Mein kleines Hündchen von NekoBastet (Als Junge geboren, zum Haustier erkoren...) ================================================================================ Kapitel 3: 3..2..1..Let´s fight now!! ------------------------------------- „Ich bringe dich um.“ Yuuki erschauderte. Wenn er den Zettel jetzt schnell schnappen und dem Lehrer zeigen würde, könnte er vielleicht nachweisen, dass das Großmaul neben ihm ihn provoziert hat und sich das Nachsitzen ersparen. Allerdings wollte Yuuki es lieber allein klären. So schrieb er als Antwort: „Nicht, wenn ich dich vorher umbringe.“ und einen zwinkernden Smiley dahinter. Er hörte noch, wie Akira-kun verächtlich schnaubte. Dann konzentrierte sich Yuuki wieder auf den Unterricht. Die Stunde Biologie war endlich vorbei. Adoka und Riku drehten sich noch einmal zu Yuuki um, aber er winkte unauffällig ab. Er wollte sie nicht in Schwierigkeiten bringen, falls dieser Verrückte neben ihm schon irgendeinen Plan hatte. Damit würde er schon gut selbst fertig werden, ohne andere zu gefährden. Nach seiner Geste ließ sich Adoka von Riku mitziehen und sehr bald hatten auch alle anderen Schüler den Raum verlassen. Nun waren nur noch Yuuki, der Lehrer und dieser widerliche Kerl neben Yuuki im Raum. „Ich hoffe, ich muss euch nicht sagen, dass das Nachsitzen nicht dafür gedacht ist, dass ihr euch gleich wieder an die Gurgel fallt.“, rief der Lehrer. So langsam vermutete Yuuki, dass das kein Rufen, sondern seine normale Stimme war. „Wehe, ihr verlasst den Raum, während ich weg bin. Ich komme gleich wieder und bis dahin habt ihr aufgeschrieben, was für Fehler ihr gemacht habt. Verstanden?“, dröhnte der Lehrer. Yuuki grummelte ein leises „Verstanden.“ heraus, während sein Nebenmann nur still nickte. „Ein einziges Problem und ihr bekommt eine Strafe.“, verwarnte der Lehrer die Streithähne, bevor er sie allein lies. Yuuki verschränke die Arme auf dem Tisch und bettete seinen Kopf darauf. Was sollte er jetzt schon aufschreiben? Er hatte schließlich nichts falsch gemacht! „Was hast du eigentlich für ein Problem mit mir? Ich kenne dich nicht mal.“, fragte Yuuki in ruhigem Ton. Wieder kam ein Schnauben. Dann allerdings antwortete der andere doch. „Deine Existenz kotzt mich einfach an, also sprich nicht nochmal mit mir.“ Yuuki legte seinen Kopf auf die Seite und sah Akira-kun an. „Für alles, was passiert ist, konnte ich doch gar nichts.“, rechtfertigte Yuuki sich. „Dass ich in dich rein gerannt bin, war ein Unfall und an dem Mist hier bist ja wohl wirklich du Schuld, Akira-kun.“ „Hn, du hast dir meinen Namen also gemerkt.“, stellte er fest. Der neue Junge schmunzelte bitter. „Dein Ruf eilt dir voraus. Woher kommt das?“ „Du fragst zu viel.“, erwiderte der bekannte Fiesling. „Überhaupt redest du zu viel, das stört.“ Yuuki verdrehte die Augen. „Immerhin kommt aus meinem Mund nicht nur Scheiße, wenn ich rede.“ Akira-kun biss verärgert die Zähne zusammen. „... im Gegensatz zu WEM?“, fragte er, glaubte allerdings die Antwort bereits zu kennen und lies als Zeichen seiner Wut seine Faust auf den Tisch knallen. „Du bist ja wirklich leicht auf 180 zu bringen. Aggressionsprobleme?“, provozierte Yuuki, sah es aber nicht für nötig an, seinen Kopf von seinen Armen zu heben. „Sei nicht so frech, Kleiner!“, mahnte Akira-kun und stierte Yuuki entschlossen an. „Ich bin nicht aggressiv!“ „Sagte er und schlug gleich nochmal mit der Faust auf den Tisch...