YAKUZA - тʀᴀυᴇ ɴıᴇмᴀɴᴅᴇм! von Tsuki_no_Hime (mit Trailer) ================================================================================ Kapitel 30: Rules of survival ----------------------------- Es war erstaunlich wie wandelbar das Leben doch innerhalb eines kurzen Zeitraumes war und welche Auswirkungen dieser Aspekt für das Spiel hatte. Denn nichts anderes war es, was sie hier taten. Sie spielten. Jedem wurde eine Figur zugeteilt und ausnahmslos jeder spielte seine Rolle. Bis sich die Könige irgendwann zum finalen Zug gegenüberstehen würden. Die Regeln waren einfach: Es gab keine. Nur Bedingungen, die man an sich selber stellte: Sei schneller, sei stärker und handle klüger. Man musste voraus sehen können, welchen Zug der andere wohl machen würde. Doch das war nicht das Problem. Nicht wenn man wusste, wer sein Gegner war. Sakura wusste dies nur zu gut. Immerhin war es ihr eigener Vater, der sie herausgefordert hatte. Ja, es war nur ein Spiel. Doch dieses Spiel würde durchaus tödlich enden. Die Frage war nur für wen. Am Ende konnte es nur eine Seite sein, die den Sieg von sich tragen könnte. Wer aufhören würde zu spielen, der könnte nicht mehr gewinnen. Sakura war alleine. Eine kurze Auszeit. Die Ruhe vor dem nahenden Sturm. Sie saß auf einer Bank an einem verlassenen Haltestellenhäuschen weit abseits des Zentrums. Weit und breit keine Menschenseele. Einfach nur Ruhe. Und in diesem Moment erlaubte sie es sich, einfach nur die Sterne anzusehen und alles zu vergessen, sich Träumen hinzugeben, die nie in Erfüllung gehen würden. Nur für einen kurzen Augenblick alles andere auszublenden. Die Welt existierte nicht länger. Ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen, als sie eine Sternschnuppe am nachtschwarzen Himmel vorbei schweifen sah. *Ich wünschte…* Noch immer lächelnd schüttelte sie den Kopf. Wünsche sollten denen vorbehalten sein, die es sich gestatten konnten, an Wunder zu glauben. Für sie gab es so etwas nicht. Wunder… Nein, sie musste stets hart dafür kämpfen, wenn sie ein bestimmtes Ziel erlangen wollte. Ihr wurde nie etwas geschenkt. Es hätte sie nur abgeschwächt, meinte ihr Vater einst zu ihr. Vielleicht hatte er Recht. „Was würdest du dir wünschen, wenn du die Möglichkeit dazu hättest, Raika?“ Lautlos, wie ein Schatten, trat eine Person näher an sie heran. Nur das fahle Mondlicht gab sie zu erkennen. Es wunderte die Braunhaarige nicht im geringsten, das Sakura sie längst schon bemerkt hatte. Trotzdem erstaunte sie dieser Umstand jedes Mal aufs neue. Bedacht setzte sie sich auf den freien Platz neben der Haruno und guckte ebenso hinauf zu den Sternen. „Freiheit. Ich würde mir wünschen, endlich frei zu sein.“ Das Lächeln entschwand Sakuras Lippen, machte einem melancholischen Gesichtsausdruck Platz. Freiheit… Ein wirklich ehrbarer Wunsch, den sie gänzlich nachvollziehen konnte. Freiheit war es doch schon immer, was die Menschen angestrebt hatten. „Freiheit bedeutet Verantwortlichkeit. Das ist der Grund, warum die meisten Menschen sich sowohl nach ihr sehnen, als auch sich vor ihr fürchten. Sie haben Angst davor Entscheidungen treffen zu müssen und für diese zu bürgen. Es gibt Niemanden mehr, der ihnen diese Last abnimmt. Also ist es wirklich so klug, frei sein zu wollen?“ Nachdenklich zog Raika die Stirn kraus. Diese Worte aus Sakuras Mund waren nicht absonderlich. Es entsprach durchaus ihrem Charakter, solche und andere Dinge eher rational zu betrachten. Für sie waren Worte wie Freiheit eben wirklich nur das. Worte. Zumindest ließ die Rosa-haarige das alle glauben. Doch Raika wusste es besser. Sie hatte das sehnsuchtsvolle Aufblitzen in Sakuras Augen gesehen. Es ließ sich nicht länger verbergen, genauso wie sich Gefühle nie komplett unterdrücken ließen. Sie waren wandelbar wie die Zeit und unkontrollierbar wie der Sturm. Ein leises Schmunzeln schlich sich auf Raikas Lippen. „Das Geheimnis der Freiheit liegt zwischen einer großen Menge Mut und einer kleinen Prise Dummheit.“ Dieser Aussage hatte Sakura nichts mehr entgegen zusetzen. Vielleicht hatte Raika Recht, doch im Enddefekt war es jedem selber vorbehalten, ob er diesen Schritt denn nun wagen würde oder doch lieber weiter sein Leben in Gefangenschaft fristete. Langsam erhob sie sich von ihrem Platz und wandte ihrer Untergebenen den Rücken zu. „Oftmals ist es auch eine einzige Entscheidung, die das Schicksal zwingt, die Karten neu zu mischen.“ Daraufhin blieb die Braunhaarige stumm und sah nur dabei zu, wie Sakura immer weiter aus ihrem Sichtfeld verschwand. Nur ihr Schritte hallten noch immer leise an den Häuserwänden wieder, doch auch sie verklangen bald schon in der endlos erscheinenden Nacht. „Sakura wird alleine gehen. Wir werden sie nicht auf diesem Weg begleiten.