Baby on Board von KiraNear ================================================================================ Kapitel 1: Planänderung ----------------------- "Und stellt keine Dummheiten an, wenn ich nicht da bin. Wenn ich eurem Vater etwas erklären muss, dann möchte ich lieber von Anfang an dabei sein!", rief sie den Kindern noch hinterher, bevor diese sich auf den Weg zur Schule machten. Unsicher, aber auch gleichgültig darüber, ob die Kinder ihre letzten Worte überhaupt gehört hatten, ließ Fran die Türe zuknallen. Ein paar Schritte von ihr entfernt stand Niles, und putzte wie üblich das kleine Tischchen, um es hinterher wieder mit einem netten, kleinen Blumenstrauß zu verzieren. "Miss Fine, passt es so?", fragte er sie, nachdem er noch ein wenig am Strauß herum zupfte. Als Antwort von ihr kam nur überlegendes Gebrumme, gefolgt von ein paar geschickten Handgriffen. "Ja, das sieht wirklich schön aus, das haben Sie gut gemacht, Niles!" "Natürlich sehen diese Blumen gut aus, immerhin haben Sie sie selbst gekauft", konterte dieser. Kaum erinnerte sie sich daran, dass sie die Blumen tatsächlich gekauft hatte, wischte sie seine Bemerkung mit einer Handbewegung weg und meinte nur: "Keine Angst, sie werden das eines Tages auch noch hinbekommen. Auch, wenn sie Brite sind", fügte sie noch hinzu und lachte darüber. Ebenso auch Niles, immerhin kannte er seine Kollegin nun lang genug, um zu wissen, dass ihre Bemerkungen gerne spitz, aber im Gegensatz zu denen von Miss Babcock nicht beleidigender Natur waren. Sie selbst hatte sich längst wieder vor den Spiegel gestellt und fing an, ihre ohnehin makellose Frisur noch weiter in Form zu bringen. Neugierig wie immer, stellte sich Niles neben sie. "Was haben Sie eigentlich an Ihrem morgigen freien Tag geplant? Haben Sie wieder ein Date oder beehrt uns wieder Ihre Mutter mit ihrem Besuch?" Fran sah ihm an, dass er gedanklich bereits dabei war, den Kühlschrank wieder aufzufüllen. Jedoch klopfte ihm jedoch nur auf die Schulter. "Nein, nichts dergleichen, Sie können also ruhig wieder aufhören, da oben die Putenschnittchen zu machen“, und deutete dabei auf seine Stirn. Dann drehte sie sich wieder zum Spiegel, dieses Mal allerdings um ihren Lippenstift nachzuziehen. "Morgen treffe ich mich mit Val und gehe ein wenig mit ihr shoppen. Das haben wir schon lange nicht mehr gemacht. Wir wollen einfach nur ein wenig Spaß mit uns haben, und zugreifen, bevor es die anderen tun. Man muss einfach nur das richtige Gespür haben, wo gerade was im Angebot und Schwupps, schon kann man sich mehr leisten. Es gibt eben einen großen Unterschied zwischen einer und drei Kunstfelljacken." "Ja, sie sind geradezu dimensional", fügte der Butler sarkastisch hinzu. "Ach Niles“, antwortete Fran belustigt und haute ihm wieder sachte auf die Schulter. Zwar arbeitete Fran erst seit einem knappen Jahr im Hause Sheffield, jedoch haben sie sich recht schnell verstanden und wirkten wie ein eingespieltes Team, das schon seit vielen Jahren so gut miteinander agiert.     Doch die Beiden waren nicht das einzige Team im Haus. Später, jedoch am gleichen Tag saßen Mr. Sheffield und C.C. im Büro und planten das nächste Musical, eines über Hütehunde und Schafe. Erst wollte Maxwell einlenken, doch C.C. konnte ihn mit einem gut formulierten "Denk daran, Maxwell, du hast bereits einmal ein Musical mit Tieren abgelehnt. Mach nicht wieder den gleichen Fehler wie damals, oder willst du Andrew Lloyd Webber wieder in die Hände spielen? Sei nicht dumm!" vom Gegenteil überzeugen. Nun waren sie da und überlegten sich die perfekten Besetzungen für die Rollen. "Wir könnten diesen einen Herren fragen, diesen Fanning. Der hat doch schon mal für ein Stück bei uns gespielt und ich finde, er hat da eine ziemlich gute Figur