Er liebt mich, er liebt mich nicht 2 von Hoellenhund ([Secret Love]) ================================================================================ Kapitel 12: ------------ Als am darauffolgenden Montag der Unterricht begann, fanden Takedas Beine wie von selbst den Weg zu seinem gewohnten Platz im Klassenraum. Hirakawa, der ebenfalls wieder seinen Platz in der ersten Reihe eingenommen hatte, warf ihm zwar einen fragenden Blick zu, doch Takeda würde diese Gelegenheit, sich neben ihn zu setzen, dennoch nicht nutzen. Schließlich hatten sie im vergangenen Schuljahr bereits bewiesen, dass sich keiner von ihnen richtig konzentrieren konnte, wenn sie durch weniger als eine Armlänge voneinander getrennt waren. Und ihre Abmachung, ihre Beziehung geheim zu halten, galt schließlich auch immer noch. Wenn sie ständig zusammen waren, war es nur eine Frage der Zeit, bis irgendjemand anfangen würde, unangenehme Fragen zu stellen. Also zog Takeda Schreibheft und Federmappe aus seiner Schultasche, stützte den Kopf in die Hände und starrte auf die leeren Seiten hinab, ohne Hirakawas Blicken Beachtung zu schenken. Im Augenwinkel konnte er sehen, wie er schließlich den Kopf abwandte und seine Aufmerksamkeit nach vorne auf die ebenfalls leere Tafel richtete. Hirakawa war nicht dumm – und Takeda würde sich hüten, ihn jemals wieder zu unterschätzen. Er wusste genau, wieso Takeda sich nicht zu ihm gesetzt hatte, auch wenn es ihm nicht gefiel. Und er würde ziemlich sicher nie auch nur ein einziges Wort darüber verlieren. Seit ihrer Aussprache vor einigen Tagen hatte sich Hirakawa Takeda gegenüber völlig normal verhalten – beinahe so, als hätten sie sich nie zerstritten. Und doch – irgendetwas war verändert. Als hingen ihre Worte noch immer wie ein drohender Schatten über ihnen. Während Takeda noch seinen Gedanken nachhing, betrat Yamamura-Sensei die Klasse. Sofort verstummten die Gespräche der Schüler, die noch eben als vielstimmiges Gemurmel den Raum erfüllt hatten. Als Takeda den Kopf hob, fiel sein Blick auf Sakana, der zu seiner Überraschung ebenfalls wieder seinen alten Platz an Takedas Seite eingenommen hatte und ihm nun begrüßend zunickte. Während Yamamura-Sensei die Schüler überschwänglich im neuen Schuljahr willkommen hieß, schweiften Takedas Gedanken erneut zu Hirakawa ab. Er wünschte, er könnte irgendetwas tun, um die seltsam angespannte Stimmung zwischen ihnen wieder zu aufzulösen. Doch was sollte das schon sein? Er wollte Hirakawa zeigen, wie viel er ihm bedeutete - dass er alles für ihn bedeutete. Aber wie? Während Yamamura-Sensei von seiner Begrüßung zur Klassensprecherwahl überging, zerbrach Takeda sich immer noch den Kopf. Die Wahl war ohnehin eine Ferse. Hirakawa würde sie auch dieses Jahr wieder gewinnen – das war so sicher wie das Amen in der Kirche. Nur dass Takeda dieses Mal nicht in die Verlegenheit kommen würde, als sein Stellvertreter herhalten zu müssen. Und da hatte er plötzlich eine Idee. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)