“, stichelte Yuuki weiter. Er wunderte sich selbst über sein Verhalten. Woher kam dieser verfluchte Drang, diesen Kerl zu provozieren? Legte er es so sehr darauf an, direkt an seinem ersten Tag einen Eintrag in die Schulakte oder eine Strafarbeit zu bekommen? Nein... Yuuki spürte sehr wohl, warum er den Jungen vor ihm die ganze Zeit provozierte. Es machte ihm einfach Spaß. Er wollte ihn wütend machen, ihn dazu bringen, seine Beherrschung zu verlieren und wenn es soweit wäre, dann würde er sich lediglich verteidigen. Dann dürfte Yuuki ihn legitim zurückschlagen. Zumindest nahm er das soweit an. Dieser verdammte Typ stand für alles, was er die letzten Jahre durchmachen musste. Er sah ihn als wehrlos an, als schwach. Er nannte ihn ein Kleinkind und verletzte ihn. Solche Menschen durften sein Leben nicht noch einmal tyrannisieren, das hatte Yuuki sich geschworen. Ein erneuter Knall, diesmal aber näher vor Yuukis Armen, riss ihn aus den Gedanken und zauberte ihm ein selbstsicheres Grinsen ins Gesicht. „Siehst du? Du tust sogar, was ich sage. Fein auf den Tisch geschlagen. Braver Hund.“ Yuuki streckte gerade seine Hand aus, um die Faust seines Tischnachbarn zu tätscheln, als plötzlich nicht nur sein Kopf, seine Seite und seine Nase schmerzten, sondern besonders sein Handgelenk. „Rühr... mich... nicht an...“, warnte Akira-kun knurrend. Wie konnte dieser Kerl so stark und schnell sein? Er hatte Yuukis Hand innerhalb von einer Sekunde unter Kontrolle und in einem schmerzhaften Hebelgriff. Die Wucht des Griffes riss Yuuki vom Stuhl. Sehr bald lies der Ältere ihn allerdings wieder los. „Lass dir das eine Lehre sein.“ Leider musste Yuuki sich gestehen, dass er Akira-kun wahrscheinlich unterschätzt hatte, was allerdings auch logisch war, da Yuuki sich bisher nie im Bereich des Kampfsports betätigt oder Krafttraining gemacht hatte. Vielleicht würden ihm ein paar mehr Muskeln tatsächlich gut bekommen. Den Kopf schüttelnd stand Yuuki auf. Er wusste genau, dass Akira-kuns Blick ihm folgte. „Ich setze mich mal lieber weiter weg von dir. Du verstehst nicht nur keinen Spaß, du neigst auch noch zur Gewalt. Es ist armselig, wenn man sich von solch einfachen Worten so aus der Ruhe bringen lassen kann.“ Damit nahm Yuuki seine Schultasche und schritt zwischen den Tischen die Stufen des Hörsaals nach unten. Wie er es erhofft hatte, behielt er das letzte Wort, denn er hörte keinen weiteren Kommentar. Allerdings hatte sich der freche Neuling zu früh gefreut. Er schrie erschrocken auf, als er spürte, wie er plötzlich in den Schwitzkasten genommen wurde. Verzweifelt nach Luft ringend wand er sich unter dem festen Griff des Größeren und zerrte an dessen Arm. „Du...“, zischte Akira-kun mit hörbarer Genugtuung, diesen provokanten Jungen unter seiner Kontrolle zu wissen. „... wirst sterb-...“ Weiter kam er nicht, denn Yuuki rutschte von einer der Stufen ab, verlor das Gleichgewicht und fiel blindlings die Treppe hinunter. Soviel Gewicht hatte Akira-kun nicht erwartet und stürzte mit Yuuki gemeinsam die Stufen hinunter. Wenn er freie Bahn gehabt hätte, dann hätte er sich immerhin abrollen können, doch mit Yuuki direkt vor sich, konnte er nichts ausrichten. Der Kleinere kniff instinktiv die Augen zusammen und beide rollten beinahe schon aneinander klebend die Stufen hinunter. In diesem Moment fiel Yuuki kein passendes Schimpfwort ein, um den Reflex, sich beim Fallen an das Nächstbeste zu krallen, zu beschimpfen. Das Nächstbeste war in diesem Fall nämlich dummerweise sein zum Erzfeind erklärter Mitschüler Akira-kun. Dieser raffte die Situation deutlich schneller als Yuuki und stoppte das Weiterrollen, indem er sich, kurz bevor sie noch eine Stufe hinunter rollen konnten, mit einem Arm vom Absatz abstützte. Als sie angehalten hatten, drehte er seinen Kopf zu Yuuki, der unter ihm lag und sich immer noch an ihn klammerte und erschrak. Er war diesem kleineren, frechen Jungen so nah, dass er seinen schnellen Atmen auf seiner Haut spüren konnte. „Wir...