gemacht." Natürlich ging es ihr dabei wie üblich nicht um das Stück selbst. Eher legte C.C. großen Wert darauf, dass Maxwell sie als fleißig und klug erachtete, um endlich die Zuneigung von ihm zu bekommen, die sie schon so lange von ihm ersehnte. Doch auch jetzt stießen ihre versteckten Annäherungsversuche auf einen Eisblock. Trotzdem war er von ihrem Vorschlag nicht abgeneigt, wie man ihm ansah. "Ja, er wäre in der Tat eine gute Wahl, warum noch mal haben wir ihn so lange nicht mehr engagiert?” C.C. sah ihn zwar mit einer Mischung aus Unkenntnis und Desinteresse an, er jedoch sah nicht zur ihr, sondern Richtung Tür. Er wartete ein paar Augenblicke, dann seufzte er. “Ja, Niles, ich rede mit Ihnen. Kommen Sie schon rein, Sie müssen nicht mehr so tun, als würden Sie die Bilder im Flur reinigen.” Dieser ließ nicht lange auf sich warten, und kam mit einem Staubwedel bewaffnet in das Büro seines Chefs. Er hatte tatsächlich vorgetäuscht, die Bilder vom Staub befreien zu wollen, um in Wirklichkeit nur wieder dem Gespräch der Beiden zu lauschen. Er stellte sich vor dem Tisch auf und meinte lediglich: “Soweit Sie wissen, Sir, bin ich gut über die Dinge innerhalb dieses Hauses informiert, jedoch nicht so gut über die Dinge jenseits der Haustür. Wenn Sie darüber etwas wissen wollen, müssen Sie Miss Fine fragen.” Mit einem skeptischen Blick sah Maxwell seinen Bediensteten an, dabei nahm er seine Lesebrille ab. Es brauchte ein paar Sekunden, bis Niles den Blick abwendete und anfügte: “Nun gut, Sie haben mich. Soweit ich weiß, hatte Mr. Fanning große familiäre Probleme und hat, wenn meine Informationen stimmen, auch geheiratet. Sie haben ihm eine Glückwunschkarte geschickt, in der Sie ihm eine glückliche und zufriedene Ehe gewünscht haben. Wissen Sie noch?” Kaum hatte Niles das ausgesprochen, fiel der Stein der Erkenntnis bei Maxwell. “Achja, genau, das stimmt. Sie haben damals eine wirklich ausgesprochen schöne Karte ausgesucht, Niles”. “Danke, Sir, ich habe mir viel Mühe gegeben. Immerhin sehe ich eine Ehe nicht gleich als Trauerfall an, im Gegensatz zu anderen Leuten.” Hämisch grinsend sah er zu C.C, die sich mal wieder auf die Couch gesetzt hat. “Obwohl das in Ihrem Falle wirklich ein Trauerspiel für den armen Hund wäre, der mit Ihnen als Ehefrau gestraft wäre.” C.C. durchbohrte ihn wie so oft mit einem bitterbösen und giftigen Blick, doch erreichte sie damit nur das Gegenteil. Vergnügt widmete sich Niles zum Gehen, um nun wirklich seiner Arbeit nachzukommen. Auch Maxwell ging wieder seiner Arbeit nach, kaum war Niles gegangen, nahm er das Telefon und wollte anfangen zu wählen, als er bemerkte, dass er keine Nummer zur Hand hatte. Wie als hätte er in die Zukunft gesehen, kehrte Miles mit einem dicken Telefonbuch zurück, welches er auf den Schreibtisch seines Chefs legte.  “Ah, danke schön, Niles!”, und fing an, in diesem herumzublättern. “Mit Vergnügen, Sir,” erwiderte dieser und verschwand wieder durch die Tür. Maxwell dagegen wählte die Nummer, unter C.C.s neugierigen Blicken. Nach ein paar Minuten, in denen er sich nach dem Wohlbefinden von Mr. Fanning unterhalten, ihm zur Hochzeit gratuliert und ihm von seinem neuesten Stück, bei dem Mr. Fanning und seine Frau als Besetzung mitwirken sollten, erzählt. Jedoch wurde seine Vorfreude darauf je zerbrochen, als sein Gegenüber auf der anderen Seite des Telefons einen Einwand einschob. “Moment, was meinen sie, es gibt ein kleines Problem? Sagen sie es mir, wir können es bestimmt für sie lösen!” Nachdenklich hörte er ihm zu, und je länger er es tat, desto ratloser sah er aus. Resignation zeichnete sich nun auf seinem Gesicht, was C.C. nun auch Anlass für Sorgen gab. “Maxwell, stimmt etwa was nicht?”, flüstert sie ihm fragend zu. Sie war, wie selbstverständlich, wie ein Jagdhund in Witterungsposition gegangen, auch wenn sie dadurch nicht mehr hörte als davor. Denn auch sie hatte großes Interesse daran, dass der Deal mit dem Schauspielerpaar glatt über die Bühne geht. “Hm, ich verstehe. Nun, ich sehe was ich tun kann und werde Sie dann gleich wieder zurückrufen. Einen schönen Tag noch, Steven.” Danach legte er auf.     