runden Konferenztisch. Ruki reichte uns zwei Becher mit dampfendem Kaffee hinüber und unser Manager erklärte uns, was wir bisher verpasst hatten – nun das war nicht sonderlich viel gewesen. Aoi musterte die Männer (Sotooka-san und Morishita-san) interessiert. Ich hatte ihm im Auto einen kurzen Überblick über die Teilnehmer des Meetings gegeben, sodass er nicht ganz unvorbereitet an der Besprechung teilnehmen musste. Sotooka-san, ein kleinerer, rundlicherer Mann mit Halbglatze war zuständig für die ganzen Marketingmaßnahmen der PS Company. Morishita-san, war sein genaues Gegenteil. Er war etwas größer als ich, hatte volle schwarze Haare und sah aus, als würde er sich jeden Tag die Zunge auf einem Rad rausstrampeln – sportlich auf jeden Fall. Sein Tätigkeitsbereich … nun ja … alles? Er hatte überall seine Augen und Ohren und gab Anweisungen. „Nun also … lassen Sie uns zurück zum Gespräch kommen!“, meldete sich Morishita-san zu Wort und spielte mit dem Clips des Kullis herum, den er in der Hand hielt. „Wir sind froh, dass das Album endlich aufgenommen ist. Danke für Ihren Einsatz Takashima-san“, lobte er mich, was ich lächelnd annahm. Jeder hier wusste, dass ich dafür kein Lob erwartet hatte. Es war mein Job, die Band war mein Leben und Aoi hätte nicht gewollt, dass die Fans weiterhin warten mussten. Daher war es für mich kein Thema gewesen, die ganzen Parts einzuspielen. Immerhin hatten wir ja Noten und Tabs dazu. Kai schob uns einen Zettel hinüber, auf dem die Punkte der Tagesordnung notiert waren. Ich sah kurz darüber und schob ihn weiter zu Aoi. Schmunzelnd beobachtete ich ihn, als er damit begann die Punkte sorgfältig zu lesen. So hatten wir uns am Anfang alle verhalten. Doch je länger wir diesen Job machten, desto gleichgültiger wurde es uns, was auf diesen Zetteln stand. „Nun müssen wir uns überlegen, wie wir Werbung für das Album machen sollten.“ Reita rutschte mit einem Mal weiter vor und legte seine Unterarme auf den Tisch. „So wie sonst auch. Soweit ich weiß, laufen seit Monaten kurze Clips zum Album im Fernsehen und auf Werbetafeln hab ich auch schon Anzeigen gesehen.“ Unser Manager nickte. „Ja aber das ist etwas zu wenig. Normalerweise haben wir bisher immer ein Fotoshooting dazu gehabt und Liveinterviews bei diversen Shows und im Radio.“ „Und wo ist das Problem?“, fragte Reita dann. „Das können wir doch auch machen! Es waren nicht immer alle Bandmitglieder dabei. Dann gehen wir eben immer zu zweit oder zu dritt. Fürs Erste ist es kein Problem, wenn wir Aois Auftritte mit übernehmen!“ Sotooka-san schüttelte den Kopf und schob sich die Brille, deren Gläser so dick waren, dass seine Augen riesig erschienen, nach oben. „Eben schon!“ Sofort lagen alle Blicke auf ihm. „Wir müssen zuerst eine Pressekonferenz abhalten in der wir zu Shiroyama-sans Gesundheitszustand Stellung nehmen. Am besten wäre es sogar, wenn er selbst daran teilnehmen würde. Wir müssen Ihre Fans darüber informieren, dass wieder alles in Ordnung ist, sonst heißt es noch, wir hätten die Fans belogen und hintergangen.“ Sehr schlechte Publicity, wenn man das so sagen konnte. Das würde uns ein paar Probleme einbringen. In diesem Fall hatte er Recht. Kai schüttelte den Kopf. „Das ist es nicht! Und wenn man von uns verlangt live zu spielen, haben wir ein Problem!