YAKUZA - тʀᴀυᴇ ɴıᴇмᴀɴᴅᴇм! von Tsuki_no_Hime (mit Trailer) ================================================================================ Kapitel 37: Between heaven and hell ----------------------------------- »Heute ist der erste Tag an deiner neuen Schule. Du weißt, was du zu tun hast.« Es war alles nur ein krankes Spiel. Er hatte sie einfach hinters Licht geführt...sie verraten. Sie war für ihn nichts weiter als eine Marionette gewesen. Eine tiefe Furche entstand in Sakuras Stirn, während sich ihre Augenbrauen fest zusammen zogen. »Dein Vater bat mich dich im Blickfeld zu behalten...« Kakashi. Auch er war nichts weiter als ein weiteres Opfer der Machenschaften seines Vaters gewesen. Unbedeutend. Austauschbar. Es wäre so einfach gewesen, wenn… Ja, wenn sie nicht seine Töchter wäre. Sie hatte schließlich den besten Lehrer gehabt. Ein bösartiges Grinsen zuckte über ihre Mundwinkel. »Das Blatt hat sich gewendet...« Kiro. Kurz huschte ein trauriger Ausdruck über ihre olivegrünen Augen. Er war doch ihr großer Bruder gewesen. Sie hatte ihn geliebt. Damals. Doch diese Zeit war längst vorbei. Er hatte sich verkauft und für Geld einfach alles getan. Mord. Erpressung. Raub. Es war nichts weiter als ein Geschäft. Das war es nie. Zumindest nicht bis zu diesem Tag, als er sie endgültig verließ, nur um Jahre später wieder aufzutauchen. Ihr Vater war schon immer ein hervorragender Puppenspieler gewesen. Nun blitzte in ihren Augen blanke Mordlust auf. »...es ist ganz alleine deine Entscheidung, ob du auch so weiter machen willst...« Hatte Sasori wohl möglich doch Recht? Zaghaft schüttelte Sakura den Kopf. Ihre Hiebe gewannen an Intensität. »Du hast dich keinen Deut verändert...« Sie schnaubte abwertend, als ihr Kentos Worte in den Sinn kamen. Er hatte doch keine Ahnung gehabt. Sie war nicht mehr das kleine Mädchen, das blindlings vertraute und sich monoton an ihren Fäden steuern ließ. Nein, diese Zeiten waren längst vorbei. Sie war erwachsen geworden, ging ihre eigenen Wege und strebte ebenso ihre eigenen Ziele an. Einem stand sie genau Gegenüber. Ihr Überlebenswille kehrte mit einem Schlag zurück. Sie würde nicht sterben. Nicht heute! »Du hast nach mir gerufen.« Hinata. Kurz huschten ihre Augen zu der Blauhaarigen, die sich verbittert gegen zwei erwachsene Männer zu behaupten versuchte. Ihre Waffe lag einige Meter von ihr entfernt. Geschickte duckte sie sich unter den sich nähernden Fausthieb hinweg und holte gleichzeitig mit ihrem Bein aus, brachte einen der Männer zum schwanken. Jedoch nur kurzzeitig. *Du schaffst das, Schwester. Ich vertraue dir.* Und wie als hätte diese ihre Wörter gehört, begegneten sich kurz ihre Blicke, ehe die Jüngere ihr knapp zunickte und einen erneuten Angriff startete, der einen der Männer sofort außer Gefecht setzte. Stolz erwiderte die Sakura das Nicken. »Denkst du, das wirklich Engel da oben leben?« Sie war kein Mensch, der an Ammenmärchen glaubte. Für sie zählte schon immer nur das, was sie sehen und anfassen konnte. Doch jetzt – in diesem einen Augenblick – wünschte sie sich nichts sehnlicher, als an die Existenz von Engeln glauben zu können. Und mit einem Mal wurde sie von einer inneren Ruhe erfasst, die so gar nicht zu ihrem kräftig schlagenden Herzen passen wollte. Ihr Griff um das Katana verstärkte sich zunehmend. „Lass es uns endlich beenden...Vater.“ Wie als hätte er nur auf diese Worte gewartete, legte er etwas an Geschwindigkeit zu, versuchte sie erneut in eine unbestimmte Richtung zu drängen, doch diesmal hatte sie andere Pläne. Ein lautes Klirren ertönte, als ihr stählernen Klingen hart aufeinander trafen. Unnachgiebig sahen sie sich dabei in die Augen, während sie alles anderes um sich herum ausblendete. Nur er zählte. Sein Grinsen würde bald schon verblassen. Wie in Trance machte sie einen Ausfallschritt zur Seite und zückte ihr Messer. Mit einem gezielten Sprung brachte sie etwas mehr Abstand zwischen sie und feuerte gleichzeitig geradewegs das Messer in Nejis Richtung. Es verfehlte ihn. Genauso war es beabsichtige. Sie konnte nur hoffen, das er verstand und das tat er. Nun wurde es langsam Zeit für den großen Showdown. Hier konnte ihr nun Niemand mehr helfen. Nur am Rande bekam sie mit, wie ihre Verbündeten samt der restlichen Maskenträger aus dem unterirdischen Raum verschwanden. Nur vereinzelte blieben zurück. Vier, maximal fünf. Es bedurfte nur eines Wortes seitens Hayato, bis auch diese endlich verschwanden. Fünfzehn Minuten. Mehr Zeit blieb ihr nicht mehr, laut der großen Wanduhr am Ende des Raumes. Es war nicht viel, aber es würde reichen müssen. Ihrem Vater schien ihren Blick wohl nicht entgangen zu sein, denn kurz darauf stieß er erneut ein kehliges Lachen aus. „Ich hoffe, du verlässt dich nicht zu sehr auf deine Freundinnen. Die Bombe wird nämlich nicht hoch gehen.