Fast schon kreidebleich blickte C.C. ihren Geschäftspartner an. “Was hat er gesagt? Ist er krank? Ist er bereits an einem anderen Produzenten gebunden? Verlangt er zu viel Geld?” Wie eine besorgte Mutter war sie vom Sofa aufgesprungen und lehnt sich nun ihm gegenüber an den großen Tisch. Irritiert sah Maxwell sie an, dann legte er seine Brille ab. “Nein, C.C., es ist nichts in der Richtung. Die Fannings sind mehr als begeistert von der Idee, er konnte gar nicht aufhören, sich für die Rolle zu bedanken.” Besorgt rieb er sich die Stirn, wie immer, wenn er Schwierigkeiten mit dem Überbringen einer Nachricht hatte. “Uns allen wäre es natürlich am liebsten, wenn wir den Vertrag noch heute unter Dach und Fach bringen würden. Sie könnten sogar schon morgen zur Probe kommen. Allerdings haben sie vor längerem ein Baby bekommen und sie haben bisher noch niemanden, der auf ihre kleine Tochter aufpassen könnte. Und sie sagen, solange sich das nicht ändert, können sie leider nicht bei unserem Stück mitmachen.” Wieder reibt er sich die Stirn. “Naja”, erwidert C.C, die langsam wieder auf die Couch zurückgekehrt war und sich eine Strähne aus dem Gesicht schob, “sie könnten das Kind doch auch für immer abgeben, dann haben sie das Problem nie wieder.” Wofür sie nur eine hochgezogene Augenbraue erntete. Wie um weitere Schäden zu vermeiden, ruderte sie ein wenig zurück. “Sie könnten aber auch die Erziehung einem Kindermädchen überlassen, mir hat es ja auch nicht geschadet. Ich wurde auch von einem Kindermädchen erzogen und bin nun eine selbstbewusste und starke Frau geworden.” Woraufhin man im Flur ein verhöhnendes Lachen hören konnte. C.C. quittierte dies lediglich mit zusammengekniffenen Augen, mit dem Blick Richtung Flur. Derweil rieb sich Maxwell mit den Fingerspitzen erneut über die Stirn. “Nun, C.C, es ist nicht so, als sie hätten sie nicht bereits ein Kindermädchen engagieren können, allerdings ist diese nicht sofort einsetzbar. Momentan befindet sie sich wohl noch bei einem Au-pair-Aufenthalt in Wien, von dem sie so spontan nicht hierherkommen kann. Erst in ein paar Tagen. Allerdings sieht es damit etwas eng aus, wenn es nach der Planung des Theaters geht …” Während er das aussprach, blätterte er in einem kleinen Programmheft herum, und wurde fündig. Tatsächlich hatte er mit seiner Aussage Recht, weswegen er nun weiter überlegte. “Wir bräuchten also jemanden, der zumindest in der ersten Zeit der Proben auf das Kind aufpasst, solange, bis das Kindermädchen aus Wien hier ist. Es ist ja nicht so, als würde die Lösung einfach so durch die Tür kommen, wenn man sie braucht …” Wie als wäre es ihr Stichwort gewesen, schritt Fran mit flotten Schritten durch die Bürotür, nachdem sie ihr Ankommen mit einem amüsierten “Klopf klopf” ankündigte. Zwar klopfte sie wirklich kurz gegen die offene Tür, jedoch hörte man das im Gegensatz zur ihrer markanten Stimme nur schwach. “Sie sehen bezaubernd aus … lassen Sie mich raten: Sie gehen heute Abend mit Val auf Männerjagd? Richtig?” Immer noch amüsiert, stimmte Fran ihm zu. “Danke schön, Mr Sheffield. 