“, sagte er dann. Immerhin gab es keine Gründe warum eine Band Lives absagte, wenn doch alles in Ordnung war. „Das wissen wir“, mischte Morishita-san sich wieder ein. „Was glaubt ihr? Wird das Album ein Erfolg, wenn sie wissen, dass Shiroyama-san daran nicht beteiligt war?“ Aoi sah betreten auf die Tischplatte vor sich. Ruki schnalzte leise mit der Zunge. „Kai ich bin auch dafür. Fürs Erste muss man keine Anfragen für Liveauftritte annehmen. Und schlimmstenfalls müssen wir eben Playback spielen!“ Mir klappte der Unterkiefer herunter. Dass ausgerechnet Ruki sowas sagte! Ich hatte damit gerechnet, dass vor allem er ein Problem damit haben würde. Auch Kai und Reita starrten ihn überrascht an. „Und wie geht es dann weiter?“, fragte Reita, ohne auf die vorherigen Punkte einzugehen. Er wollte zuerst abklären, wie sie sich das vorgestellt hatten. „Zuerst werden wir die Pressekonferenz bezüglich Aois Gesundheitszustand geben. Anschließend gibt es auch Auftritte in Liveshows. Keine Angst ihr müsst dabei nicht spielen, sondern nur das Album vorstellen“, erklärte unser Manager. „Auch hier sollte es kein Problem sein, wenn Aoi mitkommt. Einfach nur um die Präsenz wieder zu steigern.“ Er sah unseren Rhythmusgitarristen an und wartete, bis dieser nickte. „Das wäre für mich in Ordnung“, sagte er dann. Es gefiel ihm nicht, dass er der Grund war, weshalb wir hier zusammensaßen. Darum würde er vermutlich auch überall zustimmen, egal was sie ihm vorschlugen. Zeit mich einzuschalten. „Eine Sache dazu. Wir werden Rücksicht auf seinen Zustand nehmen. Wenn es ihm nicht gut geht, wird er nicht auf die Bühne gehen. Dann müssen eben Interviews teilweise ohne ihn gemacht werden.“ Aoi sah mich entrüstet an. Doch ich schüttelte den Kopf. „Nein Yuu, wir werden darüber nicht diskutieren. Wenn du schon nicht auf deine Gesundheit aufpasst, dann werde ich das für dich übernehmen.“ Die anderen warfen sich kurz fragende Blicke zu, doch sie waren klug genug, die Klappen zu halten. Aoi holte Luft um wohl etwas zu erwidern, doch anscheinend war er wirklich sprachlos. Bevor es aber zu einem Streit ausartete, räusperte sich unser Manager und nickte. „Das wäre auf jeden Fall so gelaufen“, sagte er dann. Reita zupfte an einer Haarsträhne herum und trank einen Schluck von seinem schwarzen Kaffee. „Ok also Pressekonferenz und Interviews zum Album. Sonst noch was?“ Sotooka-san nickte vage. „Wir haben uns überlegt noch ein Fotoshooting anzusetzen. Das kommt aber ganz auf Shiroyama-san an. Wie gesagt …“ Er drehte sich zu Aoi und musterte ihn. Sein Blick gefiel mir nicht. Dass die beiden so was wie eine private Fehde hatten, wusste jeder hier im Raum. Aoi konnte sich daran nicht mehr erinnern. Sotooka-san jedoch schon. „… wir wollen Sie nicht überfordern. Wenn es Ihnen nicht gut geht, dann müssen Sie uns das mitteilen!“, sagte er dann. „Daher wird das Fotoshooting auch erst anlaufen, wenn wir sicher sind, dass Sie den Stress auch vertragen. Vielleicht mag es sich im Moment einfach anhören, das ist es aber weiß Gott nicht. Fragen Sie Ihre Kollegen. Sie können Ihnen wohl am besten sagen, wie anstrengend ein Fotoshooting und auch Interviews sein können. Sie spielen auf der Bühne eine Rolle. In der wirklichen Welt sind Sie Shiroyama-san. Aber auf der Bühne und auf Interviews sind Sie Aoi. Das ist ein Unterschied. Daher bitte ich Sie sich doch etwas zurückzunehmen und sich