Karneval der Nacht von YuriyKajomi ================================================================================ Kapitel 1: Once Capter ---------------------- Karneval der Nacht Ich stehe an der Bar, ein Glas in der Hand und seh mich um, in dem Raum. Es ist Nacht und die Bar ist gut besucht. Ob ich jemand kenne? Ich weiß es nicht, denn man erkennt niemanden. Heut ist Karneval und jeder hier trägt eine Maske, so auch ich. Immer wieder nehme ein Schluck aus meinem Glas, lausche der Musik und schau mich um, beobachte die Menschen, wie sie tanzen, trinken, reden und lachen. Manche stehen einfach nur so da und andere gestikulieren mit den Armen und Händen. Ich weiß nicht, wie lange ich schon hier stehe und sonst nichts weiter mache, als plötzlich jemand vor mir steht und mich zum Tanz auffordert. Es ist ein Junge, so wie ich und in etwa dem gleichen Alter. Jedenfalls glaub ich, dass er in meinem Alter ist, da ich sein Gesicht, wegen der Maske, nicht ganz sehen kann. Seine Maske verdeckt nur die obere Hälfte das Gesicht, sie ist schlicht gehalten und in schwarz. Auch sonst ist er in schwarz gekleidet, sein luftiges Hemd und seine enganliegende Lederhose, selbst seine Schuhe sind schwarz. Ich selber, bin eher in Weiß gekleidet. Meine Maske, ist so wie seine, schlicht und verdeckt nur die obere Hälfte meines Gesichts. Allerdings trage ich im Gegensatz zu ihm ein enganliegendes Ärmelloses T-Shirt und eine enganliegende Jeans. Obwohl wir beide Jungs sind, möchte er mit mir tanzen? Ich zucke leicht mit den Schultern, ergreife seine mir dargebotene Hand und lass mich von ihm auf die Tanzfläche ziehen. Naja… Warum eigentlich nicht. Ist ja nichts dabei. Wir fangen an uns rhythmisch zur Musik zu bewegen, ein Lied und dann noch ein Lied und immer weiter, so dass ich das Gefühl habe, als taten wir nie etwas anderes. Wer er wohl ist? Ob wir uns kennen? Ich würde ihn gern fragen, doch möchte ich nicht die Stimmung ruinieren. Doch muss ich es wissen. Ich hoffe, ich hab heut Nacht noch die Gelegenheit dazu. Während wir so tanzen, vergesse ich ganz die Zeit, ich weiß auch schon gar nicht mehr, dass wievielte Lied schon läuft, seit ich mit ihm auf der Tanzfläche bin. Plötzlich beugt er sich leicht zu mir, meint, dass er eine Pause braucht und fragt ob ich auch etwas trinken möchte. Ich nickte nur und folge ihm zur Bar, wo wir uns auf jeweils einen Hocker nieder lassen. Er bestellt die Getränke und schweigend wartend wir auf diese. Als ich meines erhalten habe, trinke ich einen Schluck, sehe dann zu ihm und erkundige mich neugierig: „Wer bist du?“ Er sieht mich mit einem geheimnisvollen Lächeln an, schüttelt allerdings den Kopf und meint: „Da musst du schon warten, bis um Mitternacht die Masken abgesetzt werden dürfen.“ Das kann doch jetzt nicht sein Ernst sein? Klar, die Regeln dieser Bar besagen, dass zum Karneval jeder eine Maske tragen muss und das niemand seine wahre Identität preisgeben braucht wenn er nicht mag, allerdings nur bis Mitternacht. Leicht frustriert sehe ich auf meine Armbanduhr. Es ist kurz nach 23 Uhr, also nicht mehr ganz eine Stunde. Muss ich wohl noch länger warten. Wieder sehe ich zu ihm. Er trinkt gerade ein Schluck, stellt dann das Glas zurück auf den Tresen und sieht wieder zu mir. Ich muss leicht grinsen und meine: „Gut! Dann werde ich dir bis dahin allerdings auch meine Identität nicht preisgeben.“ Auf diese Aussage lacht er leise und meint nur belustigt: „Das brauchst du auch nicht. Ich weiß auch so, wer du bist.“ Damit überrascht er mich jetzt schon ganz schön. Ich vergesse sogar mein Pokerface, obwohl ich das hier wohl nicht wirklich brauche. Woher weiß er, wer ich bin? Und was meint er damit? Mein wahres Ich oder den Phantomdieb? Doch woher will er das wissen? Gerade bei letzteres, ist es eigentlich nicht möglich, darf es nicht möglich sein. Wenn ich allerdings so überlege, kommt mir seine Stimme schon irgendwie bekannt vor. Nur woher? „Kennen wir uns?“, erkundige ich mich misstrauisch. Eine Weile scheint er zu überlegen und als er antwortet sieht er mich nachdenklich an: „Ja!“, dieses Wort zieht er etwas in die Länge. „Kann man wohl schon so sagen.