50% bei Macy’s. Hat mich nur ein paar Nerven, Haare und Strumpfhosen gekostet.”, prahlte sie stolz herum. “Nun, Mr. Sheffield, ich wollte Ihnen nur Bescheid sagen, dass die Kinder versorgt sind. Gracie ist bei einer Freundin, ihren Geburtstag feiern. Brighton macht oben Hausaufgaben … ok, gut, er schreibt sich … öhm, etwas von meinen Notizen zusammen, die ich ihm erstellt habe. Und Maggie …” Schnell überlegte sie sich, was sie nun sagen sollte. Denn auf eine endlose Diskussion, warum Maxwells älteste Tochter schon wieder auf einem Date mit einem Jungen ist, hatte Fran im Moment keine Lust. “Maggie trifft sich mit ein paar Schulkameraden, sie arbeiten an einem gemeinsamen Projekt. Heißt, ich hätte freie Bahn und könnte nun mit Val weggehen.” Schon ist sie auf ihre knallroten Stöckelschuhe gesprungen, und wäre beinahe wieder aus dem Büro gestürmt, als Maxwell sie noch kurz bittet zu bleiben. “Ah, ich verstehe. Soll ich Ihnen etwas mitbringen? Das Restaurant, in das wir heute gehen, bietet heute das All-you-can-eat-Buffet an und ich bin mir sicher, dass wir Ihnen was einpacken lassen können. Was ist Ihnen lieber, soll ich Ihnen Garnelen oder viel lieber mehr Steak mitbringen?” Mit ihrem typischen Lächeln, das sie wie einen sympathischen Sparfuchs wirken lassen soll, beendete sie ihr kleines Angebot. Maxwell erwiderte ihr Lächeln, richtete sich auf und ging auf seine Angestellte zu. Wie immer, wenn er sie um etwas für ihn “Unangenehmes” bitten will, rieb er sich die Hände. “Miss Fine, ich weiß Ihr Angebot zu schätzen und würde es jederzeit annehmen, aber dieses Mal muss ich Sie um einen anderen Gefallen bitten.” Er nahm sie sachte am Arm und schob sie ein wenig zur Seite. Wie immer, wenn er sonst nur versuchte einen Geldgeber von seinem neuesten Stück zu überzeugen. “Miss Fine, ich kann mir vorstellen, dass Sie sich schon auf Ihren freien Tag morgen, die Shoppingtouren mit Valerie und die vielen hinreißenden Männer, die sie da hätten kennenlernen können, gefreut haben …” Er nahm ihre Hand und sprach ihr so sanft er konnte, ins Gesicht: “Allerdings brauchen wir Ihre Hilfe, Miss Fine und dabei können nur Sie uns helfen. Es ist sehr spontan und Sie sind unsere einzige Rettung.” Ein wenig besorgt sah sie ihren Chef an. “Geht es um die Kinder? Soll ich auf sie aufpassen? Ist etwas mit ihnen?” Wie um sie zu beruhigen, drückte er ihre Hand leicht fester, mit der anderen streichelte er ihre Schulter. “Aber nein, mit den Kindern ist alles in Ordnung. Und ja, Sie müssen auf ein Kind aufpassen, allerdings auf keines der meinen. Sagt Ihnen der Name ‘Fanning’ irgendwas?” Eine rhetorische Frage, denn ihr Gesichtsausdruck verriet ihm, dass ihr der Name mehr als bekannt war. “Etwa der Stephen Fanning?”, stieß sie sich fast schon hyperventilierend aus. “Ich liebe ihn, er war so ein guter Schauspieler. Besonders in dieser Serie, in der er den Hausmeister spielte, war er einfach genial!” Da die anderen bereits daran gewöhnt waren, dass die Nanny mit Vorliebe von Schauspielern und vorrangig ihren Rollen schwärmte, ging niemand darauf ein. Denn beim nächsten Mal würde sie einen anderen Prominenten anhimmeln. Dennoch war sie den meisten Anwesenden so sympathisch, weil sie sich so schnell begeistern ließ, wie ein kleines Kind. Darum lächelte Maxwell sie nun wärmer an, als ihm bewusst war, und fuhr seine Bitte fort: “Haargenau, es geht um den Stephen Fanning. Ich habe ihn gerade angerufen, er und seine Frau sollen die Hauptdarsteller in unserem neuen Musical werden. Sie würden da auch gerne mitmachen, allerdings haben sie ein kleines Problem: Sie haben für die nächste Zeit niemanden, der auf ihr kleines Baby aufpassen könnte. Zwar haben sie ein Kindermädchen engagieren können, allerdings kann es aus privaten Gründen erst in ein paar Tagen zu uns in die USA kommen. Und jetzt kommen Sie ins Spiel. Ich möchte Sie bitten, auf das Kind der Beiden aufzupassen, bis das Kindermädchen aus Wien hierherkommt. Es wird vermutlich nur für die nächsten Probetage sein, da wir die Deadline für die Aufführung längst erreicht hatten …”, dabei rieb er sich verlegen