“ Mit Mühe schaffte sie es, ihr Schmunzeln zu verbergen. Temari und Konan waren also aufgeflogen. Mit nichts anderem hatte Sakura gerechnet. Doch hielt er sie wirklich für so blöd, das sie komplett planlos zu ihm kam? Es gab immer eine Ausweichmöglichkeit. In ihrem Fall sogar zwei. Monoton blickte sie ihm entgegen, verbarg nur schwerfällig ihr Grinsen, und konzentrierte sich gänzlich auf seine Bewegungsabläufe, die nun doch etwas von ihrer Geschmeidigkeit eingebüßt hatten. Und endlich – nach all der langen Zeit – erkannte sie seine Schwachstelle, die sie sich sogleich zunutze machte. Warum war ihr nicht schon eher aufgefallen, das er den rechten Arm kaum bewegte? Noch ehe er reagieren konnte, drückte ihm die spitze Klinge ihres Katana direkt in den Kehlkopf. „Game over.“ Entgegen ihrer Erwartung jedoch, zuckten die Mundwinkel ihres Vaters als Zeichen seiner deutlichen Belustigung. Das war auch der Moment, als Akemi und Raika in den Raum gestürmt kamen. Beide mit geladenen Waffen und beide genau in die Richtung zielend, wo sie noch immer mit ihrem Vater in derselben Position verharrte. Interessant. Doch leider hatte er sich auch dieses Mal verkalkuliert. Wie konnte sie nur jemals zum ihm aufgeblickt haben? Sie war ihm stets einen Schritt voraus. Das leise Zischen eines gedämpften Schusses, riss sie sogleich wieder aus ihren Gedanken. Hayato erstarrte. Akemi hielt sich erschrocken die Hand vor den Mund und Sasuke, der mit seinem Heranschleichen eine super Erfolgschance als Ninja hätte, blickte abwertend auf die zusammen gesunkene Person zu seinen Füßen. Betrübt seufzte Sakura auf. Raika war also die Verräterin gewesen. Schade. Sie hatte die Brünette ernsthaft gemocht. Schulterzuckend wandte sie sich wieder ihrem Erzeuger zu. „Willst du noch was los werden?“ „Fahr in die Hölle.“ „Heute nicht.“ Mit einem kräftigen Ruck stieß sie die Klinge in seinen Hals. Seine Augen weiteten sich, das Katana glitt aus seiner Hand und landete scheppernd auf dem Boden. Endlose Erleichterung durchflutete Sakuras Körper. Diesmal würde selbst dieser Bastard nicht mehr von den Toten auferstehen können. Betont langsam zog sie das Langschwert wieder auf ihm heraus, was am Ende von einem schmatzenden Geräusch begleitet wurde. Angewidert verzog sie das Gesicht, als ihr eine Blutfontäne entgegen spritzte, bevor der leblose Körper in sich zusammen sackte. Jetzt hatte sie überall sein Blut kleben. Selbst nach seinem Ableben schaffte er es dieser Mistkerl noch, sie zu nerven. „Sakura?“ Seufzend ließ sie von ihrem Vater ab und blickte in Richtung des ihrer Angestellten und des jüngeren Uchiha, welcher so eben ihren Namen geflüstert hatte. Mühsam ging sie einige Schritte auf die Beiden zu, bevor ihr kurzzeitig schwarz vor Augen wurde und sie bedrohlich schwankte. Jedoch hatte sie sich diesmal schnell wieder im Griff und stieß einen erneuten Seufzer aus. „Geht schon mal vor. Ich komme nach.“ „Aber Miss-“ „Tut, was ich sage!“ Nickend verbeugte sich die Schwarzhaarige knapp, nur um sich gleich darauf wieder aufzurichten und Sasuke am Arm zu packen. Ohne weiter Widerworte zog sie ihn erbarmungslos hinter sich her, bis sie gänzlich aus ihrem Blickfeld verschwunden waren. Demütig blickte sie sich schließlich in dem Raum um. Wie viele Menschen hatte bei diesem Spiel ihr Leben geben müssen? So viele Unschuldige… Ein trauriger Ausdruck legte sich auf ihre Augen, als sie neben einem braunhaarigen Jungen in die Hocke ging. Er schien nicht älter als vierzehn. „Noch so jung…“ Nur gemurmelt drangen diese Worte über ihre Lippen, bevor sie mit zwei Fingern seine Lider herab zog und ihren Blick schließlich weiter seinen Körper hinab gleiten ließ, bis sie dessen Todesursache gefunden hatte. Ein Dolch inmitten seines Herzens. Der Dolch ihrer Mutter. Mit einem kräftigen Zug, zog sie die Waffe aus seinem leblosen Körper und betrachtete den todbringenden Gegenstand. Er sah relativ gewöhnlich aus. Ein schwarzer Griff und eine silberne Klinge. Doch die rote Gravur – bestehend aus japanischen Kanji - auf dem Eisenguss zauberte ihr ein feines Lächeln auf die Lippen. Shikai nami shizuka. Die ganze Welt ruht in Frieden. Mit einem letzten Blick auf das friedlich wirkende Gesicht des Jungen erhob sie sich wieder und steckte den Dolch in ihren Gürtel, als sie auch schon sich nähernde Schritte hörte und kurz darauf die Erde bebte. „Lass uns gehen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)