“ Diese Antwort verwirrt mich noch mehr. Wie meint er das jetzt? Langsam bin ich mir nicht mehr so sicher, ob ich wirklich noch wissen will, wer er ist. Aber anderseits… Wenn er mein Geheimnis kennt… Wäre es wohl schon gut zu wissen, ob er ein Feind ist oder nicht. Was wenn er zur Organisation gehört? Aber dafür scheint er zu jung zu sein, außerdem hätte keiner von diesen gezögert und mich eher getötet, als mit mir zu tanzen. Und von der Polizei war bis jetzt niemand in der Lage auch nur eine meiner Verkleidungen zu durchschauen, geschweige denn meine wahre Identität zu entlarven. Und von den Detektiven? Hm… Hakuba-san kennt mein Geheimnis und er würde nie mehr Zeit, als nötig mit mir verbringen. Hattori-san ist zu hitzköpfig, wenn er mich erkennen würde, würde er es mir sofort an den Kopf werfen und versuchen mich gefangen zu nehmen. Und Conan? Er ist ja in Wirklichkeit Kudo-san und immerhin im Körper eines 6 Jährigen und der Junge vor mir, ist kein Kind, sondern ein Jugendlicher, im Alter von 17, oder 18 Jahren. Wieder sehe ich auf die Uhr. Noch etwa eine halbe Stunde, dann werd ich es wissen. Darüber nachzudenken, bringt nichts. Immerhin bin ich kein Detektiv, so leicht, kann ich das Geheimnis nicht lüften. Während ich so nachdenke, habe ich mein Glas geleert, weswegen ich mir noch etwas bestelle. Die ganze Zeit über haben wir geschwiegen, doch habe ich seine Blicke auf mir gespürt. Er hat mich beobachtet, allerdings nicht auf eine unangenehme Weise. Ich hab mich eher wieder im Raum umgesehen und die anderen Menschen beobachtet, doch nun fällt mein Blick wieder auf ihn. Auch er hat ausgetrunken und bestellt nach. Als er dann wieder zu mir schaut, lächelt er und fragt plötzlich: „Darf ich dich küssen?“ Damit überrumpelt er mich nun total. Mit so etwas habe ich überhaupt nicht gerechnet. Und so wirklich weiß ich auch nicht, was ich von dieser Frage halten soll. Warum will er mich küssen? Sollte ich es ihm erlauben? Aber wieso? Während ich noch darüber nachdenke, sieht er mich erwartungsvoll und auch leicht herausfordernd an. Doch als keine Reaktion von mir kommt, sieht er leicht enttäuscht zur Seite und meint nur leise: „Wenn du nicht willst, dann nicht.“ Mit den Worten greift er zu seinem Glas und gerade als er es zu seinen Lippen bewegt beuge ich mich zu ihm, halte mit meine einen Hand die seine fest, damit er das Glas nicht weiter heben kann, mit der anderen um fasse ich sein Kinn und drehe seinen Kopf zu mir, bevor ich mich ihm noch mehr nähere und unsere Lippen versiegle. Nun wirkt er leicht überrascht, doch fängt er sich schnell wieder und erwidert den Kuss. Warum ich das jetzt gemacht hab, ist mir selber nicht ganz klar. Irgendwie hat sich mein Körper von selbst bewegt und bevor ich es richtig registriert habe, lagen meine Lippen schon auf seine. Es ist ein sanfter Kuss, den ich aber trotzdem nicht zu lange halten möchte. Doch in dem Moment, wo ich mich zurückziehen will, legt er seine freie Hand in meinen Nacken und hält mich somit davon ab. Gleichzeitig intensiviert er den Kuss, in dem er mit seiner Zunge leicht gegen meine Lippen stupst. Er bittet um Einlass. Etwas unsicher gewähre ich ihm diesen und er dringt mit seiner Zunge in meine Mundhöhle ein. Langsam schließt er nun seine Augen und auch ich schließe die Meinen. Eines muss ich ihm schon lassen. Er kann verdammt gut küssen! Mittlerweile möchte ich den Kuss auch gar nicht mehr beenden, dafür fühlt es sich einfach zu gut an. Und auch er scheint dieser Meinung zu sein, da er selber keinen Versuch unternimmt, den Kuss zu unterbrechen. Sein Glas hat er nun mittlerweile auf den Tresen abgestellt und meine Hand, die vorher seine fest gehalten hat, liegt nun in seinem Nacken. Wir küssen uns noch eine ganze Weile, unterbrechen dabei nur kurz, um mal Luft zu holen. Ich nehme kaum noch was von der Umgebung mit, in der wir uns befinden. Erst als plötzlich die Musik ausgemacht wird und jemand in ein Mikro spricht. Das ist auch der Moment, wo wir uns wieder von einander lösen. Leicht verwirrt schaue ich nun zur Tanzfläche, auf dem ein Mann steht, natürlich ebenfalls mit Maske, allerdings im glitzernden Anzug. Er hält ein Mikro in der Hand und verkündet, dass es jetzt Mitternacht sei und die Maskenpflicht somit vorüber ist. Was bedeutet, dass jeder der will, seine Maske abnehmen darf. Mit einem fragenden Blick seh ich nun wieder zu den Jungen, mit dem ich die letzten Stunden verbracht habe. Dieser sieht auch zu mir, mit einen leichten Lächeln. „Du weist es immer noch nicht, oder? Wer ich bin.