an die Nase. Es war ihm unangenehm, das zuzugeben, weswegen er sich wieder aufrichtete und erneut Fran ansah. “Natürlich hoffe ich, das macht Ihnen keine allzu großen Umstände.” Fran dachte über das Angebot nach, und auch wenn sie das Angebot keineswegs ablehnen würde, zog sie gekünstelt eine nachdenkliche Miene. “Sie haben danach auch bei mir was gut,” fügte Maxwell noch dazu. “Also, kann ich mich auf Sie verlassen?” “Ich darf auf das Baby von Mr. Stephen Fanning aufpassen und Sie fragen mich, ob das für mich in Ordnung sei?” Als Antwort darauf ließen ihre Beine nach und sie fiel der Länge nach hinten um; zu sehr war sie von der Vorstellung überwältigt, die Verantwortung für den Nachwuchs einer ihrer Lieblingsschauspieler zu bekommen. Sofort eilte Maxwell zu ihr, hob sie hoch und sah sie besorgt an. Auch wenn er dieses Verhalten von ihr gewohnt war, machte er sich doch jedes Mal Sorgen um sie. Wenn sie schon bei jemandem wie Fanning so reagierte, was würde wohl passieren, käme ihre persönliche Göttin Barbra Streisand zur Türe hinein? Müsste ihr dann gleich noch ein gutaussehender, jüdischer Notarzt folgen? Diese Gedanken abschüttelnd, half er Miss Fine wieder auf die Beine und hielt sie, bis sie wieder einigermaßen selbstsicher stand. Welche sich dafür bedankte. Im gleichen Atemzug fiel ihr etwas ein, und mit einem “Ich muss sofort meine Mutter anrufen!”, eilte sie mit schnellen Schritten aus dem Zimmer, einen grinsenden Maxwell hinterlassend. Kaum war das Kindermädchen außer Hörweite, spannte C.C. sich an und gab ihre Bedenken zu Wort. “Maxwell, bist du dir sicher, dass sie bei ihr gut aufgehoben sind? Ich meine, wir reden hier über Nanny Fine!” “Ach hör doch auf, C.C.,” meinte Maxwell, welcher wieder auf seinen Stuhl zurückgekehrt war, “Du machst dir viel zu viele Sorgen. Ich kann ihr ohne Bedenken meine eigenen Kinder anvertrauen, da kann es sicherlich auch mit Fannings Kind tun … Hoffe ich!” Letzteres fügte er noch eilig hinzu, was seine Geschäftspartnerin als Anreiz nahm, noch weiter im Feuer zu stochern. “Maxwell, das sind Kinder, keine Babys. Wer weiß, welchen Schaden das Kind annehmen könnte, wenn es ihr zu lange ausgesetzt ist? Sie hat doch überhaupt keine Erfahrung mit Babys!” Langsam wurde es Maxwell zu bunt.  Aus irgendeinem Grunde, den er nicht erkannte oder den er sich nicht eingestehen wollte, hatte er auf einmal das Bedürfnis, seine Nanny zu verteidigen. “Gut möglich, C.C., sie mag das Wissen jetzt nicht haben. Aber sie kann nur dazulernen. Für später, wenn sie mal ihr eigenes Kind haben sollte …” “Ha, sei doch mal ehrlich, wie alt sie sie jetzt? Sie hat doch noch nicht mal einen Mann, wie soll sie da zu einem eigenen Baby kommen? Maxwell, das wird doch nie was!”, fiel C.C. ihm ins Wort. “Sicher, dass sie nicht gerade über sich selbst reden, Miss Babcock?” Niles, der seine Abstaubtour in Maxwells Büro fortsetzte, hatte wie immer einen Heidenspaß daran, seiner Rivalin eine reinzudrücken. Was er in diesem Moment auch wieder genoss. “Wie auch immer, ich vertraue Miss Fine. Ich gebe zu, sie hat schon eine Menge Katastrophen angerichtet, aber ich bin mir sicher, dass dieses Mal alles gut gehen wird.” Damit war das Thema für ihn gegessen, was auch C.C. akzeptierte. Schmollend verzog sie sich noch weiter in das Sofa. Wäre es physikalisch möglich gewesen, wäre sie in der Couchritze verschwunden, “um ihre Wunden zu lecken”, wie Niles sagen würde. Dieser tat nun das, was er bisher die meiste Zeit imitierte: Staubwischen. Maxwell wählte schließlich freudig die Nummer seines neuen Hauptdarstellers, er konnte es kaum abwarten, ihn von seiner Idee zu erzählen. “Hallo, Mr. Fanning. Ich glaube, ich habe eine sehr gute Nachricht für Sie …” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)