“, brachte Yuuki hechelnd hervor. „Rollen nicht mehr, ja. Hechle nicht so.“, beendete Akira-kun ungeduldig den Satz. Yuuki machte seine Augen auf und schreckte wohl genauso zurück, wie sein neuer Feind, der in dieser Sekunde insgeheim hoffte, dass er eben nicht auch wie ein verschrecktes Reh geschaut hatte. So starrte Yuuki direkt in Akira-kuns Augen und der andere starrte zurück. Sie waren sich so nah, dass sich ihre Nasen an den Flügeln streiften. Beschämt zog Yuuki den Kopf zurück und sah zur Seite. „Ahm... Wenn du bitte.. Würdest du...“, stotterte er. Ihm war die Situation mehr als unangenehm. Akira-kun verstand sofort und machte hastig Anstalten, sich hinzustellen. Das tat er natürlich nicht, ohne währenddessen noch einen Kommentar abzugeben. „Das wäre nicht passiert, wenn du besser aufgepasst hättest.“, verurteilte er Yuuki. Der allerdings wusste sich zu verteidigen. „Du hast mich doch angefallen! Denkst auch nicht nach, bevor du handelst, oder?“ Akira starrte auf den sich aufrappelnden Jungen vor seinen Füßen. „Diskutiere hier nicht. Wir wissen beide, dass du mich nicht hättest provozieren sollen. Hier hat sich ausnahmslos jeder von mir fern zu halten.“, fauchte er. Gleichzeitig hatte Yuuki sich wieder hingestellt. Suchend sah er sich auf dem Boden um, denn ihm waren bei dem Sturz ein paar Sachen aus der Tasche gefallen. Just in dem Moment kam der Biologie-Lehrer zurück. „Und? Alles wieder friedlich?“, fragte er. Akira-kun hatte absolut keine Lust auf ein längeres Gespräch, also hob er einen von Yuukis Stiften auf und tippte dessen Besitzer an. Yuuki schreckte erst zusammen, weil er gerade selbst am Suchen war. Dann sah er den Stift und nahm ihn entgegen. „D- Danke...“, murmelte er und lugte vorsichtig zu Akira-kun hoch, um ihm in die Augen zu sehen, während er sich bedankte. Zu seiner Verwunderung blickte er in das lächelnde Gesicht des Größeren, der sich plötzlich für keine Freundlichkeit zu Schade zu sein schien. „Wirklich schade, dass wir uns vorhin so sehr missverstanden haben, nicht wahr? Du bist ja wirklich nett“, brachte er falsch grinsend hervor. Eben in diesem Moment wurde Yuuki so einiges klar. Punkt Nummer eins: Akira-kun war unberechenbar. Nummer zwei: Er konnte verdammt gut lügen. Punkt drei: Sein neuer Todfeind war ihm leider um einiges überlegen. Gerade, als Yuuki dachte, seine widerliche Kette an Feststellungen hätte geendet, mischte sich noch ganz leise Nummer vier in die Reihe: Wenn Akira-kun lächelte, sah er VERDAMMT gut aus. Und genau dieser letzte Punkt war es, der Yuuki eine Gänsehaut über den gesamten Körper jagte. Wie konnte er bloß denken, dass so ein aufgeblasener, ätzender, gewalttätiger Typ GUT aussehen sollte? Von einer Sekunde auf die andere war Yuuki aschfahl ihm Gesicht geworden. Das kam sicher nur davon, weil Adoka es vorhin nebenbei erwähnt hatte, redete er sich gut zu. Dann bemerkte er den auffordernden Blick des Größeren. Yuuki hatte plötzlich das Gefühl, dass er etwas auf die zwar falschen, aber netten Worte seines Gegenübers erwidern müsste. „J- Ja... Du bist auch echt... nett.