“, erkundigt er sich bei mir. Ich kann daraufhin nur den Kopf schütteln. Tue ich dies doch schließlich nicht. Er seufzt leicht enttäuscht. „Na ja… Du bist ja auch kein Detektiv.“, sagt er leise, doch so, dass ich die Worte trotzdem verstehe. „Nein! Das bin ich wirklich nicht.“, erwidere ich etwas gereizt, frage dann aber gespannt: „Verrätst du es mir jetzt? Immerhin haben wir Mitternacht.“ Nun lacht er belustigt, aber so, dass man merkt, dass es nicht böse gemeint ist. Trotzdem ziehe ich beleidigt eine Schnute. Langsam hab ich das Gefühl, als ob er mit mir spielt. Immer noch lachend nimmt er nun aber seine Maske ab und überrascht mich ein weiteres Mal, in dieser Karnevelsnacht. Es ist wirklich der, mit dem ich am wenigsten gerechnet habe. „Kudo-san?“, meine ich verwirrt, was er wohl auch heraushört, da er mich nun belustigt ansieht. Aber wie ist das möglich? Er ist doch Conan Edogawa. Und ich hab den Jungen doch heute früh noch im Fernsehen gesehen, bei einer Live-Übertragung. Wie kann er da jetzt wieder als 17 Jähriger vor mir stehen? Allerdings erklärt es, dass er mich erkannt hat. Er ist der einzige, der meine Verkleidungen immer durchschauen konnte. „Anscheinend hab ich dich echt überrascht.“, sagt er nun, den Blick immer noch auf mich gerichtet. Ich kann nur nicken, bin einfach zu verwirrt, um was zu sagen. Was soll ich jetzt auch sagen. Und was soll ich tun? Er weiß sicher nur, dass ich Kaito KID bin, aber kennt nicht meine wahre Identität? Soll ich da jetzt einfach meine Maske abnehmen? Es wäre ja nur fair, aber… Kann ich ihm so einfach vertrauen? Und dann der Kuss? Ohne es wirklich zu registrieren, bewegt sich meine eine Hand zu meinem Mund und vorsichtig streiche ich mit einem Finger über meine Lippen. Verwirrt und fragend sehe ich ihn nun an: „Warum?“ Darauf zuckt er mit den Schultern und erwidert: „Warum nicht?“ Ja… Warum nicht? Oh man… Mir fallen da mehrere Gründe ein, doch irgendwie klingt keiner logisch genug, um ihn auszusprechen. Seltsam… Dabei würde ich jeden einzelnen von ihnen aufzählen, wenn er jemand anderes wär. Aber bei ihm… „Hm…“, mehr bringe ich nicht über die Lippen. Ich wende mich nun wieder meinem Glas zu und trinke ein Schluck. Von ihm vernehme ich nur ein enttäuschtes seufzen, bevor auch er wieder sein Getränk in die Hände nimmt. „Ich kann verstehen, dass du deine Maske auflässt. Für dich steht zu viel auf dem Spiel. Nicht war KID?“, meint er, sein Blick auf sein Glas gerichtet. Jeden anderen hätte ich sofort zugestimmt. Doch ihm? Hm… Bei ihm ist es anders. Er hatte doch schon so oft die Möglichkeit, mich der Polizei auszuliefern und doch hat er es nie getan. „Würdest du denn meine wahre Identität verraten? Mich bei der Polizei anzeigen?“, frage ich ihn mit einem erwartungsvollen und auch verunsicherten Blick auf ihn gerichtet. Eine Weile sieht er mich schweigend und nachdenklich an, doch dann schüttelt er den Kopf. „Nein, das würde ich nicht.“ Er klingt ehrlich und somit fälle ich den Entschluss ihm zu vertrauen. Langsam hebe ich meine Hand, lege sie an die Maske und nehme diese ab, dabei lass ich Kudo-san nicht aus den Augen. Nun schaut er mich überrascht an, damit hat er wohl nicht gerechnet. Lächelnd reiche ihm jetzt meine Hand und meine: „Allerdings nicht KID, nicht im Moment. Sondern Kuroba Kaito.“ Eine Weile schaut er mich noch überrascht an, doch dann lächelt auch er, ergreift meine Hand und meint: „Schön dich mal privat kennen zu lernen, Kaito. Ich darf dich doch beim Vornamen nennen?“ Darauf nicke ich. „Sicher, Shinichi.“ Eine Weile schaut er mich noch lächelnd an, dann legt er seine Hand an meine Wange, streicht leicht mit seinem Daumen über meine Lippen und fragt: „Darf ich dich noch mal küssen?“ Da ich nichts dagegen habe, nicke ich und kurz darauf beugt er sich zu mir und versiegelt unsere Lippen zu einem Kuss. Der nicht der letzte in dieser Nacht, der Karnevalsnacht, sein wird. ~*~*Owari*~*~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)