“ Ungläubig schaute Konan zu Kakashi, der völlig ruhig wirkte, selbst nachdem er diese harten Worte von sich gegeben hatte. Das konnte doch unmöglich sein Ernst sein. Hilfesuchend schaute sie zu Akemi, die diesem Gespräch jedoch nur wenig Beachtung zuzumessen schien. Viel eher war sie damit beschäftigt ein altes japanisches Wurfmesser zu polieren. Was wollte sie bitteschön mit einem Kunai? „Aber das könnte ihr Tod bedeuten. Sakura kann unmöglich alleine-“ „Sie hat ihre Entscheidung getroffen. Nun muss sie die Konsequenzen daraus ziehen.“ Erzürnt wandte Konan sich ab. Sie konnte es einfach nicht fassen, das Kakashi Sakura einfach so ihrem Schicksal überlassen wollte. Er war immerhin ihr Freund und einer ihrer engsten Vertrauten. Wie konnte er nur so stur und kaltherzig sein? Sonst hatte ihn Sakuras Meinung doch auch nie interessiert. Warum jetzt? Nun kam auch wieder Leben ihn Akemi, die das Kunai zur Seite legte in sich in ihre Richtung drehte. „Sakura-sama ist nicht so hart, wie sie immer allen Glauben machen will. Sie machte sich Sorgen um unser aller Wohlbefinden. Sollte sie also einen von uns dort sehen, könnte sie sich nicht mehr völlig konzentrieren. Dabei ist doch das wichtigste, dass sie einen klaren Verstand behält, wenn sie ihrem Vater erneut gegenüber tritt. Hab Vertrauen. Sie weiß genau, was sie tut.“ Mehr als ein zaghaftes Nicken brachte Konan nicht zu Stande. Natürlich vertraute sie Sakura, aber dennoch hatte sie ein schlechtes Gefühl bei der ganzen Sache. Was war, wenn sich die Spielregeln ein weiteres Mal ändern würden? Außerdem gab es da noch etwas, was sie beschäftigte. „Was wird aus Hinata und Itachi?“ Diesmal war es wieder Kakashi, der das Wort ergriff. Er war wohl der Einzige, der komplett in Sakuras Plan eingeweiht war. „Sie sind in Sicherheit, wenn auch nicht gerade an einem Ort, der ihnen viel Vergnügen bereiten dürfte. Mit der Zeit wird sich alles regeln.“ Konan war noch immer unsicher, was die Situation anbelangte. Sie verstand das alles einfach nicht. Außerdem wusste sie nicht, welche Rolle sie selber bei dem Spiel spielte. Es war alles so verworren. Genauso, wie vor elf Jahren. Der Tag, an dem man sie in dieses Heim brachte, nur um sie einige Jahre später, zu ihrem vierzehnten Geburtstag, zurück nach Tokio zu schaffen. Wortlos, ohne jegliche Erklärung und Erinnerung an das Geschehene. Sie erinnerte sich noch genau daran. Man finanzierte ihr eine kleine Wohnung und meldete sie in der Konoha-School an. Es war schwer für sie Freunde zu finden, darum fristete sie ihren Alltag meist allein, bis sie wenige Wochen später erneut das Opfer eines Autounfalls wurde und mit mittelschweren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Dort lernte sie Itachi kennen und mögen. Mit der Zeit gehörte sie fast schon zur Familie und verbrachte oft ihre Zeit in dem großen Anwesen der Uchihas. Jedoch schlich sich allmählich, umso mehr ihre Erinnerungen fortschritten, ein schrecklicher Gedanke in ihren Kopf, der sich ausbreitete, wie eine Seuche. Vielleicht war dieser Unfall gar kein Unfall. Vielleicht wollte man nun das nachholen, was man vor Jahren versäumt hatte. Sie musste aus dem Weg geschafft werden. Oder war es gar nur eine Warnung, die man ihr damit zukommen lassen hatte? Ihre Gedanken drehten sich im Kreis. Konzentriert hatte Sasuke seine Augen zusammengekniffen. Ruhig atmetet er ein und aus, während er sein Ziel genau fokussierte. Sein Puls beschleunigte sich immer mehr. Die Waffe in seiner Hand wog schwer wie einige Kilo Blei, welches ihn zu Boden reißen wollte. Temari, neben ihn, musterte eindringlich, während Naruto, auf der anderen Seite, die gleiche Stellung wie er bezogen hatte. „Jetzt kannst du dir noch Zeit lassen, bald könnte dich jedes Zögern und Blinzeln dein Leben und das deiner Freunde kosten.“ Schwer schluckend legte er den Finger auf den Abzug. Er musste nur abdrücken. Eine kleine Bewegung. Nicht schwer und doch schien die Spanne unüberwindbar für ihn. Er hatte noch nie eine Waffe, ob geladen oder nicht, in der Hand gehalten. Er hatte es auch nie vorgehabt. Doch nun blieb ihm keine andere Wahl. Entweder er war es, der die Waffe führte, oder ein anderer, der sie gegen ihn richten würde. Sasuke drückte ab. Ein zufriedenes Lächeln umschmeichelte Temaris Lippen. Der Uchiha-Bengel hatte wahrlich ein geübtes Händchen. Nur ganz knapp die Mitte verfehlt. Na hoffentlich schlug er sich unter realen Bedingungen genauso gut. Beieindruck klopfte sie ihm auf die Schulter. „Naruto wird dir noch ein paar Tricks beibringen, während ich einen kleinen Anruf tätigen gehe. Und immer dran denken: Eine Waffe kann entweder zu deinem Schutz werden, oder zu deinem Verhängnis.“ Das war Narutos Signal, der nun ebenso zielte und abdrückte. Wie zu erwarten, traf er den Dummie direkt ins Herz. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)