“, stotterte er kleinlaut und traute sich beinahe nicht, Akira-kun in die Augen zu sehen. Offenbar hatte er allerdings das Richtige gesagt, denn dieser drehte seinen Kopf von ihm weg in Richtung des Lehrers. „Ich denke, wir hatten vorhin nur ein großes Missverständnis. Verzeihen sie die Unannehmlichkeiten, Sensei.“ Eine Verbeugung unterstrich die Glaubwürdigkeit der erlogenen Worte, doch auch Yuuki war es lieber, wenn der Streit als geringfügig abgestempelt werden würde, als wenn er sofort Probleme bekäme. Der Lehrer nickte. „Ihr scheint euch ja tatsächlich gut zu verstehen, also will ich mal von dem Aufsatz und dem restlichen Nachsitzen absehen.“, schallte es zu den frischen Feinden hinüber. Sie bedankten sich und Akira-kun half Yuuki dabei, dessen übrigen Sachen aufzusammeln. Wenn er diesen Welpen jetzt alleine lassen würde, wäre ihr Schauspiel womöglich aufgeflogen. Gemeinsam verließen sie schließlich den Saal und bogen um die nächsten Ecken ab. Yuuki sah sich mit einem mulmigen Gefühl um. Er wollte es nicht riskieren, mit seinem Mitschüler in einer dunklen, verlassenen Nische zu landen. Denn er war sich sicher, dass, wenn einer diese Nische nicht wieder lebend verlassen würde, sicher er es sein würde. Schließlich räusperte sich Yuuki. „Ehm... Ich glaube, ich muss noch woanders hin.“, gab er vor und drehte sich auf dem Absatz um. „Glaube ich nicht, du kennst dich nur nicht aus.“, kam es von Akira-kun. Yuuki hörte das bedrohliche Grinsen, das sein Feind auf den Lippen trug. Dann spürte er dessen Hand um seinen Oberarm. „Hier geht’s lang.“ Der Größere manövrierte Yuuki wenige Gänge weiter vom Saal weg. Dann blieben sie stehen. „Hier sind wir richtig.“, stellte er fest und sein Grinsen wurde noch breiter. Yuuki wollte gerade umkehren und gehen. Es wäre zu schön gewesen, wenn er noch wenigstens einen Schritt hätte machen können. Aber selbst der wurde ihm sofort verwehrt und bevor er sich versah, flog er keuchend gegen die nächste Wand. Panisch starrte er seinen Angreifer an, der ihn fest in seinem Griff hatte. Akira-kun unterbrach Yuukis Keuchen mit seinen zischenden Worten. „Ich sag dir mal was, Kleiner. Wenn du nicht alles Erdenkliche anstellst, um mich in Zukunft in Ruhe zu lassen, dann töte ich dich. Wirklich.“ Ein animalisches Knurren entrann Akira-kuns Kehle, wobei Yuuki sich fragte, wie sein Mörder-In-Spe solche Geräusche machen konnte. Womöglich hatte er kein anderes Ventil für seine Wut. Trotzdem... Dieser Typ tat so, als hätte Yuuki sonst etwas angestellt! Idiot. Dennoch hielt es der Schwächere für sinnvoll, nachzugeben. „Ist ja gut.“, brachte er krächzend hervor. „Ich habs verstanden.“ Mit seinem Bettelblick, den er eigentlich gehofft hatte, in die Verbannung geschickt zu haben, deutete er Akira-kun an, dass dieser ihn jetzt loslassen könne. Es funktionierte. Beinahe. Akira-kun ließ Yuuki tatsächlich los und drehte sich von ihm weg. Doch dann schien er es sich noch einmal anders überlegt zu haben, hechtete um sich und schlug dem Wehrlosen mit der Faust ins Gesicht. Yuuki sackte tonlos zusammen und schmeckte Blut. Wahrscheinlich war seine Lippe aufgeplatzt. Er bekam nur am Rande mit, wie Akira-kun ihn alleine zurückließ. Sein diabolisches Lachen hallte von den leeren Wänden des Ganges wider. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)