nicht auszupowern. Wir können es uns leisten das Ganze langsam anzugehen. Aber nicht, dass Sie noch ein Mal im Krankenhaus landen. In diesem Punkt hat Ihr Freund recht“, sagte er dann ernst. Aoi wurde leicht rot, als Sotooka-san mich so einfach als seinen Freund betitelte. Jeder hier wusste, wie das genau gemeint war. Und auch Aoi nahm es richtig auf. Aoi sah zwischen uns hin und her. Vermutlich dachte er gerade an eine Verschwörung. Doch schließlich nickte er leicht. „Einverstanden“, sagte er dann nur und lehnte sich im Stuhl zurück. Gut, damit war ich zufrieden. „Wann soll es los gehen?“, fragte ich. Unser Manager trank einen Schluck von seinem bereits kalten Kaffee und stellte die Tasse dann wieder ab. „Wir hatten gehofft, dass ihr bereits in 3 Wochen loslegen könnt. Wenn das aber zu früh ist, dann können wir das auch weiter nach hinten verschieben.“ Ruki sah ihn an. „Du meinst die Pressekonferenz sollte in 3 Wochen stattfinden oder?“ Unser Manager nickte sofort. „Klar. Die Interviews müssen wir noch festlegen. Aber das wird eine Hektik werden, wenn die Pressekonferenz gelaufen ist. Die Sender werden sich um euch reißen – vor allem, weil die ein Interview von Aoi bekommen wollen. Aber wir werden die Termine so legen, dass es in dieser Hinsicht keine Probleme geben sollte. Ihr habt genug Zeit um euch auf die Interviews vorzubereiten und wir werden euch keine Termine einplanen, die zu hektisch sind. Wie Sotooka-san bereits gesagt hat: Es ist in Ordnung alles etwas weitläufiger zu planen, aber nicht, dass Aoi wieder im Krankenhaus landet, weil wir ihn überfordert haben.“ Soweit so gut. Solange sie es wirklich langsam angingen, konnte ich eh nichts dagegen sagen. Drei Wochen würden reichen, damit er wirklich an einer Pressekonferenz teilnehmen konnte, falls es nicht ging, musste sie eben kurzfristig abgesagt werden. „Wir bleiben dabei, dass Aoi wirklich ganz fit ist?“, fragte Kai dann nach. Sotooka-san nickte vage. „Wir haben lange darüber diskutiert, wie das weitergehen sollte…“ „…und sind zu dem Schluss gekommen, dass wir uns vermutlich einen größeren Schaden zufügen, wenn wir die Wahrheit ausplaudern“, beendete Morishita-san den Satz. „Wenn wir jetzt sagen, dass Shiroyama-san sein Gedächtnis verloren hat, zieht das einen ganzen Rattenschwanz an Problemen mit sich. Erstens würde das sehr wohl bedeuten, dass das Album nicht mit ihm aufgenommen wurde. An sich ist es nicht so problematisch zu sagen, dass Sie, Takashima-san, die ganzen Parts eingespielt haben. Es ist sicher unproblematischer, als wenn man einen Externen dazugeholt hätte. Aber dennoch würde das Einbußen bei den Verkäufen zur Folge haben.“ Sotooka-san nickte leicht, während Aoi unruhig auf seinem Stuhl herumrutschte. Es war ihm sichtlich unangenehm der Grund für diese Probleme zu sein. Oder eher: Dass sein fehlendes Gedächtnis der Grund dafür war. „Dazu kommt, dass wir nicht wissen, wie lange der Gedächtnisverlust anhält. Shiroyama-san kann mit Sicherheit DVDs und Clips ansehen und sein Verhalten dem anpassen, das er auch sonst auf der Bühne hat. Daher sind Interviews kein Problem. Des Weiteren können alle anderen hier auch schwierige Fragen für ihn übernehmen. Ihr seid doch gut darin euch aus kniffligen Affären rauszuziehen. Es ist aber ein Problem, wenn er nicht weiß, wie man Gitarre spielt! Und wenn man es wirklich neu lernen muss, wird es mit Sicherheit Jahre dauern, bis er wieder so gut ist, wie er es einmal war.“ Er sah in die Runde und schob die Brille wieder hoch. „Nun ja, vielleicht nicht Jahre … immerhin konnten Sie es ja schon“, sagte er dann an Aoi gewandt. „Aber es wird doch länger dauern. Für diesen Fall werden wir einfach behaupten, dass wir auf das OK des Arztes warten, bis Aoi wieder auf die Bühne kann, weil er noch kein ganzes Konzert durchstehen wird. Aber kein Wort bezüglich des Gedächtnisverlusts oder dem anderen Problem. Sonst sieht es ziemlich schlecht aus!“ Jedem war klar, was er damit meinte: Keine Lives, keine Auftritte in Shows, keine Touren, keine Singles, keine … Band. Unser Manager fuhr sich durch die Haare und schenkte sich und Reita noch eine Tasse Kaffee nach. „Verstehen Sie uns nicht falsch. Wir wollen Ihnen ja nur helfen. Wenn die Ärzte sagen, dass Ihr Gedächtnis nächste Woche wieder zurückkommt, ist es kein Problem, Ihren Gesundheitszustand der Presse mitzuteilen. Da wir aber nicht sagen können, wie es Ihnen geht und vor allem, wann und ob Ihre Erinnerungen zurückkommen, nehmen wir uns mit der Wahrheit die Möglichkeit, Ihre Parts Playback einzuspielen oder die gesamte Band Playback spielen zu lassen“, sagte er dann zu Aoi. Sofort begannen alle durcheinander zu reden, bis Kai auf den Tisch schlug. „Schluss jetzt!“ Er presste die Finger aufeinander und schüttelte den Kopf. „Leute ich weiß, dass ihr nicht unbedingt scharf drauf seid alles auf Playback zu spielen. Aber wenn es nicht anders geht, müssen wir diese Möglichkeit in Betracht ziehen.“ Als wieder Proteste laut wurden meinte er dann. „Zum Wohle der Band!“ Und mit einem Schlag wurde es ruhig. Aoi biss sich auf die Unterlippe. „Darf ich … dazu etwas sagen?“, fragte er dann. „Es tut mir leid, dass es so gekommen ist. Wenn ich könnte, würde ich sofort wieder weitermachen, wo wir unterbrochen wurden. Ich will euch nicht behindern, kein Klotz am Bein sein…“ Kai unterbrach ihn. „Du wirst nicht aussteigen Aoi! Wir brauchen dich. Du gehörst zur Band!“ Ein leichtes Lächeln, legte sich auf die Lippen unseres Gitarristen. „Ich habe darüber schon mit Uruha gesprochen. Es ist zu früh um jetzt alles hinzuwerfen. Wenn meine Erinnerungen in zwei Wochen doch zurückkommen, dann wäre unser aller Traum zerstört, obwohl es nicht hätte passieren müssen. Außerdem bin ich egoistisch genug das Leben, das ich geführt habe weiterleben zu wollen. Ich möchte es kennen lernen.“ Er war unglaublich. Wir hatten stundenlang über dieses Thema diskutiert und im Allgemeinen waren wir beide auf die gleichen Lösungen gekommen. Egoismus konnte man es aber nicht nennen, wenn man sich selbst kennenlernen wollte. In den Gesichtern der anderen spiegelte sich grenzenlose Erleichterung. Sie waren froh, dass Aoi es nicht in Betracht zog zu gehen. „Ich werde versuchen diese Pressekonferenz durchzustehen. Und auch die anderen Interviews, wenn es geht. Außerdem werde ich mir Videos angucken um meine …“ Sein Blick ging zu Sotooka-san. „…Rolle zu spielen. Aber dabei werde ich eure Unterstützung brauchen“, sagte er dann, woraufhin alle nickten. „Die wirst du bekommen, Aoi. Wir halten doch immer zusammen“, erwiderte Kai dann grinsend. „Ja … wie Pech und Schwefel“, ließ sich Reita trocken vernehmen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)